25.04.2023

Ernüchternde Studie: Warum sich junge Menschen gegen den Friseurberuf entscheiden

In einer aktuellen Studie fragte marketagent.com nach den Gründen, warum sich Menschen für oder gegen den Friseurberuf entscheiden. Der Friseur ist wichtig und beliebt, und sogar 16% könnten sich diesen Beruf vorstellen, aber zu geringes Gehalt und schwierige Kunden sind die Hauptgründe gegen diese Berufswahl. Die Studie im Detail...

Eine im März 2023 durchgeführte repräsentative Studie von marketagent.com zeigt ein angespanntes Bild für den Friseur-Nachwuchs in Österreich:

56 % der Befragten finden den Friseurbesuch wichtig und möchten nicht darauf verzichten - in der Altersklasse der 14 bis 26-jährigen sprechen wir sogar von 60%.
Und obwohl sogar 16% der Österreicherinnen angeben, dass sie sich vorstellen können Friseur zu werden, spiegelt die Realität ein anderes Bild wider: Rückläufige Azubizahlen und sinkende Zahlen bei den unselbstständigen Stylisten!

Friseure in Augen der Kunden wichtig und beliebt

Generell ist das Image des Friseurberufes positiv besetzt: So sprechen 74,3% der Befragten davon, dass sie einen sehr positiven Zugang dazu haben und lediglich 3,7% geben an, dass sie eher negative Konnotationen zum Friseurberuf haben.

Gründe für den Beruf als Friseurin

Vor allem die Arbeit mit Menschen (60%), die kreative Tätigkeit (53,7%) und auch die Kommunikationsmöglichkeiten (45,3%) sprechen für diesen Beruf, sind sich die Österreicher einig. Auch das Interesse an Mode und Beauty ist für rund 40% ein positiver Grund, sich für diesen Beruf zu entscheiden. Bei der Altersgruppe der 14-24-jährigen ist dieser Wert sogar nochmals deutlich höher (44%).

Friseur, toller Beruf, aber ...

Obwohl sich sogar 16,3% der Österreicher (bei den 14- bis 24-Jährigen ist es sogar jeder Vierte) vorstellen können, diesen Beruf auszuüben, sind es aktuell in der Realität viel weniger, vor allem wenn man die Zahlen im Jahresvergleich betrachtet.

Im Jahr 2021 gab es deutschlandweit rund 128.110 unselbstständige Stylistinnen, davon 15.911 Azubis. Vergleicht man das mit 2010, sieht man eindeutig die Brisanz des Themas.

Im Jahr 2012 waren es noch 144.313 Beschäftigte im Frisurhandwerk, davon 27.651 Friseurazubis. Wir sprechen hier von einem massiven Rückgang, vor allem bei den Auszubildenden. 

Gegen den Friseurberuf spricht dabei vor allem die zu geringe Entlohnung und der Umgang mit schwierigen Kunden, Stichwort Resilienz.