Step 3 | Das Haar über dem rechten Ohr in drei gleich dicke Strähnen abteilen.

Step 4 | Die linke über die mittlere Strähne und die rechte über die linke Strähne legen.

 

 

"Wir bemerken, dass Kundinnen wieder mehr Wert auf gestufteres Haar und Styling legen. Wer sich da jetzt mehr ins Zeug legt und den Haarschnitt wieder zu seinem Steckenpferd macht, wird in den nächsten Jahren weit vorn mit dabei sein", ist Anastasios „Taso“ Dimitriou, Creative Head von Keller the school, überzeugt. Und genau dies spiegelt sich in den aktuellen Looks der aktuellen Keller the school Hair Collection drip wider: präzise Schnitttechniken, mit klaren, raffinierten Linien und Struktur.

Und da ein guter Schnitt durch den perfekten Farbton so richtig in Szene gesetzt wird, stehen in Sachen Coloration Natürlichkeit und Glanz im Fokus. „Uns war wichtig, weg von der Balayage und hin zu Natürlichkeit zu gehen, bei der sich ähnliche Nuancen miteinander verbinden“, so Isabell Schreiber, Keller the school Creative Team Member. Hier treffen Blond-Mahagoni und Beige-Vanille Töne - gern auch beim Eyebrow-Bleaching - auf starke, glänzende Rottöne, die durch Melting-Techniken gut zur Geltung kommen.

Die Stylingphilosophie setzt auf Leichtigkeit und Bewegung mit glänzenden Finishes, komplettiert werden die Looks mit Slow-Fashion, nachhaltiger Mode und Materialien-Mix und zeitloser Optik - passend zu den Haarschnitten.

Sie sind bekannt für ihre sehr lautstarken Kommentare in den Sozialen Medien, aktuell geht es um den Mindestlohn von 15,00€. Als Salonretter sind sie in vielen Salons unterwegs. Wie sehen Sie die Problematik?
Andreas Wendt: Was mich am meisten betroffen macht, ist eigentlich die Tatsache, dass der Zentralverband öffentlich Warnungen an Kunden sendet, und mit Preissteigerungen von bis zu 40% droht. Der Mindestlohn wird um 17% angehoben, selbst mit Lohnnebenkosten komme ich auf keine 40%. Wenn ein Haarschnitt beispielsweise 69,00€ kostet und der Lohn wird um 2,80€, inkl. Lohnnebenkosten, die Stunde erhöht, warum soll dann der Haarschnitt rund 30,00€ teurer werden, das passt doch irgendwie nicht zusammen und ist rein rechnerisch falsch.

Der Markt ist hier gespalten. Viele Unternehmen fühlen sich durch die Erhöhung bedroht.
AW:
Das heißt doch, die Unternehmen, die hart arbeiten, wollen das nicht leisten, aber die Mitarbeitenden, die hart arbeiten, damit diese Unternehmen überhaupt am Markt existieren können, die können ruhig weiter ausgebeutet werden! Das bringt uns an den Rand der Pleite, sorgt für weniger Arbeitsplätze und das Schlimmste, mehr Schwarzarbeit.

Wie lautet denn ihr Lösungsansatz?
AW:
Man muss die Salons dafür sensibilisieren, wie man Preise richtig gestaltet. Im Magazin FOCUS war gerade ein großartiger Fall. Da kam eine Friseurmeisterin aus Dormagen zu Wort, die sagte, dass sie eigentlich 100,00€ für einen Männerhaarschnitt nehmen müsste und beschwert sich über Billigkonkurrenz. Im nächsten Absatz sagt sie dann, ein Herrenhaarschnitt mit Waschen kostet bei ihr 18,00€. Das heißt, diese Billigkonkurrenz, über die sie sich beschwert, ist sie ja eigentlich selbst.

Lösungsansatz Sensibilisierung klingt gut, funktioniert aber offensichtlich nicht. Warum tun sich Ihrer Meinung nach die Friseure nach wie vor so wahnsinnig schwer Preise zu erhöhen?
AW:
Weil es oft ein Hobby mit Taschengeld ist.

„Das Problem im Friseurhandwerk ist, viele haben noch immer im Kopf, jeder muss zu uns kommen können.“

Aber das gilt doch nicht für die Unternehmer?
AW:
Viele Unternehmer sagen immer: „Unsere Kunden schauen aufs Geld“, das ist aber falsch. Denn sie kaufen auch bei Hermes, Gucci, Rolex, etc.. Das Problem im Friseurhandwerk ist, dass viele noch immer im Kopf haben, jeder muss zu uns kommen können.

Interview von Katriina Janhunen

Was können Friseure tun, damit sich blinde Kundinnen im Salon wohlfühlen?
Jennifer Sonntag: Viel Kommunikation! Viele Menschen fremdeln mit der Blindheit und wenn keine Willkommenskultur herrscht, ist das für Betroffene erstmal unangenehm. Vieles ist sehr sehend gedacht und als blinde Person kommt man sich wie ein Alien vor. Darum ist im ersten Schritt eine Willkommenskultur wichtig, in der sich keiner fragt „Was will denn die Blinde beim Friseur oder beim Kosmetiker, die sieht es doch eh nicht.“ Den Satz habe ich wirklich schon sehr oft gehört. 

Ich habe großes Glück mit meinem Salon, habe aber auch eine Weile gesucht. Meine Friseurin hat für mich eine Führtechnik entwickelt – die weiß, wie sie mich zum Stuhl bringt und wenn sie was nicht weiß, dann fragt sie mich ganz offen.

Was beinhaltet so eine Führtechnik?
JS: Mir ist z.B. wichtig, dass man nicht einfach Mantel, Tasche und Langstock wegnimmt und irgendwo hinstellt, ohne dass ich weiß, wo mein Hab und Gut ist. Für mich verschwindet es dann ja irgendwie im Nirvana und ich bin 2 Stunden lang total nervös, weil ich nicht weiß, wo meine Sachen sind.

Es ist nicht schlimm, wenn man keine Erfahrung mit blinden Menschen gemacht hat, da muss man sich erst herantasten und darf keine Angst vorm Fragen haben. Einfach fragen, ob man zum Stuhl geführt werden möchte, ob man sich einhaken soll oder wie man durch die Tür führen soll. Man darf immer Hilfe anbieten, aber nicht einfach ungefragt machen oder angreifen. Stühle sind auch ein Thema, weil die drehen sich manchmal weg.

"Es hilft, wenn die Friseurin einfach laut ausspricht, was sie tut! „Ich lege ihre Tasche vor ihnen auf die Ablage“

Es hilft, wenn die Friseurin einfach laut ausspricht, was sie tut, also z.B. „Ich lege ihre Tasche vor ihnen auf die Ablage“. Meine Friseurin hat immer kleine Willkommenstafeln mit dem Namen auf dem Platz – das macht sie bei mir auch und sagt mir das dann. Das finde ich eine schöne Geste.

Also viel Fragen, viel kommunizieren – dabei sind wir noch gar nicht beim Schneiden angekommen.
JS: Genau, erst mal nur, wie komme ich da hin, wie komme ich rein? Da fängt es schon an! Wie finde ich einen Friseur überhaupt? Wie ist die Anfahrt? Gibt es in der Nähe eine Blindenampel oder ein Blindenleitsystem? Ist die Webseite barrierefrei, sodass ich Informationen überhaupt lesen kann? 

Wie wichtig ist das Thema Beratung?
JS:
Wenn man falsch beraten wird, weiß man es erst nicht und die anderen sagen dann alle „Wie siehst du denn aus?“. Darum ist es sehr wichtig, eine gute Friseurin zu finden, der man wirklich blind vertrauen kann.

"Es ist ein Unterschied, ob jemand geburtsblind oder später erblindet ist, also eine Farberinnerung hat."

Wie sieht es aus mit Haarfarbe? Das Thema verunsichert, weil viele nicht wissen, wie man mit jemandem über Farbe sprechen kann, der sie nicht sieht.
JS:
Es ist ein Unterschied, ob jemand geburtsblind oder später erblindet ist, also eine Farberinnerung hat. Man sollte neu geschaffene Farbbegriffe wie „Mauve“ oder „Taupe“ vermeiden und kann sich herantasten bei der Farbbeschreibung, an welche Farben sich die Person noch erinnern kann. Aber auch geburtsblinde Menschen haben Lieblingsfarben.
Viele blinde Menschen sind traurig über den Verlust von Farbe und wenn sie zum Friseur gehen, interessieren sie sich ja in der Regel für Stil, Form und Schnitt und würden auch Farbe nicht ausklammern. 

Was ist Ihnen bei Produkten wichtig?
JS:
Das sinnliche gut-riechen und gut anfühlen, spielt eine große Rolle. Ich finde z.B. Haaröl gut, das die Haare glatt macht. Ich bin auch ganz dankbar, wenn man mich zu Produkten berät, vor allem, wenn sich Preise geändert haben oder es Angebote gibt – ob ich es in Anspruch nehme oder nicht, kann ich ja dann entscheiden.

Bedeutet Schönheit für Blinde etwas anderes als für Sehende?
JS:
Spät Erblindete haben noch die Schönheitsideale aus ihrer sehenden Erinnerung, aber natürlich sucht man auch noch nach anderen Qualitäten wie schönen Düften. In meinen Büchern habe ich oft nach der Antwort gesucht, wie Geburtsblinde Schönheit beschreiben. Ist es eher das Wesen oder ist es eine warme Stimme oder ist es eher die Art sich zu verhalten...

Raphaela Kirschnick traf Celebritystylist und Schwarzkopf Hair Color Trend Ambassador Jacob Schwartz beim Schwarzkopf Hair Festival

Du bist ein Vorbild für viele Friseure. Welchen Rat gibst du jungen FriseurInnen, die einen ähnlichen Weg in die Celebrity Welt einschlagen möchten?
Jacob Schwartz:
Ziehe in eine große Stadt! Ich komme aus einer Kleinstadt außerhalb von Nashville, Tennessee. Ich wusste früh, dass ich umziehen muss, um meinen Weg einzuschlagen. Ich bin dann nach L.A. gegangen, aber es hätte auch New York oder London sein können – dorthin, wo es eine Film- oder Modeindustrie gibt.

Und was muss Friseur machen, wenn er in der Großstadt ankommt?
JS:
Dann sollte man assistieren. Schaut euch die Arbeit unterschiedlicher Stylisten oder Coloristen an und fragt euch: Will ich so etwas lernen oder lieber etwas anderes? Wenn man einfach blind assistiert, ohne die Arbeit zu lieben, lernt man vielleicht nicht das, was man möchte. Recherche ist das A und O.

"drip" Kollektionsentstehung und Technikvideos online

Auch in diesem Jahr teilen die Creative-Heads hinter den Haarkreationen (Isabel Schreiber, Anastasios Dimitriou und Daniele Zimotti) die Entstehung ihrer Hair Collection "drip" in einer informativen und inspirierenden 10-minütigen Making-off-Reportage - mit Interviews und spannenden Look-Inspirationen:

Wie äußert sich das?
AW:
Ich habe in meiner Sendung auf ProSieben und jetzt bei RTL als Salonretter über 100 Salons betreut. Wenn ich frage, wen möchtest du denn als Zielgruppe erreichen, dann kommt immer die Antwort „Ich möchte für jeden da sein“. Aber wenn man für jeden da sein will, dann ist man am Ende für jeden da, nur nicht für sich selbst.

Also mehr Fokus auf die richtige Klientel?
AW:
Viele glauben, dass das Friseurhandwerk auf den eigenen Wohlstand verzichten soll, nur um den Wohlstand anderer Menschen möglichst lange am Leben zu halten. Das Problem der Branche ist, man denkt im eigenen Mindesteinkommen. Für viele Friseure sind 50,00€ viel Geld, ergo wird geschlussfolgert, das muss für die anderen auch so sein. Corona hat gezeigt, dass wir nicht systemrelevant sind. Friseur ist Luxus. Man kann sich die Haare selber schneiden, man kann sie mit Drogeriemarktfarbe färben, man ist nicht auf den Friseur angewiesen.

„Bist du gut, verkaufst du dich über die Leistung, bist du schlecht, musst du dich über den Preis verkaufen!“

Aber was ist nun die Lösung, wie bekomme ich die Friseure dazu, dass man aus diesem Trott aussteigt?
AW:
Es gibt eigentlich nur 2 Optionen, bist du gut, verkaufst du dich über die Leistung, bist du schlecht, musst du dich über den Preis verkaufen. Und diese Frage sollte sich jeder stellen: Bin ich der Gute oder bin ich der Billige!
Die Salons, wo die Leute nur wegen des Preises hingehen, die müssen sich irgendwann eingestehen, ich habe den Anschluss verpasst und werden vom Markt verschwinden. Ich nenne sie Zombiesalons.

Wohin wird sich der Markt entwickeln? Was denken Sie?
AW: So hart das ist, ein großer Teil an Salons wird vom Markt verschwinden. Aber das ist eine ganz normale Marktbereinigung und die Menschen, die dann ihren Job verlieren, die werden woanders sofort einen neuen besser bezahlten Job finden. Auf diesem Mindestwert-Lohnniveau, wo ein Großteil der Branche ist, dürfen wir nicht bleiben, das kostet uns doppelt.

Was heißt, es kostet uns doppelt?
AW:
 Haarschnitte im Billigpreissegment werden heute auf Kosten der Steuerzahler erbracht. Spätestens im Rentenalter, wenn Grundsicherung nötig wird, weil die Rente zu niedrig ist, und weil für Rücklagen keine Kohle da war, werden wir alle dafür bezahlen, dass der Haarschnitt heute für 18,00€ möglich war.

Ich kenne sehr viele qualitativ hochwertige Salons, die ebenfalls mit Preiserhöhungen hadern. Weshalb?
AW:
Warum zahle ich in der Autowerkstatt für die Meisterstunde 140,00€ zzgl. Material? Natürlich kann ich mir ein YouTube Video ansehen und mein Auto selbst reparieren, mach’ ich aber nicht. Die Beauty Industrie hat einen enormen Zuwachs, den Menschen ist Schönheit so wichtig wie noch nie. Warum soll ich mich da billig verkaufen?

„Geiz ist geil“! Erwartet der Mensch erst mal billig, bevor er bereit ist, zu zahlen?
AW:
Wir erwarten Wertschätzung von unseren Kunden, diese muss ich auch an die Mitarbeitenden weitergeben. Wir setzen aber ein total schreckliches Signal, denn wir inszenieren uns als Billig-Branche, die heult und sich als Opfer sieht. Friseure haben Angst vor dem Drogeriemarkt, sehen ihn als Konkurrenz. Da muss ich doch hinterfragen, wie wenig ist meine Ausbildung wert, wenn ich Angst habe, dass Drogeriemarktfarbe und YouTube das ersetzen können, was ich 3 Jahre gelernt habe?

„Ich bin für einen Mindestlohn von mindestens 20 € die Stunde!“

Wo sollte ihrer Meinung nach der Mindestlohn im Friseurhandwerk liegen?
AW:
Ich bin für einen Mindestlohn von mindestens 20,00€ die Stunde, dann könnte man diese 18,00€ Haarschnitte gar nicht mehr anbieten, ohne dass man kaputtgehen würde.

Da kriegen jetzt einige Schnappatmung. Sie führen selbst keinen Salon, hat man es da leichter, dies zu fordern?
AW:
Auch bei uns in der Fernsehproduktion sind die Tagessätze in den letzten Jahren um mehr als 50% gestiegen. Deutschland hat das Problem, Niedriglohnkräfte mit Fachkraftqualifikation finden zu wollen. Welche Fachkraft will denn für 15,00€ die Stunde arbeiten, wenn 15,00€ auch die Person bekommt, die kein Deutsch kann, keine Ausbildung oder keinen Schulabschluss hat. Genau das passiert mit dem Mindestlohn, der im Friseurhandwerk in fast jedem Bundesland bezahlt wird, weil es fast nirgendwo allgemeinverbindliche Tarifverträge gibt. 

„Kunden sind nicht bereit, viel zu bezahlen, wenn Sie das Gefühl haben, es ist eigentlich eine Freundschaftsleistung.“

Das würde einen massiven Kostenschub bedeuten und auch einen damit verbundenen Preisanstieg. Die Medien postulieren bereits: Wird der Friseur bald teurer?, oft mit einem negativen Unterton Richtung unserer Branche. Wie gehen wir damit um?
AW:
Unternehmer müssen sich vor allem erstmal fragen, ob es schlau ist, mit seinen Kunden ein freundschaftliches Verhältnis zu pflegen. Kunden sind oft nicht bereit, viel zu bezahlen, wenn sie das Gefühl haben, es ist eigentlich eine Freundschaftsleistung.

„Die junge Generation sagt eher, wenn der Kunde es sich nicht leisten kann, hat er Pech gehabt…“

Fällt es jüngeren Unternehmern leichter, hohe Preise zu verlangen, quasi ein Generationen-Denkwechsel?
AW:
Die jüngere Generation sieht durch die Social Media Brille. Sie sieht, wie viel Geld Menschen verdienen können, indem sie „einfache Jobs“ machen, für die man weder studieren muss noch eine Ausbildung braucht, Influencer zum Beispiel. Das zeigen fancy Salons wie Diego Fossa in Köln, wo Kunden locker 450 € für eine Balayage zahlen. Diego sagt klar, sein Lifestyle ist High-Class und legt seinen Fokus darauf, es sich leisten zu können. Er ist es sich wert und verlangt die entsprechenden Preise. Die junge Generation sagt eher, wenn der Kunde es sich nicht leisten kann, hat er Pech gehabt, ich arbeite hier nicht für einen Apfel und ein Ei.

Wie schaffen wir es, die Branche zu mobilisieren?
AW:
Die Friseurbranche hält zu wenig zusammen. Man sieht es ja an den Kommentaren im Netz. Jeder denkt, da kümmert sich dann schon der andere drum. Junge Leute sollten bereits in der Schule lernen, sich in Gewerkschaften oder Verbänden zu organisieren und für ihre Rechte zu kämpfen. Aber, dann heißt es 40,00€ Mitgliedsbeitrag, das ist mir zu teuer, das bringt ja nichts, oder? Oder Demos, da fährt keiner hin, das haben wir in Corona gesehen, das war ja peinlich.

Wie sieht es mit ihrem Engagement aus? Auch von Ihnen liest man mehr in Kommentaren. Sie könnten ja mit ihren Medienkontakten viel bewegen?
AW:
Ich habe vor Ewigkeiten angeboten, mich zu engagieren, aber das wurde nie angenommen. Zuletzt hatte der Zentralverband mir vorgeworfen, nur Gegenwind zu machen und meine Kommentare gelöscht. Ich habe mich in der Corona-Pandemie sehr stark und unentgeltlich für die Friseurbranche eingesetzt. Mein Geld verdiene ich in den eigenen Unternehmen, im Fernsehen. Jederzeit stehe ich für Austausch und Ideen zur Verfügung, man muss sich nur melden

Wir hatten Sie zum Zukunftskongress eingeladen, haben aber leider nichts zurück gehört. Da konnten wir viel, zumindest politisch anstoßen.  
AW:
Ich war leider im Ausland. Ich hätte da sicherlich viel zu sagen gehabt. Beim nächsten Mal bin ich gerne dabei.

„Wenn ich Angst habe, mich zu binden, dann sollte ich keine Beziehung eingehen. Wenn ich Angst habe, Geld zu kassieren, darf ich keinen Salon aufmachen.“

Welchen persönlichen Rat geben Sie Unternehmern?
AW:
Es ist vor allem wichtig, dass man Ängste ablegt. Lassen Sie mich ein weither geholtes Beispiel geben: Wenn ich Angst habe, mich zu binden, dann sollte ich keine Beziehung eingehen. Wenn ich Angst habe, Geld zu kassieren, darf ich keinen Salon aufmachen. So einfach ist das.

Herr Wendt, ich bedanke mich für das Gespräch.

In einem Ihrer Bücher geben Sie Schminktipps für blinde Frauen. Wie reagieren Sie, wenn Sie hören „Wozu schminken sich Blinde denn, weil sie sehen es ja selber gar nicht?“
JS
: Früher hat mich das total verletzt, aber jetzt bin ich relativ milde, weil die Person, die jetzt diese komische Frage stellt, kann sich vielleicht nicht vorstellen, wie das ist - wie soll sie auch. Als ich noch gesehen habe, konnte ich mir mit Sicherheit nicht so gut vorstellen, wie blinde Menschen leben.

Es sind auch immer die anderen, die dem Gesicht begegnen. Auch als sehende Person tritt man nicht mit seinem geschminkten Gesicht in die Welt und hält immer einen Spiegel vor Augen, sondern man zeigt das Gesicht den anderen. Als blinder Mensch hat man nur manchmal eine Unsicherheit, ob jetzt was verwischt und ist auf die anderen angewiesen, die einem das sagen. Es schminken sich aber viel weniger blinde Frauen als Sehende – es ist natürlich anstrengender, es passieren leicht Fehler und es fehlt auch das Erlebnis vorm Spiegel, dass man die Veränderung sieht. Bei einer Frisur ist das viel einfacher!

Vielen Dank, Frau Sonntag, für diese spannenden Einblicke!

Also erst mal die Fähigkeiten entwickeln und dann auf Promi-Jagd gehen?
JS:
Genau – Fähigkeiten aufbauen, in eine große Stadt ziehen, jemanden finden, bei dem man assistieren kann. Lass dich inspirieren – schau dir Red-Carpet-Looks und Magazincover an und setze auf dein persönliches Skillset. Wenn du dann assistierst, gehst du mit all diesem Wissen heraus. Und falls dir ein Promi begegnet, bist du vorbereitet. Vielleicht triffst du auch einfach jemanden in einer Bar, im Restaurant oder auf der Straße, und denkst dir: „Diese Schauspielerin wird mal ein Star, ich will ihre Haare machen.“ Man weiß nie, wie es kommt. 

Und dann fragst du einfach: „Darf ich deine Haare machen?“
JS:
Genau! So lief es auch bei mir mit der Komikerin und Schauspielerin Chloe Fineman – ich folgte ihr damals auf Instagram, fand sie super witzig, heute ist sie bei Saturday Night Live. Ich traf sie vor ihrer Zeit dort. Ich war total überrascht, als Chloe plötzlich in meinem Salonstuhl saß. Damals hatte sie vielleicht 20.000 Follower – weit weniger als heute. Ich meinte: „Oh mein Gott, ich bin ein riesiger Fan von dir.“ Und sie sagte: „Ich bin ein Fan von dir!“ Das war total verrückt. Und so begann unsere Zusammenarbeit. Ich habe ihr immer 110 % gegeben, war immer für sie da, bin sogar nach New York geflogen, wenn sie mich dort brauchte.
Als sie dann das SNL-Vorsprechen hatte, wusste ich einfach: Sie schafft das. Sie hat dieses gewisse Etwas. Deshalb: Umgib dich mit Menschen, die dich unterstützen – und die du auch unterstützt.

Dein Insta-Profil zeigt das Who's Who in Hollywood. Beeindruckend! Warst du je nervös, wenn du eine richtig berühmte Person getroffen hast?
JS:
Anfangs vielleicht ein bisschen, aber heute eigentlich nicht mehr wirklich.

Wenn man auf einen Superstar trifft und dabei supernervös ist, wie geht man professionell damit um?
JS: Okay, hier ist vielleicht ein etwas ungewöhnlicher Tipp: Wenn ich jemanden style und nervös bin, weil es ein großer Star ist, sage ich mir einfach: „Hey, sie sieht ein bisschen aus wie meine Freundin XY.“
Oder ich stelle mir vor: Das ist meine Tante Rhonda oder meine Schwester. Ich nehme den Promi-Aspekt einfach raus. Ich rede mir ein, ich mache einfach die Haare von jemandem, den ich kenne. So wird es viel entspannter.

Wer hat dich in deiner Karriere am meisten beeinflusst?
JS:
Hm, das ist schwer – es gibt so viele. Aber ich würde sagen: zwei Leute – Tracey Cunningham und Byron Williams. Tracey besitzt heute den Salon Mèche, ich arbeite mit ihr, habe auch bei ihr assistiert. Beide haben mir so viel beigebracht, wovon ich vorher keine Ahnung hatte.

Kannst du dich an ein wichtiges Learning erinnern?
JS:
Ja, wie man mit schwierigen Situationen umgeht zum Beispiel. Vor allem Byron – er ist so ein Mensch, der einen Raum zum Leuchten bringt. Superkreativ, macht Dinge ganz anders als andere, lebt sich total in seine Arbeit hinein. Er verkauft dem Kunden regelrecht eine Fantasie – das hat mich sehr inspiriert.

Viele Hollywood-Stars setzen Trends mit ihren Looks auf dem roten Teppich. Welche Haarfarben- oder Techniken werden wir bald sehen?
JS:
Wir werden viel glänzendes, luxuriöses, zeitloses Haar sehen. Denke an alte Filmstars oder Supermodels – dieser mühelose Look, das kommt zurück.

Viele Stylisten erklären die Balayage für tot. Wie siehst du das?
JS:
Ja, dem stimme ich zu. Die Technik gibt es zwar noch, aber der typische Look – dieses dunkle bis helle Farbspiel oder die „Bänder“ – ist out. Viele Kunden wünschen sich jetzt eher klassische, zeitlose Styles.

Was würdest du dir für die Zukunft des Haarfärbens wünschen – sagen wir in 5–10 Jahren?
JS:
Ich finde, Schwarzkopf ist momentan richtig stark, bringt tolle Produkte raus, da kommt noch viel Cooles, da passiert viel.
Was ich mir wünsche: Produkte, die Friseuren das Leben leichter machen – sei es durch Zeit- oder Kostenersparnis. Wenn ein Produkt den Job effizienter macht, verdienen Friseure mehr. Vielleicht ein spezielles Blondiermittel oder besondere Folien – Hauptsache, es hilft im Alltag. Ich glaube, dahin geht die Entwicklung – alles wird optimiert und vereinfacht.

Wie sehen deine Arbeitszeiten aus?
JS:
Ich versuche meinen Arbeitstag auf 12 Stunden zu begrenzen – das ist meine Wohlfühlzeit. Aber manchmal gibt’s Notfälle, da muss ich länger ran.

Aber du hast Assistenten, die dir helfen?
JS:
Ja, ich habe drei großartige Assistentinnen – die helfen mir sehr.

Danke Jacob für die spannenden Einblicke in deine Arbeit.

Auch die dazugehörigen ausführlichen Technikvideos sind auf dem Youtube-Kanal der Keller company zu sehen – digital, anspruchsvoll produziert und frei zugänglich für alle Interessierten aus der Friseurbranche: www.youtube.com/thekellercompany

drip - the credits

HAIR ARTISTS 
Keller the school Creative Team:

  • Katerina Babatziani
  • Daniele Zimotti
  • Anastasios „Taso“ Dimitriou
  • Isabel Schreiber
  • Anna-Carina Huth Guzman

PHOTOGRAPHY Vlado Golub Fotografie

VIDEOPRODUCTION studio YY

Lust bekommen, die Looks in der Praxis kennenzulernen? 

Im Keller Cut&Color Seminar wird ausschließlich die neue Kollektion geschult: keller-the-school.de/cuts-colors

Und auch in der Keller Masterclass wird die neue Kollektion, gemeinsammen mit allgemein neuen Trends, gelehrt: keller-the-school.de/masterclass

Live zu erleben ist die drip Kollektion auf der TOP HAIR Messe in Düsseldorf, an beiden Tagen in Live Demos am Messe-Stand der Keller the school und auf der Workshop Bühne, Save the Date: Sonntag, 30.03.2025, 15:40 Uhr.

Interessiert an Keller the school Seminar-Formaten? 
► Keller the school Seminaranbieter
► Alle Seminartermine Keller the school

Arbeiten bei Keller the school?
► Jobs auf JOKIRA

Hairstyletechnisch war der Hingucker der gestrigen Grammy-Verleihung in New York ohne Zweifel Lady Gaga. Ihre zwei seitlich eingeflochtenen Fishtails wurden am Hinterkopf mit einem schwarzen Lederband verknüpft - eine avantgardistische Inszenierung des sonst so braven Fischgrätenzopfes!

Habt ihr schon den neuesten Flecht-Trend entdeckt?! Nennt sich DNA Braids, erinnert uns an unseren Chemie-Unterricht und wurde durch die Hairstylistin und Salonbesitzerin in Rhode Island Alexandra Wilson ein regelrechter Hype unter den Hair Trends auf Instagram! Besonders cool und sommerlich wirkt die Frisur, wie in ihrem Posting mit #mermaidhair oder #rainbowhair!

We don't like it - we LOVE it! Auf Alexandra's Instagram-Account teilt sie ihr How to-Video zum Nachmachen!

Ab sofort wird der erfahrene Sessionstylist Robert Mrosek als Alcina Brand Ambassador sein kreatives Know-how bei Alcina's Trendentwicklung und Trendscouting einbringen und bei der Produktentwicklung beraten. „Alcina ist eine moderne Marke mit langer Tradition und innovativen Produkten ... Ich freue mich auf den kreativen Austausch“, so Mrosek.

Mrosek hat Alcina bereits bei der kürzlich gelaunchten Kampagne zur neuen Style-Serie, die mit Influencern in mehreren deutschen Großstädten geshootet wurde, als Head of Creative beraten und begleitet. Bereits im März wird die vom Streetstyle inspirierte Styling-Serie durch ein achtes, gemeinsam entwickeltes Produkt erweitert.
„Wir freuen uns, dass wir Robert Mrosek mit seiner internationalen Erfahrung und seiner sympathischen Art als Partner gewinnen konnten. Er wird Alcina und unser Team durch seine Erfahrung und sein Gespür für zeitgemäße Looks enorm bereichern“, so André Krstoski, Vertriebsleiter Alcina.

Haaraccessoires der etwas anderen Art verwendet die russische Hairstylistin Viola Pyak für ihre Flechtfrisuren und kreiert damit extravagante und richtig coole Looks. Ob Ketten, Sicherheitsnadeln oder Drähte - alles, was man so in diversen Krims-Krams-Läden findet, wird verwertet, eingeflochten, eingenäht und eingearbeitet! Trashige Gesamterscheinungen?! Von wegen!

Credit New Flag

Als Beyond Blond Ambassador hantierst du den ganzen Tag mit Blondierung. Gibt es Trends, wenn es um die Handhabung von Produkten geht?
Hugo Soares:
Entscheidungsfreiheit! Ich liebe es, wenn ich selbst entscheiden kann, wie ich mit dem Blondierungssystem arbeite und welche Anforderungen ich an das Produkt habe.

Was sind wichtige Anforderungen in der aktuellen Zeit?
HS:
Produkte, die es ermöglichen zu blondieren, abzumattieren und zeitgleich zu pflegen. Und das alles in nur einem Schritt. Jeder Friseur kennt die Situation, wenn im Aufhellprozess ein Gelbstich entsteht. Hier ist mein absoluter Favorit die 'No Ordinary Blue Drops', seitdem ich diese nutze, ist das kein Problem mehr! Die Dosierung ist dabei ganz easy: Habe ich eine dunkle Grundlage und will extrem hell werden, füge ich bis zu 10% 'No Ordinary Blue Drops' hinzu. Habe ich eine helle Basis, entscheide ich mich für 5% im Verhältnis zur Blondiermasse: Blondierung + Entwickler.

Welchen Rat gibst Du Friseurinnen in deinen Trainings?
HS:
Mein Lieblingstipp aus dem Salonalltag: Bei einem 7er Naturton, gebe ich 5g 'No Ordinary Blue Drops' auf 30g 'No Ordinary Bleach'. Damit spare ich mir das Glossing nach der Blondierung. Effizient und einzigartig klar im Ergebnis. Eine Win-win-Situation!

RING FOR BLOND

Die German Blond Authority und Schwarzkopfs BlondMe Ambassador Damian Tworuschka ist auf Blond spezialisiert, wer zu ihm will, findet nicht seinen Namen auf dem Klingelschild, sondern ‚Ring for Blond‘. Das sagt schon alles aus, von morgens bis abends Blond, dafür geben seine Kundinnen durchschnittlich 260 € aus. Kundinnen haben bei ihm auch keinen Termin, sondern eine Reservierung, weil es viel verbindlicher ist. 

Seine Erfolgsdevise: "Gewöhnliches außergewöhnlich gut machen." Undd sein Motto um dahinzukommen: "Üben, üben, üben! Üben, nicht bis zu dem Punkt, an dem alles richtig ist, sondern bis man es nicht mehr falsch macht."
 

Blond Trendprognose

  • Blond wird natürlicher und möglichst ohne Ansatzbildung.
     
  • Kühles Platinblond bestimmt den Sommer 
     
  • Reichhaltiges Spiel mit vielen unterschiedlichen Blondtönen, mit Freihandtechnik platziert. 

80% Beraten

"Beratung macht 80 % unserer Arbeit aus. Ich schaue mir die Haare persönlich an, dann berate ich und gebe ein möglichst genaue Beschreibung, von dem, was ich tue." erklärt Damian seine Arbeit am Kunden und betont, "Zuhören ist Schlüssel, denn wer weiß denn genau, was Gast unter hell versteht?"

Darauf kommt es an

"Für perfektes Blondieren musst du dein Auge sehr gut trainieren", ist Damian Tworuschka überzeugt. "Um ein gewünschtes Blondergebnis zu erzielen, muss man sich mit Pigmentierung auskennen und sein Auge auf Farbtiefe und Nuancierung trainieren. Dazu gehört aber auch ein großes Fachwissen rund um das, was im Haar passiert."

Der Trendlook Selenite Blonde ließ sich vom Selenit, einem besonders klaren Kristall, inspirieren und verleiht dem Haar einen kühn-ätherischen Touch. Durch Ganzkopfhighlights mit natürlichem Ansatz und sanften Reflexen entsteht ein klares und seidiges Blond, das an Mondlicht erinnert, das nicht so eisig wie Platin ist, aber dennoch sehr hell und leuchtend. Zu allen vier Ultimate Blonde Looks von Wella Professionals gibt es Step by Steps im Technik-Folder (hier zum Download).

Selenite Blonde von Wella Professionals

Um diesen Look zu erzielen, werden mit BlondorPlex zunächst Strähnchen aufgetragen. Anschließend erfolgt das Express Blonde Toning, indem die Farbmasse der BlondorPlex Cream Toner mit der Applikatorflasche vom Ansatz bis in die Spitzen im feuchten Haar verteilt wird.

Schwarzkopf Professional Ambassador Arjan Bevers hat einiges zu sagen zum Thema Blond: "Blond macht einfach Spaß! Es ist die ultimative Farbe des Sommers, des Sexappeals und des Selbstbewusstseins.

Zeitgeistig nimmt er sich einem großen Thema im Salon an, den ergrauenden Kundinnen, die natürlich ihr persönliches Blond behalten wollen. 

Trendlook: Grey Blonding

Grey Blonding ist die ideale Blond-Technik für Kundinnen, die sich eine Coloration in einem Schritt wünschen, die den natürlichen Ton aufhellt und gleichzeitig weiße Haare kaschiert. 

Der "Grey Blonding" Trend ist eine Antwort auf die Veränderungen, die ihre Kundin und ihr Haar im Laufe der Jahre durchmacht. Graue Haare zu verstecken, steht für viele Kundinnen nicht mehr im Fokus. Heutzutage tendieren jedoch immer mehr Frauen zu einem natürlichen Look, frei nach der Devise "Akzeptiere, was du natürlich hast, mit gezielten Highlights". Hier kommt der neue "Grey Blonding" Haarfarben-Trend ins Spiel, der einen sanften Übergang zu silbernem Haar ermöglicht​1​.

Perfekt zur Hervorhebung von Silbertönen, ermöglicht "Gray Blonding" einen eleganten Übergang zu grauem Haar, der im Laufe der Zeit intensiviert werden kann. Für FriseurInnen*Friseure ist dies eine großartige Möglichkeit auch diesen Kundinnen passende Dienstleistungen anzubieten und euer Farbservice Portfolio sinnvoll zu erweitern.

Im Interview mit Juliane Krammer

Christian, du führst erfolgreich NeoBerlin. Zu diesem Konzept kam auch der Hinterhof-Salon NeoPrivée dazu. Wie unterscheiden sich die beiden Konzepte in punkto Kund*innen, Technik, Preispolitik?
Christian Haar:
NeoBerlin wurde vor 16 Jahren gegründet, vor fünf Jahren kam NeoPrivée dazu. Es gehört alles zur selben Familie, nur die Räumlichkeiten sorgen für eine Trennung. NeoBerlin ist schon immer ein Straßenlokal, zentral, pulsierend, szeniger, diverser, bunt – einfach Berlin. Privée ist ein Hinterhof-Salon, grün und ruhig. Der Salon bietet Wellnesscharakter mit Garten. Wir haben dort mehr Privatsphäre geschaffen und dadurch entsteht eine ganz andere Art der Dienstleistung.

… und in punkto Techniken sowie Preise?
CH:
Die Techniken, die wir anbieten sind die gleichen, aber „NeoBerlin“ spricht progressivere Gäst*innen an. Trotzdem ist unsere Klientel in beiden Salons immer anspruchsvoll. Es gibt jedoch unterschiedliche Kategorien bei den Haarstylisten. Die Preise kalkulieren wir nach Erfahrung der Stylist*innen. Bei NeoBerlin gibt es Stylist, Top Stylist und Master Stylist. Bei Privée können Termine zusätzlich bei Art Director sowie Senior Art Director gebucht werden.
Für Blondierung und Haarschnitt werden beim Senior Art Director ab 375 Euro kalkuliert, bei einem Master Stylist startet der Preis je nach Aufwand bei 240 Euro.

In einer Impulsgeber-Stadt wie Berlin – wie schafft man es, sich von allen anderen Friseur-Salons abzuheben?
CH:
Wir haben uns mit unserem Salon als Marke etabliert. Individualität spielt eine große Rolle, jede*r kann sich selbst sein – Gäst*innen sowie Team-Member. Die Qualität muss passen, denn Kundenzufriedenheit und ein gutes Ergebnis ist das, was für uns zählt. Wir machen deswegen auch gezielte Schulungen, die anspruchsvolle Kund*innen ansprechen.

"Balayage bleibt und ist ein Alltime-Favorite, aber es kommt Global Bleach wieder zurück und Chunky Highlights feiern ihr Comeback!"

In Berlin sieht man oft Trends, die Jahre später in anderen Salons einkehren. Was zeichnet sich in der Königsklasse Blond im Moment ab?
CH:
Balayage bleibt und ist ein Alltime-Favorite, aber es kommt Global Bleach wieder zurück: Platin, Beige, Ginger, Kupfer, … sind wieder en vogue. Ganz stark feiern Chunky Highlights ihr Comeback – Blocksträhnen, die mehr auffallen, am Oberkopf oder in der Kontur. Aufgrund des Blond-Hypes sind wir auch auf der Suche nach Blonde Specialists!

Kultiger wird es im Sommer 2023 nicht mehr: Denn ab 21. Juli kommt Greta Gerwigs Barbie Film in die Kinos. Der Blonde-Hype zeichnet sich jetzt schon in den Salons ab.

Damit man für das perfekte Barbie-Blond gewappnet ist, haben wir bei Colorist und Haarstylist Christian Haar nach seiner persönlichen Rezeptur gefragt:

Christians Barbie-Blond Rezeptur

"Dafür benutze ich als Basic Mischung am liebsten 40g No Ordinary Bleach + 10g Freehand Powder - 25% bzw. ¼ der Menge, weil ich es gerne von der Konsistenz und der Präzision dicker mag. Dazu kommen 100g 6% Entwickler und 4g Blue Drops, damit ein unerwünschter Gelbstich im Vorhinein reduziert bzw. zum Teil neutralisiert wird."

    Credit: Maja Smiejkowska | Reuters

    Promi-Colorist Jacob Schwartz unterstützte das Blond von Margot Robbie auf der Filmpremiere von "Barbie - der Film" am 10. Juli in Los Angeles. Zusammen mit den ►Blondme-Produkten von Schwarzkopf Professional kreierte er ihre Haarfarbe.

    “"Ich hatte wirklich den Wunsch, dass Margots Blond auf dem roten Teppich die unverkennbare Barbie verkörpert, ohne dabei zu offensichtlich oder gar aufblondiert zu wirken. Wenn das Licht auf ihr Haar fällt, sollte es wie bei den legendären blonden Supermodels und Schauspielerinnen der 90er Jahre funkeln und strahlen.” so der Expert Celebrity-Haarfarbstylist, Jacob Schwartz.

    Im Interview mit Juliane Krammer

    Jennifer, du bist Colour-Expertin, aber führst in deiner Salon-Preisliste „Balayage“ nicht an, warum?
    Jennifer Brahm:
    Viele Kunden kennen gar nicht das Ergebnis einer Balayage, denken aber, sie haben eine, dabei sind es Babylights, etc. Wenn sich eine Kundin online für einen Balayage-Service anmeldet, meldet sie sich bei uns im Salon für eine bestimmte Zeit an. Deswegen rufen wir sie zurück, um herauszufinden, wie aufwändig das Projekt tatsächlich ist. Denn erst im Gespräch bemerke ich, wie viel Zeit tatsächlich einkalkuliert werden muss.

    Pietro Macri, PAM Hair Design Team, im Gespräch mit Katja Ottiger

    "Wir müssen die Verantwortung übernehmen, Kunden zu führen und zu Veränderungen zu ermutigen."

    Worin siehst du die Zukunft in der Friseurdienstleistung?
    Pietro Macri:
    Im guten, handwerklichen Können und in der Beratung. Wir müssen die Verantwortung übernehmen, Kunden zu erkennen und sie der Lebensumstände, der Haarqualität, dem Körperbau und dem Lifestyle entsprechend zu führen und für Veränderungen zu ermutigen. 

    Was genau meint du damit?
    PM:
    Die Menschen sind in den letzten Jahren einfach nicht mehr gewöhnt, zu experimentieren, so wie ich das in den 90er Jahren erlebt und gelernt habe. Junge Menschen waren damals experimentierfreudig. Ob rot, grün oder gelb, ob Punk, ob Psych, ob Classic, Dauerwelle oder Strähnen - da wurde das ganze Repertoire gewählt. Im Moment stelle ich fest - ob Mutter oder Tochter, ob Teenie oder Best-Ager - beide haben gleichermaßen Extensions, Wimpern-Lashes und gewisse Tunings, so dass es keine Differenzierung mehr gibt. Und das ist unsere große Herausforderung: mit unserem fachlichen Wissen und unserer Menschenkenntnis Kunden abzuholen und zu begleiten.

    Woran erkennst du, ob jemand gut Haare schneiden kann?
    PM:
    Das erkenne ich daran, wie jemand das Haar aufteilt und seinen Schneideplan verfolgt. Nach ein paar wenigen Linien ist klar, ob derjenige oder diejenige sauber arbeitet oder Proportionen ins Leere betreibt.

    Jährlich strömen zig Touristen aufs Oktoberfest. Doch auch andere Volksfeste, Herbstbälle und Festivals stehen vor der Tür. Gut und passend gestylt, ist Kundin stets mit einer Flechtfrisur.

    Lasst euch inspirieren!

    Step-by-Step zum Herz-Renaissance-Zopf:

    • Schütze zu allererst das Haar mir einem geeigneten Hitzeschutz und locke das Haar, z.B. mit einem Lockenstab
    • Binde einen halben Pferdeschwanz zusammen und lasse einige Strähnen oder den Pony an der vorderen Haarlinie heraus.
    • Lockere den Pferdeschwanz so weit, bis zwei Finger zwischen der Basis des Pferdeschwanzes und dem Haargummi Platz haben.
    • Führe den Pferdeschwanz unter und durch die Basis des Zopfes, um dem Pferdeschwanz mehr Höhe zu verleihen.
    • Teile den Pferdeschwanz in drei Abschnitte und klammere sie mit Clips beiseite.
    • Verwende zwei lange, z.B. rote Bänder und fädele sie mit einem Schlaufenwerkzeug durch den Haargummi des Pferdeschwanzes. Führe das Band nur zur Hälfte durch das Gummiband, sodass vier Enden entstehen.
    • Besprühe die beiden äußeren Abschnitte des Pferdeschwanzes z.B. mit Spray Wax.
    • Nimm die Enden eines der Bänder und binde das Band durch die Enden dieser Abteilung, bis eine röhrenförmige Form entsteht.
    • Wiederhole dies an der gegenüberliegenden äußeren Abteilung. Diese beiden "Röhren" werden verwendet, um die Herzform zu schaffen.
    • Löse die mittleren Abteilung des Pferdeschwanzes und stecke etwas Netzmaterial direkt unter dem Pferdeschwanz fest, z.B. ein Donut-Loch zerschneiden und auseinanderziehen. Das Netzmaterial hilft, mehr Volumen zu geben und unterstützt das Feststecken der Haare, beim Formen des Herzes.
    • Sobald das Netzmaterial festgesteckt ist, verwende Haarspray und eine Bürste, um das Haar über die Form zu toupieren und glattzustreichen. Verwende Haarnadeln, um die Form zu sichern.
    • Forme die Abteilungen mit dem Band zu einer Herzform und stecke sie um die Form herum fest.
    • Sichere beide Enden der Bandabschnitte mit einem Haargummi und verwende das übrig gebliebene Band, um es um den Gummi zu wickeln und eine Schleife zu binden. Schneide überschüssige Bandenden ab.
    • Wenn alles an seinem Platz ist, beende das Styling mit Haarspray mit starkem Halt. 

    Im Gespräch mit Katriina Janhunen

    Vor fast 10 Jahren hat Plex den Markt umgekrempelt – wie hat es seither den Farbservice im Salon verändert
    Robert Mrosek:
     Früher haben wir mal hier mal da ein paar Highlights gesetzt, aber heutzutage sind das im Colorationsbereich, z.B. beim Thema Balayage, aufwendige Prozesse, da kommt man um einen Plex-Service gar nicht mehr herum. Es ist wichtig, den Kundinnen sagen zu können, dass man die Haare nicht mehr belastet. Haare haben nach dem Blondieren durch die A\CPLEX Anwendung noch eine unglaublich gute Struktur, das ist schön zu sehen. Damit macht das Arbeiten sehr, sehr viel Spaß.

    Hat sich Plex als Kategorie in den Köpfen etabliert, à la Waschen-Schneiden-Plexen?
    RM: Die Kundinnen haben das schon in den Köpfen drin. Das macht es für uns als Profis einfacher, wenn man den Service nicht mehr erklären muss. Natürlich arbeiten wir mit den Keyfacts, wie das Restrukturieren funktioniert und es wird gerne und dankbar angenommen. Ich sage immer zu meinen Mitarbeitern, wenn wir das jetzt nicht anbieten, ist das unterlassene Hilfeleistung.

    Was kann man im Salon für einen Plex-Service verlangen?
    RM: Preisgestaltung ist immer so ein Thema – es hängt natürlich ganz stark von der Lage ab, was für eine Kundschaft und welches Konzept dein Salon hat. Früher hieß es immer, ein preiswerter Friseur berechnet 1€ pro Dienstleistungsminute. Mittlerweile kann man sagen 2€ pro Minute. Jeder Friseur muss für sich selbst kalkulieren, wo stehe ich mit meinem Salon.

    Immer weniger Beschäftigte und der Rückgang von Auszubildenden ist nicht aufzuhalten. Händeringend suchen Friseurunternehmen nach neuen Quellen für qualifizierte Mitarbeiter. Die von Schwarzkopf Professionals ► Shaping Futures gemeinsam mit "Jobs4Refugees" ins Leben gerufene Initiative schafft Perspektiven. Jetzt kommen die ersten Teilnehmenden des intensiven Berufseinstiegstrainings in den Markt.

    Tamana, du hast dich entschieden, Friseurin zu werden. Wie war für dich die Teilnahme bei Shaping Futures?
    Tamana Mousavi:
    Gut! Ich hatte mehrere Monate intensives Training im Programm mit Schwarzkopf und konnte an 10 Praxistagen im Salon mein Wissen direkt anwenden. Ich habe viel gelernt und durfte alles ausprobieren – Waschen, Schneiden, Färben. Und ich möchte auf jeden Fall weitermachen!

    Hairstylistin Anna Cofone (Global Creative Advocate von Authentic Beauty Concept) hat den wohl herausragendsten Look der Oscar Nacht 2025 kreiert, mit dem US-Schauspielerin und Model Margaret Qualley zum wahren Style Star wurde. Die Hochsteckfrisur ist elegant und versprüht Glamour pur! Zum Styling wurden Authentic Beauty Concept Produkte verwendet. 

    Schritt für Schritt zum Oscar-Look

    Im Gespräch mit Katriina Janhunen

    In Neumarkt haben 7 von 21 Lehrlingen abgebrochen. Was kann man dagegen tun?
    Elisabeth Würz: 
    Genau deshalb habe ich das Video gemacht, als Appell: Macht euch vorher Gedanken, was ihr vom Friseurberuf erwartet. Es gibt immer wieder neue Verträge, aber viele brechen ab, weil sie falsche Vorstellungen von dem Beruf haben. Das Video kann nicht alles erklären – es müsste vor einer Ausbildung immer auch ein Praktikum im Salon geben, sonst weiß ich ja gar nicht, ob ich die Fähigkeiten dazu hab oder es mir Spaß macht. (► Zum Video)

    Wie kann man Azubis besser auf den Beruf vorbereiten?
    EW: 
    Es ist viel Kommunikation nötig. Wir versuchen das im April mit einer Ausbildungsmesse mit allen 16 Innungen unserer Region. Da kann sich die Jugend ein Bild von den jeweiligen Berufen machen. Die Schulen kommen an zwei Tagen und können z.B. bei uns Locken drehen und sich informieren. Man darf den Beruf nicht unterschätzen, wir schneiden nicht nur Haare – es ist viel Chemie dabei, die Kunden sind anspruchsvoll, man muss die Haare und die Kundin lesen lernen. Es ist sehr psychologisch.

    Warum glauben Sie denn, gibt es so viele Lehrabbrüche?
    EW: Das hat sicher einige Ursachen. Als Obermeisterin wird mir immer wieder zugetragen, dass sich die Jugendlichen nicht mehr unterordnen und nur machen wollen, was ihnen Spass macht. Dann klappt es oft im Team nicht, sie können mit der Chefin oder den anderen Lehrlingen nicht, es gibt Neid und Bissigkeit. Vieles lässt sich nicht gleich klären, wenn es stressig ist und der Ärger staut sich auf.

    René Tenerani im Gespräch mit Katja Ottiger

    René, du berechnest in deinem Salon eine Handwerker-Stunde von 160 Euro?
    René Tenerani: Stimmt. Wir Friseure haben uns jahrzehntelang unter unserem Handwerk verkauft und ich sage: Ja, ich bin ein „High-Price-Friseur“. Seit 15 Jahren arbeite ich im Wiener 1. Gemeindebezirk. Wenn ich sehe, wie viele Leute vor Louis Vuitton, Chanel und Co. stehen und es heißt, die Leute hätten kein Geld, finde ich das lächerlich.

    Was inkludiert deine Service-Stunde für 160 Euro?
    René Tenerani: Alles. Schnitt, Ansatzfärben, alle Strähnen- und Farbtechniken aber auch Augenbrauen-, Wimpernfärben, Augenbrauen zupfen, Handmassage, Kopfmassage, jede Intensivpflege.

    Für viele Kundinnen wäre dieser Preis undenkbar. Wie sehen das deine Gäste?
    RT:  
    Für meine Stammkunden, die den Vergleich mit den Salons, in denen ich früher gearbeitet habe, kennen, macht es kaum einen Unterschied. Dort kostete waschen, schneiden, föhnen im Schnitt 125 Euro, plus Pflege um 28 Euro. Es gab ein Glossing von 65 bis 70 Euro, eine Ansatzfarbe von 85 bis 90 Euro oder Balayage für 150 Euro. Da kommst du schnell auf denselben Preis.

    Es gibt keine Preisdiskussionen?
    RT:
    Überhaupt nicht. Ich bin in der Kommunikation sehr transparent. Einmal im Monat mache ich eine Story auf meinem Social-Media-Kanal, in der ich meine Preise immer wieder transparent erkläre.

    Wer sind deine Kunden?
    RT: Damen und Herren, die Privatsphäre und Entschleunigung mögen und die sich Zeit für sich selbst nehmen. Aber auch junge Kundschaft, die lieber darauf verzichtet, sich ständig neue Kleidung zu kaufen, und sich stattdessen den Besuch bei mir gönnt. Ich selbst komme aus einer Arbeiterfamilie, bin extrem bodenständig und habe mir mein Business selbst aufgebaut. Ich weiß das alles sehr zu schätzen. Ich habe früher in der Wiener Innenstadt einen Salon mit knapp 10 Mitarbeitern geleitet und auch Lehrlinge ausgebildet. Nun arbeite ich komplett anders: Du buchst den Salon plus mich für dich allein.

    ... davon ist Mandy Bosch-Macri (PAM design hair college) überzeugt: Wer sich langfristig erfolgreich aufstellen möchte, sollte sich nicht nur im Langhaar-Bereich spezialisieren, sondern vor allem auf präzise Schnitte, individuelle Beratung und eine wirtschaftlich durchdachte Dienstleistung setzen.

    Natürlich baten wir den österreichischen Avantgarde-Profi und mehrmaligen "Hairdresser of the Year" Alex Lepschi um ein Statement zu dieser Haarkunst: "Ich finde den Hairstyle von Lady Gaga extrem cool, sehr laufstegtechnisch und eignet sich wunderbar für Fashion Weeks oder sonstige Anlässe dieser Art. Ich denke allerdings, dass das im Alltag jetzt nichts so der mega Trend wird.
     

    “Achtet bei Basket weaves auf euren Rhythmus, sobald ihr diesen habt werden euch gleichmäßige Sektionen locker gelingen" gibt   Sam Villa Sicherheit, das  macht ihn zu einem der großartigen Educators unserer Zeit und deshalb lieben wir seine Videos.

    Ihr Instagram-Account und ihre How-To-Videos haben uns derartig begeistert, deshalb wollten wir euch diese auf keinen vorenthalten. Voilà: Lasst euch inspirieren!

    Für welche Blondier-Techniken nutzt du Beyond Blonde in deinem Salon am liebsten?
    HS:
    Am allerliebsten arbeite ich mit dem Freehand Powder bei allen Paintings, Balayage- und Freihand-Techniken. Der Name verspricht hier definitiv nicht zu viel! Dabei kann ich die Konsistenz des Produktes selbst definieren, anpassen und somit bestmöglich arbeiten. Gerade im vorderen Kopfbereich, wo die Haare etwas feiner sind, arbeite ich gerne mit einer festeren Konsistenz.
    Wieso? Weil ich so die Platzierung der Blondierung optimal bestimmen kann und das Produkt nicht durchdrückt. Bei flächigem Auftragen im Bereich des Hinterkopfes, nutze ich das Produkt gerne flüssiger, um optimal zu painten.

    Es macht unglaublich viel Spaß, mit der Konsistenz des Produktes zu experimentieren, um die individuell beste Lösung für jede Kundin/jeden Kunden zu finden.

    Hast du einen "Hack" den du gerne bei den Produkten anwendest?
    HS: 
    Mein absoluter Hack und Profi Tipp ist die Arbeit mit den 'No Oridnary Blue Drops'. Sie können auch als Toner genutzt werden. Dafür mische ich immer warmes Wasser in eine Applikationsflasche und füge je nach Bedarf Blue Drops hinzu. Ich empfehle auf 100ml warmes Wasser 2-3 Tropfen hinzuzufügen. Das Einzige, was zu tun ist: gut schütteln und direkt am Waschbecken über das gesamte Haar geben. Das Ergebnis: ein sehr kühler, Blondton mit leichtem Flieder-Effekt.

    Das noch immer größte Blond Thema im Markt ist wohl die Balayage. Welche Tipps hast Du hier?
    HS:
    Vor kurzem erst habe ich einen coolen Balayage Look kreiert. Auch hier habe ich mit unterschiedlichsten Konsistenzen und Techniken gearbeitet. Im hinteren Bereich habe ich eine Freihand-Technik genutzt und bin dann nach vorne zur Kontur mit Foliensträhnen in den Face Frame Bereich gewandert. Dabei haben wir Strähnen mit und ohne Blue Drops eingearbeitet, um einen natürlichen Look mit kühlen und warmen Nuancen im Wechsel zu kreieren.

    Das Ergebnis: Wunderschön und dynamisch. Ein Spiel aus hellen kühlen Strähnen mit feinen warmen Akzenten – Diese verlaufen nach hinten natürlich aus, mit einem weichen Übergang zum Naturton, mit sandigen Partien am hinteren Deckhaar. Und das ganz ohne Toner! Einfach perfekt!

    Offensichtlich bist Du ein großer Fan von Urban Alchemys Beyond Blonde, bitte erkläre es doch in kurzen Worten.
    HS:
    Beyond Blonde ist alles andere als Ordinary – es handelt sich dabei um ein sehr einfaches, überschaubares System. 'No Ordinary Bleach' und die dazugehörigen Additive bilden dabei alles ab, was ich zum Blondieren benötige. Es ist einfach, es ist schnell anzuwenden und die Ergebnisse sprechen für sich! Alles in allem ein TOP Produkt! Von Friseuren für Friseure!
    Das Produktkonzept bedient dabei genau meinen Anwendungsbereich. Ich kann und will mir 'Beyond Blonde' nicht mehr aus meinem Salon wegdenken.

    Check out on Social Media:

    @hairbyhugosoares
    @newflagpro
    @urbanalchemyofficial
     

    Hugo Soares ist NF.Pro Educator & Urban Alchemy Ambassador für Beyond Blonde


    Die neue Urban Alchemy Beyond Blonde Serie ist im ►New Flag  Pro Online Shop erhältlich.

    "Es werden die Hausaufgaben für Kund*innen besprochen. Durch falsche Produkte, die zu Hause verwendet werden, kann alles zu Nichte gemacht werden. Blond hört nach der Behandlung nicht auf."

    Apropos Blond: Aktuell wartet alles gespannt auf den Barbie Film mit Margot Robbie und Ryan Gosling – wie erreichst du ein perfektes Barbie-Blond? Hast du Tipps?
    CH:
    So ein aufwändiger Look passiert nie ohne ein ausführliches Gespräch. Abgesehen von der Haarstruktur, werden die Hausaufgaben für Kund*innen besprochen. Durch falsche Produkte, die zu Hause verwendet werden, kann alles zu Nichte gemacht werden. Blond hört nach der Behandlung nicht auf. Wer dafür nicht bereit ist, wird auch abgelehnt bzw. wir raten dazu, die Transformation zu lassen. Das Geld ist es nicht Wert, sondern was zählt ist bei uns die Kundenzufriedenheit. Ein Blond wie Barbie ist ein teurer Spaß, wenn es langfristig gut aussehen soll.

    "Tatsächlich muss sich die Kundin dazu committen, im selben Abstand ihren Ansatz nachfärben zu lassen. Nach 8 Wochen wird es schon grenzwertig, um ein nahtloses Ergebnis zu erreichen."

    Wie vermeide ich den kleinen Ring, der oftmals beim Ansatz-Bleaching entsteht?
    CH:
    Tatsächlich muss sich die Kundin dazu committen, im selben Abstand ihren Ansatz nachfärben zu lassen. Nach 8 Wochen wird es schon grenzwertig, um ein nahtloses Ergebnis zu erreichen. Grund dafür ist, dass eine Verhornung am Ansatz entsteht und wenn diese immer unterschiedlich ist, sieht man das im Ergebnis. Genauso werden Gäst*innen informiert, 24h vorher die Haare zu waschen. Ein zu langer Abstand ist kontraproduktiv, denn die Blondierung dringt ab einem gewissen Zeitpunkt schlechter durch die Haarstruktur. Genauso enthalten Trockenshampoos oft Aluminiumsalz, die genauso schlecht für eine optimale Blondierung sind. Darauf muss man bei der Beratung vor der Behandlung hinweisen, gerade bei Neukund*innen.

    Wie gelingt der blonde Ken-Look?
    CH:
    Wir unterscheiden bei NeoBerlin nicht nach Geschlecht, sondern nach Kurz- bzw. Lang. Aber bei Looks mit Bart, soll eine Blondierung trotzdem noch natürlich aussehen. Bart oder Koteletten-Bleaches mache ich je nach Typ. Es braucht Übergänge an den Konturen – deswegen immer mit Öl oder Vaseline abdecken.

    Für die Rezeptur greift er auf die Produkte der ► Beyond Blonde Serie von Urban Alchemy zurück. 
    Die Serie ist im ►New Flag Pro Online Shop erhältlich.

    Wichtige Punkte für den nahtloses Barbie-Blond

    Um ein langfristiges optimales Ergebnis zu erreichen, setzt Christian Haar unter anderem auf folgende drei Punkte:

    • Die Kundin muss sich dazu committen, im selben Abstand ihren Ansatz nachfärben zu lassen.
    • Die Haare sollen 24h im Vorhinein gewaschen werden.
    • Auf Trockenshampoo soll man vor der Behandlung verzichten.

    Warum diese Punkte für ihn essenziell sind, könnt ihr im Interview nachlesen ► Christian Haar: Barbie-Blond ist ein teurer Spaß, wenn es langfristig gut aussehen soll.

