Credit: The Barbershop Saarbrücken

03.03.2022

Burak Onur: Ihr opfert für diese Spenden-Aktion zwei Tage, die opfern ihr Leben

Am 6. und 7. März findet in Burak Onurs The Barbershop in Saarbrücken eine Ukraine-Spendenaktion statt. Der Reinerlös der Schnitte kommt ukrainischen Kindern zu Gute. Aktuell stehen 3 Arbeitsplätze für FriseurInnen zur Verfügung, die mitmachen können.

Im Gespräch mit Juliane Krammer

Sonntag und Montag findet eine Spenden-Aktion für die Ukraine in Ihrem Barbershop statt. Wie läuft diese ab?
Burak Onur: Sonntag und Montag von 11-18 Uhr ist unser Barbershop geöffnet. Der Reinerlös der Haarschnitte sowie des Bartservices kommt in die Spendenbox. Mit im Boot sind unterschiedlichste Firmen, Getränkehersteller und Unternehmer, die Getränke, Kaffee und Kuchen zur Verfügung stellen. Für einen Beitrag, der freilich in die Spendenkasse kommt, kann das zusätzlich erworben werden.

"Sie haben mir Bilder von Kindern gezeigt, die sich in einem 50m2 Bunker verstecken. 50-100 verharren dort neben- bzw. übereinander."

Haben Sie einen persönlichen Bezug zur Ukraine?
BO: Mein bester Freund ist mit einer Polin verheiratet. Beide sind an der Ukrainisch-Polnischen Grenze, um Menschen dort mit Gütern zu versorgen, die notwendig sind. Sie haben mir Bilder von Kindern gezeigt, die sich in einem 50m2 Bunker verstecken. 50-100 verharren dort neben- bzw. übereinander. Da wusste ich, man muss handeln und zwar schnell.

Was passiert mit dem am Sonntag und Montag gesammelten Geld?
BO: Nach Ende der Veranstaltung wird das Geld gezählt. Das mache ich mit zwei vom Barbershop unabhängigen Personen, damit auch alles transparent abläuft. Von dem Geld werden Dinge gekauft, die dringend in der Ukraine benötigt werden: Aggregatoren, Schlafsäcke, Funkgeräte, Babysachen, Kindersachen, … Es gibt eine Liste an Dingen, die dringend gebraucht werden. Ich bin schon in Kontakt mit diversen Firmen, um Artikel im Einkaufspreis zu erhalten. Die Unterstützung ist teilweise wirklich großartig, im Falle der Schlafsäcke, haben wir sogar welche geschenkt bekommen. Somit können wir das restliche Geld für andere Sachspenden einsetzen.

Wer bringt die Spenden in die Ukraine?
BO:
Das werden mein Bruder und ich machen oder auch Freunde von uns.

Was rätst du KollegInnen, die helfen wollen?
BO: Man braucht für so etwas nur einen Tag opfern, das tut keinem weh. Das habe ich auch meinen Mitarbeitern gesagt: Ihr opfert für diese Spenden-Aktion zwei Tage, die opfern ihr Leben.
Wir haben übrigens auch noch 3 Plätze frei, wenn sich FriseurInnen bereit erklären möchten, die Aktion zu unterstützen.

Danke für das Gespräch!