Credit: BMWK Susanne Eriksson | Sandra Rocha | Christian O. Bruch | ZV Friseurhandwerk Markus Hildebrand | Maik Lagodzki | Henning Schacht

07.12.2023

Zukunftskongress Talk-Runde – Wirtschaftsministerium zu Gast

Der Zukunftskongress am 15. Januar 2024 in Berlin formiert sich zum Parteitag der Friseure. In großer Runde diskutieren Vertreterinnen*Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über Forderungen der Friseurbranche. Bei der Talk-Runde sind u.a. Michael Kellner (Parlamentarischer Staatssekretär) und Jörg Dittrich (Präsident des Zentralverbandes des deutschen Handwerks) dabei …

Die Friseursalons in Deutschland bedienen rund eine Millionen Kunden am Tag – ein personalintensives Handwerk, das sich nicht automatisieren lässt. Die Personalkosten, die steigenden Betriebskosten sowie der Fachkräftemangel, fehlender Nachwuchs, Kleinunternehmertum und florierende Schwarzarbeit bedrohen die Branche und zahlreiche Existenzen. 

Forderungen an die Politik

  • Umsatzsteuer-Reduktion auf 7% für einen fairen Wettbewerb
  • Absetzbarkeit der Friseurdienstleistung (Lohnsteuerjahresausgleich) für Fairness personalintensiver Dienstleistungen und eine Reduktion der Schwarzarbeit
  • Förderung Ausbildung/Quereinstieg und Integration durch fiskalische Unterstützung von Ausbildern sowie Anreizen für Azubis
  • Ausweitung der Kontrollen zur Bekämpfung von Schwarzarbeit (umsatz- und personalseitig)

In einer großen Diskussionsrunde im Zuge des Zukunftskongress' am 15.01.2024 in Berlin werden schließlich die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über die Forderungen der Friseurbranche debattieren.

Die Talk-Runde beim Zukunftskongress für Friseure

Michael Kellner | Credit: BMWK Susanne Eriksson

Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft

Michael Kellner ist seit 2012 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit 2023 Parlamentarischer Staatssekretär bei Bundesminister Robert Habeck.

„Das Friseurhandwerk ist von großer gesellschaftlicher Bedeutung, da es einen elementaren Grundbedarf abdeckt, der auch in Zukunft immer gefragt sein wird. Umso wichtiger ist daher, gemeinsam nach Wegen zu suchen, um das Friseurhandwerk zu stärken und fit für die Zukunft zu machen.“  Michael Kellner

 

Jörg Dittich | Credit: Henning Schacht

Jörg Dittrich (Präsident Zentralverband des Deutschen Handwerks)

Der seit 1. Januar 2023 amtierende Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, sieht sich als Vertreter aller Handwerkinnen und Handwerker. Wichtig ist für ihn vor allem das enge Miteinander der Handwerkskammern, Fachverbände, Innungen und Kreishandwerkschaften.

„Da die Finanzierung der Sozialsysteme aktuell vor allem an den Faktor Lohn und Gehalt gekoppelt ist, spüren die personal- und damit lohnintensiven Handwerksbetriebe die steigenden Sozialabgaben unmittelbar. Will man nicht riskieren, dass lohnintensive Geschäftsmodelle unbezahlbar werden, dann muss diese Form der Finanzierung der Sozialsysteme auf den Prüfstand und kann in der Zukunft nicht hingenommen werden.“Jörg Dittrich

 

Richard David Precht | Credit: Christian O. Bruch

Richard David Precht (Publizist & Philosoph)

Richard David Precht ist Philosoph, Publizist und Autor und einer der profiliertesten Intellektuellen im deutschsprachigen Raum.

„In Zukunft werden Millionen Arbeitsplätze durch die Digitalisierung wegfallen. Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen ist das Handwerk hier der Sieger. Berufe, in denen Menschen noch mit Menschen zu tun haben wollen, gehen aus diesem Trend gestärkt hervor.“ Richard David Precht

 

Manuela Härtelt-Dören | Credit: Markus Hildebrand

Manuela Härtelt-Dören (Präsidentin Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks)

Manuela Härtelt-Dören ist die erste Frau an der Spitze des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks. Als Friseurmeisterin führt sie ihren Betrieb Friseur Härtelt in Göttingen.

„Unternehmer:innen im Friseurhandwerk sehen sich mit einer zunehmenden Wettbewerbsverzerrung konfrontiert, die die positive wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen behindert. Als Schlagworte sind hier Schwarzarbeit und die steuerliche Ungleichbehandlung gegenüber umsatzsteuerbefreiten Kleinstbetrieben bzw. Soloselbständigen zu nennen. Hier muss die Politik geeignete Maßnahmen für einen fairen Wettbewerb schaffen.“ Manuela Härtelt-Dören

 

Filiz Erdogu | Credit: Sandra Rocha

Filiz Erdogu (Unternehmerin)

Filiz Erdogu wurde in der Türkei geboren, ist Friseurmeisterin und führt seit 1998 mit ihrer Schwester Figen Erdogu das Unternehmen „Erdogu – Die Friseure“, Friseur-Salons im Luxus-Segment, an drei Standorten mit insgesamt 48 Mitarbeiter*innen, davon befinden sich 13 Team-Mitglieder in Ausbildung.

„Wir können die Friseurbranche nur stark verändern, wenn wir der Branche eine Stimme geben!“Filiz Erdogu

 

Heiko Schneider | Credit: Maik Lagodzki

Heiko Schneider (Unternehmer)

Heiko Schneider ist Coach und seit 1991 erfolgreicher Friseurunternehmer.

"Wir haben in unserer Branche einen unfairen Wettbewerb, in der die organisierten und steuerehrlichen Salons die Ausbildung aufrechterhalten, faire Löhne bezahlen und für die Struktur der Branche kämpfen. Die Zahl der umsatzsteuerbefreiten Salons wird immer größer – bald 40 % - die der Ausbildungssalons immer kleiner und wenn die Politik nicht versteht, was im Handwerk passiert, wird es unsere Branche schwer haben. Warum schaut sich niemand in der Politik die genauen Zahlen an? Sind wir wirklich so bedeutungslos?"Heiko Schneider

Alle Infos rund um den Zukunftskongress

Mehr Infos zum Zukunftskongress, Tickets sowie den Zeitplan findet ihr hier ► Zukunftskongress