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20.11.2021

Ausbildung neu denken - Ansätze aus der Branche

Nachwuchsmangel im Friseurhandwerk! Für imSalon kommentieren SalonunternehmerInnen die Ausbildungssituation und bringen ihre Sicht zur Sprache.


Herausforderung der Zeit: Ausbildung neu denken

Seit Jahren wird es immer schwieriger, Auszubildende im Friseurhandwerk zu finden. Gründe dafür finden sich schnell: schlechtes Image, nicht mehr zeitgemäße Arbeits- und Ausbildungsbedingungen, demografischer Wandel, gesellschaftlich starke Orientierung zu akademischer Bildung …

Gejammert wird genug! Konzentrieren wir uns darauf, Lösungen zu finden und die gesellschaftliche Wertschätzung für unser Handwerk wieder zu steigern. Zeitgemäße Ansätze müssen diskutiert und alle Ideen gedanklich durchgespielt werden dürfen - auch ohne Shitstorm (siehe. Kommentar ►Wenn FriseurInnen auf KollegInne losgehen). Ausbildung MUSS neu konzeptioniert und die erforderlichen Wege dafür geebnet werden.

Nicht für alle KollegInnen ist Nachwuchsfindung ein Problem, haben sie doch Wege gefunden, den Friseurberuf in der Ausbildung attraktiver zu gestalten und damit Interesse beim potenziellen Nachwuchs zu wecken. Wir haben uns umgehört und präsentieren


Gedanken und neue Konzepte der Ausbildung:
 

Achim Rothenbühler, Stuttgart

Achim Rothenbühler, J.7 company | Credit: Markus Schmidt für imSalon

Nicht auszubilden ist keine Option, auch wenn Azubis in den Augen mancher KollegInnen „keine gute Einstellung“ mehr haben und einen „Haufen Geld“ kosten.
Wenn alle in den Topf hineinschmeißen, könnten sich auch alle bedienen dürfen... Aber viele Kollegen würden sich am liebsten ausschließlich „bedienen“ und das ist kein soziales und gerechtes Konzept für den J.7 Frontmann.

Achim Rothenbühler's Kommentar zur Nachwuchssituation 
 

Stefanie Cordes, Berlin

Lars und Stefanie Cordes, LARS CORDES hairdesign | Credit: Sandra Kühnapfel

Aus der Sicht eines Unternehmen mit 10 Salons und einer Academy könnte das duale Ausbildungssystem praxisorientierter und themenorientierter sein - der Lernstoff braucht dringend Moderne! Vielleicht könnten Berufsschulen ihre Konzepte auch in Bezug auf Azubis mit Migrationshintergrund besser anpassen, denn von ihren 15 Trainee´s im ersten Lehrjahr haben 8 Migrationshintergrund. Lars Cordes hairdesign setzt auf 3 Monate Basistraining mit Specials ...

Zum Kommentar von Stefanie Cordes zur Ausbildungssituation
 

Beatrice Naumann, Berlin

Beatrice Naumann, Salon AGLAEA in Berlin | Credit: Aglaea

Ihr Wunsch ist ein Ausbildungsbudget für Betriebe. Denn will man richtig ausbilden, stehen die Kosten der Ausbildung in keinem Verhältnis zur Lernbereitschaft und Konstanz zur Beendigung der Ausbildung. Ein Ausbildungsbudget für Betriebe wäre da eine hilfreiche Unterstützung.

►Zum Kommentar von Beatrice Naumann zur Ausbildungssituation

Sascha Haseloff, Berlin

Sascha Haseloff, icono academy Berlin | Credit: Martin Steiger für imSalon

Lehrjahre sind keine Herrenjahre für Ausbilder. Ausbildung ist aber zwingend notwendig, damit unser Handwerk eine Zukunft hat! Daher muss sich die Ausbildung für alle Beteiligten lohnen und ein unabdingbares Investment sein! Es muss gelingen, Perspektiven für junge Mitarbeiter zu schaffen und ihnen Verantwortung übertragen, die Spaß macht und schnelle Erfolgserlebnisse schaffen, die motivieren. 

Sascha Haseloff's Kommentar zur Ausbildungssituation

Julia Eckert, Aachen

Julia Eckert, Salon "Hairzlich", Aachen | Credit: Privat

Wir sind mitten in einem rasanten Wandel, momentan trennt sich das festgefahrene Denken vom zukunftsorientierten Denken. Ich würde die Branche gern resetten und neu strukturieren, kein Salon dürfte ohne anwesenden Meister geöffnet haben und "Friseur" als Bezeichnung sollte geschüzt sein.

Julia Eckert's Kommentar zur Situation in der Friseurbranche

Jutta Gsell, Bad Mergentheim

Jutta Gsell, Salon Kopfkunst Bad Mergentheim | Credit: Kevin Bailey

Eigentlich geht es unserer Branche doch gut… SCHÖNHEIT und AUSSEHEN ist ein wichtiger Faktor im Leben der Menschen, aber warum schaffen wir es nicht, das auch im Berufsbild zu vermitteln? Wir sollten JUNG denken oder junge Menschen fragen, wie sie sich Ausbildung wünschen und dies mit unserem großen Erfahrungsschatz paaren. 

►Zum Kommentar von Jutta Gsell zur Nachwuchssituation

Gerrit Habenei, München

Friseur Gerrit Habenei, München | Credit: Orla Conolly

Er bildet nicht mehr aus, sondern setzt auf Assistenten. Denn ausbilden sollte nur, wer sich die Zeit dafür nehmen kann, sollte dafür aber finanziell unterstützt werden. Und wie wäre es mit Bafög für Friseur-Azubis und eine Friseurausbildung, die als College angelegt ist?

►Zum Kommentar von Gerrit Habenei zur Nachwuchssituation

Lars Nicolaisen, Hamburg

Credit: nicolaisen-hamburg.de

"Ich bin kein Gegner des Dualen Systems, aber es braucht daneben ein modernes und schnelles Ausbildungssegment. Ich kann mir eine Privatisierung der Ausbildung gut vorstellen, aber das muss auch die Politik wollen. Man muss Ausbildung neu denken und dabei offen für alles sein."

►Zum Interview mit Lars Nicolaisen über Ausbildungspolitik, Unternehmenswerte, Lohndebatte ...
 

Ihr möchtet euch auch beteiligen und eure Meinung kundtun?
Dann meldet euch bei uns: ​​​​katja@imSalon.de 

 


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