05.11.2024
"Mit dem Zoom spielen, Subtitles und meine Spezialisierung"
Am Puls der Social Media Zeit zu bleiben, heißt, sich permanent weiterzuentwickeln. Das nimmt Martin Dürrenmatt aus dem 2-tägigen Goldwell Work-Kongress Transformania mit.
Martin Dürrenmatt, Salonunternehmer, Goldwell National Artist und 8-facher Weltmeister, im Gespräch mit Raphaela Kirschnick.
Ich treffe Martin Dürrenmatt bei Goldwell’s Social Media Kongress ‚Transformania‘. Nach einem Tag voller Theorie sind die Teilnehmer gefragt, das gelernte Social-Media-Wissen in Action umzusetzen.
Tag 2 und Hands-on ist angesagt. Wie geht es dir?
Martin Dürrenmatt: Also ich freue mich total, hier dabei zu sein. Ich arbeite in einem tollen Team. Wir machen heute eine Cherry-Cola-Color und sind schon gespannt aufs Ergebnis. Man kennt die Farbe von Dua Lipa, und sie ist absolut ‚trending in Social Media‘.
Es gab gestern viele Workshops, was hast du mitgenommen?
MD: Was mich persönlich schon sehr abgeholt hat, ist, dass man die mentale Gesundheit beibehält. Social Media macht viele Menschen krank, auch wenn es alles toll ist, was wir hier zeigen. Aber diese Seite ist eben auch wichtig. Wir haben ein Leben und eine Gesundheit, und die findet jetzt statt.
Was nimmst du konkret von den Hacks mit?
MD: Es war viel spannender Input dazu, wie man Videos und Reels erstellt. Das ist für mich, der ich ja eher ein TV-Mensch bin, schon neu. Meine Keymessage, also das eigentlich Spannende gleich in den ersten 3 Sekunden zu zeigen, damit meine Zuschauer dranbleiben, daran muss ich mich gewöhnen. Normalerweise kommt der Höhepunkt zum Schluss. Jetzt starten wir mit dem Höhepunkt und erzählen dann die kurze Geschichte.
Was wirst du heute üben?
MD: Viel mehr mit dem Zoom zu spielen, wenn ich am Model arbeite.
Du hast dich in deiner kreativen Arbeit auf „weißes Haar“ spezialisiert. Was nimmst du dafür mit?
MD: Wenn man in der heutigen Zeit Spezialist ist, dann ist die Entscheidung, mir als Künstler zu folgen, sehr viel einfacher, denn man folgt mir für meine Positionierung. Darauf kann man dann den vollen Fokus setzen und sich sichtbar machen. Bei mir ist das mein Lieblingsfeld, die Silver Ladys.
Gibt es denn bereits eine Community für die Silver Ladys?
DM: Das gibt es tatsächlich noch nicht, zumindest ist es mir noch nicht aufgefallen und das werde ich ab jetzt umsetzen. Bis jetzt ist es noch eine Nische, dabei ist es auf Frauenseite eigentlich groß.
Kommen viele Frauen aufgrund deiner Spezialisierung zu dir in den Salon?
DM: Absolut. Viele Frauen beschäftigen sich schon sehr früh mit grauen Haaren und kommen auch genau deshalb zu mir in den Salon.
Was ist die Hauptmotivation?
MD: Viele haben genug vom Ansatzfärben und suchen Alternativen. Sie wollen ihre grauen Haare herauswachsen lassen und dabei begleite ich sie. Es gibt einen siebenstündigen Prozess, bei dem ich die Farbe herausziehe, man glaubt gar nicht, wie gerne der gebucht wird. Aber es geht nicht nur darum, die Naturhaarfarbe beizubehalten. Man kann auch ein Grey-Blending machen und die Naturfarbe mit einem Grey-Glossing unterzeichnen. Dann sieht das Haar frischer und knackiger aus. Auch arbeite ich sehr gerne mit Lowlights. Es gibt viel Spannendes, das man machen kann.
Vieles, was wir gestern in der Theorie gelernt haben, klingt kompliziert und aufwendig, trotzdem relevant. Woran wirst du dich hineinarbeiten wollen?
MD: Die Subtitles! Das war mir so nicht bewusst, obwohl es super logisch ist, dass wir nicht immer unser Handy laut gestellt haben. Das werde ich ganz sicher ab heute tun.
Hast du denn jemanden für deine Social-Media-Kanäle im Salon?
MD: Ja, zwei Mitarbeiterinnen, Sabrina und Fiona, beide 10 Jahre jünger als ich und viel affiner. Nicht, dass Menschen ab dreißig das nicht mehr machen können, aber ich glaube, es ist hilfreich, Arbeiten abzugeben und da spreche ich nicht nur für Social Media. Aber es gibt viele, die andere viel besser können als ich, da muss man abgeben können. Insgesamt arbeiten wir als Team, aber viel Content kommt von ihnen.
Was möchtest du für dich gerne besser können in den sozialen Netzwerken?
MD: Ich spreche sehr gerne, ob vor Kameras oder auf der Bühne, das macht mir gar nichts aus. Nur für Social Media, da finde ich es weird. Ich finde, da spricht man so in eine Leere, ins Telefon, komisch ist das. Daran arbeite ich und mag das hinbekommen.
Danke, lieber Martin, dann bin ich schon auf deine nächsten Reels gespannt.