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13.01.2023

Waschen, Schneiden, Stylen nur 33 Euro - Radiospot verärgert

Der Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks appelliert an die Radiozentrale den Küchen-Spot mit der Friseuraussage 'Waschen, Schneiden, Stylen diesen Monat nur 33 Euro' rauszunehmen.

„Radio. Geht ins Ohr. Bleibt im Kopf.“ – mit diesem Slogan fungiert die RADIOZENTRALE, ein Zusammenschluss aus Privatradio-Unternehmen und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, als Botschafterin für Radio als Werbeträger, quasi Werbung für Werbung.

Präsentiert wurde just eine neue Kampagne mit 5 Radiospots, die die Nähe und Relevanz des Radios zu Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen kennzeichnet. Angesprochen werden der Mann im Auto, auf dem Baukran oder in der Badewanne, den Baumarktkette oder Getränkemarkt erreichen wollen. Aber es gibt auch die Hausfrau in der Küche und die will freilich vom Friseur angelockt werden.

Mal abgesehen von den längst überholten Stereotypen, die hier bedient werden, wird im Radiospot mit dem Titel „Küche“, welcher bundesweit bis 2024 genutzt werden kann, die Aussage „...Waschen, Schneiden, Stylen diesen Monat nur 33 Euro" getroffen. 

Der Spot zum Anhören ...


Da schüttelt es zu Recht jede einzelne Friseurin und jeden einzelnen Friseur.

Manuela Härtelt-Dören, Präsidentin des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, ist enttäuscht: „Das Radio und das Friseurhandwerk sind seit jeher Partner – zu vielen Salons gehört das Radio zum Arbeitsalltag. Umso größer ist die Enttäuschung, dass in einem neuen Spotmotiv eindeutig falsche Erwartungen für realistische Preise in unserem Handwerk geschaffen werden. Eine Aussage wie: "...Waschen, Schneiden, Stylen diesen Monat nur 33 Euro" setzt die tägliche Handwerksarbeit von Friseurinnen und Friseuren herab. 

Das Friseurhandwerk befindet sich angesichts der Nachwirkungen der Corona-Pandemie, gestiegenen Lohnkosten, einer zum Teil dramatischen Mitarbeiter- und Ausbildungssituation, der Inflation mit ausufernden Energiepreisen sowie einer stark sinkende Kundenfrequenz in einer Extremsituation. Preisanpassungen und Wertschätzung gegenüber dem Friseurhandwerk müssen daher die Devise sein.“, so Manuela Härtelt-Dören, Landesinnungsmeisterin des Landesinnungsverbands des niedersächsischen Friseurhandwerks und Präsidentin des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks.

Das Friseurhandwerk appelliert an die RADIOZENTRALE das Spotmotiv „Küche“ vorzeitig rauszunehmen und der Friseurbranche die Wertschätzung entgegenzubringen, die sie verdient.