11.12.2023

„Die Regierung muss ein Bewusstsein für die spezifischen Herausforderungen des Handwerks schaffen“

Auf die wichtige Rolle des Friseurhandwerks setzt SCHWARZKOPF PROFESSIONAL und fordert von der Bundesregierung den Zugang zu finanziellen Unterstützungen und Förderprogrammen zu erleichtern. Ebenso werden Initiativen zur Förderung des Handwerksnachwuchses benötigt ...

Sie treffen den Bundeskanzler, was berichten Sie ihm vom Friseurhandwerk und welchen Wunsch tragen sie an ihn heran?
Anica Strucks: Zunächst erwähne ich die wichtige Rolle, die das Friseurhandwerk innerhalb der Dienstleistungsbranche einnimmt. Ich berichte ihm von der Bedeutung der Branche zu einem für die Menschen, da der Friseur bei jedem Lebensevent, ob Hochzeit, Taufe oder Pressekonferenz, dafür sorgt, dass die Menschen sich gut fühlen. Aber ich würde auch die Wichtigkeit des Friseurhandwerks für die deutsche Wirtschaft betonen, die zahlreiche Arbeitsplätze schafft und einen relevanten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt leistet.

Des Weiteren erwähne ich die Herausforderungen, denen das Friseurhandwerk gegenübersteht, von der steigenden Konkurrenz, fehlendem Nachwuchs, ich weise auf die Folgen der Covid-19-Pandemie hin, die zu Schließungen und finanziellen Einbußen in der Branchegeführt haben.

Um die Zukunft des Friseurhandwerks zu sichern, trage ich den Wunsch an den Bundeskanzler heran, Maßnahmen zur Unterstützung des Friseurhandwerks zu ergreifen. Ich schlage vor, den Zugang zu finanziellen Unterstützungen und Förderprogrammen zu erleichtern, um betroffene Friseursalons zu unterstützen. Ferner wäre es hilfreich, Initiativen zur Förderung des Handwerksnachwuchses und zur digitalen Transformation des Friseurhandwerks zu fördern.

Darüber hinaus bitte ich den Bundeskanzler, das Friseurhandwerk verstärkt in politische Entscheidungen einzubeziehen, um die Bedürfnisse und Interessen der Branche angemessen zu berücksichtigen. Es ist wichtig, dass die Regierung ein Bewusstsein für die spezifischen Herausforderungen des Handwerks schafft und unterstützende Maßnahmen ergreift, um die zukünftige Entwicklung des Friseurhandwerks in Deutschland zu gewährleisten.

Welche Hilfe benötigen Friseure, ihre Kunden, aktuell am dringendsten?
AS: In der aktuellen Situation benötigen Friseure vor allem Unterstützung bei der Suche nach Nachwuchs und Mitarbeitern und bei Förderung von Ausbildung. Es ist wichtig, junge Menschen für den Beruf des Friseurs zu begeistern und ihnen eine fundierte Ausbildung zu ermöglichen. Hierbei ist eine engere Zusammenarbeit zwischen Friseursalons, Schulen, Berufsberatern, Industrie, Verbänden und Politik essenziell. Zudem wäre es wünschenswert, wenn Unternehmen, die ausbilden wollen, finanzielle Unterstützung erhalten, um die Kosten der Ausbildung stemmen zu können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Schaffung agilerer Prozesse und Strukturen im Friseurhandwerk. Hierdurch könnten Abläufe optimiert und effizienter gestaltet werden. Es wäre ratsam, überflüssige Bürokratie abzubauen und Hürden insbesondere für Menschen, die Zuflucht in unserem Land suchen und im Friseurhandwerk arbeiten möchten, zu verringern. Durch eine erleichterte Integration könnten wertvolle Fachkräfte gewonnen werden.

Es müssen agilere Möglichkeiten und Prozesse geschaffen werden. Dies könnte beispielsweise durch alternative Ausbildungsmodelle, wie duale Ausbildungen oder die Einführung von verkürzten Ausbildungszeiten, erreicht werden. Durch flexiblere Ausbildungswege könnten mehr Interessierte den Einstieg in den Beruf des Friseurs finden.

Abschließend ist schnelles Handeln und Umsetzen der genannten Maßnahmen von großer Bedeutung. Je schneller Änderungen herbeigeführt werden, desto schneller kann den Herausforderungen im Friseurhandwerk entgegengewirkt werden. Nur so können die dringend benötigten Verbesserungen und Erleichterungen für das Friseurhandwerk auf den Weg gebracht werden.

Wie bringen wir Gemeinsamkeit in eine sehr fragmentierte Branche?
AS: Einer der Schlüssel zum Aufbau von Gemeinsamkeit ist die Entwicklung und Unterstützung neuer Ansätze und Ideen, die von allen Parteien getragen werden. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass sich Verbände und politische Akteure zusammenschließen, um gemeinsame Standards und Qualifikationen für Friseure festzulegen. Durch eine einheitliche Ausbildung und Zertifizierung könnte die Branche gemeinschaftlich wachsen und somit das Image in der Gesellschaft geändert werden.