    Barbie Film Vorschau

    Hier ein kleiner Vorgeschmack, was uns im Juli erwartet! In diesem Sinne: Come on, Barbie, let’s go party!

    Ist das nicht ein massiver Zeitaufwand, noch bevor die Kundin in den Salon kommt, ein Beratungsgespräch zu führen?
    JB:
    Wir sind der Meinung, dass das bei Neukunden ein Muss ist. Wenn ich bei jeder „Balayage“, die gebucht wird, die dafür kalkulierten 4h einbuche und am Ende ein Faceframe oder Babylights gesetzt werden, die nicht so lange dauern, habe ich viele Leerzeiten. Wir haben so viele Techniken und Möglichkeiten – es liegt an uns Friseuren zu entscheiden, wie viel Zeit wir benötigen und nicht an den Kunden.

    Wird das Beratungsgespräch separat verrechnet?
    JB
    : Im Moment ist es noch kostenlos. Meist schreiben wir über Instagram mit den Kunden. Mit Personen, die keinen Account haben, mailen wir. Zweiteres ist aber sehr selten. Wir lassen uns Wunschbilder senden. Auf dieser Basis entscheiden wir Stylisten, wie viel Zeit kalkuliert wird. Es gibt aber auch die Möglichkeit, einer ausführlichen Onlineberatung um 30 Euro, bei der wir umso besser beraten können, weil wir das Haar sehen. Das wird in Zukunft immer wichtiger werden. Und wir möchten auf diese Weise auf Veränderungen im Friseurmarkt reagieren.

    Pietro Macri beim International Masterclass Seminar in Mannheim im Januar 2024 | Credit: Andrea Ganshorn imSalon

    Du educatest die Kunst der präzisen Haarschnitte. Viele Hairdresser haben großen Respekt davor. Worin liegt für dich die Magie im guten Schnitt?
    PM
    : Der Respekt vor präzisen Linien ist wirklich sehr groß. Das liegt wohl daran, dass wir gelernt haben, immer aus dem Bauch heraus zu arbeiten und zu sagen, du musst das so machen, weil es eben so ist! Während lange oder fedrig geschnittene Haare, die das Gesicht umspielen, als Weichzeichner dienen, haben Linien die Eigenschaft, das Auge zu fesseln und die Person in den Mittelpunkt zu stellen. Egal, ob sie auf das Kinn, das Jochbein, die Lippen oder die Nase zeigen, ob sie waagerecht oder diagonal verlaufen. Linien können Menschen zum Strahlen bringen - und das ist für mich die Magie vom präzisen Haarschnitt.

    Was macht für dich ein gutes Seminar aus und worauf legst du besonders Wert?
    PM:
    Die Menschen, die zu uns ins Seminar kommen, sollen Spaß haben und unglaublich viel für sich mitnehmen können. Sie erlernen Philosophie und Technik, denn ein Haarschnitt ist kein Zufallsprodukt. Er ist jedes Mal wieder aufs Neue anspruchsvoll, er ist technisch planbar, zu analysieren und zu optimieren, weil der Lebensumstand einer Kundin so veränderlich ist wie das Haar in unterschiedlichen Lebensphasen auch.

    Uns geht es immer auch um das Bewusstsein für Haarqualität und Haarbeschaffenheit, um Spannung und Gewichtsverlagerung, um interne und externe Linien. Wir sind große Verfechter von Simple und Basic, denn alles was wir tun, kommt aus einem ganz tiefen Fundament, das uns Sicherheit und Stabilität verschafft.

    French with a twist

    The Queen of Hochsteck Patrick Cameron gibt dem französischen Zopf einen ganz besonderen Twist.

    Siehe Tutorial von Patrick Cameron.

    „Das Herz ist subtil und macht Spaß für den Valentinstag, aber die Herzform kann auch weggelassen werden - den Zöpfen kann eine Drehung hinzugefügt werden oder sogar nur den Pferdeschwanz locker hängengelassen werden - ideal für andere Anlässe wie Abschlussbälle oder Hochzeiten“, erklärt Karla Valenzuela. 

    Wo stehst du beim Preis fürs Plexen?
    RM:
    Ich kenne Mitbewerber, die bieten den Service um 35€ an, aber auch welche mit 52€. Wir nehmen für den einen separaten Plex-Service 42,50€. Wenn in einem Salon ein Haarschnitt nur 40€ kostet, steht das aber in keinem Verhältnis. Man muss immer gucken, in welcher Preisrange man sich befindet und dementsprechend kalkulieren. Dadurch passt der Service auch in jeden Salon.

    Wie kommuniziert ihr den Service und den Preis dafür mit den Kundinnen?
    RM:
    Wir haben zwei Varianten. Bei einer klassischen Farbbehandlung empfehlen wir die Plex-Behandlung im Beratungsgespräch und kommunizieren klar die Kosten. Das wird separat berechnet. Bei einer Balayage, wo die Kundin zwischen 4 bis 6 Stunden bei uns im Salon sitzt, ist alles inkludiert. Das ist eine Premiumbehandlung und der A\CPLEX Service gehört hier dazu.
    Wenn eine Kundin einmal die Woche zum Waschen und Föhnen kommt, dann sagen wir schon mal, „Mensch, wollen wir nicht mal deine Haare ein bisschen stärken?“ Viele nehmen das dankbar an.

    Wie groß ist bei euch im Salon der Anteil an Farbbehandlungen und wie viele nutzen einen Plex-Service?
    RM:
    Wir haben 70% Farbanteil. Wir arbeiten viel mit sehr weichen Farbübergängen und tollen Ergebnissen, das kommt gut an, vor allem im Social Media Umfeld. Davon nutzen ca. 60% einen Plex-Service. Natürlich haben wir auch Kundinnen, bei denen das eine Preisfrage ist. Dann empfehlen wir aber restrukturierende Heimprodukte.

    Das ist ein spannendes Verkaufsargument für die Endverbraucher-Produkte – sie sind also keine Konkurrenz für den Salonservice?
    RM: Nein, überhaupt nicht. Die Produkte kommenwahnsinnig gut bei den Kunden an, weil sie die Wirkung vom A\CPLEX-Service länger erhalten. Jetzt sind diese 6 Monate auf dem Markt, wir hatten einen großen Relaunch und man merkt, dass den ersten Kundinnen die Shampoos ausgehen und sie gerne nachkaufen. Man kann erzählen, was man will, entscheidend ist, dass das Produkt dann auch wirkt.

    Was gefällt dir an der A\CPLEX Serie besonders?
    RM: Der AminoComPlex ermöglicht eine gezielte Reparatur geschädigter Haarfasern und reduziert Haarbruch und Strukturschäden. Die Systempflege hat drei aufeinander abgestimmte Schritte für die Anwendung im Salon und zuhause.Ich finde es schön, dass die Linie nicht zu groß ausgebaut ist – es gibt für zuhause ein sehr gutes Shampoo und ein Pflegeprodukt, mehr braucht die Kundin nicht. Weniger ist mehr!

    Wie wird bei euch über Plex mit den Kunden gesprochen?
    RM:
    Für mich als Brand Ambassador für Alcina ist es natürlich einfacher, wenn man bei der Entwicklung schon mit dabei war. Dann kann ich meinen Mitarbeitern Tipps geben, um kein intensives Verkaufsgespräch führen zu müssen. Das wollen wir gar nicht. Wir setzen auf ein, zwei Inhaltsstoffe und klare Statements, die dem Kunden das Gefühl geben „Ich brauche das Produkt“. Also eher ein Kaufen-Lassen, dann wird das Produkt zum Selbstläufer.

    Viele Salonunternehmer kämpfen damit, die Preise zu erhöhen - ist Plex eine Hilfe dabei, weil eine ganz neue Dienstleistung dazukommt?
    RM:
    Ja, auf jeden Fall! Man sollte im Salon immer sehen, wie man seinen Umsatz mit kleineren Zusatzbehandlungen nach oben bringt. Da ist natürlich der Plex-Service ein super System – das kann man wie Augenbrauen oder Wimpern färben einfach am Becken machen. Die Kundin genießt zusätzlich ein tolles Wellnesserlebnis.

    Wo ist die Zukunft des Plex Service?
    RM:
    Es hat sich so etabliert, dass die Nachfrage in Zukunft immer da sein oder noch stärker werden wird, weil die Farbbehandlungen immer aufwendiger werden.

    Du bist Ambassador für Alcina – was bereichert dich daran?
    RM: Ich habe ja meinen Salon in Bielefeld und stehe jeden Tag mit einer großen Leidenschaft im Geschäft. Für Alcina bin ich mittlerweile Brand Ambassador und darf da immer auch in der kreativen Abteilung mitwirken, mache Kollektionen und bin bei der Produktentwicklung dabei. Das ist ein schöner Mix und ich bringe von beiden Perspektiven etwas in meine Arbeit mit hinein.

    Welche Innovationen siehst du in diesem Jahr kommen?
    RM:
    Education, Education, Education ist für mich die Zukunft. Man muss immer open minded bleiben, viel unterwegs sein und viel mit Kollegen sprechen – durch Communityeducation entstehen Trends und Produkte. Wenn man das macht, bleibt man auch attraktiv für Auszubildende.

    Wie siehst du denn die Zukunft der Ausbildung?
    RM.
    Jemanden zu finden, der eine duale Ausbildung machen möchte, ist schwierig. Ich würde das ganze System abschaffen – es macht aus unternehmerischer Sicht keinen Sinn, denn ich habe von der Person nichts. Neben Berufsschultagen habe ich effektiv zwei Tage, in die ich alles Fachwissen packen muss. Da sollte man überdenken, wie man das neu gestalten kann, durch Akademien und Schulungszentren wie bei Meininghaus. Die machen das schon über Jahrzehnte sehr, sehr gut.

    Ich bin da emotional sehr dabei, bei dem Thema, weil es so erschreckend ist – es kommt nichts nach, obwohl das ein wunderbarer, kreativer Beruf ist. Man muss die Menschen begeistern mit einem vereinfachten, intensiven Education System, bei dem man schneller am Kunden ist und schneller positive Erfolgserlebnisse hat. Das kreative Momentum fehlt, wenn man nur Haare kehrt.

    Ab 1. März hast du einen Salon gefunden, in dem du deine Ausbildung startest.
    TM:
    Ja, ich freue mich schon sehr darauf, bei FON Friseur noch mehr zu lernen.

    Frau Woltereck, sie greifen als Salonunternehmerin (FON Friseur) auf Absolventen des Programms zurück. Was begeistert sie?
    Claudia Woltereck:
    Die Initiative von Schwarzkopf finde ich sehr stark, denn am Ende des Tages arbeiten wir alle zusammen und müssen uns gemeinsam den Herausforderungen stellen. Ich finde, mit diesem Programm entsteht eine wertvolle Verzahnung zwischen Friseurbetrieben, Schulen und Industrie und weiteren relevanten Akteuren.

    Am 1. März beginnt nun Tamara bei Fon-Friseure. Wie gehen Sie die Ausbildung an?
    CW:
    Ich nehme zwei Teilnehmende aus dem Shaping Futures Projekt auf. Eine besucht die Berufsschule, wobei die Rahmenbedingungen bereits abgestimmt wurden. Die Schule bietet spezielle Klassen für SchülerInnen, für die die deutsche Sprache noch eine Herausforderung ist. Die andere steigt dank ihrer Vorerfahrung direkt in den Beruf ein.

    Tamana, ich finde, dein Deutsch ist bereits sehr gut. Wie lange bist du schon in Deutschland?
    TM:
    Ich bin vor dreieinhalb Jahren aus Afghanistan nach Deutschland gekommen.

    Und sie haben dann damit begonnen, die Sprache zu lernen?
    TM:
    Ja. Meine Muttersprache ist Farsi und seither lerne ich deutsch.

    Kompliment, ich bin beeindruckt.

    „Friseurdienstleistung ist ein Zusammenspiel von Gespräch und Qualität…“

    Sprache ist im Friseursalon essenziell. Wird das mit Kund*innen thematisiert?
    CW:
    Ja, wir sind ja ein Kommunikationsgeschäft, Friseurdienstleistung ist ein Zusammenspiel von Gespräch und Qualität, die optimalerweise zusammenspielt. Wir haben viel Erfahrung mit der Integration von ausgebildeten Friseuren aus anderen Ländern. Meistens starten sie als Assistenzen, bis sich ihre Deutschkenntnisse verbessern und sie die Kunden auch eigenständig beraten und bedienen können. Als Auszubildende hat Tamana Zeit, sich erst einzufinden und im Background zu arbeiten und ihr Deutsch zu verbessern.

    Sie sagen, Sie haben schon viel Integrationsarbeit geleistet. Auf welche Herausforderungen muss man sich vorbereiten?
    CW:
    Man muss sich bewusst sein, dass Sprache oft eine Herausforderung ist und kulturelle Unterschiede eine Rolle spielen. Nicht alle Unterschiede lassen sich einfach auflösen, aber wenn beide Seiten bereit sind, Spannungen zu überwinden, kann Integration gelingen.

    Wie spricht man über solche Unterschiede?
    CW: I
    ch habe Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten Ländern und Glaubensrichtungen - ehrlich gesagt, denke ich darüber gar nicht viel nach. Entscheidend ist nicht Religion oder Herkunft, sondern das gemeinsame Ziel eine gute Qualität und eine professionelle Dienstleistung anzubieten

    Was wären konkret Wünsche an die Politik?
    CW:
    Die Politiker sehen oft das Big Picture, aber nicht die Details, wir haben das beim Zukunftskongress gesehen. Wir Friseure leisten eine unglaubliche Integrationsleistung, immerhin haben fast 30% der Beschäftigten im Friseurhandwerk Migrationshintergrund (►Friseurmarkt Deutschland in Zahlen). Ich wünsche mir eine zusätzliche und zielgerichtete Unterstützung vom Staat, zum Beispiel bei der Sprachförderung.   
    Neben starren behördlichen Strukturen und viel zu viel Bürokratie behindert ein sehr starkes Gesetzeskorsett flexible und zukunftsgerichtete Ideen. Es wäre wünschenswert, mehr Unterstützung und Augenmerk auf kleinere Betriebe zu legen und Strukturen zu vereinfachen und zu erleichtern. Auch beim Arbeitsrecht stoßen wir immer wieder an unsere Grenzen.

    Darunter leiden viele Unternehmen. Welche Starre beobachten sie im Bereich Integration?
    CW
    : Viele Migrantinnen und Migranten, aber auch die Unternehmer, bekommen viele Steine in den Weg gelegt und geben auf. Jobs4Refugees hat da den Weg geebnet und Transparenz geschaffen. Die vielfachen Integrationsinitiativen sind häufig nicht transparent.

    Tamana, was sind denn deine Wünsche an die Zukunft im Beruf.
    TM:
    Mein Wunsch ist in Zukunft meinen eigenen Salon zu eröffnen

    1. Das Glow Spray Serum von den Ansätzen bis in die Spitzen auftragen für  Hitzeschutz und Pflege
    2. Das Cosmic Blow-Dry Jelly auf die Ansätze geben und das Haar streng nach hinten zu zwei Zöpfen stylen. Diese dienen als Basis für den Look
    3. Extensions in die beiden Zöpfe einarbeiten und mit dem Airy Texture Spray Volumen in den Längen kreieren
    4. Mit einem Lockenstab große Waves stylen und mit dem Working Hairspray fixieren
    5. Haare auskühlen lassen, anschließend ausbürsten und leicht toupieren
    6. Die Zöpfe nun übereinander legen und eine runde, geschwungene Form über den gesamten Hinterkopf kreieren; mit Haarnadeln feststecken
    7. Das Haar mit dem Working Hairspray fixieren und als Finish etwas Glow Spray Serum für perfekten Glanz aufsprühen

    Über Robert Mrosek:

    • mehrfacher Vize Welt- und Europameister der Friseure
    • 1 Salon in Bielefeld „Mrosek Hair“ 
    • langjähriger  KMS California Master Trainer 

    Wäre das nicht die Aufgabe der Chefin, das Team so zusammenzubringen, dass es gut arbeiten kann?
    EW: Ja, da sollte der Lehrherr dahinterstehen, aber manche sagen da „Jetzt stell dich nicht so an“ und ohne klärende Gespräche ist das dann die nächste, die die Ausbildung hinschmeißt. Die Kommunikation ist nicht einfach, da muss man sich die Zeit nehmen. Das Team macht viel aus bei den Abbrüchen.

    Was sagen die Azubis zu den Abbruch-Gründen?
    EW: Es ist schwierig herauszufinden, wieso jemand wirklich abbricht – wenn man sie fragt, sind sie oft nicht ehrlich, also habe ich nur die Aussage der Ausbilder. Früher hatten wir einen Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten, da kamen wir am runden Tisch zusammen und haben mit allen Beteiligten versucht einzulenken, bevor der Vertrag aufgelöst wird. So weit kommt man heute gar nicht mehr, jetzt kommen die Chefs viel zu spät auf mich zu, erst wenn die Fronten verhärtet sind.

    Wäre es denkbar, dass man diesen runden Tisch wieder einführt?
    EW: Ich habe leider nur eine Handhabe bei den Salons, die auch Innungsmitglieder sind. Man könnte versuchen mehr über die Schulen zu gehen. Dafür bräuchte es aber auch Jugendliche, die nicht zu g’schamig sind, sich Hilfe zu holen. Man müsste die Eltern ins Boot holen, denn manchmal wird ihnen zuhause zuviel abgenommen. Wenn sie dann in den Salon kommen, kommen sie nicht klar und sehen es so negativ, wenn man mal zusammenkehren muss. Mein Gott, wenn die Haare da liegen, dann muss man es halt zusammenkehren. Früher war das vielleicht der Fall, dass der Lehrling so als günstige Putzfrau gesehen wurde, aber das ist ja eh schon lange vorbei.

    Bei unserem Zukunftskongress hat die Auszubildende bei der Podiumsdiskussion (► Die Zukunft der Ausbildung) gesagt, dass auch heute noch viele Kolleginnen abbrechen, weil sie tatsächlich nur geputzt haben.
    EW: Das erschreckt mich, dass es das tatsächlich noch gibt. Die Unternehmer, die jetzt einen Salon eröffnen sind ja sehr jung, da dürfte das nicht mehr passieren. Vielleicht denken sich manche, jetzt bin ich der Chef, jetzt mach ich gar nichts mehr?

    Spielt hier ein Generationenproblem mit rein – die Alten verstehen die Jungen nicht und umgekehrt?
    EW: Es ist schon schwierig auf Augenhöhe zu kommen, weil man nicht mehr weiss, was man sagen darf, ob man tadeln darf. Als älterer Mensch muss man vorsichtig sein, man kann manches nicht mehr einschätzen, weil sich die Zeit geändert hat. Wir haben es ja auch anders gemacht als unsere Eltern. In Salons kann vielleicht jemand jüngeres die Ausbildung der Lehrlinge übernehmen, wenn es hier ein Problem gibt.

    Denken Sie, dass eine Ausbilder-Qualitätsprüfung sinnvoll wäre?
    EW: Ja, warum nicht. Ich werde das im Landesinnungsverband mal anbringen, vielleicht als Kurzseminar, das würde mit Sicherheit helfen. Die Frage ist, ob alle daran teilnehmen würden. Die die nicht teilnehmen, hätten es wahrscheinlich am nötigsten.

    Schauen deine Kundinnen nicht gestresst auf die Uhr?
    RT:
    Nein, denn ich schinde keine Zeit, sondern möchte so schnell wie möglich zum besten Ergebnis kommen.

    In der Einwirkzeit meiner Farbe bekomme ich Augenservice und Handmassage?
    RT:
    Unter anderem. Die Einwirkzeit kann ich natürlich nicht verkürzen - gerade im Blondbereich, der bei mir 80 Prozent ausmacht. Ich bin ein „Jacques Dessange-Kind“ - wir sind Ferraris für blond! Wenn du gutes Blond machen kannst, hast du gewonnen. Und das spricht sich herum.

    Und sichert deine Klientel. Setzt dich das Arbeiten auf Zeit unter Druck?
    RT:
    Nein, ich habe immer 15 Minuten Puffer vor und nach der Kundin.

    Bleiben die Herren auch eine Stunde?
    RT:
    Meistens eine halbe Stunde, dann für 80 Euro. Ich verrechne auch Viertelstundentermine. Da bin ich immer transparent und sage, wenn eine nächste (Viertel-)Stunde anfällt.

    Du berechnest für ein Erst-Beratungsgespräch 50 Euro?
    RT: Richtig, ich nehme mir dafür 20 Minuten Zeit und bespreche alles durch, ich mache Abstriche von der Kopfhaut, schaue, ob Silikonüberlagerungen da sind etc.. Von den 50 Euro werden dann beim Folgetermin 20 Euro gutgeschrieben.  

    Deine Services sind exklusiv, du arbeitest ausschließlich mit La Biosthétique und ORGÆNIC Lifestyle.
    RT:
    Ja, denn Haarqualität ist für mich das Wichtigste, mit kaputten Haaren kann ich nicht arbeiten.

    „Ein Raum. Ein Stylist. Eine Erfahrung.“ So wirbst du auf deiner Website. Warum hast du keine Mitarbeitenden?
    RT:
    Hätte ich Mitarbeitende, hätte ich nicht mehr diese schöne, private Atmosphäre. Zu meinen Kundinnen gehören mittlerweile Ministerinnenund ORF-Größen, die zum Teil schon seit 10 oder 15 Jahren zu mir kommen. Die könnten sich privat nie so öffnen, wenn jemand neben mir steht, der zuhört.

    Du warst einige Jahre persönlicher Stylist der Habsburger, genauer von Francesca von Habsburg.Was bedeutet für dich Luxus?
    RT:
    Privacy.

    Wird die Branche sich mehr zu EPUs entwickeln?
    RT:
    Ja, das wird ansteigen. Man bemerkt auch, dass Großfirmen sich darauf einstellen, vor Corona hätte ich mit meinem kleinen Laden sicherlich kein La Biosthétique bekommen.

    Derzeit sind Innungswahlen. Interessiert dich das?
    RT: Wie gesagt, ich habe einige Ministerinnen bei mir sitzen und natürlich interessiert es mich. Ich wäre auch bereit, in ein paar Jahren in die Innung zu gehen. Ich möchte meine Expertisen, meine Erfahrungen teilen und für die Friseure etwas bewegen.

    Ein hochwertiger Haarschnitt ist mehr als Technik – er ist Design, Handwerk und Ausdruck von Qualität und bleibt, zusätzlich zu Trend-Spezialisierungen wie Balayage oder Extensions, die wichtigste Dienstleistung im Friseurhandwerk. Und genau hier sollten Qualität und Kompetenz im technischen als auch im zwischenmenschlichen Bereich gefestigt, individuell gestaltet und kontinuierlich trainiert werden. Denn bei einem ist sich Mandy sicher: Was KI oder Roboter nicht ersetzen können, sind Feingefühl, Individualität und Kreativität sowie das Gespür einer echten Friseurin und eines echten Friseurs. 

    Mandy Bosch-Macri im Gespräch mit Katja Ottiger

    Mandy, worin liegt für dich die Zukunft der Friseurdienstleistung?
    Mandy Bosch-Macri: Ganz klar in Qualität, Design und dem tiefen Verständnis dafür, Kundinnen zu begleiten und ihren Look gezielt zu perfektionieren. Deshalb bin ich überzeugt, dass der Haarschnitt die zentrale Kernkompetenz der Friseurinnen und Friseure der Zukunft sein wird. 

    Step 5-8 | Eine dünne Haarsträhne von links zur mittleren Strähne dazu flechten und diesen Vorgang bis zum linken Ohr wiederholen.

     

    Für die Kundin zu Hause ist der Aufwand für diese Frisur zu groß. Da muss schon der Profi ran, denn die Technik und die Proportionen mit den Fäden müssen stimmen. Außerdem verlangt jeder Trend eine gewisse Schnittechnik, das heißt Basis für jede Frisur ist der gute Haarschnitt und dieser sollte aus drei Komponenten bestehen: a. muss er einen schönen Rahmen zum Gesicht abgeben, b. muss die Idee der Frisur mit der natürlichen Haarqualität der Kundin harmonieren und c. muss er den persönlichen Lifestyle des Menschen unterstreichen. Also kurz und knapp zur Frisur: Etwas schwierig für den Alltag, aber ich finde die avantgardistische Note echt cool und so etwas gefällt mir immer besser, als zu verkitschte Haarkreationen."
     

    Step 1 | Aufhellen

    30g BlondorPlex + 45g Welloxon Perfect Pastel 1,9%

    Für eine kontrollierte Aufhellung kann die Entwicklerstärke stufenweise bis auf 9% erhöht werden. 

    Mit feinen Strähnen back-to-back nahe am Ansatz arbeiten. An Oberkopf und Seiten abwechselnd einen kürzeren und längeren Ansatz lassen, damit es unregelmäßig und somit natürlicher wird.

    Arjan Bevers Grey Blonding Rezeptur

    BLONDME Lift & Blend mit Developer 9%

     

    Gibt es die Möglichkeit kopfhautfreundlich zu blondieren?
    CH:
    Personen mit sehr empfindlicher Kopfhaut rate ich von einer herkömmlichen Blondierung ab. Man kann Highlights mit Folien, Balayage machen, mit Freihandtechnik arbeiten oder ein paar Millimeter vom Ansatz entfernt auftragen. Es gibt aber auch Kopfhautschutz-Öle und -Lotions oder Histaminblocker helfen gegen den Juckreiz.

    Arbeitest du mit bestimmten Pinseln, um dein Ziel zu erreichen?
    CH:
    Tatsächlich arbeite ich am liebsten mit einem Medium-Pinsel, den ich mir individuell zurechtschneide.

    Verrätst du zum Abschluss deine persönliche Barbie-Blond Rezeptur?
    CH:
    Dafür benutze ich als Basic Mischung am liebsten 40g von ► Urban Alchemy No Ordinary Bleach + 10g Freehand Powder - 25% bzw. ¼ der Menge, weil ich es gerne von der Konsistenz und der Präzision dicker mag. Dazu kommen 100g 6% Entwickler und 4g Blue Drops damit ein unerwünschter Gelbstich im Vorhinein reduziert bzw. zum Teil neutralisiert wird.

    Vielen Dank Christian für den Einblick und alles Liebe für die Zukunft.

    Christian Haar, heißt tatsächlich Haar und kommt aus Heilbronn. Das Handwerk erlernte er vor 14 Jahren bei Mod’s Hair. Seit 2018 ist er Stylist bei NeoBerlin und seit einem Jahr ist Christian für die Salonleitung verantwortlich. NeoBerlin und NeoPrivée bieten Räumlichkeiten, angepasst an die Bedürfnisse unterschiedlicher Kundinnen*Kunden. Die Neo Salons sind Teil des Hair Help The Oceans Projekt, deren Ziel ist, mit Haar-Resten aus Salons, Gewässer von Verschmutzungen zu befreien.

    "...  jeder Inhaber überlegt sich, wie viel Arbeit er in sein Geschäft stecken möchte."

    Welche Veränderungen bringt der Markt rund um Farbservices mit sich?
    JB:
    Jeder Salon hat sein eigenes Konzept und jeder Inhaber überlegt sich, wie viel Arbeit er in sein Geschäft stecken möchte. Wir wollen am Puls der Zeit sein und nehmen das sehr ernst, deswegen gehören Veränderungen dazu. Vor allem möchten wir mit Engel + Helden kundenfreundlich sein und haben uns für ein System entschieden, das für Kunde, Mitarbeiter und Unternehmen passt: Kunden wollen einen guten und preisfairen Service, Friseure wollen keine No-Show und keinen Stress.

    Wie geht ihr das mit den höheren Preisen an?
    PM:
    Unser erstes Ziel sollte sein, genderneutrale Preise zu haben. Uns liegt das am Herzen, wir heben seit Jahren sukzessive unsere Herren Haarschnitte an, um irgendwann auf ein gemeinsames Level zu kommen. Ein Haarschnitt sollte bei über 100 Euro liegen und ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten fünf Jahren bei 120 Euro sind, bis wir im Idealfall bei der Spitze von 150 Euro ankommen.

    Wie kann ich einen Haarschnitt für die Kundin interessant machen?
    PM:
    Es ist wichtig, die Kundin richtig anzuschauen, sie sprechen zu lassen, um ihre Wünsche, Erwartungen und Ziele abzustecken und zu erfahren, wie viel Lust auf welche Veränderungen sie hat und losgelöst von all dem, sich ganz neutral all ihre Proportionen anzuschauen.

    Ich denke, dies setzen Kunden voraus. Was ist deine persönliche Strategie?
    PM:
    Ich schaffe der Kundin ein neues Szenario: Ich nehme sie aus ihrer Sitz-Position heraus und lasse sie aufstehen, damit sie selbst ihre Gesamterscheinung wahrnehmen kann. Dabei drehe ich sie seitlich, nehme die Haare aus dem Gesicht, um die Profillinie und den Nacken anzuschauen und bespreche ein, zwei, drei mögliche Szenarien mit ihr. Das schafft bei der Kundin das Bewusstsein, dass Friseure Designer sind. Denn Designer machen nichts anderes: Sie ziehen den Stoff an deiner Schulter, zuppeln am Hosenbein … mit Haaren machen wir nichts anderes.

    Shaping Futures 2025 | Credit: Matthias Hewing

    Du warst gemeinsam mit elf Damen und einem Herren im Kurs. Wie war denn die Stimmung?
    TM:
    Wir haben uns alle gut verstanden und jeder möchte einfach nur viel lernen und arbeiten.

    Was erwartest du dir denn von der Ausbildung?
    TM:
    Ich möchte viel lernen und das Friseursein zu einem Teil meines neuen Lebens machen.

    Hast du bereits Erfahrung im Friseurhandwerk in Afghanistan sammeln können? Welche Unterschiede gibt es?
    TM:
    Ich habe in Afghanistan zwei Jahre in einem Salon ausgeholfen, aber dort zählte nur das Ergebnis - egal, was es für die Gesundheit des Haars bedeutete.

    Was bereitet dir die meiste Freude?
    TM:
    Am meisten Spaß machen mir Färben, Schneiden und Stylen.

    Die Lehre dauert 3 Jahre?
    CW:
    Ausgelegt ist die Lehre auf 3 Jahre. Viele Azubis verkürzen, aber das sehen wir, wenn es so weit ist. Wir haben eine kleine Akademie für unsere aktuell 12 Auszubildenden, in welcher wir mit ihnen arbeiten, und sie fördern. Aber, wir möchten niemanden unter Druck setzen, sondern jedem die Option bieten.

    Gibt es denn Farsi sprechende Mitarbeitende, um sich untereinander in der Muttersprache austauschen zu können?
    CW:
    Grundsätzlich ist deutsch unsere Unternehmens- und Salonsprache. Es gibt allerdings einige Kunden, die sehr dankbar sind, in ihrer Landessprache zu kommunizieren.

    Welchen Ratschlag geben Sie Kollegen, die sich für Quereinsteigende aus dem Programm interessieren?
    CW:
    Future shifts! Wir sollten auf die Veränderungen zukunftsorientiert und überlegt reagieren. Um das Handwerk und die Ausbildung zu retten sind Programme wie Shaping Futures möglich, aber wir sollten auch über alternative Ausbildungsmöglichkeiten, wie z.B. Teilausbildungen nachdenken.

    Das Programm mit Jobs4Refugees bietet einen alternativen Zugang: Es ermöglicht sowohl eine gezielte Vorbereitung auf die Ausbildung als auch den direkten Einstieg für erfahrene Fachkräfte. So gewinnen wir hoch motivierte Menschen – und genau das zählt am Ende.

    Ich danke für das Gespräch und wünsche eine wunderbare und erfolgreiche Ausbildungszeit.

    Und das Gerede, das Friseurhandwerk mit Ende 2026 als freies Gewerbe öffnen zu wollen, stößt mir sauer auf. Auch wenn manche behaupten: Ach, dann suchen sich die Kunden schon einen richtigen Friseur, der Ahnung hat von Chemie, Aufhellungsgrund und Komplementärfarben ... Man darf nicht vergessen: Wir lernen ein wichtiges Handwerk, lernen Chemie, um Kopfhaut und Haare gesund zu erhalten, und sind außerdem günstige Psychotherapeuten. Ich selbst investiere seit acht Jahren in einen humanistischen Therapeuten. Ich muss meine Psyche ja genauso stabilisieren, wie jeder das tun sollte. Ich habe keinen Friseur, dem ich mein Herz ausschütte. Und mein Psychotherapeut verlangt 165 Euro für 50 Minuten.

    Mehr als deine Handwerkerstunde! Vielen Dank für die Einblicke und alles Gute!

    Look by PAM, Workshop TOP HAIR Messe 2023 | Credit: Markus Schmidt

    Viele Menschen legen großen Wert darauf, dass ihr äußeres Erscheinungsbild ihre Persönlichkeit und Werte widerspiegelt. Sie sind bereit, in eine professionelle Fachkraft zu investieren, die ihren individuellen Lifestyle versteht und umsetzt – genau diese Menschen sind meine Kunden, die auch gern für diese Dienstleistung und für diesen Haarschnitt 100 € und mehr zahlen.

    Aber trifft das nicht nur auf einen Teil der Kunden und Friseure zu?
    MBM:
    Stimmt, es wird immer unterschiedliche Friseure mit verschiedenenSpezialisierungen geben. In anderen Ländern sehen wir bereits eine Entwicklung zu klarerer Differenzierung im Friseurhandwerk: Es gibt Friseure, die sich auf die Basics konzentrieren und ein solides Grundniveau zu erschwinglichen Preisen anbieten. Und es gibt Stylisten, die durch ihre hochwertige Ausbildung eine anspruchsvollere Kundenschicht ansprechen – ähnlich wie im Premium-Tourismus oder spezialisierten Beauty-Bereichen.

    Hier wäre es spannend, neue Begrifflichkeiten zu finden, die Kundinnen und Kunden helfen, den Unterschied zu verstehen: Was macht einen „Hairdresser“ aus, der sich intensiv mit Qualität, Design und Individualität im Haarschnitt beschäftigt? Und welche Rolle übernehmen Friseure, die sich eher auf grundlegende Dienstleistungen fokussieren? Diese Vielfalt macht unser Handwerk so spannend und ermöglicht es, unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen zu bedienen.

    Step 9-12| Die gebundenen Haare öffnen und weiter von links eine Strähne dazu flechten bis das gesamte Haar geflochten ist.

     

    Die neue Urban Alchemy Beyond Blonde Serie ist im ►New Flag Pro Online Shop erhältlich.

    "Nur, wenn der Kunde einen Nutzen erkennt, gibt er dafür gerne Geld aus."

    Ist preisfair limitiert?
    Mit der Erhöhung der Tariflöhne machte ich mir Gedanken: Wie schaffe ich es, dass der Kunde mehr Geld in meinem Salon ausgibt? Nur, wenn er einen Nutzen erkennt, gibt er dafür gerne Geld aus. In diese Kerbe schlägt eine ausgezeichnete Beratung! Wir setzen deswegen auf ein ausführliches 15-Minuten Gespräch. So kannst du dem Kunden zeigen, was du alles weißt, warum du das Geld wert bist und warum du dich mit deinem Wissen von der Drogeriemarkt-Verkäuferin abhebst. Das ist mein Job als Friseurin: Ich muss, wie die Jünger von Jesus hinausgehen und die Kunde tun! Wenn wir über unsere Expertise sprechen und das Fachwissen mit dem Kunden teilen, kann der verstehen, warum er den Friseur braucht! 

    Neugierig auf Seminare mit dem PAM Hairdesign team&college?

    ►Seminartermine
    ►Seminarübersicht
     

    Baby Braids

    Süß und nice mit dem Sweetie-Look. Die eingeflochtenen Perlen-Elemente verleihen dem Styling etwas Verspieltes. 

    Siehe Tutorial von Antonio Estrada.

    Über René Tenerani:

    • 1 Salon in Wien: „Stuben Atelier“, seit 2024
    • keine Mitarbeitenden
    • Session Stylist
    • Ausbildung bei Rudi Meidl in Wien und Jaques Dessange Paris

    www.renetenerani.com

    Eure Top-Dienstleistung im Salon ist der Haarschnitt?
    MBM:
      Ja! Von 7.000 Kundenbesuchen im Jahr 2024 waren 6.000 mit einem Haarschnitt verbunden – das sind 86 % aller Termine! Damit ist der Haarschnitt nicht nur die mit Abstand meistgebuchte Dienstleistung, sondern auch die wichtigste Einnahmequelle in unserem Salon. Er macht 55 % unseres Gesamtumsatzes aus.

    Wie teilen sich die anderen 45 Prozent auf?
    MBM:
     30 % Haarfarbe, 10 % Haarpflege, 10 % Keratin-Behandlungen, Styling, Make-up und weitere kleine Services. Das zeigt, wie essenziell der Haarschnitt als Kernkompetenz im Friseurhandwerk ist.

    Wie können Friseure heute die richtige Wertigkeit beim Kunden vermitteln?
    MBM:
    Indem wir als Friseure – nicht alle, aber viele – den Fokus wieder stärker auf Qualität und handwerkliche Exzellenz legen! Ich bin seit über 30 Jahren Friseurin, meine Zahlen bestätigen mir: Die Beratung und der Haarschnitt sind unsere wichtigsten Kernkompetenzen. In den letzten Jahren hat sich die Branche stark auf Farbtechniken konzentriert – völlig zu Recht, sie gehören zum Lifestyle vieler Kundinnen und Kunden. Doch wenn wir genau hinsehen und wirklich verstehen wollen, was einen Look wertig und individuell macht, führt kein Weg am Haarschnitt vorbei.

    Natürlich gibt es Spezialisten für Extensions oder Balayage und das hat absolut seine Berechtigung. Doch mein Appell an die junge Generation lautet: Setzt nicht nur auf lange Haare! Entwickelt eure handwerklichen Fähigkeiten im Haarschnitt, in der Beratung und im individuellen Gestalten weiter. Ein guter Friseur sollte sich nicht davor scheuen, auch mal kürzere Looks zu kreieren – und sich als Designer zu verstehen, der seine Kunden in ihrer Persönlichkeit perfekt in Szene setzt. Das ist die Zukunft unseres Handwerks!

    Eure Leidenschaft für Haarschnitte und individuelle Looks treibt euch an – und verleitet uns zu einem Seminartipp: Im Juni startet ihr gemeinsam mit Jörg Zimmer, dem kreativen Friseur-Freigeist aus Berlin, das The Edge Collective Seminar. Was ist das?
    MBM: Wir glauben, dass die Zukunft des Friseurberufs optimistisch und erfolgreich ist, wenn man hochwertige Beratung mit exzellentem Service verbindet. Das möchten wir im ►The Edge Collective vermitteln. Es geht nicht darum, das Haareschneiden neu zu lernen, sondern Techniken und Tools zu zeigen, wie man Kunden so berät, dass deren Lifestyle sich in ihrem perfekten Look widerspiegelt – und das mit viel Spaß und Begeisterung.

    Step 13 | Am Ende die Haare zu einem Kranz stecken.

    TIPP für festliche Flechtfrisuren

    Der fertig geflochtene Kranz kann mit Blumen, Strass oder anderen kreativen Accessoires und Schmuckstücken beliebig verziert werden. Der klassische Haarkranz lässt sich damit perfekt an Hochzeiten, für Frühlingsfeste und andere Gelegenheiten anpassen!

     

     

    TIPP: Schwächeren Entwickler nehmen, um die Aufhellung zu kontrollieren. Zum Oberkopf hin aber die Entwicklerstärke steigern.

    Beim Auftragen der Masse auf den Strähnen im Mittelstück extraviel des Produkts auflegen – für besondere Helligkeit. Freehand arbeiten und mit breiter Folie abdecken. Anschließend ausspülen, shampoonieren und Blondor Seal & Care auftragen.

    "Je länger und ausführlicher die Beratung, umso eher entscheidet sich Kundin mehr Geld auszugeben."

    Wie sieht eine Blond-Beratung bei dir aus?
    JB:
    Jede Dienstleistung beginnt mit Detox und endet mit einer Heimpflege. Mit jeder Kundin werden die Punkte mithilfe eines Leitfadens besprochen. Es geht darum, zu wissen, was sie haben möchte und auch das anzubringen, was wir ihr empfehlen: „Dürfte ich machen, was ich will, wäre das folgendes …“. Das ist ein absoluter Türöffner und wir hören immer wieder „So eine Beratung habe ich noch nie bekommen“. Die Preise des Pakets werden als Kostenvoranschlag vorgelegt und am Ende entscheidet die Kundin, was passiert. Sie muss den Nutzen verstehen und dafür brauche ich Zeit. Je länger und ausführlicher die Beratung, umso eher entscheidet sich Kundin mehr Geld auszugeben. 

    Für wen ist das?
    MBM: Für alle, die Lust haben, ihren Salon und ihre Arbeit mit neuen Impulsen, Schnitttechniken und Kommunikations-Skills zu bereichern - kreativ, authentisch und mit viel Freude am Detail! Wir, (Jörg Zimmer, Pietro Macri und Mandy Bosch Macri, Anm.), teilen unser Wissen, unsere täglichen Salon-Erfahrungen und Techniken, die sofort im Salon umsetzbar sind. Und wir zeigen, wie die Arbeit durch gezielte Social Media Tipps, noch sichtbarer wird.  

    Dein Mann ►Pietro Macri und du betreiben seit 25 Jahren euer Geschäft und ihr seid auch im Privaten ständig unterwegs, um euch kreativ zu pushen. Ist dieser Zustand nicht manchmal anstrengend?
    MBM (lacht): Katja, wenn ich keinen Friseur-Mann hätte, ich wüsste wirklich nicht, welcher Mann das alles mit mir ausgehalten hätte! Ich bin unglaublich dankbar dafür!
    Wenn einer von uns mal genervt ist, darf er einfach sagen: „So, jetzt ist Feierabend!“ Wir haben eine klare Aufgabenteilung – nach Kompetenzen, nicht nach Hierarchien. Ich bin eher die Marketing-Fee und die mit den neuen Ideen, Pietro ist der Perfektionist, der so lange kreiert, bis alles sitzt.

    Was steht im Kostenvoranschlag?
    JB:
    Dort wird der Stundenpreis der Dienstleistung sowie die Farbe per Gramm aufgelistet. In unserer Preisliste gibt es deswegen auch nur „ab Preise“.

    Bleiben wir bei Veränderungen im Markt: Wird Faceframing die neue Balayage?
    Es wird noch ein paar Jahre dauern, bis die Blond-Königin Balayage entthront wird. Wir brauchen endlich wieder einen Kassenschlager und alle warten darauf, dass da was Neues kommt. Man spürt, dass die Balayage-Nachfrage langsam abnimmt und so einige Kunden setzen vermehrt auf Faceframing. So werden sie im Konturenbereich schön hell, können aber trotzdem sparen. Auch wir empfehlen als Fresh-up zwischen Balayage-Services ein Faceframing. Die Kundin hat das Gefühl, sie spart, ist aber trotzdem wieder gepflegt und aufgefrischt.

    Auf deiner Preisliste gibt es Moonshine-, Sunshine- oder Wheat-Blond. Finden sich Kundinnen*Kunden bei solchen Bezeichnungen zurecht?
    JB:
    Wir verwenden bewusst andere Bezeichnungen, weil wir uns abheben wollen. Wir machen damit aber auch neugierig. Die Blond-Kundin ist angehalten nachzudenken, sich damit auseinanderzusetzen, was kann damit gemeint sein. Wir bezeichnen damit unterschiedliche Farbtöne in kühlen oder warmen Nuancen. Die Namen erwecken Gefühle und Bilder im Kopf. Die Nachfrage ändert sich nach Jahreszeit. Im Sommer ist das Sunshineblond der Favorit, im Winter gibt es viele Moonshineblond-Looks.

    Habt ihr eine Rezepturempfehlung?
    JB:
     Bei all unseren Blondiertechniken arbeiten wir gerne mit Beyond Blonde von Urban Alchemy und Olaplex. Allein, aber erst recht als Team unschlagbar! Anschließend perfektionieren wir den Look mit Cør, der Haarfarbe von O&M.
    Für das Moonshine Blond verwenden wir 10/6, 10/16 sowie 10/16 mit 0.00 Clear. Letzteres ist ein Glossingprodukt, das ich gerne mit Platinum, Silver oder Ice-Ton mische. 
    Bei Wheatblond greifen wir zu Beigetönen der Palette: 10/6, 10/3/863 und auch 9/13.
    Das Sunshineblond wird nach der Blondierung mit 10/3 oder 9/3 perfektioniert. Optional kommen hier auch noch die 0.00 Liquids zum Einsatz.
    Beispiel-Rezepturen sind aber eine schwierige Sache, das wissen die Kollegen und Kolleginnen, da die Ausgangsbasis immer eine andere ist. 

    Boho half-up

    Besonders modern ist der Bohemian-Style (Boho). Geflochtenes half-up-half-down Styling ist dabei besonders süß.

    Siehe Tutorial von Alexandra Wilson.

    Zu Hause ist er der Küchenchef, und ich kümmere mich um Organisation, Bank und Urlaubspläne. Dieses Yin und Yang hilft dabei, uns nicht gegenseitig zu überrennen oder in die Quere zu kommen. Ganz ehrlich: Unsere Gedanken überschneiden sich ständig, und genau das ist das Schöne daran. Wir kommen immer gemeinsam zum Ziel und wachsen an unseren Aufgaben. Eine Partnerschaft auf Augenhöhe, in der man sich gegenseitig unterstützt und stärkt, ist das beste Fundament, um gemeinsam Großes zu erreichen. Und ja, manchmal ist es anstrengend, aber es ist vor allem eines: wundervoll!

    Gibt es etwas, dass du mit den Kolleginnen und Kollegen teilen möchtest?
    MBM: Ich bin unendlich dankbar, dass wir Friseure politisch aktiver werden - und das auch Dank eures wundervollen Zukunftskongresses! Seit nunmehr zwei Jahren bringt dieser Kongress die wichtigsten Köpfe und Mentoren unserer Branche zusammen, unabhängig von Industrie oder Zugehörigkeit. Es ist ein Ort des Austauschs, der Inspiration und der gemeinsamen Stärke. Das ist etwas ganz Besonderes, und ich hoffe, dassdiese Bewegung nachhaltig bleibt, denn wir haben einen der schönsten Berufe der Welt!

    Vielen Dank, das sind sehr nette Worte …
    … wir leben in einem Land, in dem wir in Freiheit und Selbstbestimmung unsere Unternehmen gestalten können. Wenn wir der Friseur werden wollen, der nur rote und grüne Haare färbt, dann können wir das Konzept realisieren und niemand verbietet es, du bist hier in der Lage deines Glückes Schmied zu sein.

    „Statt Probleme anderen in die Schuhe zu schieben (...), sollten wir als Branche an uns selbst arbeiten: Ausbildung, Lobbyarbeit, gegenseitige Unterstützung“

    Aber wir müssen Verantwortung übernehmen: Statt Probleme anderen in die Schuhe zu schieben oder Schuldige zu suchen, sollten wir als Branche an uns selbst arbeiten! Mehr hochwertige Ausbildung, mehr Lobbyarbeit, mehr gegenseitige Unterstützung und mehr gemeinsame wertvolle Sichtbarkeit – das ist der Weg nach vorn!

    Ein großes Dankeschön an alle, die sich hier ehrenamtlich engagieren und diese Bewegung vorantreiben. Lasst uns gemeinsam stark bleiben, füreinander da sein und unseren wundervollen Beruf qualitativer, optimistischer und mit einem positiveren Image sichtbarer machen! So bleibt unser Handwerk nicht nur lebendig und erfolgreich, sondern strahlt auch die Wertschätzung aus, die es verdient.

    Step 2 | Express Blonde Toning, etwa 5 Minuten

    60g BlondorPlex Cream Toner /16 + 120g Welloxon Perfect Pastel 1,9%

    Zum schnellen Auftragen die Farbmasse mit der Applikatorflasche vom Ansatz bis in die Spitzen im feuchten Haar verteilen – durchkämmen, ausspülen, shampoonieren und neutralisieren.

    Moonshine Blond | Sunshine Blond | Wheat Blond | Credit: engel + helden

    Wie schafft man als Chefin, die Schnitt-Expertise der Mitarbeiterinnen*Mitarbeiter aufrecht zu erhalten?
    JB
    : Ich habe mich selbst weitergebildet. Habe an Schnittseminaren teilgenommen und eine Train-the-Trainer Ausbildung gemacht. Ich kann Farbe lehren, da ich als Fachtrainerin gearbeitet habe, aber im Bereich Haarschnitt war ich mit meinem Können zum Lehren noch nicht zufrieden. Nach meiner Weiterbildung produzierte ich Schnitt-Videos für meine Azubis. Mittlerweile haben drei von mir zum Trainer ausgebildete Mitarbeiter, die Ausbildung der Jüngeren übernommen. Ich investiere in Mitarbeiter, die mir vermitteln, bleiben zu wollen. Da nehme ich gerne das Geld in die Hand, schicke sie auf Weiterbildung und unterstütze beim Aufbau des Kundenstamms. Wenn man in seine Mitarbeiter, die bleiben wollen, nicht investiert, ist man ein schlechter Salon.

    Neugierig auf Seminare mit dem PAM Hairdesign team&college?

    ►Seminartermine
    ►Seminarübersicht

    "Ein Team braucht einen positiven Chef, auch wenn das Kraft kostet."

    Wie hältst du gute Azubis nach der Ausbildung bei dir im Salon?
    JB:
    Gerade, wenn man älter wird, muss man positiv bleiben, auch wenn das Leben nicht immer gut zu dir ist. Ein Team braucht einen positiven Chef, auch wenn das Kraft kostet. Genauso muss man bei Unstimmigkeit im Team nachfragen, meistens gibt es eine Begründung, wenn die Arbeit nicht so läuft, wie sonst. Und eine Begründung bringt oftmals Verständnis.

    Danke, liebe Jennifer, und alles Gute für deine Zukunft!

    Haarkranz

    Der Klassiker unter den Flechtfrisuren ist ein geflochtener Dutt, schlicht oder aufwendig, das bleibt eurer Kreativität überlassen.

    Siehe Tutorial von Sam Villa.

    Jennifer Brahm ist Friseurmeisterin, Farb-Expertin und Trainerin sowie Mitglied der Innung Düsseldorf. Sie führt in Düsseldorf ihre beiden Salons "engel + helden Professional" und "engel + helden My Match". 

    Die neue Urban Alchemy Beyond Blonde Serie ist im ►New Flag Pro Online Shop erhältlich.

    Flechten mit Extensions

    Aufs Oktoberfest mit dem Met Gala Look von Kendall Jenner, so geht's...

    Siehe Tutorial von Antonio Estrada.

     

     

    Doppelte Fischgrätenzöpfe

    Fein und detailreich könnt ihr hier euer ganzes handwerkliches Können zeigen.

    Siehe Tutorial von Sam Villa.

    Locken flechten mit Tuch

    Cool, mal was anderes und bändigt lockiges Haar.

    Siehe Tutorial von Paul Jones.

    Messy bun

    Leicht und effortless schmückt vor allem euren jungen Kundinnen. 

    Siehe Tutorial von Paul Jones.

    Ribbon Braid

    Diese Technik beinhaltet das Einflechten eines Bandes, einer Schnur oder eines Garns in das Haar, um dem Zopf zusätzliche Farbe, Textur und Stabilität zu verleihen.

    Tutorial von Annerose Cutivel.

    Twist-Braid

    Haare locker gedreht bilden die perfekte Flecht-Alternative.

    Siehe Tutorial von Sam Villa.

     

     

    Bubble Braid

    Seifenblasen-Zöpfe mit WOW-Effekt gehen super einfach und sind schnell gemacht.

    Siehe Tutorial von Annette Waligora.

    Knotted Braid

    Es muss nicht immer flechten sein, knoten geht auch.

    Siehe Tutorial von Patrick Cameron.

    Halo Braid

    Nicht jedes Dirndl hat es verdient, aber diese Flechtfrisur bildet den haarigen Heiligenschein.

    Siehe Tutorial von Annette Waligora.

    Boxer Braids

    Den Namen verdanken die Zöpfe dem Kampfsport, denn diese Flechtfrisur fixiert das Haar der Sportlerinnen oder beim Tanzen auf den Bierbänken.

    Siehe Tutorial von Sam Villa.

    Milkmaid Braids

    Romatisch, traditionell gelingt die Wiesn-Frisur mit den Bauern-Zöpfen.

    Siehe Tutorial von Patrick Cameron.

    Kundennähe, Networking und eine Vielzahl an relevanten Angeboten für mehr Wachstum und Unternehmenserfolg machen das neue Wella COE-Programm einzigartig und authentisch. Wir sprachen mit der Frau dahinter…

    Das Gespräch führte Raphaela Kirschnick

    imSalon: Lucia, wie lange bist Du bereits im Friseurmarkt?
    Lucia Ottenritter(schmunzelt) Oh, das sind schon etliche Jahre…

    imSalon: Und die ganze Zeit über bei Wella?
    Ja, das Wella Business habe ich von der Pieke auf gelernt. In unterschiedlichsten Funktionen konnte ich schon sehr früh viele Abläufe und Prozesse kennenlernen und umfassendes Know-how erwerben. Heute bin ich dafür sehr dankbar, denn ich war dadurch von Anfang an gut vernetzt. Speziell die Verantwortung für den Vertriebs-Innendienst als Bindeglied zwischen Kunde, Außendienst und internen Abteilungen möchte ich nicht missen und ich profitiere noch heute davon. 

    imSalon: Wie entstand die große Kundennähe, die man bei Dir erkennt?
    Nach dem Vertrieb kam der Friseur Service, u.a. mit Verantwortung für Veranstaltungen und Kunden-Events - tolle Herausforderungen, die ich gerne angenommen habe und die mir auch persönlich viel gegeben haben. Mal ganz abgesehen von den wunderbaren Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen und Charakteren. Das hat mich bestärkt, noch näher am Kunden zu arbeiten.

    "Teil der Wella Familie…"

    imSalon: Wann startete damals das COE Programm? 
    Der Circle of Excellence ist seit etwa 15 Jahren Teil der Wella Familie - ich erinnere mich noch gut an die Auftaktveranstaltung im Palladium in Köln. Seitdem bieten wir unseren Mitgliedern viele Vorteile und Unterstützung. Und jedes gut funktionierende Kundenloyalitäts-Programm braucht auch ein Gesicht, einen Ansprechpartner, der alles vernetzt. Sozusagen das Bindeglied zwischen Marketing, Vertrieb, Friseur Service und unseren Kunden. Das wurde dann ich, als Gesicht des COE.

    „Ich brenne gerne für eine Sache“

    imSalon: Also Du hast COE maßgeblich mitentwickelt. Hättest Du damals gedacht, dass es sich so groß entfaltet? 
    (lacht) Also ganz ehrlich, nein! Ich bin aber auch ein Mensch, der nie so ganz langfristig denkt. Ich bin jemand, der sich gern engagiert und für eine Sache brennt. Sich in ein Projekt reinhängt und es zum Erfolg bringen will. Und ich hatte das große Glück, Menschen, die mir vertrauen, hinter mir zu wissen. 

    imSalon: Was waren die Hauptgründe für den Erfolg?
    Wir haben am Markt ein Zeichen gesetzt! Und haben damit bis heute eine Alleinstellung. COE bietet viele zusätzliche Vorteile über das ohnehin schon umfassende Wella Angebot und über die Jahre konnten wir das Programm sukzessive weiterentwickeln. 
    Ganz wesentlich neben dem Business-Nutzen waren aber auch die vielen Events, bei denen sich die Wella Familie treffen und austauschen konnte. Ein Stück Heimat eben. Und die so wichtige Wertschätzung für unsere besten Kunden.

    „Schließlich geht es um die Weiterentwicklung der Branche“

    imSalon: Ich durfte diesen schönen Zusammenhalt beim COE Trend-Trip nach Mailand erleben. Dennoch beobachte ich auch häufig eine extreme Konkurrenz, wenn Friseure aufeinandertreffen. Gibt es da für Dich Typen?
    Ich habe das in den ganzen COE Jahren so nicht erlebt und dies liegt nicht alleine an der Exklusivität. Ganz im Gegenteil: Ich möchte sagen, dass unsere Kunden immer vom Austausch untereinander profitieren und offen sind, Kompetenz und Wissen zu teilen. Das ist auch gut – denn schließlich geht es auch um die Weiterentwicklung der Branche. 

    imSalon: Welches ist eure Zielsetzung für das neu überarbeitete COE Konzept?
    Wir möchten noch näher am Kunden sein und sie am Programm teilhaben lassen. Deshalb präsentieren wir uns seit September letzten Jahres nicht nur in einer neuen Struktur, sondern auch mit einem, an die spezifischen Bedürfnisse unserer Mitglieder, angepassten, deutlich breiteren Angebot. Das Beste: Mit dem neuen COE ist jeder Kunde von Beginn an ein Gewinner. Drei aufsteigende Status-Levels, die sich an der Intensität der Zusammenarbeit ausrichten, machen ganz einfach Lust auf mehr. 

    imSalon: Wenn nun ein Friseur dabei sein mag. Was muss er machen?
    Das Gespräch mit dem Wella Außendienst suchen und dann schauen wir gemeinsam auf die Voraussetzungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Wir betrachten das gesamte Potential – organisches Wachstum, neue Dienstleistungen & Salonmanagement.

    imSalon: Das COE Programm ist also auch ein Verkaufstool im Markt?
    Es bringt beide Seiten voran: Wachstum für unsere Kunden und dadurch Wachstum für uns. 

    imSalon: Wie wurden die bisherigen COE Kunden in das neue Programm überführt?
    Die Kunden, die seit nunmehr 15 Jahren dabei sind wurden upgegradet in das Gold- bzw Platinlevel. Neu ist, dass jetzt auch kleinere Salons die Möglichkeit haben, am Programm teilzunehmen. Man bleibt Mitglied für 1 Jahr und dann wird neu geprüft.

    imSalon: Euer Katalog begeistert, das ist ja ein Feuerwerk der Angebote. Was ist Dein Favorit?
    Trotz der großen Vielfalt und einigen sehr exklusiven Angeboten bin ich stolz auf alle Basic Services mit vielen Vorteilskonditionen und Beratungsleistungen. Hinzu kommt die COE Serviceline an die sich unsere Mitglieder jederzeit wenden können. 
    Es gibt wirklich viele interessante Angebote, die alle darauf einzahlen, unsere Mitglieder bei den unterschiedlichsten Herausforderungen im Unternehmen zu unterstützen und unterm Strich ganz einfach ein besseres Business zu machen. 

    imSalon: Auch digital passiert viel!
    Ja, wir setzen auf schnelle und einfache Kommunikation und bieten deshalb auf www.wella-coe.de eine zentrale Kommunikationsplattform zum Austausch an. Das ist einfach zeitgemäß und ein Wunsch vieler COE.Mitglieder. Seit September sind wir live und viele Mitglieder haben sich sofort online registriert. Alle Leistungen sind jederzeit verfügbar und auch direkt zu buchen. Einfach, schnell und bequem. Aber auch Kooperationen wie mit Dir für jokira.de sind relevant. 
    Mitarbeitermanagement ist ja zurzeit die größte Herausforderung und ich finde es schön, dass es euer Jobportal gibt und wir als Premium-Partner für unsere COE Kunden ein Vorteilsangebot weitergeben können. 

    „Als Unsicherheit herrschte, hat uns der COE geholfen…“

    imSalon: Das klingt als hätte sich wieder ein wenig mehr „altes Wella“ eingeschlichen. Hängt das mit der Neuübernahme zusammen? 
    Ja und nein! Gerade in den Zeiten als Wella von P&G übernommen wurde und viel Unsicherheit herrschte, hat uns der COE geholfen. Es war ein Stück Heimat für unsere Kunden. Jetzt wollen wir das Programm weiter intensivieren und auf noch breitere Beine stellen. Das ist neu.

    imSalon: Wie lange habt ihr am neuen Programm gearbeitet?
    Insgesamt über ein Jahr. Vor allem haben wir unseren Kunden gut zugehört und es geschafft, einen großen Teil der Kundenwünsche im COE Programm zu realisieren. Ergänzend dazu haben wir in den letzten Jahren Marktforschung betrieben, auch dieses Feedback ist eingeflossen. (Lächelt) Aber wir haben noch mehr Ideen, wollen immer wieder neu und interessant sein, lebendig und offen.

    imSalon: Was sind für Dich die einschneidenden Veränderungen in den vergangenen 30 Jahren?
    Die Digitalisierung hat alles schneller und kurzlebiger gemacht. Kunden sind besser informiert und viel kreativer geworden. Ich finde es toll, wie viele bereits Online-Terminkalender haben, aber es gibt noch so viel Potential. Gerade hier möchten wir unseren Mitgliedern weiterhelfen und bieten beispielsweise ein Angebot zur Neukundengewinnung über digitale Kanäle an.

