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13.06.2023

ZV bilanziert: Friseursalons kämpfen mit multiplen Krisen

Mitgliedertagung des Zentralverbands des deutschen Friseurhandwerks (ZV): Die wirtschaftliche Lage im Friseurhandwerk ist prekär, Friseursalons kämpfen mit multiplen Krisen, Lösungsansätze sind unabdingbar.

Die Mitglieder des Zentralverbands des deutschen Friseurhandwerks (ZV) tagten von 11. - 12. Juni 2023 in Bremen. Neben der Wahl ►Holger Steins zum neuen Geschäftsführer informierte der ZV die Teilnehmenden über die wirtschaftliche Lage im Friseurhandwerk: 

Kundinnen und Kunden schätzen ihren Friseurbesuch auch in schwierigen Zeiten - allerdings werden Friseursalons aktuell durch mehrfache Krisen gebeutelt: Corona-Nachwirkungen, Energiepreissteigerungen, Inflation, Fachkräftemangel und zu wenig Friseurnachwuchs.
 

Steigendes Preisniveau - Friseure hinken nach

Das allgemeine Preisniveau steigt rasant - die Preissteigerungen im Friseurhandwerk hinken da mit durchschnittlich 5,2 % deutlich nach. 2022 lag der Umsatz einer Damendienstleistung im Schnitt bei 67,67 €, der einer Herrendienstleistung bei 28,25 €

► Zu unseren Artikeln: Wie erfolgreiche Kollegen ihre Preise erhöhen
 

Nachwuchsprobleme im Friseurhandwerk

Die 14.174 Auszubildenden im Jahr 2022 zeigen deutlich: Jedes Jahr kommen weniger Friseure nach. Der ZV sieht die Corona-Pandemie als Beschleuniger des Rückgangs, ein Abwärtstrend war davor bereits sichtbar. "Eine kontinuierliche Modernisierung des Berufsbildes mit neuen Karrieremöglichkeiten ist unumgänglich, um mehr Nachwuchs für die Friseurbranche gewinnen zu können", heißt es in der Aussendung des ZV.

Bei jungen Frauen liegt der Friseurberuf mittlerweile auf Platz 8 aller Ausbildungsberufe. Bei jungen Männern gibt es eine positive Entwicklung - in den letzten 10 Jahren konnte der Anteil von männlichen Azubis von 10 % auf 30 % gesteigert werden. 

Der Friseurberuf bleibt für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger beliebt, die kontinuierliche Modernisierung des Berufsbildes mit neuen Karrieremöglichkeiten ist unumgänglich, um künftig mehr Nachwuchs für die Friseurbranche zu gewinnen.

► Hier finden Sie unseren Artikel zu den Ausbildungszahlen 2022! 
► Unser Artikel: Warum sich junge Menschen gegen den Friseurberuf entscheiden! 
 

...und wie geht es weiter im Friseurhandwerk?

Der Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks sieht Prognosen für 2024 schwierig: Energiekrise, Inflation und angespannte Lieferketten erschweren die wirtschaftliche Situation für Friseure. Die Aufgabe, Mitarbeiter und Nachwuchs zu finden, wird als zentrale Aufgabe bleiben. 

Der ZV macht sich deshalb für eine Bildungswende und echte Gleichwertigkeit in der Bildungspolitik stark. Eine Ausbildungsprämie für Salons, die ausbilden und eine Senkung der Mehrwertsteuer auf 7 % für Friseurdienstleistungen stehen hier im Fokus.