Ein weiterer Ansatz besteht darin, gemeinsame Ziele zu definieren. Dies könnte beispielsweise bedeuten, dass sich die verschiedenen Akteure darauf einigen, Maßnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Branche zu ergreifen. Hier könnten beispielsweise Richtlinien für den Einsatz von umweltfreundlichen Produkten und Verfahren entwickelt werden. Eine stärkere Zusammenarbeit in Bezug auf Umweltfragen kann nicht nur zur Schonung der Ressourcen beitragen, sondern auch das Image der Branche insgesamt verbessern.

Darüber hinaus können Verbände und Interessensgruppen den Austausch von Wissen und Erfahrungen fördern, um Gemeinsamkeit in der Friseurbranche zu schaffen. Der Informationsaustausch kann dazu beitragen, dass Salons voneinander lernen und erfolgreiche Praktiken übernehmen. Durch den Aufbau einer starken Gemeinschaftkönnten die Mitglieder der Branche ihre Fähigkeiten und ihr Wissen weiterentwickeln und somit auch ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Insgesamt ist es von großer Bedeutung, dass alle beteiligten Akteure der Friseurbranche zusammenkommen, um Gemeinsamkeit zu schaffen. Durch die Zusammenarbeit von Verbänden, politischen Einflussnehmern und Branchenorganisationen können neue Ansätze entwickelt, gemeinsame Ziele definiert und letztendlich die Fragmentierung der Branche überwunden werden. Nur durch eine starke Gemeinschaft kann die Friseurbranche ihre Herausforderungen erfolgreich bewältigen und sich gleichzeitig weiterentwickeln.

Welche der folgenden Forderungen unterstützen Sie besonders?
AS: Die Unterstützung der Integrationsleistung von Friseurbetrieben und die umfassende Unterstützung von Ausbildungsbetrieben / Auszubildenden.

Mit welcher zukunftsweisenden Initiative begleitet ihr Unternehmen den Friseur ins Jahr 2024?
AS: Schon viele Jahre setzen wir auf zukunftsweisende Produkte und Initiativen, die den Friseur sicher in die Zukunft geleiten werden. Zu einem setzen wir auf nachhaltige und umweltfreundliche Produkte, um den ökologischen Fußabdruck des Friseursalons zu reduzieren, zum Beispiel mit unserer veganen von PETA-zertifizierte Marke Authentic Beauty Concept oder unsere Schwarzkopf Professional Marke Igora Royal bei der die Verpackungsmaterialien bis zu 100% aus recyceltem Aluminium und Kunststoff besteht.

Des Weiteren investieren wir in Forschung und Entwicklung, um innovative Technologien und Produkte für den Friseurmarkt zu schaffen. Unser Unternehmen arbeitet eng mit Friseuren zusammen, um die Bedürfnisse der Branche zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Dadurch helfen wir dem Friseur eine permanent hochwertige Dienstleistung abzuliefern und seinem Kunden ein unvergessliches Salonerlebnis zu bieten, beispielsweise der SalonLab Smart Analyzer verleiht dem Salonerlebnis eine völlig neue Dimension. Schwarzkopf Professional hat mit dem SalonLab Smart Analyzer ein Tool entwickelt, dass den Friseur unterstützt seine Expertise beim Endverbraucher zu manifestieren und damit ihn als den Experten, wenn es um Haar und Kopfhaut geht, herauszustellen. Die hochmoderne Technologie analysiert die innere Haarstärke sowie die Haarfarbe und kombiniert intelligente Datenanalyse mit der Erfahrung von Friseur - für ein wirklich maßgeschneidertes Salonerlebnis.

Wir fördern ebenso die Vernetzung der Friseure untereinander durch Community-Veranstaltungen, Online-Foren und Social-Media-Gruppen. Den nur gemeinsam können wir die Zukunft der Branche gestalten. Unser Unternehmen engagiert sich für soziale Projekte und Initiativen. Mit unserer sozialen Initiative Shaping Futures, bei der wir in Kooperation unter anderem, mit den SOS-Kinderdörfern jungen Erwachsenen den Zugang zur Friseurausbildung ermöglichen. Wir sind mit Shaping Futures weltweit aktiv, zum Beispiel in diesem Jahr mit einer Friseurin aus Berlin auf den Philippinen. Ebenso arbeiten wir auch national, so haben wir gemeinsam mit der Innung Nürnberg benachteiligten jungen Erwachsenen die Möglichkeit geboten mit unseren Trainern in verschiedenen Workshops den Friseurberuf kennenzulernen und ihnen somit neue Perspektiven aufgezeigt.

Wir sind Partner und Förderer von Friseurverbänden oder Innungen und nehmen Einfluss und entwickeln Ideen für eine sichere Zukunft der Branche. All dies zukunftsweisenden Initiativen begleiten den Friseur ins Jahr 2024 und zeigen unser Engagement für die Weiterentwicklung der Friseurbranche.

Vielen Dank an Anica Strucks und Schwarzkopf Professional für die wertvolle Unterstützung! Am 15.1.2024 kämpfen wir gemeinsam für die Zukunft der Friseurinnen und Friseure, seid dabei beim ► Zukunftskongress!