    „Friseure schauen viel genauer wofür sie ihr Geld ausgeben“

    imSalon: Wie verändert dies die Weiterbildung, ein wesentlicher COE Bestandteil?
    Friseure schauen viel genauer, wofür sie ihr Geld ausgeben, sind viel fokussierter, welcher Mitarbeiter was benötigt. Insgesamt können Seminare heute kürzer sein oder als digitales Angebot verfügbar gemacht werden. Unsere Wella Webinare sind hierfür ein tolles Beispiel. 

    imSalon: Ja, mit den Webinaren habt ihr im vergangenen Jahr gestartet. Wie ist das angelaufen?
    (strahlt) Ich erinnere mich noch genau, 2015 war das unser Weihnachtsgoodie für die COE Kunden. Damals haben wir gemerkt, wie neu das noch ist, dann ist es aber sehr schnell gegangen. Die Nutzungsquote ist explodiert, und es macht uns zufrieden, dass wir noch mehr Friseuren Zugang zu Wella Weiterbildungsmaßnahmen bieten können. 

    imSalon: COTY! Was ist daran für Dich besonders!
    Der alleinige Fokus auf Beauty und das starke Bekenntnis zum Friseurgeschäft, welches durch den Kauf von ghd nochmals bestätigt wurde. Mit einem Portfolio von über 70 namhaften Beautymarken sind wir bestens aufgestellt, um unser Ziel globaler Marktführer zu werden zu erreichen.

    imSalon: Die nächste große COE Reise geht nach Stockholm! Was darf man erwarten?
    Zum einen möchten wir die Stadt zeigen, die für etwas ganz Besonderes steht. Lässig, trendy, wir wollen den dortigen Lifestyle aufspüren in Verbindung mit Friseur-KnowHow. Wir besuchen die beiden Top-Unternehmen und lassen uns von absoluten Insidern erklären, was Kreativität ausmacht und worauf es ankommt, wenn man sich als Marke darstellt. Wir lassen uns wichtige Mechanismen in der heutigen Medienwelt erklären und dazu anregen, Dinge anders zu sehen. Und natürlich steht über allem die Zusammenkunft der Wella Familie.

    imSalon: Was treibt Dich an beim COE?
    (überlegt) Unseren Kunden Heimat zu geben und für sie da zu sein. Sie als Partner zu sehen, die wir besonders wertschätzen und die wir mit allem, was wir zu bieten haben, gerne unterstützen. 

    imSalon: Ein schöner Schlusssatz, man spürt mit jedem deiner Worte Begeisterung und eine enorme Wertschätzung. Schön, denn das gibt dem Programm starke Authentizität. DANKE Lucia für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg.

    imSalon: Warum faszinierst du dich für Farbe?

    Jutta Gsell: Weil sie Leben verändert. Es heißt nicht umsonst: „Blondes have more fun“ oder „Rothaarige haben 2 PS mehr“.

    Du bist Wella Color Club Mitglied: Wie kann man sich deine Tätigkeit dabei vorstellen?

    JG: Wir bekommen neue Produkte ein bisschen vor allen anderen präsentiert und geben Inputs, ob wir das brauchen oder nicht. Wir haben da relativ viel Mitspracherecht.

    Etwas Neues kommt von Wella: Koleston Perfect. Darfst du etwas dazu verraten?

    JG: Die Haarstruktur ist ein Traum, die fühlt sich mit dem neuen Koleston Perfect wirklich ganz anders an. Je länger man damit färbt, desto toller werden die Haare. Für mich ist auch diese Einfachheit des Haarefärbens ausschlaggebend. Wir haben einen riesen Spaß damit, es ist einfacher, geht schneller und weckt die Lust, noch moderner, noch individueller zu arbeiten!

    Wie lang arbeitest du schon mit neuen Koleston Perfect?

    JG: 2 Jahre im Salon und seit 4 Jahren im Prozess, das heißt, wir vom External Hairdresser Network haben uns alle 6 Wochen getroffen, um uns auszutauschen, da ja jeder Friseur einen anderen Anspruch an SEINER Haarfarbe hat und so konnten die ChemikerInnen anhand unseres Feedbacks das Produkt weiterentwickeln.

    Was war das z.B.?

    JG: Das Anrühren, der Geruch - das waren Dinge, die für uns wichtig waren. Denen im Labor ist es egal, wie lange man die Farbe anrührt, aber im Endeffekt muss es für den Friseur passen.

    Was macht dein Farb-Arbeitsleben leichter?

    JG: Wenn der Endverbraucher sagt: „He Jutta, hast du da was Neues! Das kenn ich gar nicht! Das ist anders, als es war!“ – dann ist es toll! Und das macht mir als Friseurin mein Leben leichter.

    Der größte Unterschied zum bisherigen Koleston-Produkt ist für dich?

    JG: Dieses unglaubliche Farbergebnis, die Haltbarkeit, die Schonung der Haarstruktur das, ohne Allergien hervorzurufen. Das sind für mich die Hauptargumente, warum ich die Haarfarbe haben muss.

    „Für mich ist es schön, dass ich etwas für das Seelenfühlen anbieten kann“

    Glaubst du, dass das mit den Allergien ein Thema beim Färben ist?

    JG: Natürlich nehmen Allergien zu, aber ich glaube auch, dass manchmal ein Mords-Hype gemacht wird. Da denke ich an Essensintoleranzen, es gibt ja keinen Menschen mehr, der normal essen kann. Die Menschheit ist sensibilisiert, man will das Bestmögliche tun und das ist auch gut so. Für mich ist es schön, dass ich etwas für das Seelenfühlen anbieten kann.

    Seelenfühlen – schönes Wort. Und das Haarefühlen?

    JG: Das ist für mich das Spürbare. Das Haar fühlt sich einfach gut an und glänzt obendrein. Ich liebe Haare und ich möchte schöne Haare sehen. Und ich möchte dieses Schöne auch nach 8 oder 12 Wochen noch sehen. Und das ist auch das, warum der Kunde zu mir kommt.

    Wie empfiehlst du KundInnen Farbpflege zu Hause?

    JG: Ich kann mit allem pflegen, aber ein 2,99 € Shampoo wird’s nicht tun… Man muss sich vorstellen: Wir haben einen Kaschmirpulli auf dem Kopf und den würde ich nie mit Vollwaschmittel bei 60 Grad waschen, sondern ganz schonend. Haare sind ja nichts anders: Es ist wirklich Wolle und es ist etwas, das Liebe braucht. Und ich empfehle jedem Kunden ihnen diese zu geben.

    Wird Färben teurer?

    JG: Also bei mir im Salon wird’s keinen Preisunterschied geben, weil ich das nicht als Bremsfaktor haben möchte, sodass eine Kundin sagt: „Ok, nein dann möchte ich nicht mit dem färben.“ Ich möchte wirklich das Optimale für den Kaschmirpulli machen und mir nicht von der Kundin vorschreiben lassen, was ich zu machen habe.

    Thema Farbumstellung: Muss man von 0 auf 100 gehen und alte Farbprodukte wegschmeißen oder kann man schrittweise auf eine neue Farbe umstellen?

    JG: Wir werden die alten Peroxide aufbrauchen. Man kann die neuen Produkte mit den alten rein theoretisch auch mischen, aber ich erwarte 100 % von mir und dann erwarte ich die auch von dem Produkt. Ich versuche einfach die alten Produkte aufzubrauchen und dann aufs Neue umzustellen.

    Themenwechsel! Hairhype Pixel Hair: Würdest du sagen, dass das ein nachhaltiger Trend ist?

    JG: Wenn du dich und die Haare nicht bewegst, dann funktioniert‘s. Damit kann man zeigen, was man kann und das funktioniert auch gut auf Instagram, aber es wird keine alltagstaugliche Frisur werden. Das ist wie bei manchen Haarschnitten, die super auf Instagram funktionieren, aber nicht für das Straßenbild draußen.

    Generell hat man ja viel Buntes gesehen in den letzten Jahren, ich sag nur: #mermaidhair, #unicornhair, #rainbowhair. Bleibt das noch?

    JG: Das wird noch bleiben, denn das ist eine Sache, mit der sich Menschen abgrenzen können. Ich bin nicht mit meiner Mama zu vergleichen und meine Tochter nicht mit mir! Das Bunte können junge Menschen ganz gut, indem sie irgendwelche anderen, schreienden Haarfarben ausprobieren. Und ich meine #unicorn, #mermaid, #rainbow – das sieht mit 18 verdammt gut aus und die werden das auch weiterhin machen, weil sie Farbe brauchen, um sich so ein bisschen abzugrenzen und zu sagen „He, hier bin ich!“. Sonst ist es wirklich schwer für junge Mädels, besser auszusehen als ihre Mama und sich abzugrenzen. Da wird sich noch ganz viel tun.

    Es herbstelt schön langsam, da kommt uns der neue Hairhype auf Instagram in satten Brauntönen gerade recht! #coldbrewhair erinnert uns irgendwie an unseren letzten Starbucks-Besuch und an den schönen Farbverlauf im Kaffeebecher, den der Barista für uns gezaubert hat.

    Wir haben bei Farbexpertin Danijela Dusper (Lars Cordes Hairdesign) nachgefragt, wie dieser Espresso-Look gemacht wird...

    "Der #coldbrewhair-Look wird durch eine Abwandlung der Balayage-Technik gemacht. Je nach Helligkeit wähle ich die Auftragetechnik. Soll ein weicher Verlauf entstehen, wähle ich eine dunkle Globalfarbe, die an den klassischen Espresso erinnert. Auf dieser Globalfarbe erarbeite ich mit der Balayage-Technik die einzelnen Blondierungen. Tipp: Beim Ausspülen emulgieren, dann können die helleren Strähnen mit der Globalfarbe nuanciert werden und es entsteht dieses sanfte und kaffeeähnliche Erscheinungsbild", so Danijela.

    Vorher

    Die ersten Stars greifen ihn in ihren Haaren auf: Den Farbtrend des Jahres 2019! Allen voran das britische Model und It-Girl Lady Mary Charteris.

    Wir haben uns bei Top-Coloristen Danny van Tuijl erkundigt, was er von Living Coral hält.

    "Ich finde den Hairstyle von Lady Mary Charteris hammermäßig! Ich habe mich wirklich gefreut, als ich sah, dass Living Coral die Farbe des Jahres 2019 ist. Da haben wir mit unserer noch nicht veröffentlichten Trendkollektion total ins Schwarze getroffen. Ich bin ein großer Fan von Peach, Coral und pinkem Haar. Die Farbe ist sehr wandelbar, daher auch absolut für den Alltag geeignet. Außerdem ist Korallrot mal eine schöne Abwechslung zu dem lang dagewesenen Pastell-Trend."

    Haaraccessoires, wohin man schaut... Egal, ob auf den Red Carpets der Welt oder am Catwalk der ganz großen Designer. Überall sieht man Samtschleifen, Haarreifen oder prunkvolle, große Spangen und Clips mit viel Bling Bling, Glam Glam! Und so langsam gefällt's uns richtig gut und daher kommen auch wir in der Redaktion nicht mehr am Haarschmuck-Trend vorbei!

    Wir liefern euch nun eine Ladung an schmuckreichen Inspirationen. Auf Instagram haben wir viele, coole Accounts entdeckt, die Haaraccessoires gekonnt in Szene setzen.

    Bonus für Friseure

    Das Beste für euch Friseure ist, dass euch der neue Haartrend einen tollen zusätzlichen Verkaufsbonus im Salon bringt!

    Also ran an die Spangen und Clips und Scrunchies und Reifen und schleifen und und und...

    Das Team des Steinmetz-Bundy Privatsalon setzt mit der aktuellen Sommerkollektion "Coral Glaze" auf ein Gesamtkonzept - Living Coral allover! Der dichte, warme Korallen-Ton prägt die Nuancen der Haare und des Make-ups, ebenso wie die extravaganten Outfits. Die Looks der Kollektion wurden von der österreichischen Top-Fotografin Hilde van Mas in Szene gesetzt. Nun wurde die PhotoVogue Italia auf die kunstvolle, fotografische Inszenierung aufmerksam und ehrt ein Motiv aus der "Coral Glaze"-Kollektion als Sujet auf der Fotoplattform.

    „Es als österreichisches Friseur-Unternehmen mit einer Veröffentlichung der PhotoVogue Italia zu internationaler Beachtung zu schaffen, werte ich als besondere Auszeichnung für unsere Arbeit“, schwärmt Hannes Steinmetz, Geschäftsführer des Steinmetz-Bundy Privatsalon und ist sich sicher: „Mit 'Coral Glaze' ist uns eine Styling-Kollektion gelungen, die sich ausgesprochen fashionable, stylish und feminin präsentiert. Im Fokus stehen charaktervolle, feminine Kurzhaarschnitte, denn im heurigen Sommer ist Kurzhaar mit vielseitigen Styling-Möglichkeiten ein absolutes Must. Die vorherrschenden Farben orientieren sich an vielfältigen Farbschattierungen von Korallen und sowohl sonnenblondes, rotes oder dunkles Haar erstrahlt so mit einem koralligen Schimmer.“

    Die Idee
    Ein völlig neues Beauty Konzept ohne künstliche Wimpern und Augenbrauen zu etablieren ist die Idee von Rainer Deisenhammer, Geschäftsführer von GW Cosmetics, Ultimativ Group Masterminds Andreas & Patrick Raitz und Make-Up & Brow Artist Alma Milcic
    Seit Jahren pflegen die Beauty-Profis der Ultimativ Group mit RefectoCil eine gute Zusammenarbeit und schätzen die hochwertigen Produkte. Alma Milcic, die auch das Gesicht der Kampagne ist, ließ wiederum ihr Know-how als Expertin bei allen angebotenen Anwendungen einfließen.

    Das Interior Design
    Das ansprechende, üppig florale Signature-Dekor in den Farben Schwarz, Pink, Pistazie & Rosé, wurde nach Entwürfen von Kreativdirektor Andi Lackner gemeinsam mit Alma Milcic in Kooperation mit RefectoCil realisiert.

    Brows first!
    Richtiges Styling und Pflege natürlicher Brauen und Wimpern steigern das Wohlbefinden und lassen die Vorzüge sowie die Individualität der Gesichtsform erst richtig zur Geltung bringen.

    Auf drei Behandlungsstühlen werden folgende Treatments angeboten:

    Brow Styling Journey
    Ideal für alle, deren Brauen außer Kontrolle geraten sind, verzupft, zu dünn und außer Form sind! Die Behandlung beinhaltet Analyse und Formbestimmung, Styling, Typgerechte Färbung, Massage und Maske, Glanzpflege mit Farbschutz. Die erste Behandlung dauert ca. 35 Minuten und kostet € 38,-.

    Lash Styling
    Ideal für alle, die ihre Wimpern natürlich schön ins Rampenlicht setzen wollen. Perfekt für den Urlaub, hält 5-6 Wochen! Die Behandlung beinhaltet typgerechte Färbung, Lashlifting oder Lashcurl, Kurpackung, Wachstumsserum, Farbschutz & Glanzpflege. Die erste Behandlung dauert ca. 30 Minuten und kostet mit Lashlifting € 59,- und mit Lashcurl € 49,-.

    Fake Lash Detox Treatment
    Ideal für alle, die ihre Wimpernverlängerungen auf optisch vertretbare Art und Weise los werden möchten und auf natürlich lange Wimpern umsteigen wollen. In einem ausführlichen Beratungsgespräch wird nach einer Analyse des Wimpernbestands der optimale Behandlungsplan festgelegt. Bei jeder Färbung wird die Augenpartie mit einer wohltuenden Maske verwöhnt. Die Behandlung wird immer mit einem Wachstumsserum und dem Auftragen eines Farbschutzes und Glanzpflege abgeschlossen.

    Girl Brow & Brow for him:
    Auch für Mädchen unter 18 Jahren gibt es ein Minimalservice, bei dem die Brauen altersgerecht gestylt werden. Diese Behandlung dauert ca. 15 Minuten und kostet € 15,-. Für Männer gibt es das Treatment  „Brow for him“. Die Augenbrauen werden getrimmt und bekommen eine neue Form. Die Behandlung dauert ca. 15 Minuten und kostet € 19,-.

    Beim ► Nationalen Wella Trend Vision Award D-A-CH (neu: Co-Creation Event) in Frankfurt gewinnt der Wahlberliner aus dem Salon Shan Rahimkhan gleich zweimal: Gold bei Color Artist Deutschland und den Wella Social Media Award. Damit sichert er sich das Ticket zum internationalen Finale in Sevilla.
    Der NTVA hat sich bereits im letzten Jahr neu aufgestellt, mit dem Ziel die Teilnehmer auch fachlich zu pushen. An zwei Tagen gibt es handwerklichen Input durch persönliche Mentoren und Kreativität in der Endlos-schleife. Von der Lookpräsentation, über den Catwalk bis hin zum professionellen Fotoshooting.

    Beim ► Nationalen Wella Trend Vision Award D-A-CH (neu: Co-Creation Event) in Frankfurt gewinnt die 34-jährige Nadine Röver Gold in der Kategorie Creative Vision und sichert sich das Ticket zum internationalen Finale in Sevilla. Über die Faszination Wella Award schreibt sie:

    Der Trend Vision Award begleitet mich.
    Aktiv – seit meiner Ausbildung und nun auch als Mentorin für meine Mitarbeiter. Als NTVA Gewinnerin durfte ich 2012 in Madrid und 2016 in Barcelona mit dabei sein. Zwei unglaublich tolle Städte mit tollen Menschen und einem Event, das zu ständigen Gänsehaut Momenten führte… und nicht zuletzt zu Übergewicht - beim Gepäck! Denn 2016 haben mein Partner und ich bei den Internationalen Trend Vision Award (ITVA) Bronze in der Kategorie Creative Vision abgeräumt. Eine Woche später eröffneten wir unseren ersten Salon „Haarschneider und Räuber“. Inzwischen haben wir unseren Flagshipsalon und eine Räuberhöhle, einen Salon zur Ausbildung neuer Friseurtalente. Und unser Modell von damals gehört nun fest zu unseren Mitarbeitern.

    Creative Vision ist meine Passion!
    Ich liebe es, Formen zu kreieren und diese mit passenden Farben verschmelzen zu lassen, um neue Dimension zu erschaffen.

    Zweithaar boomt, so auch im Kleinen! Die GFH Augenbrauen aus der WellnessEyeCollection ebnen schnell und easy den Weg zur perfekten Augen-Optik.

    GET THE LOOK

    Perfekte Formen und wisch- und wasserfeste Schattierungen sorgen mit einer Haltbarkeit von bis zu sechs Wochen für eine tägliche Zeitersparnis. Das wissen auch die Browistas* von Refectocil.

    *Definition Browista by RefectoCil: noun [C] /brau.is.ta/ Fantasiewort abgeleitet von Fashionista/Barista. Ein Augenbrauen- und Wimpernstyling Experte nach abgeschlossener RefectoCil Masterclass.

    Browistas empfehlen spezielles Lash Styling inklusive Coloration und Pflege.

    Ob Eyelash Curl oder Eyelash Lift by RefectoCil, die Wimpern werden dabei in Form gebracht und, je nach Wimpernlänge, mit einem Lash Lift angehoben und aufgefächert oder mit einem Lash Curl nach oben gebogen.

    Für ein optimales Finish erfolgt im Anschluss eine Coloration mit einer maßgeschneiderten Nuance, die bis zu sechs Wochen hält – Browistas sind perfekte Coloristen. Tiefschwarz, blauschwarz oder tiefblau – jede Schattierung wird maßgeschneidert nuanciert und betont individuelle Vorzüge. Der Effekt ist außergewöhnlich sowie wisch- und wasserfest. Zwanzig Minuten im Salon bescheren auch hier sechs Wochen lang einen Mascara-Effekt ohne Wimpernzange und Wimperntusche.

    Der Profi berät außerdem in Bezug auf Pflege und Anwendung passender Pflegeprodukte, wie Styling Gel, Care Balm oder Booster.

    Und wenn dann eure Kundinnen den Salon mit Maske verlassen, dann stimmt das Haar und die Augen...

    Patricia Nikole ist vor allem wegen ihres Signature-Look "Painted Hair" bekannt, von dem schon über 900.000 Follower auf Instagram begeistert sind.

    Die aus Kalifornien stammende Influencerin machte außerdem mit ihren innovativen Education Programm auf sich aufmerksam.

    Voller Freude blickt sie auf die zukünftigen Projekte mit Wella, die unter anderem Farbtechniken und Innovationen im Education-Bereich und digitale Umgestaltung betreffen werden: "My career has been nothing short of a dream since those early years and now partnering with Wella Professionals marks my biggest professional achievement to date."

     

    Im Telefongespräch mit Katja Ottiger

    Herr Meininghaus, wie hat die Meininghaus Akademie den Lockdown und die damit einhergehenden Einschränkungen überstanden?
    Axel Meininghaus:
    Gut. Wir waren sechs Wochen im Shutdown, fingen also eine Wochefrüher wieder an als die Salons, denn wir durften die Meisterprüfungen, die zu dem Zeitpunkt liefen, noch abschließen. Wir haben normalerweise ein leichtes Sommerloch, aber keinen Rückgang im August Unserer Mitarbeiter waren anfangs einen Monat in Kurzarbeit und verzichteten auf eine Woche ihres Urlaubs. Durch die Coronahilfe und durch unsere Rücklagen hatten wir keine finanziellen Probleme.

    Und wie läuft es im Moment?
    AM:
    Wir haben großen Zulauf, die Nachfrage nach Basis-Friseurausbildungen für Anfänger gegenüber dem Vorjahr ist deutlich gestiegen. Allerdings mussten wir einige Seminarformate absagen, denn die Nachfrage nach Aufbau-Seminaren hatte stark nachgelassen. Das war kein Wunder, es hatten ja alle mit dem Kundentsunami in den Salons zu kämpfen.

    Wer sind denn die neuen Friseur-Azubis?
    AM:
    Zum großen Teil Umschüler! Da gibt es zum einen diejenigen, die Angst um ihre Arbeitsplätze in der Industrie haben und sich neue Berufsfelder suchen, oder die, die sagen: „Eigentlich wollte ich immer schon Friseurin werden.“ Aber auch manche, die gerade das Abitur gemacht haben, oder auch Kinder von Salonbesitzern, die jetzt in den Beruf einsteigen möchten.

    „Viele hat Corona auf den Boden der Tatsachen geholt.

    Worauf führen Sie das zurück?
    AM:
    Viele hat Corona auf den Boden der Tatsachen und auch aus Verdienst-Träumen geholt. Es ist nicht mehr allen wichtig, unbedingt zu studieren. Mancher will nun endlich das machen, was er immer schon machen wollte. Wir haben an manchen Unis 1000 BWL-Studenten, das kann ja nicht gut gehen, die können doch unmöglich alle am Arbeitsmarkt Fuß fassen! Immer mehr Menschen erkennen: Handwerk ist etwas Solides!

    Wie sehen Sie die nahe Zukunft?
    AM:
    Ich bin nicht in Sorge, bin entspannt. Ich erwarte auch keine 2. Welle der Schwerkranken, höchstens eine weitere Welle der Infizierten, das ist nicht dasselbe. Aber das liegt daran, dass mehr getestet wird. Ehrlich gesagt, wollte ich, bevor die Zahlen wieder zu steigen begannen, beim Gesundheitsamt nachfragen, warum wir, trotz des Mund-Nasenschutzes, in den Friseursalons die Abstände zwischen den Bedienplätzen einzuhalten haben. Aber damit halte ich mich im Moment lieber zurück (lacht.)

    „Hätten wir keine Abstandsregeln hätten wir den Megaumsatz.

    Gibt es Herausforderungen im Ausbildungsbereich?
    AM:
    Die Abstände in der Schule sind ein Problem. Ich kann nicht so viele Leute annehmen, wie ich könnte, obwohl ich extern einen größeren Theorieraum dazu gemietet habe. Leider muss ich immer wieder Interessierten absagen und sie auf später vertrösten. Das ist schade. Ich schätze, durch den großen Zulauf, den wir derzeit haben, werden wir den gleichen Umsatz wie im letzten Jahr generieren. Hätten wir keine Abstandsregeln, hätten wir den Megaumsatz!

    Nicht alle Anbieter von Seminaren würden das derzeit unterschreiben. Was ist der Unterschied?
    AM:
    Wir machen die Grundausbildung. Wenn Leute glauben, sie wollen Friseur werden, dann kommen sie zu uns. Was uns abhebt: Wir bilden an Modellen aus und nicht am Trainingskopf.

    Das Interview führte Raphaela Kirschnick
     

    Wie geht es Dir?
    Tanja Copertino:
    Es ist gerade super crazy alles. Aber ich merke, dass Friseure gerade verrückt nach Seminaren sind und sie es wieder genießen, sich weiterzubilden.

    Gibt es denn noch Sicherheitsbedenken?
    TC:
    Die Struktur der Seminare hat sich für mich verändert, auffällig ist, dass Salonschulungen vor Sammelseminaren präferiert werden. Zusätzlich zur Sicherheit hat es für den Salon einige weitere Vorteile. So kann das ganze Team von der Schulung profitieren und Reisekosten werden gespart.

    Wie sind eigentlich aktuell die Auflagen für die Augendienstleistungen?
    TC:
    Es gibt täglich weniger Reglementierungen, nur Hygienekonzept und Masken, das ist gut umzusetzen. Und bei Make-up Seminaren brauchen wir keine Masken.
    Alle Seminare bei mir sind generell 3G+ und es ist auch nur ganz selten jemand dabei, der nicht geimpft ist.

    Augenbrauen- und Wimpern-Service! Gibt es ein kürzeres Wort?
    TC:
    Ich weiß, ewig lang ist das, ich habe auch noch keinen sexy Ersatz gefunden. Aber ich fokussiere eh viel stärker auf Augenbrauen. Wimpern sind nur Teil des Basisausbildungskonzeptes.

    „Es ärgert mich, dass Friseure bei Augenbrauen so viel ungenutzten Umsatz liegen lassen.“  

    Weshalb sind die Brauen bei deinen Seminaren im Fokus?
    TC:
    Mein Ansatz ist ein völlig neuer! Ich mache keine Augenbrauen, ich verändere die Wirkung von Frauen. Mir geht es darum die Augenbraue so stylisch zu gestalten, dass sie zur neuen Frisur passt und dass die Friseure ihre Kompetenz fürs Haar auch auf die Augenbraue ausdehnen.

    Können das denn schon die Azubis?
    TC:
    Ich finde einfach, dass der Dienstleistung Augenbraue und auch Wimpern zu wenig Beachtung geschenkt wird. Jetzt, wo es aber prüfungsrelevant ist, haben die Friseure die Chance, viel Geld zu verdienen. Das kann man schon den Azubis mit meinem 2 Stunden Streaming ► Video zeigen und sie damit begeistern. 

    Das wäre z.B. schon ein cooler Anfang der einfachen Dienstleistung im Salon mehr Wertigkeit zu geben. Wer mehr möchte, nimmt dann mein Profi Konzept „Augenbrauen Design Profi“.

    Sind Augenbrauen langweilig?
    TC:
    Nein! Man kann unfassbar viel mit Brauen machen und sie machen 80% der Wirkung eines Gesichtes aus. Ich finde neue Brauen mindestens so spannend, wie eine neue Frisur.

    „Der Instatrend hat die Augenbraue friseurlike gemacht.“

    Wie siehst Du den Erfolg der Browbars, Konkurrenz für den Friseur?
    TC:
    Das Konzept scheint tot zu sein, deutsche Kunden sind dafür nicht offen. Der Vorteil des Friseurs ist, dass er die Brauen in Verbindung zur Frisur bringen kann. Der Instatrend hat die Augenbraue friseurlike gemacht. Das ist für den Friseur perfekt, denn er bekommt völlig neue aber besonders Trend zugewandte Kunden*innen.

    Wie lange bemühst Du Dich eigentlich schon um das Thema Augenbraue?
    TC:
    Seit über 5 Jahren. Am Anfang war es ein Kampf, die meisten meinten nur, was willst Du mir einen ganzen Tag über Augenbrauen erzählen?

    Naja, in vielen Salons kostet die Dienstleistung um 7€. Welchen Preis empfiehlst Du denn?
    TC:
    Ich empfehle ein Gesamtkonzept: Ich verändere die Kunden*innen und lifte die Augen rundherum und diese völlig neue Dienstleistung dauert dann ca. 45 Minuten. Ich kalkuliere das wie eine Haardienstleistung plus Materialeinsatz, dafür kommt dann ein Preis zwischen 39€ und 59€ raus.

    Und deine Salonkunden?
    TC:
    In den Salons, die das Konzept umsetzen, variiert der Augenbrauenservice, da jeder anders kalkuliert und auch der Materialeinsatz variiert.

    Wie variiert der Materialeinsatz?
    TC:
    Nimm zum Beispiel die Augenpads. Jede Kundin bekommt diese während der Behandlung unter die Augen gelegt, der Erfolg ist sofort sichtbar. Es gibt sehr hochpreisige Hyaluron-Pads, aber auch günstige No-Names aus dem Friseur Großhandel. Das wirkt sich sehr auf den Preis aus. Aber das ist in Ordnung, jeder Salon steht für sein Konzept und hat entsprechende Preise.

    Mit welchen Marken arbeitest Du?
    TC:
    Der gesamte Ablauf kann mit jeder Marke gemacht werden, die schon im Salon vorhanden ist. Ich arbeite gerne mit den Augenfarben von Glynt. Ich mag deren kühle Töne sehr. Und ich liebe die Augenbrauenpuder von Beni Durrer, da gibt es 16 unterschiedliche Töne. Die Wachsstreifen nutze ich von Nicki Miller, weil die mich am meisten überzeugt haben.

    Gibt es eigentlich auch Augenbrauen-Naturfarbe?
    TC:
    Ja, es gibt Henna für Augenbrauen. Hennafarben sind sehr aufwendig anzuwenden, daher muss man diese Anwendung gesondert kalkulieren. Das gilt übrigens auch für das Trendthema Laminierung.

    Gefühlt haben alle jungen Frauen super gestylte Augenbrauen – wird das bleiben?
    TC:
    Das hat Insta angefeuert und es gibt ja auch zahlreiche neue spannende Looks, die man bei Insta ständig sieht, und die man einfach heute als Beauty Profi können muss.

    Man kann nicht einfach von 7 € auf 40 € erhöhen, nur, weil man gerade ein Seminar gemacht hat.

    „Man kann nicht einfach von 7 € auf 40 € erhöhen, nur, weil man gerade ein Seminar gemacht hat“

    Wie können Salons hier aufrüsten?
    TC:
    Meine Empfehlung ist, beide Dienstleistungen parallel laufen zu lassen und diese in einen Preis/ Zeit Verhältnis zu setzen. Dann erkennt die Kundin gleich den deutlichen Mehraufwand. Da die Kunden*innen sich diese Veränderung meist nicht vorstellen können, gibt es von mir ein Augenbrauen-Begeistern-Buch mit vielen Vorher-Nachher Bildern. Das überzeugt die Kunden*innen sofort, die neue, teure Dienstleistung mal auszuprobieren.
    Das ist wie mit Balayage. Wenn man das beherrscht, ist der Kunde bereit, alles zu zahlen. Und man zieht sich ein supertreues Publikum heran. Wenn ein Kunde happy ist, dann bleibt er. Vor allem ist JETZT die Zeit reif, denn es gibt noch nicht viele, die darauf spezialisiert sind.

    Das heißt, eigentlich liegt da eine riesige Chance?
    TC:
    Ja, mit tollen Augenbrauen hebe ich mich vom Wettbewerb ab und kann das aktiv in der Werbung und in den Sozialen Medien einsetzen.

    Welche Mitarbeiter eignen sich am besten dafür?
    TC:
    MitarbeiterInnen sollten schon eine gewisse Affinität zur Braue haben, um mit entsprechender Leidenschaft kommunizieren zu können. Ich merke, dass viele junge Mitarbeiter, die viel bei Instagram sind, direkt nach den Seminaren starten. Wenn aber die Best-Ager Mitarbeiter einmal gesehen haben, wie viele Jahre mit der Technik optisch rausgeholt werden können, sind auch sie echte Fans.

    Liebe Tanja, toll, wie Du Dich für diese Dienstleistung einsetzt und weiterhin so viel Erfolg

     

    Über Tanja Copertino

    Nach ihrer Ausbildung in der Parfümerie und einer Weiterbildung zur Visagistin arbeitete sie bei großen, namenhaften Kosmetikkonzernen in Deutschland, gab international Seminare und arbeitete bei Fotoshootings in Mailand und Südafrika und entwickelte Make-up Looks der Saison.

    2013 startete Tanja Copertino in die Selbstständigkeit  und entwickelte ein völlig neues Make-up System BEAUTIST®, schrieb ein Buch und wurde als Weiterbildungsanbieter zugelassen. 2022 startete sie mit der 4-Tages- Ausbildung BEAUTIST® und dem Augenbrauen-Design-Profi-Konzept.

     

    Im Interview mit Juliane Krammer

    Hallo Andrea, wie viele Heim-Unfälle musst du monatlich korrigieren?
    Andrea Hecker:
    (lacht) Heimunfälle kommen keine zu mir. Die letzte Korrektur, die mich sehr viele Nerven gekostet hat, hat ein sehr berühmter Kollege von mir verursacht. Unfälle von Kollegen machen einen Großteil meiner Korrekturen aus. Meistens sind diese Unfälle Missverständnisse, mit dem Ergebnis, dass sich die Kundin nicht wohl fühlt. 

    Was war das für eine Korrektur?
    AH:
    Das war ein Profimodel, das bei einer Fotoproduktion verfärbt wurde und die mit ihrem neuen Look total unglücklich war.

    Und dieses Model ist hilferufend zu dir gekommen?
    AH:
    Der Verlag der Produktion hat mich angerufen und gemeint: „Wenn das jemand retten kann, dann du.“ Ich hab das Ganze tatsächlich retten können aber es waren zwei Färbeeinheiten notwendig. Haare sind ja auch nur bis zu einem bestimmten Grad belastbar.

    Wenn so eine Korrektur über 2 Einheiten abläuft, wie ist hier denn der Zwischenschritt?
    AH:
    Da gibt es diverse Zaubermittel, mit denen man frische Farbe gut künstlich rausziehen kann. Das klappt bis zu einem gewissen prozentuellen Anteil. Wenn das nicht ausreicht, musst du dann am Ende mit Blondierung ran. Klar ist, je öfter gefärbt wurde, umso mehr Pigment muss abgebaut werden. Eine Pigmentüberlagerung ist schon tricky.
    Glücklicherweise ist die Technik heutzutage bei den Produkten schon weiter und diese leisten mehr, als das früher der Fall war. Zudem ist auch ein haarschonender Einsatz möglich geworden. Das Know-how brauchst du aber trotzdem.

    Was bringt der Farbmarkt der Zukunft?
    AH:
    Der Farbmarkt ist ganz klar im Umbruch. Das macht sich auch schon bei den Endverbrauchern unter 25 Jahren bemerkbar. Die greifen wieder auf Extremes - ein wiederkehrendes Phänomen in Zeiten der Revolution. Die Jungen, die Generation Z, gehen freitags auf die Straße, demonstrieren und boykottieren – auch am Kopf!

    Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

    Ihr seid für Wow-Erlebnisse bekannt - jetzt überrascht ihr mit der ersten Hairart-NFT-Kollektion! Wie kam es dazu?
    Jorge Cancer: Wir lieben es, die ersten zu sein. Die meisten Leute wissen ja noch gar nicht, was NFTs sind.

    „Jeder, der dieses NFT kauft, investiert gut.“

    Was kostet ein NFT der Kollektion?
    JC: Die Preise richten sich unter anderem danach, wie viel Stück wir von einem NFT verkaufen, dieses eine hier verkaufen wir etwa an 30 Personen. Jeder, der dieses NFT kauft, investiert gut, denn beim Verkauf unserer nächsten Haarfärbetechnik erhalten die Käufer des NFTs ein Prozent des Gewinns. Wir entwickeln gerade eine Haarfärbetechnik, mit der man innerhalb von Sekunden das Haar färben kann. Wenn wir diese zum Beispiel für eine Million an die Industrie verkaufen würden, bekämen die NFT-Käufer 1000 Euro.

    Woher weiß ich als NFT-Besitzer, dass ihr die Technik verkauft habt? 
    JC: Weil das NFT auf einer Blockchain ist, da kann man nichts verbergen. Jeder hat Einsicht, man kann keine Informationen verstecken. Sobald wir die Technik verkauft haben, geht das Geld direkt in die Krypto-Wallets der Investoren.

    Wo verkauft ihr die NFTs?
    JC: Auf der Website "Foundation", die machen das sensationell.

    Wer kauft das?
    JC: Da viele Personen noch nicht wissen, was NFTs sind, sehen sie keinen Grund, Geld für ein digitales Bild auszugeben, da sie auch Copy und Pasten könnten. Aber es ist dasselbe wie bei Picasso: Man kann auch von ihm einen Print kaufen, aber es ist nicht das Original.

    Von Fotografien lassen sich beliebig viele Abzüge machen, von Gemälden nicht. Bei Fotos stellt sich also die Frage nach dem Originalfoto nicht?
    JC: Nein, es gibt auch Originalfotografien. Die Sache ist die, wenn sie das Foto Zuhause hängen haben, interessiert es niemanden, ob es das Original ist oder nicht. Aber in der Zukunft wird das wichtiger, denn in der Blockchain* gibt es keine Fakes. Letzte Woche war ich etwa auf einer Party in Madrid und das Ticket war ein NFT. So wurde sichergestellt, dass keine Tickets auf dem Schwarzmarkt verkauft werden.

    Ihr habt keinen eigenen Salon, fehlt da manchmal etwas?
    JC: Man braucht als Friseur keinen Salon, es gibt viele Wege. Ich arbeite etwa an der Schnittstelle von Friseurhandwerk und Technologie.

    Du gehörst ja auch zu den Gründern von X-Presion, wie viele seid ihr aktuell?
    JC: Wir sind im Kernteam zu dritt, es arbeiten aber noch mehr Leute mit in unserem Artstudio.

    Wollt ihr eigentlich expandieren?
    JC: Wir sind überall. Wir reisen die ganze Zeit. Vor Covid haben wir gar nichts in Spanien verdient, sondern nur in anderen Ländern. Am Ende des Tages sind wir drei Typen, die in diesem Studio an ihren Kreationen arbeiten und diese teilen. Der vierte ist jetzt nach Dänemark gezogen und entwickelt ein Programm für nordische Staaten.

    „Wir haben Hairstyles kreiert, die 3D gescannt werden und in ein Videospiel integriert werden.“

    Wie finanziert ihr das alles - durch eure Bühnen-Shows?
    JC: Ja, etwa durch Shows oder Leute, die zu uns kommen. Zehn bis 15 Mal im Jahr öffnen wir unser Studio.

    Euer Fokus auf Innovation, mit und über Haar. Einige eurer Kreationen haben weltweit für Aufsehen gesorgt und Haarkunst auf ein neues Level gehoben. Jetzt NFTs - what's next?
    JC: Aktuell arbeiten wir für eine Gamingcompany. Wir haben Hairstyles kreiert, die 3D gescannt werden und in ein Videospiel integriert werden. Das ist noch topsecret, dazu kann ich das nächste Mal mehr erzählen.

    Lieber Jorge, vielen Dank für das Interview.

     

    NFT steht für Non-Fungible-Token und bezeichnet digitales Eigentum, das auf virtuellen Marktplätzen erworben wird. In den meisten Fällen sind NFTs digitale Kunstwerke, wie auch die NFTs von X-Presion. Deren Genesis NFT-Collection beinhaltet acht Fotos, die aufwendig inszenierte Hairstyles zeigen und auf der Website Foundation erworben werden können. Bezahlt wird mit der Kryptowährung Ethereum, je nachdem wieviele Versionen von einem Foto verkauft werden, schwanken die Preise zwischen 0,3 und 3 ETH (nach aktuellem Kurs zwischen 336 und 3.336 Euro).

    *Blockchain erklärt: Die „Blöcke“ stehen für einzelne Datensätze, die hintereinander abgespeichert werden, wodurch eine Datensatzkette entsteht. Diese kann man sich wie ein große Datenbank vorstellen, die mit einem Ursprungsblock startet und an die immer neue Datenblöcke chronologisch angreiht werden, nachdem sie überprüft und bestätigt wurden. Daraus entsteht eine Historie von Datensätzen, wie man es auch bei einer Finanztransaktionen kennt. Alle, die am Blockchain-System teilnehmen, speichern auf dem Rechner vollständige Kopie der Datenhistorie. Dieses Vorgehen verhindert ein Manipulieren der Daten, da es vielfache richtige Kopien bei den teilnehmenden Personen gibt. Außerdem gibt es eine festgelegte Reihenfolge der erstellten Datensätze, die auch durch eine Prüfsumme gesichert sind. 

    Edith, was war der ausschlaggebende Punkt für die Entwicklung der Colourbox?
    ELA:
    Als 2020 die Salons geschlossen hatten, wollte ich die Zeit nutzen und produktiv sein. Ich stand damals im Geschäft und habe mir jeden Winkel und jede Ecke angesehen und mich gefragt: „Was stört dich, Edith?!“. Ich habe tief in mich hineingespürt, wo es im Geschäft hakt, wo ich effizienter sein kann … und dann kam ich zum Punkt: Das Augenbrauenservice muss einfacher und sauberer werden.

    Wie meinst du das?
    ELA:
    Wer täglich Augenbrauen und Wimpern färbt, kennt das: Man rührt, dann fällt das Stäbchen aus der Schüssel. Wenn mehrere Kund*innen gleichzeitig behandelt werden – es liegt alles kreuz und quer … Ich wollte Erleichterung für mich und meine Mitarbeiter*innen. Daraufhin habe ich recherchiert, den Markt durchforstet, aber nichts gefunden, was mir hierbei helfen konnte …

    … und dann war schon die Colourbox in deinem Kopf?
    ELA:
    Sozusagen. Ich wollte das in Angriff nehmen und habe mir den ganzen Prozess genau angesehen. Ich wusste, dass ich ein Tool benötige, das aus zwei Kammern besteht, um die Augenbrauenfarbe mit dem Entwickler zu vermischen. Es wurde probiert und experimentiert, aber technisch stieß ich dann an meine Grenzen. Gemeinsam mit Herrn Fruhmann, einem guten Freund, der als Entwickler in der Industrie tätig ist, entstand die Colourbox.

    Eigentümer Dkfm Hans Schmid Künstler Giuseppe Fata und Models | Credit: Inge Prader

    Für die Herbstkampagne 2023 und das runde Jubiläum der Kooperationsserie präsentiert das Kaufhaus Steffl Kopfschmuckskulpturen von Giuseppe Fata.

    Unter dem Motto „A FASHION TRIBUTE TO CARRAVAGIO“ schuf der gebürtige Italiener 15 einzigartige Stoff-Skulpturen, die in Form und Farbe von Caravaggios barocken Werken inspiriert sind und dessen berühmte Bildsprache in einen völlig neuen Kontext setzen.

    Toupieren, auch bekannt als "Haare toupieren", ist eine Technik, bei der das Haar nahe der Kopfhaut gekämmt oder gebürstet wird, um Volumen, Textur und Fülle zu erzeugen. Durch das Toupieren werden die Haare angehoben und aufgebauscht, was zu einem insgesamt voluminöseren Erscheinungsbild führt. Diese Technik kann verwendet werden, um verschiedene Frisurtypen zu gestalten, von alltäglichen Looks bis hin zu eleganteren Hochsteckfrisuren oder lockeren Wellen. 

      Samantha Schüller, Kopfsache Düsseldorf, im Gespräch mit Juliane Krammer

      Du hast dir deine eigene Rentenversicherung angesehen. Welche Conclusio hast du für dich gezogen?
      Samantha Schüller:
      Ich bin seit über 15 Jahren in diesem Beruf und mit meiner Rente stehe ich aktuell bei 1.396 Euro.

      Viele würden hier sagen: „Das klingt gar nicht so wenig. Du hast ja noch ein paar Jahre vor dir …“
      SS:
      Nach 10 Jahren Selbstständigkeit und der ganzen Verantwortung, die man für Mitarbeiter*innen und Arbeitsplätze trägt, steht das in keinem Verhältnis.

      "Viele haben auch den Glaubenssatz: Geld ist nicht alles und der Beruf ist unsere Leidenschaft. Aber in Bezug auf die eigene Zukunft und auch die Zukunft der Mitarbeiter*innen ist das sehr kontraproduktiv."

      Was können Unternehmende machen, die dieselben Gedanken haben?
      SS:
      Jetzt gibt es immer noch sehr viele Friseurunternehmer*innen, die große Angst davor haben, Kund*innen zu verlieren, wenn sie Preise erhöhen. Viele haben auch den Glaubenssatz: Geld ist nicht alles und der Beruf ist unsere Leidenschaft. Aber in Bezug auf die eigene Zukunft und auch die Zukunft der Mitarbeiter*innen ist das sehr kontraproduktiv.

      "Es ist zwar nett, dass wir mit dem Portemonnaie der Kundschaft denken, aber wir tragen Verantwortung für unser Leben und die Mitarbeitenden."

      Warum gibt es so eine Einstellung vermehrt im Friseurhandwerk?
      SS:
      Wir sind sehr nah am Kunden und emotional mit der Person am Stuhl vor uns verbunden. Es ist zwar nett, dass wir mit dem Portemonnaie der Kundschaft denken, aber wir tragen Verantwortung für unser Leben und die Mitarbeitenden. Wir müssen unternehmerischer denken, auch um uns finanziell abzusichern.

      "Meine Leute bekommen eine Lebensversicherung obendrauf, die sie sich später auszahlen lassen können."

      Als du dich selbstständig gemacht hast, welche Vorstellungen einer perfekten Rente hattest du?
      SS:
      Ich habe mich mit 21 Jahren selbstständig gemacht. Damals hatte ich mich mit dem Thema Rente nicht direkt auseinandergesetzt. Jetzt aber unterschreibe ich, wenn jemand sagt: „Denk früh genug an deine Rente“. Das lernt man erst mit dem Alter. Wie lange ich arbeiten will, war für mich damals noch sehr weit weg. Erst seit ich in der Geschäftsführung bin – ich arbeite nämlich gar nicht mehr am Stuhl – habe ich mehr Zeit und Kapazitäten mir wirklich Gedanken zu machen. Als Arbeitgeberin habe ich nicht nur die Möglichkeit meinem Team mehr Gehalt zu ermöglichen … Meine Leute bekommen eine Lebensversicherung obendrauf, die sie sich später auszahlen lassen können. Das ist die Verantwortung, die ich trage. Das übersehen viele Chefs.

      Wir sprachen mit dem umtriebigen Web-Pionier, Salonunternehmer aus Hoyerswerda, der viele seiner Arbeiten im Büro und im Marketing von künstlicher Intelligenz erledigen lässt. Sein Wissen darüber teilt er in praxisnahen Präsenzseminaren in seiner neuen Akademie in Dresden, die es nicht nur für Friseurinnen und Friseure zu entdecken gilt, sondern auch für Industriepartner interessant sein könnte…  

      Heiko Schneider im Gespräch mit Katja Ottiger

      imSalon: Heiko, nachdem du im Talk mit Sascha Lobo über die KI und wie sie die Friseurwelt verändert, Teil unseres Zukunftskongresses in Berlin warst – wie geht es jetzt bei dir in die konkrete Umsetzung? Was gibt es Neues von Dir?
      Heiko Schneider: Zunächst einmal Glückwunsch an das Team von imSalon für diesen grandiosen Kongress, ich selbst habe das Gefühl, dass unsere Branche nun endlich von der Politik wahrgenommen wird! Zum Thema KI glaube ich, bedarf es eines praktischen Teils, einer Übersetzung sozusagen, all dieser verrückten Nachrichten, was mit Künstlicher Intelligenz, gerade in unserer Friseurwelt alles möglich ist - und genau das werde ich tun.

      „Ich schaue mir fast täglich 1-3 Stunden Informationen zu Künstlicher Intelligenz an und sortiere diese nach Relevanz für unsere Branche.“

      Was heißt, du möchtest die Nachrichten zu Künstlicher Intelligenz übersetzen?
      Heiko:
      Im Moment haben wir wöchentlich, ja täglich, ein Überfluss an Nachrichten zum Thema Künstliche Intelligenz, aus Amerika, in der letzten Woche aus Asien, und natürlich auch aus Deutschland. Ich schaue mir fast täglich 1-3 Stunden Informationen an und sortiere diese nach Relevanz für unsere Branche. Und wie auf dem Zukunftskongress gesagt, geht es dabei nicht um KI-Bildbearbeitung, sondern um den effizienten Einsatz Künstlicher Intelligenz in unseren Büros bei den Unmengen an Papier und Vorschriften.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger

      Günther, ihr lebt in euren Salons Nachhaltigkeit und betont die faire Bezahlung eurer Mitarbeitenden. Wie lässt sich Nachhaltigkeit im Preis widerspiegeln?
      Günther Steiniger:
      Wir vergeben ausschließlich Stundentermine und in diesem Sinn ist unsere Kalkulation auf eine Stunde ausgelegt. Wir legen großen Wert auf Qualität, was uns ermöglicht, höhere Preis verlangen zu können. Wenn Kundschaft Qualität gewöhnt ist, ist sie auch bereit, mehr dafür auszugeben.

      "Wenn Kundschaft Qualität gewöhnt ist, ist sie auch bereit, mehr dafür auszugeben."

      Eine Stunde für jede Kundin, jeden Kunden pro Schnitt?
      GS: Genau. Mit einem ordentlichen Beratungsgespräch, einer Kopfmassage, einem Schnitt, nochmal ausspülen … ist eine Stunde nichts. Bei uns gibt es keinen Trockenschnitt, jeder wird gewaschen. Und wenn eine Dame den gleichen Haarschnitt wie ein Mann bekommt, bezahlen beide den gleichen Preis, denn wir nehmen uns für beide gleich viel Zeit.

      Wie finden das die Herren?
      GS:
      Es gibt Herren, die meinen, sie brauchen keine volle Stunde. Wenn sie eine halbe Stunde möchten, bekommen sie die auch, zahlen aber letztlich das Gleiche.

      "Desto kleiner das Sortiment, desto besser der Überblick und desto weniger Verschwendung."

      Du bist bekennender Minimalist. Der Nachhaltigkeit geschuldet?
      GS: Ich bin absoluter Minimalist, mein Salon ist total clean. Auch bei den Produkten, da arbeite ich im Stylingbereich nur mit einer Firma zusammen (Anm., Authentic Beauty Concept) - mit kleinem Sortiment und der besten Performance. Desto kleiner das Sortiment, desto besser der Überblick und desto weniger Verschwendung. Der achtsame Umgang mit Ressourcen ist uns wichtig. Uns ist bewusst, dass wir nicht die Welt retten werden, aber wir leisten unseren Beitrag: Unser Lichtsystem schaltet sich abends aus, wir achten auf Wasserverbrauch, legen Wert auf Mülltrennung und sparen Verpackungen durch die ►Refill-Bar.

      Produkteabfüllung im Salon - läuft das gut?
      GS:
      Wir sind total zufrieden. Natürlich müssen wir mit den Kunden ein Erstgespräch angehen, aber sobald sie es angenommen haben, verwenden sie es immer wieder.

      Raphaela Kirschnick im Gespräch mit Matthias Herzberg, Geschäftsführer im Schweinfurter Artroom, 11 Mitarbeitende und 1 Auszubildender, Ambassador für Wella Professionals (artroommh.com).

      Matthias, du erhältst aktuell viel PR in eurer Regionalpresse über euren Umstieg auf die 4-Tage-Woche. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
      Matthias Herzberg: Seit ca. 2 Jahren denke ich darüber nach und habe viele Gespräche mit Kolleg*innen geführt, die diesen Weg bereits gegangen sind. Viele sind so positiv, dass es mir Mut gemacht hat. Wir brauchen New Work Konzepte für unsere Mitarbeitenden. Überall wird von Home-Office oder flexiblen Arbeitszeiten gesprochen, das ist bei uns aber nicht möglich. Mitarbeitende können nicht kommen und gehen, wann sie wollen, nicht einfach zu Hause arbeiten, also möchte ich etwas anderes bieten. 4-Tage-Woche ist unsere Lösung dafür.

      "Ich kann nicht Stunden reduzieren, bei gleichem Gehalt! Das rechnet sich niemals,..."

      Mit welchen Vorgaben hast du dich an dieses Projekt gemacht?
      MH:
      Ich kann nicht Stunden reduzieren, bei gleichem Gehalt! Das rechnet sich niemals, und ich möchte ganz sicher nirgends Abstriche machen müssen und so habe ich verschiedene Optionen durchkalkuliert. Es ist aber dann eine besondere Dynamik im Team entstanden.

      Im Gespräch mit Katriina Janhunen

      Wie war der Einstieg in Ihre Selbstständigkeit?
      Jasmin Zeidler: 2021 war ich schwanger und durch Corona zeichnete sich schon ab, dass mein Job nicht mehr bestehen bleibt. Also habe ich entschieden, mich als Kleinunternehmerin selbstständig zu machen. Ich habe nur minimal gearbeitet, um Stammkunden zu behalten. Im Januar 2022 wurde mein Sohn geboren, nach dem Mutterschutz habe ich minimal weitergearbeitet. Erst nachdem mein Sohn in die Krippe gegangen ist, konnte ich das hochkurbeln. Innerhalb von einem Jahr habe ich meinen Umsatz verdoppelt und bin in die Regelbesteuerung gekommen.

      Das heißt, Ihr Grund, um ein Kleinunternehmen zu gründen, war die Mutterschaft?
      JZ:
      Genau und die Flexibilität. Ich arbeite auch jetzt höchstens 18 Stunden die Woche und verdiene genauso viel wie angestellt. Mittlerweile habe ich zwei Aushilfen eingestellt und es läuft sehr gut. 

      Hatten Sie damals im Kleingewerbe einen eigenen Salon?
      JZ:
      Die erste Zeit habe ich mobil gearbeitet, aber dann mit Stuhlmiete angefangen. Aktuell habe ich die Aussicht darauf, den Salon, in dem ich meinen Stuhl gemietet habe, auf Dauer zu übernehmen, weil die Besitzerin in Rente geht.

      Wie lief der Umstieg in die Regelbesteuerung? Haben Sie die Preise erhöht?
      JZ:
      Ich habe die Preise schon erhöht, aber ich hatte sie auch davor nicht so niedrig. Ich habe die Preise vielleicht um 10% angehoben, nicht um 19%, weil ich vorher schon höherpreisig war.

      Und wie fanden die Kundinnen das?
      JZ:
      Die fanden das alle völlig in Ordnung. Da ich am Rande von Hamburg bin, wandern auch sehr viele aus Hamburg aus – da sind ja teilweise die Preise astronomisch gestiegen. Dadurch, dass ich mich auf Blond spezialisiert habe, spreche ich auch nur dementsprechendes Publikum an. Die lassen gerne ein bisschen mehr Geld im Salon.

      Im Podcast „Schüchtern bis nüchtern“ spricht André Puchta auf Schlagerradio.de mit spannenden Persönlichkeiten, die Außergewöhnliches leisten oder Ungewöhnliches erlebt haben.

      In seiner aktuellen Folge plaudert André Puchta sympathisch mit Tim Kreuzfeldt (Ponyclub Berlin) über dessen Leidenschaft des Friseurseins, seinen Umgang mit Kunden, mit Trends und auch Friseurpreisen, über die Tim Kreutzfeldt grundsätzlich nicht mit Kunden diskutiert.

      Was er liebt, gar nicht mag oder was die Berliner Frisur des Keta-Ponys ausmacht ... es macht Spaß Tim Kreutzfeldt zuzuhören, wie er das Friseurhandwerk vom Stuhl aus erlebbar macht.

      Reinhören lohnt:

      Step 1 | VORBEREITUNG 
      Den Augenbereich mit RefectoCil Augen Make up Entferner und Kochsalzlösung reinigen und die unteren Wimpern mit den RefectoCil Silicone Pads abdecken – denn nur die oberen Wimpern werden geliftet!

      Wie wirkt Living Coral am besten im Haar?

      "Das Tolle an Living Coral ist, dass der Farbtrend absolut für Jung und Alt geeignet ist. Es gibt unzählige Abwandlungen des korallroten Farbtons. Ob all over oder doch versteckt, als Highlight oder im Farbverlauf - ich sehe viele Möglichkeiten und für blonde Kundinnen ist es ein echt cooles Experiment für zwischendurch."

      Hast du Coloring-Tipps für uns?

      "Je besser die Basis ist, desto schöner und leuchtender wird das Resultat. Ich lege großen Wert auf einen einwandfreien Untergrund, um das Beste aus der Farbe raus zu holen. Living Coral lässt sich gut mit direktziehenden Farben kreieren und das ist wiederum gut für Kundinnen, die sich nicht 100%ig auf etwas festlegen wollen."

      Bunt und ganz in Zuckerlfarben sind die handgemachten Haarspangen und Clips des in Australien beheimateten Valet Studio's. Besonders schön sind die muschelförmigen Clips, die bereits jetzt Sommerstimmung ins Haar zaubern, aber dabei so gar nicht kindisch wirken!

      imSalon: Zwei Tage Co-Creation Event - Tim, wie war es?
      Tim Woesmann: Für mich waren die beiden Tage enorm vollgepackt mit Dingen, die es zu sehen und zu lernen gab. Sowohl von den Kollegen als auch von meinen tollen Mentoren Janina Ehrenberg und Matthias Scharf.
      Ein Highlight war sicherlich, dass ich als Startnummer 1 den Startschuss für den Award gegeben habe und dadurch bei allem jeweils der Erste war: bei der Präsentation des Looks, beim Modell vorführen, beim Fitting, beim Hairstyling und beim Fotoshooting.

      Was war dabei dein größtes Learning?
      Dass die Zeit sehr leicht unterschätzt wird. Ich dachte vier Stunden fürs Färben - das krieg ich hin. Aber ich habe wirklich in der letzten Sekunde die Farbe abgespült! (lacht.) 

      Wie setzte sich der Award eigentlich zusammen?
      10 Prozent das Foto aus der Bewerbung, 10 Prozent die Präsentation mit dem Model, 30 Prozent der Walk des Models und 50 Prozent das Abschlussfoto des Shootings.

      Die Kostenfrage: Wer zahlt das Ganze?
      Die Hotelkosten zahlte Wella und für die Flüge und die Materialkosten kam mein Chef, Shan Rahimkhan, auf. Dafür bin ich wirklich dankbar. Ich habe in der Vorbereitungszeit u.a. eine ganze Menge an Farben verbraucht, ich würde schätzen an die 15 Tuben. 
      Ich dachte, wenn ich mich beim NTVA bewerbe, dann nur mit einem Afrolook! Und da ich Afrohaar noch nie gefärbt habe, hatte ich das natürlich üben müssen! Am Technikkopf, an einzelnen Strähnen und dreimal am Model. In der Strähnenformation habe ich mit vier Farben gearbeitet, jeweils eine weitere in Ansatz und Längen. Mein Grundgedanke war, dass das Haar gestäubt aussehen sollte - harmonische Diversität, wie die Gewürzstände Marrakeschs.

      Der TVA hat mich und meine Kreativität über all die Jahre wachsen lassen.
      Und ich freue mich, dass ich meine Auszubildenden dazu inspirieren konnte, auch ein Teil der Wella Familie zu werden - diese Momente zwischen Gleichgesinnten genießen zu können und das Kribbeln der Kreativität in der Luft zu spüren.

      Mein NTVA 2019 war eine völlig neue Erfahrung.
      Mit diesem neuen Format kam ich in eine wahre Luxussituation. Ich konnte mich viel mehr austauschen und mir von anderen ihre Tricks zeigen lassen. Die tolle Organisation gab mir die Möglichkeit, mein Können auf den Punkt zu bringen und mich voll und ganz in den Fluss der Kreativität zu begeben.

      Meine Highlights sind diese magischen Momente der Aufregung.
      Die machen mich fast süchtig, diese Minuten, bevor es losgeht! Alle sind zusammen, jeder trägt sein breitestes Grinsen und die Vorfreude steht jedem ins Gesicht geschrieben. Dann die Begrüßung durch unglaublich tolle Menschen! Bekannte Gesichter, die einen schon so oft begleitet haben und wie ein kleiner Fels in der Brandung zu einem stehen, aber auch neue Gesichter und neue Inspirationen.

      Augenbrauen vorher.

      Axel Meininghaus von der Meininghaus Friseurakademie im Interview
      Axel Meininghaus und die Meininghaus-Akademie bilden in Forchheim Friseure aus | Credit: Markus Schmidt

      Also weniger Weiterbildung, stattdessen versorgen Sie den Markt mit neuen Mitarbeitern?
      AM:
      Es herrscht Bewegung im Mitarbeitermarkt. Aber viele, die sich bei uns ausbilden lassen, wollen sich selbstständig machen. Die haben Eltern oder andere Verwandte im Rücken und möchten in einem geschützten Bereich möglichst schnell gut werden, die Gesellenprüfung, dann möglichst bald die Meisterprüfung machen, und danach einfach den Laden übernehmen. Und wenn sie schon einen abgeschlossenen Beruf haben, reicht in den meisten Fällen ein Kompetenzjahr. Danach können sie in unserer Kammer zur Prüfung antreten.

