Credit: Mario Nägler | imSalon Grafik

30.12.2024

"Teufelskreis aus niedrigen Löhnen und dem damit verbundenen Arbeitskräftemangel unterbrechen..."

Deregulierung der Bürokratie, Ausbilderunterstützung und eine einheitliche Mehrwertsteuer, dafür kämpft Kao gemeinsam mit dem und für das Friseurhandwerk, um eine sichere Zukunft zu gewährleisten.

Geht es dem Friseur schlecht, geht es der Industrie schlecht. Wir sitzen alle in einem Boot, gemeinsam kämpfen wir für eine gerechte und sichere Zukunft für das Friseurhandwerk.

Beim großen Zukunftskongress am 27.1.2025 ist die Kao Salon Division, mit ihren Marken Goldwell, KMS Hair, Kerasilk, Oribe und Varis, wichtiger Partner, um #NeueWegeFriseurHandwerk zu diskutieren und zu finden. Dafür werden wir politisch und als Handwerk gemeinsam lauter.

Cristian Canthal, Geschäftsführer von Kao Salon Division DACH/CZ, im Zukunftsgespräch.

Am 23. Februar 2025 sind in Deutschland Neuwahlen. Was würdest Du gerne in den Wahlprogrammen der Parteien zum Friseurhandwerk finden?
Cristian Canthal: 
Es gibt eine Reihe von Herausforderungen, die alle Marktteilnehmer betreffen, unabhängig von ihrem Salonkonzept. Dazu gehört der weiterhin akute Mitarbeitermangel und damit eng verbunden die Tatsache, dass nur noch 11% der Betriebe ausbilden.
Gleichzeitig ist es bei den personennahen Dienstleistungen nur sehr begrenzt möglich, die Produktivität durch Automatisierung zu erhöhen. Das hat zur Konsequenz, dass wir eine sehr hohe Schwarzarbeitsquote haben.
Wir fordern keine Subventionsmilliarden. Aber, Die Politik muss ein faires Wettbewerbsumfeld schaffen, damit wir als Gesamtmarkt wieder enger zusammenfinden können. Dazu gehört u.a. eine einheitliche Mehrwertsteuer, die konsequente Bekämpfung von Schwarzarbeit und eine Deregulierung beim Thema Bürokratie. Immer mehr Salonunternehmer klagen über enormen Zeitaufwand für die Erledigung bürokratischer Tätigkeiten. Zeit, die sie eigentlich viel besser am Kunden verbringen können oder mit der Arbeit am eigenen Unternehmen. Außerdem müssen Betriebe, die noch ausbilden, unterstützt werden.

In diesem Jahr ist es aber auch gelungen, dass branchenübergreifende Arbeit an klaren Forderungen und Argumentationen für das Friseurhandwerk langsam flächendeckend Früchte trägt. Mithilfe des Zukunftskongresses und den unterjährigen Bemühungen des Zentralverbandes ist es gelungen, auf die speziellen Herausforderungen der FriseurInnen aufmerksam zu machen und daraus auch wieder ein Stück Gemeinsamkeit sowie Selbstbewusstsein zu schaffen. Das ist toll.

Der Friseurmarkt ist fragmentiert wie nie (Filialisten, Kleinstunternehmen, Barber, Billigsalons und ein immer kleiner werdender Mittelstand). Wie können wir dennoch einen gemeinsamen Nenner behalten?
CC: 
Wir als Industriepartner richten natürlich alles darauf aus, dass wir mit Produkten und Dienstleistungen bis hin zu Education unsere SalonpartnerInnen bestmöglich unterstützen. Immer im Blick haben wir dabei, den Umsatz pro Kunde zu steigern und Dienstleitungsangebote zu schaffen, für die höhere Preise erzielt werden können.
Höhere Preise sind auch wichtig, weil sie Salons dabei helfen, den Teufelskreis aus niedrigen Löhnen, und der damit verbundenen Schwierigkeit, gute Arbeitskräfte zu finden – sowie dem angekratzten Image des Berufsbildes zu unterbrechen.
Formate wie der Zukunftskongress bieten Friseur:innen sowie Salonunternehmer:innen eine Plattform für Austausch und Networking geben und sorgen dafür, dass wir alle gemeinsam zu einer stimmkräftigen Lobby für das Handwerk werden. Es ist höchste Zeit, dass wir das Image dieses wunderbare Handwerk gemeinsam positiv gestalten, damit der Beruf flächendeckend wieder die Wertschätzung erhält, die er verdient.

