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11.12.2023

7% für Friseure: Appell Handwerkskammer Magdeburg

Die Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Magdeburg verabschieden eine Resolution, in der sie die Senkung des Mehrwertsteuersatzes für Dienstleistungen im Friseurhandwerk von derzeit 19 auf 7 Prozent fordern.

Die Vollversammlung der Handwerkskammer Magdeburg, Sachsen-Anhalt, appelliert an die Bundes- und Landesregierung, bei den Haushaltsplanungen Zukunfts- und Modernisierungsinvestitionen unbedingt Vorrang einzuräumen. "Unsere Betriebe brauchen Orientierung und Planungssicherheit für ihre Personal- und Investitionsentscheidungen. Die Finanzpolitik muss daran ausgerichtet sein, wachstums- und zukunftsstärkende Impulse zu geben und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Betrieben zu sichern. Nur so lassen sich die Steuereinnahmen für einen leistungsfähigen Staat langfristig sichern", sagte Andreas Dieckmann, Präsident der Handwerkskammer Magdeburg, am 5. Dezember in Magdeburg.

Die Resolution im Originalwortlaut

5. Dezember 2023

Resolution zur Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes im Friseurhandwerk

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen das Friseurhandwerk konfrontiert ist, darunter hohe Energiepreise, steigende Lohn- und Materialkosten sowie die Folgen der Inflation, wird eine dringende Anpassung der steuerlichen Rahmenbedingungen gefordert.

Die Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Magdeburg fordern, den Mehrwertsteuersatz für Dienstleistungen im Friseurhandwerk von derzeit 19% auf 7% zu reduzieren.

Die Friseurbetriebe sind durch hohe Betriebskosten, insbesondere steigende Energie- und Materialpreise, sowie durch erhöhte Lohnkosten, signifikant belastet. Diese Faktoren schmälern die Profitabilität und gefährden die Existenz vieler Unternehmen im Friseurhandwerk.

Aufgrund der Inflation und des gestiegenen Preisbewusstseins der Konsumenten wird ein Rückgang der Nachfrage nach Friseurdienstleistungen beobachtet. Kunden greifen vermehrt auf günstigere Alternativen, wie Produkte aus Drogeriemärkten, zurück und reduzieren die Häufigkeit von Friseurbesuchen. Außerdem begünstigt der hohe Mehrwertsteuersatz die Ausweitung von Schwarzarbeit im Friseurhandwerk. Hinzu kommt der Anreiz einiger Betriebe, so zu wirtschaften, dass die Umsätze unterhalb der Umsatzsteuerfreigrenze liegen und diese sich damit der Besteuerung des Umsatzes gänzlich entziehen. Das verschärft die Lage der regulär arbeitenden Betriebe zusätzlich. Ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz kann dazu beitragen, diese Problematik abzumildern.

Weitere wirtschaftliche Rückschläge sind für die Mehrheit der Betriebe nicht zu verkraften, da die finanziellen Rücklagen durch die langanhaltenden Einschränkungen während der Corona-Pandemie erheblich geschrumpft sind. Die vorgeschlagene Senkung des Mehrwertsteuersatzes ist eine notwendige und dringende Maßnahme, um die finanzielle Belastung der Betriebe zu verringern, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Schwarzarbeit zu verringern.

Im Kammerbezirk Magdeburg waren zum 30. September 2023 957 Friseurbetriebe eingetragen. Diese bilden aktuell 122 Auszubildende aus und beschäftigen ca. 2.000 Mitarbeiter.

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