28.08.2019
Arbeitslose Friseure kosten zwischen 6 und 10 Millionen pro Monat
Der deutsche Staat gibt jeden Monat über 7 Millionen Euro für arbeitslose Friseure aus, während die Branche händeringend nach Mitarbeitern sucht. Rene Krombholz wirft den Taschenrechner an und sorgt damit für offene Kinnladen...
Aktuell (Stand Juli 2019, Quelle: Agentur für Arbeit) sind in Deutschland 7.352 Friseure arbeitslos. Diese bekommen mindestens Hartz4, also 424€. Das sind schon 3.117.248€ pro Monat.
Wenn man Hartz4 bekommt, werden auch die Mietkosten mit schätzungsweise 400€ pro Monat übernommen. Wenn auch nur die Hälfte diesen Mietzuschuss bekommt, kommt man auf weitere 1.470.400€
"Gezahlt vom Steuerzahler - in einem Gewerbe welches händeringend Mitarbeiter sucht!", sagt Krombholz und spekuliert über die Gründe: "Mit bezahlter Miete plus Hartz4, plus ein bis zwei schwarzen Haarschnitten täglich lässt es sich leichter und lohnender leben".
7.352 x Hartz IV = 3.117.248 €
3.676 x Mietkosten = 1.470.400 €
7.352 x Krankenvers. = 1.029.280 €
7.352 x Rentenvers. = 1.323.360 €
7.352 x Pflegevers. = 205.856 €
ergibt 7.146.640 € pro Monat
Dazu kommt noch...
Zu diesen 4,5 Millionen Euro, an sich schon eine unglaubliche Summe, kommt die Sozialversicherung. Die ist im Durchschnitt 695€ - allerdings ist die Friseurbranche fast immer unterdurchschnittlich bezahlt, daher rechnen wir nur mit der Hälfte. Das sind also Krankenversicherungs-Beiträge von ca. 140€ pro Monat, ca. 180€ zur Rentenversicherung und ca. 28€ für die Pflegeversicherung (Quelle: Presseabteilung Arbeitsagentur).
Wenn daneben schwarz gearbeitet wird, geht auch Umsatzsteuer verloren. Wenn man rechnet, dass jeder arbeitslose Friseur nur einen einzigen Schnitt zu 15€ in der Woche nicht versteuert, sind das bereits 83.813€, die dem Staat an Umsatzsteuer entgehen würden, wenn dies nicht unter die Kleinstverdienerregelung fallen würde.
Das sind dann insgesamt 7.230.453 € pro Monat, die Kosten für Betreuung durch das Jobcenter und sonstige Sonderzuschüsse ausgeklammert und mit den absoluten Minimalsätzen gerechnet.
Unser Fazit: Ein Teufelskreis!
Es ist gut, dass das soziale Netz die Arbeitslosen auffängt - diese 7 Millionen Euro fallen kaum ins Gewicht, wenn man bedenkt, in was für unvorstellbaren Summen sich die Staatsausgaben bewegen. Für Normalsterbliche sorgen diese Zahlen aber zu Recht für Frustration:
Salonbesitzer sehen, wie Arbeitslose nicht zu Bewerbungsgesprächen kommen und wie Kollegen das System für Schwarzarbeit ausnutzen. Ein Friseur muss keinen einzigen Tag arbeitslos sein, denn Salons suchen verzweifelt Mitarbeiter. Gleichzeitig zahlen sie so geringe Gehälter, dass manche Arbeitslose lieber zuhause bleiben. Ein Teufelskreis.