"Das Friseurhandwerk von außen und innen stärken"

Am 23. Februar 2025 sind in Deutschland Neuwahlen. Was würdest Du gerne in den Wahlprogrammen der Parteien zum Friseurhandwerk finden?
Fabian Müller: Wir wünschen uns optimierte Rahmenbedingungen für das Handwerk, insbesondere auch für unsere Branche. Momentan ist das Friseurhandwerk gegenüber anderen Handwerksberufen benachteiligt. Leistungen könnten z.B. - ähnlich wie andere Handwerkerleistungen oder haushaltsnahe Dienstleistungen - von der Steuer absetzbar sein. Diese Maßnahmen würden gleichzeitig die Schwarzarbeit eindämmen, wenn Kunden die Rechnungen steuerlich geltend machen können.

Der Friseurmarkt ist fragmentiert wie nie (Filialisten, Kleinstunternehmen, Barber, Billigsalons und ein immer kleiner werdender Mittelstand). Wie können wir dennoch einen gemeinsamen Nenner behalten?
FM: Fragmentierung ja, aber wir haben gemeinsame Interessen, die alle in der Branche betreffen. Die größten Herausforderungen der Branche müssen wir klar definieren, durch Kommunikation einen Konsens aufbauen und die größten Themen gemeinsam zielgerichtet angehen. So haben wir eine starke Stimme.
Nehmen wir das Beispiel Mitarbeiter und Nachwuchs: Ganz gleich, in welchem Konzept man arbeitet, für jeden ist es eine große Herausforderung, geeignete Mitarbeiter und Azubis zu gewinnen. Die gesamte Branche ist hier gefordert, zeitgemäße Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu entwickeln und die Attraktivität des Friseurberufs in den Fokus der Öffentlichkeit und der Politik zu bringen.

Welche Unterstützung benötigen ihre Kunden, die Friseure, aktuell am dringendsten?
FM: Viele Menschen sind aktuell in einer Art Negativstrudel gefangen. In meiner Wahrnehmung trifft das auch auf viele Friseure zu. Ohne Zweifel gibt es Probleme und die Zeit ist nicht leicht, die Opferrolle bringt jedoch keinen weiter. Niemand von außen wird unsere Probleme für uns lösen; das müssen wir selbst machen. Daher glaube ich, dass ein positiver Austausch dringend notwendig ist, um ein Netzwerk aufzubauen, mit Menschen, die nach vorne denken und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Ob das ein Industriepartner ist, ein Verband, ein Coach oder ein Event wie der Zukunftskongress, wichtig ist, dass man sich ein Umfeld aufbaut, das einen selbst dabei unterstützt, zukunftsgerichtet zu denken und zu handeln.

Mit welcher zukunftsweisenden Initiative begleitet Beautyge (Revlon Professional/ American Crew) den Friseur ins Jahr 2025?
FM: Der Markt wird nicht nur fragmentierter, sondern auch immer individueller! Deshalb werden wir unsere Initiativen 2025 noch individueller gestalten. Ein Beispiel: Wir werden unsere Education-Konzepte noch näher am Friseur ausrichten und individuell auf die Bedürfnisse abgestimmte Seminare direkt im Salon des Kunden anbieten. Außerdem werden wir mit unserer Premium-Pflegelinie Eksperience zusätzliche Pflegerituale etablieren, um den Anteil gehobener, wertschöpfender Dienstleistungen im Salon weiter zu steigern. Darüber hinaus planen wir auch in diesem Jahr Community Events, in denen wir neueste Farbtrends aufgreifen, um diese zeitnah in die Salons zu bringen.

Am 27. Januar treffen wir dein Unternehmen beim Zukunftskongress in Berlin. Auf welchen Austausch freust du dich besonders?
FM: Revlon Professional ist natürlich wieder aktiv dabei in diesem inspirierenden Umfeld. Ich persönlich freue mich auf den Austausch mit Menschen aus unserer Branche und solchen, denen unsere Branche am Herzen liegt. Wir sind gespannt auf die Power, die wieder gemeinsam daraus entstehen kann!

Vielen Dank an Beautyge für die wertvolle Unterstützung! Am 27.1.2025 kämpfen wir gemeinsam für die Zukunft der Friseurinnen und Friseure, seid dabei beim ► Zukunftskongress!