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04.03.2022

Schwarzarbeit 2021: Weniger Kontrollen, mehr Strafverfahren

779 bisher abgeschlossene Strafverfahren, 586 Ordnungswidrigkeitsverfahren, Freiheitsstrafen bis zu 107 Monaten. Die Bilanz des Bündnis Schwarzarbeit für 2021 ist bedenklich.

Kontrollaktionen in Salons coronabedingt eingeschränkt

Seit 2016 besteht das Bündnis zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung im Friseurhandwerk zwischen dem Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV), dem Bundesfinanzministerium (BMF) und der Gewerkschaft ver.di.

Nun gibt es vonseiten des ZV offizielle Zahlen über die Kontrollaktivitäten aus dem letzten Jahr und erwartungsgemäß haben diese, coronabedingt, in eingeschränkterem Umfang stattgefunden als das noch 2019 der Fall war. Das Traurige ist, dass bei weniger Kontrollen in der Relation mehr Strafverfahren abgeschlossen werden konnten und das natürlich auch mit einem höherem Geldstrafen-Volumen. Einen deutlichen Schwerpunkt gibt es hier beim Abgabenbetrug.

Strafverfahren und Ordnungswidrigkeiten in dreistelligen Bereichen

Aus den Kontrollaktionen im Jahre 2021 resultieren 779 bisher abgeschlossene Strafverfahren wegen Beitragsvorenthaltung und Leistungsmissbrauch, Freiheitsstrafen - im Höchstfall von 107 Monaten - sowie 586 Ordnungswidrigkeitsverfahren. Die Summe der Geldbußen liegt bereits bei 425.823 Euro. (Im Vergleich dazu die Zahlen der ►Kontrollaktionen aus dem Jahr 2019).

Das berichtet der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks in einer Aussendung und erklärt: „Die Zahlen zeigen, dass die Bündnisarbeit und die entwickelten Kontrollansätze den richtigen Weg markieren. Der Druck auf unberechtigt geführte Friseursalons muss aufrechterhalten werden. Der Zentralverband ermutigt weiterhin zu erhöhter Sensibilität bei allen beteiligten Institutionen, wie Zoll, Ordnungsamt, Handwerkskammer, Polizei oder Steuerfahndung und letztlich auch der Öffentlichkeit.“