12.02.2021

Friseur hat etwas mit Würde zu tun sagt Markus Söder

Friseure in ganz Deutschland sind in den letzten Monaten gemeinsam stärker geworden, Söder’s Statement machte das eindrucksvoll klar. Das Rezept viel und laut ist aufgegangen, Erfolg hat eben viele Väter und Mütter - Kommentar von Raphaela Kirschnick…

Kommentar von Raphaela Kirschnick

Wir fieberten den ganzen Mittwoch in der Redaktion, wie wird entschieden? Immer wieder leakten Termine vorab aus den Besprechungen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin und dann 19:30, endlich Pressekonferenz. Wir klebten Angela Merkel an den Lippen, es ist der 1. März und der scheint nun für Friseure fix zu sein.

Dann kam Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der für mich die schönsten Worte sprach: „Die Entscheidung für die Friseure hat für den einen etwas mit Hygiene zu tun, aber für den anderen etwas mit Würde. … Sind Friseure wichtig? Ja, ich finde das schon, denn es spielt in dieser Pandemie auch eine Rolle für viele Menschen dabei sich selbst wiederzufinden.“

Das Statement Söders hat mir gezeigt, wie nachhaltig sich Friseure als individuelle Berufsgruppe in die Köpfe der Politiker gegraben haben. Für mich der beste Beweis, wie wichtig es ist ‚Laut zu sein‘, das hat keine andere Berufsgruppe so vereint zusammengebracht.

Der Erfolg hat viele Väter und natürlich Mütter

Während der letzten Wochen wurde immer wieder hinterfragt, ob es nicht geschickter sei, alle Kräfte in einer einzigen Kampagne stärker zu bündeln. Zurückblickend waren Friseure aber vielleicht genau deshalb so erfolgreich, weil es an unterschiedlichsten Stellen mit individuellem Tenor Druck auf allen Kanälen gab? Der Erfolg hat bekanntlich viele Väter und natürlich auch Mütter!

Wir haben von vielen Aktionen berichtet, längst nicht von allen. Es gab

  • Briefe an die Bundeskanzlerin, an die jeweiligen Länderregierungen von einzelnen Friseuren, der Industrie, vom Zentralverband, von Landesverbänden!
     
  • Es gab unterschiedlichste Petitionen, für Öffnungen, für finanzielle Unterstützung und gegen Schwarzarbeit von Friseurunternehmern, die sich untereinander organisierten!
     
  • Es wurden Dutzende kreative Hashtags bespielt von #nursicherbeimfriseur über #friseurgegencorona zu #rettetunsfriseure!
     
  • Es gab verzweifelte Hilferufbotschaften Einzelner, die auf ihre Situationen mit Details aufmerksam machten, via Bild, Video oder Post!
     
  • Friseure traten in Talkshows und Politsendungen auf!
     
  • Es gab „Friseurdemos“, gab es das eigentlich jemals zuvor? In vielen Städten trafen sich Friseure mit Kerzen und Schneidestuhl, um friedlich auf ihre Situation aufmerksam zu machen!
     
  • Gleich an mehreren Tagen wurde das Licht angelassen, ein friedliches Protest-Zeichen, wie sehr das Leben im Salon und die Kundinnen fehlen!
     
  • Die ganze deutsche Presse von lokal bis überregional, von BILD bis zum Buxtehuder Abendblatt, nahm das Thema immer wieder aus unterschiedlichsten Blickwinkeln in ihrer Berichterstattung auf. Selbst die gutfrisierten Fußballer erlangten europaweite Beachtung!
     
  • Prominente wie Helmut Markwort setzen sich aktiv für Friseure und deren Anerkennung als Gesundheits-Dienstleister ein!


Die Solidarität unter- und miteinander war beispiellos. Friseure taten sich auf Social Media zusammen und boten gratis Webinare an, traten in den Diskurs und standen sich gegenseitig beratend zur Seite! Bevor wir jetzt wieder in den Strudel der Open-Up-Vorbereitungsaktivitäten geraten, sollten wir uns alle dieses starken Zusammenhalts besinnen und dankbar sein in einem so guten Netzwerk verbunden zu sein. Differenzen gehören beiseitegelegt und DANKE, DANKE, DANKE gesagt, zu sich selbst und allen in der Gemeinschaft

Und dann sollten wir für die gesamte Branche weiter überlegen, wie wir diese große Wertschätzung und Aufmerksamkeit weiter positiv nutzen können, um all die anderen Herausforderungen, die nur darauf warten, wieder aktuell zu werden, zu bekämpfen: Nachwuchsmangel, Ausbildungsbereitschaft, Bezahlung, Image.

Lasst uns diese nicht im Alltag untergehen, lasst uns die Pandemie durchleben, an Hygienevorschriften eisern halten, so dass es weiterhin keine Infektionsherde im Friseursalon gibt, dann kann der Friseur vielleicht auch bei einem möglichen nächsten Lockdown offenbleiben, so wie es in der Schweiz funktioniert.

Ihr seid super, mein Team und ich sind stolz in und für diese Branche zu arbeiten.

Eure Raphaela Kirschnick


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