24.06.2021

Pride Month im Salon Frank Fischer

Pride Month im Salon – Frank Fischer feiert zum ersten Mal nicht nur privat, sondern auch auf seinem Arbeitsplatz den Pride Month. Seinen MitarbeiterInnen und KundInnen gefällt’s, von Deko bis hin zu ernsthaften Gesprächen und Aufklärung über das Feiern der LGBTQ+ Community…

Regenbogen Fähnchen, bunte Girlanden und knallige Masken, Frank Fischer lebt seinen bunten Traum und möchte aufklären.

Im Interview mit Frank Fischer

Seit wann feierst du den Pride Month in deinem Salon?
Frank Fischer: Dieses Jahr ist es das erste Mal, dass wir im Salon den Pride Month feiern.

Was ist dir am Pride Month besonders wichtig?
FF: Besonders wichtig ist mir aufzuklären und allen die Botschaft zu vermitteln: nur weil viele in ihren Köpfen eine anerzogene Norm haben, heißt das nicht, dass diese für Normalität steht. Die Welt ist im wahrsten Sinne des Wortes bunt! Mir ist nicht nur wichtig, dass Menschen „anders sein“ tolerieren, sondern auch, dass „anders sein“ den gleichen Stellenwert wie das typische Frau-Mann-Kind Bild hat!  

Solange die Notwendigkeit besteht darüber zu diskutieren, solange wird mein Salon die LGBTQ+ Community unterstützen. Denn zu viele Menschen leben noch in Angst, werden verfolgt, erleben Gewalt und Hass, nur weil sie lieben, wen sie lieben – weil sie anziehen, was ihnen gefällt oder das Geschlecht nach außen tragen, welches sie im Inneren verspüren. Diskriminierung ist ein Umstand, den wir niemals akzeptieren dürfen!

Wie wird die Deko bisher aufgenommen – gab es Kommentare positiv wie negativ?
FF: Die Deko wird von all unseren KundInnen positiv aufgenommen. Viele unserer KundInnen wissen nicht, für was die Regenbogen Fahne steht und wissen nichts mit dem Begriff Pride oder der Abkürzung LGBTQ+ anzufangen. Wenn man in das Thema dann einsteigt, führt man tolle aufklärende Gespräche.

Was sagen deine Mitarbeiter dazu?
FF: Die Aktion kommt auch bei allen MitarbeiterInnen gut an. Im Vorlauf dieser Aktion wurden auch alle intensiv mit dem Thema vertraut gemacht. 

Gibt es noch weitere Aktionen rund um das Thema Pride?
FF: Wir haben jedes Jahr des Öfteren Themenwochen, wie z.B. Karneval, Oktoberfest, Fußball EM/WM oder auch Christmas. Nun haben wir uns zum ersten Mal an ein politisches und kontroverses Thema gewagt. Die hohe positive Resonanz und Akzeptanz zeigen aber auch, dass dies ein guter Weg ist. Deshalb werden ganz bestimmt weitere Aktion dieser Art stattfinden.

Was ist das Konzept deines Salons?
FF: Im meinem Salon ist es mir wichtig, rund um das Thema Haare & Beauty eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Unsere KundInnen sollen für die Dauer ihres Aufenthalts dem Alltag entfliehen können. 

Dazu trägt auch der zum Salon gehörende Innenhof bei. Dieser wird Jahreszeiten entsprechend gestaltet und dekoriert. Bei anfallenden Wartezeiten können KundInnen sich draußen aufhalten und die Seele baumeln lassen.

Was ist der Pride Month?

Der Pride Month wurde von der LGBTQ+ Community ins Leben gerufen, der schon seinen Ursprung vor 50 Jahren findet. Im 28. Juni 1969 kam es zu Auseinandersetzungen im berühmten „Stonewall Inn“, wo die Polizei regelmäßige Razzien veranstaltete und queere Personen verhaftete. Am eskalierte die Situation und die queeren Menschen wehrten sich gegen das sogenannte „Verbrechen“ queer zu sein und warfen mit Flaschen und Steinen auf die gewalttätige Polizei.

Diese Unruhen waren der Auftakt für weitere Proteste und Demonstrationen, die auch noch 50 Jahre später von Menschen auf der ganzen Welt ausgetragen werden – bekannt z.B. als Christopher Street Day oder Pride Parade.

Warum feiern wir den Pride Month?

Der Pride Month, soll an die Personen erinnern, die ihr Leben im Kampf für die Rechte von queeren Menschen gelassen haben. Andererseits soll dieser Monat auch auf noch immer bestehende Ungerechtigkeiten hinweisen. Und nicht zuletzt soll der Pride Month auch die Vielfalt der Gesellschaft feiern, queere Menschen mit Stolz erfüllen und alle zu einem friedlicheren Miteinander bewegen. Pride = Stolz, der nach außen getragen werden soll, egal welches Geschlecht man lebt!