Credits: Martin Steiger

14.11.2019

Pflanzenfarbe als echte Alternative: Tipps & Tricks

Der Griff zur Pflanzenfarbe ist längst keine Tat eingeschworener Müslischroter und Birkenstockliebhaber mehr! Denn Pflanzenfarben auf Haut und Haar komplettieren mittlerweile das Alltagsgeschehen derer, die sich einer gesunden, ausgewogenen und nachhaltigen Lebensweise verschrieben haben und sind längst salonfähig geworden!

Pflanzenfarben auf Hennabasis erfreuen sich steigender Beliebtheit. Die Rohstoffe sind rein pflanzlich und stammen immer häufiger aus kontrolliert ökologischem Anbau. Die Rezepturen bestehen aus Kurkuma oder Henna, Walnussschale, Rhabarberwurzel oder Indigo. 

Pflanzenhaarfarben färben anders
Die Pflanzenhaarfarbe dringt nicht wie eine chemische Haarfarbe in die Haarstruktur ein, sondern legt sich nur als Film um das Haar. So wirken die Pflanzenfarben wie eine Schutzschicht für jedes einzelne Haar. Die Haare wirken kräftiger, bekommen Glanz und Volumen ganz ohne Silikone und synthetische Hilfsstoffe. 

Pflanzenfarben sind vor allem für diejenigen, die unter Allergien oder auch einem empfindlichen Körper leiden die richtige Wahl. 

Zu Besuch beim Seminar
Wir haben uns einen Nachmittag lang dem Seminar "Färben mit Herbanima Pflanzenfarben" angeschlossen und waren überrascht mit welcher Genauigkeit, Ruhe und Liebe zum Detail hier vorgegangen wird. Ein Blick in die Haarmonie Naturfrisör-Akademie lohnt sich allemal. Man bekommt hier nicht nur Tipps rund ums Haar, sondern bei Haarmonie geht es auch um den gesamtgesundheitlichen Umgang mit dem Kunden.

FARBTECHNIK:

Step 1| Abklären des Kundenwunsches
Step2| Gründliches Kämmen und genaue Analyse des Haares, die Vergangenheit lesen:
Step 3| Farbanalyse: 1 cm Ansatz, Naturton 6/; dann ein 1 Nuance heller (natürliche Aufhellung durch Sonne); in den Spitzen eine 10 (Strähnen durch chem. Färbung); Grauanteil zwischen 40% (an den Schläfen), 20% am Hinterkopf;
Haarstärke: normal 5-6
Haarstruktur: rau, die Haare sind empfindlich, d.h. sie saugen wie ein „Schwamm“
Definieren der Zielfarbe unter Berücksichtigung des Kundenwunsches und der Möglichkeiten (in diesem Fall bei blondem Haar); Zielfarbe: 8er Bereich,
Festlegen der Färbetechnik: Duale Färbung

Zusammenstellen der Hennafarben: 
oberer Wirbel: 3% Kastanie, 3% Gelbholz, Spitzen: 12% Kastanie, 16% Rhabarber, 72% Neutral Walnuss, Strähnen: 100% Neutral Walnuss, Dunkle Strähnen: 40% Mahagony, 60% Noir

Genaues Durchmischen der einzelnen Pulver ist wichtig, um eine gute Verteilung zu gewährleisten.
 

Bild 1|2 mit heißem Schwarztee aufgießen und mit dem Schneebesen einrühren, so dass ein sämiger Brei entsteht.
Bild 3| Masse mit Eidotter vermengen. Bei trockenem Haar: 1EL Sauerrahm, bei fettem Haar: 1EL Joghurt zugeben

Bild 4| Gründliches waschen der Haare mit Herbanima ShampooHerbanima Balsam in die Längen einarbeiten und kühl ausspülen. Dann mit Weinfruchtsäurespülung die Pflege abschliessen.

Bild 5|6 Auftragen der Farben, die Paste muss beim Auftragen so warm wie möglich sein.

Danach ein Baumwollhandtuch unter heißem Wasser nass machen, gut ausdrücken und um den Kopf wickeln, anschließend unter einer Dampfhaube warm halten.
Einwirkzeit: 45 min. / Auskühlzeit: 5-10min.
Das Auskühlen hilft der Farbe besser am Haar zu haften, bzw. Farbtiefe und Mattierung zu erzielen.

Dann den Hennabrei komplett aus dem Haar spülen. Henna lässt sich mit Shampoo nicht gut auswaschen (bei langem Haar mit Herbanima Balsam oder Herbanima Haarkur eventuelle Reste ausarbeiten). Anschließend die Kopfhaut sanft mit HerbanimaWaschgel reinigen, und in die Haarlängen strähnenweise „Balsam“ oder „Haarkur“ einarbeiten und kühl ausspülen.

Das Ergebnis.

Fotos: Martin Steiger