"Lehrberuf den Studiengängern gleichstellen"

Am 23. Februar 2025 sind in Deutschland Neuwahlen. Was würdest Du gerne in den Wahlprogrammen der Parteien zum Friseurhandwerk finden?
Nicole Grimm: Wir brauchen klare, leicht verständliche und umsetzbare Konzepte mit fairen Rahmenbedingungen, damit unsere Unternehmer ihre Betriebe wirtschaftlich führen können, eingebettet in eine gestraffte Bürokratie für zügige Umsetzung. Friseure repräsentieren mit vielen anderen Handwerksbetrieben den Mittelstand in unserer Gesellschaft. Wir sollten alles dafür tun, um Vertrauen und Zuversicht wieder zu stärken. Es benötigt eine „Aufwertung“ bzw. Gleichstellung im Ansehen der Lehrberufe im Verhältnis zu Studiengängern. Jugendliche wollen eine Perspektive haben, wenn sie in die Ausbildung gehen. Betriebe, die ausbilden, müssen zudem unterstützt werden.

Der Friseurmarkt ist fragmentiert wie nie (Filialisten, Kleinstunternehmen, Barber, Billigsalons und ein immer kleiner werdender Mittelstand). Wie können wir dennoch einen gemeinsamen Nenner behalten?
NG: Wir brauchen ein neues Berufsbild Friseur mit einer modernen Ausbildung als Motivator und Basis. Wann darf ich einen Salon führen und/oder eröffnen? Die Rahmenbedingungen sollten so gestaltet sein, dass es gar keine Anbieter mehr gibt, die Dienstleistungen „billigst“ anbieten können. Schwarzarbeit ist ein großes Thema und auch die hohe Anzahl der mehrwertsteuerbefreiten Betriebe. Somit wird die MWST zum Kosten – und „Preiskampffaktor“.

Der gemeinsame Nenner:  das gute Ansehen des Berufsbildes Friseur muss rehabilitiert werden.  Salonunternehmer und auch Mitarbeiter sollten es sich auf legalem Weg wieder leisten können, in Deutschland Friseur zu sein.

Welche Unterstützung benötigen eure Kunden, die Friseure, aktuell am dringendsten?
NG: Ein sehr gutes, fachliches Education-Angebot, um wahrnehmbare Qualität und langanhaltende, realistische, kundentaugliche Ergebnisse zu erzielen. Hilfestellung bei Preisakzeptanz durch den Endkunden. Unser Außendienst ist Businessberater und Umsetzungsbegleiter. Unsere Marke vermittelt dem Friseur Selbstbewusstsein, indem wir seine Kommunikation zum Endverbraucher schärfen und dies mit Produkten untermauern, die funktionieren. Unsere Marke ist friseurexklusiv, benötigt Beratung und garantiert Preisstabilität.

Mit welcher zukunftsweisenden Initiative begleitet Belludio den Friseur ins Jahr 2025?
NG: Unsere Educationprogramme „SESSION.SALON“ und „COLOUR.HIGHER“ legen den Schwerpunkt auf Kommunikation mit unseren Salonkund*innen. Teilnehmer*innen durchlaufen interaktive Module, denen „Schwarmintelligenz“ zugrunde liegt. Wir lernen alle voneinander und tauschen Erfahrungen aus. Dies ist für uns die ultimative Lernreise in unserer schnelllebigen Zeit, in der die Aufmerksamkeitsspanne stetig kürzer wird. Wir sehen hier als klare Benefits Umsatzsteigerung durch Produktempfehlung, sowie eine hohe Mitarbeiterbindung an das Unternehmen.

Am 27. Januar treffen wir Belludio beim Zukunftskongress in Berlin. Auf welchen Austausch freuen Sie sich besonders?
NG: Wir freuen uns, ernsthafte Menschen in dieser Branche zu treffen. Kolleg*innen, die nach vorne sehen und raus aus dem Jammertal gehen. Danke, dass Ihr euch so engagiert und diese Menschen zusammenführt.

Vielen Dank an Belludio für die wertvolle Unterstützung! Am 27.1.2025 kämpfen wir gemeinsam für die Zukunft der Friseurinnen und Friseure, seid dabei beim ► Zukunftskongress!