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28.05.2025

Arbeitslosigkeit im Friseurgewerbe: Deutlicher Anstieg bei Helferkräften und Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft

Die Zahl der Arbeitslosen im Friseurgewerbe ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 % gestiegen. Während die Arbeitslosigkeit unter Fachkräften leicht zurückging, nahm sie bei Friseurhelferinnen und -helfern deutlich zu. Besonders auffällig ist der hohe Anteil an Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft – sie stellen inzwischen fast 70 % der gemeldeten Arbeitslosen. Alle Zahlen und Hintergründe im Überblick…

Im Jahresdurchschnitt 2024 waren 38.200 Personen in Berufen des Friseurgewerbes arbeitslos oder arbeitsuchend gemeldet. Das ist ein Anstieg von 2,9 % zum Vorjahr (37.137). Mit 21.209 Arbeitslosen gab es im Jahresdurchschnitt 3,8 % mehr Arbeitslose im Friseurgewerbe als noch 2023. Die Anzahl der nicht arbeitslos gemeldeten Arbeitsuchenden stieg um 1,7 % auf 16.991.

Arbeitslose / arbeitsuchende Fachkräfte im Friseurgewerbe

Im Jahresdurchschnitt 2024 waren 18.910 Fachkräfte im Friseurgewerbe arbeitsuchend gemeldet. Das ist ein Rückgang von 1,7 % zum Vorjahr. Dieser Rückgang geht jedoch lediglich auf die Verringerung der nichtarbeitslosen Arbeitsuchenden zurück.
Während diese um knapp 5 % zurückgingen, stieg die Anzahl arbeitslos gemeldeter Friseurfachkräfte um 1 % auf 10.023 an.
Dagegen waren 8.886 Fachkräfte, welche nicht als arbeitslos galten, im Jahr 2024 bei der Bundesagentur für Arbeit als arbeitsuchend gemeldet - 4,6 % weniger als im Vorjahr.

Als nichtarbeitslos Arbeitsuchende gelten Personen, die bei der Bundesagentur angeben, auf Jobsuche zu sein, aber nicht als arbeitslos gelten, da sie bestimmte Voraussetzungen nicht erfüllen – sie sind zum Beispiel noch beschäftigt oder nicht bereit, sofort eine neue Stelle anzutreten.

Im Jahresdurchschnitt 2024 waren der Bundesagentur für Arbeit 3.403 offene Arbeitsstellen für Fachkräfte im Friseurgewerbe gemeldet. Dem gegenüber standen 10.023 arbeitslos gemeldete Friseurinnen und Friseure sowie 8.886 nichtarbeitslose Friseurinnen und Friseure, die auf der Suche nach einem neuen Job im Friseurgewerbe waren.

Auf eine offene Stelle trafen demnach etwa 5,7 potenzielle Anwärterinnen und Anwärter. Darunter waren im Schnitt 2,9 Arbeitslose, die die Tätigkeit sofort hätten antreten können.

Arbeitslose Friseurfachkräfte und offene Stellen im Jahresdurchschnitt 2024
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2025

 ArbeitsloseOffene StellenArbeitslose pro offene Stelle
BW1.0254442
BY9057211
BE654699
BB243903
NB187355
HH3582713
HE1.0032284
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SN3311112
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SH3331263
TH148315

Mehrzahl Hilfskräfte im Friseurgewerbe

Zusätzlich zu den Fachkräften erfasst die Bundesagentur für Arbeit auch die Anzahl der arbeitslos bzw. arbeitsuchend gemeldeten Helferinnen und Helfer – Personen, zumeist ohne anerkannte Berufsausbildung im entsprechenden Beruf, die einfachere Aufgaben übernehmen (z. B. Kunden empfangen, Haare waschen, Pflegeprodukte auftragen oder Arbeitsplätze reinigen und vorbereiten) und damit die Fachkräfte unterstützen und entlasten.

Im Jahresdurchschnitt 2024 waren 11.185 Personen als Helferinnen und Helfer in Berufen des Friseurgewerbes arbeitslos gemeldet – das sind 6,5 % mehr als im Vorjahr. Weitere 8.105 Personen waren nicht arbeitslos, jedoch arbeitsuchend gemeldet, was einem Anstieg von 9,6 % gegenüber 2023 entspricht. Insgesamt suchten somit 19.290 Personen eine Helfertätigkeit im Friseurgewerbe.

Der Anteil von Helfern und Ungelernten an den arbeitslosen sowie arbeitsuchenden Personen im Friseurgewerbe ist überproportional hoch im Vergleich zu ihrem Anteil an den Beschäftigten.
Während Helfer im Friseurgewerbe, einschließlich geringfügig Beschäftigter, lediglich 11,7 % (17.524 Personen) der Beschäftigten ausmachen, stellen sie mit 52,7 % die Mehrheit der Arbeitslosen in diesem Berufsfeld.

Ausschlaggebend für diese Statistik ist der angegebene Zielberuf. Das heißt: Eine Person muss nicht im Friseurgewerbe gearbeitet haben, um als arbeitsloser Helfer in der Statistik erfasst zu werden. Es genügt, dass sie der Bundesagentur für Arbeit eine angestrebte Tätigkeit im Friseurgewerbe meldet. Dadurch lässt sich die erhebliche Diskrepanz zumindest teilweise erklären. Für die Auswertung bedeutet das jedoch, dass nicht eindeutig gesagt werden kann, wie viele Helfer tatsächlich im Friseurgewerbe arbeitslos oder arbeitsuchend sind – lediglich, dass 19.290 Personen eine Helfertätigkeit in diesem Bereich anstreben. Ob diese Personen über Erfahrung in der Friseurbranche verfügen, ist ungewiss. 

Entwicklung arbeitslos gemeldeter Helfer versus FriseurInnen seit 2010

Auffällig ist der deutliche Anstieg der Helferzahlen in den letzten zehn Jahren, was auf einen möglichen Zusammenhang mit der Flüchtlingszuwanderung im Jahr 2015 schließen lässt.

 

70 % Ausländeranteil unter arbeitslosen Friseurinnen und Friseuren

Der Anteil an Friseurinnen, Friseuren sowie Helferinnen und Helfern mit ausländischer Staatsbürgerschaft ist überproportional hoch.

Insgesamt besaßen 68,6 % der gemeldeten Personen eine ausländische Staatsbürgerschaft. Der Anstieg der Zahl arbeitsloser Personen ist seit zehn Jahren erheblich. Dieser überproportionale Zuwachs lässt sich insbesondere auf die starke Zunahme an Helferinnen und Helfern sowie Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft zurückführen.

Zusammenfassung

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