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20.11.2023

Inflation und Folgen betreffen auch Friseurunternehmen?

Die Inflation macht sich mit steigenden Preisen für Produkte und Dienstleistungen bemerkbar. Friseure müssen für Haarpflegeprodukte, Farbe und anderes Verbrauchsmaterial, aber auch für wichtige Arbeitsmittel mehr Geld ausgeben. Um die Inflation zu kompensieren, sollten Preiserhöhungen weitergegeben werden ...

Die Inflation in Deutschland zeigt sich beim Budget der Verbraucher, sodass aufgrund der gestiegenen Preise für Produkte und Dienstleistungen weniger Geld zur Verfügung steht. Auch Friseurunternehmer für die in Ihrem Salon verwendeten Produkte und für Arbeitsmittel mehr Geld bezahlen. Um die Folgen der Inflation auszugleichen, müüssen auch Friseurunternehmen die gestiegenen Kosten an ihre Kunden weitergeben, indem sie Preise erhöhen. Damit ist das höhere Risiko einer Insolvenz abzuwenden, denn auch der Rückgang der Kundenfrequenz ist einzukalkulieren.

Was genau ist eine Inflation?

Eine Inflation ist ein Kaufkraftverlust des Geldes. Sie wird auch als Preissteigerungsrate oder Teuerung bezeichnet. Die Inflation ist eine allgemeine Preissteigerung, von der nicht nur einzelne Produkte oder Produktgruppen betroffen sind. Sie betrifft nahezu alle Branchen der Wirtschaft eines Landes und macht sich mit steigenden Preisen für Produkte und Dienstleistungen bemerkbar. Auch wenn das allgemeine Preisniveau steigt, wirkt sich der Preisanstieg bei einigen Produkten stärker aus als bei anderen.

Das betrifft auch die Kosten für Friseurbesuche, die während der Inflation steigen. Das Geld verliert an Wert. Damit sinkt auch das Vertrauen der Bevölkerung in ihre Währung. Auch Friseure selbst sind von der Inflation betroffen, da sie für die im Salon verwendeten Produkte mehr Geld bezahlen müssen.

Ursachen einer Inflation

Eine Inflation kann mehrere Ursachen haben. Die häufigsten Ursachen sind die nachfragebedingte und die kostenseitige Inflation. Allerdings führen noch weitere Faktoren zu einer Inflation:

  • Eine nachfragebedingte Inflation entsteht, wenn die Nachfrage nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen größer ist als die Fähigkeit der Wirtschaft, das entsprechende Angebot bereitzustellen. Die Folge sind steigende Preise.
  • Eine kostenseitige Inflation entsteht durch steigende Lohn- und Materialkosten, die durch höhere Preise an die Verbraucher weitergegeben werden.
  • Steigt die im Umlauf befindliche Geldmenge schneller an als die Produktionsrate, kann sich das in höheren Preisen ausdrücken und zu einer Inflation führen.
  • Verändert sich der Wechselkurs für eine Währung, kann das zu deren Abwertung und damit verbunden zu einer Inflation führen.
  • Steigen die Löhne, reagieren die Unternehmen darauf mit steigenden Preisen für die Verbraucher, was eine Inflation zur Folge haben kann.
  • Schließlich können verschiedene politische und wirtschaftliche Entscheidungen zu einer Inflation führen, beispielsweise Steuersubventionen für bestimmte Produkte oder Mietstabilisierungsmaßnahmen.

Aktuelle Inflation in Deutschland

Um die Inflationsrate in Deutschland zu ermitteln, wird ein fiktiver Warenkorb zusammengestellt, der die am häufigsten konsumierten Produkte und Dienstleistungen enthält:

  • Alltagsprodukte wie Lebensmittel, Kraftstoff, Zeitschriften
  • Gebrauchsgüter, beispielsweise Kleidung, Elektrogeräte für den Haushalt, Smartphone
  • Dienstleistungen wie Miete, Versicherungen oder Friseur

Dabei handelt es sich um Produkte und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres von privaten Haushalten erworben werden. Für jedes im Warenkorb befindliche Produkt gilt ein Preis, der sich im Laufe der Zeit ändern kann. Die Inflationsrate wird ermittelt, indem der Preis des gesamten Warenkorbs im entsprechenden Zeitraum (Monat oder Jahr) zu einem Vergleichszeitraum (Vormonat, Vorjahresmonat, Vorjahr) ins Verhältnis gesetzt wird.

Im Oktober 2023 lag die Inflationsrate bei 3,8 Prozent. Gegenüber dem Vormonat ist sie etwas zurückgegangen, denn sie lag im September 2023 noch bei 4,5 Prozent. Im mittel- und längerfristigen Vergleich bleibt sie jedoch immer noch hoch, wie die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, mitteilt.

Friseure und die Inflation

Von der Inflation in Deutschland sind auch Friseure betroffen. Das zeigt sich in gestiegenen Preisen für

  • Haarpflegeprodukte wie Shampoo, Haarkur, Haarfestiger
  • spezielle Produkte wie Farbe, Tönung oder Dauerwelle
  • Verbrauchsmaterial wie Folie oder Papier
  • Arbeitsmittel wie Handtücher, Umhänge, Kämme, Scheren oder Lockenwickler
  • Einrichtungen und höherwertige Arbeitsmittel wie Fön oder Trockenhaube
  • Wasser und Abwasser
  • Strom
  • Miete für den Salon

Tipp: Nicht nur die Kosten für Material und andere Dinge steigen. Friseure sollten auch an den gestiegenen Mindestlohn denken, den sie für ihre Angestellten zahlen müssen.

Folgen der Inflation für Friseurunternehmen

Friseure bekommen die Folgen der Inflation zu spüren, da sie mehr Geld für die im Salon genutzten Produkte und Dienstleistungen bezahlen müssen. Die gestiegenen Preise können und müssen sie an die Kunden weitergeben, doch kann sich das mit einem Umsatzrückgang bemerkbar machen. Aufgrund der gestiegenen Preise und des insgesamt knapperen Budgets können sich viele Kunden einen Friseurbesuch nicht mehr leisten. Betroffen sind vor allem kleinere Friseursalons mit wenigen Angestellten. Schlimmstenfalls müssen diese Salons schließen.

Da die Friseure oft nicht mehr den höheren Lohn für alle ihre Angestellten zahlen können, sind sie mitunter gezwungen, Angestellte zu entlassen oder verkürzt arbeiten zu lassen. Das ist auch darin begründet, dass die Friseure die gestiegenen Kosten nicht immer vollständig an ihre Kunden weitergeben können.

Tipp: Ein Kredit kann helfen, finanzielle Engpässe zu überbrücken. Die Inflation erschwert jedoch auch die Kreditvergabe. Es wird ein Kreditvergleich empfohlen, um die günstigste Bank zu finden.

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit dem VFR Verlag für Rechtsjournalismus entstanden. Die Anwältinnen*Anwälte des VFR informieren ab sofort regelmäßig über spannende arbeitsrechtliche Themen für Friseurunternehmerinnen*Friseurunternehmer.