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02.03.2023

Fast 4.000 Schwarzarbeit-Kontrollen in Friseur-Salons im Jahr 2022

Überblick Jahr 2022: 3.919 Kontrollen, 979 Strafverfahren wegen Beitragsvorenthaltung und Leistungsmissbrauch sowie Geldbußen in einer Höhe von 425.160 Euro.

Seit 2016 gibt es das Bündnis zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung. Dieses besteht aus dem Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerk, dem Bundesfinanzministerium und ver.di. Das ausführende Organ dieser Kontrollen in Friseursalons ist die Zollbehörde. 

Fast 4.000 Kontrollen und knapp 1.000 Strafverfahren im Jahr 2022

Alleine im Jahr 2022 wurden 3.919 Kontrollen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit in deutschen Salons durchgeführt. Dabei wurden 979 Strafverfahren eingeleitet. Der Grund: Beitragsvorenthaltung und Leistungsmissbrauch. 

Eine Beitragsvorenthaltung liegt vor, wenn Arbeitnehmerinnen*Arbeitnehmer bei einer Sozialkasse angemeldet ist, die fälligen Beiträge aber nicht vom Chef bezahlt werden.

Unter Leistungsmissbrauch ist zu verstehen, wenn Sozialleistungen ausbezahlt werden, die angegebenen Gründe aber nicht der Tatsache entsprechen.

 

Die im Jahr 2022 eingeforderten Geldbußen liegen bei 425.160 Euro. Die festgestellte Schadenssumme erreicht 111.704 Euro

2021 gab es 1.265 Kontrollen und 779 Strafverfahren. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit hat die Anzahl an Kontrollen deutlich erhöht. Unter anderem wurde im April 2022 eine Schwerpunktprüfung im Friseurhandwerk durchgeführt. imSalon hat darüber berichtet ► Bundesweite Schwerpunktprüfungen im Friseurhandwerk - Bilanz: über 2.800 Betriebe und 7.000 FriseurInnen überprüft

Schwarzarbeit-Problematik weiterhin im Fokus 

ZV-Hauptgeschäftsführer Jörg Müller unterstreicht die Relevanz des Bündnis' zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung: „Das Bündnis hat eindeutig an Fahrt aufgenommen und ist das Ergebnis von nachhaltiger Lobbyarbeit. Die Ansetzung der Schwerpunktprüfung hat eine deutliche Signalwirkung für die Branche, dass der Abwanderung in die Schwarzarbeit entgegengewirkt wird.“ Der ZV will sich deswegen dafür einsetzen, dass die Problematik im Fokus bleibt.