07.06.2024
Neuer Tiefststand: 13.509 Friseurazubis – Statistiken Friseur Ausbildungsmarkt
Nachdem es 2023 seit Langem wieder einen Anstieg an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen gegeben hatte, war die Hoffnung groß. Die neuen Gesamtzahlen spiegeln dies jedoch noch nicht wider. Insgesamt gab es 2023 im Friseurhandwerk nur noch 13.509 Auszubildende, alle Lehrjahre - Alle Details...
Die Entwicklung des Friseurnachwuchses perpetuiert sich, trotz des erfreulichen Anstiegs an Neuverträgen. Diese Zunahme von 1% kann die Abwanderung nicht ausgleichen, denn die Gesamtanzahl der Auszubildenden im Markt sinkt weiter.
Die Gesamtgrundmenge reduziert sich von 2022 auf 2023 von 14.174 auf 13.509 Auszubildende (1.-3. Ausbildungsjahr), das ist ein Rückgang von 4,7%.
Seit dem Jahr 2008, mit dem Höchststand von 40.454 Friseurazubis, verzeichnen wir 2023 einen Gesamtrückgang von 67% des begehrten Nachwuchses.
Jahresentwicklung im Überblick
Auszubildende im Friseurhandwerk in Deutschland bis 2023, Quelle: ZDH
Die Azubizahlen nach Jahren
2006 39.572 | 2007 40.452 | 2008 40.454 | 2009 38.661 | 2010 34.742 |
2011 30.468 | 2012 27.651 | 2013 24.920 | 2014 23.540 | 2015 22.769 |
2016 22.430 | 2017 22.010 | 2018 20.982 | 2019 19.894 | 2020 17.844 |
2021 15.911 | 2022 14.174 | 2023 13.509
Weniger als 10% der Friseurbetriebe bilden noch aus
2023 gab es 80.477 Friseurbetriebe. Rein rechnerisch verteilt, bedeutet das, dass nur 16,8% der Friseurbetriebe in Deutschland einen Auszubildenden im Betrieb haben.
Die Realität sieht jedoch noch bedrückender aus. Viele Betriebe haben 2-3 Auszubildende. Laut ZDH gibt es in 2023 in Deutschland nur 8.023 Ausbildungsstätten im Friseurhandwerk. Das sind 9,97%.
Nicht nur die Zahl der Auszubildenden schwindet. Die Zahl der Ausbildungsstätten verzeichnet ebenfalls seit Jahren einen Rückgang. Salons werden kleiner, Mitarbeitende machen sich selbstständig und die kleineren Salons können sich die Ausbildung, wenn sie denn überhaupt einen Auszubildenden finden, häufig gar nicht mehr leisten, ob finanziell, zeitlich oder durch fehlende Angestellte.
Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge
Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet der Gesamtmarkt mit einem Plus von 3% einen deutlichen Anstieg bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Das Handwerk, noch immer deutlich unter der Gesamtentwicklung, kann dem Negativtrend endlich entkommen und verzeichnet eine Zunahme an Neuverträgen von +1,2%. Gewinner ist die Sparte "Öffentlicher Dienst" mit einem Zuwachs von 6,8%.
Das Friseurhandwerk schließt mit + 1,0 % deutlich schlechter ab. Dennoch freuen wir uns über das Plus nach jahrelangem Rückgang. (Quelle: Ausbildungsmarktanalyse 2023 vom BIBB, Bundesinstitut für Berufsbildung). 2023 gab es 6.738 neu abgeschlossene Friseur Ausbildungsverträge.
► Weitere Details zu den Ausbildungsverträgen
Anteil männlicher Friseurazubis steigt
Weiterhin hoch bleibt der Anteil männlicher Friseurauszubildender. 2.211 Männer, also 32,8 % und 4.521 Frauen, also 67,2% schlossen 2023 einen Lehrstellenvertrag ab.
Das verdienen Friseur Auszubildende im Vergleich
Die Ausbildungsvergütung für Friseure schließt im statistischen Vergleich am schlechtesten ab: Der Friseurberuf ist 2023 mit 691 €der am schlechtest bezahlte Lehrberuf Deutschlands.
Weitere Details zur Ausbildungsvergütung im Handwerk
Warum sich junge Menschen gegen die Friseurausbildung entscheiden
In einer Studie von 2023 fragte marketagent.com nach den Gründen, warum sich Menschen für oder gegen den Friseurberuf entscheiden. Der Friseur ist wichtig und beliebt, und sogar 16% könnten sich diesen Beruf vorstellen, aber zu geringes Gehalt und schwierige Kunden sind die Hauptgründe gegen diese Berufswahl.
► die Friseur Ausbildungsstudie im Detail
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