15.12.2020

Passgenaue Überbrückungshilfen, aufrechterhaltene Ausbildung

Der Zentralverband fasst Forderungen für das Friseurhandwerk in Positionspapier für eine intensivierte einheitliche Kommunikation zusammen...

Herr Müller, was macht eigentlich ein Positionspapier?
Jörg Müller:
  Es fasst unsere Forderungen gegenüber der Politik zusammen und soll eine abgestimmte Kommunikation für das Friseurhandwerk für alle Beteiligten erleichtern. Wir befinden uns in einer dramatischen Lage für das Friseurhandwerk. Das Papier soll alle Kreise erreichen, die im regelmäßigen Austausch mit der Bundesregierung sind und da ist es hilfreich und wichtig, sich einheitlich zu artikulieren, die gleichen Argumente aufzuzählen.
Von unserer Seite ist das ein Aufruf an Alle.

Wer ist Alle?
JM:
 Friseure müssen gemeinsam Druck machen, denn Solidarität ist gerade jetzt entscheidend.  Aber auch die Fachpresse, wie auch alle anderen Medien müssen diese Botschaft in den Markt tragen. Gestern haben wir es bereits geschafft und bundesweit wurden unsere Forderungen zitiert, von FAZ, Spiegel und auch im TV, wie zum Beispiel Tagesschau.

Wie soll das Positionspapier nun genutzt werden?
JM:
Es ist ein Arbeitspapier für alle, die in der politischen Arbeit für das Friseurhandwerk aktiv sind. Das betrifft auch jeden Friseur, der lokale Abgeordnete kennt und das vor Ort als Gesprächsstoff mit dem Regionalpolitiker nutzen kann.

Senden Sie das Papier auch direkt an die Bundesregierung?
JM:
Das Positionspapier richtet sich vor allem an die zuständigen Ministerien im Bund und wird hoffentlich auch die Kommunikation mit den Abgeordneten des Bundestages unterstützen. Natürlich ist es auch als Hilfe für die Kommunikation auf Landes- und Kommunalebene gedacht. Je mehr Institutionen uns im Handwerk, besonders im Friseurhandwerk natürlich, unterstützen. Nur gemeinsam meistern wir die Herausforderungen dieser Krise

Der kurz vor Weihnachten angeordnete zweite Lockdown trifft die Friseurbranche hart. Die damit verbundenen Umsatzeinbrüche im Weihnachtsgeschäft führen endgültig zu einer Existenzbedrohung vieler Friseurbetriebe. Zeitnah hat der Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks reagiert und ein Positionspapier veröffentlicht ( ► Positionspapier Friseurhandwerk [PDF])

Darin nimmt der Zentralverband Stellung für die Friseurbranche und stellt Forderungen für die Existenzsicherung der Branche.

Forderungen zusammengefasst

  • Überbrückungshilfen III müssen für Friseure passgenau gemacht und auf wöchentliche Berechnungsbasis umgestellt werden, die die tatsächliche Umsatzsituation in den Salons erfasst.
  • Berufsausbildung muss aufrechterhalten werden und intensiver unterstütz werden
  • Steuerlichen Rahmenbedingungen müssen überprüft werden, reduzierter Mehrwertsteuersatz bleibt weiterhin stark geforderte Maßnahme

Papier ist bekanntlich geduldig, Positionspapier klingt toll, aber was passiert nun damit, wollen wir von Jörg Müller,  ZV Hauptgeschäftsführer  wissen.