27.10.2024 - 28.10.2024

Hoher Besuch beim LIV Friseure & Kosmetik Rheinland

Mitgliederversammlung mit vielen Benefits für Innungsfriseurinnen* und ein wertvoller, politischer Austausch mit Julia Klöckner, MdB, Wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion...

Als Vereinigung von acht Friseur-Innungen ist der Landesinnungsverband Rheinland Repräsentant und politisches Vertretungsorgan des Friseurhandwerks in den Kammerbezirken der Handwerkskammern Koblenz, Rheinhessen und Trier.

Geschäftsführer Dirk Kleis freute sich gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Guido Wirtz, Bernd Kiefer und Ingo Schmidt dreißig Mitgliederinnen und Mitglieder im frühherbstlichen Bad Kreuznach zu begrüßen. Nebst vieler Interna und Gespräche rund um Herausforderungen und Nöte des rheinländischen Friseurhandwerks wurde es politisch.

Ein Austausch mit Susanne Terhorst, Geschäftsführerin Recht der Handwerkskammer Koblenz, zu den Themen Handwerksrolle, Eintrag in die Anlage A, Reisegewerbe, Schwarzarbeit, Reisegewerbe, Betriebsleitung und Zollkontrollen brachte viele wertvolle Einblicke in die rechtlichen Vorgaben rund um die Gewerbeanmeldung Friseur.

Landesinnungsmeister Guido Wirtz berichtete gleich zu Beginn über die große Frustration der Branche: „Für mich ist es eine Beleidigung, welche Zulassungen die Handwerksrolle manchmal genehmigt. Es gibt zu viele klassische Fälle, in denen sich Meister für Geld zur Verfügung stellen und Kammern das nicht prüfen. Zusätzlich werden Menschen zugelassen, die gar keine klassische Ausbildung durchlaufen haben“, so Guido Wirtz und ergänzt, „Das tut mir als Unternehmer weh. Wenn eine Regierung Regeln und Gesetze erlässt, die sie selbst nicht mehr kontrollieren kann, dann sind diese obsolet.“

Susanne Terhorst ist sich dieser Herausforderungen bewusst, nahm Anregungen gerne entgegen und gab einen Überblick über den aktuellen Stand der Regularien.

Interessant: „Jede Kammer legt die Rahmenbedingungen für eine Eintragung in die Handwerksrolle anders aus“, erklärt Susanne Terhorst. Wir lernen „Ein mobiler Friseur ist kein Reisegewerbe.“ Und gewerberechtlich gibt es keine Unterscheidung zwischen Barber und Friseur. Spezialisierungen wie Haarverlängerung, Herrenfach, Haarglättung oder Brautstyling sind kein Ausnahmegrund, sondern müssen als Friseurgewerbe gemeldet werden.

Die Herausforderungen des Friseurhandwerks sind längst im ►Forderungspapier verankert, nun gilt es die Politik ins Boot zu holen und auf Branchenbesonderheiten aufmerksam zu machen. Dazu lud der LIV Rheinland Julia Klöckner MbD, Bundesministerin a. D. Wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Bundesschatzmeisterin der CDU Deutschlands, ein.

Sehr gut vorbereitet, mit klaren Ansagen und der Zusage relevante Herausforderung für die Branche zu prüfen, begeisterte Julia Klöckner in ihrer Heimatstadt Bad Kreuznach die Friseurinnen und Friseure vor Ort.

„Wie sich ihr Geschäftsfeld weiterentwickelt, darum müssen Sie sich selber kümmern“, war Julia Klöckners klare Ansage zum Einstieg. Die Welt ändert sich für jeden und es liegt an jedem selbst Chancen zu ergreifen.

„Ihr seid zu ruhig!“, ist Klöckners Einschätzung der politischen Aktivitäten des Friseurhandwerks und zeigt Verständnis für die individuellen Herausforderungen  

So zeigt Julia Klöckner Offenheit für die Belastung der Betriebe durch die Rückzahlungsforderungen der Coronasoforthilfen. Unrechtmäßige Rückforderungen aufgrund von Änderung der Bedingungen, aufgrund falsch berechneter Zeiträume, sollte man sich nochmals anschauen. Der LIV wird einzelne Fälle faktisch aufbereiten und ihrem Büro bereitstellen.

Für die individuelle Situation des Kostenfaktors Umsatzsteuer, explodierender Schwarzarbeit begleitet von zu wenigen Kontrollen und der steuerlichen Belastung zeigt Julia Klöckner Verständnis und sieht hier ein grundsätzliches Versagen der aktuellen Wirtschaftspolitik.

„Überstunden und Mehrarbeit müssen belohnt werden, wahllos verteiltes Bürgergeld muss weg“, bringt es Julia Klöckner auf den Punkt und fordert, dass Teilzeitangestellte nicht die gleichen Sozialversicherungsstandards genießen sollten, wie Vollzeitbeschäftigte. Arbeit muss sich lohnen.

Auch für Frauen setzt sie sich ein. Vor allem in der Schwangerschaft müssen Unternehmerinnen geschützt sein. Mit einem Anteil von 69% weiblicher Unternehmer ist die Friseurbranche ganz besonders betroffen.

Volles Verständnis zeigte Julia Klöckner auch für die Folgen der Schwarzarbeit, die im Friseurhandwerk besonders einfach durchzuführen ist. Dass hier kaum Kontrollen durchgeführt werden und insgesamt zu wenig passiert, findet auch sie fatal und bot an, uns zu unterstützen, mit einer gezielten Anfrage an das Finanzministerium mit angehängter Hauptzolldirektion. 

imSalon bleibt dran und weiterhin politisch. Deshalb seid dabei beim ►ZUKUNFTSKONGRESS am 27. Januar 2025 in Berlin.