15.02.2019

Stuart Hamid: German Hairdressing Awards versus Cutting Edge - nur ein Ableger?

Werden die Hairdressing Awards anders? Wir hinterfragen die neue Kategorie bei Stuart Hamid, Geschäftsführer Schwarzkopf Professional

Kaum ein Unternehmen ist aktuell so aktiv wie Schwarzkopf Professional. Die Hamburger setzen zur Zeit starke Zeichen, ob mit Produktinnovationen, Marktnähe, Veranstaltungen und Salonunterstützungen. Mit den German Hairdressing Awards, den Oscars der Friseurbranche, liefert Schwarzkopf seit Jahren das niveauvolle Event auf dem sich hochkarätige StylistInnen treffen und Handwerkskunstkönnen feiern. 2019 erweitert das Event sein Fundament, um auch junge Menschen im Insta-Zeitalter abzuholen, der Cutting Edge Award wurde geboren. Wir hinterfragen die Idee und sprachen mit Stuart Hamid, Geschäftsführer seit Juni 2018.

Cutting Edge – was ist der Hintergrund zum neuen Hairdressing Award?
Stuart Hamid: Mit unserem etablierten German Hairdressing Award feiern und prämieren wir die Meisterklasse der Friseurkunst. Diese Kollektionen werden von den Teilnehmern in professionellen Studios erstellt, haben Editorial Qualität und könnten auch als Cover der Vogue oder Harper Bazar erscheinen.

Trotz allem wissen wir aber auch, dass jeden Tag aufs Neue fantastische Haarkunstwerke in den tatsächlichen Salons am Kunden kreiert werden. Und oft sind es genau diese authentischen Salon-Looks, die auf den Social-Media-Kanälen am meisten geteilt und gefeiert werden. Nicht zufällig zeigen die erfolgreichsten Friseur-Blogger, wie Guy Tang oder Bescene, eben genau diese echten Salon-Looks – und treffen damit offensichtlich einen Nerv!
Da bisher kein Wettbewerb in Deutschland diese relevanten Salon Looks gezielt gefeiert und prämiert hat, wollen wir dies mit Cutting Edge, unserem Ableger der German Hairdressing Awards tun.

Ist dies ein erster Schritt den German Hairdressing Award auf reine Salon Looks runterzustufen – oder ganz abzuwickeln ?
SH: Nein, das Gegenteil ist der Fall!
Uns ist absolut bewusst, wie wichtig die unabhängigen German Hairdressing Awards für die Friseurbranche sind. Wir werden in diesen Wettbewerb investieren, um ihn so zu zelebrieren wie diese Branche es verdient.

Wie verdient es die Branche denn?
SH:
Das Event wird groß und feierlich, die Besten des Friseurhandwerks werden am 26. Mai in den bekannten Hamburger Fischauktionshallen im Rampenlicht stehen.

Ich bin sehr stolz darauf, dass wir mit unserem Konzept Deutschlands wohl bekannteste und beliebteste Moderatorin für die Preisverleihung gewinnen konnten: Barbara Schöneberger. Ich bin mir sicher, dass sie mit ihrer Strahlkraft helfen wird, eine breite Resonanz auch innerhalb der Beauty-Presse und somit bei den Friseurkunden für das Friseurhandwerk zu schaffen.
Ich bin ebenfalls der Überzeugung, dass der Launch des digitalen Cutting Edge Ablegers ebenfalls ein fundamental wichtiger und richtiger Schritt ist, um die German Hairdressing Awards insgesamt weiterhin als relevantesten deutschen Award zu festigen.

Der Anspruch an die German Hairdressing Awards Einsendungen ist sehr hoch (Fotoqualität, Modell, Styling), Stylisten investieren sehr viel Geld. Jetzt kann man einfach mit dem Handy einen Shot machen, einreichen und damit vielleicht gewinnen. Ist das nicht unfair?
SH: Das Maß aller Dinge bleiben die German Hairdressing Awards. Den „German Hairdresser of the Year“ prämieren wir daher auch exklusiv aus diesem Nominierten-Kreis. Teilnehmer des Cutting Edge Ablegers können sich nicht für den Gesamt-Titel qualifizieren.

Tatsächlich bilden die genannten Anforderungen an eine German Hairdressing Award-Einreichung aber auch für einige talentierte Friseure Hemmschwellen, und diese abzubauen ist unser Ziel. Wir möchten mit dem Cutting Edge mehr Friseuren Mut machen ihre Arbeiten zu zeigen und diese einzureichen. Wenn noch mehr Friseure stolz und selbstbewusst ihre tollen Salon-Looks zeigen, und wir sie gemeinsam ins ‚Schaufenster‘ stellen, dann machen wir diese Branche gemeinsam noch interessanter!
Sollte dann auf die Teilnahme am Cutting Edge Award, eine zukünftige Einreichung bei den klassischen German Hairdressing Awards folgen, sind wir unserem Ziel ein gutes Stück nähergekommen.

Wird die Award-Trophäe die gleiche sein?
SH: Nein – es wird eine eigene, moderne Trophäe sein – passend zu Social Media.

Wer wird die Jury gestalten?
SH: Die Jury wird die fünf Nominierten pro Kategorie bewerten, die im öffentlichen Voting die meisten Stimmen bekommen haben. Die Namen der Juroren werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben, aber es werden natürlich Friseure und Kreative sein, die selbst starke Instagram Accounts mit tollen Salon-Looks haben.

Weshalb ist die Kategorie Newcomer schwächer? Was hält junge Stylisten davon ab, sich hier stärker einzubringen?
SH: Es ist in der Tat so, dass die Anzahl der Newcomer-Bewerbungen in den letzten Jahren abgenommen hat. Den Hauptgrund sehe ich in den bereits angesprochenen Hemmschwellen einer Teilnahme. Für einen Newcomer ist es doch schon ein finanzieller und organisatorischer Aufwand ein qualitativ hochwertiges Profi-Shooting durchzuführen. Und vielleicht ist es insbesondere für die neue Generation, die gerade noch die letzte Strähne legt und dabei schon den Upload-Finger am Smartphone hat, auch nicht mehr ganz zeitgemäß.

Deswegen wollten wir genau da mit dem neuen Cutting Edge Ableger ansetzen: Wir wollen junge Friseurtalente an die Hairdressing Awards heranführen – und ihnen im Idealfall Lust auf mehr machen. So dass sie sich später doch einmal bei dem klassischen German Hairdressing Award bewerben, um vielleicht einmal selbst der „German Hairdresser of the Year“ zu werden.

Wer kann teilnehmen ? Gibt es eine Altersbeschränkung?
SH: Der Award ist für alle Friseure aus Deutschland offen. Dabei ist es egal, ob sie bereits ausgelernt haben, oder noch in der Ausbildung sind – und auch mit welchem Hersteller sie arbeiten. Sie müssen nur aus Deutschland, mindestens 16 Jahre alt und seit mindestens 6 Monaten in der Friseur-Ausbildung sein (oder eben bereits fertig mit der Ausbildung).

Gibt es Hemmschwellen?
SH: Uns war es wirklich wichtig, alle sonstigen Hemmschwellen abzubauen, um jeden zu motivieren es doch mal mit einer Teilnahme zu versuchen. Denn man hat ja nichts zu verlieren! Teilnehmen war noch nie leichter – es geht ganz einfach über die Hashtags #GHDA, #Cutting Edge und den jeweiligen #Kategorienamen (z.B. #NewBlonde). Oder man lädt seine Bilder auf unserer Website www.hairdressing.awards.de hoch.
Und ich denke, wir alle kennen es: die besten eigenen Bilder hat man ja meist eh auf dem Smartphone gespeichert. Daher meine Aufforderung: traut euch und macht mit!

Was ist eigentlich Ihre Lieblingskategorie?
SH: Für mich persönlich ist das die Kategorie #ColorTransformation. Wir bei Schwarzkopf Professional lieben nun einmal Farbe – und es ist bei den „Vorher/Nachher“-Bildern einfach faszinierend zu sehen, was für tolle Veränderungen man mit einem neuen Farb-Look erzielen kann. Ich glaube, hier wird ganz eindrucksvoll aufgezeigt, wie Friseure es immer wieder schaffen ihren Kunden neues Selbstvertrauen zu geben, und sie einfach glücklich zu machen.

Mit wie vielen Einreichungen rechnen Sie?
SH: Mir ist bewusst, dass ein neuer Wettbewerb Zeit braucht, um sich in der Branche zu etablieren. Trotzdem ist die bisherige Resonanz ausgesprochen positiv und wir sind von der Teilnahme wirklich freudig überrascht.

Nach 2 Wochen haben wir bereits 472 Einsendungen, die den Teilnahmebedingungen voll entsprechen. Wenn wir bis Ende März je Kategorie 500 Teilnahmen haben, bin ich für das erste Jahr sehr zufrieden. Wir scheinen hier einen Nerv getroffen zu haben!

Danke Stuart Hamid, wir sehen uns am 26.05. zur Gala wieder, ich freue mich schon und bin sehr auf die Gewinner gespannt.