Wichtig ist aus meiner Sicht, gemeinsam an einem positiven Narrativ für die gesamte Branche zu arbeiten. Beispiele für erfolgreiches Unternehmertum und Erfolgsgeschichten gibt es viele. Aber wir müssen mehr Plattformen finden, wo erfolgreiche Konzepte sowie Ideen mit anderen geteilt werden. Und diese positiven Beispiele in den Vordergrund stellen.

Hier gehört für mich auch dazu, dass Betriebe, die weiterhin ausbilden, für diese wertvolle Nachwuchsarbeit Unterstützung erhalten. Hier muss an der Strukturierung der Ausbildung gearbeitet werden und die Ausbildung dahingehend reformiert wird, dass sich auch wieder mehr Leute mit höheren Schulabschlüssen für den Beruf begeistern können.

Mit welcher zukunftsweisenden Initiative begleitet ihr Unternehmen den Friseur ins Jahr 2025?
CC: 
Wir setzen weiterhin ganz konsequent auf Aus- und Weiterbildung. Wer das Zusammenspiel aus fachlicher Qualität sowie Beratungskompetenz im Griff hat, hat weniger Probleme, faire Preise für seine Dienstleistungen im Salon zu verlangen. Das kann z. B. eine Spezialisierung im Bereich Haarfarbe mit einem ELUMEN Premiumservice sein, der das Haar nicht schädigt und ohne Oxidation arbeitet. Der Wert des individuellen Dienstleistungspreises muss für den Kunden erlebbar werden. Unsere Zahlen sprechen für sich. Salons, die diesen Weg gemeinsam mit uns gehen, machen rund 28 % mehr Umsatz.

Betriebe, die ausbilden, greifen wir gezielt mit Seminaren wie z.B. dem „Azubi Star“ unter die Arme. Diese Seminare sind darauf ausgelegt, dass Auszubildende schnell dahin gebracht werden, sinnvolle, abrechenbare Dienstleistungen in den Salons zu übernehmen, Stichwort „Arbeitsteiliges Arbeiten“.

Neu im Angebot ab Mai 2025 haben wir deswegen „SmartSalon: KI-Innovationen für Friseur:innen“. Hier geht es um digitale sowie KI Tools, die den Salonalltag auf der Prozessebene vereinfachen.

Nicht zuletzt probieren wir auch neue Eventformate aus, die sich gezielt an künftige Generationen von Friseur:innen richtet. Im September haben wir sehr erfolgreich die Erste Berufsexpo in der Kao Salon Rhein Main Academy durchgeführt. Zielgruppe waren Auszubildene, Quer- und Wiedereinsteiger. Mit einem sehr modernen Event in unterschiedlichen Modulen wurde mit den Mythen des Berufs aufgeräumt und gezeigt, wie vielfältig der Stylist:innen Beruf sein kann.

Am 27. Januar treffen wir die Kao Salon Division beim Zukunftskongress in Berlin. Auf welchen Austausch freust du dich besonders?
CC: 
Ich freue mich besonders auf den Austausch bei uns am Stand und am Rande des hochkarätigen Programms. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass kein/e Unternehmer/in die Herausforderungen der Zukunft allein angehen kann. Wir sehen uns als Industriepartner weiterhin in der Verantwortung, unser Netzwerk für die gesamte Friseur-Community zu nutzen. An unserem Stand geben wir individuelle Denkanstöße und Lösungsansätze für zukunftsweisende Themen wie „Mitarbeiter & Karriere“, „Education & Inspiration“ sowie „Innovation & Digitalisierung“. Zu allen drei Themen werden wir mit tollen Unternehmerpersönlichkeiten aus der Kao Salon Familie vor Ort sein. Das enorme Potenzial der Community können wir künftig noch besser nutzen. Immer mit dem Ziel, gemeinsam gute Wege für die Zukunft zu finden.

Vielen Dank an die Kao Salon Division für die wertvolle Unterstützung! Am 27.1.2025 kämpfen wir gemeinsam für die Zukunft der Friseurinnen und Friseure, seid dabei beim ► Zukunftskongress!

Mehr Infos, Tickets und Programm

Alle weiteren Infos zum Zukunftskongress sowie das Programm findet ihr hier 
► Zukunftskongress 2025

Unterstützer und Partner Zukunftskongress 2025

Ein besonderer Dank geht an unsere Unterstützer und Partner in einer großen Sache für das Friseur-Handwerk:

BaByliss Pro  |  Efalock Professional  |  Euro Friwa  |  GLYNT  |  Kao  |  Kevin.Murphy  |  L'Oréal Professionnel  |  Revlon Professional  |  Schwarzkopf Professional  |  Wild Beauty  |  Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks