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19.09.2024

Zollkontrollen Barbershops: Massive Verstöße in Sachsen-Anhalt

160 Personenkontrollen führte das Hauptzollamt Magdeburg durch. Die Ergebnisse sind schwerwiegend, in 52 Fällen wird nun tiefer ermittelt.

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts Magdeburg hat in der vergangenen Woche landesweit in mehreren Orten (u.a. Magdeburg, Halle, Dessau, Sangerhausen) Kontrollen in Barbershops durchgeführt.

Beteiligt waren insgesamt 87 Beamtinnen und Beamte des Zolls sowie 21 Bedienstete von Zusammenarbeitsbehörden.

Dabei wurden ca. 160 Personen zu Ihren Beschäftigungsverhältnissen befragt.

Verfahren gegen Barbershop in Halle eingeleitet

In einem Barbershop im Raum Halle (Saale) wurde gegen einen Beschäftigten und seinen Arbeitgeber ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen der Beschäftigung von Ausländern ohne erforderlichen Aufenthaltstitel eingeleitet.

In 52 Fällen schließen sich nun weitere Ermittlungen der FKS an. Die vor Ort erhobenen Daten der Arbeitnehmer werden mit der Lohn- und Finanzbuchhaltung der Unternehmen abgeglichen und weitere Geschäftsunterlagen geprüft. Hierbei stehen die Beschäftigten des Zolls in engem Informationsaustausch mit anderen Behörden und der Rentenversicherung.

Hauptaugenmerk illegale Beschäftigung, Sozialversicherungsbetrug und Schwarzarbeit

Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung haben viele Facetten. FKS-Ermittlungen erfolgen daher immer ganzheitlich. Das bedeutet, dass geprüft wird, ob Arbeitgeber ihre Beschäftigten ordnungsgemäß zur Sozialversicherung angemeldet haben, Sozialleistungen zu Unrecht bezogen werden oder wurden, Ausländer, die für die Aufnahme einer Beschäftigung erforderlichen Arbeitsgenehmigungen bzw. Aufenthaltstitel besitzen und auch, ob die Mindestarbeitsbedingungen eingehalten werden oder ggf. sogar ausbeuterische Arbeitsbedingungen vorliegen.