Credit: Markus Schmidt

16.07.2020

Christian Sturmayr: Die Masken sind das geringste Problem

Als Unternehmer wundert sich Christian Sturmayr, wie stark Menschen über Annehmlichkeiten wie Masken diskutieren, als über das Wesentliche, nämlich das Unternehmen, dessen Bedürfnisse und wirtschaftliche Aspekte, nachzudenken.

Der erfolgreiche österreichische Salonunternehmer Christian Sturmayr im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

Maskenverweigernde Kunden werden derzeit heiß diskutiert. Wie sieht es bei euch im Salon aus?
Christian Sturmayr:
Grundsätzlich geht es mir darum, meine Mitarbeiter zu schützen und auch meine Kunden. Die Gesetzgebung ist klar formuliert und ich hafte als Unternehmer dafür. Unsere Mitarbeiter sind angehalten, sich daran zu halten und ganz klar Kunden, die ohne Masken kommen, zu sagen: „Wir können Sie nicht bedienen.“

Kunde kann es sich aussuchen:
„Ohne Haarschnitt oder Mit Maske“

Gabe es da bereits Ärger?
CS:
Uneinsichtig war da noch niemand. Wir halten auch immer Masken bereit, sollte jemand die Maske vergessen haben. Aber es ist ganz einfach, Kunde kann es sich aussuchen: „Ohne Haarschnitt oder Mit Maske“

Allerdings ist das Kernproblem ein anderes: Es halten sich leider zu viele Berufskollegen nicht daran und so flackert das Thema immer wieder auf, vor allem da, wo mehr Kontakt stattfindet. Natürlich können wir jetzt diskutieren, ob eine Grippe schlimmer ist, aber für mich als Unternehmer zählt nur eine einzige Sache, nämlich ob ich den Salon offenhalten kann. Jeder Tag, den wir verlieren, ist negativ.

Hattet ihr bereits Verdachtsfälle?
CS:
Wir sind mit dem Problem öfters konfrontiert. Die Mitarbeiter bleiben dann zuhause bis sie einen Test gemacht haben. Das dauert meist 5-6 Tage und diese Zeit ist derjenige im Krankenstand.

Ihr kommt dafür auf?
CS:
Nein, nur wenn es unverschuldet ist. Wenn ein Mitarbeiter entscheidet, in ein Risikogebiet zu reisen, dann ziehe ich entsprechende Konsequenzen.

„Das spricht nicht für unser Unternehmertum…“

Was geht Dir sonst durch den Kopf?
CS
: Was mich viel mehr ärgert als die Masken, ist, dass einige Dienstleister die Umsatzsteuer auf 5% senken durften und wir nicht. Da frag ich mich ja schon, was die dafür tun und unsere Branche nicht? Das spricht nicht für unser Unternehmertum. Da muss man doch gesamtheitlich auftreten, ich glaube die Masken sind überhaupt unser geringstes Problem.

Was ist das größere Problem?
CS:
Es wäre viel besser endlich wirtschaftlich zu denken. Meine Mitarbeiter haben sich an die Masken längst gewöhnt. Mich wundert es jedoch, wie stark Menschen über Annehmlichkeiten diskutieren, als über Wirtschaftliche Aspekte. Die Verhältnismäßigkeit stimmt hier einfach nicht. Als Unternehmen zu überleben ist ein Riesenthema, denn ich glaube in den nächsten Monaten wird es einigen sehr schlecht gehen und sicher nicht aufgrund der Masken.

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