      Aus welchen Berufsgruppen kommen denn die Leute?
      AM:
      Momentan habe ich z.B. eine kaufmännische Angestellte, eine Lagerarbeiterin, eine Konditorin, einen Schlosser… Und man glaubt gar nicht, welche Talente und Leidenschaft für das Handwerk da verborgen liegen!

      Was beschäftigt Sie persönlich?
      AM:
      Die Digitalisierung der Schule! Im Speziellen das Buchungssystem für Schulungen, dafür gibt es kein Programm, das müsste etwas selbst Gestricktes, Personalisiertes sein.
      Und der Generationenübergang! Ich sag mal so: Das Geschäft muss der Jugend überführt werden. (lacht.)

      Wann soll das passieren?
      AM: In den nächsten 3- 4 Jahren. Im Prinzip könnte ich könnte schon in Rente gehen, aber zuvor muss ich schauen, wer den Boss in Zukunft geben möchte. (lacht)

      Bis zum 1. November 2021 ist die Anmeldung für die Hairdressing Awards 2022 noch möglich!

      Alle Informationen rund um die  ► HDA Anmeldung

      Immer Up-to-Date rund um die HDAs  ► Hairdressing Awards auf imSalon.de

       

      Und wohin geht es mit der omnipräsenten Balayage?
      AH:
      Die Balayage ändert sich genauso, so wie jedes Styling ein Ablaufdatum hat. Im Moment kannst du die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil der Instagram Feed der Friseure gleich aussieht: Balayage Look und Haare, die von hinten mit dem Lockeneisen bearbeitet werden. Gerade der Farbmarkt bringt so eine Vielfältigkeit und derjenige, der es vorleben müsste, ist der Friseur!
      Friseure brauchen in den nächsten Jahren viel mehr Fachwissen, um die zukünftigen Kunden-Wünsche umzusetzen und das muss Face-to-Face passieren.  

      Credit: Tanja M. Copertino

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      Der Künstler kreierte dramatischen Kopfschmuck, den es in dieser Form in Österreich nie zuvor zu sehen gab. Die Herbstkollektionen von den Design-Labels Etro, Philosophy di Lorenzo Serafini und MSGM werden durch die aufwändigen Stücke Teil einer märchenhaften Gesamtkomposition.

      Jedes von Hand gefertigte Exponat harmonisiert perfekt zu den Farben des Herbstes: Rost, Petrol und Kastanie unterstreichen die Looks der internationalen Designerkollektionen und werden im Steffl Schaufenster effektvoll in Szene gesetzt.

      Ein Besuch in Wien lohnt sich immer, dabei sollte man den Gang in die Kärntnerstrasse nicht verpassen und unbedingt einen Blick ins Steffl Schaufenster (Kärtnerstr. 19, 1010 Wien) werfen.

      Hier die Kunstwerke der Kollektion:

      Step by Step zum richtigen Toupieren

      Step 1: Teile das Haar in Abschnitte, um das Toupieren einfacher zu gestalten. Sprühe, leichtes Haarspray oder Texturierungsspray auf die Haarwurzeln des ersten Abschnitts. Dies hilft, das Volumen zu erhöhen und das Toupieren zu unterstützen.

      Step 2: Halte einen Abschnitt des Haares hoch und platziere den feinzahnigen Kamm oder die Toupierbürste etwa 2-3 cm von den Haarwurzeln entfernt. Kämme oder bürste die Haare sanft in Richtung der Kopfhaut, indem du leichten Druck ausübst und die Haare leicht zurückschiebst.

      Step 3: Wiederhole diesen Schritt mehrmals, bis du das gewünschte Volumen erreicht hast. Arbeite dich Abschnitt für Abschnitt vor, indem du das Haarspray aufträgst und dann toupierst. Konzentriere dich auf den Haaransatz und arbeite langsam nach oben.

      Step 4: Nachdem du das gewünschte Volumen erreicht hast, kämme sanft die obersten Schichten der Haare über die toupierten Bereiche, um das Toupieren zu verbergen und ein natürlicheres Aussehen zu erzeugen. 

      Passendes Werkzeug? Der neue ►Y.S.Park Toupierkamm von Haaro bietet durch unterschiedlich lange Zähne und Trichterform der Zahnung einen super Toupier-Effekt.

      Wie trägt man Toupage heute?

       

      Woran liegt es, dass solch ein finanzieller Support für Mitarbeiter nicht erfolgt?
      SS:
      Als Arbeitnehmer*in ist es oft schwer, einen Chef bzw. eine Chefin zu finden, die so etwas ermöglicht, weil viele selbst eher Friseur*in sind. Das ist im Grunde nicht falsch, aber das unternehmerische Denken geht, durch das viele Arbeiten am Stuhl, verloren.

      Wie kann ich das Ruder für meinen Salon noch rumreißen, wenn ich meinen Mitarbeitenden finanziell mehr bieten will?
      SS:
      Das unternehmerische Dahinter ist das Wichtigste plus effizientes Arbeiten. Es geht vor allem darum, das Bewusstsein zu schaffen, dass man auch später gut Leben will. Die Problematik, die ich dahinter noch sehe: Als Friseur-Handwerker*in muss ich 18 Jahre lang in die gesetzliche Rentenversicherung zahlen. Als Selbstständige habe ich einen unglaublich hohen gesetzlichen Rentenanteil. Das sind bei mir fast 700 Euro. Das würde ich viel lieber in eine private Versicherung zahlen. Da ist im System doch auch etwas verkehrt. Wir wissen alle, dass Handwerker nicht den höchsten Lohn haben, warum muss diese Berufsgruppe länger in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen?

      Und du wirst das in Form eines Präsenz-Seminares anbieten? Oder online, was am einfachsten wäre?
      HS:
      Tatsächlich wird es ein Präsenzseminar, eigentlich einen Workshop, geben (siehe ►Mit KI leichter durch den Salonalltag): Am Sonntag, dem 16. Februar in Dresden geht nicht darum zu erzählen, was man alles machen kann, sondern sich gemeinsam wirkliche Praxisanwendungen für den Salon zu bauen.

      Was heißt das „bauen“?
      HS:
      Das heißt, eigene Prompts, eigene GPT's anwenden und in Richtung KI-Agent arbeiten. Denn das wird in Kürze für jeden machbar sein. Es geht von ChatGPT über NotebookLM bis DeepSeek. Wer hier von Beginn an dabei ist, wird gegenüber den Kollegen sehr schnell absolute Effizienzgewinne verzeichnen können.

      Wer zu spät anfängt Erfahrung damit zu sammeln, wird der kommenden Zeit hinterherlaufen. Ich vergleiche das mit dem Beginn der „Mitarbeitermarke“ oder dem Beginn der Social Media Zeit. Am Anfang ist alles fast kostenlos und für kleine Unternehmen, wie für uns Friseure, super einsetzbar. Aber später dann eher teuer, so wie Anzeigen bei Facebook und Instagram oder wie gute Mitarbeiter zu finden.

      Zurück zum Minimalismus. Wie äußert sich der in deiner Arbeit?
      GS:
      Ich bin ein ganz klarer Haarschneider und komme mit wenigen, ganz klar gesetzten Abteilungen zu gleichem Ergebnis.

      Und bei der Haarfarbe?
      GS: Es gibt schöne Naturhaarfarben, die man nicht verändern muss. Die kann man mit einem guten Schnitt unterstützen und mit Glanz und leichtem Glossing veredeln. Es braucht nicht immer die 3-Stunden-Coloration. Ich probiere die Natürlichkeit, die in einem Menschen steckt, hervorzuheben. Es ist für mich der beste Ausdruck einer Frisur, das Strahlen der Kundin herauszubringen.

      Ihr schließt mittags den Salon und macht eine Stunde gemeinsam Mittagspause?
      GS:
      Ja, da habe ich aus den Fehlern meines ersten Unternehmens gelernt. Mir ist wichtig, dass das Team zusammen die Pause verbringt und wir eine Kommunikation untereinander haben. In dieser Zeit ist das Geschäft zugesperrt und das Telefon nicht besetzt. Anfangs waren die Mitarbeiter dagegen, aber jetzt kann sich die niemand mehr wegdenken. Ein weiterer Grund, wenn auch die Ausnahme, ist, dass wir große Farbveränderungen, die wir meistens vormittags machen, mit dieser zusätzlichen Stunde abfedern könnten, sollten wir die Zeit benötigen.

      Welche Dynamik?
      MH:
      Presse und Social Media sind ja seit ein paar Jahren voll mit New-Work Themen. Vor eineinhalb Jahren kam die erste Mitarbeiterin und verlangte die 4-Tage-Woche. Für sie bedeutete das automatisch, sie macht den Samstag frei. Sie reduzierte dann von Vollzeit auf 32 Stunden, ihr war Freizeit wichtiger als das Gehalt und sie bestand darauf, den Samstag freizuhaben. Das ist ja völlig legitim. Dann folgten zwei weitere Mitarbeiterinnen mit dem gleichen Wunsch. Und als unsere Auszubildende letztes Jahr fertig wurde, fiel im ersten Gespräch über ihre Zukunft bei uns der gleiche Wunsch.

      Hat man da denn noch die Wahl?
      MH:
      Nein, ich will sie ja nicht verlieren. In der heutigen Zeit wäre es dumm zu sagen, geh woanders hin. Plötzlich war der Samstag nicht mehr der brummende Tag. Und dann habe ich so richtig intensiv darüber nachgedacht und den Vorschlag, samstags geschlossen zu haben, gedroppt.

      Gerade bei Farbkundinnen ist man schnell in einem hohen Preisbereich – als Kleinunternehmerin kann man nur ein paar Farbkundinnen in der Woche haben, weil man sonst über die Grenze kommt?
      JZ: Ja, genau so war das - am Anfang habe ich teilweise nur zweimal die Woche eine Kundin gemacht, weil mit Säugling nicht mehr möglich war. Ich habe meine Arbeiten immer mitgefilmt und fotografiert und das bei Instagram online bestellt. Dadurch spricht man viele Kunden in der Region an.

      Das heißt, als Sie dann nicht mehr Kleinunternehmerin waren, waren die Kundinnen auch schon da.
      JZ:
      Ja. Und es werden immer mehr.

      Wenn die Kleinunternehmerregelung ein gutes Gründungssprungbrett ist, was halten Sie dann von jenen, die dauerhaft so gemeldet sind?
      JZ: Nee, dann ist das kein Sprungbrett mehr. Ich kann das verstehen, wenn man innerhalb von 10 Jahren 3 Kinder bekommt und trotzdem ein bisschen arbeiten möchte. Das ist einfach lukrativer als angestellt zu sein. Aber wenn es darum geht, den Staat zu betrügen, finde ich das nicht gut. Letztendlich steht ja auch im Gesetz, dass jedes Unternehmen wirtschaftlich sein und gewinnorientiert arbeiten muss. Das würde zumindest heissen, dass man um die Inflation mehr verdient und dann müssen alle irgendwann über die Kleinunternehmergrenze kommen.

      Wäre eine zeitliche Begrenzung der Kleinunternehmerschaft sinnvoll?
      JZ:
      Nein, weil es gibt ja Leute, die ihr Hobby als Kleinunternehmen angemeldet haben. Ich habe eine Freundin, die ist Hobbyfotografin und das wird nie darauf hinauslaufen, dass sie damit Geld verdient. Da ist es einfach nur, um die Unkosten zu decken und dass das Finanzamt es nicht als Schwarzarbeit ansieht.

      Glauben Sie denn, dass viele Kleinunternehmer schwarz arbeiten?
      JZ:
      Ja. Aber auch Große.

      Kann man als Kleinunternehmerin von diesem Geld leben?
      JZ:
      Nein, als Alleinstehende nicht. Ohne Partner im Hintergrund ist das mit einem Kleinunternehmen auf keinen Fall möglich, weil die Einnahmen sind ja nicht der Gewinn, sondern man hat noch sehr viel Material und Miete – keiner kann von 800€ leben.

      Wer sind die typischen Kleinunternehmerinnen und warum arbeiten sie nicht mehr?
      JZ:
      Es gibt drei Gruppen. Einmal sind das Mütter, die das vielleicht auch als Chance sehen. Dann sind das Hobbyleute. Und dann Leute, die dachten, ein Kleinunternehmen ist ein gutes Sprungbrett, aber dann merken, dass die Bürokratie sehr einfach ist und den Rest einfach in die Tasche machen.

      Wie geht es Ihnen, wenn man überall nur negatives über Kleinunternehmer hört?
      JZ:
      Ich finde es schon ein bisschen unfair. Am Markt wird man schlecht bezahlt und gerade Frauen haben dadurch eine Chance einfach und ohne viel Angespartes loszulegen. Hätte ich sofort in die Regelbesteuerung gemusst, hätte ich gar kein Eigenkapital gehabt für das Equipment und die Miete. So konnte ich mir das Kundin für Kundin langsam aufbauen. Den faulen Apfel gibt's ja leider überall, das ist nicht nur im Kleingewerbe.

      Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
      JZ:
      Dass der Betrieb noch ordentlich wächst. Ich hätte gerne noch einen Azubi. Ich möchte den Salon ganz übernehmen und mir einen guten Namen machen.

      Und was wünschen Sie sich für die Branche?
      JZ:
      Dass mit weniger Neid geguckt wird. Wenn man nicht genug in der Kasse hat, sind nicht die anderen schuld, sondern man selber.

      Wann kommt jetzt eigentlich der Color DJ? Weißt du da Bescheid?

      JG: Der Color DJ ist eine schöne Sache, um Farben auszuprobieren und zusammenzumischen, mit denen die Kundinnen auch zuhause happy sind. Ich habe den noch nicht im Salon, aber ich will ihn mir zulegen. Das ist natürlich auch praktisch, wenn ich z.B. nicht im Salon bin und eine Kundin möchte aber einen speziellen Roséton. Dann kann eine Mitarbeiterin das Mischen mit dem Color DJ genauso machen. Ich muss mich aber noch ein bisschen damit auseinandersetzen und ausprobieren, denn besondere Haarfarben brauchen besondere Hausaufgaben!

      Danke Jutta, dann mache ich mich jetzt mal an meine Hausaufgaben und wünsche dir weiterhin frohes Färben!

       

      Bei Wella nachgefragt

      Momentan gibt es 7 Color DJ‘s weltweit, einen davon in Deutschland bei Andrea Hecker’s Salon in München und 4 Geräte in England. Das Projekt steht gerade in der Pilotphase, in der eine Liste geführt wird mit FriseurInnen, die sich für das Gerät interessieren. Wella entscheidet anschließend, ob sich die Produktion der Maschinen und der Kartuschen rechnet. Wella wird außerdem eine Preisempfehlung für das Farbservice mit dem Color DJ vorgeben. Jeder Friseur kann dann natürlich individuell bestimmen, was er für das Mixen mit dem Color DJ verlangen möchte.

      Step 2 | LIFTING PAD AUSWÄHLEN
      Je kürzer die Wimpern und je stärker der von der Kundin gewünschte Lifting Effekt, desto kleiner wählen Sie die Pad Größe.
      S: starker Lifting Effekt; besonders für kurze Wimpern
      M: natürlicher Lifting Effekt; für normale Wimpern
      L: dezenter Lifting Effekt; für sehr lange Wimpern

      Step 3 | LIFTING PADS ANLEGEN
      Tragen Sie ausreichend Glue auf der Rückseite der Lifting Pads auf – 15 Sekunden antrocknen lassen. Setzen Sie das Lifting Pad am Lidrand an.

      Bloggerinnen und Fashion-Victims tragen sie bereits... Große Kammspangen, die noch dazu über und über mit Glitzersteinchen besetzt sind! Eine Menge cooler Inspirationen, wie man diese Accessoires am besten trägt, findet ihr am Instagram-Account von PeaceOnyou.

      Der Look hat dir den Color Artist in Gold gebracht. 
      Ja, mit meinem Model hatte ich wirklich Glück. Denn das besondere an ihrem Haar ist, dass sie die kleinste Afroform hat. Beim Styling hatte ich dann irgendwann die Idee, Wasserwellreiter auszuprobieren, was eine neue, coole Wellenformation im Afrohaar ergeben hat.

      Die Unterstützung aus dem Salon, wie schaut die aus?
      Neben dem Finanziellen haben mich natürlich meine Kunden bei der Instagram-Challenge unterstützt. Enorm geholfen haben mir vor allem auch meine Kollegen, die mich in den letzten Wochen, nach meiner Nominierung, mit meiner Nervosität ertragen haben.

      Du hast auch den Social Media Award gewonnen – Wie nutzt du Social Media im Allgemeinen und auch für deine Vorbereitung auf Sevilla?
      Mein Account ist mein Look-book. Ein zeitgemäßes Friseurbuch und meine Expertise, mit der ich zeigen kann, was meine Spezialitäten sind.  Zur Vorbereitung klicke ich mich durch alle wichtigen Hashtags, wie #trendvision2019, #trendvisionaward und schaue, was international angesagt ist, was richtungsweisend ist, wohin die Trendströmung geht.  

      Was erwartest du dir von Sevilla?
      Da ich nicht weiß, was mich in Sevilla erwartet, weil es noch keine weiteren Informationen dazu gibt, erwarte ich mir noch mehr Input und viele Eindrücke. Was ich spannend finde, ist, dass man jetzt beim Deutschland, Österreich und Schweiz Award gut sehen konnte, wie unterschiedlich die Länder-Kreationen sind. Ich bin neugierig, wie unterschiedlich die dann Europaweit sein werden. 

      Wie bereitest du dich auf Sevilla vor?
      Momentan mit viel Tee trinken um beruhigt an den Start zu gehen.


      Steckbrief:

      • Name: Tim Woesmann, 36 Jahre
      • NTVA Color Artist Gold für Deutschland,& NTVA Social Media Award
      • Andere Nominierungen/Awards: Norddeutscher Meister im Hochstecken
      • Friseur seit 16 Jahren, vorher Ausbildung zum Koch und in Wirtschaft und Verwaltung, Ausbildung zum Friseur in Lünen, NRW
      • Aktuell: Salon Shan Rahimkhan in Berlin, Friseurmeister/Ausbilder/Trainer/Hairstylist
      • Karriereziel: Das kann ich im Moment nicht sagen, denn ich bin zufrieden – mit meinem Job und allem, was ich erreicht habe: vom Friseurmeister über Salonleitung bei einem Filialisten bis hin zum Wella-Fachtrainer
      • Instagram:Tim.ohne.struppi (privat)/ Shanrahimkhangermany (Salon)
         

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      #meinNTVA
      #NTVA2019
      #imSalon


      Fotocredits: Markus Schmidt | www.mas-foto.de

      Der Moment der Siegerehrung.
      Du weißt nie, was dich von der Jury erwartet. Jeder hat sein Bestes gegeben, jeder kann der Beste sein. Es kribbelt in den Zehen und die Hände werden schwitzig, du drückst das Modell und freust dich so sehr darüber, dass ihr diese tolle Zeit miteinander verbringen durftet... und dann der Moment der Erlösung!

      Ich bin dankbar für all die Unterstützung über die Jahre
      Von all meinen Mentoren und meiner Familie. Besonders in diesem Jahr hatte ich Tränen in den Augen, als ich kurz vorm Wettbewerb ein Teamfoto von meinen Minis geschickt bekam. Auf dem Banner stand: „Deine Räuber halten den Klenkes jedröckt“ - so drücke ich auch allen Finalisten immer die Daumen.

      Nun steht Sevilla vor der Tür.
      Bis dahin werde ich mich weiter von meinen Kunden, Miniräubern und Reisen inspirieren lassen. Und natürlich versuche ich alle über Instagram auf dem Laufenden zu halten. Für mich „alten Hasen“ geht das manchmal viel zu schnell, ich schaff es gar nicht, jeden Moment schnell genug einzufangen, um ihn teilen zu können, aber ich gelobe Besserung. Sevilla wird großartig und ich bin dankbar für diese tolle Chance!

      Step 1| Die Augenbrauen der Kundin ausmessen und die Gesichtsform analysieren.

      Über Axel Meininghaus:
      Seit 1988 Geschäftsführer der „Meininghaus Akademie der Friseure“, die er gemeinsam mit Frau Johanna und Schwester Antje betreibt, sowie zusammen mit seinen beiden Neffen Andi und Tobi 3 Salons.

      MEININGHAUS Akademie:
      Friseurfachschule, Akademie der Friseure mit Sitz in Forchheim

      MEININGHAUS Friseure:

      • 1 Salon in Bamberg mit 2 Ladenlokalen
      • 1 Salon und 1 „Pop up“-Salon in München
      • 1 Trainingssalon der Akademie in Forchheim – auch zur Aus- und Weiterbildung eigener Mitarbeiter

      "Die Look-Änderung von Dunkel auf Monroe-Blond hat sich über mehrere Wochen gezogen und dazwischen wurde auf Perücken zurückgegriffen."

      Wie werden die zukünftigen Looks aussehen?
      AH:
      Es wird rotziger und die 70er Jahre kommen wieder zurück – auch in Form von uniform gefärbten Köpfen: natürlich gefärbt oder total gebleacht in Blond oder Retro-Blond-Tönen. Der damalige Billie Eilish Look ist so ein Beispiel. Das war eine mords Farbkorrektur. Ihr Hairstylist Benjamin Mohapi hat das selbst geschildert: Man kann nicht zaubern. Die Look-Änderung von Dunkel auf Monroe-Blond hat sich über mehrere Wochen gezogen und dazwischen wurde auf Perücken zurückgegriffen.
      Außerdem habe ich im Moment auch eine große Nachfrage an Entfärbungen. D.h. Menschen, die sich jahrelang gefärbt haben, mache ich weiß bzw. grau.

      "Das Endprodukt und "Herzstück" ist eine Spritze mit zwei Kammern, einem Mischer und einem optimalen Auftragerohr"

      War der Prototyp sofort das, was du dir vorgestellt hast?
      ELA:
      Meine Mitarbeiterinnen haben getestet und Feedback gegeben. Seit 2020 wurde daran durchgehend gearbeitet. Das Endprodukt und "Herzstück" ist eine Spritze mit zwei Kammern, einem Mischer und einem optimalen Auftragerohr. Beim Auftragen mit der Spritze werden die beiden Komponenten so homogen vermischt, als ob man diese mehrere Minuten per Hand rührt. So ist nach sehr vielen Probeläufen die finale Colourbox entstanden.

      Wie integriert man die Extradienstleistung Lash & Brow-Service ideal im Salon?
      ELA:
      Ich scherze nicht, wenn ich sage: Wir konnten das Augenbrauen und Wimpernservice damit ankurbeln. Die Colourbox brachte in kurzer Zeit mehr Umsatz. Man hat Freude, damit zu arbeiten und bietet es deswegen automatisch an, weil es so einfach in der Handhabung ist. Die Colourbox ist bei uns gut platziert und macht Kund*innen neugierig und auch die Mitarbeiter*innen werden daran erinnert. Wenn Services in der Schublade versteckt bleiben, fragt keiner danach.

      Rentiert sich so ein Mini-Service?
      ELA
      : Oh, ja! Kleine Fische machen den Teich auch voll. Augenbrauen und Wimpernfarbe ist bei uns zum Standard bei einer Behandlung geworden. Man muss sich das mal vorstellen, wie viele Steps man sich erspart: Schüssel holen; Farbe öffnen, portionieren, schließen und der gleiche Vorgang mit dem Entwickler, danach rühren und auftragen.

      Muss ich bei der Handhabung etwas berücksichtigen?
      ELA:
      Die Handhabung ist sehr einfach und bedarf keiner speziellen Schulung. Zusätzlich gibt's eine tolle Beschreibung sowie unser Video (Anmerkung der Redaktion: siehe oben) zur Orientierung. Um sich einzugrooven, empfehle ich, den ersten Vorgang bei Kolleg*innen auszuprobieren.

      Unsere Branche ist vorwiegend weiblich. Bei Frauen ist Altersarmut ein großes Thema. Welche politischen Forderungen hast du?
      SS: Ich stehe hinter einem bedingungslosen Grundeinkommen, weil Handwerker*innen nicht die größte Gewinnmarge haben. Egal, wie gut wir kalkulieren und egal, wie effizient wir arbeiten. Die Gewinnmarge hat irgendwann ein Ende. Das ist Fakt. Mit einem Grundeinkommen wäre der Druck raus. Es wäre schön, wenn der Mutterschutz abgesichert wäre. Wir Selbstständigen kämpfen da ums Überleben. Dafür muss es doch eine Lösung geben, denn wir schaffen Arbeitsplätze, zahlen sehr viel Steuern! Es muss ein Auffangnetz für Selbstständige und auch Mitarbeitende geben.

      "Ich glaube, dass sich viel wegrationalisiert, was wir jetzt aushalten müssen. Corona war hier gar nicht das schwarze Schaf, sondern die aktuelle Inflation. Jetzt wird entschieden, wer unternehmerisch denkt und sein Unternehmen nach vorne bringen und verändern möchte."

      Wie siehst du die Friseurzukunft?
      SS:
      Ich bin ein sehr konstruktiver Mensch. Der Zukunft des Friseurhandwerks sehe ich positiv entgegen. Ich glaube, dass sich viel wegrationalisiert, was wir jetzt aushalten müssen. Corona war hier gar nicht das schwarze Schaf, sondern die aktuelle Inflation. Jetzt wird entschieden, wer unternehmerisch denkt und sein Unternehmen nach vorne bringen und verändern möchte. Man muss flexibel sein und sich auch anpassen können. Ich glaube, dass das Handwerk sehr exklusiv sein kann. Man sieht das in den USA, dort werden gute Friseure wie Stars behandelt und für Haarschnitte wird viel mehr als in Deutschland bezahlt.

      "Wir sind in der freien Wirtschaft und können uns aussuchen, an wem wir was verdienen wollen."

      Viele sagen, der Haarschnitt darf nicht Luxus werden …
      Ja, es ist ein Luxusgut, aber so nah wie wir, arbeitet kaum jemand in der Dienstleitung am Menschen. Man merkt immer noch, dass der Friseur den Stempel billiger Dienstleitung aufgedrückt bekommt. Als wären wir wie in der Pflege verpflichtet alle zu bedienen. Wir sind in der freien Wirtschaft und können uns aussuchen, an wem wir was verdienen wollen.

      In den Zeiten des Umbruchs. Wie hat sich dein Coaching-Zugang bzw. die Bedürfnisse der Friseurunternehmenden verändert?
      SS:
      Man merkt, es ist ein Umschwung. Die Leute brauchen mehr Bestärkung und Austausch. Es formieren sich Communitys. Früher hat man den Friseur um die Ecke beobachtet, jetzt fragt man nach: „Wie ist es bei dir?“.

      Danke Samantha, für das spannende Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

      „Wer zu spät anfängt, Erfahrung mit KI zu sammeln, wird der kommenden Zeit hinterherlaufen.“

      Dresden ist ein spannendes Stichwort: Ich habe da etwas von einer friseur.digital Akademie gehört?
      HS:
      Stimmt! Seit 01. Januar 2025 verwalten wir, die friseur.digital Agentur, die Akademie in der Villa Baumgarten in zentraler Lage in Dresden. Diese Akademie hat eine super Anbindung, sowohl an die Bahn - der Bahnhof Dresden-Neustadt ist nur 350 Meter entfernt - als auch an den Flughafen Dresden. Und es gibt in unmittelbarer Nähe Budget Hotels wie das Motel One oder das Moxy.

      Die Villa Baumgarten in Dresden ist ein Friseursalon! Was heißt „verwalten“ in dem Zusammenhang?
      HS: Dass wir in guter Kooperation mit dem Salon Villa Baumgarten, der sich im Erdgeschoss befindet, zusammenarbeiten. Die Seminarräume im Obergeschoss bieten Platz für kleine und große Seminar, verfügen über alles, was ein Seminarraum an Technik, Waschbecken und Arbeitsplätzen braucht, und ist vollkommen unternehmensneutral.

      Über die neue Akademie: „Dresden ist als Stadt so klein, dass kein großer Partner der Friseurindustrie ein eigenes Studio da betreibt.“

      Also hat friseur.digital jetzt eine Academy in Dresden, die auch andere Unternehmen anmieten können?
      HS:
      Ja,Dresden ist als Stadt tatsächlich so klein, dass kein großer Partner der Friseurindustrie mehr ein eigenes Studio in der Stadt betreibt. Trotzdem ist Dresden und Umgebung durchaus eine Friseur-Metropole. Es schreit also im Moment nach einer Möglichkeit eigene Seminare und Events abzuhalten. Die Location ist vollkommen neutral eingerichtet und für jeden Industriepartner offen.

      Spannend ist auch euer Arbeitszeitkonzept: Ihr lebt die 3- bis 5-Tage-Woche?
      GS:
      Stimmt. Ich habe Mitarbeiter, die 30 Stunden verteilt auf 3 Tage arbeiten und vier Tage frei haben. Und ich habe Mitarbeiter mit einer 4-Tage-Woche sowie eine Mitarbeiterin in der 5-Tage-Woche. Ich bin da total offen. Allerdings ist die 4-Tage-Woche für jeden der Gamechanger und ohne funktionierendes Konzept geht da gar nichts. Wir haben das Privileg, gut ausgebucht zu sein. Wenn man die Termine nicht voll bekommt, muss man aufsperren, wenn Bedarf da ist. Und weil wir in der Woche gut besucht sind, arbeiten wir samstags beispielsweise unterbesetzt mit zwei Mitarbeitern.

      Was liegt dir branchenintern am Herzen?  
      GS: Ich würde mir sehr wünschen, dass wieder mehr Betriebe ausbilden. Ich bin ein Ausbildungsbetrieb und bei mir ist das Schöne, dass meine Lehrlinge schon in der Lehre oft ein Stellenangebot woanders bekommen.

      Und alle im Team gingen mit?
      MH:
      Es war ein einstimmiges, begeistertes JA! Wir haben dann alle nochmal vier Wochen darüber nachgedacht und dann einstimmig die Entscheidung dafür gefällt.

      Und wie habt ihr das Salonöffnungstechnisch gelöst?
      MH:
      Wir haben Samstag geschlossen und die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Freitag 7.30 Uhr bis 18:00. Schluss um 18:00 war allen ganz wichtig, um noch den Abend genießen zu können.

      7:30 finde ich prickelnd. Gibt es denn überhaupt so viele Kunden, die zu dieser frühen Zeit kommen?
      MH:
      Das habe ich meine Mitarbeiter auch gefragt und den Ball zurückgespielt. Ich sagte, wenn ihr wollt, dass wir so früh aufsperren, dann müsst ihr dafür sorgen, dass wir auch was zu tun haben. Und was für mich spannend war und ist, dass wir so eine ganz andere Art von Zielgruppe ansprechen. Nämlich jene Kunden, die immer abends lange arbeiten. Diese kommen nun vor der Arbeit. Auch unsere Balayage Kundinnen, die oft sehr lange sitzen, kommen jetzt um 7:30, weil sie so mittags früher fertig sind und den ganzen Tag für sich haben.

      Wie habt ihr eure Kunden darüber informiert und wie waren die Reaktionen?
      MH: Ich hatte ja bereits Mitarbeiter, die ihre Kunden von Samstag in die Woche gezogen haben. Da ging das erstaunlich einfach. Wir haben einen Aushang gemacht, einen Newsletter an alle Kund*innen verschickt und natürlich auch Social Media genutzt. Ich erwartete ganz viel Gegenwind, aber überhaupt nicht, im Gegenteil, viele haben das begrüßt.

      Kein Kunde hat sich beschwert?
      MH:
      Eine einzige Dame ist an die Decke gegangen und hat uns einen wütenden Vortrag gehalten, darüber, wie wir uns so etwas als Dienstleister erlauben können. Mit solchen Leuten musst du leben. Wir haben sehr viele Neukunden gewonnen und so ist es ein Kommen und Gehen.

      "Jetzt habe ich 24 Arbeitsstunden in der Woche gewonnen, ohne jemanden Neues einzustellen. Hammer!"

      Was hat sich im Team geändert?
      MH:
      Dadurch, dass wir jetzt alle wieder zu den gleichen Zeiten arbeiten, schweißt das enorm zusammen. Wir haben ein tolles Teamgefühl, das ist richtig schön. Und weißt du was? Die Mitarbeiter, die bereits die 4-Tage-Woche mit reduzierten Stunden hatten, arbeiten alle vier wieder Vollzeit. Jetzt habe ich 24 Arbeitsstunden in der Woche gewonnen, ohne jemanden Neues einzustellen. Hammer!

      Wie sind die Auswirkungen auf den Umsatz? Wie ist dein erstes Resümee nach sechs Wochen?
      MH:
      Wir haben echt krasse Umsatzsteigerungen von über 20 %.

      "Es ist wirklich verrückt, was die Aussicht auf ein langes Wochenende psychisch im Kopf macht."

      Und wie erklärst du diesen Mehrumsatz?
      MH:
      Du organisierst dich einfach besser an so einem langen Tag und die Leute sind motiviert und dadurch produktiver. Es ist wirklich verrückt, was die Aussicht auf ein langes Wochenende psychisch im Kopf macht.

      Es gibt einige KollegInnen, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, Arbeitstage zu reduzieren. Was wäre dein Ratschlag für all jene?
      MH:
      Kommuniziert von Anfang an eng mit den Mitarbeitenden und mache auch klar, dass es sich um ein Pilotprojekt handelt. Wenn es nicht funktionieren sollte, dann muss man auch wieder zurückgehen können.

      Wie sieht es eigentlich mit den Auszubildenden aus?
      MH:
      Wir haben eine Auszubildende, die ist 18, deswegen können wir das auch so machen. Hätte ich unter 18-Jährige, dann müssten wir da eine andere Lösung finden, da diese aus arbeitsrechtlichen Gründen maximal 8,5 Stunden am Tag arbeiten dürfen. Dann würden wir einen extra Trainingstag einlegen, aber zum Glück brauchen wir das nicht.

      Lieber Matthias, ich danke dir für das Gespräch und bin gespannt, wie sich dein neues Arbeitszeitmodell langfristig etabliert.

      Step 4 | WIMPERN FIXIEREN
      Ausreichend Glue auf die Wölbung der Lifting Pads aufragen – kurz antrocknen lassen. Streichen Sie die Wimpern gleichmäßig und gerade auf das Lifting Pad.

      Nicole Kidman trug am Red Carpet der Golden Globes eine schwarze Samtschleife im Nacken, an ihrer Hochsteckfrisur befestigt. Was uns vor wenigen Wochen noch als fragwürdiges 90ies-Comeback vorkam, lässt sich, wie es Alex Eagle Studio vorzeigt, allemal zum passenden Outfit gut kombinieren und schafft einen Stilbruch.

      Steckbrief:

      • Name: Nadine Röver, 34 Jahre
      • seit 17 Jahren Friseurin
      • Inhaberin Haarschneider und Räuber, Aachen
      • Ausbildung bei „Friseur Annussek“ in Walsrode
      • bisherige Stationen: Meisterschule, „Groha and Friends“ Schweinfurt
      • Follow on Instagram:n.pusteblume (privat) / Haarschneider und Räuber (Salo

      Wichtige TAGS
      @wellaprofde
      @imSalon_magazin

      #meinNTVA
      #NTVA2019
      #imSalon

      Fotocredits: Markus Schmidt | www.mas-foto.de

      Step 2| Die Wellness®Eye-Augenbrauen individuell in Form schneiden.

      Grau-Looks sind noch immer ein kontroverses Thema, oder?
      AH:
      Ich war am Wochenende bei einer Veranstaltung mit Kollegen und da hat mich jemand darauf angesprochen: „Bist du bescheuert, du machst Kunden zu Nichtfärbern!“. Im Gegenteil: Die Kunden haben ein viel cooleres Gefühl, weil sie nicht mehr in der Abhängigkeit sind im 14 Tagen-3 Wochen Takt nachzufärben. Ich finde es total gut, unabhängig von Haarfarben zu sein. Die Kunden kommen trotzdem, damit das Haar schön kühl und leuchtend bleibt. Für den Salz und Pfeffer Effekt kommen dann immer wieder ein paar dunkle Strähnen rein. Viele glauben, Graue Haare sind ein Kleinding, aber das ist Quatsch. Du musst halt Haarefärben können, um solche Kunden nicht als Farbkunden zu verlieren.

      Welche Fehler machen KollegInnen bei Farbkorrekturen?
      AH:
      Ich will mir hier nicht anmaßen, Fehler bei anderen Friseuren zu finden, aber es muss schon klar sein: Wenn du eine Korrektur machst, dann kostet das Geld. Es muss einem bewusst sein, wie viel Zeit und Produkt man in eine Korrektur investiert. Die kann man nicht einfach so zwischendrin annehmen. Es braucht außerdem Selbstbewusstsein, um zu sagen, was funktioniert und was nicht. Oft werden Dinge versprochen, die man gar nicht halten kann. Wichtig ist auch, die Kundin wissen zu lassen, was sie dafür tun muss, damit das gewünschte Ergebnis erreicht wird.

      Was empfiehlst du bei Reklamationen?
      AH:
      Das passiert - auch mir. Da muss man wirklich lernen, damit umzugehen. Mein früherer Chef bei Wella hat immer gesagt: „An jedem Stück Haar hängt auch ein Stück Mensch dran“, der hat Gewohnheiten und Vorstellungen und manchmal passieren Dinge, die du dir zwar nicht erklären kannst, aber womit du souverän umgehen musst.
      Wenn du am Waschbecken schon merkst, dass es nicht so aussieht, wie gewünscht, dann ist es wichtig, dass du keine Panik und Angst kriegst. Das Schlimmste ist, wenn man so tut, als wäre nichts passiert oder wenn man versucht, sich rauszureden. Meine Güte, wir sind alle Menschen.
      Man muss einfach ein gutes Gefühl haben, wer da vor dir sitzt bei der Beratung. Deswegen auch 5 Minuten mehr in Fragen oder Zuhören investieren, als nachher zu sagen „Oh mein Gott“.

      Warum braucht ein Salon die Colourbox?
      ELA:
      Ich will meinen Kolleg*innen ermöglichen, mehr Umsatz zu machen und Mitarbeiter*innen zu motivieren. Die Colourbox ist produktunabhängig, man kann also mit jeder namhaften Augenbrauen- und Wimpernfarbe arbeiten. Sie ist auch nachhaltig, denn es kann ideal portioniert und die Spritze wieder verschlossen werden. Auf diese Weise benötige ich weniger Produkt. Der Mischer spart langes Rühren und garantiert eine perfekte Emulsion mit einem perfekten 1:1 Verhältnis. Genauso können super einfach zwei Farben gleichzeitig aufgetragen werden. Das Tool ermöglicht ein ästhetisches und schönes Arbeiten in einem Durchgang. Wer aber das Auftragen mit Stäbchen und Schüsselchen liebt, kann die Colourbox als Mischtool verwenden.

      Wie komme ich an meine Colourbox?
      ELA:
      Aktuell ist sie bei uns auf der Website unter www.ejo.at erhältlich. Gerade stehen wir in Verhandlungen mit diversen Friseurbedarfsgeschäften.

      Danke, Edith, für das spannende Gespräch und alles Gute für dich Zukunft!

      • Half-Up Hairstyles: Toupieren kann auch bei halbhochgesteckten Frisuren verwendet werden, um dem oberen Teil des Haares mehr Volumen zu verleihen. Toupier die Haare am Ansatz, bevor du den oberen Teil zu einem Pferdeschwanz oder einem Knoten zusammenbindest. Ariane Grande hat diesen Look zu ihrem eigenen, persönlichen Markenzeichen gemacht.
      • Alltäglicher Look mit Volumen: Für etwas mehr Volumen und Textur in den Haaren kann der Oberkopf toupiert werden.
      • Lockere Wellen und Beach Waves: Toupieren kann verwendet werden, um lockere, natürliche Wellen oder Beach Waves zu erzeugen. Toupier die Haare leicht, bevor du sie in Lockenstab oder Glätteisen wellst. Dies hilft, dass die Wellen voluminöser und haltbarer werden.
      • Glamouröse Anlässe: Für besondere Anlässe wie Hochzeiten, Bälle oder Partys kannst du das Toupieren verwenden, um glamouröse Frisuren mit beeindruckendem Volumen zu gestalten.
      • Zurückhaltendes Toupieren: Der moderne Ansatz des Toupierens ist oft subtiler und weniger übertrieben als in vergangenen Jahrzehnten. Ziel ist es, Volumen zu erzeugen, ohne dass das Toupieren offensichtlich sichtbar ist.
      • Texturierte Bobs und Pixies: Auch bei kurzen Frisuren wie Bobs oder Pixies kann das Toupieren verwendet werden, um mehr Textur und Form zu erzeugen.
      • Hochsteckfrisuren: Toupieren ist eine großartige Methode, um Hochsteckfrisuren mehr Volumen und Halt zu verleihen. Toupier die Haare am Oberkopf und an den Seiten, bevor du sie zu einer eleganten Hochsteckfrisur formst.

      Interessiert an Seminaren zum Thema Hochsteckfrisuren? Dann schaut bei unserem Seminarkalender vorbei.

      Samantha Schüller führt in Düsseldorf ihren Salon Kopfsache auf 207m² mit 8 Mitarbeiter*innen. Außerdem leitet sie die Kopfsache Akademie, wo Seminare und auch Unternehmens-Coaching stattfinden. Außerdem ist die laufend unterwegs und hält spannende Vorträge, wie im Februar in Frankfurt oder im April in Leipzig, München oder Düsseldorf ►Strong Female Leadership mit Samantha Schüller - Wella Professionals.

      Kann das funktionieren, unterschiedlichen Partnern eine „eigene Heimat“ zu bieten, sodass sich deren Kundinnen und Kunden dort wohlfühlen?
      HS: Wir sind friseur.digital, also lösen wir dies auch digital: Der Seminarkunde findet auf verschiedenen digitalen Displays genau die Logos und die Bilderwelt, die zum aktuellen Seminar passen. Zudem werden wir regelmäßig eigene, neue Seminare auflegen und verschiedene Industriepartner zu Gast haben. Schaut mal in unseren Seminarplan (siehe Dokument im Infokasten) und seid gespannt, was alles kommt!

      Das ist schön?
      GS:
      Das ist für mich eine Ehre, weil ich weiß, dass meine Leute immer einen Job kriegen. Es zeigt mir aber auch, dass die Leute nicht mehr ausbilden wollen, aber viele Mitarbeiter suchen. Dieses System wird irgendwann so nicht mehr funktionieren. In zehn Jahren wird es weniger gute Stylisten geben, die noch mehr ausgebucht sind mit automatisch höheren Preisen. Mein Appell an die Unternehmen ist, wieder mehr auszubilden, den jungen Leuten zuzuhören, versuchen zu verstehen und sich an die Gegebenheiten anzupassen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg und auch, dass man das Bild rauskriegt, wie es vor 20 Jahren war.  

      "Mein Team ist nur so stark wie mein Lehrling, wie unser „schwächster“ oder unser „jüngster“ Mitarbeiter ist."

      Ich sehe es an mir: Die Leute bleiben, weil es für die passt. Ich habe eine flache Hierarchie und versuche, jedem auf Augenhöhe zu begegnen. Der Ort, an dem wir arbeiten, soll ein Wohnzimmer sein, in dem wir uns alle wohlfühlen. Mein Team ist nur so stark wie mein Lehrling, wie unser „schwächster“ oder unser „jüngster“ Mitarbeiter ist. Und deshalb muss ich als Leader unten beginnen und dann das Team rauf pushen.

      Sollten einzelne Wimpern gekreuzt sein, müssen Sie diese vorsichtig lösen und dann gerade fixieren. Bei widerspenstigen Wimpern oder solchen, die sich wieder lösen, tragen Sie etwas mehr RefectoCil Glue auf und fixieren die Wimpern erneut.

      Die glamouröse Variante der Haarspangen präsentiert das New Yorker Label Lelet NY.  Auch Stars, wie Nicole Scherzinger, Lily Collins oder Chloe Moretz trugen diese besonders edlen Schmmuckstücke bereits auf dem Red Carpet.

      Step 3| Aufbringen des Spezialklebers Activ Aqua Bond 3 auf die Rückseite der Transparentfolie. Der Kleber sorgt für besonders lange Haltbarkeit.

       

      "... nach „kaputt“ kommt „ab“."

      Gibt es auch Farbkorrektur-Wünsche, die du ablehnst?
      AH:
      Wenn die Haarstruktur zerstört ist, kann ich auch nichts mehr machen, denn nach „kaputt“ kommt „ab“. Ich entscheide wirklich an der Haarstruktur, ob ich die Korrektur mache. Wenn die passt, dann lehne ich kaum etwas ab. Da ist ja auch der Nervenkitzel für mich. Es gibt auch Momente, in denen ich mir manchmal in den Arsch beiße und mich frage: „Warum machst du das?!“ (lacht)

      Angenommen ich hab eine klassische Folien-Strähnen Kundin und sie möchte einen Balayage Look. Hast du Tipps und Tricks zum Punkt Farbkanten ausbessern?
      AH:
      Zu einer Kundin, die Foliensträhnen gewohnt ist und die ein weicheres, natürlicheres Farbergebnis möchte, bin ich ganz ehrlich: „Bis ich meine Handschrift in der Farbe erkenne, brauche ich dich ein paar mal am Stuhl.“
      Viele bearbeiten die Ansätze bei einer Balayage chemisch. Dann wird das in 6 bis 8 Wochen komisch. Wenn die Ansätze dann angeknackt sind, dann geht das über rot oder orange und das sieht nicht gut aus.
      Du kannst aber mit einem soften Rootfading tricksen.

      Interessiert an den Seminarformaten von friseur.digital?

      Seminarübersicht friseur.digital by Heiko Schneider
      Seminartermine

      Über Günter Steininger:

      • 2 Salons  in Österreich: "Fell Salon Graz" und "Fell Salon 8020" (Graz) 
      • 13 Mitarbeitende | 2 Lehrlinge
      • Trainer, Ausbilder, Session Stylist 
      • DACH Advocate Authentic Beauty Concept
        www.fell-salon.com

      Step 5 | LASHPERM AUFTRAGEN
      Den Wirkstoff Lashperm mit dem RefectoCil Kosmetikpinsel im unteren Bereich der Wimpern auftragen. Den oberen Bereich ganz freilassen. 8 Minuten einwirken lassen. Nach der Einwirkzeit tupfen Sie LashPerm mit einem trockenen Wattestäbchen ab.

      Step 6 |  NEUTRALIZER AUFTRAGEN
      Den zweiten Wirkstoff Neutralizer auf der gleichen Stelle auftragen wie zuvor Lashperm. Einwirkzeit: 5 Minuten Nach der Einwirkzeit tupfen Sie Neutralizer 2 mit einem trockenen  Wattestäbchen ab.

      Die schönsten Haarreifen haben wir bei der New Yorkerin Jennifer Behr entdeckt. Alle Headpieces sind handgemacht und sorgen für den Wow-Effekt, egal ob mit offenen oder hochgesteckten Haaren kombiniert.

      Step 4| Die Augenbrauen mittels einer Pinzette applizieren und vorsichtig an die Haut drücken.
      Die Augenbraue mit den Fingerspitzen gleichmäßig festdrücken. Gegebenenfalls überschüssigen Kleber an den Seiten mit einem Wattestäbchen wegnehmen.

      Wie gehst du beim Dunkelfärben vor? Pigmentierst du die Haare vor?
      AH:
      Das kann man nicht pauschal sagen, denn das kommt auf die Haarstruktur an. Im Grunde lass ich die Finger von Farben und greife auf Tönungen, Direktzieher oder Intensivtönung. Auf jeden Fall pigmentiere ich immer mit reduziertem Wasserstoffperoxyd vor. Ich finde es ist wichtig, dass die Kunden lernen, dass es nicht so einfach ist von Blond auf Braun zu kommen. Kunden müssen mitarbeiten, zum Beispiel mit Farbmasken zu Hause, sie müssen zwischendurch kommen, damit ein Glaze drauf kommt. Das sage ich der Kundin, dass das ein längerer Prozess ist. Es gibt Farbgesetze, die ich nicht ändern kann.

      Step 7 | WIMPERN FÄRBEN
      Jetzt können die Wimpern mit RefectoCil Farbe direkt auf den Lifting Pads gefärbt werden. Die Einwirkzeit beträgt nur 2 Minuten! Danach die Farbe mit einem feuchten Wattepad entfernen.

      Step 5| Für den perfekten Look die Augenbraue mit einer Brauenbürste in die gewünschte Form bürsten und eventuell zusätzlich mit dem extra haltbaren Augenbrauenpuder der GFH das Make-Up finalisieren. Überschüssiges Puder mit der Brauenbürste wegnehmen.

      Wie gehst du mit Grünstich nach dem Sommer vor?
      AH:
      Wenn es sich um einen klassischen Poolunfall handelt, hilft eine Aspirin+C Haarwäsche. Das kann man den Kunden für eine Heimanwendung empfehlen. Wenn das aber gar nicht hilft, dann machst du eine ganz softe Blondierwäsche im Laden.

      " ... du musst abrechnen, wenn die Kundin an der Kasse steht und nicht vorher!"

      Welche Preise verrechnest du für eine Farbkorrektur?
      AH:
      Es ist schwierig zu sagen, was der Preis ist. Es kostet was es kostet und du musst abrechnen, wenn die Kundin an der Kasse steht und nicht vorher!
       

      Danke dir, Andrea, für das spannende Gespräch und alles Liebe für die Zukunft!

      Step 8 | LIFTING PADS ENTFERNEN
      Streichen Sie mehrmals mit einem feuchten Wattepad über die Pads, die Feuchtigkeit löst langsam den Kleber.. Dann spannen Sie das Lid und nehmen die Lifting Pads von außen nach innen ab. Fertig ist der atemberaubende Augenaufschlag!

      Oliver Schmidt, Salonunternehmer, Coach, Autor und Speaker, im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Oliver, in deinem neuen Projekt „Go College“ widmest du dich neuen Wegen, Nachwuchs fürs Friseurhandwerk zu begeistern. Bevor wir darüber sprechen, wie stehst du denn zur Dualen Ausbildung? Wo siehst du Handlungsbedarf?
      Oliver Schmidt:
      Oh, das kann ich sehr vielseitig beantworten. Grundsätzlich finde ich die duale Ausbildung gut. Wir müssen uns aber die aktuelle Generation anschauen, die hat eine eigene Lernbereitschaft und auch eine andere Einstellung zur Arbeitsweise. Egal ob Geschäfts- oder Ausbildungskonzept, diese gehören immer der Zeit angepasst.

      Sind wir der Zeit angepasst?
      OS:
      Persönlich finde ich es schlimm, dass es so viele Ausbildungsabbrüche gibt: Nur gibt es diese auch in anderen Handwerken und die Anzahl der Studienabbrüche ist hoch wie nie. Die Jugend probiert sich mehr aus, man sucht, was wirklich zu einem passt. Das werden wir erstmal nicht ändern. Ein Blick auf die demografische Kurve zeigt jedoch ganz andere Probleme, ob für die Ausbildung, den Arbeitsmarkt oder auch die Rente. Vor ein paar Jahren hatten wir 1,4 Millionen Schulabgänger, jetzt haben wir nur noch 700.000 und mehr werden es nicht.

      "Bei diesen Zahlen hat auch das beste Ausbildungssystem ein riesiges Problem..."

      Das entspricht ja auch der Entwicklung der Ausbildungszahlen, eine Halbierung in zehn Jahren. Es wird also nicht besser werden?
      OS:
      Genau! Das bleibt zu wenig. Das duale System ist aktuell alternativlos und natürlich müssen wir uns da einiges ansehen. Aber bei diesen Zahlen hat auch das beste Ausbildungssystem ein riesiges Problem. Wenn wir keine Auszubildenden mehr haben, dann hat das ein Mitarbeiter- und ein Salonsterben zur Folge.

      Das klingt einleuchtend, nur woher dann die Fachkräfte der Zukunft nehmen?
      OS:
      Es gibt eine neue Chance, und die hat bisher keiner erkannt, das ist die KI. Die KI wird unglaublich viele Jobs zerstören. Laut McKinsey tangiert das 45% der bestehenden Berufe. Bis 2030 werden 3 Millionen Menschen ihren Beruf verlieren oder verändern müssen. Kassiererinnen, Grafiker, Buchhalterinnen, technische Zeichner und so viele mehr sind Berufe, die keine Existenzchancen haben.

      Deine Lösung?
      OS:
      Anstatt auf sinkende Geburtenjahrgänge mit immer weniger Schulabgängern sollten wir auf die stark zunehmenden Arbeitskräfte aus anderen Berufsfeldern setzen.

      „Wenn von 3 Millionen Menschen nur 10% dafür offen sind, dann sind das 300.000 potenzielle Quereinsteigende ins Friseurhandwerk.“

      Wo willst du da ansetzen?
      OS:
      Wir werden einen Dachdecker nicht zum Friseur machen, aber die beautyaffine Grafikerin oder Verkäuferin vielleicht schon. Wenn von 3 Millionen Menschen nur 10% dafür offen sind, dann sind das 300.000 potenzielle Quereinsteigende ins Friseurhandwerk. Ich sehe hier ein Ende des Fachkräftemangels.

      Hast du Erfahrung mit Quereinsteigenden?
      OS:
      Vor 1,5 Jahren habe ich meine erste Quereinsteigerin eingestellt. Das war ein Zufall, hat aber diesen Gedanken angeregt. Mittlerweile ist sie eine meiner besten Mitarbeiterinnen, und ich habe 7 weitere eingestellt. Aus all meiner Erfahrung habe ich gemeinsam mit Guido Paar ein Trainingskonzept entwickelt.

      Wie alt sind deine Quereinsteigende im Durchschnitt?
      OS:
      So um die 28.

      Und wie integrierst du diese in den Salonalltag?
      OS:
      Dies birgt natürlich andere unternehmerische Herausforderungen. Wir können diese Kräfte nicht mit einem Azubilohn abspeisen, sondern zahlen ein angemessenes Gehalt. Das bedeutet aber auch, dass sie schnell am Kunden arbeiten müssen, um sich zu rechnen. Dafür benötigen wir eine Produktivitätslösung. Wir müssen es schneller schaffen, Quereinsteiger an den Kunden zu bringen.

      Wie bekommt man diese schneller an den Kunden?
      OS:
       Ich habe eine eigene Akademie, das hat der Durchschnittsbetrieb aber nicht. Deshalb haben wir mit GO College Lernmodule für das gesamte fachliche Friseurwissen entwickelt, die jeder Salon umsetzen kann.

      Wie sieht das konkret aus?  
      OS:
      Wir haben didaktische Videomodule erstellt, um Menschen anders ans Lernen heranzuführen. Diese Module arbeiten Step-by-Step mit vielen kleinen Lernschritten in Form einzelner Arbeitsschritte. Jeden Tag sind dafür 1-2 Stunden notwendig. Diese Lernsystematik schafft tägliche Erfolge. Das können die Menschen online im Salon machen.

      Wer kontrolliert dann die Arbeit im Salon?
      OS
      : Dafür gibt es einen Beauty Coach. Jeder Salon bestellt eine, die Quereinsteigenden begleitende Person, das kann ein Mitarbeiter sein oder der Chef/ die Chefin selbst. Diesen trainieren wir in vier eigenen Onlinesessions, die jeweils 90 Minuten dauern. Man lernt dabei alles zum Programm, den Menschen, dem Training, aber auch auf was zu achten ist.  

      Was kostet das Ganze?
      OS:
      L’Oréal Professionnel unterstützt das ganze System und bietet es über ihre Plattformen an.
      Das 12-Monatstraining kostet insgesamt 1.799, - €. Darin enthalten sind die Sessions für den Beautycoach sowie alle Module für den Trainee, so nennen wir die Lernenden.

      Welchen Abschluss habe ich danach in der Tasche?
      OS:
      Der Trainee wird dann zum „Go College Hair & Beauty Stylist“ und sollte nach 12 Monaten handwerklich auf dem Level eines Friseurgesellen sein.

      Gibt es denn nach 12 Monaten eine Prüfung?
      OS:
      Es wird einen Check geben, da sind wir gerade noch im Finetuning, wie das aussieht.

      "Wir haben hier ein verzwicktes Bildungssystem, das andere Ansätze leider allzu oft bremst."

      Aber als Friseurausbildung gilt das nicht?
      OS:
      Wir sind keine staatliche Ausbildung, sondern privat. Der Absolvent kann aber mit diesem Training, seinem Abitur oder anderem Lehr-/ Studienabschluss dann zur Lehrabschlussprüfung antreten. Wir haben hier ein verzwicktes Bildungssystem, das andere Ansätze leider allzu oft bremst. Man kann sich ja nicht nur Friseur nennen, wenn man die Lehrabschlussprüfung abgelegt hat. Wir haben da viele Ausnahmen im System. Was ist mit dem Friseur, der bereits 10 Jahre in der Türkei gearbeitet hat?

      Cat | BaBylissPro | Credit: Metagon

      Ergonomie, Bart-Services & Irokese - Cat

      Ergonomisches Arbeiten! Tools müssen einfach perfekt in der Hand liegen. Deshalb begeistert mich der neue innovative Folienrasierer 4Artists so sehr, ein echter Gamechanger, das brauchen wir.

      Bartformen bleiben sehr unterschiedlich und individuell. Immer mehr Männer legen aber Wert darauf, einen Bart-Service machen zu lassen und suchen das Barber-Erlebnis dahinter.

      Skinfades gehen zurück, Haare werden länger. Cuts sind nicht mehr ganz so extrem, dennoch wird weiter experimentiert und lässt individuelle Mullets oder auch Irokesen zu.

      Kolumne von Annemarie Graf

      Es gibt Tage, da frage ich mich, ob wir uns alle in der Branche nicht selbst etwas vormachen. „Am Unternehmen arbeiten, nicht im Unternehmen!“ – das hört sich in den Ohren vieler Friseurunternehmer*innen an wie eine dieser Motivationsfloskeln, die schön klingen, aber in der Realität kaum umzusetzen sind.

      Ja, die besten Salons entstehen nicht nur am Stuhl, sondern durch den Blick aufs große Ganze: die Strategie, die Philosophie, die Vision, die dein Unternehmen ausmacht.

      Die Wahrheit sieht so aus: Viele von euch lieben es, hinter dem Stuhl zu stehen. Das ist der Grund, warum ihr überhaupt in der Branche seid. Nicht wegen der Buchhaltung, nicht wegen der Social-Media-Strategie und ganz sicher nicht wegen des nervigen Papierkrams, der sich auf euren Schreibtischen türmt.

      Niemand sagt, dass du dein Handwerk aufgeben musst, um erfolgreich zu sein. Aber hier kommt die Herausforderung: All die Aufgaben, die nebenbei laufen – Marketing, Buchhaltung, Teamentwicklung – verschwinden nicht.

      Moonbeam Grey 2025

      Bei der Pantone Farbe des Jahres, Moonbeam Grey, handelt es sich um einen blassen Grauton, der einen leichten Braunstich hat. Nach dem geheimnisvollen und schimmernden Mond benannt soll die Farbe für das Jahr 2025 den Wunsch widerspiegeln, sich mit der Natur verbunden zu fühlen. Die Farbe lenkt den Fokus auf Harmonie und gibt unser Streben nach Authentizität wieder.

      Mit ihren Zusatzdienstleistungen hebt sich die Salonunternehmerin Natalja Knaus-Langer (Knaus Hairdesign Lounge) von ihren Mitbewerbern ab, schafft Mehrwert für ihre Kundinnen und Kunden und ist damit erfolgreich.

      Natalja Kanus-Langer im Gespräch mit Tatjana Koenen

      Liebe Natalja, seit 10 Jahren bietet ihr euren Kundinnen neben dem Haare machen auch einen Autoaufbereitungsservice an. Wie kam es zu der Idee?Natalja Knaus-Langer: Wir wollten einen Mehrwert bieten und damit gleichzeitig neue KundInnen gewinnen.Angefangen hat es mit der Idee für ein Night-Cutting, bei dem wir bis 24 Uhr geöffnet hatten. Wir wollten auch unseren berufstätigen KundInnen die Möglichkeit geben, abends nach der Arbeit zum Haareschneiden vorbeizukommen. Oder auch FreundInnen, die dann im Anschluss gleich zusammen ins Restaurant oder auf eine Party gehen können. Damit fing es an!

      Wie kamt ihr dann zur Autopflege?
      NK:
       Irgendwann haben wir Sponsoren für eine saloninterne Veranstaltung gesucht und uns mit einem nahegelegenen Porsche-Zentrum zusammengetan. Im Nachgang haben wir dann über weitere Kooperationsmöglichkeiten nachgedacht und so kam es zur Idee, von dem beide Unternehmen profitieren.

      "Das Auto wird bei uns abgeholt, im Autohaus gereinigt oder eine schnelle Reparatur durchgeführt."

      Wie funktioniert der Service?
      NK:
       Die Porsche-Fahrerinnen kommen zu uns zu einer zeitintensiven Dienstleistung, wie Farbe, Strähnen oder Schnitt. In der Zeit, in der sie sich bei uns verwöhnen lassen, wird ihr Auto aufbereitet. Das Auto wird bei uns vor der Tür abgeholt, im Autohaus innen und außen gereinigt oder eine schnelle Reparatur durchgeführt – das kommt darauf an, welches Paket die Kundin wünscht. Das Auto wird dann auch wieder zurück zum Salon gebracht. So spart sich die Kundin die Zeit und den Weg.

      Wie bucht man den Service?
      NK:
       Den Termin bei uns und den Service bei Porsche machen die Kundinnen direkt mit dem Autohaus aus! Wir stimmen uns dann ab und rechnen unsere Leistungen getrennt ab.

      Nehmen mehr Frauen oder mehr Männer den Service in Anspruch?
      NK:
       Ganz klar mehr Frauen! Männer haben eher kürzere Dienstleistungen, da fehlt dann ganz einfach die Zeit. Aber die Damen sind glücklich über den Service und nehmen ihn gerne in Anspruch! Wir haben ca. 4 bis 5 KundInnen, die das Angebot in der Woche buchen.

      "Wir bieten (...) einen außergewöhnlichen Service, anders als die Konkurrenz und sind damit attraktiver für unsere Kundschaft."

      Welchen Vorteil hab Ihr durch den Service und die Kooperation?
      NK:
       Bei uns stehen die Haare natürlich immer im Vordergrund, aber diese Zusatzdienstleistungen sind das i-Tüpfelchen auf unserem Konzept. Wir wollen eine Atmosphäre schaffen, in der unsere KundInnen zur Ruhe kommen, sich entspannen und die ganze Verantwortung abgeben können. Wir bieten dem Kunden so einen echten Mehrwert, einen außergewöhnlichen Service, sind auch mal ganz anders als die Konkurrenz und damit attraktiver für unsere Kundschaft.

      Alexander Prasser alias The Duke im Gespräch mit Katja Ottiger 

      Alexander, als Barber magst du es traditionell und inszenierst den Beruf des Friseurs gern als Kunstform. Deine neueste Kollektion stellt Haare als Hauptgericht dar. Wie kommt man auf die Idee, Köpfe auf Tellern zu servieren?
      Alexander Prasser: Meine Kollektionen entstehen grundsätzlich immer in enger Zusammenarbeit mit dem Fotografen Stefan Leitner. Wir arbeiten gern miteinander und je länger eines unserer Treffen dauert, desto wilder werden unsere Ideen und Geschichten. So wie eben die Dinner-Inszenierung mit den Köpfen unter Glasglocken, die in Anlehnung an das „Große Fressen“ (Filmklassikervon Marco Ferreri aus dem Jahre 1973, Anm.) entstanden ist. Eine elegante Inszenierung dessen, was wir in unserem Geschäft als Hauptgang servieren. Generell mag ich alte Sachen und Traditionsgeschichten und hole mir dort viele meiner Inspirationen.

      PANTONE 17-1230 Mocha Mousse 2025

      Bei der Pantone Farbe des Jahres, Mocha Mousse, handelt es sich um einen intensiven warmen Braunton, der ein Gefühl von Verbundenheit, Geborgenheit und Harmonie vermittelt. Zwischen Kakao, Schokolade und Kaffee verströmt der Ton besonders viel Behaglichkeit. 

      Der Farbton ist warm, bodenständig und glänzt in einer Vielzahl an Anwendungsbereichen: Als warm-kupfriges Dunkelblond im Haar, als perfekte Farbe in Kombination mit Holz und Leder im Interieur und natürlich mit klassischer Eleganz in der Mode. Mocha Mousse als Make-up hat vielfältigere Einsatzgebiete als sonst ein Ton: Harmonisch als Lidschatten, elegant als Lippenstift und klassisch als Nagellack - kaum ein Bereich, in dem das warme Braun nicht passt!

      Das österreichische Friseurunternehmen Bundy ist bereits zum zehnten Mal der offizielle Hairstyling-Partner des Balls der Wiener Philharmoniker. Für den traditionsreichen Ball, der am 23. Januar 2025 im Musikverein stattfinden wird, kreiert das renommierte Bundy-Team die unverwechselbaren Ballfrisuren der Debütantinnen und stylt am Balltag alle Mitglieder des Eröffnungskomitees.

      Die Frisuren, inspiriert von den Stilikonen der 50er und 60er Jahre wie Maria Callas und Sophia Loren, verkörpern Extravaganz, Glamour und klare Linien. Mit ihrem zeitlosen Charme setzen sie ein beeindruckendes Statement und ergänzen die festliche Atmosphäre des Balls auf perfekte Weise. Teil des Kreativteams ist Gerhard Kopfer, Creative Director bei Bundy, der die ikonischen Frisuren des Abends entworfen hat.

      Jedes Jahr zur Ballsaison stellt man sich die gleiche Frage! Welchen Designer trage ich heuer und welches Styling ist en vogue? Und natürlich kommt auch die Frage auf: Wo gehen wir nach dem Ball noch hin?

      Beim aktuellen Shoot für die neuesten Trends hat sich das Team rund um ►Christine Wegscheider im legendären Wiener "Café Anzengruber" zusammengefunden.

      „Vor noch nicht allzu langer Zeit, war es selbstverständlich, dass lange Haare beim Ball gesteckt waren. Heute gibt es keine klaren Vorgaben mehr, man kann das Haar tragen, wie man will, aber natürlich perfekt für die wunderbare Ballnacht gestylt“, so die Haarstylistin, die in Wien als absolute Koryphäe für festliche Frisuren gilt.

      Achim Rothenbühler im Zukunftsgespräch

      Wie schafft Ihr es, qualifizierten Nachwuchs zu finden?
      Achim Rothenbühler: Auch 2024 war die Zahl der Auszubildenden rückläufig. Deshalb ist es extrem wichtig, sich in seiner Region als attraktiven Ausbildungsbetrieb zu positionieren. Ich halte es für sinnvoll, unseren Beruf bzw. unseren Betrieb schon sehr früh beim Nachwuchs als attraktiven und ernstzunehmenden Beruf anzuteasern. Das kann in der Schule in den Klassen 7 und 8 sein, oder über Social-Media-Kanäle wie z.B. TikTok.

      Derzeit wechselt jede/r zweite Friseur/in in der Ausbildung während der Lehrzeit den Job. Die Wechselquote in Deutschland über alle Lehrberufe hinweg liegt bei ca.30% und fällt damit geringer aus als in unserer Branche. Diese Zahl macht sehr deutlich, dass wir uns ernsthaft Gedanken über die Qualität unserer Ausbildung im Unternehmen, aber auch in den Schulen machen müssen. Auch den Umgang mit unseren Auszubildenden müssen wir auf den Prüfstand stellen.

      Wie kann man den Ausbildungsabbruch verhindern?
      AR:
      Bei J.7 sind wir von Übungsabenden weggegangen, hin zu ganzen Ausbildungstagen. Das zeigt allen, wie wichtig uns als Team die Ausbildung ist und dass diese nicht nach Feierabend bzw. in der Freizeit unserer Mitarbeiter stattfinden muss. Gleichzeit erhöhen wir so die Ausbildungsqualität. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir Auszubildende damit schneller im Salon für abrechenbare Dienstleistungen einsetzbar machen. Diese Vorgehensweise steigert die Motivation der Mitarbeitenden und verringert so die Gefahr des frühen Ausbildungsabbruchs.

      Unsere klare Zielsetzung ist es, nach zwei Jahren KollegInnen zu haben, die alles Notwendige für unser Handwerk erlernt haben. J.7 konnten wir so als attraktive Arbeitgebermarke in der Region positionieren. Wir bekommen deutlich mehr Anfragen potenzieller Nachwuchskräfte als zuvor.

      Joost Wegner, Gründer und Inhaber Releez.de (Marketingagentur für Friseursalons), im Zukunftsgespräch

      Was sind Deiner Meinung nach die wichtigsten Trends im Bereich Digitalisierung für die Friseurbranche?
      Joost Wegner:
      In der Friseurbranche bietet die Kombination von KI und Social Media enormes Potenzial. Friseure können Social Media nutzen, um ihre Reichweite zu steigern, Neukunden zu gewinnen und die Kundenbindung zu erhöhen. KI hilft dabei, viele Prozesse im Salon effizienter zu gestalten und zu optimieren. Dies ermöglicht es Friseuren, präziser auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen und gleichzeitig das Geschäft effizienter zu führen. Der smarte Einsatz von KI basierten Tools gibt FriseurInnen und SaloninhaberInnen mehr Zeit für den wichtigen, direkten Kundenkontakt.

      Wie kann ich erste Schritte im Bereich Social Media bei mir im Salon machen, wenn ich bisher noch keine Berührungspunkte hatte?
      JW:
      Allen, die den Weg in die Sozialen Medien noch nicht gefunden haben, empfehle ich, dringend mit Social Media zu beginnen. Eine eigene Social Media Präsenz wie z.B. auf Instagram oder TikTok ist der ideale Ort, um Kreationen und Looks zu teilen und mit Followern zu interagieren. Das ist ein einfacher erster Schritt, um die Sichtbarkeit des Salons und der MitarbeiterInnen zu erhöhen. Viel einfacher und kosteneffizienter kann man heutzutage keine Community rund um den eigenen Salon aufbauen. Ich empfehle dabei von Anfang an, sich einen kleinen Content Plan zu machen, also eine Übersicht, welche Inhalte man wann posten möchte.

      Warum müssen wir vor KI als SalonunternehmerInnen keine Angst haben?
      JW:
      KI ist nicht allwissend oder ein Supercomputer, der alle Aufgaben übernehmen kann. Vielmehr agiert sie als ein unterstützender Assistent, insbesondere in Bereichen wie Marketing und Organisation. Sie kann bei der Verwaltung von Kundenbeziehungen, der Koordination von Terminen, Salon- und Wettbewerbsanalysen, Verbesserung der Dienstleistungsangebote oder der Optimierung von Werbemaßnahmen hilfreich sein. Eine KI kann niemals die künstlerische, handwerkliche und emotionale Intelligenz, die FriseurInnen in ihre Arbeit einbringen, ersetzen.

      Wie nutze ich Social Media für als StylistIn / für meinen Salon richtig?
      JW:
      Um als Unternehmen Erfolg mit Social Media zu erzielen, ist es wichtig, dass ich mir vorher eine durchdachte Strategie überlege und meine Ziele und Zielgruppen definiere. Wichtig ist, regelmäßig zu posten und dabei stets darauf zu achten, dass die Qualität und Markenidentität meines Salons konsistent repräsentiert werden. Dies stärkt das Vertrauen und die Bindung zu meiner Zielgruppe.

      Was sind die größten Social Media Trends 2025 für die Friseurbranche?
      JW:
      Der Trend geht ganz klar in Richtung Short-Form-Content auf Plattformen wie Instagram und TikTok. Innerhalb dieses Formats sind besonders witzige und relatable Kurzvideos beliebt, die in der Lage sind, schnell zu viralen Hits zu werden. Mit dieser Art von Content haben einige FriseurInnen, mit denen ich zusammenarbeite, schon 6-stellige Aufrufzahlen auf ihre Videos erzielen können.

      Danke Joost, für Deinen spannenden Input. Wir freuen uns auf Dich beim Zukunftskongress 2025.

      Joost Wegner ist Gründer und Inhaber der Social Media Agentur Releez. Er ist spezialisiert auf die Beratung von FriseurInnen. Gemeinsam mit Kao hat er ein vollkommen neues Seminar „KI für Friseure“ entwickelt, das ab 2025 gebucht werden kann. 
      Joost Wegner könnt ihr persönlich treffen in der Kao-Lounge im großen Saal der Bolle Festsäle, am 27.1.2025 beim ► Zukunftskongress! 

      Heike Hilbig, Inhaberin Haareszeiten Olpe, im Zukunftsgespräch

      Wie schafft Ihr es, gute MitarbeiterInnen langfristig bei Euch zu behalten?
      Heike Hilbig:
      Um die Bindung unserer MitarbeiterInnen an uns zu stärken, setzen wir auf ein durchdachtes MitarbeiterInnen-Management sowie eine gezielte Positionierung als attraktive Arbeitgebermarke. Durch unsere Positionierung präsentieren wir uns als glaubwürdiger Arbeitgeber, der nicht nur auf ein faires Gehalt und Karrierechancen Wert legt, sondern auch auf eine positive Unternehmenskultur und auf ein hochwertiges Service- und Produktangebot. Mit Hilfe dieser Arbeitgeberstrategie fördern wir die Motivation, Loyalität und Leistungsbereitschaft im Team.

      Welche konkreten Maßnahmen setzt ihr dafür um?
      HH:
      Wir legen großen Wert auf Authentizität, Wertschätzung, Anerkennung und eine offene Kommunikation. Regelmäßige Teammeetings und Personalentwicklungsgespräche sind feste Bestandteile unserer Kultur. Zudem fördern wir eine konstruktive Fehlerkultur und beziehen unsere MitarbeiterInnen aktiv in Entscheidungsprozesse ein.

      Ihr bildet aus! Wie schafft ihr es, den von allen begehrten Nachwuchs auf euch aufmerksam zu machen?
      HH:
      Für den Nachwuchs haben wir Bewerbungsbarrieren abgebaut. Dazu gehört die Schaffung schneller und moderner Bewerbungsmöglichkeiten, beispielsweise über WhatsApp, Videoanrufe oder Social Media. Auf unserer Homepage kommunizieren wir die offenen Stellen sowie ihre Benefits. Wir bekommen mittlerweile annähernd 100 % unserer Bewerbungen über Plattformen wie Instagram, Facebook und TikTok. Ich brauche keinen klassischen Lebenslauf mehr. Um talentierte MitarbeiterInnen zu gewinnen, arbeiten wir außerdem eng mit Schulen zusammen und beteiligen uns an Infotagen, Praktikaangeboten und Berufsmessen. Zusätzlich punkten wir auch mit übertariflicher Bezahlung, regelmäßigen Gehaltsanpassungen sowie zusätzlichen Benefits (JobRad, Sachbezüge), flexiblen Arbeitszeiten und zahlreichen Weiterbildungsangeboten bei Interessenten.

      Wie ist das MitarbeiterInnen Management in Ihrem Salon aufgebaut?
      HH:
      Unser MitarbeiterInnen Management basiert auf klaren Prozessen, die eine strukturierte Einarbeitung und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Wir haben einen Onboarding-Prozess, der neue MitarbeiterInnen umfassend ankommen lässt und die Möglichkeit bietet, innerhalb der hierarchischen Eingruppierung zu wachsen. Dazu gehört beispielsweise die Ausbildung zum Diplomcoloristen sowie die Möglichkeit, früh Verantwortung zu übernehmen, etwa durch einen Meistertitel oder eine Rolle als Ausbilder. Führungskräfte sind bei uns fachliche und empathische AnsprechpartnerInnen für Team und Nachwuchs.

      Vanessa Schütz, Inhaberin Vanessa Schütz Haardesign in Hagen im Zukunftsgespräch

      Warum ist Education aus Deiner Sicht aktuell so wichtig?
      Vanessa Schütz: Education ist im Friseurhandwerk absolut essenziell, weil sie uns die Möglichkeit gibt, mit Leidenschaft und Kreativität jeden Tag etwas Besonderes zu schaffen! Sie hält uns am Puls der Zeit, inspiriert uns, neue Trends zu setzen, und lässt uns die Wünsche unserer Kunden mit höchster Qualität erfüllen. Education ist der Schlüssel, um unsere Kunst immer weiter zu perfektionieren und das Handwerk mit Stolz in die Zukunft zu führen.
      Eine konsequente Aus- und Weiterbildung sowie gezielte Spezialisierung sind der Schlüssel, um sich sowohl als StylistIn als auch als Salonmarke erfolgreich zu positionieren.

      Worauf fokussiert ihr bei eurer Weiterbildung im Salon?
      VS:
      Bei uns liegt der Fokus zum Beispiel auf dem Thema Blond in all seinen Facetten – ergänzt durch das perfekte Styling und typgerechtes Hochstecken für besondere Anlässe. Dieser Schwerpunkt hat uns geholfen, in unserer Region als Salon für diesen Bereich einen besonderen Ruf aufzubauen und uns klar als Profi zu positionieren.

      Patrick Kolbe, Head of Sales & Communications Alter Ego Deutschland/ Saloninhaber Trend Hair, 26 Salons und 195 Mitarbeitende, im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Die CMC (Coiffeur Marketing Company) setzt in Deutschland auf die italienische, nachhaltige Marke Alter Ego. Wie hat sich die Marke etabliert und was ist eure Strategie?
      Patrick Kolbe:
      Unser Motto lautet, wir wollen den Friseur glücklich machen und den Endverbraucher begeistern. Das baut auf 3 Säulen: hohe Produktqualität, starker Service und konsequenter Friseurfokus, ergänzt mit starker italienischer Identität und einem hohen Nachhaltigkeitsanspruch. Wir richten unsere gesamte Strategie auf den Salon aus und stellen uns kontinuierlich die Frage, wie Salons ihre Kunden optimal begeistern und langfristig binden können.

      Wie lange gibt es die Marke Alter Ego eigentlich schon?
      PK:
      Die Marke gibt es seit über 30 Jahren, in Deutschland haben wir vor 15 Jahren gestartet. Vor acht Jahren wurde Alter Ego dann von der CMC für den deutschen Markt neu positioniert.

      Nach dem No-Color-Color Trend des letzten Jahres, wird in diesem Jahr das Thema "Glass Hair" ganz groß. Es ist inspiriert von der "Glass Skin" Technik in der Hautpflege, bei der unterschiedliche Produkte nacheinander kombiniert werden, um ein perfektes Ergebnis zu bekommen. In den Schichten liegt auch das Geheimnis beim Glass Hair.  

      Credit: Nico Gradert Colourworkz

      Gibt es denn auch persönliche Coachingsessions mit dir und Guido?
      OS:
      Persönliche 1-zu-1-Coachingsessions sind aktuell nicht vorgesehen. Die individuelle Betreuung und das tägliche Coaching liegen in der Verantwortung der einzelnen Betriebe. Dafür bieten wir alle zwei Monate Community-Sessions an, die direkt von uns, also Guido Paar und mir, geleitet werden. Hier schaffen wir einen Raum für Austausch, Erfolgsgeschichten und die Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen. In der Zukunft denken wir darüber nach, größere Treffen zu organisieren, bei denen alle eingeladen sind – das ist jedoch noch Zukunftsmusik.

      Gibt es denn Bestrebungen, das auf eine anerkannte Ebene zu bringen?
      OS:
      Wir brauchen in Deutschland dringend eine Berufsbildungsreform. Was machen wir denn mit den ganzen 30- bis 40-Jährigen oder auch älteren, sollen die alle in die Berufsschule gehen und eine Lehre machen? Und ich kann doch denen nicht sagen, dass sie auf 800 € Gehalt zurückgehen. Das muss der Lebenssituation der Menschen angepasst werden. Die Politik hat dieses Problem nicht erkannt, dass 6 Millionen Menschen bis 2030 einen neuen Job brauchen. Der typische Politiker denkt von Legislaturperiode zu Legislaturperiode, aber nicht weiter. Nach der Legislaturperiode stehen wir dann vor dem Problem und keiner hat je eine Lösung angedacht.

      Das klingt nicht sehr optimistisch.
      OS:
      Ich bin sehr Politik-frustriert. Dennoch müssen wir dranbleiben und mehr von der Politik einfordern. Wir sind in einem neuen Zeitalter und arbeiten auf Systemen aus einem anderen Zeitalter. Deswegen greift auch nicht mehr alles ineinander. Man kann ja eine konservative Haltung zu vielen Dingen haben, aber man muss modern denken.

      Leichtigkeit, Rahmenbärte & Buzz Fades - Giuseppe Carlucci

      Je leichter das Tool, je weniger vibrierend, desto besser, so wie die 4Artists Low Pro FX1 von BaBylissPro.

      Bärte bleiben individuell, werden aber kürzer, vor allem Rahmenbärte und Nassrasur auf den Seiten nimmt stark bei mir im Salon zu. Männer wollen Rasur erleben und suchen Entspannung. Deshalb gibt es bei mir jetzt auch ganz neu Gesichtspflege im Angebot.

      Bei Frisuren wird auf Buzzfades und Mullets mit längeren Seiten gesetzt.

      Und während du deiner Kundin die perfekte Balayage zauberst, wartet der nächste Stapel Arbeit darauf, dass du dich endlich kümmerst. Kopf in den Sand stecken? Hilft nicht.

      Und das größte Problem? Viele versuchen, diese Dinge irgendwie zwischendurch zu erledigen. Mal schnell nach Feierabend, zwischen zwei Kundenterminen oder am Wochenende, wenn eigentlich die Familie wartet. Aber ich sage dir: Husch-Husch reicht nicht. Wenn du wirklich am Unternehmen arbeiten willst, brauchst du Zeit, Klarheit und den richtigen Fokus. Und genau hier kommt Künstliche Intelligenz ins Spiel.

      KI: Der Assistent, der dich entlastet

      Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon mal davon geträumt, einen unsichtbaren Assistenten im Salon zu haben? Einen, der die nervigen, zeitraubenden Aufgaben übernimmt, damit wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können – unsere Kund*innen, unser Team und vielleicht auch mal auf uns selbst. Künstliche Intelligenz könnte genau das sein: Der Assistent, der uns entlastet und uns die Freiheit gibt, das zu tun, was uns am meisten liegt. Aber bevor wir uns in die Technik stürzen, müssen wir uns fragen: Was kann KI wirklich – und was bedeutet das für uns und unsere Salons?

      Wie kommt es zur Color of the Year?

      Unter sorgfältiger Recherche und auf Basis zahlreicher Trendanalysen halten die Farbexperten des Pantone Color Institute jedes Jahr Ausschau nach Farbeinflüssen. Inspirierenden Branchen, aber auch die Natur werden unter die Lupe genommen, um herauszuspüren, wo der gemeinsame (Farb-)Nenner liegt. Da wird unter anderem in der Unterhaltungs- und Filmbranche, in Kunstsammlungen und Werken neuer Künstler, in der Mode, in allen Designbereichen, an beliebten Reisezielen sowie in neuen Life- und Playstyles analysiert. Aber auch Technologien, Materialien, Oberflächenstrukturen gehören dazu. Die Pantone-Jahresfarbe soll einen holistischen Einfluss ausüben und in allen Bereichen Ausdruck finden können. 

      Welche Zusatzleistungen habt ihr mit dem Autohaus noch vereinbart?
      NK:
      Wir bieten einen Shuttle-Service an, wenn z.B. eine Kundin bei uns eine Brautfrisur bucht. Dann können Sie bei uns mit einem Porsche Cayenne Coupe abgeholt werden und zur Kirche oder Standesamt gebracht oder abgeholt werden.

      Arbeitet ihr noch mit anderen Dienstleistern zusammen?
      NK:
      Wir arbeiten auch mit einem BMW-Autohaus zusammen und haben viele weitere Kooperationen mit lokalen Dienstleistern oder Gastronomen für unsere Events.

      >>> Zur Kollektion

      Die Models haben beim Shooting ganz „theatermäßig“ aus dem Tisch herausgeschaut oder hat da KI mitgespielt?
      AP:
      Mir ist ganz wichtig - und auch Stefan als Fotografen - dass wir nicht mit KI arbeiten! Wir sind immer gut vorbereitet und machen vieles selbst. Der Tisch wurde von uns präpariert und zusammengeschnitten; die Glasglocken zu besorgen war eine große Herausforderung, weil wir Glas finden mussten, das beim Shooting nicht spiegelt. Geshootet haben wir dann bei Stefan in der größten Indoor-Shooting-Location Österreichs – dorthin kommen unter anderem auch BMW oder das Wiener Staatsballett.

      Eine finanziell aufwendige Sache, oder?
      AP: Natürlich. Bei meinem kleinen Betrieb kann man das eher als Hobby verstehen. Aber es treibt mich an, nicht nur den Alltag zu bewältigen, sondern auch Kollektionen rauszubringen.

      Eure Shootings sind martialisch oder traditionsbehaftet in den 20er, 30er Jahren angelegt.
      AP: Stimmt, die sind gut gemischt: Rough Guys in der Prohibitionszeit, ein Western-Shooting oder unsere Samurai Kollektion, welche die japanische Präzision widerspiegelt, die uns im Salon antreibt. (Eindrücke gefällig? COLLECTION - Duke John's Barbershop)

      Wie kommt es zur Color of the Year?

      Unter sorgfältiger Recherche und auf Basis zahlreicher Trendanalysen halten die Farbexperten des Pantone Color Institute jedes Jahr Ausschau nach Farbeinflüssen. Inspirierenden Branchen, aber auch die Natur werden unter die Lupe genommen, um herauszuspüren, wo der gemeinsame (Farb-)Nenner liegt. Da wird unter anderem in der Unterhaltungs- und Filmbranche, in Kunstsammlungen und Werken neuer Künstler, in der Mode, in allen Designbereichen, an beliebten Reisezielen sowie in neuen Life- und Playstyles analysiert. Aber auch Technologien, Materialien, Oberflächenstrukturen gehören dazu. Die Pantone-Jahresfarbe soll einen holistischen Einfluss ausüben und in allen Bereichen Ausdruck finden können. 

      Die Wiener Philharmoniker sind für uns eine unverzichtbare Institution, die Wien ebenso prägt wie die glanzvolle Ballsaison. Wenn beides aufeinandertrifft, ist es für BUNDY eine besondere Freude und Ehre, mit unserem Beitrag Teil dieses herausragenden Ereignisses des Jahres zu sein.“, so Pia Bundy, CEO und Artistic Director von Bundy.

      Der Ball der Wiener Philharmoniker ist seit Jahrzehnten ein Höhepunkt der Wiener Ballsaison und vereint Eleganz, musikalische Exzellenz und festlichen Glamour. Die stilvolle Begleitung durch das Team von Bundy unterstreicht die Einzigartigkeit dieses Ereignisses und verbindet die Eleganz einer goldenen Ära mit dem Glamour von heute, sodass sich alle Teilnehmenden wie Stars fühlen und auf dem Tanzparkett strahlen.

      Wie schaffst Du es Brücken zwischen verschiedenen Generationen zu bauen - von den Baby Boomern über die Gen X bis hin zur Gen Z?
      AR:
      Wir müssen miteinander, statt übereinander sprechen. In den Teams ist gute Kommunikation gepaart mit neuen Kommunikationskanälen einer der Schlüssel zum Erfolg. Das gilt losgelöst vom Alter. In den Salonteams treffen viele Persönlichkeiten und Befindlichkeiten aufeinander. Wir setzen bei uns mit einer guten Teamkultur an, die auf gegenseitigem Respekt und Wertschätzung für die anderen aufbaut. Bei uns ist allen bewusst, dass wir ein gemeinsames Ziel haben. Und das lautet: Wir wollen unsere KundInnen begeistern. Wie schaffen wir das? Neben vielen anderen Dingen, natürlich auch über eine einzigartige Arbeitsatmosphäre im Salon.

      Viele haben auszubilden längst aufgegeben. Was motiviert euch weiterhin auszubilden?
      AR:
      Ausbildung heute ist für uns immer ein Invest in die Absicherung unserer Zukunft von morgen. Wir machen Jahr für Jahr positive Erfahrungen mit Mitarbeitenden, die von Anfang an in unserem Unternehmen herangewachsen sind.

      Unser Bestreben ist es, uns als modernes, attraktives Unternehmen aufzustellen, mit Freiräumen für jeden einzelnen. Bei uns können sich Persönlichkeit entfalten. „J.7 your place for hair and happiness” ist unser Leitspruch in der externen und internen Kommunikation gegenüber KundInnen aber auch Mitarbeitenden. Wir laden jeden in unserem Team aktiv dazu ein, den Leitspruch aktiv mitzugestalten. Unserer Unternehmenskultur ist eine Einladung, sich einzubringen und damit die Zukunft aktiv in die Hand zu nehmen. Mitarbeiter zu finden und diese lange für unsere Company zu begeistern, ist für uns der Schlüssel zum Erfolg.

      Was wünschst Du Dir von Industriepartnern oder auch der Politik, um auch künftig weiterhin erfolgreich ausbilden zu können?
      AR:
      Von meinem Industriepartner wünsche ich mir zeitgemäße Education Angebote, die mich bei unserer Aus- und Weiterbildung ergänzend unterstützten. Programme wie der Goldwell Master Colorist helfen uns in den Bereichen der Mitarbeiterbindung und -entwicklung.

      Aber ich wünsche mir auch eine Öffentlichkeitsarbeit mit Kampagnen, die die Wertigkeit, die Vielschichtigkeit und die Weiterentwicklungsmöglichkeiten unseres Friseurberufes niveauvoll aufzeigen. Unser aller Erfolg in der Branche wird maßgeblichen Einfluss darauf haben, ob wir es schaffen, die Außenwirkung unseres Berufsbildes in ein positiveres Licht zu führen, die Zeiten dafür sind perfekt.

      Wie verstehst Du Deine Leadership Rolle?
      AR:
      Leadership heute bedeutet für mich, Menschen für Ideen und Ziele zu begeistern. Grundlage hierfür ist, dass einen der Mensch mit all seinen Facetten wirklich interessiert. Es soll keine Führung von oben nach unten sein, sondern Coaching auf Augenhöhe, mit Raum für persönliche Entfaltung und Entwicklung. Führung 2025 ist anspruchsvoll, denn individuelle Weiterentwicklung bedeutet immer auch individuelle Zuwendung. Wenn ich mir dieser Rolle als moderne Führungskraft bewusst bin, werde ich viel Loyalität und Leistungsbereitschaft erfahren.

      Danke, Achim und weiterhin viel Erfolg mit Deinen spannenden Ausbildungsansätzen.

      Achim Rothenbühler ist Director der J.7 Group und Goldwell National Artist.

      Am 27.1.2025 kämpfen wir gemeinsam für die Zukunft der Friseurinnen und Friseure, seid dabei beim ► Zukunftskongress! Achim Rothenbühler könnt ihr persönlich treffen in der Kao-Lounge im großen Saalaal der Bolle Festsäle.

      Mehr Infos, Tickets und Programm

      Alle weiteren Infos zum Zukunftskongress sowie das Programm findet ihr hier 
      ► Zukunftskongress 2025

      Warum ist es für Sie wichtig, weiterhin auszubilden?
      HH:
      Wir bilden weiterhin aus, weil wir dem Fachkräftemangel aktiv entgegenwirken müssen. Durch die Ausbildung junger Talente ziehen wir nicht nur ein jüngeres Publikum an, sondern generieren darüber auch Neukunden. Teams entwickeln tolle neue Dynamiken. Ausbildung ist wichtig, um Erfahrung und Kompetenz an die nächste Generation weiterzugeben. „One-(Wo)-Man“-Betriebe sichern nicht die Zukunft unseres Handwerks. Hier ist es wichtig, dass Betriebe, die ausbilden, besser unterstützt werden, z.B. durch eine allgemeine Ausbildungsumlage. Eine weitere Überlegung kann sein, die Ausbildung auch an Friseurschulen auszulagern, um sicherzustellen, dass wir durchgängig das Ausbildungsniveau anheben.

      Was macht einen erfolgreichen Salonunternehmer für den „Salon der Zukunft“ aus?
      HH:
      Erfolgreiche SalonunternehmerInnen müssen bereit sein, das individuelle Salonkonzept regelmäßig zu hinterfragen, um auf Veränderungen im Markt sowie auf individuelle Kundenwünsche zu reagieren. Zentrale Aspekte sind dabei Nachhaltigkeit, Authentizität und auch Spezialisierung auf bestimmte Dienstleistungen. Ein Salon, der sich durch persönliches Auftreten und echte Zuwendung zu seinen Kunden und auch Spezialisierung auszeichnet, hat die besten Chancen, sich in der Zukunft zu behaupten. Immer vorausgesetzt, dass er über eine sinnvolle und rentable Preispolitik verfügt.

      Was wünschen Sie sich von Industriepartnern und der Politik, um weiterhin erfolgreich ausbilden zu können?
      HH:
      Von der Politik wünschen wir uns allgemein mehr Anerkennung und Respekt für das Berufsbild der Friseure. Eine überbordende Bürokratie und Restriktionen, die die Weiterentwicklung des Unternehmens behindern, sollten überdacht werden, ebenso wie die Prüfungsanforderungen, die oft nicht mehr zeitgemäß sind. Zudem brauchen wir ein faires Wettbewerbsumfeld mit einer Vereinheitlichung der Steuergesetze.

      Von unseren Industriepartnern erhoffen wir uns noch mehr Angebote für Auszubildende sowie die Etablierung von Ausbildungszentren in Zusammenarbeit mit dem Staat. Nur so können wir sicherstellen, dass wir auch in Zukunft qualitativ hochwertige Fachkräfte ausbilden und im Salonbetrieb erfolgreich bleiben.

      Danke, Heike Hilbig und weiterhin viel Erfolg mit Deinem weitsichtigen Mitarbeiter-Management.

      Am 27.1.2025 kämpfen wir gemeinsam für die Zukunft der Friseurinnen und Friseure, seid dabei beim ► Zukunftskongress! Heike Hilber könnt ihr persönlich treffen in der Kao-Lounge im großen Saal der Bolle Festsäle.

      Wie sieht für Dich „Education der Zukunft“ aus?
      VS:
      Education der Zukunft ist für mich eine aufregende Mischung aus Tradition und Innovation! Sie verbindet modernes, digitales Lernen mit praxisnahen, handwerklichen Erfahrungen. Wichtig ist dabei die Nähe zum Menschen. Um meine MitarbeiterInnen individuell fördern zu können, muss ich mich intensiv mit seinen Zielen, Stärken und Schwächen sowie Potenzialen auseinandersetzen. Nur wenn ich mich individuell auf einen Menschen einlasse, Vertrauen aufbaue, kann ich Lernen zu einem aufregenden Erlebnis machen und gemeinsam neue Möglichkeiten entdecken. Dieser Prozess macht persönliches Wachstum möglich, und gibt MitarbeiterInnen das Selbstvertrauen, Lösungen für die Herausforderungen von morgen zu finden, ohne die Leidenschaft für den Beruf unterwegs zu verlieren.

      Welchen Zusammenhang kann man zwischen Education und höheren Preisen bzw. einem erhöhten Dienstleistungsfaktor herstellen?
      VS:
      Der Zusammenhang zwischen Education, höheren Preisen und dem Dienstleistungsfaktor ist für mich klar: Durch hochwertige Ausbildung können wir unsere Leidenschaft und unser Handwerk auf ein neues Level heben. Wir schaffen außergewöhnliche Ergebnisse, die den Kunden begeistern und ihnen einen echten Mehrwert bieten. Diese Qualität, kombiniert mit persönlicher Beratung und einzigartigen Salonnahen-Techniken, lässt die Kunden spüren, dass sie etwas Besonderes erhalten. Dann sind Menschen bereit, für eine Dienstleistung mehr Geld zu bezahlen, weil sie wissen, dass sie gleichzeitig in eine unvergessliche Erfahrung investieren. Education gibt uns das Vertrauen, unsere Expertise wertzuschätzen und diese mit Stolz anzubieten. Das wird langfristig dabei helfen, das Image unseres Handwerks es auf eine ganz neue Stufe zu heben!

      Was hast Du in deinem Salon umgesetzt, was Dich bzw. Deinen Salon in den letzten vier Jahren positiv vorangebracht hat?
      VS:
      In den letzten vier Jahren habe ich in meinem Salon einige entscheidende Veränderungen umgesetzt, die uns als Team und als Unternehmen unglaublich vorangebracht haben. Flexible Arbeitszeiten, die sich jeder selbst planen darf, haben unsere Arbeitskultur revolutioniert. Meine Kolleginnen können ihre Arbeitszeit individuell gestalten, was nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch die Motivation und Kreativität deutlich gesteigert hat. Mit der Abschaffung der festen Öffnungszeiten haben wir eine neue Flexibilität geschaffen – für uns und für unsere KundInnen. Wir arbeiten jetzt maximal individuell und das wissen KundInnen sehr zu schätzen.
      Betriebsferien sorgen dafür, dass wir alle gemeinsam zur Ruhe kommen, Energie tanken und neue Inspiration sammeln können. Dieses Konzept hat die Teamdynamik gestärkt und jedem von uns eine klare Balance zwischen Arbeit und Erholung ermöglicht.
      Die faire Anpassung der Löhne war für mich eine Herzensangelegenheit. Gute Arbeit und Engagement verdienen eine angemessene Wertschätzung, und das spiegelt sich in der fairen Bezahlung wider. Das stärkt nicht nur die Loyalität meines Teams, sondern zeigt auch, dass mir jeder Einzelne sehr wichtig ist. Diese Veränderungen haben unseren Salon zu einem Ort gemacht, an dem sich unsere KundInnen und wir uns selber als Team richtig wohlfühlen. Der Erfolg der letzten Jahre zeigt: Es hat sich gelohnt, neue Wege zu gehen!

      Danke Vanessa, wir wünschen dir weiterhin viele tolle und erfolgreiche Educationerlebnisse. 

      Am 27.1.2025 kämpfen wir gemeinsam für die Zukunft der Friseurinnen und Friseure, seid dabei beim ► Zukunftskongress! Vanessa Schütz könnt ihr persönlich treffen in der Kao-Lounge im großen Saal der Bolle Festsäle.

      Was ist es, was Endverbraucher begeistert?
      PK
      : Die Marke ist äußerst zeitgemäß und steht für Innovation. Alter Ego ist eine moderne, aktuell ausgerichtete Marke mit gezielt entwickelten Produktlinien. Unser umfassendes Sortiment lässt keine Wünsche offen und richtet sich speziell an die Bedürfnisse von Profis. Dabei legen wir besonderen Wert auf Dienstleistungen, die nur im Salon angeboten werden können. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist der Lamination-Service mit dem Glas-Effekt, bei dem ein schützender Film auf das Haar aufgetragen wird, der das Licht prismenartig reflektiert. Diese exklusive Serviceleistung bereichert das Salonangebot und spricht vor allem trendbewusste Kundinnen an – ein echtes Win-win für alle Beteiligten.

      Das kannst du ja gut selbst beantworten, denn du siehst den Markt aus zwei Blickwinkeln, als Industriepartner und gleichzeitig Saloninhaber von 26 Betrieben. Was sind denn aktuell die Herausforderungen, die du für das nächste Jahr siehst.
      PK:
      Das makroökonomische Umfeld ist aktuell für alle Salons herausfordernd. Die aktuellen wirtschaftspolitischen Guidelines und der Zeitgeist verstärken den Trend zu kleineren Salons bis hin zu Microsalons und Soloselbstständigen. Diese Entwicklung führt zwangsläufig zu weniger Nachwuchs und weniger Fachkräften. Grundsätzlich sehe ich eine abnehmende Kompetenz im Markt, und das stimmt mich nachdenklich.

      Wie nimmst du diese wahr?
      PK:
      Es gibt immer weniger junge Menschen, die in die Ausbildung gehen, es mangelt an Fachkräften. Ich sehe bei einem Teil des Nachwuchses wenig Leidenschaft, und entsprechend schwach ausgeprägte fachliche Kompetenzen. Das birgt natürlich auch Chancen, denn Profis können sich nun mit ihren Dienstleistungen abheben. ‚Haare ab‘ schaffen viele, aber sobald es um einen Total-Beauty-Ansatz geht, nimmt die Kompetenz erschreckend ab.

      Abnehmende Kompetenz auf Auszubildenden oder Ausbilder Seite?
      PK:
      Na ich würde sagen auf beiden. Das Matching ist entscheidend. Was nutzt der gute Ausbilder, wenn der Azubi überfordert ist, und was nutzt der supermotiverte Azubi, wenn der Ausbilder nur Putzen einfordert, oder vielleicht methodisch zu wenig leisten kann.

      "Ein Azubi kostet mich durchschnittlich 1.200 Euro im Monat, das refinanziert sich nicht..."

      Ausbildung wird beim Zukunftskongress groß thematisiert. Was würdest du dir denn wünschen?
      PK:
      Als Friseurunternehmer investiere ich relevantes Geld in die Berufsausbildung einer Generation, die keine Loyalität mehr entgegenbringt. Die sind in einer Freebie-Gesellschaft groß geworden, ich kann es ihnen nicht verübeln. Ein Azubi kostet mich durchschnittlich 1.200 Euro im Monat, das refinanziert sich nicht und noch weniger, wenn der Azubi dann nach der Lehre weggeht oder sogar aktiv abgeworben wird. Ich bilde für den Markt aus ohne Pay-off., ergo fordere ich eine umlagefinanzierte Ausbildung.

      Was tut Alter Ego als Marke für die zukünftigen Herausforderungen im Markt?
      PK:
      Alter Ego stellt sich den zukünftigen Herausforderungen im Markt, indem wir individuell auf die Bedürfnisse der verschiedenen Akteure im Salon reagieren. Wir wissen, dass Auszubildende, spezialisierte Fachkräfte und Saloninhaber unterschiedliche Anforderungen haben – sei es in der fachlichen Weiterentwicklung oder im wirtschaftlichen Bereich. Unser maßgeschneidertes Education-Programm ist hierbei unser wichtigstes Werkzeug, das wir gezielt auf die Bedürfnisse jedes Salons anpassen – vom großen Team bis zum Soloselbstständigen. Wir setzen auf kontinuierliche Innovation und Nachhaltigkeit, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Alter Ego beobachtet aufmerksam die Entwicklungen in der Friseurbranche und entwickelt Produkte sowie Services, die echten Mehrwert für Profis schaffen. Besonderes Augenmerk liegt auf umweltfreundlichen Lösungen – sowohl in den Produktformulierungen als auch bei den Verpackungen.

      Welche Ziele habt ihr für die Marke in Deutschland?  
      PK:
      Wir möchten mit der Innovationskraft der Marke als Impulsgeber für das Friseurhandwerk wahrgenommen werden und damit einen positiven Impact auf den Markt haben.

      Und wie viele Salons seht ihr als Kunden?
      PK
      : Aktuell haben wir 400 Kunden. Mittelfristig wollen wir 1000 Salons begeistern.

      Alter Ego ist sehr nachhaltig positioniert. Wie wichtig ist die Nachhaltigkeit im Friseursalon, wo gibt es noch Bedarf?
      PK:
      Nachhaltigkeit ist in der DNA der Marke verwurzelt. Unser Company Nachhaltigkeitsreport ist ein Buch. Die Selbstverständlichkeit, mit der man die Nachhaltigkeitsziele umsetzt, ist beeindruckend. Das ist tief im Unternehmen verankert. Die Friseurbranche ist nah am Endverbraucher an der Gesellschaft dran. Die Thematik Nachhaltigkeit ist im gesellschaftlichen Diskurs angekommen und geht auch nicht mehr weg.

      Ist Nachhaltigkeit im Salon angekommen?
      PK:
      Ja, es ist ja mehr ein gesellschaftlicher Prozess und dort ist das Umweltbewusstsein sehr präsent, in manchen Köpfen mehr, in anderen weniger. Der Friseur ist hier keine Ausnahme. Grundsätzlich hat er keine andere Wahl als darauf zu reagieren und dies auch in seinem Konzept wiederzugeben.
       

      Lieber Patrick, ich danke dir für das offene Gespräch und wünsche weiterhin viel Erfolg.

      Base Layer
      Eine permanenten Haarfarbe (z.B. von Koleston Perfect oder Illumina Color) oder Blondierung (z.B. Blondor) bestimmt die Grundlage und Hauptrichtung, in die das Resultat gehen soll. 

      Glass Layer
      Maximaler Glanz wird daraufhin mit Shinefinity Glaze erreicht - als Ergänzung, Individualisierung oder Vervollständigung der Farbe.

      Finish Layer
      Das dritte Layering besteht aus einer Portion Pflege: Der Glass Hair Look wird perfektioniert, z.B. mit dem Wella Professionals Ultimate Smooth Miracle Oil Serum oder dem System Professional Lipid Code LuxeOil Reconstructive Elixir für maximal reflektierenden Glanz.

      Trendfarben 2025 im Haar

      Im neuen Jahr wird sich alles um warme, goldene Eleganz drehen. Pfirsich, Bronze und Rosétöne finden auch als zartes Layering im Haar Platz. Passend hierzu gibt es drei neuen Shades von Shinefinity: 00/56, 07/3 und 09/3. Intensive Farbe geben drei neuen Koleston Perfect Shades 5/05, 7/05 und 9/05.

      Wie erreichen wir die potenziellen Quereinsteigenden? Ist hier eine Kampagne angedacht? Aldi hat das ja vor Kurzem, sehr zu unserem aller Leidwesen, vorgemacht.
      OS:
      Ich würde mir wünschen, dass hier ganz viele Friseure mitmachen und das Thema verbreiten. Wir haben als Branche jetzt die Chance, etwas für uns zu gewinnen. Lasst uns gemeinsam hier Werbung machen und begeisterte beautyaffine Menschen in unsere Branche zu ziehen. Alle meine sieben Quereinsteigerinnen habe ich durch Mund-zu-Mund-Reklame und über Social Media erhalten. Wir erreichen als Branche täglich so viele Menschen, diese Initiative kann eine starke Eigendynamik entwickeln.
      (Anm.d.Red. L’Oréal Professionnel startet 2025 eine B2C Kommunikations-Kampagne, um potenzielle Quereinsteiger zu erreichen und sie für den Friseurberuf zu begeistern.)

      Maher Aslan | BaByliss Pro| Credit: Metagon

      Dauerwelle, Diffuser & lange Bärte - Maher Aslan

      Der Diffuser wird das Tool to Have, denn die Dauerwelle beim Mann ist ganz stark zurück. Gerade bei Mullet Cuts ist sie unverzichtbar, da brauchen wir den Diffuser. Alles, was wir vor 20 Jahren getragen haben, kommt wieder. Sei es der Irokese, der Vokuhila und eben die Dauerwelle.

      Low Taper Fades bleiben, aber die Übergänge werden weicher als gemalt. Männer sind bereit, dafür richtig Geld zu zahlen.

      Die Mode geht eindeutig wieder hin zu langen Bärten und das wird auch gerne von den Frauen gesehen, also liebe Männer tragt Bärte.

      Der Salonalltag: Wo KI uns unterstützen könnte

      Mal ehrlich, unser Arbeitsalltag ist oft ein Balanceakt: Kunden glücklich machen, Termine jonglieren, Social Media füttern, Rechnungen schreiben – und irgendwie noch kreative Energie aufbringen. KI könnte an genau diesen Stellen ansetzen und uns spürbar entlasten.

      1. Routineaufgaben entschärfen: Stell dir vor, die Terminverwaltung läuft wie von selbst: Absagen, Umbuchungen oder Erinnerungen werden automatisch gemanagt. Das bedeutet nicht nur weniger Stress für dich, sondern auch einen besseren Service für deine Kund*innen.

      2. Marketing stressfrei gestalten: Die ewige Frage: Was poste ich heute? KI liefert dir Vorschläge für Inhalte, Überschriften und sogar Bilderideen, die du an deinen Stil anpassen kannst. Das spart dir nicht nur Zeit, sondern auch Nerven.

      3. Kundendialog verbessern: Was wäre, wenn KI dir dabei hilft, die richtigen Worte für schwierige Gespräche zu finden? Sei es eine Preisanpassung, ein sensibles Feedback oder ein charmantes „Wir können leider keinen Rabatt geben“ – die Technik liefert dir Ansätze, du gibst ihnen deine Stimme.

      4. Trends und Potenziale erkennen: KI könnte Muster in deinem Salonalltag erkennen: Welche Dienstleistungen laufen besonders gut? Wo gibt es Schwächen im Angebot? Das hilft dir, deinen Salon strategisch weiterzuentwickeln, ohne dich in Zahlen und Statistiken zu verlieren.

      5. Struktur ins Chaos bringen: Ob Teammeetings, Aktionsplanung oder Umsatzanalyse – KI hilft dir, die Dinge im Blick zu behalten und klare Prioritäten zu setzen. Das gibt dir die Freiheit, strategisch zu denken, ohne dich im Tagesgeschäft zu verlieren.

      Warum KI mehr ist als ein Werkzeug

      KI ist nicht nur praktisch, sie gibt dir etwas zurück, das unbezahlbar ist: Zeit. Zeit, die du nutzen kannst, um bewusst am Unternehmen zu arbeiten, anstatt alles zwischen Tür und Angel zu erledigen. Zeit, um wieder Luft zu holen, kreative Ideen zu entwickeln und auch mal Feierabend zu machen, ohne ein schlechtes Gewissen.

      Und noch wichtiger: KI gibt dir die Möglichkeit, deine Leidenschaft für den Salon zu behalten. Du kannst weiterhin bei deinen Kund*innen sein, ohne dass die anderen Aufgaben dich überrollen. Es ist kein Entweder-oder. Es ist ein Sowohl-als-auch.

      Die Risiken – und wie du sie vermeidest

      Natürlich hat KI auch ihre Schattenseiten. Datenschutz ist ein großes Thema, und wir dürfen nicht blind jedem System vertrauen. Aber die größte Gefahr ist, dass wir uns dieser Technik verschließen. KI wird die Branche verändern, ob wir wollen oder nicht. Die Frage ist nur, ob wir sie gestalten oder uns von ihr gestalten lassen.

      Warum wir jetzt handeln müssen

      Im Januar 2025 spreche ich auf dem Zukunftskongress genau darüber: Wie können Friseurunternehmerinnen KI so nutzen, dass sie entlastet werden, ohne ihre Persönlichkeit und Authentizität zu verlieren? Wie schaffen wir es, Raum zu schaffen – für die unternehmerischen Aufgaben, für unsere Kundinnen und für uns selbst?

      Eines ist sicher: Die Arbeit wird nicht weniger. Aber sie kann einfacher werden. Und genau das ist der Unterschied zwischen einem Salon, der läuft, und einem, der wächst – zwischen einer Unternehmerin, die funktioniert, und einer, die wirklich erfüllt ist.

      Die Zukunft beginnt jetzt. Lass uns den ersten Schritt machen – mit Mut, mit Klarheit und mit einem Assistenten, der uns genau dabei unterstützt.

      Hier ein paar Tipps vom Profi:

      Bei offenem Haar sollte darauf geachtet werden, dass die Haare mit einem Lockenstab oder einem Glätteisen behandelt werden, damit kann man auch wunderschöne Wellenfrisuren zaubern. Wichtig ist, das Haar muss gepflegt und glänzend aussehen. Auch bei den gesteckten Varianten bereitet man das Haar mit einem Lockenstab vor. Bei allen lockeren Varianten ist die Vorarbeit das wichtigste, die Haare müssen beim Eindrehen, auch mit dem passenden Produkt bearbeitet werden, um die Locken haltbar zu machen. Die einzelnen Locken werden dann zu einem zarten Nackenknoten oder Chignon gesteckt.

      Mehr Infos, Tickets und Programm

      Alle weiteren Infos zum Zukunftskongress sowie das Programm findet ihr hier 
      ► Zukunftskongress 2025

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      Lieber Oliver, ich danke Dir für Deinen Einsatz und Ideenreichtum für die Branche und freue mich auf Deine Präsenz beim Zukunftskongress.

      Über Oliver Schmidt Hairdesign

      17 Salons
      180 MitarbeiterInnen
      davon 40 Auszubildende
      7 Quereinsteigerinnen

      https://www.oliver-schmidt-hairdesign.de/

       

      Beim großen Zukunftskongress am 27.1.2025 sind L'Oréal Professionnel und Redken wichtige Zukunftspartner, um #NeueWegeFriseurHandwerk zu präsentieren.

      Aufladbar, Natural & Surferstyle -  Can Avci

      Ich brauche meine Freiheit! Aufladbare Maschinen sind mein Trendtool, denn die geben jedem Barber eine unglaubliche Unabhängigkeit im Arbeiten und steigern die Flexibilität.

      Beim Bartstyling steuern wir wieder auf den Natural Look zu. Man will frisch aussehen, aber nicht wie vom Barber gestylt, also casual, aber erwachsen und gepflegt. Der Surferlook mit weichen Konturen ist der perfekte Look dafür.

      Wir entfernen uns immer mehr von den Skin Fades. Mullets sind toptrending und dafür ist die Arbeit mit der Schere wichtig. Viele Männer wollen mehr mit ihren Haaren machen können, individueller sein und dafür auch Produkte testen.

      Annemarie Graf LIVE am Zukunftskongress!
      Ihr wollt Annemarie Graf live sehen? Bei unserem imSalon Zukunftskongress am 27.01.2025 wird sie mit Sascha Lobo, Daniel Golz und Heiko Schneider über KI im Friseursalon diskutieren ► Infos zum Talk

      ► Hier gibts Infos, Programm und Tickets! 

      Man kennt dich eher als „Duke“. Warum Duke?
      AP:
      In meinem Barbershop paart sich amerikanisches mit heimischem und „The Archduke John“, der Erzherzog Johann, war in der Steiermark eine große Nummer. Ich fand das passend.

      Bei aller Tradition, bietet ihr auch Dauerwelle an?
      AP: Nein. Wir schneiden Trends, sind aber auf Klassik spezialisiert. Da liegt auch unsere Klientel: zwischen 25 und 45 Jahren. Wir machen keine Dauerwelle und wir färben keine Haare und keine Bärte

      „Jeder, der bei mir anfängt, (…) muss eine eigene Ausbildung für Duke Johns‘ absolvieren.“

      Wer sich im „Duke Johns‘ Barbershop“ bewirbt, bringt eine klassische Friseurausbildung mit?
      AP:
      Da bin ich relativ offen. Optimal wäre eine klassische Friseurausbildung, aber ich habe schon mit Leuten gearbeitet, die aus einem ganz anderen Handwerk kommen und sagen, hey, ich will jetzt Barber sein. Ich bilde keine Lehrlinge aus, aber jeder, der bei mir anfängt, egal wie lange er schon im Business als Friseur oder Barber ist, muss eine eigene Ausbildung für Duke Johns‘ absolvieren.

      In Graz gibt es sehr viele Barbershops, namhafte wie „Holy Tiger“ und „Butchers“, aber auch eine Szene der günstigen Shops. Was sind eure größten Herausforderungen im Business?  
      AP:
      Die größte Herausforderung ist es, Mitarbeiter zu bekommen. Vom Zulauf der Kunden her könnte ich weit mehr beschäftigen. Ich habe immer wieder Vorstellungsgespräche und mir ist egal, woher jemand kommt, wenn der cool ist und ins Team passt. Nur, du kannst bei uns im höherpreisigen Segment niemanden einsetzen, der in Jogginghose kommt und sich damit rühmt, schnell Haare schneiden zu können. Einige glauben, wenn sie zwei Jahre irgendwo beim „Tralala“ Barber gearbeitet haben, sind sie die Größten. Leider ist das auch der Zeitgeist. Der junge Mensch glaubt, er kann schon alles, weiß alles und braucht nichts mehr lernen. Ich war da anders. Ich war dankbar für jede Ausbildung und habe jederzeit viel Einsatz gebracht. Heute scheint mein Know-how, das ich in andere reinpresse, für diese eher eine Belastung zu sein.

      "Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich - überspitzt gesagt - noch stolz darauf bin, mit meinem Geschäft die Bezeichnung „Barbershop“ zu tragen."

      Der Herrenfriseur an sich scheint durch die Barbershops sichtbarer denn je. Ist das positiv für die Branche?
      AP
      . Das sehe ich nicht. Es gibt unterschiedliche Barber mit unterschiedlichen Kundenschichten. Wir müssen uns ständig unsere besser zahlende Klientel sichern. Wir ziehen unser Ding durch, machen unsere Werbung, bringen unsere Qualität, unser Service. Und das verbreitet sich unter den Kunden und wer darauf Wert legt, wird bei uns vorbeischauen. Wenn ich aber sehe, wie es bei meinem Nachbarn läuft, bei dem es darum geht, dass alles günstig ist, dass der Kunde am besten niemals da war und maximal fünf Minuten gesessen ist, dann würde ich sagen: Barber-Shops haben die Friseurbranche ziemlich runtergeritten.

      Wunderschön und sehr aktuell sind auch alle Half-Up Hair Varianten. Mit Perlen oder Goldschmuck ergeben sie den perfekten Ball-Look.

      Klassiker, die immer wieder in neuen Varianten überzeugen, sind die Banane, sie wird heuer ganz schmal im Nacken und mit lockerem Oberkopf getragen. Und besonders elegant wirken ganz Sleek getragene Frisuren! Sie werden mit Feuchtigkeit und Wachs nach hinten zu einem Knoten gebunden.

      „Das Wichtigste ist Spaß zu haben und die ganze Nacht durchzutanzen“, so Christine Wegscheider, „und das Beste an den modernen Frisuren ist, sie werden immer schöner, desto länger der Abend andauert, auch wenn sich einzelne Strähnen schon lösen und man die Nacht zum Tag macht, wenn man noch bei einem After-Ball-Snack zum Nachtschwärmer wurde“

      Verfeinert werden die Looks mit Haarreifen, Haarschleifen, Kämmen, Bändern und natürlich mit Perlen oder Blumenschmuck. So werden die Ballnächte garantiert zum unvergesslichen Erlebnis!

      Unterstützer und Partner Zukunftskongress 2025

      Ein besonderer Dank geht an unsere Unterstützer und Partner in einer großen Sache für das Friseur-Handwerk:

      BaByliss Pro  |  Efalock Professional  |  Euro Friwa  |  GLYNT  |  Kao  |  Kevin.Murphy  |  L'Oréal Professionnel  |  Revlon Professional  |  Schwarzkopf Professional  |  Wild Beauty  |  Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks 

      Die Trendlooks: Honey Glass Hair (helle, warme Akzente), Coral Glass Hair (korallfarbene Akzente in dunklem Haar), Copper Glass Hair (Rot-, Gold- und Orangetöne veredelt mit Mahagoni), Golden Hour Rosé (warme Goldnuancen mit pfirsichfarbenen und pinken Akzenten) und Golden Hour Bronze mit leuchtenden Höhen und Tiefen. 

      Der Glass Hair Trend als Booster im Salon

      Glass Hair verspricht maximalen Glanz und einen frischen Look, unabhängig vom Haartyp und der Haarfarbe - das kommt auch bei farbmüden Kundinnen gut an. Die Kombination von Farb- und Pflegeprodukten, die bei der Umsetzung dieses Trends notwendig sind, außerdem ein richtiger Dienstleistungs- und Verkaufsbooster im Salon - es lohnt sich also, das Thema Glass Hair im Hinterkopf zu haben...

      Erfahrt mehr und seid dabei ► Zukunftskunftskongress Friseurhandwerk 2025 

      Barbering bleibt spannend, denn Herren werden als Kunden immer offener für neues.

      Beim BaBylissPro Event in Hamburg durften wir erste spannende Insights 2025 kennenlernen, aber seht selbst.

      Annemarie Graf - Schönsein.Blog

      (Business Beratung und Marketing Agentur für Friseure)

      Früher: Friseurmeisterin, Leiterin von 2 Friseursalons und internationale Trainerin für eine bekannte Marke.

      Heute: Salonmanagement & Marketing für Friseure, Autorin, Bloggerin, Podcasterin und Mutter einer kleinen Tochter.

      Das ist eine starke Aussage ...
      AP: Die Barbershops sollten mehr unter Kontrolle gebracht werden. Mittlerweile bin ich mir nicht sicher, ob ich, überspitzt gesagt, noch stolz darauf bin, mit meinem Geschäft die Bezeichnung „Barbershop“ zu tragen. Ein Barber ist traditionsbehaftet, aber mit den ca. 50 Barbershops in Graz leider auch ziemlich in Verruf geraten. Traurig ist, dass jeder weiß, das dort extrem viel schwarz eingearbeitet wird, aber keiner etwas dagegen tut. Wenn zu mir potenzielle Mitarbeiter kommen und sagen, sie möchten 50 Prozent schwarz bezahlt bekommen, weiß ich, dass das ein durchgehendes Konzept ist. Und Österreich macht nichts dagegen, nicht die Finanz, nicht die Innung. Es gibt kein anderes Gewerbe, in dem die Preise unter ein gewisses Niveau fallen. In unserer Branche schon.

      Wo stehen die Barbershops in 15 Jahren?
      AP: So weit in die Zukunft muss ich gar nicht schauen. Sicher ist, sie sind keine Modeerscheinung, wie es viele in der Friseurbranche angenommen haben. Barbershops werden bleiben, das ist kein Trend, das ist ein Fakt.

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      Über Alexander Prasser alias The Duke:

      • 1 Salon | „Duke Johns” Barbershop in Graz seit 2016
      • 3 Mitarbeiter / Barber
      • Ausbildung: Toni&Guy in Graz und London | Artistic Team Member
      • Perfektionieren des Barber-Handwerks u.a. in Rotterdam bei Shorrem Barber
      • on Instagram: @dirtyduke und @dukejohns_barbershop_graz

      Ilayda Dilmec im Gespräch mit Katja Ottiger

      Ilayda, du machst deine Friseurausbildung in einem Barbershop. Warum?
      Ilayda Dilmec
      : Ich habe viele Praktika in verschiedenen Friseurläden gemacht und festgestellt, dass es bei den Herren immer ein bisschen lockerer zugeht, mir gefällt ihr cooles Image. Für mein Empfinden sind Männer pflegeleichter und wie ich aus meiner Erfahrung weiß, auch sehr loyale Kunden, mit denen sich ein guter Kundenstamm aufbauen lässt. Machst du einen Fehler, sagen die okay, das kann mal passieren. Damen sind da anders, sie sagen schneller mal, da gehe ich nicht mehr hin!

      Du möchtest beim Herrenfach bleiben?
      ID:
      Ja, ich möchte hauptsächlich Herren machen. Darüber hinaus möchte ich aber natürlich alles können, was wichtig ist, denn ich kenne mich: Ich habe Feuer unterm Hintern und irgendwann mag ich vielleicht doch etwas anderes als „nur Männer“ machen.

      „Die Friseurausbildung ist die coolste und ich empfehle sie gern weiter!“

      Du bist jetzt im 3. Lehrjahr und machst eine klassische Ausbildung in Hamburg. Wie findest du die Friseurausbildung?
      ID: Das ist die zweite Ausbildung, die ich mache, und ich muss sagen: Die Friseurausbildung ist die coolste und ich empfehle sie gern weiter. Du lernst ja nicht nur Friseurin, sondern auch Maskenbildnerei und Kosmetik ... Das sind alles spannende Themen. Wenn man Interesse und ein wenig Talent mitbringt, dann fällt einem die Ausbildung leicht. Du hast viel Abwechslung, kannst kreativ sein und hast viele bunte, interessante Leute in deiner Klasse! Da hast du richtig Lust in die Schule zu gehen! Meine Schule ist wirklich toll, wir arbeiten ausschließlich digital, kein Papier und keine Bücher.
       

      Du lernst ein Handwerk, das von KI nicht ersetzt werden kann. Gibt dir das ein sicheres Gefühl oder hast du auch Zukunftsängste?
      ID:
      Ich fühle mich sehr sicher. Viele Leute sagen mir, dass ich professionell wirke und dass man mich so auf Social Media wahrnimmt, dass ich meinen Job gut zu können scheine. Das tut gut und bestärkt mich. Zukunftsängste habe ich eher, weil ich noch viel vorhabe und mich frag, wie ich das finanziell alles schaffen kann. Für eine gute Zukunft braucht man Geld, Leute, die einen unterstützen, und auch Glück. Aber ich weiß, dass ich das durchziehen kann, denn mit Fleiß kann man ganz viel machen.

      Aus der Branche hören wir immer wieder, dass Jugendliche diesem Beruf nicht mehr gewachsen sind, weil sie nicht belastbar sind, zu hohe Ansprüche haben. Kannst du das nachempfinden?
      ID: Naja, in unserem Job arbeiten wir sehr viel. Du arbeitest von 10 bis 19 oder von 11 bis 20 Uhr, da bleibt wenig Zeit für dich selbst. Friseur sein ist ein Super Job! Nur, am Gehalt müsste sich dringend etwas ändern!

      „Man verdient als Friseurazubi wenig und weiß, dass man damit nicht viel machen kann.“

      Wenn du deine Lehrlingsentschädigung im Verhältnis zu deinem Freundes- und Bekanntenkreis siehst, bemerkst du da Unterschiede?
      ID: Natürlich, sehr starke! Man verdient als Friseurazubi wenig und weiß, dass man damit nicht viel machen kann. Ich habe eine Freundin, die bekommt als zahnmedizinische Assistentin über 1.000 Euro im zweiten Lehrjahr, ihr fällt es viel leichter, Geld auszugeben.

      Wie können Ausbildungsbetriebe den jungen Leuten den Beruf schmackhaft machen?
      ID: Indem sie mit ihnen Seminare machen oder sie vielleicht auch zu Schulungen in andere Friseursalons schicken. Damit man nicht jeden Tag im gleichen Salon steht, sondern etwas anderes sieht und die Vibes anderer Friseure spürt. Es ist toll, Unterschiede kennenzulernen. Vielleicht könnten sich Salons auch zusammentun und eine Art Azubi-Sharing machen?

      Du nimmst deine Weiterbildung auch selbst in die Hand und hast dich beim BaBylissPRO ►Mentoring-Programm beworben. Can Avci unterstützt dich bei Bedarf als persönlicher Mentor, zumeist per Telefon oder über Instagram.  Wie hast du vom Programm erfahren?
      ID: Einer meiner Kollegen hat mich darauf aufmerksam gemacht. Ich habe mir das näher angeschaut, mich beworben und war überrascht, dass ich genommen wurde. Es ist das Beste, was mir passieren konnte.

      Was sagt dein Ausbildungsbetrieb dazu?
      ID:
      Die finden das schon cool, wobei ich aber glaube, dass sie auch ein bisschen eifersüchtig waren.Vor allem, als ich ihnen die Maschinen gezeigt habe, die ich in dem Geschenkset von BaBylissPRO bekommen habe - zwei Schneidemaschinen und einen Rasierer. Die haben so wunderschön geglänzt, dass die Jungs schon ein, zwei witzige Sprüche dazu rausgehauen haben. Aber ansonsten war das kein Problem für meinen Ausbildungsbetrieb, auch nicht, dass sie mir für die Tage in Berlin freigeben mussten.

      Wie war das Mentoring-Treffen für dich? (►imSalon berichtete)
      ID: Das Treffen war herausfordernd und spannend. Ich war im Vorfeld sehr neugierig, weil ich überhaupt nicht wusste, was auf mich zukommen wird. Dass es so groß werden würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Die Tage waren eine tolle Verbindung von privatem und Arbeit.

      Wie ist die Zusammenarbeit mit deinem Mentor Can?
      ID
      : Can ist toll! Er ist ein ganz lockerer Mensch, aber bei der Arbeit ein ganz Genauer. Er achtet stark auf Feinheiten und korrigiert schnell, wenn er etwas sieht. Mit ihm kann man gut reden, so als würde ich mit meiner Freundin sprechen.

      Wolltest du eigentlich immer Friseurin werden?
      ID:
      Oh ja! Ich war immer schon ein sehr auffälliges Kind mit zu viel Energie. Ich bin offen und neugierig, kann ganz witzig drauf sein und gut auf Menschen zugehen. Ich war immer schon kreativ, geschickt mit meinen Händen und habe meine Haare gern frisiert. Mir war immer klar, dass ich niemals in einem Büro arbeiten könnte und stillsitzen.

      Was magst du am Beruf der Friseurin?
      ID:
      Als Friseurin wird dir nie langweilig, du hast eigentlich jeden Tag Bock aufzustehen und zur Arbeit zu gehen und du weiß nie ganz genau, was dich erwartet.

      Über Ilayda Dilmec:

      • Friseur-Auszubildende im 3. Lehrjahr | Berufliche Schule Burgstraße in Hamburg
      • Ausbildungssalon: Barbershop Eric:Barbier in Hamburg

      Das war dasBaBylissPRO Mentee-Treffen in Berlin 

      Mehr erfahren über das ►BaBylissPROgressive Mentoring Programm

      Was einen erfolgreichen Barber ausmacht und warum Can Avci für eine eigene Barber-Ausbildung plädiert, erzählt er uns ►im Interview.

      Mit dem Mentoring Programm legt BaBylissPRO einen Fokus auf die Zukunft des Friseurhandwerks und ist auch wichtiger Partner des Zukunftkongresses 2025! 

      Zukunftskongress: Infos, Tickets und Programm

      Alle weiteren Infos zum Zukunftskongress sowie das Programm findet ihr hier 
      ► Zukunftskongress 2025

      Cigdem Wieczorek im Interview mit Juliane Krammer

      Cigdem, du warst beim Zukunftskongress für Friseure in Berlin. Was hat dich dazu bewegt, bei dieser Veranstaltung mit dabei sein?
      Cigdem Wieczorek:
      Das Konzept Zukunftskongress hat mich sehr angesprochen, weil mir unser Handwerk wichtig ist. Ich wollte herausfinden: Wo stehe ich mit meinen Gedanken?

      Am 31. Oktober 2024 feierte das Unternehmen Kemon gemeinsam mit internationalen Vertriebspartnern die Einweihung der Kemon Akademie in San Giustino und stellt in diesem Rahmen zugleich seinen neuen Global Art Director, Angelo Seminara, vor. (►imSalon berichtete).

      Auf beeindruckenden 400 Quadratmeter können in diesem Kompetenzzentrum Stylisten, Kundinnen und Kunden aus aller Welt willkommen geheißen werden. Das visionäre Schulungszentrum bietet über 100 Plätze und lädt dazu ein, in moderner Atmosphäre Wissen zu vertiefen, neue Techniken zu erlernen und sich inspirieren zu lassen – ein Ort, an dem Innovation und Kreativität verschmelzen.

      Was durftest du vom Zukunftskongress für dich mitnehmen?
      CW:
      Ich wurde bestärkt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Das tat gut!

      Kannst du das konkreter ausführen?
      CW:
      Mein Salon ist in einer 80.000 Einwohner-Stadt und meine Preise werden als teuer im Vergleich zu anderen Friseuren in Bayreuth wahrgenommen. Ich höre oft: Wir sind hier nicht in München oder Hollywood! Aber es ist doch egal, wo mein Salon ist, was zählt ist meine Arbeitsleistung.

      "In den meisten Salons rackern Friseure von früh bis spät, damit die Kunden nicht jammern und am Ende des Tages zählen sie die Cents."

      Wie kann mit diesem Mindset gebrochen werden?
      CW:
      Alles verändert sich! Generationen, Preise, Social Media Trends, … warum nicht wir Friseure? Ich bin als Trainerin in vielen Salons unterwegs und sehe, dass sich der Großteil unter seinem Wert verkauft. In den meisten Salons rackern Friseure von früh bis spät, damit die Kunden nicht jammern und am Ende des Tages zählen sie die Cents. Ein Döner kostet mittlerweile 10 Euro, wie kann es dann so günstige Haarschnitte geben? Die, die ihren Wert erkennen, werden überleben! Ich weiß, dass ich Arbeitsplätze biete, wo man gut verdienen kann. Waschen, schneiden, föhnen kostet 120 Euro – nicht weniger! Kunden, die das nicht einsehen, werden später Schlange stehen.

      Aber was ist die Lösung? Wie kommen Friseure aus dieser Spirale raus?
      CW: I
      ch bin in der Innung aktiv, tausche mich aus, denn ich weiß, wir sitzen allen im selben Boot. Aber vor allem Frauen liegen mir sehr am Herzen. Unsere Branche ist zu 85% weiblich. Es braucht mehr Unterstützung für berufstätige Frauen und Mütter. Die meisten können sich nur mit dem Geld ihrer Partner über Wasser halten, aber uns Frauen steht Gleichberechtigung zu! Ich sehe mich nicht nur als Friseurin, sondern auch als Unternehmerin.

      Du hast drei kleine Kinder …
      CW:
      … von 9 Monate bis 5 Jahre. Mein Mann ist zu Hause und übernimmt die Kinderbetreuung. Ich liebe meinen Job und will erfolgreich sein. Um eine 5-köpfige Familie zu ernähren wusste ich, dass ich nur gut verdienen kann, wenn ich meinen Beruf ernst nehme. Dafür habe ich vor 7 Jahren mit Persönlichkeitsentwicklung begonnen, denn als Chefin bin ich Vorbild und ich darf die Professionalität trotz Hürden nie verlieren.

      Frauen haben mit festgefahrenen patriarchalen Strukturen täglich zu kämpfen. Wurdest du emanzipiert erzogen, um da zu sein, wo du jetzt bist?
      CW:
      Nein, das Gegenteil ist der Fall. Ich war bereits mit 21 Jahren selbstständig und das ging nach drei Jahren in die Hose, war verschuldet und habe weitergekämpft, denn mein Traum war, einen Familienbetrieb zu schaffen. Ich fand das schon immer toll, wenn Kinder die Möglichkeit haben, in einen Betrieb einzusteigen.

      "Mittlerweile nehmen sich meine Kunden für einen Termin bei mir frei."

      Wie ist es möglich, aus einem gescheiterten Betrieb wieder mit vollem Elan durchzustarten?
      CW:
      Ich eröffnete einen zweiten Salon, der super lief, hatte aber schon immer den Plan einen Luxus-Salon zu eröffnen, in dem ich mir Zeit für meine Kunden nehme. Deswegen stellte ich mich komplett neu auf, ging mit den Preisen hoch, habe Kunden verloren und neue gewonnen. Mittlerweile nehmen sich meine Kunden für einen Termin bei mir frei.
      Es ist so schade, dass so viele dieses Potenzial nicht erkennen. Ich habe Geld als Friseurin! Das geht! Und es funktioniert auch mit wenigen Mitarbeitern. Weniger ist hier oft mehr. Lieber mit den richtigen Personen vorankommen, als sich mit vielen Personen immer im Kreis zu drehen.

      "Ich habe Geld als Friseurin! Das geht! Und es funktioniert auch mit wenigen Mitarbeitern. Weniger ist hier oft mehr. Lieber mit den richtigen Personen vorankommen, als sich mit vielen Personen immer im Kreis zu drehen."

      Wie groß ist dein Team?
      CW:
      Aktuell habe ich vier Mitarbeiter. Zwei neben mir im Salon, eine ist aktuell in Karenz und mein Mann macht für ein paar Stunden Controlling und die Buchhaltung.
      Ich habe alles erreicht, was ich wollte, aber beim Thema Mitarbeiter hakt es aktuell noch bei mir.

      Wo liegt deiner Meinung nach das Problem?
      CW:
      Das habe ich vom Zukunftskongress mitgenommen: Gibt es ein Problem, muss man sich in anderen Branchen umsehen, wie die das lösen. Mir ist klar geworden, dass ich klare Ziele definieren und Aufgaben verteilen muss. Es bringt nichts, Personen einzustellen und sie einfach arbeiten zu lassen. Das schafft nur Chaos.

      Bildest du aus?
      CW:
      Ich habe ausgebildet, bin aber nicht mehr bereit, junge Menschen zu erziehen, dafür habe ich drei Kinder zu Hause. In meinem Luxus-Salon machen nur Fachkräfte Sinn, die mit den Kunden umgehen können. Es gibt so viele Personen, die dieses Handwerk erlernt und aus diversen Gründen an den Nagel gehängt haben. Ich möchte Wiedereinsteigern die Chance geben, sich neu im Friseurberuf zu erfinden und gut zu verdienen. Genauso sind Quereinsteiger willkommen - wir sind in der Beauty-Branche, die boomt! Ob Haare, Nägel, Wimpern, Make-up – Angst vor der Zukunft habe ich nicht!

      Was wünschst du dir vom Zukunftskongress 2025?
      CW:
      Ich wünsche mir Speaker, die das Thema Persönlichkeitsentwicklung und zwischenmenschliche Kommunikation aufgreifen. Vor allem die jungen Leute wissen oft gar nicht, wie sie kommunizieren sollen. Wir sind keine Maschinen. Das ist unser absolutes Plus, deswegen müssen wir lernen, wie wir mit unserem Gegenüber umgehen.

      Danke, Cigdem, für das spannende Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

      Kemon Akademie: Hommage an modernes Design und Raffinesse

      Im Herzen Umbriens, in San Giustino, erhebt sich das von Studio Fabrizio Milesi entworfene Gebäude als wahre Hommage an modernes Design und Raffinesse. Die sorgfältige Materialauswahl und das durchdachte Konzept schaffen eine anspruchsvolle, harmonische Atmosphäre.

      Kleinformatige Keramikfliesen in glänzenden und matten Oberflächen zieren die Räume, deren sanfte Linienführung das Zusammenspiel aus Form und Funktion meisterhaft inszeniert. Die warme Farbgestaltung und der Einsatz von Holz sorgen für ein stimmiges Gesamtbild, während große Fensterfronten und lichtdurchlässige Elemente den Raum mit Helligkeit durchfluten und für eine einladende, offene Atmosphäre sorgen.

      Die Kemon Akademie ist mehr als nur ein Schulungszentrum – sie ist ein innovativer Raum, der Kreativität entfacht und die berufliche Weiterentwicklung fördert. Sie vereint modernste Technik mit Komfort und Wohlgefühl und spiegelt Kemons Tradition, Familie und Avantgarde-Anspruch wider. Ein Ort, der das Engagement des Unternehmens für Spitzenleistungen in der Welt der Schönheit unterstreicht.

      Am 27. Januar 2025 diskutiert Gigdem Wieczorek im Talk über die ►Zukunft der Friseurpreise mit Friseur-Filialist ►Oliver Schmidt sowie Friseurunternehmerin ►Natascha Delrueund Unternehmer und Podcaster►Lars Olaf Nicolaisen. Alle Infos zum Kongress: 

      Die Friseurin und passionierte Trainerin Sabrina Hagenmüller im Gespräch mit Katja Ottiger

      Du begegnest scheinbar allem stets positiv - so schätzen dich auch die Teilnehmer*innen deiner Seminare. Aber wie blickt ihr, du und dein Mann Jens, den kommenden Monaten entgegen?
      Sabrina Hagenmüller: Wir machen uns natürlich Gedanken, aber wir sind keine Angstmenschen und versuchen einer neuen Art der Gewohnheit positiv entgegenzublicken. Menschen sind anpassungsfähig und gerade wir Friseure haben in der Coronazeit gezeigt, dass wir mit neuen Herausforderungen umgehen können.

       „Für Qualität und Happiness wird Geld gezahlt.“

      Für viele (Kund*innen) bedeutet diese neue Gewohnheit vor allem Einsparung ...
      SH:
      Ja, Kunden werden sparen. Für uns heißt das, noch bessere Qualität und besondere Erlebnisse zu bieten und vor allem Glücksgefühle zu erzeugen! Zum einen mit unserem Handwerk und zum anderen mit unserer Persönlichkeit - das können wir Friseure! Denn für Qualität und Happiness wird Geld bezahlt

      Preiserhöhungen bestimmen unseren Alltag. Wie kommuniziert ihr eure?
      SH:
      Wir rechtfertigen uns nicht für unsere Preise. Der ganzen Branche sollte klar sein, dass wir das auch nicht müssen! Wir arbeiten mit Liebe und bestem Handwerk und können unsere Qualität und Dienstleistung sowie deren Mehrwert erklären.

      „Eine Preiserhöhung sollte uns stolz machen.“

      Preise erhöhen ist nicht schön, aber es darf nicht sein, dass wir uns immer vom „Preise erhöhen“ einschüchtern lassen, aus Angst, die Kunden könnten dann nicht mehr zu kommen. Angst lässt uns festhalten und nicht wachsen und weiterkommen. Wir sollten mit voller Überzeugung vermitteln, was unsere Energie und unsere Arbeit wert sind und das mit Leistung beweisen. Eine Preiserhöhung sollte uns stolz machen, weil wir in unserem Selbstbewusstsein gewachsen sind und für unser fachliches Know-how durch Weiterbildung vieles getan haben und uns das Arbeiten Spaß macht. 

      Ich mache aktuell für 650 Euro Haare und Make-up bei Bräuten und erhöhe diese Preise jährlich. Eine Balayage-Kundin weiß es zu schätzen, wenn sie durch die Qualität der Arbeit seltener in den Salon muss. Und genau das müssen wir in allen Dienstleistungsbereichen gemeinsam hinbekommen. Wenn wir etwas besonders machen, wird dafür auch mehr bezahlt!

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Wie hast du den Friseurberuf vor deiner Lehre wahrgenommen? Was war der ausschlaggebende Punkt, diese Ausbildung zu starten?
      Nicole Neyer:
      Ich wollte schon immer Friseurin werden, aber ich dachte, dass ich in diesem Beruf nie reich werde.

      Warum war das so?
      NN:
      Aufgrund unseres Kollektivvertrags wird nach außen vermittelt: Friseur*innen verdienen nicht viel! Das haben viele junge Leute bei der Berufswahl im Hinterkopf. Aber ich wurde eines Besseren belehrt und habe mit den Jahren gelernt: Man kann als Friseur*in doch gut verdienen.

      Wie war die Lehre finanziell für dich?
      NN:
      Ich hatte meine Lehrlingsentschädigung von 340 Euro. Zum Kollektivvertrag wurden mir im 1. Lehrjahr 30 Euro, im 2. Lehrjahr 40 Euro und im 3. Lehrjahr 50 Euro zusätzlich angeboten. Aber ich war es nicht gewohnt, viel Geld zu haben und bin deswegen gut über die Runden gekommen.

      "Grundsätzlich haben mir meine Chefs (...) schon immer das Gefühl gegeben, ich kann mehr erreichen."

      War ein besserer Verdienst der Antrieb für dich, Salonleitung zu werden, Zusatzausbildungen zu machen und dich in der Ausbildung im Salon zu engagieren?
      NN:
      Grundsätzlich haben mir meine Chefs, Brigit und Thomas, schon immer das Gefühl gegeben, ich kann mehr erreichen. Natürlich sind die ersten zwei Jahre der Ausbildung zum Erfahrung sammeln da und teilweise auch schwierig … aber es ging mir nie darum, mehr zu verdienen, da ich mit meinem Trinkgeld schon super zufrieden war.

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Wie geht ihr mit Kund*innen um, die unter 16 sind und euer Colour-Service in Anspruch nehmen wollen?
      Lizzy Lemon:
      Mit unserer Spezialisierung auf bunte Haarfarben haben wir viele junge Kund*innen. Deswegen kommt es auch nicht selten vor, dass Jugendliche unter 16 bei uns ein Farbservice in Anspruch nehmen wollen. Wir holen uns in diesem Fall aber ein schriftliches Einverständnis von den Erziehungsberechtigten. Auf unserem Tablet haben wir ein Formular vorbereitet, das digital unterzeichnet wird. Davor bitten wir die Eltern darum, sich die Inhalte in Ruhe durchzulesen.

      Du bietest in deinem Salon Typberatung und Styling explizit auch für Transgender an. Wie kam es dazu?

      Du bietest in deinem Salon Typberatung und Styling explizit auch für Transgender an. Wie kam es dazu?
      AH: 
      Wenn man eine Typberatung möchte, sucht man sich Visagistinnen, Haar- und Mode-Profis – ich vereine das nun in meinem Salon. Für mich war von Salongründung an „Typberatung und Umstyling für alle“ selbstverständlich.

      War dein Bewusstsein rund um non-binäre Personen, also Menschen, die sich weder als Frau noch als Mann zuordnen wollen, schon immer gegeben? Was war ausschlaggebend?
      AH: Ich wurde so erzogen und da ging es nicht darum, was ein Mensch ist, sondern wie er ist. Schon als Kind und in meiner beruflichen Laufbahn gehörten non-binäre Menschen zu meinem Leben. Von vielen bekam ich oft zu hören: „Wir können nirgendwo hingehen, wo wir ein Styling bekommen, das uns entspricht.“ Ich brannte schon immer für das Thema Typberatung, und das ist und war schon immer geschlechtsneutral. So kam eines zum anderen und seit 2011 bin ich selbstständig. 

      "Ich brannte schon immer für das Thema Typberatung, und das ist und war schon immer geschlechtsneutral."

      Dein Salonkonzept ist in einer kleinen Stadt im Land Salzburg angesiedelt. Wie wird das Angebot von Personen, die ihre neue Identität bzw. ihren Look finden wollen, genutzt?
      AH:
      Transgender-Menschen ist keine Reise zu weit. Ich habe Kund*innen aus allen Bundesländern und auch aus der Schweiz …

      CAT alias Katharina Bullach und Raphaela Kirschnick

      Cat im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Powerfrau unter Männern! Es ist ja noch immer ungewöhnlich als Frau die Barberkarriere anzugehen. Was sind da so deine Erlebnisse?
      Cat:
      Also… Sowohl positive als auch negative. Ich werde in der Barberszene oft unterschätzt, von Kunden sowie von Kollegen.
      Ich höre öfters ‚Kannst du das überhaupt, du hast doch gar keinen Bart und ob ich rasieren kann?

      Und was entgegnest du dann?
      Cat:
      Na, ich hab's halt gelernt, sag’ ich. Und dann überzeuge ich immer mit Expertise. Dann findet das jeder meistens krass und tatsächlich binde ich Kunden damit auch. Aber auch in der Kollegenschaft werde ich oft belächelt. Auch da kann ich nur mit meiner Arbeit überzeugen.

      Und wie reagieren Kollegen auf dein Können?
      Cat:
      Ich bin ja ein kleines Mädel, dem traut man vielleicht erstmal nicht alles zu. Die meisten entschuldigen sich dann auch dafür.

      Was ist dein Rat an junge Frauen, die in diese Barberszene möchten?
      Cat:
      Nicht unterkriegen und niemals einschüchtern lassen. Wenn mich irgendjemand blöd anmacht, dann ist mir das ziemlich egal. Ich lasse mich auch nie auf Diskussion ein, sondern denke mir meinen Teil.
      Mein Tipp: Lasst die Dummheit an euch abprallen, überzeugt durch eure Arbeit und bleibt stark.

      "Ich bin erfolgreich wegen meiner Kunst und nicht meiner Optik wegen."

      Gibt es auch sexistische Konfrontationen?
      Cat:
      Sehr, sehr oft! Ich kleide mich ständig unterschiedlich: manchmal komplett wie ein Junge und dann auch mal wieder freizügiger. Halt so, wie ich es mag. Wenn man mich nicht kennt und an einem Tag, an dem ich freizügiger gekleidet bin, begegnet, dann werde ich sofort abgestempelt. Das finde ich voll unfair. Denn wenn ein muskelbepackter, tätowierter Barber Mann mit Tanktop da, steht und viel vom Körper zeigt, da sagt dann keiner was.  Mir wird aber sofort unterstellt, mit Reizen zu spielen. Ich bin erfolgreich wegen meiner Kunst und nicht meiner Optik wegen.

      Wie viele Haarschneidemaschinen besitzt du?
      Cat:
      Wahrscheinlich viel zu viele, aber ich wechsle auch ständig durch. Ich habe natürlich meine Lieblingsmaschinen wie die Babyliss Pro CustomFX und vor allem die Chameleon. Ich liebe die Farben und identifiziere mich total mit ihr. 

      Was ist dir außer Optik noch wichtig?
      Cat
      Sie muss groß und schwer sein! Ich möchte etwas in der Hand halten, mit gutem Gewicht, das gibt mir Kontrolle.

       

      Bianca, euer Salon Roots & Razors ist genderneutral. Was bedeutet das für euch?
      BO:
      Wir sind ein Team mit einem offenen Mindset. Es ist uns völlig egal, welche Person vor uns im Sessel sitzt. Das gilt auch für die Preisgestaltung. Kurze Haare sind kurze Haare, unabhängig vom Geschlecht, das spiegelt sich auch in unserer Preisliste wider.

      Seit wann setzt ihr auf genderneutrales Pricing?
      BO:
      Ende 2020, im Rahmen einer Preiserhöhung, haben wir uns von den strengen Worten „Herren“ und „Damen“ getrennt. Es ist ein veraltetes Modell, das in der heutigen Zeit keine Daseinsberechtigung hat. Die Herren und Damenpreise haben ihren Ursprung in einer Zeit, als Männer noch für die Stylings der Frauen bezahlt haben. So wollten die Salons den Männern entgegenkommen und haben günstigere Herrenpreise angeboten.

      Beatrice Naumanns Downsizing - Nach 28 Jahren als Unternehmerin mit ihrem 130qm großen Salon, in dem zu Spitzenzeiten 30 Fachkräfte und Auszubildende angestellt waren. Wie schaffte sie es wieder selbstbestimmt und glücklich arbeiten zu können? Sie macht heute vieles anders als vor einem Jahr.

      Das Gespräch führte Birgit Senger
       

      Was hat Dich dazu gebracht, umzudenken und dein Geschäftsmodell zu verändern?
      Beatrice Naumann:
      Der Druck als Unternehmen agieren zu können, ist mit den Jahren immer schwerer geworden. Den Spagat, den ich als Arbeitgeberin und Unternehmerin heute hinlegen muss, ist echt heftig. Erwartungen der Angestellten in Bezug auf Work-Life-Balance und gute Bezahlung, die Mieterhöhung des Vermieters, steigende Kosten für Weiterbildung, die Lockdowns, steigende Materialkosten, Datenschutzverordnung, Arbeitszeiterfassung der Mitarbeiter und eine Energiekrise… Das ist ganz schön viel für jemanden, der eigentliche nur schöne Haare machen will!

      Welche Erwartungen hast du als Unternehmerin?
      BN:
      Die Flexibilität, die heute von Unternehmen gefordert wird, wird total verkannt. Je mehr ich mir Gedanken über meine USPs und Customizing gemacht habe, umso deutlicher wurde mir, wie viel flexibler und beweglicher ich alleine bin. Alleine kann ich eine Qualitätsgarantie geben und mich bestmöglich auf meine Kundinnen und Kunden konzentrieren. Auch eine Pause ist als Soloselbständige eine Pause, was auch für meine Work-Life-Balance besser ist.

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Patricia, du hast dein Handwerk in der Slowakei gelernt. Wie sieht dort die Ausbildung aus?
      PF:
      Mit 14 startete ich in der Berufsschule in Bratislava. Drei Jahre lang lernte ich Theorie und hatte Praxiseinheiten wöchentlich alternierend. Zusätzlich machte ich danach eine 2-jährige Kosmetik-Ausbildung inklusive Matura-Abschluss.

      Findet die Praxis in einem Lehrbetrieb statt?
      PF:
      Nein, es gibt einen eigenen Schul-Salon. Kundinnen und Kunden müssen mehr Zeit einberechnen und zahlen dafür weniger.

      Wann hast du dich dazu entschieden, in Österreich zu arbeiten?
      PF:
      Nach meiner Ausbildung war ich für drei Jahre in einem Salon in Bratislava angestellt. Ich wollte aber mehr sehen und mich weiterentwickeln, eine neue Sprache lernen.

      Wie hat sich die Jobsuche in Österreich gestaltet?
      PF:
      Es hat ein Jahr lang gedauert, bis ich endlich einen passenden Salon gefunden hatte. Dass ich nur Slowakisch und Englisch sprach, war für viele Salons ein Problem. Meine Homebase in Wien war dann bei Franz und Gloria. Dort hat es geklappt. Es war eine tolle Zeit.

      Im Interview mit Katja Ottiger
       

      Du arbeitest seit 20 Jahren als freischaffende Coloristin. Du hast keinen Salon, sondern lässt dich von Kundinnen für Farbe buchen. Wie funktioniert das?
      Viola Landsky:
       Es gibt Salons in Berlin, die mit mir zusammenarbeiten und die mich buchen. Und dann die Mundpropaganda. Berlin ist eine große Stadt und es gibt immer Kunden, die mich weiterempfehlen. Ich bin seit 20 Jahren hier und habe mir meine Bekanntheit aufgebaut.

      „Ich arbeite auf Tagesgage.“

      Wie funktioniert das mit der Bezahlung?
      VL:
      Ich arbeite auf Tagesgage. Ich komme nicht wegen einer Kundin in den Salon, sondern nur, wenn der Tag für mich voll ausgebucht ist. Alles andere rechnet sich nicht und wäre nicht fair.

      Das Gespräch führte Birgit Senger

      Dein Unternehmensmotto: Erfolgreich sein. Anders! Was verstehst du unter anders?
      Samantha Schüller
      : Für mich ist anders, bei mir selbst zu bleiben und meinen authentischen Weg zu gehen. Ich habe früher viel nach rechts und nach links geguckt und viele Dinge unternehmerisch so gehandhabt, wie es in der Friseurbranche üblich ist.

      Was ist denn üblich?
      Sam
      : An Mitarbeitenden festzuhalten, die zwar fachlich kompetent sind, jedoch nicht für die Unternehmenswerte stehen. Sätze wie „Sei doch froh, die machen ihren Job doch gut“ oder „nimm jeden Kunden, den du kriegen kannst“, „Selbständig kommt von selbst und ständig“ hat sicherlich jeder von uns schon mal gehört. Nur wer will ständig erschöpft sein, sich von Urlaub zu Urlaub arbeiten, um davor und danach noch mehr zu arbeiten? Irgendwann war für mich klar: Wenn Selbständigkeit, dann nur noch so, wie ich mir das vorstelle. Ich möchte mit Menschen arbeiten, die zu mir passen, mir ein angenehmes Gefühl geben und keine Energieräuber sind.

      Das gilt auch für dein Team?
      Sam:
      „Sei froh, dass überhaupt Kunden kommen und mach es allen recht“ ist eine veraltete Einstellung, die dazu führt, dass sich kaum noch junge Menschen für unseren Beruf entscheiden.

      Wie hast du die passenden Mitarbeitenden für dein Unternehmen gefunden? Sam: Ganz unabhängig von der fachlichen Qualifikation habe ich nur noch Mitarbeitende eingestellt, die zu meinem Wertesystem passen. Das Fachliche kann ich ihnen alles beibringen, dazu habe ich ein Einarbeitungssystem im Salon geschaffen. Und weil es anders und etwas kontroverser ist, habe ich es auch genauso in meinem Slogan genannt. Erfolgreich sein. anders!

      Filiz Erdogu im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Filiz, ihr seid viel unterwegs. Welche Entwicklungen beobachtet ihr aktuell im Markt und euren Betrieben?
      Filiz Erdogu:
      Was wir sehr stark beobachten und uns auch Statistiken widerspiegeln, ist, dass Farbdienstleistungen zurück gehen. Nur was soll diese Lücke füllen, Haare schneiden? Das kommt leider viel zu kurz.

      Andrea Hecker im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Andrea, wir haben vor 8 Monaten ein Interview über deinen Covid-bedingten Haarausfall geführt, das auf sehr viel Resonanz gestoßen ist. Was ist seitdem für dich passiert?
      Andrea Hecker:
      Einiges! Gott sei Dank ist mein Haarausfall gestoppt und regeneriert sich. Meine größte Panik, ich wusste, dass sie wiederkommen. Aber ich wusste nicht wie, also in welcher Textur, oder Farbe. In meinem Alter kann es ja durchaus passieren, dass sie unpigmentiert kommen. Sie haben mir aber wirklich einen Gefallen getan und sind so gekommen, wie ich sie gerne wieder hätte. Ich bin guter Dinge.

      Hast du jetzt Farbe im Haar?
      Andrea:
      Nein. Nur eine kleine Strähne.

      "Kundinnen sind so unsagbar dankbar, wenn du mit ihnen ... über deren Kopfhaut sprichst."

      Du stehst für Farbe, wirst du dich selbst auch wieder färben?
      Andrea:
      Ich werde wieder blond werden, denn mein Herz ist blond und denkt blond. Der dunkle Ton vom Ansatz tut mir da gut, denn das sorgt optisch für mehr Volumen.

      "Freizeit (...) ist den jungen Menschen wichtiger. Sie definieren sich nicht mehr nur über das Arbeiten. (...)  ich finde, dass wir von dieser Einstellung noch sehr viel lernen können."

      Dein Team scheint sehr jung zu sein. Wie kommst du mit der nächsten Generation klar? Oftmals beklagen sich Salonunternehmerinnen*Salonunternehmer über die Arbeitsmentalität. Wie siehst du das?
      NM: Aktuell besteht mein Team aus 12 Personen. Im Alter von 20-50 ist alles mit dabei, aber der Großteil ist unter 30. Ja, die nächste Generation ist anders. Man muss sich auf die jungen Menschen einlassen und versuchen, zu verstehen, wie sie denken. Ich bin 30 und ich merke, dass Prioritäten anders sind: Freizeit bzw. Freiheit ist den jungen Menschen wichtiger. Sie definieren sich nicht mehr nur über das Arbeiten. Die wissen, was sie wollen. Aber ich finde, dass wir von dieser Einstellung noch sehr viel lernen können.

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Nikola, du arbeitest im Salon, bist aber auch regelmäßig für Shows unterwegs. Wie ist deine Work/Life Balance?
      NH:
      Das ist schwierig zu sagen. Mein Beruf ist mein Hobby, meine Leidenschaft. Eine klare Grenze kann und möchte ich gar nicht ziehen.

      Hattest du in der Lehre schon klar das Ziel, zu den Besten zu gehören?
      NH: Ich startete meine Laufbahn in einem Salon in meinem Heimatort. Mir wurde schnell klar, dass ich mehr sehen will, in die Stadt möchte. Ich bin dann in Linz bei Lepschi & Lepschi gelandet. Diese Zeit war für mich wichtig und lehrreich. Im Nachhinein betrachtet, wurden hier die Weichen für die Teilnahme an Awards gestellt. Meinen Meister machte ich mit der Intention nach New York zu gehen.

      Was wurde daraus?
      NH: Ich habe mich beworben und wurde zum Probearbeiten eingeladen. Es war alles sehr verrückt: Ein Modell ist mir abgesprungen, also stand ich am Time Square und verteilte Visitenkarten. Ich dachte mir nicht viel dabei, das hatte ich früher auch am Linzer Hauptplatz, in meiner Lepschi-Zeit, gemacht. Nur war ich dann eben am New Yorker Time Square. (lacht) Eine ältere Dame konnte ich gleich überzeugen und sie wurde eines meiner Probemodelle in einem Salon in Soho.
      Ich hatte sogar die Chance, in einem Salon zu starten, aber die Ära Trump, Arbeits- und Aufenthaltsvisum machten es mir nicht leicht. England fiel aufgrund des Brexits weg und so führte mich mein Weg nach Hamburg.

      Wie hast du dann nach Wien gefunden und dich hier am Friseurmarkt so etabliert?
      NH:
       Ich war 2019 für die HDA in der Kategorie Herren nominiert. In Hamburg hat es sich für mich aber nicht richtig angefühlt. Ich musste niemanden etwas beweisen, so bin ich wieder zurück nach Hause. Über ABC landete ich bei Markus Meidinger im Salon, der Stuhlmieter suchte. Eigentlich wollte ich mich nicht selbstständig machen. Vorrangig waren Weiterbildung, Reisen und langsam etwas aufbauen mein Ziel. Nach der Stuhlmiete-Zusage dachte ich mir aber: Ich habe einen Meister, was habe ich zu verlieren?! Es ging dann alles sehr schnell. Ich kontaktierte Social Media und Werbe-Agenturen sowie Influencer, bewarb mich für Styling Corner, um zu sagen "Hey, da bin ich!" … Im März 2023 feierte ich das einjährige Bestehen! Ich bin ausgebucht und vollkommen happy, wie es läuft.

      Im Interview mit Juliane Krammer

      In deinem Salon verrechnet ihr nicht nach Länge, sondern nach Minuten. Seit wann führst du dieses Preiskonzept und was war ausschlaggebend dafür?
      Natascha Delrue:
      Mit der Eröffnung meines Salons im Juli 2020 habe ich diese Art der Preiskalkulation eingeführt, um Preise fairer und transparenter für alle zu machen. In der Preisgestaltung kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Eine Kalkulation nach Zeitaufwand soll Klarheit schaffen. 

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Liebe Janina, wir haben vor ► neun Jahren das letzte Mal mit dir gesprochen, was hat sich seit 2014 bei dir verändert?
      Janina Ehrenberg:
      Ja, es ist so einiges passiert, vor neun Jahren war ich noch Angestellte und für Wella tätig. Jetzt habe ich zwei Salons, bin an Wochenenden für Wella auf der Bühne und auf QVC, einem Teleshopping-Format, für Dyson aktiv.

      "Die Übernahme eines bestehenden Geschäfts heißt auch immer, die Historie, alles Gute, aber auch alles Negative zu übernehmen."

      Warum hast du dich für zwei Salons entschieden?
      JE:
      Es hat sich so ergeben. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich meine eigene Philosophie leben und umsetzen möchte und so kam der Schritt zum eigenen Salon im Jahr 2016. Ich wollte von Null starten und meine eigenen Ideen verwirklichen. Das war eine gute Entscheidung.

      … du hast dich später dafür entschieden, einen Salon zu übernehmen?
      JE: : Ja, 2019 übernahm ich den Salon meiner Mutter. Das war immer ihr Wunsch und ich wollte ihr Lebenswerk nicht sterben lassen. Es war mir aber wichtig, davor mein eigenes Ding zu machen, um zu evaluieren, wie es läuft. Die Übernahme war eine Herausforderung, denn ehemalige Gründer hängen an ihrem Salon und im Fall meiner Mutter, war es ihr Lebenswerk und ich musste mich hier behaupten. Die Übernahme eines bestehenden Geschäfts heißt auch immer, die Historie, alles Gute, aber auch alles Negative zu übernehmen.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger
       

      Tessa, mit 26 Jahren bist du gut im Geschäft: Eigene Produktlinie, Webshop und ein Salon, der sich auf Naturlocken und - Wellen sowie Naturprodukte spezialisiert hat. Sind Locken bei euren Gästen „Pflicht“?
      Thessa:
      Zu uns kommen ausschließlich Kundinnen, die Naturlocken oder naturgewelltes Haar haben und dieses mit natürlichen Produkten unterstützen möchten. Wir begleiten aber gern Kundinnen, die den Weg vom chemischen Haar zum Naturhaar gehen möchten.

      „Wir haben keine Rundbürsten oder normale Föhndüsen.“

      Keine Ausnahmen für Glatthaarige?
      Tessa: Bei Leuten mit glatten Haaren, die gern eine Naturhaarfarbe hätten, machen wir eine Ausnahme. Ihnen bieten wir „Henna to go“ an: Wir tragen die Henna-Treatment-Farbmischung auf und verpacken das Haar in einen Turban, ausgewaschen und gestylt wird zu Hause. Wir haben im Salon auch gar kein Werkzeug für glatte Haare wie Rundbürsten oder normale Föhndüsen.

      Shayna Knittel ist das „Shy“ hinter dem Zürcher Salonkonzept Shy + Flo, das den Friseurberuf und die Ausbildung auf eine andere Ebene heben will.

      Im Gespräch mit Juliane Krammer

      Im Gespräch mit Katja Ottiger

      Du bist Mitgründerin der J.7 group und mit dieser seit Jahren erfolgreich. Als einzige Frau zwischen den männlichen Fünf (Achim Rothenbühler, Jens Swafing, Alexander Mäckl, Michael Knöpfle und Thomas Wormser, Anm.),wie war das so?
      Ramona Lesny:
      Die ersten Jahre waren nicht immer leicht, weil man als Frau immer mehr tun muss, als ein Mann, um die gleiche Akzeptanz zu haben. Aber der Frauenpart ist wichtig, weil er einen anderen Blickwinkel hineinbringt. Ich habe meine Position in der Firma gefunden und fühle mich in dieser wohl. Die Jungs sind für mich wie Brüder, wie Familie. Allein ►Achim (Rothenbühler, Anm.) kenne ich seit 30 Jahren, wir wissen viel voneinander und sind ein eingespieltes Team.

      „Die einen mögen die Bühne (…) ich ziehe die Fäden im Hintergrund.“

      Als Sprachrohr nach außen und auf den Bühnen stehen die J.7 Männer. Warum nicht du?
      RL:
      Weil ich das nicht möchte und nie wollte. Als es anfangs darum ging, Trainerausbildungen zu machen, Seminare zu geben und auf den Bühnen zu stehen, entschied ich mich bewusst für die Visagisten-Ausbildung und für das Arbeiten hinter der Bühne. Ich bin bei ihnen, arbeite mit ihnen und ziehe die Fäden im Hintergrund. In solch einem Team muss jeder seine Position finden. Die einen lieben die Bühne - ich mag es nicht einmal, wenn man von mir ein Foto macht.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger

      Michelle, du bist in Amerika geboren, deine Friseurausbildung hast du in Deutschland gemacht, bist immer wieder viel in den USA unterwegs. Amerika vs. Deutschland - was sind die Unterschiede?
      Michelle Barnes:
      In Amerika haben Hairstylisten keine Angst, Geld entsprechend ihrer Arbeit zu verlangen. Das können bei einer Farbe schon mal ein paar Hundert Dollar sein.

      Sie verdienen entsprechend besser?
      MB:
      In amerikanischen Salons arbeiten Friseure als Angestellte sowie auf Stuhlmiete. Angestellte bekommen ein Grundgehalt und arbeiten auf Provision, teilweise sind das bis zu 50 Prozent. Und das ist sehr verlockend, um entsprechend Gas zu geben.

      Was sind in deinen Augen die positiven Aspekte in Deutschland?
      MB
      : Stabilität und keine Angst, den Job zu verlieren! Beim „hire and fire system“ in Amerika, kannst du jederzeit ohne Job dastehen.

      Und natürlich die Lehre! Deine Ausbildung in Amerika zahlst du selbst! 1.700 Stunden Unterricht (ca. 3 Jahre, Anm.) kosten dich da schon mal 20.000 – 30.000 Dollar, es sei denn, du hast einen Salon, der so nett ist und dich in dieser Zeit bezahlt. Du entscheidest dich für eine Schule oder eine Firma. Großkonzerne haben Akademien, beispielsweise wie Paul Mitchell, an denen sie eigene Techniken unterrichten. Dort lernst du die Theorie im Allgemeinen, denn es gibt ein grundlegendes System, und du machst auch Prüfungen.

      Du gibst im Jahr um die 160 Seminare für Paul Mitchell, was sind deine Lieblingsthemen?
      MB
      : Farbe! Tatsächlich hat sich das über die Jahre entwickelt. Für mich ist das richtige Mindset der Teilnehmenden das Wichtigste. Ich möchte in deren Kopf und dass sie gemeinsam mit mir analysieren. Wenn das Verständnis, wozu ich etwas tue, fehlt, kann die Technik nur schwer verstanden werden.

      „Der Beruf ist mehr als waschen, schneiden, föhnen, Kunde kommt, Kunde geht …“

      Die Herausforderung dabei?
      WB
      : Die unterschiedlichen Level. Die ‚Natural-Macher‘ sehen etwas und setzen es sofort um, der ‚Sachtyp‘ zerdenkt und hat Schwierigkeiten in der schnellen Umsetzung. Die Herausforderung ist, dass alle ins Handeln kommen, die Angst überwinden, einfach mal schauen, was passiert und daraus lernen. Der Beruf ist mehr als waschen, schneiden, föhnen, Kunde kommt, Kunde geht, Kunde kommt. Es steckt so sehr viel mehr dahinter.

       Petra Brockmann im Gespräch mit Birgit Senger

      Für Orgaenic Haircutting sind Kundinnen*Kunden bereit höhere Preise zu zahlen. Warum ist das so?
      Petra Brockmann:
      Bei einer lizenzierten ‚Orgaenic Haircutting Friseurin‘ haben sie die Garantie, dass sich in der Ausbildung mit der Beschaffenheit und Physikalität der Haare beschäftigt wurde. Die Ausbildung, die man bis zur Lizenz durchläuft, kann im Grunde genommen einem tiefgreifenden Studium entgegensetzen werden. Orgaenic Haircutting garantiert maßgeschneiderte Haarschnitte für Endverbraucher*innen

      Trifft das nicht auf alle Haarschnitte zu?
      PB:
      Beim Orgaenic Cutting gibt nicht die Optik des Haarschnitts die Technik vor, sondern die Physikalität des Haares – beispielsweise seine Hygroskopizität, also Wasseraufnahmefähigkeit – und die Proportionalität der Trägerin. Das macht den Unterschied zu vielen anderen bekannten Haarschneidetechniken.

      Physikalität des Haares, was heißt das genau?
      PB:
      Ein maßgeschneiderter Haarschnitt bezieht alle natürlichen Komponenten im Schaffensprozess mit ein. Hierzu zählen die Proportion des Körpers, das Eigenvolumen, sowie Verteilung und Dichte des Haares und deren momentane Beschaffenheit. Haarschnitt ist definitiv auch gleich Frisur. Unsere Kund*innen spüren, dass während der Erarbeitung des Haarschnitts eine perfekt auf sie und ihr Haar zugeschnittene Frisur entsteht. Was Kund*innen in den Wochen nach dem Friseurbesuch zugutekommt, da aufwendiges Styling entfällt.

      "Für länger anhaltende Qualität sind Kund*innen bereit, höhere Preise zu zahlen"

      Wie lange hält dieses Mein-Haar-fällt-von-allein-in-Form Gefühl?
      PB:
      Ein organischer Haarschnitt hält nachweislich bis zu viermal länger als ein klassischer Haarschnitt. Für länger anhaltende Qualität sind Kund*innen bereit, höhere Preise zu zahlen.  

      Wie viel zahlen Kund*innen im Schnitt für einen Haarschnitt bei lizenzierten ORGÆNIC Friseuren?
      PB:
      Aktuell bieten 21% unserer Lizenznehmer*innen einen Schnitt für 170 - 250 Euro an, 67% liegen mit ihrem Preis zwischen 100 – 169 Euro und nur noch 12% zwischen 79 - 99 Euro

      Euer Bestreben nach langer Haltbarkeit und hohe Qualität bedeutet aber auch, dass Kunden seltener in den Salon kommen?
      PB:
      Genau! Unseren wirtschaftlichen Erfolg haben wir nicht mehr dadurch, dass der Kunde häufig zu uns kommt, sondern durch Qualität, die sich herumspricht. Heutzutage schaut Verbraucher auf Notwendigkeit, Sinnhaftigkeit und Werthaltigkeit und suchen für sich den Mehrwert. Die Suchanfragen nach Orgaenic Haircutting sind deutlich angestiegen, weil wir diesen Mehrwert in vielerlei Hinsicht bieten. Umso organischer das Haar, umso mehr kann er weglassen, weil vieles nicht mehr gebraucht wird.

      "Erst abliefern, dann Preis erhöhen! Preise zu erhöhen, ohne den Wert der handwerklichen Dienstleistung anzuheben, finde ich unmöglich"

      Wo seht ihr noch Raum für Preiserhöhungen?
      PB:
      Erst abliefern, dann Preis erhöhen! Preise zu erhöhen, ohne den Wert der handwerklichen Dienstleistung anzuheben, finde ich unmöglich. Viele Salons erhöhen aufgrund der Gegebenheiten ihre Preise. Die Aufwendungen für Friseurunternehmer* innen sind gestiegen: Energie, Material, Personalkosten, Miete etc. Was der Kunde jedoch im Salon merken muss, ist in allererster Linie, dass die Frisur zu ihm gehört. Eine Frisur kann fachlich exzellent gearbeitet sein und trotzdem nicht zum Kunden gehören. Der zweite Aspekt, wonach die Kundin den Wert unserer Arbeit erkennt, ist die Haltbarkeit und Komfort im täglichen Styling. Wenn die Kund*innen merken, dass sie länger als gewohnt mit Schnitt, Styling und Farbe zurechtkommen, dann ist der Punkt der Preiserhöhung gegeben.

      Inwieweit hilft die Lizenz bei der Preisgestaltung?
      PB:
      Diese Lizenz ist manchmal das i-Tüpfelchen, um den Preis auf die gewünschte Höhe zu bringen. Die Preissteigerung ist in der Regel schon auf dem Weg zur Lizenz entstanden. Die Lizenz hilft dem Verbraucher sich zu orientieren, wo finde ich im Salon Orgaenic Haircutter*innen.  Den Lizenznehmer*innen selbst hilft es in der Eigendarstellung und Kommunikation nach außen.

      "Eine Premium Haarschere macht aus Dir nicht automatisch einen Premium Friseur."

      Wie wichtig ist eine gute Schere für gutes Handwerk?
      PB:
      Eine Premium Haarschere macht aus Dir nicht automatisch einen Premium Friseur.  Genauso, wie ein teurer Sportwagen Dich nicht automatisch zum guten Autofahrer macht. Ich könnte dir auch mit einer Nagelschere einen organischen Haarschnitt machen. Scheren aus der Orgaenic Premium Collection, die wir gemeinsam mit Tondeo seit Jahren entwickeln, erleichtern mir mein handwerkliches Können und sind so entwickelt, dass sie höherer Beanspruchung standhalten und meine Handbewegung und Schnittführung unterstützen. Eine Schere, die im wahrsten Sinne des Wortes gut abschneidet, ist brillant, aber natürlich muss ich das als Fachmann auch erst mal einsetzen können.

      Wann investiere ich am besten in eine passende Schere?
      PB:
      Wir empfehlen unseren Seminarteilnehmenden in unserer Academy erst einmal mit ihren gewohnten Scheren zu schneiden. Verfeinern sie dann Gespür und Technik, wächst automatisch auch der Anspruch an die Haarschneideschere. An diesem Punkt empfehlen wir den Umstieg zu Orgaenic Line, Orgaenic Zero, - One oder - Two. Diese Scheren vereinen handwerkliche Höchstleistung von Orgaenic Haircutting mit innovativer Technologie „Made in Solingen“ von der Traditions-Scheren--Manufaktur TONDEO, mit der wir seit 2007 eine Kollaboration gestartet haben.

      Jüngstes Ergebnis dieser Kooperation ist die neue Blattschere ORGAENIC Line in außergewöhnlichem Design, was steckt dahinter?
      PB:
      Die neuen Blattschere ORGAENIC Line ermöglicht hochpräzise, saubere Linien. Hier ist uns ein Maximum an Minimalismus und Effizienz mit der Ästhetik eines zeitlosen Kunstwerks gelungen. Sie liegt leicht und geschmeidig in der Hand und ordnet sich dem Rhythmus der Handbewegung und der Logik jeden Haares unter.

      "Ich glaube nicht, dass wir mit Kunden über den Preis unserer Haarschneidescheren sprechen sollten."

      Rechtfertigt eine Premium Haarschneideschere aus deiner Sicht einen höheren Schnittpreis?
      TB:
      Nein, eine teure Schere zu haben, macht nicht automatisch meine Haarschnitte teurer. Ich glaube nicht, dass wir mit Kunden über den Preis unserer Haarschneidescheren sprechen sollten. Wir legen sehr viel Wert darauf, wie wir unser Handwerksmaterial im Arbeitsalltag präsentieren. Viele sagen, wir präsentieren unsere Scheren so, als würden wir OP-Besteck bereitlegen. So lassen wir unsere Arbeit für sich sprechen.

      Was macht deiner Meinung nach heute einen herausragenden Barbier aus?
      Julia Beckers:
      Neben den klassischen Skills und fachlichem Know-How gehört für mich definitiv auch ein ausgeprägtes Gespür für Fashion, Trends und Ästhetik dazu.

      Du bist aktuell Markenbotschafterin für Wahl. Weshalb hast du dich dafür entschieden?
      JB: 
      . Mit Wahl habe ich die Chance, die Friseur- und Barbierszene mit meinen eigenen Augen und meinem individuellen künstlerischen Ansatz als Frau zu präsentieren. Ich betrachte mich nicht nur als Barbier, sondern als Künstlerin. Diese Möglichkeit, den Spirit einer Frau in die Welt der Haarkunst einzubringen, hat mich begeistert und motiviert, Teil des Wahl-Teams zu werden. Hier kann ich meinen eigenen kreativen Stil einbringen.

      "Never stop learning! Weiterbildung, egal in welcher Form ist absolut notwendig."

      Stichwort Education: Wie bleibst du persönlich auf dem Laufenden über die neuesten Fachtechniken, Trends und Produkte?
      JB:
      Never stop learning! Weiterbildung, egal in welcher Form ist absolut notwendig. Ich hole mir immer wieder neuen Input aus dem Ausland und ich bin sehr interessiert an neuen Techniken, Trends und Entwicklungen. Auch online lasse mich super gerne inspirieren.

      Im Gespräch mit Juliane Krammer


      Sie haben ein neues Arbeitsmodell in ihrem Salon eingeführt: 36h Woche bei vollem Gehalt. Welche wirtschaftlichen Maßnahmen braucht es für die Umsetzung?
      Ingeborg Salletmayr:
      Ich bin 59 Jahre alt und führe seit 33 Jahren erfolgreich meinen Salon. Dafür muss ein Unternehmen auf sicheren Beinen stehen. Das ist eine Grundvoraussetzung, eine solche Maßnahme umzusetzen.

      4h pro Woche weniger, wie rechnet sich das?
      IS:
      Meine Mitarbeiterinnen machen in 36h den gleichen Umsatz, wie in 40h. Wir prüfen monatlich unsere Planung und haben ein gut funktionierendes Controlling. Das Ergebnis: Es gibt keine Nachteile, meine Mitarbeiter sind sehr motiviert. Ich habe keine Fluktuation, super Mitarbeiter und Lehrlinge, die nach Abschluss im Unternehmen bleiben. Mein Team freut sich außerdem, das Auto an einem Tag weniger benutzen zu müssen, so wird auch die Umwelt weniger belastet.

      Im Gespräch mit Birgit Senger

      Wie siehst du Co-Working-Spaces für die Friseurbranche?
      Patricia Piatke
      : Co-Working-Spaces für Friseure, das klingt für viele noch sehr ungewöhnlich. Vor 10 Jahren, als ich damit anfing Arbeitsplätze im Salon zu vermieten, gab es das Wort Co-Working-Space noch gar nicht. Auch heute denken viele dabei eher an Menschen, die in irgendeinem Office einen Schreibtisch mieten.Für mich war es ein Befreiungsschlag, mich so in der Branche aufzustellen. 

      "Ich bin davon überzeugt, dass der Friseurberuf durch Stuhlmiete attraktiver, zeitgemäßer und zugänglicher wird."

      Warum ist es Dir eine Herzensangelegenheit, über deine Erfahrungen zu sprechen?
      PP:
      Ich hoffe, mit meiner Geschichte etwas zu verändern. Ich bin davon überzeugt, dass der Friseurberuf durch Stuhlmiete attraktiver, zeitgemäßer und zugänglicher wird. Ich will den Beruf geiler machen. Es ist mir eine Herzensangelegenheit darüber zu sprechen, da ich mich in der Friseurbranche nie richtig zu Hause gefühlt habe. Ich war bisher in der Branche nie so vernetzt, bin nicht zu irgendwelchen Events oder Shows gegangen. Ich hab jahrelang alleine für mich rumgemacht, weil ich nicht so recht reingepasst habe, jetzt hab ich die Kapazität, das Standing und Bock politischer zu werden. Die Branche hat ein Problem und ganz ehrlich, wen wundert's? Im internationalen Vergleich läufts super für freelance Hairstylisten, das könnte doch hier auch mal langsam ins Rollen kommen.

      Woran lag es, dass du dich in der Friseurbranche nie richtig zu Hause gefühlt hast?
      PP:
      Auf Englisch würde ich sagen "these are not my people“, es hat sich nie wie meine Gleichgesinnten angefühlt. Wenn ich irgendwo gefragt wurde, was ich beruflich mache, haben die Leute mit „Ach das sieht man dir aber gar nicht an.“ reagiert. Ich hatte immer meinen eigenen Style und hab mein Ding gemacht. In den letzten 15 Jahren bin ich hauptberuflich als freiberufliche Hair- und Make-up-Artist und Fotografin viel für die Medienbranche auf der ganzen Welt unterwegs gewesen. Als Friseurin freiberuflich zu arbeiten, ist in Deutschland noch unüblich. Mein Konzept des kompletten Stuhlmietersalons "Co-Work Salon" ist meine Vision den Beruf attraktiver zu machen.

      Der Friseurberuf als Fulltimejob war für dich noch nie eine Option?
      PP:
      Ich finde es gut, wenn man es sich als Friseur*in erlaubt weniger zu arbeiten. Aber natürlich muss man in der wenigen Zeit auch gut verdienen. Es ist, gerade wenn man ihn über viele Jahre macht, ein krass anstrengender Job, der einem so unfassbar viel abverlangt. Man verausgabt sich in dem Beruf auf so vielen Ebenen, ob psychologisch, handwerklich etc.

      "Für mich war mein Ursprungsberuf immer der Friseurberuf, den ich liebe und nie aufgeben wollte."

      Dein Konzept gibt Friseur*innen die Möglichkeit frei, selbständig, flexibel zu arbeiten und damit gutes Geld zu verdienen?
      PP:
      Ich bin schon recht früh, mit Anfang zwanzig durchgestartet und hab hoch und runter alles gemacht, von Fotoshootings, Events, Werbespots, Fashion Weeks und alles, was man sich so vorstellen kann. Für mich war mein Ursprungsberuf immer der Friseurberuf, den ich liebe und nie aufgeben wollte. Also stellte sich die Frage, wie ich das alles unter einen Hut bekomme. Niemand hätte gern eine Teilzeitangestellte, die kommt und geht, wann sie will, das mit ihren Kunden selbst klärt und manchmal spontan eine Woche in einer Produktion verschwindet und dann gar nicht im Salon ist. Also musste der eigene kleine Salon her, in dem ich flexibel arbeiten konnte und nicht 9-5 vor Ort sein musste. Wenn ich einen Kundentermin hatte, war ich da und wenn ich eine Woche auf der Fashion Week unterwegs war, hab ich mich gefreut, mich wieder in den Salon hinter den Stuhl zu klemmen und meine Kund*innen zu bedienen, die „down to earth“ sind und nicht so abgehoben, wie in der Fashionbranche. Irgendwann fand ich es dann aber auch schade, dass mein schöner kleiner Salon, während ich unterwegs war, so gar nicht genutzt wurde. Vielleicht gibt es ja noch andere Friseur*innen, die mehrgleisig aufgestellt sind und für 2-3 Tage den Salon nutzen wollen wie ich. So entstand die Idee für mein neues Salonkonzept, was Kollegen die Möglichkeit gibt frei und selbständig zu arbeiten.

