30.07.2024
Beschäftigte im Friseurgewerbe 2023 - Statistik im Detail
Die Beschäftigtenzahlen im deutschen Friseurhandwerk 2023 nach Geschlecht, Staatsangehörigkeit, Beschäftigungsausmaß und Alter im Detail…
Das Fazit gleich zu Beginn: Die Anzahl sozialversicherungspflichtig beschäftigter Friseure ist weiterhin rückläufig. Die Veränderungsrate flacht jedoch leicht ab. Im Detail betrachtet ist der Rückgang bei Frauen, Deutschen, Jungen sowie Vollzeitbeschäftigten zu beobachten.
Rückgang Beschäftigte Friseure in Deutschland
Jahrelang stagnierte die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Friseurhandwerk zum Ende des Jahres bei 140.000-145.000 Beschäftigten. Seit 2018 zeigt der Trend nach unten. Der Rückgang schwächt jedoch im Vergleich zu den Vorjahren leicht ab. Im Dezember 2023 gibt es im deutschen Friseurgewerbe 117.619 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das ist ein Rückgang von 3,15% zu 2022. Die Veränderungsraten zum Vorjahr 2020 bis 2022 lagen dabei höher, bei etwa -5 %.
Hinzukommen, mit einem Zuwachs von 1,74 %, 32.517 geringfügig Beschäftigte Friseurinnen und Friseuren. Somit gibt es zum Jahresende 2023 insgesamt 150.136 Beschäftigte im Friseurgewerbe.
Beschäftigte im Friseurhandwerk im Detail (2021-2023)
Beschäftigte nach Gender: Mehr Männer, weniger Frauen
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte1 Friseur*innen | Gesamt | Männer | Frauen |
2021 | 128.110 | 20.686 (16,1%) | 107.424 (83,9%) |
2022 | 121.441 | 21.583 (17,8%) | 99.858 (82,2%) |
2023 | 117.619 | 23.229 (19,7%) | 94.390 (80,3%) |
1 inkl. Auszubildende
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2024
Während die Anzahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter im Friseurhandwerk von 2022 auf 2023 um 3,15 % zurückgeht, nimmt die Anzahl der Frauen proportional stärker ab. Bei diesen sind es -5,48 %.
Männer verzeichnen hingegen einen Zuwachs von 7,63 %. Damit steigt der Männeranteil 2023 von 17,8 % auf 19,77 %. Der Anteil der Frauen sinkt von 82,2 % auf 80,3 %.
Sieht man sich nun geringfügig Beschäftigte im Friseurgewerbe an, ist ein Zuwachs von 1,74 % zum Vorjahr zu erkennen. Die Anzahl der Männer in geringfügiger Beschäftigung schreibt hier ein Plus von 20,4 %. Zeitgleich sinkt die Zahl der Frauen um 3,2%. Die Geschlechterverteilung unter den Geringfügigen liegt bei 24,7 % männlich und 75,3 % weiblich.
Geschlechterverteilung aller Beschäftigten im Friseurgewerbe
Mit Blick auf alle Beschäftigten im Friseurgewerbe, geht die Anzahl von 2022 auf 2023 um 2,13 % zurück. 5,01 % weniger Frauen arbeiten im Vergleich zum Vorjahr als Friseurin. Die männlichen Friseure verzeichnen hingegen einen Zuwachs von 10,65%. Damit steigt der Männeranteil im Friseurgewerbe 2023 von 18,4 % auf 20,8%. Der Anteil der Frauen geht von 81,6 % auf 79,2 % zurück.
Beschäftige nach Staatsangehörigkeit: Weniger Deutsche, mehr Ausländer
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte1 Friseur*innen | Gesamt | Deutsch | Ausland |
2021 | 128.110 | 104.109 (81%) | 24.000 (19%) |
2022 | 121.441 | 96.711 (79,64%) | 24.730 (20,36%) |
2023 | 117.619 | 91.605 (77,88%) | 26.014 (22.12%) |
1 inkl. Auszubildende
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2024
Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Friseurhandwerk mit deutscher Staatsangehörigkeit sinkt 2023 um 5,3 %. Aktuell haben 77,88 % der Friseurinnen und Friseure die deutsche Staatsangehörigkeit. Die Anzahl der Beschäftigten mit ausländischer Staatsangehörigkeit steigt beinahe ident dazu um 5,2 % und macht 2023 einen Anteil von 22.12 % aus.
Unter geringfügigen Friseurinnen und Friseuren ist ein Rückgang an Beschäftigten mit deutscher Staatsbürgerschaft von 3,33 % erkennbar. Die Zahl Geringfügiger mit ausländischer Staatsbürgerschaft wächst um 19,47 %, und der Anteil liegt somit bei 26,1 %.
