Credit: Philip Vogt

22.06.2023

Peter Gress: An KI kommst du als Salonunternehmer nicht vorbei!

KI für Friseure ist unerlässlich, weiß Peter Gress. Er nutzt künstliche Intelligenz unter anderem als Salon-Marketing-Unterstützung. Das spart nicht nur Zeit und Geld, sondern zeigt neue Möglichkeiten auf. Welche Potenziale und auch Gefahren er für die Friseur-Branche sieht ...

Im Interview mit Juliane Krammer

Sie widmen sich aktuell sehr intensiv dem Thema KI für Friseurinnen* Friseure. Was steckt dahinter?
Peter Gress:
In das Thema Digitalisierung stieg ich bereits 1995 ein: Es gab den Gamechanger Internet, später Social Media, dann kamen digitalisierte Abläufe und nun die Künstliche Intelligenz. Bei allen Entwicklungen dachte ich mir: Da sind wir dabei!

"Es ist eine große Marketing-Unterstützung!"

Welchen Vorteil gibt es bei der Verwendung von KI für den Friseur-Salon?
PG:
Es ist eine große Marketing-Unterstützung. Ob Webseite oder Flyer, die Angst vor dem leeren Blatt wird genommen. Wir haben mit Hilfe von ChatGPT unsere Webseiten-Texte Suchmaschinen-optimiert angepasst oder unseren Marketing-Kalender schreiben lassen … zumindest einen Teil davon, denn die von ChatGPT zur Verfügung gestellten Daten werden aktuell nur bis 2021 abgerufen.

"Da kommt man nicht vorbei! Führungskräfte müssen KI am Schirm haben. Auf die neue Ära muss man sich einstellen."

Sie haben die Facebook-Gruppe „KI für Friseure“ gegründet und zeigen dort KI erstellte Bilder, mit welchem Ziel?
PG:
Ich wollte die generative Bilderstellung ausprobieren. Es war etwas ganz Neues und es ist benutzerfreundlich. Für das Ergebnis halten sich die Kosten mit 106 Euro pro Jahr auch im Rahmen. Ich kann nur sagen: Da kommt man nicht vorbei! Führungskräfte müssen KI am Schirm haben. Auf die neue Ära muss man sich einstellen.

Welche Potenziale stecken hierin für die Branche?
PG:
Ich kann mit meinem Abo bis zu 3.000 Bilder erstellen. Natürlich muss ich danach aussortieren und es bleibt ein Viertel davon übrig. Aber der Output ist unschlagbar günstig. Früher hatte ich Stock Fotos gekauft. Diese Bilder konnten auch alle anderen kaufen, aber wenn ich meine Bilder selbst generiere, wird niemals das gleiche Ergebnis rauskommen. Auch wenn mein Textbefehl, der sogenannte „Prompt“, von jemand anderem verwendet wird, kommt ein anderes Bild dabei raus.  

Kann ich diese von der KI hergestellten Bilder rechtlich verwenden?
PG
: Die KI und in meinem Fall „Midjourney“ wird mit Milliarden von Bildern gefüttert, Sekunde für Sekunde. Da kommen so viele Inhalte zusammen, dass sich ein vollkommen neues Bild generiert. Aktuell gibt es noch keine Rechtssprechung zur Causa und im Moment befinden wir uns in einem rechtsleeren Raum. Solange keine Kopie mit Personen oder bekannten Persönlichkeiten erstellt wird, da dies in die Persönlichkeitsrechte eingreift, gibt es im Moment noch keine Bedenken. Es wird im Moment noch gemunkelt, wenn rechtliche Schritte eingeleitet werden, dass sich diese nicht gegen die User, sondern gegen die Entwickler des Tools richten.

Welche Gefahren verbergen sich bei solchen Programmen?
PG:
Ja, es gibt Gefahren. Man kann hier Opfer eines Deep Fakes (Anm. der Red.: von KI erstellte, realistisch wirkende Inhalte) werden. Es sind momentan im Fall von Midjourney diskriminierende, sexualisierte oder gewaltverherrlichende Begriffe nicht erlaubt. Trotzdem muss KI definitiv reguliert werden.

"Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es zukünftig eine weitere Kategorie bei Awards – „KI generierte Looks“ geben wird."

Wird die KI-Bildgeneration Awards und deren Einreichungen ändern?
PG:
Ich sehe KI als eine erweiterte Anwendung, wie beispielsweise Photoshop. Im Moment ist diese aber noch nicht so weit, alle Haar-Techniken abzurufen. Aber, wer weiß, wie lange das noch dauert. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es zukünftig eine weitere Kategorie bei Awards – „KI generierte Looks“ geben wird.

Vielen Dank für das spannende Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

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