       

      im Interview mit Juliane Krammer

      imSalon: Ela, du führst deinen Friseur-Salon, setzt aber auch auf Zusatzangebote. Was gibt es alles bei euch im Salon?
      ED: Neben unserem Friseur-Service im Salon gibt es bei uns T-Shirts, Hoodies, Caps und auch Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen. Aber nicht nur Merchandise und Vitamin-Drops sind bei uns erhältlich, es gibt auch eine Büchertauschecke im Salon. Wie unser Salon-Name schon sagt: Wir wollen „Kleine Freuden“ bereiten.

      Einmaliges Konzept

      Nach fünf Jahren Salonleitung in einem Barber-Shop in Innsbruck und drei Jahren in der mobilen Selbstständigkeit, entschied sich Melanie Graus, ihre Vision „The Rolling Barber“ zu verwirklichen. Nun tourt die Jungmutter wochentags im eigens entworfenen Barberbus und bietet an fixen Standplätzen in zwei Tiroler Ortschaften bzw. vor Privathäusern ihre Friseurdienstleistungen an.

      Der vormalige Krankentransporter, der gemeinsam mit fleißigen Helfern umgebaut wurde, ist ein perfekter kleiner Salon, mit einem Frisierstuhl, einem Waschbecken mit Wassertank, Ladestationen, Ablagen und Fächern etc.

      Die Friseurinnung Tirol bat Melli zum Gespräch

      "Es ist ein neues Konzept und bietet ein besonderes Flair und Erlebnis für meine Kunden."

      Wann und warum haben Sie sich entschieden, Ihre Dienstleistungen mobil, im Barberbus anzubieten?
      Melli Graus:
      Die Idee hatte ich von Anfang an, als ich mich selbstständig machte. Der Gedanke es umzusetzen, ließ mich nie los und nach drei Jahren Selbstständigkeit beschloss ich, den Schritt zu wagen!

      Welche Vorteile bringt das mobile Arbeiten? Was sind Herausforderungen, die es im „normalen“ Salonbetrieb nicht gibt?
      MG:
      Das flexible Arbeiten und die Mobilität sind sicher große Vorteile. Die Herausforderung lag darin, in relativ kleinem Raum alles unterzubringen und dabei einen übersichtlichen und sauberen Arbeitsplatz zu schaffen, um den Kunden ein Salonfeeling zu bieten.

      Beim ►Cutting Edge Bewerb war Katrin Reitbauer, Tirolerin mit Salon im bayrischen Kiefersfelden, wiederholt unter den Nominierten. Als „Einzelkämpferin“ mit motivierter Instagram-Community, die sie in die Jury-Runde votete. Das geht nur mit gutem Netzwerk und Eigenmotivation! Als Ein-Personen-Unternehmen mit Leidenschaft und nach Jahren der Selbstständigkeit mit Salons rockt sie ihr Berufsleben erfolgreicher denn je, setzt auf ein Netzwerk der Soloselbstständigen, gibt Seminare und Salonschulungen und wünscht sich, eine Ausbildung, die es möglich macht, auch als EPU Spätberufenen den Start in den Friseurberuf zu ermöglichen. 

      Im Gespräch mit Katja Ottiger

      „Als EPU bin ich erfolgreicher denn je.“ 


      Kati, nach Erfahrungen mit zwei Salons bist du mittlerweile soloselbständig, warum?
      Kati Reitbauer:
      Mit 24 Jahren hatte ich mein erstes Geschäft als Franchisepartnerin und ein zweites als Einzelunternehmerin mit Mitarbeitern. Mein drittes Geschäft habe ich nun als EPU - und das erfolgreicher denn je.

      Filiz Erdogu im Gespräch mit Birgit Senger

      „Es ist gut, dass Mitarbeitende Forderungen stellen. Das sollte uns Arbeitgeber aber nicht davon abhalten, Leistungen einfordern zu können."

      Im Moment gibt es eine große Bereitschaft, sehr viel in seine Mitarbeitenden zu investieren. Wie ist das bei euch?
      Filiz Erdogu:
      Kaum ein anderer Beruf lebt so stark von ständiger Aus- und Weiterbildung. Allerdings zu viele Arbeitgeber kümmern sich mehr um das Wohl ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als um ihr eigenes. Dass Arbeitnehmer heute Forderungen stellen, finde ich gut. Das sollte uns Arbeitgeber aber nicht davon abhalten, Leistungen einfordern zu können.

      Was wünschst du der Friseurbranche für die Zukunft?
      FE:
      Nicht von Ängsten geprägt zu sein und selbstbewusster, vor allem in der Preisgestaltung, zu werden. Preise müssen endlich die Wertigkeit unserer Arbeit widerspiegeln, branchenweit.

      Wie haben eure Kundinnen und Kunden auf die letzte Preiserhöhung reagiert?
      FE:
      Gar nicht. Null.

      Viele Unternehmerinnen und Unternehmer haben vor regulierten Reaktionen Angst.
      FE:
      Ich glaube, bevor man eine Preiserhöhung macht, muss man wissen, wie man mehr Wert in Dienstleistungsprozesse bringt. Eine Preiserhöhung von 5% oder 10%, ohne etwas am Qualitätsstandard zu verändern, halte ich für schwierig.

      Welche Skills braucht man heute, um erfolgreich zu sein?
      FE:
      Für mich ist Klarheit der Schlüssel zum Erfolg.Wer erfolgreich werden möchte, sollte sich zuerst die Frage stellen: „Wer bin ich? Sich unter die Lupe zu nehmen lohnt sich, denn mein Unternehmen ist immer das Spiegelbild meiner selbst. Wem Klarheit fehlt, der ist in seinem Handeln unsicher. Und Unsicherheit weckt Ängste. Je klarer ich bin, umso sicherer kann ich mein Team führen, umso fester stehe ich mit beiden Beinen auf der Erde und komme in schwierigen Situationen nicht ins Schwanken.

      Hast du eine Routine, diese Ruhe und Klarheit im Alltag zu halten?
      FE:
      Ich halte mir stets vor Augen, nicht nur dafür zu sorgen, dass es den anderen gut geht, sondern auch, dass es mir gut geht. Da helfen gesunde Ernährung, Sport, eine gute Beziehung und ein stabiler Freundeskreis.

      Alles spricht von Spezialisierung, wie kann man sich als Salon mit seinem Angebot in Zukunft abgrenzen?
      FE:
      Ich glaube nicht, dass wir uns in Zukunft über schöne Läden abgrenzen können. Auch allein durch gute fachliche Leistung wird es schwierig, denn die hat in den letzten Jahren in vielen Salons deutlich zugenommen. Wer zum Friseur geht, setzt voraus, dass er einen guten Schnitt und eine gute Farbe bekommt. Wurden wir vor 10 Jahren noch gefragt, was Trend ist, kommen Kundinnen heute gut informiert in die Salons. Sie sind aufgeklärter, erwarten mehr und haben höhere Ansprüche. Um dem gerecht zu werden, müssen wir nicht nur fachlich top sein, sondern auch eine starke Persönlichkeit haben. Je ausgeprägter die Persönlichkeit, umso erfolgreicher wird ein Friseur in Zukunft sein.

      „All das, was an der persönlichen DNA feilt, sind Themen, die wir vermehrt brauchen.“

      Gibt es hierfür schon genügend Unterstützung in Form von Aus- und Weiterbildung?
      FE:
      Im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung würde ich mir etwas mehr Futter wünschen. Das Feedback, das ich von unseren Mitarbeitenden kürzlich nach dem Trainerkolleg bei Wella bekommen habe, war eindeutig: Den Teil, in dem es um Persönlichkeit geht, fanden sie spannender als den über Schnitt und Farbe. Themen wie Rhetorik, wie wirke ich auf andere, wie kann ich meine Sprache verändern - all das, was an der persönlichen DNA feilt, sind Themen, die wir vermehrt brauchen.Als Arbeitgeberin werde ich in Zukunft Erfolg haben, wenn ich die Leute individuell fördern kann. Nicht nur fachlich, sondern auch in ihrer Persönlichkeit.

      Wie hat sich dein Leben als Unternehmerin in den letzten Jahren verändert?
      FE:
      Heute muss ich viel schneller entscheiden können. Früher habe ich mich für Frisurentrends interessiert, das tue ich natürlich heute auch noch, aber heute ist für mich zukunftsweisender, wohin wir als Gesellschaft gehen.

      Welche Veränderung in der Gesellschaft nimmst du im Moment wahr?
      FE:
      Die Leute haben ihre Ängste, aber gleichzeitig wird ihnen ihr Aussehen und Beauty immer wichtiger. Wir merken, dass unsere Kunden heute gute Qualität von schlechter viel besser unterscheiden können als früher.Dadurch ist es für uns einfacher geworden, im Luxussegment Geld zu verdienen.

      Sonja Thale, Inhaberin Haareszeiten Haarlounge in Münster, im Zukunftsgespräch mit imSalon

      Was glaubt Ihr, braucht es als Friseurunternehmen, um auch in Zukunft erfolgreich sein zu können?
      Sonja Thale:
      Das Leben eines Friseurs ist wie das Bergmotiv auf einer Toblerone Schokolade. Wir als Unternehmen müssen uns einzelne, wichtige Spitzen bzw. Höhen auf dieser Schokolade heraussuchen. Auf diese müssen wir uns fokussieren. Der Beruf ist so komplex geworden, dass es heute unmöglich ist, als Friseurunternehmerin* alles gleichzeitig zu machen. Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, braucht es Spezialisierung, Arbeitsteilung und Fokussierung auf das Wesentliche.

      Was oder wer unterstützt dich dabei am meisten?
      ST:
      Natürlich sind wir fachlich bestens aufgestellt und können sagen, dass wir gute Handwerkerinnen mit Meistertitel sind. Trotzdem haben wir damit noch lange kein BWL-Studium oder Kenntnisse im Bereich Mitarbeiterführung sowie Marketing. Ich kann wirklich sagen, dass ich heute nicht da wäre, wo ich bin, wenn ich nicht über Jahre hinweg die Unterstützung von meinem Industriepartner Kao bekommen hätte.

      Nadine Zeiler, Inhaberin Friseursalon 'Your Style' Pleiskirchen, 4 Mitarbeiterinnen (2 Voll-/ 2 Teilzeit), im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Du bist in den vergangenen Jahren in eine für dich problematische Lage gerutscht. Was ist passiert?
      Nadine Zeiler:
      Als ich mitten in der Corona-Zeit schwanger wurde, musste ich mir oft die Frage stellen, wie es weitergeht. Ich wollte meinen Mädels im Salon ihren Arbeitsplatz nicht wegnehmen. Mit Coronahilfen und Ersparnissen ging es dann irgendwie.

      Wie lief es, als das Baby da war?
      NZ:
      Im August 2021 kam meine Tochter zur Welt. Ich habe bis zum Tag der Geburt gearbeitet und bin nach 3 Wochen wieder zurück in den Salon, obwohl es mir gar nicht gut ging. Aber eine Kollegin fiel wegen Krankheit aus und es musste Umsatz rein. Dann hatte mein Papa einen schweren Unfall und ich musste aussetzen, um mich um ihn zu kümmern. Wenn man selbst nicht mitarbeiten kann, geht einiges an Umsatz ab. Dann kam die Soforthilferückzahlung.

      Das sind viele Schicksalsschläge. Du hast dich in dieser Situation bei der Hilfsaktion Wella-Fonds beworben. Ist es dir leicht gefallen, um Hilfe zu bitten?
      NZ:
      Nein, wirklich nicht.

      Was hält einen da zurück?
      NZ:
      Was denken denn dann die anderen über dich! Denkt jetzt jeder, ich bin dem nicht gewachsen? Das beschäftigt einen, das Gerede, das kommen könnte. Eigentlich blöd, denn es geht ja so vielen so, wenn man dann darüber spricht.

      „Wenn etwas eine Herzensangelegenheit ist,
      dann gibt man nicht so schnell auf.“

      Was hat dich davon abgehalten, deinen Salon aufzugeben?
      NZ:
      Meine Mädels wohnen ja alle in der Nähe, es ist so schön mit ihnen. Das ist meine Hauptmotivation, ihnen einen guten Arbeitsplatz zu bieten. Wenn etwas eine Herzensangelegenheit ist, dann gibt man nicht so schnell auf.

      Du erhältst im Rahmen des Wella-Fonds nun für ein Jahr Produkte bis zu einem Warenwert von 15.000 € gratis. Wie war es, als du die Nachricht erhieltst?
      NZ:
      Ich hab’s gar nicht glauben können. Ich hatte es nicht wirklich erwartet und hab mich voll gefreut, man kann diese Erleichterung gar nicht beschreiben.

      Melina Stog im Interview mit Juliane Krammer

      Kristina Baumgartner im Interview mit Juliane Krammer

      Schwarzarbeit ist ein großes Thema und wird oft mit Billig-Barbershops in Verbindung gebracht. Ist das ein Thema, das dich beschäftigt?
      Kristina Baumgartner:
      Tatsächlich mache ich mir diesbezüglich keine Gedanken. Ich konzentriere mich auf meine Kunden, die das Service schätzen und faire Preise bezahlen. Aber es gab schon mal die Situation, dass ein Kunde meine Mitarbeiterin gefragt hat, ob sie auch privat Haare schneidet.

      Johanna Röhl ist selbstständige Unternehmerin (friseursalon-roehl.de) und aktiv im Vorstand der Landesinnung und des Landesverbands der Friseure Rheinland.

      Das Gespräch führte Raphaela Kirschnick

      "Solostylistin: Ich liege gut über 22.500 €, zahle Gewerbesteuer, ..."

      Johanna, du bist schwangere Unternehmerin. Kurz zu deiner Situation…
      Johanna Röhl:
      Ich bin seit 10 Jahren selbstständig, die meiste Zeit mit Angestellten. Meine letzte Mitarbeiterin wurde vor 2,5 Jahren schwanger und ist nicht aus der Elternzeit zurückgekommen. Seither arbeite ich allein im Salon, den ich in unser Haus reinbauen konnte. Das war ein Traum von mir und hat das Thema Familienplanung einfacher gemacht.

      Unsere Redakteurin Birgit Senger, selbst Friseurin mit einem Salon in Berlin, trifft Salonunternehmerin und Jung-Innungsmitglied Melina Petroglou zum Talk über Female Empowerment im Innungsvorstand Essen und über Bahnen, die es aufzubrechen gilt – denn gerade zu Beginn der Friseurausbildung sollten die Anforderungen für die Prüfung Auszubildende begeistern und nicht verschrecken.

      Frischer Wind und Female Empowerment im Innungsvorstand in Essen

      Im Friseurhandwerk arbeiten deutlich mehr Frauen,wie empfindest du die Sichtbarkeit der Frauen im Handwerk?
      MP:
      Ich beobachte in Fachzeitschriften und auf den Bühnen einen deutlichen Zuwachs an tollen Frauen, vor allem auch Unternehmerinnen. Zum Glück halten wir in der Branche nicht mehr so stark am alten Konkurrenzdenken fest, sondern vernetzen uns stärker und bieten uns gegenseitig eine Bühne.

      Welche Entwicklung für Frauen nimmst du wahr?
      MP:
      Ich beobachte deutlich mehr Unterstützung, gerade auch durch die Medien! Ich finde es toll, wenn, wie von euch, Themen wie Mutterschutz für Selbstständige aufgenommen werden. Auch das positive Feedback, als ich auf sozial Media bekannt gegeben habe, dass ich in den Vorstand der Innung gewählt wurde, war groß.

      Weshalb sollten junge Unternehmerinnen und Unternehmer der Friseurinnung beizutreten?
      MP:
      Ich finde es sehr hilfreich, in jeder Situation einen Ansprechpartner zu haben. Als ich vor vier Jahren gestartet bin, war ich ständig mit Neuerungen und einer super schwierigen Zeit konfrontiert. Ob bei Rechtsbeistand, Fragen zu Tarif- und Ausbildungsverträgen, Arbeitsschutz oder bei der Umsetzung aktueller Auflagen. Für all das hatte ich in der Innung immer eine Ansprechperson. Wir haben aktuell zwei Auszubildende im Salon, dementsprechend bin ich in Bezug auf die Überbetrieblichen Lehrgänge oder Lehrlingsverträge bestens informiert und kann meinen Azubis die vollumfängliche Ausbildung bieten.

      "So etwas vermeintlich Simples wie ein Haarsalon-Besuch kann eine traumatische Erfahrung werden, wenn es mit einem Outing verknüpft ist, oder wenn - im Falle von Schwarzen Personen, einfach ohne Fachwissen in die Haare gegriffen wird."

      Liebe Ina, wie kam es zu deinem Salon-Konzept „Soft & Cut“?
      Ina Holub:
      Ich bin seit etwas 15 Jahren Friseurin und Maskenbildnerin und habe viel Erfahrung in der Beauty Branche gesammelt. Dabei habe ich einiges an Diskriminierung erfahren. Mir war wichtig, einen Salon zu schaffen, in dem sich möglichst viele Menschen wohlfühlen können. Ich kenne das Gefühl nur zu gut, für meine Identität, ausgeschlossen zu werden. So etwas vermeintlich Simples wie ein Haarsalon-Besuch kann eine traumatische Erfahrung werden, wenn es mit einem Outing verknüpft ist, oder wenn - im Falle von Schwarzen Personen, einfach ohne Fachwissen in die Haare gegriffen wird. Mein Salon soll neben all dem fachlichen Know-how auch ein Safer-Space sein.

      Du beschäftigst dich viel mit Trends. Welche Trends findest du aktuell unterschätzt?
      Andrea Hecker:
      Texas, wo bist du? Keiner macht Texas-Hair, dabei ist es überall, egal welche Celeb-Partybilder du siehst, überall Big Texas Hair. Beyoncé hat da richtig was losgekickt. Nur in den Friseur-Communities wird nicht darüber gesprochen.

      Was glaubst du woran das liegt?
      AH:
       Ich verstehe nicht, dass sich da nicht alle draufstürzen. Das ist so ein geiler Blow-out das beste fürs Haar, denn Föhnfrisur hält viel länger. Nur durch Föhnen mit der Bürste kriegst du Energie ins Haar, alles andere nimmt Power.

      Wir sind so getrieben, hast du bei deinem Vortrag gesagt. Welche Auswirkung hat das auf den Friseuralltag?
      AH:
      Es geht alles zack, zack, zack. Trends kommen wahnsinnig rasch, verbreiten sich rasant und dann gibt es auch noch 10 unterschiedliche Ausdrücke für ein uns dasselbe. Es ist extrem schwierig, am Puls zu bleiben. Eigentlich bräuchte man einen wöchentliches Wörterupdate.

      „Wir müssen mit den Farbtipps brillieren, die Kunden nicht im Internet finden…“

      Du bist ja designierte Färberin, schneidest nicht. Bleibt die Balayage oder wird es etwas Neues geben?
      AH:
      Die Balayage wird bleiben, nur der große Hype ist bald vorbei. Du musst jetzt wieder deine Farbkiste aufmachen. Für mich kommt der weiche Paintingstrich wieder und Freehand. Es wird auch wieder mehr uniforme Farben geben. Viele Friseure haben jetzt Angst, dann nicht mehr so viel Geld zu verdienen, wie mit Balayage. Aber das ist Quatsch, wichtig wird es die Handwerkskunst hinter richtiger Farbarbeit zu zeigen.

      Geboren in Jugoslawien, mit 5 Jahren nach Deutschland gekommen und später wieder weggeschickt. Allein, als 15-jährige, kam Beky dann zurück nach Deutschland, machte hier ihre Friseurausbildung „um Geld für ein Architekturstudium verdienen zu können“ und blieb dabei. Sie machte ihren Friseur-Meister, eröffnete ihren Salon, bildete aus, arbeitete als Freelancerin für Revlon Professional DACH, ist On Air Stylistin beim SWR, Dozentin in der Medienakademie ARD / ZDF, ist Mutter und aktiv in der Politik ... Wow!

      Im Gespräch mit Katja Ottiger

      „Aus Arbeitgebersicht fehlen uns die Gesellen.“

      Beky, du hast direkt nach deiner Ausbildung, mit knapp 19 Jahren, deinen Friseurmeister gemacht. Wie denkst du heute darüber?
      Beky:
      Aus jetziger Sicht war das viel zu früh, man hat keine Erfahrung und Meister ist man erstmal nur auf dem Papier. Ich bin definitiv dafür, dass es wieder die 3- oder 5-jährige Gesellenpflicht gibt. In dieser Zeit reift man und sammelt Erfahrung. Macht man so früh den Meister, macht man sich zu früh selbstständig. Das belegen auch die hohen Zahlen der Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen in Deutschland. Es machen sich zu viele Junge zu schnell selbstständig. Und aus Arbeitgebersicht fehlen uns die Gesellen, weil diese jungen Leute raus aus den Salons sind.

      Du hast sehr viele Jahre ausgebildet, hattest im Schnitt zwischen 6 - 10 Azubis. Warum bildest du derzeit nicht aus?
      Beky:
      Ich mache aktuell eine Pause. Ich möchte nicht sagen, dass ich nicht mehr ausbilden möchte, das wäre der komplett falsche Ansatz! Ich bin ein sehr personenbezogener Mensch und möchte die Bedürfnisse und Forderungen der jungen Generation verinnerlichen und verstehen. Da tickt einiges anders, anders als bei mir, anders als vor 10 Jahren.

      Annejet Trumpf im Interview mit Juliane Krammer

      Annejet, du hast deinen Salon in einem kleinen Ort. Wie positionierst du dich mit deinen Preisen?
      Annejet Trumpf:
      Mein Salon ist in einer ländlichen Gegend und auch wenn man es nicht vermutet, sind wir im mittel- bis hochpreisigen Segment angesiedelt. Im Umkreis sind wir einer der teuersten Salons und das Ziel ist definitiv ein hochpreisiger Salon zu werden.

      "Ab 2025 werden wir nach Zeitaufwand kassieren und nicht nach Geschlecht oder Alter. Auch Kinderpreise fallen dann weg."

      Wie willst du das erreichen?
      AT:
      Als nächstes stehen bei uns genderneutrale Preise auf der Agenda. Bei der letzten Preisanpassung haben wir nur die Herren-Preise erhöht. Ab 2025 werden wir nach Zeitaufwand kassieren und nicht nach Geschlecht oder Alter. Auch Kinderpreise fallen dann weg. Eine halbe Stunde wird 52€ kosten.

      "... ich muss die Preise anheben, damit ich aus dem Stress-Modus rauskomme."

      Wie schafft man es in einem Dorf, das nicht einmal 6.000 Einwohner hat, so selbstbewusst Preise festzulegen?
      AT:
      Es war eine lange Reise. Vor 11 Jahren, als ich mich selbstständig machte, richteten sich meine Preise nach den anderen Salons in der Umgebung. Ich entschied mich damals irgendwo dazwischen zu positionieren. Vor vier Jahren ist mir bewusst geworden, dass ich für meine Arbeit und auch die meiner Mitarbeiter gutes Geld verdienen will. Gerade in der Friseurbranche ist es wichtig, gute Löhne zu zahlen. Ich habe einen großen Salon mit 13 Plätzen, wir waren damals unterbesetzt und unter Dauerbelastung. Das war der entscheidende Punkt und ich wusste, ich muss die Preise anheben, damit ich aus dem Stress-Modus rauskomme. ► Sam Schüllers Mentorprogramm hat mir hier sehr weitergeholfen und mich empowered, meine Preisliste anzupassen.

      "Auch ich beobachte, dass die Leute dem Thema (Extensions) gegenüber offener und mutiger geworden sind."

      Liebe Stefanie, gefühlt sind Messen aktuell voll mit dem Thema Extensions. Spiegelt sich das auch so in deinem Salon wider?
      Stefanie Kyrkos:
      Als ich den Salon 2020 gründete, habe ich mich auf Extensions spezialisiert und deswegen war mein Kundenklientel auch immer mit Fokus auf Haarverdichtungen bzw. -Verlängerungen. Auch ich beobachte, dass die Leute dem Thema gegenüber offener und mutiger geworden sind.

      "Kunden, die ich vorher nicht als Extensions-Kunden eingeschätzt hätte, die kommen jetzt auch in meinen Salon."

      Hast du bei deiner Salongründung rechtzeitig den Trend „Extensions“ erkannt und dich deswegen spezialisiert?
      SK:
      Nein, für mich ist die Begeisterung schon immer a. Ich habe vor meiner Selbstständigkeit schon in einem Haarverlängerungs-Salon gearbeitet und trage selbst seit vielen Jahren Extensions. 2017 begann ich, mich darauf zu spezialisieren. Aber ja, Kunden, die ich vorher nicht als Extensions-Kunden eingeschätzt hätte, die kommen jetzt auch in meinen Salon. Früher waren es in der Regel die jüngeren Frauen, nun sind auch Damen Ende 50 regelmäßig bei mir. Auch diese Gruppe hat erfahren, dass sie mit ihrem feinen Haar nicht leben müssen, sondern etwas dagegen machen können. Das Haupt-Klientel machen aber Frauen Mitte 30 aus, die wirklich traurig darüber sind, dass sie feine Haare haben und sich mit Hilfe einer Haarverdichtung besser fühlen wollen.

      Ein Interview über die Zukunft des Friseur-Handwerks, neue Zugänge der Innungsarbeit und einer neuen Ära für Friseur*innen.

      Katharina Walker im Interview mit Juliane Krammer

      Katharina, du führst deine Frisier-Bar in Würzburg und bist zudem Obermeisterin der fusionierten Innungen Bad Kissingen, Würzburg und Main-Spessart. Wie kam es dazu? Katharina Walker: Es ist wichtig, sich zu engagieren, deswegen beschloss ich vor vier Jahren, eine Innungsversammlung zu besuchen. Ich war damals noch kein Innungsmitglied und konnte den Sinn dahinter nicht sehen - so wie viele andere auch …

      Die erste Innungsveranstaltung: "Das ist aber traurig hier."

      Welchen Eindruck hattest du bei deiner ersten Innungsveranstaltung?          
      KW:
      Ich dachte mir: „Das ist aber traurig hier.“ Es waren, inklusive mir, nur fünf Personen anwesend. So kam ich aber mit dem Vorstand schnell ins Gespräch. Infolge wurde ich von unserer ehemaligen Obermeisterin immer wieder zu Veranstaltungen eingeladen und Leuten vorgestellt.

      Maja hatte sich auf Anraten ihrer Lehrausbilderin Nezaht Tosun beim ►BaBylissPRO Mentoring Programm beworben und ist nun Mentee bei ►Nora Epp in Offenbach. 80 km trennen die beiden räumlich, aber das spielt in ihrer gemeinsamen Ausbildungszeit keine Rolle. Es gibt ja Insta & Co.. Fachliche und persönliche Fragen, Seminare, Feedback … Mit dem Programm eröffnen sich für Maja neue Möglichkeiten und die Chance, sich von Anfang an ein eigenes Netzwerk in der Branche aufzubauen.

      Maja im Gespräch mit Katja Ottiger

      Maja, du hast über deine Lehrausbilderin vom BaBylissPRO Mentoring Programm erfahren. Warum hast du dich beworben?
      Maja Kukulka:
      Meine Chefin meinte, ich solle mir das Programm näher anschauen und könne mich bewerben. Ich kannte das nicht, fand diese Möglichkeit, einen persönlichen Mentor zur Seite zu haben, aber sehr cool. Ich habe mich auf Instagram beworben und schnell eine Rückmeldung bekommen, dass Nora Epp (SalonNOJA unsisex haircare in Offenbach, Anm.) nun meine Mentorin sein wird.  

      Lange schon suchen nicht mehr Unternehmen ihre Angestellten aus, sondern umgekehrt. Der harte Wettbewerb veranlasst viele zum Umzudenken. Sylvia Knapp aus Köln führt seit knapp 20 Jahren erfolgreich ihren Salon „SchnittTalente“ und gibt Ihr Wissen zum Thema „Mitarbeiterglück Mitarbeitergewinnung und -bindung“ an Unternehmen und Friseurbetriebe weiter.

      Durch gezielte Maßnahmen schafft sie es in ihrem eigenen Salon nicht nur auf 30 bis 40 Bewerbungen pro Stellenanzeige zu kommen, sondern erreicht auch eine deutliche Steigerung in ihrem Gewinn und Umsatzwachstum.

      Im Gespräch mit Tatjana Koenen erzählt Sylvia Knapp, wie eine moderne Salonführung aussehen kann, die die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellt – ohne dabei die Wirtschaftlichkeit zu vernachlässigen.

      Nebst Salonunternehmerin zu sein, sind sie in vielen Gremien vertreten: Zentralverband, Handwerkskammer, Intercoiffure, Landesinnungsverband. Was motiviert Sie so aktiv unterwegs zu sein?
      Ines Tietböhl:
      Es ist vor allem die Liebe zum Beruf. Ich habe es aber auch satt, mir ständig anhören zu müssen, was alles nicht gut läuft. Ich komme aus dem Norden Mecklenburg-Vorpommerns und habe gelernt, wenn man etwas braucht, dann muss man sich dafür starkmachen.

      Wie macht man sich in diesen Ämtern stark?
      IT:
      Ich knüpfe viele Kontakte und suche das Gespräch. Man kann die einzelnen Ämter ganz gut miteinander vernetzen.

      Handwerkskammer und Landesinnungsverband verfolgen teilweise unterschiedliche Ziele, wem liegt denn ihr Herz näher? Und wo kann man für die Friseure mehr bewegen?
      IT: 
      In der Handwerkskammer setzen wir uns für alle Belangen des gesamten Handwerks ein und da muss ich häufig erst vom Friseurhandwerk überzeugen. Der Landesinnungsverband ist ausschließlich auf Friseure ausgerichtet, das ist mein Ursprung und wichtige Basis.

      Im Gespräch mit Katriina Janhunen

      Liebe Frau Müller – wie kam es zu Ihrer No-Show-Strategie?
      Anja Müller:
      Wir haben immer mehr Terminabsagen bekommen, die 10 Minuten vor der vereinbarten Zeit angerufen haben und dann auch Begründungen hatten, die nicht nachvollziehbar waren. Wir haben teilweise hinterhertelefoniert und die Leute haben die Termine einfach vergessen. Der finale Ausschlaggeber war dann eigentlich ein neues Kassensystem, bei dem man die Möglichkeit der Online-Anzahlung hatte.

      Wie läuft das genau ab?
      AM:
      Die Termine bei uns werden nur noch online gemacht. Im System muss man für alle Termine eine Anzahlung von 25% leisten, die man auch direkt online zahlt. Wenn man nicht mind. 24h vorher den Termin absagt, behalten wir die Anzahlung. 

      Sandra Ramsbacher im Gespräch mit Katja Ottiger

      Ihr habt in eurem Salon in Kärnten in einer Ortschaft mit knapp 1.900 Einwohnern den "Silent Day" eingeführt. Wie kam es dazu?
      Sandra Ramsbacher:
      Als Friseurin denkt man immer, man müsse etwas reden und auch die Kundschaft meint, man solle sich unterhalten, weil das erwartet wird. Auch mir geht das bei Massage und Kosmetik so, aber letztlich entspanne ich mich dann nicht richtig. Am Silent Day wird geschwiegen, das ziehen wir einen ganzen Tag durch, ohne Ausnahme.

      „Das Schweigen fördert den Produktverkauf.“

      Wie finden Beratung oder Verkauf statt?
      SR: Wir kommunizieren flüsternd und immer so, dass wir die anderen nicht stören. Das, was leise besprochen wird, betrifft ausschließlich Haare und Dienstleistung, keinen small talk. Das Schweigen fördert sogar den Produktverkauf, weil die Kundschaft bewusster wahrnimmt, welche Produkte ins Haar gegeben werden.

      Zu solch einer Entscheidung gehören Team und Kunden. Wie war der erste Silent Day?
      SR:
      Wir sind hier am Dorf, viele unserer Kunden sind mit uns befreundet und Veränderungen müssen mit Bedacht angegangen werden. Es läuft im Hintergrund den ganzen Tag Wellnessmusik, wir haben Düfte im Diffuser oder verwenden Räucherstäbchen. Manche waren sofort begeistert, manche skeptisch, andere fanden das komisch, letztlich war es für die Leute pure Entspannung. Auch für uns! Am Abend des ersten Silent Days haben wir gedacht, wir hätten weniger gearbeitet als sonst, aber das war nicht der Fall.

      Wer bucht den Silent Day?
      SR: Von der Hausfrau über den Herren bis zur Managerin ist alles dabei. Diesen Tag buchen Kunden, von denen ich das niemals erwartet hätte. Ich hatte z.B. den Fall einer Kundin, die dringend einen Termin brauchte und der ich nur den Tag anbieten konnte, an dem nichts geredet wird. Diese Kundin redet normalerweise ohne Punkt und Komma und war sehr skeptisch ist. Hinterher hat sie sich bedankt, weil es für sie eine richtige Therapiestunde war.

      „Wenn man mit dem `Silent Day` wirbt, können Kunden damit oft nichts anfangen.“

      Was sollte man in der Kommunikation des Silent Day bedenken?
      SR:
      Wichtig ist, dass man das in der Werbung wirklich genau beschreibt. Wenn man mit dem „Silent Day“ wirbt, können die Leute damit oft nicht viel anfangen. Man muss in der Beschreibung erklären, dass nur das Notwendigste kommuniziert wird und dass man vor allem die Entspannungsnote hervorhebt, die Zeit für sich selbst, die man bekommt. Denn anfangs waren die Leute verunsichert: Ich darf jetzt nicht mehr mit dir reden? Sie müssen verstehen, dass das Nichtreden Mehrwert für beide Seiten ist.

      Gibt es einen fixen Tag für den Silent Day?
      SR
      : Das mache ich Terminplanabhängig. Bei uns buchen viele Kunden die Termine im Voraus.Wir blättern den Kalender durch und schauen, welcher Tag noch frei ist. Den fixieren wir dann als Silent Day und geben den Termin 2-3 Wochen vorher auf Instagram bekannt. Derzeit machen wir diesen einmal im Monat, weil es für die Kunden ja auch etwas Neues ist. Unser Ziel wäre zweimal im Monat oder vielleicht wöchentlich. Aber wie du sagst, auch die Kunden gehören dazu und Veränderungen brauchen ihre Zeit.

      „Am ersten Silent Day hatten wir gleich drei neue Kundschaften.“

      Spricht sich das herum, kommen neue Kunden?
      SR:
      Ja, das spricht sich rum. An unserem ersten Silent Day hatten wir gleich drei neue Kundschaften. Das macht die Leute einfach neugierig.

      Carlos Barroca, Salonunternehmer und L'Oréal Professionnel Akteur, im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Du warst gerade einer der Main Acts der Future You Tour von L'Oréal Professionnel. Was verändert sich im Farbsektor?
      Carlos Barroca:
      Wenn ich auf der Bühne stehe, wie vor kurzem in München für L'Oréal Professionnel,recherchiere ich immer monatelang, denn wir müssen lernen über den Tellerrand hinauszuschauen. Ein bedeutender Einfluss hat auf mich Pantone, denn daran orientieren sich die großen Modelabels. Die 2025er-Farbpalette präsentiert eine Mischung aus natürlichen, warmen Tönen sowie mutigen, modernen Akzenten. Warme Gold-, Bronze- und erdige Rottöne, sowie Gelbgold und Kupfer stehen im Fokus und werden von kühleren Nuancen wie Asch- oder Mocca-Rose durch die Saison begleitet. Die Farben bilden starke Gegensätze, zeitgleich erleben wir ein Revival von sehr dunklen, düsteren Farben, aber auch hier durchzogen von lebendigen Tönen, wie grünen Akzenten.

      Was sind aktuelle Kundenwünsche?
      CB:
      Wir merken einen Rückgang von Balayage und einen starken Anstieg an Strähnentechniken. ‚Strähnen‘ ist leider ein angestaubter Begriff, da wählen wir entsprechendes Wording, ob in Preislisten oder sozialen Medien.

      Was sind die gängigsten Alternativbegriffe für Strähnen?
      CB:
      Ich benutze gerne Begriffe wie „Highlighting, Babylighting, Lowlighting, Face Framing, Foilyage, Rooted Blonde, Dimension Color“, aber genauso „klassische Strähnen“, wenn ich Ü50 Kundinnen bediene. Ich finde, man muss das Wording immer an die Kundschaft anpassen.

      Wie emanzipiert sind Kundinnen heutzutage, wenn es ums Wissen der Chemie bei Haarfarben geht?
      CB:
      Circa jede fünfte Colorationskundin möchte wissen, was da auf ihre Haut kommt, dieses Bewusstsein ist in den letzten Jahren extrem gestiegen.

      Das erfordert sehr viel Fachwissen von Seiten des Friseurs. Wie bereitest du dich und dein Team darauf vor?
      CB:
      Mit jedem Update müssen wir uns weiterbilden. In meinem Salon machen wir das als Gruppe, manchmal holen wir uns einen L'Oréal Professionnel Trainer für ein Salon-Coaching ins Boot oder arbeiten mit dem Online-Portal ACCESS oder nutzen Social-Media-Plattformen. Unsere Kunden erwarten von uns, dass wir uns auskennen.
      Außerdem gibt es nichts Professionelleres, als vor Kunden über Besonderheiten zu sprechen. Nimm zum Beispiel iNOA; es gibt viele ammoniakfreie Haarfarben im Markt, aber eben keine auf Öl-Basis mit patentierter Technologie. Das begeistert und überzeugt unsere Kunden.

      Welche Trends beobachtest du bei Haarschnitten?
      CR:
      Ganz stark im Kommen sind Ponys, von Micro-Bangs über lange, seitlich fallende Ponys bis hin zu voluminösen Blunt Bangs.
      Ponyvariationen bieten viel Spielraum und Veränderungsmöglichkeiten. Friseure, die nicht in diese Trickkiste greifen und eine schöne Beratung damit aufbauen, verlieren definitiv an Ideenreichtum und Diversität. Das wird im nächsten Jahr riesig und darin liegt eine große Chance.

      „Meines Erachtens wurde zu stark auf Balayage gesetzt, das rächt sich jetzt.“

      Auch Ponyschneiden will gelernt sein, gibt es denn hierzu eigene Seminare?
      CB:
      Wir brauchen ganz sicher Pony-Schneidetrainings. Ich sehe aber auch einen großen Bedarf an Seminaren zu klassischen Foliensträhnen und deren Trendvarianten, weil zu viele Friseure nur noch weichzeichnen können. Viele junge Coloristen können nicht mehr Strähnen. Meines Erachtens wurde zu stark auf Balayage gesetzt, das rächt sich jetzt. In meiner Masterclass mit L’Oréal Professionnel zeige ich darüber hinaus der Friseur-Community, wie sie das Ponyschneiden und andere Haarschnitte an die jeweilige Coloration anpassen kann.

      Was tust du, um Kundinnen aktuell zu halten? Viele beklagen den Rückgang bei Kundenbesuchen.
      CB:
      Daran ist die Branche selbst schuld! Wir haben es zugelassen, dass ein Balayage-Trend so stark wird, dass Kunden nicht mehr alle 8 Wochen zum Färben kommen, sondern nur noch ein- bis zweimal pro Jahr. Wir haben das als Trend deklariert und viel zu spät das richtige Pricing angesetzt für eine Balayage-Kundin, die teilweise bis zu 5 Stunden im Salon sitzt. Viele Herausforderungen sind Selfmade. 

      Und wie sieht es mit Zusatzservices aus?
      CB:
      Es wurde einiges angeboten, von Fresh-ups bis Glossing-Services. Meiner Meinung nach hat das nicht den gewünschten Effekt gebracht. Wir haben das alles aufgegriffen, einige Kunden nehmen das an, aber eben nicht alle. Das liegt aber auch daran, dass mehr und mehr Kundinnen flexible Looks verlangen.

      Was glaubst du, würde sinnvoller sein?
      CB:
      Es gibt Services, mit deren Umsetzung sich Friseure enorm schwertun, dazu zähle ich die Color Correction. So viele Leute laufen mit verkorksten Haarfarben herum und wünschen sich eine Farbkorrektur, nur das findest du auf keiner Preisliste. Ebenso ist Hair Repair ein ganz starkes Thema. Kopfhaut ist wichtig, wir haben so viel Haarausfall, wie nie zuvor. Mittlerweile schicken Hautärzte die Leute zu uns, weil wir tolle Kopfhaut-Services, wie Peelings anbieten. Aber all das muss kommuniziert werden.

      Stichwort Preise, wie gehst du kalkulatorisch vor?
      CB:
      Bei uns werden die Preise jedes Jahr neu kalkuliert. Das basiert auf Materialkosten, der Arbeitszeit, Weiterbildung sowie den allgemeinen Betriebskosten.  Aber auch sämtliche Benefits meiner Mitarbeitenden fließen da hinein. Ich brauche kein Unternehmen zu führen, das keine Gewinne abwirft.

      Wo liegt ihr preislich?
      Unsere Preise sind kategorisiert nach Erfahrung. Waschen, Schneiden, Föhnen kostet bei mir persönlich 100 Euro, beim Master 82 Euro und beim Top-Stylisten 77 Euro. Top-Stylisten sind junge Mitarbeiter, entweder frisch ausgelernt oder mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung.

      Gibt es bei euch Diskussionen über Preise vonseiten der Kundschaft?
      CB:
      Eher weniger. Wir sind sehr transparent mit unseren Preisen, die stehen überall. Neuen Kunden machen wir deshalb immer einen Kostenvoranschlag oder bieten einen kostenlosen Beratungstermin vor Ort oder online per FaceTime. Wenn sich das jemand trotz alternativer Beratungsansätze nicht leisten möchte, dann ist das voll ok für mich. Ich bin Unternehmerkind und auf Effizienz und Gewinn trainiert. Was anderes gibt es für mich nicht.

      Wie schaffen wir es, eine Wertigkeit aus Kundensicht zu erreichen?
      CB:
      Das ist ja ein Generationenthema. Da geht es um Werte und diese kriegst du bis zu deinem 12. Lebensjahr beigebracht, danach ist es vorbei und du entwickelst daraus deine eigene Persönlichkeit. Das heißt, diese ganzen Leute, die jetzt damit nicht klarkommen, die wirst du mit unserer Preisklasse niemals abholen. Gäste unter 30 sind mittlerweile bereit, diese Preise zu bezahlen.

      „Unsere Wertigkeit steigt mit jeder Preiserhöhung.“

      Aber wir müssen doch trotzdem dafür kämpfen?
      CB:
      Wieder mal ist es so, dass die Branche selbst daran schuld ist. Wenn ich die Kommentare in diversen Internet-Foren sehe, was da von Unternehmern geschrieben wird: „Ich kann nicht nochmal meine Preise erhöhen, weil ich habe sie letztes Jahr schon erhöht“. Ja, aber die Situation hat sich doch seit einem Jahr auch in deinem Laden verändert. Die Wertigkeit in diesem Job steigt nicht, indem die Preise sinken oder gleich bleiben. Unsere Wertigkeit steigt mit jeder Preiserhöhung.

      Martin Dürrenmatt, Salonunternehmer, Goldwell National Artist und 8-facher Weltmeister, im Gespräch mit Raphaela Kirschnick.

      Ich treffe Martin Dürrenmatt bei Goldwell’s Social Media Kongress ‚Transformania‘. Nach einem Tag voller Theorie sind die Teilnehmer gefragt, das gelernte Social-Media-Wissen in Action umzusetzen.

      Tag 2 und Hands-on ist angesagt. Wie geht es dir?
      Martin Dürrenmatt:
      Also ich freue mich total, hier dabei zu sein. Ich arbeite in einem tollen Team. Wir machen heute eine Cherry-Cola-Color und sind schon gespannt aufs Ergebnis. Man kennt die Farbe von Dua Lipa, und sie ist absolut ‚trending in Social Media‘.

      Es gab gestern viele Workshops, was hast du mitgenommen?
      MD:
      Was mich persönlich schon sehr abgeholt hat, ist, dass man die mentale Gesundheit beibehält. Social Media macht viele Menschen krank, auch wenn es alles toll ist, was wir hier zeigen. Aber diese Seite ist eben auch wichtig. Wir haben ein Leben und eine Gesundheit, und die findet jetzt statt. 

      Was nimmst du konkret von den Hacks mit?
      MD:
      Es war viel spannender Input dazu, wie man Videos und Reels erstellt. Das ist für mich, der ich ja eher ein TV-Mensch bin, schon neu. Meine Keymessage, also das eigentlich Spannende gleich in den ersten 3 Sekunden zu zeigen, damit meine Zuschauer dranbleiben, daran muss ich mich gewöhnen. Normalerweise kommt der Höhepunkt zum Schluss. Jetzt starten wir mit dem Höhepunkt und erzählen dann die kurze Geschichte.

      Was wirst du heute üben?
      MD:
      Viel mehr mit dem Zoom zu spielen, wenn ich am Model arbeite.

      Can Avci betreibt in Berlin und Brandenburg vier Barbershops, die allesamt auf Knowhow und Qualität mit angemessenen Preisen setzen. Nicht umsonst zählen männliche Promis zu seinen Stammkunden. Er ist passionierter Coach, der gern etwas von seiner mentalen Barber-Fitness weitergibt, und als BaBylissPRO Ambassador deutschlandweit unterwegs.

      Seit einem halben Jahr unterstützt er deren ►Mentoring-Programm, in dessen Rahmen er eine Auszubildende coacht, die ihre Ausbildung in einem Salon fernab von Berlin absolviert. Wann immer sie seinen Rat oder seine Meinung braucht, ist er für sie da. Dass er selbst nicht ausbildet, scheint auf der Hand zu liegen, welchen Benefit eine Barber-Ausbildung allerdings für die Friseurbranche hätte, erzählt er uns im Interview.  

      Can Avci Im Gespräch mit Katja Ottiger

      Normalerweise unterstützt du deine Mentee ►Ilayda per Telefon oder über Social Media. Nun habt ihr euch gemeinsam mit deiner BaBylissPRO Ambassador-Kollegin ►Cat und deren Mentee in Berlin getroffen und einen Tag lang intensiv miteinander trainiert (►imSalon berichtete). Dein Feedback?
      CA:
      Die Arbeit war für beide Mentees sehr aufregend, sie waren mit viel Spaß und Konzentration dabei. Wir haben intensiv gearbeitet, vier Stunden am Trainingskopf vorwiegend mit Kamm und Schere, wie sich das für gute Barbiere gehört, und mit jeder Menge Theorie wie Kundenbetreuung und Barber Wissen, Kopfhautanalyse, Stilanalyse und mit ganz viel Mental Coaching: Wo möchte ich hin? Was mache ich mit meinem Erfolg? Wie investiere ich mein Geld? Was sind meine Alleinstellungsmerkmale und wie werde ich zu einer Marke?  

      Frau schminkt Frau vor Kamera innen
      Sabrina Hagenmüller live bei der "Hagenmüller Online Education" | Credit: Philiü Schwarz

      Education war für dich und deinen Mann (Anm.: ►Jens Hagenmüller) schon immer ein wichtiger Aspekt eurer Arbeit. Nach Corona: was hat sich für euch geändert? 
      SH:
      Wir haben nach der ersten Corona-Schockstarre den Perspektivwechsel gewagt, denn uns war bewusst, dass nach Corona die Seminarbranche nicht mehr so sein wird, wie vorher. Die Leute würden weniger Zeit und weniger Geld für Schulungen aufbringen können.

      Wie habt ihr reagiert?
      SH:
      Wir haben die „Hagenmüller Online Education“ gegründet und mir damit einen lang gehegten Traum erfüllt. Unser Studio ist ausgestattet mit der besten Qualität von 3 Kameras, 2 Bildschirmen, Ton und Mischpult und gleicht einem Highend-Level-Fernsehstudio.

      Was hat dich dann dort hingebracht, wo du jetzt bist?
      NN:
      Ich wollte mich stets weiterentwickeln, das mit dem Verdienst war ein Resultat daraus. Meine Chefs haben gemerkt, dass ich Spaß habe und Umsatz mache, somit ging auch der Lohn immer mehr nach oben.

      Das heißt, du bist nicht an deine Vorgesetzten herangetreten, um nach einer Gehaltserhöhung zu fragen?
      NN: Es gab keine Situation, in dem ich auf die beiden zugehen musste. In den Momenten, in denen ich mir dachte, dass ich mich gesteigert habe, sind meine Chefs auf mich zugekommen und haben mir mehr Geld angeboten.

      Wie setzt sich dein Lohn zusammen?
      NN:
      Ich habe meinen Grundlohn, der monatlich aufgrund meiner erzielten Umsätze angehoben wird. Ich verdiene netto zwischen 2.500 und 3.000 Euro – ohne Meister.

      "Mein neues Fachwissen, habe ich in der Beratung umgesetzt und dadurch meine Umsätze gesteigert."

      Du bist der Meinung, dass das jede*r Friseur*in schaffen kann – gut zu verdienen. Welche Tipps hast du?
      NN:
      Für mich war der springende Punkt die Weiterbildung zum Thema Beratung. Ich bin der Meinung, das ist die Basis für jeden Friseurbesuch. Je tiefer ich in der Materie bin, umso mehr Umsatz habe ich gemacht. Kund*innen kommen mit ihren Problemen, zum Beispiel Haarausfall, zu uns, aber viel Friseur*innen ignorieren diese und rattern ihre Beratungsfragen herunter. Mein neues Fachwissen, habe ich in der Beratung umgesetzt und dadurch meine Umsätze gesteigert. Willst du weiterkommen? Dann brauchst du eine Zusatzausbildung. Und es muss dir bewusst sein, eine Friseurin, die monatlich 5.000 Euro Umsatz oder 20.000 Euro Umsatz macht, hat ein anderes Standing.

      Welchen Text beinhaltet diese Einverständniserklärung?         
      LL:
      Hier sind Name, Datum und auch die Information enthalten, die gesetzlich auf den Verpackungen von Haarfärbemitteln gedruckt sind. Wir wissen, dass diese Einverständniserklärung kein Haftungsausschluss bedeutet, uns ist aber wichtig, die Jugendlichen und Eltern darüber zu informieren. Außerdem zeigen wir auch, dass wir nicht einfach leichtfertig mit dem Thema umgehen. Wir nehmen das ernst, weswegen wir in solchen Fällen vermehrt auf Techniken zurückgreifen, bei denen die Kopfhaut mit weniger Chemie in Berührung kommt: zum Beispiel Balayage oder Highlight Techniken. Zudem sind unsere bunten Farben auf Conditioner Basis. Bei permanenten Färbungen oder Komplett-Blondierung lassen wir einen Mini-Ansatz, um das Produkt von der Kopfhaut fernzuhalten.

      "Die Eltern sind froh, dass ihre Kinder sich nicht unkontrolliert Chemikalien im Drogeriemarkt oder im Friseurbedarf besorgen und verwenden."

      Was sind eure Erfahrungen aus der Praxis zur Thematik?
      LL: Wir erhalten durchwegs positive Rückmeldungen. Die Eltern sind froh, dass ihre Kinder sich nicht unkontrolliert Chemikalien im Drogeriemarkt oder im Friseurbedarf besorgen und verwenden. Oftmals sind tatsächlich die Eltern die pushende Kraft.

      Wie bringt ihr das Alter jugendlicher Kund*innen in Erfahrung?
      LL:
      Vor dem Termin bekommt man von uns die AGBs mit den Stornobedingungen zugesendet, da wird auch das Alter abgefragt. Wenn beim Termin Zweifel aufkommen, nutzen wir das Beratungsgespräch, um noch einmal nachzufragen und das Alter gegebenenfalls zu überprüfen.

      Vielen Dank, Lizzy, für deine Zeit und den Einblick in euren Salon-Alltag!

      Das ist sehr beeindruckend. Was machst du anders als andere Salons?
      AH:
      Unser Credo ist Diskretion, wenn man es möchte. Wir haben einen eigenen Raum, separat vom Daily Business Salon. Wir schaffen dadurch Sicherheit. Außerdem muss man gut zuhören können. Jede Transperson steht woanders. Manche wollen optisch Frau werden, manche wollen zwischen den Geschlechter-Rollen switchen oder beides vereinen.
      Es reicht meiner Meinung nach nicht aus, zu sagen „Ich bin tolerant“! Das braucht schon mehr Einsatz, auch in der Sprache. Meine Website ist genderneutral formuliert. Für meinen Transgender Mitarbeiter war dies ein Pluspunkt und Grund für seine Bewerbung. Dadurch hat er mein Mindset gespürt und das Gefühl erhalten, dass er seine Identität bei mir auch leben kann.

      "Die Typberatung inklusive Styling kostet 980 Euro."

      Wie ist der Ablauf und was kostet dein Service?
      AH:
      Die Typberatung inklusive Styling kostet 980 Euro und beinhaltet 2 Pakete: den analytischen Teil und die Umsetzung inklusive Moodboard, Persönlichkeitsanalyse, Figurtyp-Beratung, Farbpass für zu Hause.

      Dürfen andere deine Maschine mitbenutzen?
      Cat:
      Meine Chameleon und die CustomFX, die benutze nur ich, alle anderen Maschinen darf jeder im Salon benutzen. Bei uns hat nicht jeder seine eigene Maschine, dafür braucht man viel zu viele unterschiedliche Maschinen. Es hat allerdings jeder sein eigenes Scheren Werkzeug.

      Stellst du deinen Mitarbeiterinnen*Mitarbeitern Tools gratis zur Verfügung?
      Cat:
      Maschinen stelle ich zur Verfügung. Bei Scheren beteilige ich mich zur Hälfte an den Kosten, auch wenn es teurere Modelle sind. Azubis bekommen die Ausrüstung komplett geschenkt.

      Dein Wunsch für die Branche?
      Cat:
      Ich würde gerne mehr Frauen begeistern. Diese versuche ich über Social Media zu inspirieren und durch meine Ambassador Funktion bei BabylissPro.

      Cat, Danke für das Gespräch. Gerne unterstützen wir dich bei deinem Wunsch zu inspirieren. Viel Erfolg weiterhin.
       

      Über Cat

      Katharina Bullach ist Inhaberin von Friseursalon Catherine‘sStudio & Barber Shop, Chatherine‘sFaces (Beauty) in Feuchtwangen. Sie ist Masterstylistin; Diplomcoloristin; Extensionspecialist; Masterbarber;

      Als BabylissPro Ambassador ist Cat auf vielen Bühnen präsent, gibt Seminare und managed den BaBylissPRO IG-Account

      Roots & Razor Chef Arthur Brauner (mitte) mit seinem Team | Credit: Roots & Razors

      Wie kam die neu ausgeschriebene Preiserhöhung bei der Kundschaft an?
      BO:
      Das kam super an. Die, die nicht betroffen sind, weil sie sich mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren, meinten, diese Art der Preisgestaltung sei völlig logisch.

      Welche Tipps hast du für andere Salons, um genderneutral zu sein?
      BO:
      Das Pricing ist der erste wichtige Schritt, weil sonst kann man sein Mindset für das Thema nicht öffnen. In manchen Köpfen ist es festgefahren: Damen haben lange Haare, Herren kurze – von diesen Gedanken aktiv lösen, ist der zweite wichtige Schritt. Komplex ist die Sache gar nicht, es geht lediglich um Respekt den Mitmenschen gegenüber. Klar, kann es anfangs überfordernd sein, wenn man mit dem Thema keine Berührungspunkte hatte, aber mit queeren Personen zu sprechen, kann unterstützen.

      Wie wichtig ist dir monetärer Erfolg?
      BN:
      Ich arbeite ja jetzt „nur noch“ für mich und muss niemanden mitfinanzieren. Ich plane mir meinen Tagesumsatz durch meine Terminierung jeden Tag, dadurch bin ich safe. Vor allem muss ich nicht mehr Termine annehmen, um fehlende Umsätze von anderen aufzufangen.

      Für mich zählt mehr die Frage, was mir meine Freizeit, meine Hobbys und die Qualitytime mit meiner Tochter wert ist. Dadurch entfällt eine Menge Druck.

      Ein Stuhl in Patricia Foletarovas Salon "Space" | Credit: Ines Bacher

      Nun schlägst du ein neues Kapitel als Selbstständige auf. Warum?  
      PF:
      Ich bin queer und wollte einen genderneutralen Space zum Haareschneiden kreieren und einen Ort schaffen, an dem ich mich selbst wohlfühle. Als queere Person hatte ich oft das Gefühl, es gibt nicht den Salon, in den ich wirklich reinpasse. Normale Salons waren mir oft zu feminin, Barber-Konzepte waren maskulin und es ist nicht so einfach, als Stylstin, den gleichen Respekt zu bekommen, wie Kollegen. Seit August teile ich mir mit einer Fotografin die Räumlichkeiten in Wien Leopoldstadt. Ich habe einen kleinen Raum, aber insgesamt gibt es viel Fläche. Diese soll später für Ausstellungen genutzt werden. Es gibt in meinem Salon keinen Stress, sondern ein Zuhause-Gefühl. Ein Stuhl – und wir schneiden.

      Und das Konzept geht auf?
      PF:
      Ja, absolut! Ich bin voll ausgebucht. Mein Salon soll ein Ort der Inklusion sein, ohne Unterschiede. Wir alle sind Menschen mit Haaren. Deswegen führe ich ein genderneutrales Konzept und dementsprechend ist auch die Preispolitik.

      Wie viel verlangst du für einen Schnitt?
      PF:
      Ein Schnitt bei mir kostet für alle 46 Euro.

      Du hast keine Webseite und betreibst auch kein Marketing. Wie kann das funktionieren?
      PF:
      Ich habe Kundschaft von früher, die seit Jahren loyal ist. Der Rest kommt über Mundpropaganda und Instagram - dort bin ich als scissorzwizard zu finden. Extra Werbung ist nicht notwendig. Irgendwie hat mein Salon Space einen Underground Vibe. Vielleicht ist der Weg länger, aber es funktioniert.

       

      Du hast mit den Terminbuchungen in den Salons nichts zu tun? 
      VL:
      Tatsächlich ist es so, dass Kundinnen in der Regel gleich wieder den Folgetermin buchen, ansonsten macht der Salon die Buchungen. Wenn ein Tag dann voll getackert ist, komm ich vorbei.  

      Hast du immer alles dabei oder verwendest du die Produkte aus dem Salon?
      VL:
      Ich bringe immer alles mit. Das ist am einfachsten. 

      Wie bist du zur Spezialisierung gekommen?
      VL:
      In meiner Lehre hatte ich das Glück, in einem Laden zu lernen, in dem Schneiden und Färben immer schon getrennt war. Wir hatten dort einen Färberaum, in dem im Akkord gearbeitet wurde. Ab meinem 2. Lehrjahr habe ich nur noch Farbe gemacht sowie Tönungen, Dauerwellen und Wimpern färben. Bei Farbe kenne ich keine Berührungsängste, das fällt mir leicht. Dafür habe ich fürs Schneiden kein Talent, was mein Chef damals auch so sah. Ich wurde nie in etwas gedrängt und ich bin auch deshalb im Beruf geblieben, obwohl ich eigentlich nie Friseurin werden wollte.

      „Nur wenn du dich spezialisierst, kannst du die Sache perfekt machen.“

      Als Coloristin wirst du auch international für Schwarzkopf Pro gebucht. Sollten sich Friseurinnen und Friseure generell spezialisieren? 
      Viola Landsky:
      Ja, weil ich denke, dass man nur eine Sache perfekt machen kann. Klar, als Friseurin kannst du schneiden,färben, föhnen … aber so richtig auf die Sache eingehen kannst du nur, wenn du dich spezialisierst.

      Erlebt die Spezialisierung „Colorist*in“ gerade einen Hype? Wird dieser bleiben?
      VL:
      Die Entwicklung der Spezialisierung betrifft natürlich alle Seiten. Es gibt auch viele, die begnadet Hochstecken oder Stylen. Ich trainiere in meiner Arbeit viele Auszubildende und ich sehe, wohin die Reise bei Ihnen gehen kann. Und wenn jemand kein Händchen für Strähnen hat, bestärke ich darin, das Haareschneiden zu forcieren.

      „Ich sehe Azubis, denen die Lehre keinen Spaß macht, weil sie nicht herausfinden, was ihnen liegt.“

      Ich sehe Azubis, denen die Lehre keinen Spaß macht, weil sie nicht herausfinden (können), was ihnen liegt und dann gefällt ihnen irgendwann der ganze Job nicht. Nach der Lehre steht jedem offen, sich zu spezialisieren, darauf sollten sich Azubis konzentrieren.

      „Spezialisierung in der Ausbildung sollte man unbedingt andenken!“

      Ist Spezialisierung ein Thema für die Ausbildung?
      VL:
      Spezialisierung in der Ausbildung sollte man unbedingt andenken! Im Schnitt hat man für die Ausbildung zweieinhalb, drei Jahre Zeit. Man könnte zwei Monate lang einen Einstieg ins Handwerk machen, in alles hineinschnuppern lassen, erstmal alles laufen lassen. Dann ein Jahr lang das Schneiden an Modellen trainieren und im letzten Jahr fängt man mit der Farbe an. Schneiden ist natürlich der wichtigste Part, denn wenn ich einen Haarschnitt nicht verstehe, kann ich den nicht gut färben. Das letzte halbe Jahr könnte man komplett nur noch färben und föhnen.