Verteilung Staatsangehörigkeit aller Beschäftigten im Friseurgewerbe
Bei den Beschäftigten im Friseurgewerbe inklusive Auszubildenden und geringfügig angestellten liegt die Verteilung bei 23,0 % mit ausländischer Staatsbürgerschaft und 77,0 % mit deutscher Staatsbürgerschaft.
Beschäftigte nach Alter: weniger junge Leute
2023 steht die Anzahl der Auszubildenden im Friseurhandwerk auf einem neuen Tiefstand. Im September 2023 gab es 13.509 Auszubildende. Zum Jahresende wurden hier bereits Einbußen erlitten. Die übrigen 13.285 Azubis machen 11,29 % der aktuell sozialversicherten Beschäftigten im Friseurhandwerk aus. Die über Jahre hinweg sinkenden Zahlen beim Nachwuchs spiegeln sich auch in der Altersstruktur des Friseurhandwerks wider.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte1 Friseur*innen | Unter 25 | 25 bis 54 | 55 und älter |
2021 | 24.763 (19,3%) | 87.233 (68,1%) | 16.114 (12,6%) |
2022 | 22.421 (18,46%) | 82.279 (67,75%) | 16.741 (13,79%) |
2023 | 21.427 (18,22%) | 78.619 (66,84%) | 17.573 (14,94%) |
1 inkl. Auszubildende
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2024
Der anhaltend starke Rückgang an Auszubildenden hinterlässt seine Spuren in der Altersgruppe der unter 25-jährigen mit einem Rückgang von 4,43 %. Auch die größte Altersklasse, zwischen 25 und 54 Jahren, erfährt ähnliche Einbußen von 4,45 %. Zuwachs bekommt nur die Gruppe der über 55-Jährigen, welche somit bereits einen Anteil von knapp 15 % hält. 917 Friseurinnen und Friseure sind im Dezember 2023 mit 65+ Jahren noch im Beruf tätig. Der Rückgang in den jüngeren Altersgruppen ist aber nicht nur den sinkenden Azubizahlen zuzuschreiben. Neben dem demographischen Wandel der deutschen Bevölkerung ►verlassen viele ausgelernte Friseure den Berufund immer mehr machen sich mit eigenem Salon selbstständig.
Beschäftigungsgrad nach Arbeitszeiten: Stärkerer Rückgang bei Vollzeitkräften
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte1 Friseur*innen | Gesamt | In Vollzeit | In Teilzeit |
2021 | 128.110 | 64.000 (50 %) | 64.110 (50%) |
2022 | 121.441 | 58.741 (48,37%) | 62.700 (51,63%) |
2023 | 117.619 | 55.247 (46,97%) | 62.372 (53,03%) |
1 inkl. Auszubildende
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2024
Lag der Rückgang der Vollzeitbeschäftigten im Friseurgewerbe im vergangenen Jahr noch bei 8,22 %, liegt die Veränderungsrate leicht abgeschwächt bei -5,95 %. Bei den Teilzeitbeschäftigten ist ein Rückgang von lediglich 0,52% zu erkennen.
Stand es 2021 noch 50/50 Vollzeit zu Teilzeit, haben seitdem beide Beschäftigungsausmaße Rückgänge an Personal erlebt. Der Trend zeigt weg von Vollzeitbeschäftigung und hin zur Teilzeit. Die Verteilung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsausmaße liegt Ende 2023 bei 47 % in Vollzeit- und 53 % in Teilzeitbeschäftigung.
Geringfügig beschäftigte Friseure
Bezieht man hier nun ebenfalls die geringfügig Beschäftigten ein, ist die geringfügige Beschäftigung das einzige Beschäftigungsausmaß im Friseurgewerbe, welches, wenn auch nur minimalen, Zuwachs erhalten hat. Durch ein Plus von 1,74 % hat sich der Anteil geringfügig Beschäftigter in der Friseurbranche, auf 21,7 % erhöht. Insgesamt gibt es zum Jahresende 2023 32.517 geringfügig gemeldete Friseurinnen*Friseure, 2022 waren es noch 31.960.
Die Verteilung über alle Beschäftigungsausmaße lautet wie folgt:
36,8 % Vollzeit | 41,5 % Teilzeit | 21,7 % geringfügig
Quellen:
Bundesagentur für Arbeit, 2024Alle genannten Werte beziehen sich, außer anderweitig ausgewiesen, auf den Stichtag 31.12. des jeweiligen Jahres.
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