07.04.2021
Klier schrumpft von 1.400 auf 850 Salons
Das Friseurunternehmen Klier Hair Group freut sich auf Neustart und will Eigenverwaltungsverfahren Ende April 2021 beenden, die Gläubigerversammlung hat Klier's Insolvenzplan zugestimmt...
Alle Strukturen und Geschäftsprozesse wurden in den vergangenen Monaten untersucht und optimiert. Auch das Standortportfolio wurde geprüft. Dauerhaft unprofitable Filialen mussten geschlossen werden. Viele teure Innenstadtlagen leiden an einem spürbaren Besucher- und Umsatzrückgang und rechtfertigen die hohen Mieten schon lange nicht mehr. Das Ziel, für beide Parteien eine langfristig annehmbare Einigung zu erzielen, konnte mit einem Großteil der Vermieter erreicht werden, wodurch einige Filialen vor einer Schließung bewahrt werden konnten. „Somit ist es uns gelungen, insgesamt 850 Salons und Shops mit ca. 6.400 Mitarbeitern – und damit den überwiegenden Teil der Filialen und Arbeitsplätze – zu erhalten“, freut sich Geschäftsführer Michael Klier.
Damit schrumpft das Friseurunternehmen von 1.400 Standorten mit ca. 9.000 MitarbeiterInnen auf 850 Salons mit 6.400 MitarbeiterInnen nach dem Sanierungsverfahren!
Der Blick nach vorne
- Starke Fokussierung auf Kundenwünsche und -bedürfnisse
- Investitionen in Marken, neue Serviceangebote, Personalentwicklung und Digitalisierung
Die Klier Hair Group wird auch zukünftig ihr Filialportfolio weiterentwickeln und im Zuge einer nachhaltigen Standortstrategie neue Salons und Shops an attraktiven Standorten eröffnen. „Der Sanierungsprozess hat uns allen viel abverlangt. Vor allem unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir für ihren großen Einsatz und freuen uns, gemeinsam die Zukunft der Klier Hair Group aktiv zu gestalten“, sagt Michael Melzer, vorsitzender Geschäftsführer der Klier Hair Group. Das Unternehmen werde in den nächsten Jahren gezielt in die starken Marken, neue Serviceangebote, die Personalentwicklung und die Digitalisierung investieren.
„Insgesamt werden wir uns deutlich stärker auf den Kunden und seine Bedürfnisse fokussieren und diese in den Mittelpunkt unserer künftigen strategischen Ausrichtung stellen“, betont Melzer.
Die Kunden schätzen die freundliche und professionelle Beratung sowie den Service rund um ihre Haare in den Salons und Shops. Die Möglichkeit geplant und auch spontan einen Termin zu vereinbaren wird von den Kunden nach wie vor gerne angenommen. Das umfangreiche Hygienekonzept wurde seit Beginn der Pandemie stetig weiterentwickelt und hat sich sehr gut bewährt. Dadurch können die Kunden jederzeit sicher bedient werden.
Über die Klier Hair Group
Das Unternehmen ist seit über 70 Jahren in Deutschland etabliert und seither in Familienhand. Die Klier Hair Group ist die Dachgesellschaft für die Friseur- und Shopkonzepte Frisör Klier, Super Cut, HairExpress, essanelle, Styleboxx, COSMO und beautyhairshop. Klier ist über Gesellschaften auch in Tschechien und der Slowakei vertreten, Die Geschäfte in Österreich wurden 2020 geschlossen. Die Auslandsgesellschaften agieren unabhängig.
Deutschlands größtes Friseurunternehmen schrumpft von 1.400 Standorten mit ca. 9.000 MitarbeiterInnen auf 850 Salons mit 6.400 MitarbeiterInnen nach dem Sanierungsverfahren!
Die Klier Hair Group GmbH hat die letzte Etappe in ihrem gerichtlichen Sanierungsverfahren genommen. Die Gläubigerversammlung hat am 07. April 2021 dem Insolvenzplan mit großer Mehrheit zugestimmt. Damit stehen die Zeichen in Deutschland auf Neustart. Das Eigenverwaltungsverfahren kann nun voraussichtlich Ende April 2021 beendet werden.
„Das ist ein großer Erfolg und belegt das Vertrauen der Gläubiger in die nachhaltige Sanierung des Unternehmens. Die neu aufgestellte Klier Hair Group kann – trotz Corona – gestärkt aus der Insolvenz hervorgehen und den Großteil der Filialen und Arbeitsplätze erhalten“, bescheinigt Rechtsanwalt Silvio Höfer (Anchor Rechtsanwälte), der als Sachwalter in diesem Verfahren die Gläubigerinteressen vertritt. Das Unternehmen hat seit Anfang September 2020 einen umfassenden Sanierungsprozess durchlaufen. „Die Klier Hair Group ist jetzt robust aufgestellt und hat eine überzeugende Zukunftsstrategie“, sagt Rechtsanwalt Detlef Specovius (Schultze & Braun), der als Chief Restructuring Officer (CRO) das gerichtliche Sanierungsverfahren maßgeblich begleitet und unterstützt hat.