Credit: FettFressHair

06.12.2022

Haar-Recycling: Klimaschutz-Auszeichnung für Friseurin

Mit ihrem Haar-Recycling Projekt "FettFressHair" hat Janine Falke den Titel Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland abgeräumt!

Inspiriert von den Fairen Friseuren aus Frankreich hat sich die Kieler Friseurin Janine Falke mit dem Start-Up FettFressHair zum Ziel gesetzt, mit ihrem Haar-Müll Gutes zu tun und die Gewässer der Stadt Kiel ölfrei zu machen. ImSalon hat mit ihr Anfang des Jahres 2022 gesprochen, nun hat sie mit dem FettFressHair Team vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine Auszeichnung erhalten. Damit wird das innovative Recycling-Projekt von der Regierung gefördert und bekommt ein Mentoring sowie die Möglichkeit, an Workshops teilzunehmen, um die Idee weiter voranzutreiben und bekannter zu machen.

 

Haar-Vlies und -Würste als Endprodukte 

„FettFressHair“ wurde 2021 ins Leben gerufen, in dem Jahr, in dem pandemiebedingt deutschlandweit Friseursalons schließen mussten. Die Initiatorin und Kieler Friseurmeisterin Janine Falke und ihre Schwester Nadine Schindler nutzten diese Zeit sinnvoll und ließen sich bei ihrer Idee von einem Bericht über das Ölunglück auf Mauritius im Jahr 2020, wo Haare in Strümpfen eingesetzt wurden, um die Verunreinigungen im Wasser aufzunehmen, inspirieren. Nach diesem Vorbild sollten auch in Deutschland Haare als Öl-Filter eingesetzt werden. Auf die ersten Prototypen mit Haaren aus dem eigenen Friseursalon folgte Anfang 2021 der Sieg bei einem Ideenwettbewerb in Kiel. Kurz darauf wurden die „FettFressHair-Schlängel“ mit Korken schwimmfähig gemacht und Kooperationspartner im Kieler Tiefbauamt gefunden.

Credit: FettFressHair / Haare werden zu Vlies verarbeitet

Zu den Haar-Schlängeln kam ein neues Produkt, das „FettFressHair-Nadelvlies“ dazu. Es wird maschinell verarbeitet, besteht aus 100 % reinem Schnitthaar aus Salons. Dafür befindet sich „FettFressHair“ aktuell im Zertifizierungsprozess, um Städten in ganz Deutschland ein nachhaltiges Alternativprodukt zu synthetischen Ölfiltern anzubieten - als Ölfänger in Regenrückhaltebecken, Bootshäfen oder in Motorbootstankstellen. Außerdem ist der Einsatz in Gullys oder auch im Dämmstoffbereich möglich.