Credit: Marius Grobecker | zur Verfügung gestellt von Tondeo

07.03.2023

Fehler vermeiden: 7 Tipps für den Kauf von professionellen Friseurscheren

Die Schere ist das wichtigste Werkzeug einer Friseurin und mitunter eine sehr teure Investition. Umso wichtiger, dass beim Kauf einer Schere keine vermeidbaren Fehler passieren. Wir haben 7 Tipps zum Kauf professioneller Friseurscheren für euch!

Wir Friseur*innen sind Bauchmenschen, deshalb sollten wir uns beim Kauf einer professionellen Schere auf das eigene Gefühl verlassen und etwas Fachwissen mit einbeziehen. Fakt ist, der Haarschnitt ist immer nur so gut, wie die Schere, die ihn schneidet. Daher gibt es beim Scherenkauf ein wenig mehr zu beachten, als nur das Bauchgefühl...

Tipp 1: Schere selbst ausprobieren vs. Onlinekauf

Onlinekauf ist bei professionellen Friseurscheren ein schwieriges Thema. Eine unbekannte Marke oder Schere sollte man vor dem Kauf selbst in der Hand gehalten haben. Nur dadurch lässt sich erfühlen, ob die Schere gut in der Hand liegt und sich gut bewegen lässt.

  • Probiert die Haarschere aus, indem ihr sie immer wieder öffnet und schließt.
  • Vertraut eurem ersten Gefühl: Die Schere muss sich in der Hand gut anfühlen. Wenn die Schere beim ersten Mal nicht gut in der Hand liegt, wird sie das nie!
  • Wie sich die Schere anfühlt, ist immer rein subjektiv, lasst also niemanden mitentscheiden, sondern fühlt in euch hinein.
  • Wer bereits eine Lieblingsschere hat oder die Marke sehr gut kennt, kann natürlich auf günstige Onlineangebote zurückgreifen.

Tipp 2: Eine hochwertige Schere erkennen

An diesen vier Kriterien erkennt ihr eine qualitativ hochwertige Friseurschere:

Die Form der Schere beeinflusst die Körperhaltung beim Schneiden. Nur eine hochwertige Friseurschere ermöglicht eine ergonomisch korrekte Haltung und wirkt damit der Fehlstellung von Handgelenk und Ellbogen entgegen. 

Die Gängigkeit spürt man erst beim Testen. Sie ist wichtig und hat langfristig Einfluss auf den Komfort und die Ergonomie. Eine gute Gängigkeit schont die Schneiden, damit diese länger scharf bleiben.

Die Schneide muss scharf sein. Es gilt, je geringer der Schneidwinkel, desto schärfer ist die Klinge.

Der Stahl ist das Fundament einer Schere und die Grundlage für die Qualität. Hochwertiges Material ist die Voraussetzung für Langlebigkeit, Schärfe, Verschleißfestigkeit und für einen hohen Härtegrad. Je hochwertiger der Stahl ist, desto schärfer kann die Schere geschliffen werden. 

Tipp 3: Weniger ist mehr

Wie so oft, gilt auch für Scheren: Lieber eine professionelle, hochwertige Schere, als mehrere billige!

  • Wer einmal seine perfekten Scheren gefunden hat, braucht keine weiteren
  • Überlegt, für welche Schnitttechniken die Schere verwendet werden soll. Nicht alle Scheren sind zum Pointen oder Slicen geeignet. Je professioneller und hochwertiger eine Schere, desto mehr unterschiedliche Schnitttechniken lassen sich damit umsetzen.
  • Wer viele Scheren verwendet und oft wechselt, erkennt nicht so leicht, welche für die Ermüdung der Hände verantwortlich ist

Tipp 4: Lieber Markenprodukt als No-Name

Als Friseurin sollte man sich den Produzenten seiner Schere gut aussuchen. Auf diese Kriterien könnt ihr beim Scherenhersteller achten:

  • Gibt es Garantie und professionelle Unterstützung bei der Erhaltung?
  • Wird ein professioneller Service angeboten? Wenn ja, unbedingt den des Herstellers in Anspruch nehmen – dann kann für die beste Qualität garantiert werden. Dieser umfasst nicht nur einen Schleifservice, sondern auch die Feinjustierung der Schraube und der Klingen. 
  • Kann die Schere für vereinfachte Garantie registriert werden?
  • Welche Bedingungen gelten für die Garantie (Material, Ersatzteile, Schärfe, etc)?
  • Bietet der Hersteller Tutorials zu dieser Schere an?

Tipp 5: Gesundheit geht vor!

Eine gute Schere erhält vor allem eure Handgesundheit. Und diese muss als Friseurin an oberster Stelle stehen - mit einerhochwertigen Schere investiert ihr in eure Gesundheit und damit in eure Arbeitsfähigkeit!

  • Gute Scheren ermöglichen eine richtige Haltung und verhindern damit Schmerzen in Hand, Handgelenk und Schultern
  • Viele gute Hersteller legen Wert auf ergonomische Extras, die das Arbeiten erleichtern, z.B. drehbare Einsatzringe, bewegliche oder ergonomisch abgewinkelte Daumenaugen
  • Gute Scheren bleiben länger scharf und lassen die Hände nicht so leicht ermüden

Tipp 6: Die richtige Größe einer Schere

  • Eine kürzere Schere ist gut für Detailschnitte, bei denen das Haar zwischen den Fingern gehalten wird und gibt mehr Freiheit beim Freihandschneiden. 
  • Eine längere Schere ist besser geeignet für Über-Kamm-Schnitte und schnelle, saubere Schnitte.
  • Man kann sich auch an der eigenen Hand orientieren: Die Schneide einer Schere sollte nicht länger sein als der eigene Mittelfinger. Ist die Schere zu lang, besteht Verletzungsgefahr. 
  • Eine zu große oder zu kleine Schere wird sich immer seltsam anfühlen
  • Vor allem der Griff muss von Anfang an gut am Finger liegen

Tipp 7: Pflege ist alles

Ist die Schere einmal gekauft, muss sie auch regelmäßig geschliffen und gepflegt werden. Am besten tragt ihr euch die Termine in den Kalender ein, damit ihr das nicht vergesst! Hier kommt ihr zu unseren >>Pflegetipps für Scheren<<