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07.03.2019

Warum man in Oberammergau nicht mehr zum Friseur gehen darf

Ein Aufruf ganz anderer gab es zum Aschermittwoch in Oberammergau - bis 2020 nicht mehr zum Friseur, weil...

In Oberammergau wurde der "Haar- und Barterlass" ausgerufen! Was nach Mittelalter klingt ist eine notwendige Maßnahme für die 2.400 Mitspieler, zumeist Ortsansässige, die bei den Festspielen 2020 als Darsteller dabei sein wollen.

So gilt mehr als ein Jahr vor den Passionsspielen für fast die Hälfte der Bewohner ein Haarschneide- und Rasierverbot. Spielleiter Christian Stückl und Bürgermeister Arno Nunn sind für die Verkündung des «Haar- und Barterlass» verantwortlich. Vor dem Passionstheater wird dann auch gleich ein Plakat mit dem Aufruf angeschlagen.

Übrigens: Die Darsteller der römischen Soldaten sowie Musiker und Helfer hinter der Bühne dürfen glattrasiert und mit kurzem Haar dabei sein. Premiere ist im Mai 2020.

Alle zehn Jahre bringt der Ort entsprechend seinem fast 400 Jahre alten Pestgelübde das Schauspiel vom Leiden, Sterben und der Auferstehung auf die Bühne. 1633 hatten die Oberammergauer versprochen, alle zehn Jahre die Geschichte der letzten Tage im Leben Christi aufzuführen, wenn niemand mehr an der Pest sterbe - was nach der Überlieferung tatsächlich eintraf. Mitspielen darf nur, wer in dem Dorf mit insgesamt 5200 Einwohnern geboren und aufgewachsen ist oder seit mindestens 20 Jahren dort wohnt.