Credit: Alcina

06.03.2025

„Nicht zu Plexen ist unterlassene Hilfeleistung“

Robert Mrosek ist Salonunternehmer mit 12 Mitarbeitenden aus Bielefeld und Markenbotschafter von ALCINA. Wir sprachen mit ihm über die Entwicklung des Plex-Services und wie man diesen als Zusatzdienstleistung positionieren kann.

Im Gespräch mit Katriina Janhunen

Vor fast 10 Jahren hat Plex den Markt umgekrempelt – wie hat es seither den Farbservice im Salon verändert
Robert Mrosek:
 Früher haben wir mal hier mal da ein paar Highlights gesetzt, aber heutzutage sind das im Colorationsbereich, z.B. beim Thema Balayage, aufwendige Prozesse, da kommt man um einen Plex-Service gar nicht mehr herum. Es ist wichtig, den Kundinnen sagen zu können, dass man die Haare nicht mehr belastet. Haare haben nach dem Blondieren durch die A\CPLEX Anwendung noch eine unglaublich gute Struktur, das ist schön zu sehen. Damit macht das Arbeiten sehr, sehr viel Spaß.

Hat sich Plex als Kategorie in den Köpfen etabliert, à la Waschen-Schneiden-Plexen?
RM: Die Kundinnen haben das schon in den Köpfen drin. Das macht es für uns als Profis einfacher, wenn man den Service nicht mehr erklären muss. Natürlich arbeiten wir mit den Keyfacts, wie das Restrukturieren funktioniert und es wird gerne und dankbar angenommen. Ich sage immer zu meinen Mitarbeitern, wenn wir das jetzt nicht anbieten, ist das unterlassene Hilfeleistung.

Was kann man im Salon für einen Plex-Service verlangen?
RM: Preisgestaltung ist immer so ein Thema – es hängt natürlich ganz stark von der Lage ab, was für eine Kundschaft und welches Konzept dein Salon hat. Früher hieß es immer, ein preiswerter Friseur berechnet 1€ pro Dienstleistungsminute. Mittlerweile kann man sagen 2€ pro Minute. Jeder Friseur muss für sich selbst kalkulieren, wo stehe ich mit meinem Salon.

Wo stehst du beim Preis fürs Plexen?
RM:
Ich kenne Mitbewerber, die bieten den Service um 35€ an, aber auch welche mit 52€. Wir nehmen für den einen separaten Plex-Service 42,50€. Wenn in einem Salon ein Haarschnitt nur 40€ kostet, steht das aber in keinem Verhältnis. Man muss immer gucken, in welcher Preisrange man sich befindet und dementsprechend kalkulieren. Dadurch passt der Service auch in jeden Salon.

Wie kommuniziert ihr den Service und den Preis dafür mit den Kundinnen?
RM:
Wir haben zwei Varianten. Bei einer klassischen Farbbehandlung empfehlen wir die Plex-Behandlung im Beratungsgespräch und kommunizieren klar die Kosten. Das wird separat berechnet. Bei einer Balayage, wo die Kundin zwischen 4 bis 6 Stunden bei uns im Salon sitzt, ist alles inkludiert. Das ist eine Premiumbehandlung und der A\CPLEX Service gehört hier dazu.
Wenn eine Kundin einmal die Woche zum Waschen und Föhnen kommt, dann sagen wir schon mal, „Mensch, wollen wir nicht mal deine Haare ein bisschen stärken?“ Viele nehmen das dankbar an.

Wie groß ist bei euch im Salon der Anteil an Farbbehandlungen und wie viele nutzen einen Plex-Service?
RM:
Wir haben 70% Farbanteil. Wir arbeiten viel mit sehr weichen Farbübergängen und tollen Ergebnissen, das kommt gut an, vor allem im Social Media Umfeld. Davon nutzen ca. 60% einen Plex-Service. Natürlich haben wir auch Kundinnen, bei denen das eine Preisfrage ist. Dann empfehlen wir aber restrukturierende Heimprodukte.

