Elke Storz beim Haarwuchsspezialisten-Seminar in Salzburg 2020. Credit: Chris Hofer

07.04.2020

Elke Storz: Jetzt ist die perfekte Zeit, um die Kopfhaut ausfetten zu lassen

Elke Storz ist Kopfhautspezialistin aus Leidenschaft. Die Corona Isolation können Kundinnen nutzen, um die Haare ausfetten zu lassen und gibt praktische Tipps...

Im Telefon-Interview mit Katriina Janhunen.

Frau Storz, wie geht es Ihnen jetzt zuhause?
Elke Storz:
Ich habe zum ersten Mal im Leben einen Zwangsurlaub. Ich bin aber ganz entspannt, kann jetzt viele Dinge tun, für die ich nie Zeit hatte. Man muss es positiv sehen – jetzt wird der Kopf mal wieder frei und es bringt viel Gutes, dass man sich mit der Situation beschäftigt und manches überdenkt.

Wie schaffen Sie es, so entspannt zu bleiben?  
ES:
Ich habe im Leben als Friseurin alles erlebt und arbeite jetzt seit einigen Jahren alleine. Aus gesundheitlichen Gründen musste ich mein Konzept ändern, habe mich bei Yelasai ausbilden lassen und finde es nun sehr angenehm, ruhiger und entspannter arbeiten zu können. Auch für mich als Haarwuchsspezialistin ist es der richtige Weg, denn es bringt eine neue Perspektive im Beruf.

Bekommen Sie jetzt Anfragen von Ihren Kunden?
ES:
Ja, ja, ja! Ich bekomme viele ganz liebe Anfragen, wie es mir geht und dass ich sie auf dem Laufenden halten soll. Selbst ältere Kunden schreiben mir auf WhatsApp. Anfragen, ob ich Hausbesuche machen würde, habe ich aber gar nicht.

Der Körper denkt sich schon was dabei, Fett zu produzieren - es ist die Pflege für die Haare!

Viele Kunden nutzen jetzt die Isolation, um die Haare ausfetten zu lassen. Ist die Krise eine Chance für die Kopfhaut?
ES:
Umso weniger man macht, desto besser reguliert sich die Talgproduktion von selbst, daher ist eine Ausfettung gar nicht schlecht. Durch das viele Haarewaschen kommt die Kopfhaut nur aus dem Gleichgewicht, wird entmineralisiert und die Talgproduktion noch stärker angeregt. Dazu kommen bei herkömmlichen Shampoos synthetische Zusätze oder Silikone, die die Kopfhaut belasten.
Der Körper denkt sich schon was dabei, Fett zu produzieren – es ist eigentlich die Pflege für Kopfhaut und Haare. Ganz früher hat man fast nie Haare gewaschen, nur gebürstet, gebürstet, gebürstet. Man braucht eigentlich nur ein Öl, ein gutes Shampoo und eine Wildschweinbürste, das ist die Grundausstattung.

Was soll man konkret tun, um der Kopfhaut eine Pause zu gönnen?
ES:
Ich würde mal mindestens eine Woche keine Haare waschen. Dann vor dem Waschen über Nacht das ayurvedische Hair&Scalp Öl von Yelasai auf die Kopfhaut geben. Das beugt Schuppenbildung vor und reguliert die Fettbildung. Die Kopfhaut wird geschmeidiger, der Talg cremiger, desto besser kann man ihn in die Haare bürsten. Danach mit pH neutralem Shampoo waschen, aber wirklich nur mit ayurvedischen Naturprodukten, z.B. dem Hair Activ von Yelasai, alles andere lagert sich gleich wieder ab. Minimalistische, gute Pflege reicht für die Kopfhaut. Mehr braucht man nicht.

Was muss man auf jeden Fall vermeiden?
ES:
Es wird viel zu viel Pflege verwendet. Nicht nur Stylingprodukte lagern sich ab, sondern auch alle Shampoos, die zu viel beinhalten. Farbkundinnen brauchen natürlich eine Pflege für die Längen und Spitzen, da spricht auch nichts dagegen. Dafür gibt es von Yelasai einen guten Conditioner – mit synthetischer Pflege kommt man allerdings wieder in den Teufelskreis, weil man wieder viel öfter waschen muss.

Wie lange sollen die Kunden diese Auszeit durchziehen?
ES:
Für immer! Der ganze Effekt ist dahin, wenn man danach wieder normal weitermacht, überpflegt und wieder häufiger wäscht. Weniger ist oft mehr. Der Kunde wird schnell merken, dass das eine gute Sache ist. Man erreicht damit viel mehr an Kopfhautpflege, als wenn man laufend andere Shampoos kauft und am Ende die Kopfhaut nichtmal richtig sauber ist. Das richtige Bürsten ist allerdings das A und O, das Haar und die Kopfhaut verändern sich dadurch sehr positiv.

Nach der Krise bleibt der Kunde vielleicht dem Friseur treu, weil man ihn unterstützen möchte

Welche Chancen gibt die Krise noch für Kunden?
ES:
Der Kunde wird jetzt vielleicht gedanklich erweckt, wie schlecht es vielen Friseuren geht. Das bringt vielleicht eine neue Art von Stammkundschaft. Man spürt auf einmal, wie wichtig sein eigener Friseur ist und bleibt darum bei ihm, weil man ihn als Stammkunde unterstützen möchte.
Wenn man jetzt guten Kundenkontakt haltet, hat es auch etwas sehr Schönes und man kann wirklich helfen. Ich habe letztens einer Kundin ein Paket zusammengepackt und vor die Türe gestellt. Es hat auch einen Vorteil für alle Kundinnen, die sich schon lange den Ansatz rauswachsen lassen wollten – jetzt ist eine gute Möglichkeit, das zu beginnen. Nach ein paar Monaten ist schon viel getan!

Welche Chancen sehen Sie in der Krise für die Branche?
ES:
Ich denke, dass es ein gesundes Aussortieren mit sich bringen wird – der Friseurmarkt ist zu voll, dass der Einzelne fast nicht mehr existieren und keine Rücklagen bilden kann. Durch die Krise könnte es zu einem gesunden Marktverhältnis kommen und das Friseurhandwerk bekommt dadurch Werschätzung und einen Stellenwert, den wir noch nie hatten.