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06.01.2018

Tagesthemen vom 03.01. über Friseurausbildungsvergütung

Stellungnahme Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks

Am 03.01. ging es in den Tagesthemen um das Thema Mindestvergütung Azubis am Beispiel der Friseurbranche:
► Hier können Sie den Beitrag in der Tagesthemen-Mediathek nochmals sehen ... Ab Minute 18:20 (HINWEIS: Link funktioniert nicht mehr)

Der Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks reagierte prompt mit folgender Stellungnahme:

Originalwortlaut
Das neue Jahr hätte für das Friseurhandwerk durchaus besser anfangen können. Ausgerechnet die Tagesthemen, das journalistische Flaggschiff der ARD, nahm am vergangenen Mittwoch die gesamte Schönheitsbranche aufs Korn. In einem Beitrag zu „Forderungen nach einer Mindestvergütung für Auszubildende“ wurde gleich das gesamte Friseurhandwerk als Negativbeispiel für eine Ausbildung im Handwerk dargestellt.

Aufhänger: die angeblich niedrigen Ausbildungsvergütungen in Sachsen-Anhalt.
Das Problem: Die Redakteure der ARD haben offensichtlich die Grundlagen journalistischen Arbeitens vergessen und eine solide Recherche erst gar nicht unternommen. So fußte der Beitrag allein auf Informationen der Gewerkschaft Verdiund auf eine über zwanzig Jahre alte Vereinbarung, die aktuell keine tarifliche Nachwirkung hat. Unreflektiert berichtete Anchorman Ingo Zamperoni (oben im Bild) von den angeblichen Missständen in der Friseurbranche und bediente so landläufige Vorurteile.

Dies lässt der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks(ZV) nicht auf dem Handwerk sitzen.„Gerade von einer öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendung erwarten wir eine faire Recherche und die Chance zur Stellungnahme“, kritisiert ZV-Hauptgeschäftsführer Jörg Müllerdie Tagesthemen. „Selbst Boulevardformate der privaten Fernsehsender befolgen diese Grundregel, die zum Einmaleins jeder Journalistenausbildung im ersten Lehrjahr gehört. Dieser Beitrag hat dem Friseurhandwerk und dem Handwerk allgemein schweren Schaden zugefügt.“

Eine erste Reaktion hat der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks direkt an die Redaktion der Tagesthemen gerichtet. Von der Art und Weise der Antwort will das Friseurhandwerk weitere Schritte abhängig machen.

► Kommentar Raphaela Kirschnick "Aufregung-WOZU?"