Das ist ein spannendes Verkaufsargument für die Endverbraucher-Produkte – sie sind also keine Konkurrenz für den Salonservice?
RM: Nein, überhaupt nicht. Die Produkte kommenwahnsinnig gut bei den Kunden an, weil sie die Wirkung vom A\CPLEX-Service länger erhalten. Jetzt sind diese 6 Monate auf dem Markt, wir hatten einen großen Relaunch und man merkt, dass den ersten Kundinnen die Shampoos ausgehen und sie gerne nachkaufen. Man kann erzählen, was man will, entscheidend ist, dass das Produkt dann auch wirkt.

Was gefällt dir an der A\CPLEX Serie besonders?
RM: Der AminoComPlex ermöglicht eine gezielte Reparatur geschädigter Haarfasern und reduziert Haarbruch und Strukturschäden. Die Systempflege hat drei aufeinander abgestimmte Schritte für die Anwendung im Salon und zuhause.Ich finde es schön, dass die Linie nicht zu groß ausgebaut ist – es gibt für zuhause ein sehr gutes Shampoo und ein Pflegeprodukt, mehr braucht die Kundin nicht. Weniger ist mehr!

Wie wird bei euch über Plex mit den Kunden gesprochen?
RM:
Für mich als Brand Ambassador für Alcina ist es natürlich einfacher, wenn man bei der Entwicklung schon mit dabei war. Dann kann ich meinen Mitarbeitern Tipps geben, um kein intensives Verkaufsgespräch führen zu müssen. Das wollen wir gar nicht. Wir setzen auf ein, zwei Inhaltsstoffe und klare Statements, die dem Kunden das Gefühl geben „Ich brauche das Produkt“. Also eher ein Kaufen-Lassen, dann wird das Produkt zum Selbstläufer.

Viele Salonunternehmer kämpfen damit, die Preise zu erhöhen - ist Plex eine Hilfe dabei, weil eine ganz neue Dienstleistung dazukommt?
RM:
Ja, auf jeden Fall! Man sollte im Salon immer sehen, wie man seinen Umsatz mit kleineren Zusatzbehandlungen nach oben bringt. Da ist natürlich der Plex-Service ein super System – das kann man wie Augenbrauen oder Wimpern färben einfach am Becken machen. Die Kundin genießt zusätzlich ein tolles Wellnesserlebnis.

Wo ist die Zukunft des Plex Service?
RM:
Es hat sich so etabliert, dass die Nachfrage in Zukunft immer da sein oder noch stärker werden wird, weil die Farbbehandlungen immer aufwendiger werden.

Du bist Ambassador für Alcina – was bereichert dich daran?
RM: Ich habe ja meinen Salon in Bielefeld und stehe jeden Tag mit einer großen Leidenschaft im Geschäft. Für Alcina bin ich mittlerweile Brand Ambassador und darf da immer auch in der kreativen Abteilung mitwirken, mache Kollektionen und bin bei der Produktentwicklung dabei. Das ist ein schöner Mix und ich bringe von beiden Perspektiven etwas in meine Arbeit mit hinein.

Welche Innovationen siehst du in diesem Jahr kommen?
RM:
Education, Education, Education ist für mich die Zukunft. Man muss immer open minded bleiben, viel unterwegs sein und viel mit Kollegen sprechen – durch Communityeducation entstehen Trends und Produkte. Wenn man das macht, bleibt man auch attraktiv für Auszubildende.

Wie siehst du denn die Zukunft der Ausbildung?
RM.
Jemanden zu finden, der eine duale Ausbildung machen möchte, ist schwierig. Ich würde das ganze System abschaffen – es macht aus unternehmerischer Sicht keinen Sinn, denn ich habe von der Person nichts. Neben Berufsschultagen habe ich effektiv zwei Tage, in die ich alles Fachwissen packen muss. Da sollte man überdenken, wie man das neu gestalten kann, durch Akademien und Schulungszentren wie bei Meininghaus. Die machen das schon über Jahrzehnte sehr, sehr gut.

Ich bin da emotional sehr dabei, bei dem Thema, weil es so erschreckend ist – es kommt nichts nach, obwohl das ein wunderbarer, kreativer Beruf ist. Man muss die Menschen begeistern mit einem vereinfachten, intensiven Education System, bei dem man schneller am Kunden ist und schneller positive Erfolgserlebnisse hat. Das kreative Momentum fehlt, wenn man nur Haare kehrt.