20.02.2023

Kleinunternehmergrenze bleibt bei 22.500 €, doch weitere Lösungen fehlen

Brauchen wir Lobbyisten? Was macht der Zentralverband? Es diskutieren Stephan Conzen, Jörg Müller unter der Moderation von Heiko Schneider und Christian Rupprecht-Essig.

Ein spannender Diskurs zum Stellenwert der Friseurbranche in der Politik - in diesem aufgezeichneten "Intercoiffure Late Night Talk" sind Jörg Müller, der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks und Stephan Conzen, Geschäftsführer von Hans Conzen GmbH - Glynt und Graham Hill - zu Gast bei Heiko Schneider und Christian Rupprecht-Essig, Intercoiffure Late Night Talk.

 

Der Ruf nach einer professionellen Lobby für das Friseurhandwerk ist groß, ob in Sozialen Netzwerken oder in zahlreichen Interviews, das Friseurhandwerk fühlt sich nicht gebührend vertreten.

Freilich verteidigt der Zentralverband seine Position, denn so Jörg Müller „Ich sitze hier“, auf die Frage, wer denn Lobbying für die Branche betreibt. Kann der Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks das erfüllen? Ca. 15.000 Mitgliedsunternehmen zählt der ZV, das sind aufgerundet 19 % der Friseurbetriebe, also gerade mal jeder 5te Salon in Deutschland ist Mitglied.

Das passt freilich zur Anzahl der Ausbildungsbetriebe, die viele Vorteile aus der Verbandsarbeit generieren, so Jörg Müller und formuliert klar: „Wir vertreten keine Nebenerwerbsfriseure“ und distanziert sich deutlich von Kleinstunternehmen.

Wo waren eigentlich die Vertreterinnen der Zunft? Schade, dass im Gespräch patronisierend von den 90 % Friseurinnen gesprochen wird, die es zu fördern gilt, aber mann keine auf die Bühne bringt.

Heiko Schneider berichtet von seinen Gesprächen mit Bundesminister Habeck und bedauert sehr, dass das Handwerk, respektive das Friseurhandwerk, nicht wahrgenommen werden. Umso wichtiger ist für den Salonunternehmer aus Hoyerswerda eine Interessensvertretung, die die Branche über politische Entwicklungen auf dem Laufenden hält. Er fordert 

„Die Branche möchte Ergebnisse sehen“ bringt es Stephan Conzen auf den Punkt und fordert, dass wir "Viel, viel lauter werden" müssen und bedauert, dass Politikerinnen schlichtweg nicht begreifen, worum es den Friseuren geht. Auch dafür wäre eine Lobbyistin wichtig.

Lösungen brachte die Diskussion nicht hervor, aber einen Konsens: Alle wollen das Beste für das Friseurhandwerk, so fasst es Stephan Conzen zusammen, nur die Wege würden wohl unterschiedlich verstanden.

Es ist halt alles tiefpolitisch, erfahren wir, das ist die große Erklärung, weshalb sich eigentlich niemand so recht auskennt, na dann!.

Da freuen wir uns über eine gute Nachricht zum Schluss. Jörg Müller verkündet einen Durchbruch in Brüssel, Deutschland wird an der 22.500 € Grenze für Kleinstunternehmer festhalten.

Christian Rupprecht Essig führte mit viel ausgleichendem Feingespür durch die Diskussionsrunde, aber seht selbst, die Gesprächsaufzeichnunge findet ihr gleich im Anschluss.

Late Night Talk HIER ansehen