      „Wenn ich einen Haarschnitt nicht verstehe, kann ich den nicht gut färben."

      Ich treffe dich hier beim Schwarzkopf Inspire Shooting in Hamburg. Du stehst den Akteuer*innen beratend zur Seite. Wie waren die zwei Tage für dich?
      VL:
      Was mich an diesen beiden Tagen besonders fasziniert hat, ist, wie offen und neugierig die Girls und Boys sind. Und dass sie bereit sind, sich auf einen fremden Menschen, der ich für sie bin, einzulassen und in die Diskussion zu gehen, wie man die Farbe ansetzt. Da kamen ganz viele, tolle Ideen zusammen.

      Gibt es für dich einen Farbtrend?
      VL:
      Nein, gibt es für mich nicht. Ich denke, jeder sollte tragen, was er gut findet. Wenn jemand rot mag, mag er eben rot.

      „Das Argument, ‚Ich möchte meine Naturhaarfarbe‘, lasse ich nicht gelten.“

      Was ist mit Grau und dem Trend, die Haare nicht mehr zu färben, um auf die Naturhaarfarbe zu setzen?
      VL:
      Das Argument, ‚Ich möchte meine Naturhaarfarbe‘, lasse ich nicht gelten. Weißes oder graues Haar braucht genauso viel Aufmerksamkeit, wenn nicht sogar noch mehr, denn es tendiert dazu, schnell grisselig oder gelb auszusehen. Und es hat Facetten, die man anfangs nicht so wahrnimmt.   Genauso wenig akzeptiere ich es zu sagen, ‘Ich möchte fürs Färben kein Geld mehr ausgeben oder ich habe keine Lust mehr zu färben.‘ Das sollte nicht passieren.

      Aber öffnet nicht genau das neue Dienstleitungsmöglichkeiten innerhalb des Farbcircles?
      VL:
      Auf jeden Fall. Aber ich denke, die Kundin, die sagt, ich möchte nicht mehr färben, will oft dafür kein Geld mehr ausgeben und sich nicht mehr damit beschäftigen. Wir sollten schauen, dass das nicht passiert. Natürlich kann ich Weiß auch veredeln, aber ich persönlich punkte lieber mit meinem Farbwissen.

      Was ist mit Augenbrauen und Farbe?
      VL:
      Volle Augenbrauen sind Trend, aber was ich besonders faszinierend finde, ist, dass Augenbrauen wieder gebleacht werden. Wenn du der richtige Typ dafür bist, strahlt das Coolness aus und das Gesicht wirkt wesentlich größer und deutlicher. Vivienne Westwood ist das beste Beispiel dafür: Wenn du einen bestimmten Look hast, ist das mega, egal in welchem Alter.

      Du bist viel unterwegs, auch international, und selbstständig, welche Eigenschaften helfen dir, diesen Lebensalltag zu meistern?
      VL:
      Ich schaffe alles ab, was mir nicht guttut. Ich versuche immer, mit mir im Reinen zu sein. Selbst in Phasen, in denen es mir nicht so gut geht, komme ich immer wieder schnell in die Spur. Ich bin ein ganz schlimmer Freigeist. Was ich nicht möchte, mache ich nicht.
      Wenn ich etwas nicht möchte, mach ich es nicht. Punkt! 

      Als Freigeist: Traust du dich da mehr?
      VL:
      Für mich ist Risiko nichts Schlimmes, Ich habe keine Angst, Dinge umzusetzen, ich mache es einfach.

      Welche Rolle spielt Social Media dabei?
      Sam
      :  Mich gezielt auf Social Media mit meiner Persönlichkeit zu präsentieren hat den Vorteil, dass ich die Menschen erreiche, die sich von mir und meinem Unternehmen angesprochen fühlen. Wir bilden unser Unternehmen nicht um die Menschen, die wir haben, sondern um die Menschen, die wir haben wollen. Seitdem mein Unternehmen eine Marke ist, die nicht jedem gefallen muss, habe ich keine Probleme mehr mit Kunden oder Mitarbeitenden.Daraus ist die authentische Mitarbeiterführungs-Methode und ein selbstbestimmtes Unternehmenskonzept entstanden, was ich in Workshops und Einzelcoachings anderen Dienstleistern weitergebe.

      „Wem du die Schuld gibst, gibst du die Macht.“

      Zu hohe Mehrwertsteuer, Mitarbeitermangel, Imageproblem, etc.. Im Moment gibt es fürs Nicht-erfolgreich-sein viele Schuldige. Siehst du das anders?
      Sam
      : Wem du die Schuld gibst, gibst du die Macht.Man ist immer selbst schuld. Was in der Welt passiert, können wir nicht beeinflussen, das Erscheinungsbild unseres Unternehmens aber schon.Die Schuld permanent bei anderen zu suchen, ist immer nur der einfachste Weg, der dich aber nicht voranbringt.

      Was ist der Ausweg?
      Sam:
      Viele scheitern, weil sie zu emotional entscheiden. Um dem Unternehmen und den Mitarbeitenden einen Arbeitsplatz mit Perspektive zu schaffen, müssen wir allerdings unternehmerisch und faktisch denken und rationale Entscheidungen treffen.

      „Kein Applaus für Scheiße“ nenne ich das in meiner Sam-Sprache"

      Also sich öfters fragen, was ist für das Unternehmen besser?
      Sam
      : Würden wir anfangen, mehr Grenzen zu setzen, um unseren Frieden zu schützen, hätten wir Dienstleister im Allgemeinen weniger Stress. „Kein Applaus für Scheiße“ nenne ich das in meiner Sam-Sprache.
      Es macht keinen Sinn, Frau Müller außerhalb der Öffnungszeiten für 20 € noch ranzunehmen. Wir Dienstleister dürfen uns unsere Kunden aussuchen. Machst du es einem Arschloch recht, machst du es fünfzehn Arschlöchern recht, denn die bringen dir ja auch noch ihre Freunde mit und blockieren dir deinen Terminkalender. Nur an Menschen, die zu uns passen, die einem Spaß machen und mit denen man auf Augenhöhe ist, macht der Job am meisten Spaß.

      Du lebst nach dem Motto: Wer sich weiterentwickeln will, muss seine Komfortzone verlassen?
      Sam
      : Ja, aus dem Grund prügele ich mich regelmäßig in Situationen, die mir eigentlich sehr schwerfallen, wie zum Beispiel Vorträge zu halten, gerade war ich beim Wella Business-Kongress (Link). Aber auch hier entwickle ich mich weiter und helfe zugleich anderen dabei, etwas selbstbewusster und selbstbestimmter durchs Leben zu gehen.

      Warum sind in der Friseurbranche trotz sehr hoher Frauenquote die Männer sichtbarer?
      Sam
      : Ich habe mich in meinem jüngsten Podcast „Hinterm Stuhl“ dem Thema Gleichberechtigung gewidmet. Nicht politisch, denn da ist in den letzten Jahren gar nicht mehr so viel passiert. Toxische Maskulinität hat sich seit 500 Jahren aufgebaut und macht selbstbestimmten Frauen das Leben sehr schwer.

      Was ist toxische Maskulinität für dich?
      Sam:
        In der Gesellschaft wird immer noch das Bild von einer Frau geprägt, die sich unterordnen soll und eine gewisse Rolle zu erfüllen hat.  Das tut aber nicht nur Frauen weh, sondern die Männer schaden sich auch selbst, weil sie sich damit eine selbstauferlegte Rolle im Familienbild erfüllen müssen. Das sollten wir alle mal aufbrechen. Es gibt kein Rollen mehr zu erfüllen.

      Ein schwieriges Unterfangen, was kannst du bewegen?
      Sam:
      Ich versuche Sensibilität dafür zu wecken, welches Familienbild uns geprägt hat, um alte Muster ablegen zu können. Toxische Weiblichkeit ist dabei nicht das Pendant zur toxischen Männlichkeit. Wir Frauen bekommen noch immer eingetrichtert, wir seien untereinander stutenbissig. Ein Narrativ was uns seit Jahren auferlegt wird ist, dass wir Frauen uns gegenseitig hassen müssen. Wie kann es sein, dass in einer Branche, die von Frauen dominiert wird, die meisten, die ein ‚Outstanding‘ haben, Männer sind, obwohl sie gar nichts anderes leisten als viele Frauen. Frauen halten sich viel lieber klein. Viele Männer machen sich mit viel weniger viel, viel größer als sie sind. Ich wünsche mir, dass jede Frau an sich arbeitet, mutiger wird und zeigt, was sie kann. Auch ich arbeite daran jeden Tag. Du glaubst ja nicht, was das für ein Aufschrei gab, als ich mir mein neues Auto zugelegt hatte. Bei Männern sagt man „Guck mal, wie erfolgreich der ist“ bei Frauen „Guck mal, die ist aber abgehoben“.

      Was macht den erfolgreichen Salon der Zukunft aus?
      Sam
      : Wir werden auf Dauer nicht mehr anders herausstechen können als mit unserer Persönlichkeit. Einen guten Job und qualitativ hochwertige Arbeit machen mittlerweile einige! Menschen kaufen nicht, was du tust, sondern warum du was tust. Menschen suchen sich Dienstleistungen und Produkte aus, weil dahinter Menschen stehen, mit denen sie sich identifizieren können. Menschen wollen für Menschen arbeiten. Im letzten Jahr hatte ich 3 Bewerbungen von Leuten, die bei mir arbeiten wollten, obwohl sie vorher mit dem Friseurberuf noch gar nichts zu tun hatten. Sie hatten einfach Lust, in meinem Unternehmen mitzuarbeiten.

      Für welchen Zeitraum setzt Du Dir Ziele?
      Sam
      : Ich erlaube mir, groß zu denken. Ich habe mich im letzten Jahr räumlich um das Vierfache vergrößert. Mein Ziel ist es in 3–5 Jahren weiterzuwachsen, mit großen Seminarräumen, vielleicht mit einer Marketing-Agentur für Friseure, mit ganz vielen neu geschaffenen Arbeitsplätzen. Ich habe schöne großzügig gestaltet Räume vor Augen, in denen wir Dienstleistungen markenunabhängig, ehrlich und auf Augenhöhe weitergeben können. In 3 Jahren bin ich 34 und schuldenfrei, ich denke, da kann es ja nochmal ein bisschen rund gehen.

      Vielen Dank Pam, ich freue mich auf unser nächstes Gespräch, bleib erfolgreich, kontrovers und anders!

      Wie meinst du das?
      Filiz:
      Die Industrie fokussiert nicht auf Haarschnitte, weil man damit kein Geld verdient. Ich bin damit groß geworden, dass der Haarschnitt im Mittelpunkt steht, erst dann kamen Farbe und Styling dazu. Das hat sich in den letzten Jahren ganz anders entwickelt. Wir haben 18 Auszubildende, die brennen alle für Farbe. Haarschnitte interessieren sie nur wenig, die sind nicht instagrammable.

      Viele fanden das Thema Kopfhaut superspannend. Ich habe aber das Gefühl, dass sobald es ans Eingemachte geht, das Kopfhaut in vielen Salons schnell wieder zum Fremdwort wird.
      Andrea:
      Wobei es mit der Skinification-Bewegung sehr trendy geworden wäre. Ich bin da auch immer ein bisschen ratlos, weil es so wichtig ist. Kundinnen sind so unsagbar dankbar, wenn du mit ihnen darüber sprichst.
      Friseure sollten sich viel mehr Gedanken darüber machen. Du musst den Nährboden des Haares gut machen und das ist die Kopfhaut. Diese kannst du von außen aufbauen und natürlich auch von innen unterstützen. Die junge Generation ist da bereits viel aktiver.

      Inwiefern?
      Andrea:
      Auf TikTok gibt es so viele Live-Hacks rund um Haarausfall und Haarwachstum. Die Jungen beschäftigt, wie kann ich fülligeres, volleres Haar bekommen. Die setzen dafür ihr eigenes Rosmarinwasser an. Das ist ein ganz großer Trend. Sie sprühen sich das jeden Morgen und jeden Abend auf die Kopfhaut. Wenn du Rosmarinwasser oft genug anwendest, dann dunkelt das auch und dadurch sehen die Haare sofort fülliger aus. Und damit wird aber auch in der Früh und am Abend die Kopfhaut massiert. Und unter uns gesagt, wenn man seine Kopfhaut so konsequent massiert, dann passiert natürlich was …

      Hast du jetzt auch Dinge in deinen Salonleistungen geändert?
      Andrea:
      Tatsächlich sind Kunden wirklich dankbar für jeden Strohhalm. Als Friseur nimmst du Veränderungen am Kopf deiner Kundin wahr. Da musst du sofort einsteigen und Empfehlungen aussprechen: von Kopfhautbehandlung über Farbe bis hin zu Nahrungsergänzungsmitteln. 

      Hast du denn Nahrungsergänzungsmittel im Programm?
      Andrea:
      Nein, aber ich weiß, welche gut sind und empfehle die auch meinen Kunden.
      Ich verkaufe überhaupt keine Produkte bei mir im Salon. 

      Du hast dir aufgrund deiner eigenen Betroffenheit viel Wissen angeeignet, was waren deine Quellen?
      ANDREA:
      Ich habe natürlich gute Menschen an meiner Seite, die sich um mein gesundheitliches Wohlergehen kümmern. Ich habe sehr viel gelesen und einige Blutauswertungen gemacht und mich damit auseinandergesetzt. Ich arbeite schon immer viel mit Chemie und habe unabhängig von Long Covid schon immer meine Entgiftungsorgane unterstützt. Daran halte ich mich.  

      Du verkaufst keine Produkte, arbeitest du mit Haaranalysegeräten?
      Andrea:
      Nein, ich muss ja immer schauen, was zu meinem Salon passt, aber ich bin überzeugt, dass das eine riesige Nische ist. Wenn sich da jemand gut aufstellt, dann hat man eine unfassbare Wertschätzung von seinen Kunden und ein gutes Businessmodell. Balayage hat uns einen großen Push gegeben. Aber was, wenn die Luft mal raus ist, was kommt dann. Ich bin jemand, ich möchte darauf vorbereitet sein. Ich beschäftige mich viel mit Trends und breche das auch auf meine Branche runter.

      "Kunden brauchen meine fachliche Expertise"

      Dein Core-Geschäft ist Farbe. Wie entwickelt sich das aktuell?
      Andrea:
      Auch ich merke, dass ich weniger Farbe mache und einige Kundinnen entfärbe. Viele Kolleginnen finden das schlimm. Meine Erfahrung ist jedoch, dass meine Kunden, die ich entfärbt habe, öfter kommen als sie noch gefärbt wurden. Detox ist groß angesagt. Grau und Silber müssen immer strahlen, damit es toll aussieht. Kunden brauchen meine fachliche Expertise dafür. Graue Haare musst du pflegen, genau wie blond, sonst sieht's nicht gut aus. Da geht eine Tür zu, dafür gehen drei andere auf.

      Als wir damals das Interview gemacht haben, gab es ja viel Resonanz, auch für dich. Wofür haben sich denn hauptsächlich Friseure interessiert?
      Andrea:
      Überwiegend ging es um die Nahrungsergänzung, was kann ich präventiv tun. Ich denke im Akutfall, wenn es ganz schlimm ist, musst du dir helfen lassen. Ansonsten rate ich auch Kunden schon präventiv bewusster zu sein. Gerade wenn man sieht, wie immer mehr Lebensmittel industriell verändert werden, ist das Thema Ernährung ein ganz wichtiges. Ich hoffe, dass die Friseure beginnen, Kopfhaut in ihren Service aufzunehmen und in den Salon-Alltag integrieren. Im Salon sollte es einen Kopfhaut-Experten geben, das Potenzial dafür ist groß.

      "Ich finde es aber schlichtweg erschreckend, dass noch immer die Männer die Platzhirsche auf den Bühnen und Podien sind. Es gibt so viele tollen Frauen in unserer Branche, auf geht’s ... "

      Du bist viel auf Veranstaltungen und Seminaren. Welche Entwicklungen beobachtest Du?
      Andrea:
      Mir fehlen die Frauen, die Diversität. Wir Mädels müssen Gas geben, und uns noch immer stärker einbringen, um sichtbar zu sein. Ich finde es aber schlichtweg erschreckend, dass noch immer die Männer die Platzhirsche auf den Bühnen und Podien sind. Es gibt so viele tollen Frauen in unserer Branche, auf geht’s ...  

      Liebe Andrea, ja, das ist tatsächlich schade, um so wichtiger für uns auch vielen tollen Frauen eine Plattform zu bieten.

       

      Wie meinst du das?
      NM:
      Man muss voneinander lernen und ich durfte als Chefin mitnehmen, dass sich die nächste Generation nicht mehr so überarbeitet, wie es bei anderen der Fall ist. Sie nehmen sich Pausen und sagen, wann es zu viel wird. Zeit ist für die Jungen ein wertvolles Gut. Ich komme aus einer kroatischen Arbeiterfamilie. Das Arbeiten und sich etwas Erarbeiten stand für mich an oberster Stelle. So wurde ich erzogen. Ich bemerke aber selbst, dass ich gerade in einem Veränderungsprozess stecke.

      Wie macht sich diese Veränderung bei dir bemerkbar?
      NM:
      Ich befinde mich aktuell in einer Auszeit, die ich mir bewusst für 9 Monate genommen habe. Da kam mir auch die Idee, einen neuen Salon zu eröffnen.

      Viele großen Salons sprechen aktuell von Downgrading. Du eröffnest im Schwarzwald nun deinen 2. Salon. Was machst du anders?
      NM:
      Natürlich kommt es auch bei mir vor, dass es Veränderungen im Team gibt, aber ich habe mich im August 2021 dafür entschieden, mich an die Bedürfnisse des Teams anzupassen. Mein Antrieb war vor allem, eine tolle Arbeitgeberin und ein Vorbild, auch für andere Salons zu sein.

      Welche Veränderungen hast du eingeführt?
      NM:
      Wenn wir Probleme damit haben, Mitarbeiter zu finden, müssen wir an unseren Strukturen arbeiten, um den Job wieder attraktiver zu machen. Wir haben Montag bis Samstag geöffnet, aber es gibt in meinem Salon eine 4-Tage Woche bei 38,5h mit einem rotierenden System. Alle vier Wochen hat ein Team-Mitglied ein Wochenende von 5 Tagen. Da besteht die Möglichkeit, einen Kurztrip zu machen, ohne einen Tag Urlaub zu nehmen. Meine Mädels bekommen bei mir außerdem 26 Tage Urlaub.

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      Hast du ein konkretes Beispiel?
      ND:
      Zum Beispiel Langhaar-Kundinnen. Sie lassen oftmals nur ihre Spitzen schneiden. Das fand ich einfach unfair. Warum 75 Minuten bezahlen, wenn der zeitliche Aufwand geringer ist?

      Die Bezeichnung deiner Schnitte sind nun von XS bis L angeführt. Wie nimmt die Kundschaft diese Art der Preise an?
      ND:
      Es hat ein halbes Jahr in Anspruch genommen, unsere Preistabelle zu erklären. Mittlerweile weiß die Kundschaft aber, dass wir Minutenpreise kalkulieren. Wir haben uns um die Kommunikation gekümmert und auch ein Erklär-Video gedreht. Neukundschaft weisen wir immer vor dem ersten Besuch auf unsere Preisgestaltung hin: Je nach Dauer werden dann die Schnitte XS, das sind 30 Minuten, bis L – 100 Minuten - verrechnet. 

      Deine Mutter ist nach wie vor im Salon, kam es hier zu Generationenkonflikte?
      JE:
      Meine Mutter ist 70 und mittlerweile halbtags im Salon. Mein Team ist im Durchschnitt 23 Jahre alt. Dass es hier generationsbedingt zu unterschiedlichen Meinungen kommt, ist vorprogrammiert. Aber wir haben Grenzen und Aufgabenbereiche festgelegt sowie auch Arbeitszeiten so gelegt, dass es für alle passt. Das wichtigste Learning für mich bei der Übernahme war: Festlegen, wann derjenige, der vorher für den Laden verantwortlich war, geht, beziehungsweise wirklich abgibt.

      Hat die Geschäftsübernahme die Beziehung zu deiner Mutter verändert?
      JE:
      Meine Mutter musste sich in ihrer neuen Rolle erst einfinden. Sie war jahrelang die Chefin. Sie musste loslassen und ich habe mich in dieser Phase Stück für Stück emanzipiert.

      Was verwendet ihr zum Bürsten und Stylen?
      Tessa:
      Zum Bürsten verwenden wir wie beim „normalen“ Friseur den Tangle-Teezer, um die Haare im nassen Zustand gut durchbürsten zu können. Ein Naturconditioner ohne Weichmacher pflegt die Locken, die von Natur aus ja etwas spröder sind und erleichtert das „Entwirren“ mit den Fingern. Bei welligem oder leicht gelocktem Haar benutzen wir Naturhaarbürsten z.B. mit Wildschweinborsten, handgefertigt vom Bürstenmacher. Wir stylen mit einem Naturgel aus Bio-Aloe Vera und Bio-Ginseng für die Definition der Locken und zum Trocken benutzen wir einen Diffuser-Aufsatz bzw. einen Climazon.   

      Vor kurzem feierte Shy + Flo das 10-jährige Jubiläum. In der Retrospektive: Wie waren die letzten 10 Jahre für dich?
      Shayna Knittel:
      Für uns war unsere Jubiläumsfeier die Bestätigung, dass unsere Spezialität Kunst und Haar zu verbinden, genau der richtige Weg war und ist.

      Wie kam es dazu, dass ihr diesen unkonventionellen Weg eines Friseursalons eingeschlagen habt?
      SK:
      Flo und ich hatten vor Kunst zu studieren, sind aber beide in der Hair Industry gelandet. Damals noch unabhängig voneinander, spürten wir, dass es in der Branche sehr viel Potenzial gab und wir uns sehr frei bewegen dürfen.

      Aber nun mal ehrlich: Kann man auf diese Weise wirklich Geld verdienen, wenn man seinen Salon auf künstlerische Looks spezialisiert?
      SK:
      Wir trafen einen Nerv. Es lief von Anfang an gut und das ist noch immer so - mit unserer Spezialisierung auf progressive Styles. Dafür kennt man uns – unsere Kundschaft im Salon, aber auch die Fashion-Szene, die uns für Catwalk-Stylings engagiert.
      Aber klar, unser Brot ist der Salon, da stecken wir trotz allen Projekten, Shows und Shootings sehr viel Herz rein. Wir zählen uns auch nicht zu einem herkömmlichen Friseur-Geschäft, wir sind hier eher eine kleine Oase. Das macht es für uns leicht, nicht nur Kunden, sondern auch Mitarbeiter zu finden.

      Gemeinsam mit Alexander Mäckl gibst du Kommunikations-Seminare. Was sind die wichtigsten Themen, nach denen die Unternehmen fragen?
      RL: Das Wichtigste in meinen Augen ist es, mit jungen Menschen schöne und interessante Kommunikation zu führen. Wir haben eine Kundengeneration, die älter ist, und 20-Jährige, die sie bedienen. Wie können die Jungen also auf die Kunden eingehen? In der Sprache das Alter zu überwinden, macht beiden Seiten Spaß und stärkt die Kundenbindung.

      Die letzten Jahre waren sehr herausfordernd, Downsizing ein neues, großes Wort. Sind euch Franchisepartner abhandengekommen?
      RL:
      Ja, in den letzten Jahren schon. Unsere Franchisepartner arbeiten in ihrem eigenen Salon, setzen dort eigene Ideen um. J.7 gibt es nun seit 22 Jahren, ein Franchisepartner, der mit uns und von uns gelernt hat, kommt nach vielen Jahren möglicherweise an den Punkt, zu sagen: Ach, das mach ich jetzt selbst! Eine normale Reaktion, jeder Franchisepartner hat seine eigene Geschichte, entwickelt sich weiter oder verändert seine Ziele.

      Du arbeitest rechts- und linkshändig …
      WB: Ich bin Rechtshänderin, aber arbeite tatsächlich mit beiden Seiten. Denn wenn ich die rechte Seite mit rechts nach hinten föhne, muss ich die linke Seite eigentlich mit der Linken föhnen. Das ist etwas, das ich mir über die Jahre antrainiert habe. Das ist Disziplin und bedeutet, aus der Komfortzone herauszugehen. Wenn dein Gehirn etwas mehrmals macht, speichert es das ab und irgendwann wird es normal, mit der linken Hand zu föhnen. Es gibt Leute, die haben gelernt, mit der linken Hand zu schneiden, obwohl sie Rechtshänder sind, weil der Ausbilder Linkshänder ist. 

      Auf der Bühne für die ►deutsche friseurakademie Anfang der Woche in Ulm hattest du eine Färbe-Pinseltasche dabei, die bei den Kolleginnen gut ankam.
      MB:
      Ja, die ist geil, die habe ich über die Wild Beauty gekauft. Wenn du mit dieser Tasche zum Kunden gehst, und vor deren Augen den Pinsel herausnimmst, wertest du damit als Künstlerin alles auf. Ich arbeite gern mit unterschiedlichen Pinseln. Früher sind meine Pinsel im Koffer herumgeflogen, jetzt sind sie sortiert. Ich kann es auch überhaupt nicht ab, wenn die Pinsel beim Arbeiten quer über der Farbschale liegen, dann ist alles verpappt und die Pinsel sehen aus, als hätten sie eine wilde Nacht hinter sich, das ist grausam.  

      Ihr erweitert euer Geschäft in den Vereinigten Arabischen Emirate, weshalb gerade dort?
      PB:
      Wir merken doch alle, dass sich die Friseurbranche verändert. Wir befinden uns in einer Transformation. Die Vereinten Arabischen Emirate gelten als eines der am weitesten entwickelten Länder der Welt, mein Mann (Thomas Brockmann Knödler) hat sich in den letzten Jahren den Friseurmarkt in UAE angeschaut und unser Business dort aufgebaut. Die Menschen geben hier viel Geld für Dienstleistungen und Beauty aus. Das mitzuerleben bereichert auch unsere Arbeit in Europa.

      Ihr bewerbt Remote arbeiten! Ist das auf eurem Qualitätsniveau möglich?
      PB:
      Unser Kund* innen machen es eigentlich vor. Sie sind beruflich Remote unterwegs und arbeiten mal hier, mal da. Hier hat sich schon ein Netzwerk gebildet, und wir merken, dass unter den Orgaenic Haircutter*innen geswitcht werden kann. Die Signatur eines Orgaenic Haircutters ist einzigartig, die Kund*innen bekommen vielleicht mal einen anderen Haarschnitt, die Qualität der Haltbarkeit und Personalisierung sind gleichwertig. Und ich meine echte Personalisierung, nicht nach einem Trend abgeleitet ist, sondern immer von der Persönlichkeit der Trägerin oder des Trägers. Remote arbeiten sollte auch für Friseur*innen möglich sein. Handwerker sind früher schon auf die Walz gegangen. Wir müssen uns also fragen, welche Bedingungen können wir schaffen, um dies wieder zu ermöglichen. Die Orgaenic Lizenz macht es nicht nur Kund*innen möglich auf Reisen an unterschiedlichen Orten gleiche Qualität zu finden, sondern auch Mitarbeiter*innen profitieren davon. Einige unserer Lizenznehmer*innen ermöglichen ihren Mitarbeitenden eine Zeit lang in einem anderen Salon zu arbeiten. Das spannende: nicht nur die Mitarbeitenden entwickeln sich dadurch enorm weiter, sondern auch die Kolleg*innen in den Salons profitieren von der Erfahrung. 

      ►Wasseraufbereitungsanlage im Salon, Vereinigte Arabische Emirate, ► eigene Scheren, die Liste eurer innovativen Moves wird immer länger. Hast du bereits Ideen, woran ihr als Nächstes arbeitet?
      PB:
      Natürlich haben wir schon neue Ideen, aber es sind im Moment nur Ideen. Ihr dürft natürlich gespannt sein.

      Wir bleiben dran. Ich habe die Zeit mit euch in Solingen sehr genossen.  Vielen Dank für den Austausch und weiterhin viel Erfolg.

      "... Trainer ... sollten selbst aktiv hinterm Stuhl stehen ...!

      Gibt es bestimmte Weiterbildungs- oder Schulungsprogramme, die du für Barber oder Stylisten empfehlen würdest?
      JB:
      Ich bin ein großer Fan von Live-Workshops, denn ich möchte die neuen Inputs gleich ausprobieren. Zum Beispiel sind die vielen Maschinen und Blades von Wahl auf unterschiedliche Schnitteffekte ausgelegt. Hier muss man schon bereit sein, wirklich in die Materie einzutauchen und die Anwendung genau kennen. Der Unterschied ist im Ergebnis deutlich sichtbar und das macht einen Qualitätshaarschnitt einfach aus. Zudem ist für mich persönlich wichtig, dass die Trainer kollegial und zugänglich sind. Sie sollten selbst aktiv hinterm Stuhl stehen und wissen wie das Daily Business funktioniert.

      "In den letzten Jahren waren mir die Trendempfehlungen einfach zu einseitig, zu homogen und zu wenig individuell. Was bei den Barbieren die Fades waren, waren bei den Friseuren Balayages."

      Welche aktuellen Trends und Innovationen in der Friseur- und Barbierbranche begeistern dich derzeit am meisten?
      JB: Ich bin glücklich, dass wir wieder mehr zeigen als nur Fades. In den letzten Jahren waren mir die Trendempfehlungen einfach zu einseitig, zu homogen und zu wenig individuell. Was bei den Barbieren die Fades waren, waren bei den Friseuren Balayages. Mich langweilen solche uniformierten Looks.

      "Die beste Maschine in der Hand und nicht zu wissen, wie man sie richtig verwendet, hilft nicht."

      Wie beeinflusst deiner Meinung nach die Wahl der richtigen Haarschneidemaschine die Qualität der Haarschnitte?
      JB: Die beste Maschine in der Hand und nicht zu wissen, wie man sie richtig verwendet, hilft nicht. Aber wenn du die Anwendungsbereiche und die entsprechenden Skills beherrschst, erleichtert dir die Maschine deine Arbeit und sie hilft dir deine Ergebnisse zu perfektionieren.

      Wie wird die Auslastung koordiniert?
      IS:
      Wir haben 4 Tage die Woche geöffnet.

      Wie erfolgt so eine Umstellung?
      IS:
      Ich habe diese Art der Mitarbeitermotivation bei Kolleginnen verfolgt und mich über einen längeren Zeitraum schlau gemacht. Außerdem erleichtert das neue Arbeitsmodell, gute Mitarbeiter zu finden. Aber auch für mich als Salonbesitzerin ist es einfacher, da ich einen Tag weniger im Salon sein kann. Das ist die Zukunft!

      Das klingt jetzt alles sehr verlockend, aber Hand aufs Herz: Gibt es auch Nachteile?
      IS:
      Natürlich sind die langen Arbeitstage sehr anstrengend. Donnerstag ist zum Beispiel von 8.30 bis 20:00 Uhr geöffnet. Aber nach einem Jahr der Umstellung will keiner mehr zum alten Modell zurück.

      Wie sind nun die Öffnungszeiten?
      IS:
      Mittwoch und Freitag 8:30 bis 18:30 Uhr, Donnerstag bis 20:00 Uhr und Samstag von 7:30 bis 13:00 Uhr.

      Wie viele KollegInnen nutzen mittlerweile „la Isla Salon“ als ihr Working Space? PP: Wir sind zu acht. Alle sind so aufgestellt, dass sie auch noch etwas anderes nebenbei machen und maximal an 4 Tagen den Salon als Arbeitsplatz nutzen.

      Ist jeder vom Typ her als Stuhlmieter*in geeignet?
      PP:
      Du musst in der Lage sein, dich selbst zu managen, dich zu organisieren, deine Preise zu kalkulieren und deine Buchhaltung zu machen.  Wer dazu nicht der Typ ist, lässt sich besser anstellen. Es gibt da draußen viele Salons, die für gute Bedingungen ihrer Angestellten sorgen und bei denen es auch Spaß macht zu arbeiten. 

      Welche Rahmenbedingungen müssen erfüllt sein, um im Salon eine Stuhlmieterin werden zu können?
      PP:
      Als Stuhlmieter*in brauchst du dein eigenes Buchungssystem, dein eigenes Kassensystem, eigenes Warenlager und eigene Vermarktung. Bei uns bespielt jeder seinen eigenen Social Media Account und bekommt darüber auch seine Bewertungen. Heute ist das alles viel leichter umsetzbar als vor 10 Jahren. Damals waren Kassensysteme noch wahnsinnig teuer und Terminbuchungen online noch unüblich. Die Technik hierfür ist mittlerweile für jeden gut zugänglich und erschwinglich geworden. Bei uns macht jeder sein eigenes Ding. Wo wir uns alle treffen, ist auf dem gemeinsamen Level der Qualität. In diesem Rahmen haben wir auch unterschiedliche Spezialisierungen. Jeder macht das, was er am besten kann. Wir wissen alle, was wir besonders gut können und was der andere kann. Wir schieben uns auch gerne mal die Kund*innen hin und her. Gute Voraussetzung, keinen Neid untereinander aufkommen zu lassen.

      Ela Decimo in ihrem Salon "Kleine Freuden" in Stuttgart. Credit: braunstein-photography.de

      Wann kam der Gedanke, im Salon mehr als Friseur-Dienstleistungen anzubieten?
      ED:
      Als ich mich selbstständig gemacht habe, wollte ich einen besonderen Ort schaffen. Nicht nur einen klassischen Salon, sondern einen Platz, wo man zusammenkommt und Freude hat. Ich möchte nicht nur Haare schneiden und „Tschüss, bis in 6 Wochen!“ sagen.

      Zahlt sich das Zusatzangebot aus?
      ED:
      Die Investition ins Merchandise zahlt auf das Werbekonto ein: Meine Kunden tragen unsere Shirts oder Hoodies und machen gleichzeitig Werbung für uns. Frummi biete ich an, weil ich selbst vom Produkt überzeugt bin. Die Marke hat sich so gut bei uns beworben, waren nicht nervig und berücksichtigt uns Friseure, damit wir was davon haben. Außerdem unterstützt das Frummi-Team dabei, die Genehmigung für den Verkauf von Lebensmitteln im Salon. Sie nehmen dir diese mühsame Arbeit ab.

      Was schaut denn für dich beim Verkauf von Nahrungsergänzungsmittel raus?
      ED:
      Ich biete Nahrungsergänzungsmittel nicht ausschließlich an, um damit Geld zu verdienen. Ich bin überzeugt, meinen Kunden und Kundinnen großen Nutzen anzubieten. Meine Mitarbeiterin und ich haben Frummi selbst getestet und die Haare waren danach tatsächlich stärker und Locken definierter als davor. Ich habe jetzt Kunden, die die Vitamin-Drops regelmäßig bei mir kaufen. Es gibt Aufklärungsflyer, die für die Beratung hilfreich sind und die sich Kundinnen mit nach Hause nehmen können. Diese Broschüren sind mit eigenen QR Codes für Salons versehen. So habe ich auch als Friseur etwas davon: Meine Beratung wird belohnt, sobald der Kauf über diesen Code stattfindet.

      Wer sind Ihre Kunden und warum entscheiden sie sich dazu, ihre Haare im Barberbus schneiden zu lassen?
      MG:
      Da ich eine reine Herrenfriseurin/Barber bin, besteht meine Zielgruppe aus Jungs und Männern jeglichem Alters. Den gewissen Kundenstock habe ich mir in den letzten drei Jahren aufgebaut – ich setze auf Qualität statt Quantität. Die Wertschätzung der Kunden steht bei mir an erster Stelle. Es ist ein neues Konzept und bietet ein besonderes Flair und Erlebnis für meine Kunden.

      Das hören manche in der Branche nicht gern …
      KR:
      Prestige beginnt bei uns selbst! Natürlich wäre es für jeden, der den Weg der Selbstständigkeit geht, wünschenswert, einen Megasalon zu eröffnen und kostendeckend sowie gewinnbringend Mitarbeiter einzustellen. Das war vor einigen Jahren auch mein Ziel. Aber ich habe nach zwei großen Salons bemerkt, dass ich zwar die Fähigkeit habe, Menschen zu begeistern, zu motivieren und vorwärtszubringen, persönlich aber mehr für konventionelle Konzepte stehe wie z.B. Stuhlmiete oder Shop-in-Shop Konzepte.

      Aber leider geht es in unserer Branche noch immer um Generationenbetriebe und Networking, das dort stattfindet, wo Friseurdynastien bestehen und ums nötige Kleingeld. Das war für mich beim Cutting Edge wieder gut sichtbar, bei dem die besten zehn Teilnehmenden von der eigenen Community gewählt wurden. Das verringert die Chancen eines Einzelkämpfers. Ein toller Award, aber für uns EPUs aufgrund der nötigen Reichweite für die Top Ten schwer zu erreichen.

       „Wir EPUs können es nur im Netzwerk schaffen“

      Lass uns über EPU-Netzwerk und Motivation reden. Was wünschst du dir?
      KR:
      Ich wünsche mir, dass sich EPUs untereinander mehr vernetzen und besser aufstellen, auch über unsere Branche hinaus. Damit meine ich beispielsweise den Modeladen um die Ecke, der mit ähnlichen Fragen konfrontiert ist: Wie kann ich mich jeden Tag immer wieder allein motivieren? Wie erreiche ich meine Ziele? Wie bekomme ich meine Bestätigung? Und zwar nicht immer nur von den Kunden, sondern auch von anderer Seite.

      Ich bin schon so lang im Business, habe verschiedenste Konzepte gesehen und viele Kollegen kennenlernen dürfen. Ich habe Hochs und Tiefs im Berufsleben, wie auch privat, erlebt und immer wieder auch Chancen bekommen. Ich weiß, worauf es ankommt und teile gern meine Erfahrungen, denn wir EPUs können es nur im Netzwerk schaffen. Die Großen machen es unternehmerisch schon lange so, Männer können das zudem besser als wir Frauen. Leider.

      Was ist mit Businesskongressen, - Vorträgen, Messen?    
      KR: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es in den meisten Businessvorträgen um die Salons geht, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben und um deren Motivation. Aber wie geht genau das bei den EPUs? Wie kann ich allein Strategien haben und ausbauen? Das ist in meinen Augen ein sehr viel komplexeres Thema, in das man viel aus Psychologie oder Coaching hineinnehmen könnte. Im Grunde musst du das alles allein rocken, es ist wichtig, dass darauf mehr eingegangen wird.

      Was würdest du am Ausbildungssystem ändern wollen?
      FE:
      Viel! Was in den Berufsschulen gelehrt wird, ist massiv veraltet. Für mich ist das der Hauptgrund, dass die Ausbildung im Friseurhandwerk nicht attraktiver wird.
      Wir haben in unseren Salons derzeit 13 Auszubildende, von denen im ersten Lehrjahr eine Dauerwelle am Modell mit Ausfrisieren verlangt wird. Nehme ich alle unsere drei Salons zusammen, haben wir aktuell zwei Dauerwellkundinnen. An wem sollen die Auszubildenden ihr Dauerwelle Know-how anwenden? Warum bringen wir heute den Auszubildenden nicht im ersten Lehrjahr eine Farbtechnik bei, damit könnten sie sich eher profilieren?

      Im Friseurberuf gelingt uns die Integration von Menschen aus unterschiedlichen Nationen gut, ihr lebt das vor. Was ist dir wichtig, wenn es um Zuwanderung und Integration geht?
      FE:
      Wir haben in Deutschland Fachkräftemangel. In unseren Salons beschäftigen wir Menschen aus 12 unterschiedlichen Nationen. Ein gutes Beispiel dafür, dass sich in der Beautybranche Menschen aus unterschiedlichen Kulturen wohlfühlen können. Jeder muss die Werte übernehmen wollen, für die das Land steht, in dem man lebt, und jeder muss bereit sein, Pflichten übernehmen zu wollen.

      Was kann der Staat tun, damit sich Menschen in Deutschland besser integrieren können.
      FE:
      Meine Aufgabe ist es, mein Unternehmen so aufzustellen, dass es profitabel ist. Dafür brauche ich faire Rahmenbedingungen. Was ich vom Staat erwarte ist, dass er die Schwarzarbeit kontrolliert und allen Menschen nach ihrer Ankunft in Deutschland Sprachkurse zur Verfügung stellt. Da sind Politik und Kommunen gefragt.

      Filiz, ich freue mich, dich im Januar auf dem imSalon Zukunftskongress zu sehen. Bis dahin viel Erfolg im Weihnachtsgeschäft!
       

      Es gibt immer weniger Ausbildungsbetriebe, ihr gehört dazu. Was ist dabei die größte Herausforderung?
      ST:
      Ich habe das große Glück, dass meine Tochter Vanessa an meiner Seite ist. Sie hat die fachliche Leitung und den Part der Ausbildung komplett übernommen. Sie ist auch diejenige, die den Weg zurück in die Innung gegangen ist, und dort mittlerweile Prüfungen abnimmt. D.h. wir wissen genau, warum und vor allem wie wir weiter ausbilden wollen. Aber es funktioniert nur, wenn sich einer dem Thema Ausbildung voll annimmt. Ein bisschen Ausbildung geht nicht.

      Was motiviert euch auch weiterhin auszubilden?
      ST:
      Ich finde es einfach wichtig, Verantwortung zu übernehmen und zu zeigen, wie man diesen schönen Beruf erfolgreich weitergeben kann. Wir können gute Arbeitszeiten haben; wir können auch gutes Geld verdienen und wir machen Menschen mit unserem Tun glücklich. Was gibt es denn da noch Schöneres?

      Wie findet ihr Nachwuchs?
      ST:
      Um Nachwuchs zu finden, habe ich die Ausbildungshomepage www.friseur-ausbildung-muenster.de ins Leben gerufen. Die Seite ist mittlerweile im Raum Münster fest etabliert. Jeder, der Friseurausbildung / Münster eingibt, kommt an dieser Seite nicht mehr vorbei. Darüber hinaus haben wir letztes Jahr die Talentschmiede® ins Leben gerufen. Hier präsentieren unsere Youngstars ihr Können. Sie bekommen eine Plattform, um ihre Fähigkeiten zu verbessern und noch mehr praktische Erfahrungen zu sammeln. Junge Leute wollen etwas lernen und das müssen wir ermöglichen, indem wir als Unternehmer*innen echte Ausbildung bieten. Niemand möchte drei Jahre lang Haare fegen! Im Rahmen der Talentschmiede ist Instagram unser Kommunikationskanal Nr. 1. Darüber können wir sehr viele Neukund*innen Kontakte generieren.

      „‘So haben wir das immer gemacht‘ funktioniert schon länger nicht mehr“

      Bewundernswert, wie ihr euch für den Nachwuchs einsetzt. Die nächste große Herausforderung ist dann diese, wie auch die Mitarbeitenden zu halten. Was macht ihr hier?
      ST:
      Wir als Friseure müssen heute wahnsinnig anpassungsfähig sein, ein „so haben wir das immer gemacht“ funktioniert schon länger nicht mehr. Es gibt große Herausforderungen und davon nicht zu wenige. Wir als Unternehmen müssen uns auf die höchsten Peaks, also die größten Herausforderungen konzentrieren und diese bearbeiten. Uns war klar, dass wir uns im Team über Work-Life-Balance und Arbeitszeiten Gedanken machen mussten. Deshalb haben wir vor über einem Jahr die 4-Tage-Woche eingeführt. Für uns gehört es zu den Grundwerten des Unternehmens, die Wünsche der Mitarbeitenden ernst zu nehmen und Wertschätzung im Alltag zu leben.

      „Brow-Bars liegen derzeit total im Trend“

      Was wünschen sich Mitarbeitende noch?
      ST:
       Wir haben auf Wunsch der Nachwuchskräfte auch kosmetische Dienstleistungen im Angebot. Brow-Bars liegen derzeit total im Trend, natürlich bieten wir dann unterschiedliche Augenbrauen- oder Wimpernservices an. Mit diesen angesagten, neuen Services und Angeboten können wir auch in Zukunft bei unseren Kundinnen punkten und uns als Salon vom Wettbewerb differenzieren.

      „Mit E-Shop … Mitarbeitenden ein Stück des Verkaufsdrucks nehmen.“

      Ihr setzt auf zielführende Webprojekte für den Nachwuchs. Wie sieht es sonst mit Digitalisierung aus?
      ST:
      Wir haben schon 2012 ein Onlinebuchungssystem eingeführt. Damals habe ich für die Idee noch rollende Augen kassiert. Das Tool ist eine enorme Entlastung im Salonalltag. Aktuell arbeiten wir an der Entwicklung eines eigenen E-Shops, der über die Homepage von HaaresZeiten® erreichbar sein wird. Damit können wir unseren Mitarbeitenden ein Stück des Verkaufsdrucks nehmen. Das ganze koppeln wir an ein Beratungstool im Salon. Und natürlich, aber das würde ich gar nicht mehr großartig erwähnen, weil es für uns eine Selbstverständlichkeit ist: Wir nutzen aktiv Social Media und Google bzw. Suchmaschinenmarketing, um unterschiedliche Zielgruppen zu kommunizieren.

      Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

      Am 15.1.2024 kämpfen wir gemeinsam für die Zukunft der Friseurinnen und Friseure, seid dabei beim ► Zukunftskongress!

       

      1 Jahr keinen Wareneinsatz. Wie optimistisch schaust du nach vorne und was planst du mit dieser Ersparnis?
      NZ:
      Grundsätzlich möchte ich wieder ein bisschen was auf die Seite legen, denn nach Corona war alles Ersparte weg. Und ich möchte meine Mitarbeiter halten und leistungsgerecht zahlen.

      Wie läuft das Geschäft insgesamt?
      NZ:
      Ich darf mich nicht beschweren, wir haben eine gute Stammkundschaft und seit Mitte Februar sind wir wieder gut ausgebucht, das passt.

      Dein zweites Kind kommt bald. Was sind deine Pläne?
      NZ:
      Ich würde gerne zwei Monate zu Hause bleiben, um ein wenig Pause mit dem Kind zu haben. Danach muss ich schauen, wie es weitergeht.

      Wie ging es dir als Selbstständige in der Schwangerschaft?
      NZ:
      Als Schwangere Unternehmerin ist man extrem benachteiligt und meine Forderung an die Politik wäre sich diese Ungleichbehandlung einmal anzuschauen. Was ist für mich als Frau anders als für eine Arbeitnehmerin. Ich zahle meine Krankenversicherungsbeiträge und bin dennoch nicht abgesichert wie eine schwangere Mitarbeiterin. Das gehört geändert. Selbstständigen Frauen sollte das Gleiche zustehen wie einer Arbeitnehmerin.

      Nadine, alles Liebe dir und wir werden das Thema Selbstständigkeit in der Schwangerschaft auch politisch mit auf.

      "Mich nervt aktuell das Herumgestöhne, dass es unserem Handwerk so schlecht geht und dass nur die Politik etwas ändern kann."

      Du wünschst dir mehr Sichtbarkeit von Jungunternehmerinnen auf Bühnen! Welche Themen werden übersehen, die die neue Generation der Salonunternehmerinnen betrifft?
      Melina Stog:
      Mich nervt aktuell das Herumgestöhne, dass es unserem Handwerk so schlecht geht und dass nur die Politik etwas ändern kann. Wenn wir nicht innerhalb der Branche etwas ändern, wird auch nichts passieren.

      Wie seid ihr mit der Situation umgegangen?
      KB:
      Meine Mitarbeiterin hat ihm gesagt, dass für sie Schwarzarbeit nicht in Frage kommt. Der Kunde kam anschließend nicht mehr. Was mir aber nur recht ist, denn so jemanden will ich nicht im Barbershop haben. Ich will, dass mein Job und die Professionalität respektiert werden.

      Viele klagen über Friseurinnen*, die neben ihrem Job noch privat Haare schneiden …
      KB:
      Ich lege viel Wert auf Kommunikation innerhalb des Teams und mir ist es sehr wichtig, dass es allen gut geht. Da gehört die richtige Entlohnung dazu und dass der Spaß in der Arbeit vorhanden ist. Wenn die Faktoren passen, kommt man nicht auf die Gedanken, zu Hause ein Stübchen einzurichten und dort Haare zu schneiden.

      Johanna Röhls Salon

      Den Salon im eigenen Haus ohne Mitarbeitende, das weckt bei vielen den Verdacht der Schwarzarbeit. Bist du Kleinstunternehmerin und liegst unter 22.500€ Jahresumsatz?
      JR:
      Nein, ich liege gut darüber. Mein Gewerbe ist ganz normal angemeldet und ich zahle Gewerbesteuer, etc,. Und ganz ordnungsgemäß habe ich auch eine Nutzungsordnungsänderung fürs Haus machen müssen.

      Parallel bist du in der Innung.
      JR:
      Ja, ich bin seit 10 Jahren in der Innung Rhein-Hessen und auch seit vielen Jahren im Vorstand des Landesverbands Rheinland.

      "Wenn ich als Solo-Selbstständige keine Einnahmen habe, sind am Ende des Tages null Euro in der Kasse, die Kosten laufen aber weiter."

      Du bist schwanger geworden als Unternehmerin und fühlst dich benachteiligt als Frau und zukünftige Mutter. Beschreibe die Situation.
      JR:
      Ich bin auf eine Petition gestoßen: „Mutterschutz für alle“ – von der Tischlermeisterin Johanna Röh, mit über 120.000 Unterschriften ist sie zum Bundestag gegangen. Da ist mir zum ersten Mal so richtig bewusst geworden „Krass, wir bekommen als Unternehmerin ja gar nichts!“.
      Unsere Familienplanung war damals schon präsent, aber das Thema, dass ich als Selbstständige keine Unterstützung erhalte und keinen gesetzlichen Anspruch auf Mutterschutz habe, das wurde mir erst durch diese Initiative bewusst. Das hat unserer Planung keinen Abbruch getan, wir kriegen das schon irgendwie hin.

      Dennoch ist es nicht fair, dass man sich als Frau, egal in welcher Situation, Gedanken, um ihre Existenz machen muss. Das finde ich schade, dass selbstständige Frauen an diesen Punkt kommen. Fairness muss man auch im Auge behalten – jeder sollte die gleichen Rechte haben.

      Kannst du das ohne Innungsmitgliedschaft nicht auch? Ich dachte, man zahlt dann halt nur mehr für die Auszubildenden?
      MP: 
      Du zahlst mehr, hast aber nicht die Möglichkeit schnell mal was nachzufragen. Klarer Vorteil für alle Innungsmitglieder ist, dass du quasi per Knopfdruck Informationen erhältst.

      Wie hast du es so schnell in den Vorstand der Innung geschafft?
      MP:
      Ich habe mit meinem Vater viele Innungsversammlungen besucht. Irgendwann bekam ich einen Anruf „Wir brauchen junges Blut, würdest du dich für den Innungsvorstand aufstellen lassen?“ Ich habe die Chance ergriffen und freue mich sehr, dass ich gewählt wurde. Teil des Innungsvorstandes zu sein, gibt mir die perfekte Plattform, um meine Interessen und meine Motivation an viel Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben.

      Was steht auf deiner Agenda, was möchtest du in der Innung erreichen?
      MP:
      Stärker an den Trends zu arbeiten und Social Media stehen auf meiner Liste ganz oben. Ich würde gerne eine Verbindung schaffen zwischen dem, was die Firmen an Trends zeigen und dem, was die Innung vorgibt. Ich halte es für super wichtig, auch als Innung junge Talente stärker anzusprechen. Wir sollten darauf fokussieren, was junge Leute und junge Betriebe benötigen und welche Unterstützung wir als Innung zusätzlich zu den ‚Klassikern‘, anbieten können.

      An welche Maßnahmen denkst du da?
      MP:
      An Weiterbildungsangebote, um die Sichtbarkeit im Social Media Bereich zu pushen. Oder daran, die Angst vor Konflikten und Herausforderungen in der Ausbildung zu nehmen und z.B. mit der Kompetenz des Lehrlingswarts herauszufinden, woran es liegt, wenn es im Salon zu Unstimmigkeiten zwischen Ausbildungsbetrieb und Auszubildenden kommt.

      "Ich freue mich über die Möglichkeit, mitgestalten zu können, um junge Leute anzusprechen."

      Ich verstehe vollkommen, was du sagst, leider höre ich oft, dass man mit dem aktuellen Ausbildungsplan oder der Mode des Zentralverbands die jungen Menschen wenig begeistern kann, sondern oft sogar verschreckt. Wie siehst du das?
      MP:
      Genau aus diesem Grund wäre es cool, stärker an den Trends zu arbeiten! Als Fachtrainerin kenne ich auch die Firmenseite. Ich sehe es als meine Aufgabe, meine Erfahrungen im Innungsvorstand einzubringen und der Innung Essen neuen Input zu geben. Ich freue mich über die Möglichkeit, mitgestalten zu können, um gerade die jungen Leute anzusprechen.

      Sollte sich eine Innung nicht mehr um politische und rechtliche Belange kümmern und Mode anderen überlassen? Könnte man die Zeit und das Geld nicht lieber in andere Maßnahmen stecken und die Mode komplett der Industrie überlassen?
      MP:
      Ich finde, wir haben ein super ganzheitliches Handwerk, weil es nun mal auf Trends, Techniken und Mode basiert. Aus diesem Grund finde ich es nicht gut, wenn eine Innung, die unter der Handwerkskammer die Branche vertritt, da außen vor bliebe.
      Bei uns im Salon ist es so, dass vor allem die jungen Mitarbeitenden gerne die Zeitschriften anschauen, sich über Trends informieren und froh sind, dass diese bei der Modelinie des Zentralverbands, die passenden Farbtechniken fachlich aufbereitet und erklärt werden. Auch zur Vorbereitung auf anstehende Prüfungen orientieren sie sich gerne an den Trends.

      Ok, da ist was dran. Auch wenn es bei mir lange her ist, habe ich mich in den ersten Jahren im Friseurbusiness genau an diesem Material bedient und gelernt, anhand einer Fotografie die angewandte Farbtechnik zu erkennen.
      Wie attraktiv ist der aktuelle Ausbildungslehrplan, sollte aus deiner Sicht etwas ergänzt werden?
      MP:
      Ich liebe natürlich Farbe und weiß als Farb- und Techniktrainerin, wie viel man da noch machen kann. Aktuell sind es Module, die man dazu buchen kann. Ich fände es toll, wenn beispielsweise Farbkorrektur mit integriert werden könnte. Vor allem in der ersten Hälfte der Ausbildung sollten modernere Techniken platziert werden anstatt klassisch Dauerwelle und Façon anzubieten.  Es wäre super, wenn Azubis während der ersten Prüfung schon richtig Spaß am Beruf haben könnten.

      Lobenswert ist, dass bei uns Augenbrauenfärben in die Prüfung integriert wurde. Wimpern färben, Augenbrauenfärben und mittlerweile Augenbrauenlifting gehören für uns zum Salonalltag und hier finde ich es wichtig, im Friseurhandwerk up to date zu sein.

      "Wir brauchen Techniken, die uns helfen, die Auszubildenden für den Beruf motivieren zu können."

      Ist Augenbrauenlifting schon Teil des Lehrplans?
      MP:
      Noch nicht, aber bei uns im Salon haben wir eine Auszubildende im ersten Lehrjahr, die das herausragend gut macht und wahnsinnig motiviert bei der Sache ist. Und genau das meine ich: Wir brauchen Techniken, die uns helfen, die Auszubildenden für den Beruf motivieren zu können ...

      … was der Dauerwelle, als alter Klassiker im Lehrplan, nicht so gut gelingt, oder?
      MP:
      Ich kann das nachvollziehen, da die Dauerwelle sicherlich zu den eher schwierigeren und nicht so modernen Arbeiten unseres Handwerks zählt. Obwohl mittlerweile Papilloten-Wickler verwendet werden können, sehe ich die Herausforderung ein Modell zu finden, als eher schwierig. Vor allem, da es im Moment auch noch vorgeschrieben ist, dass auf einem Frauenkopf gewickelt wird. Warum können wir das nicht deutlich diverser machen? Wie wär's mit: „Hey, dass ihr eine Dauerwelle wickelt, ist für eure Fingerfertigkeit ein tolles Training und wichtig, um den chemischen Prozess einer Dauerwellbehandlung zu beherrschen und verstehen zu können. Wenn also jetzt gerade bei Herren die Dauerwelle angesagter ist, dann zeigt die Technik am Herrenmodel.“

      Und macht es einen Unterschied, ob 2/3 des Kopfes oder ein geringerer Teil gewickelt werden, um zu zeigen, dass die Technik grundsätzlich beherrscht wird? Mit etwas mehr Offenheit kann man die Dauerwelle im Ausbildungslehrgang lockerer gestalten und für Azubis attraktiver machen.

      Was sollte sich die Branche immer vor Augen halten?
      MP:
      Wir bewegen Menschen in kürzester Zeit nicht nur zu einem tollen Aussehen, sondern auch zu einem neuen Lebensgefühl. Welche Branche kann das schon von sich behaupten?

      Vielen Dank, Melina, und viel Erfolg!

      Wie erstellt man ein Salon Konzept, das für alle einen Safe-Space bietet?
       IH:
      Ich stehe in enger Verbindung mit marginalisierten Communities und auf deren Bedürfnisse wollte ich vollkommen eingehen. Im Vorfeld habe ich unter anderem meine Follower*innen auf Instagram befragt. Ich wollte wissen, was sie sich von einem Haarsalon wünschen. Denn auch, wenn ich als homosexuelle, fette Frau einer marginalisierten Gruppe angehöre, muss ich – wenn es nicht um meine Lebensrealität geht – zuhören und lernen.

      Und Anfang 2024 ist somit „Soft & Cut“ entstanden. Was hebt deinen Salon von anderen ab?
      IH:
      Der Salon verfügt über eine Einstiegsrampe mit weniger als 5% Steigung, damit man auch ohne Elektro-Rollstuhl oder eine Assistenzperson hineingelangen können. Im Salon selbst ist alles für Rollstuhl bzw. Gehhilfen ausgerichtet – vom Bodenbelag bis zum barrierefreien WC. Es gibt zwei Schneideplätze, deren Bestuhlung leicht zu verschieben ist, falls Personen im Rollstuhl bleiben wollen. Gleichzeitig sind die Sitze extra breit und tief sowie ohne Armlehnen zum leichteren Aufsitzen. Außerdem tragen sie deutlich mehr Kilogramm als die üblichen Salonstühle. Es war mir sehr wichtig, dass sich in meinem Friseur-Salon auch mehrgewichtige Personen wohlfühlen.

      Deine Wände sind auch in einer besonderen Farbe gestrichen …
      IH:
      Ja, es ist eine anti-allergene Farbe, die für ein möglichst schadstoff- und allergenarmes Wohnklima sorgt, da auf synthetische Stoffe und Konservierungsstoffe verzichtet wird. Genauso erstrecken sich über den ganzen Salon Pastellfarben, vor allem in hauchzartem Rosa. Das kann sich beruhigend auf neurodivergente Personen auswirken. Das sind zum Beispiel Menschen mit ADHS oder Autismus.

      Im Gegensatz zu großen Schaufenstern mit Blick in den Salon setzt du auf blickdichte Vorhänge, warum?
      IH:
      Der Vorhang deckt die Lichtblenden so ab, dass der Salon von außen nicht einsehbar ist. Das war der Wunsch meiner Community, von Personen, die Kopftuch tragen und Sicherheit vor Blicken wollen. Mittlerweile finde ich den Vorhang selbst zum Arbeiten super angenehm!

      So sieht Ina Holubs Salon in Wien Neubau aus ► Moderne Salonkonzepte: Soft & Cut

      Dein Ratschlag dafür?
      AH:
      Friseure sollten ihr handwerkliches Geschick so entfalten, dass sie ihre Handschrift ins Haar hineinlegen. Das heißt nicht einfach nur Strähnen ins Haar klatschen, und es auf Teufel komm raus hell zu machen. Die Kunst ist es, sondern fokussiert auftragen und gezielt Höhen und Tiefen einarbeiten. Und natürlich unter Berücksichtigung der richtigen, individuell ausgewählten Technik für die Kundin.

      Gibt es Trendunterschiede in den Altersgruppen?
      AH:
      Bei jüngeren geht der Trend zur 'Calico-Katze' aus den extremsten Farben und Streifen. Damit wird man sicher nicht viel Geld verdienen, aber man sollte trotzdem wissen, was es ist und wie es geht.

      Was wird für Coloristinnen und Coloristen wichtig?
      AH:
      Das Schöne für alle Coloristen, die schon länger im Markt sind ist, dass sich jetzt endlich alles um unser Farb-Know-how dreht. Das will die Kundin sehen und vor allem auch hören, damit grenzen wir uns ab. Wir müssen mit den Farbtipps und Produkt Know-how brillieren, das man nicht im Internet findet und immer mehr wissen als die Kunden, um weiterhin als Profi wahrgenommen zu werden.

      Du hast ja vor Kurzem deinen Farbanbieter gewechselt, bist jetzt bei Schwarzkopf Professional. Farbe ist deine gesamte Geschäftsgrundlage, was für ein Prozess war das?
      AH:
      Um ehrlich zu sein, kein einfacher, aber es hat sich gelohnt! Das Gute ist, ich habe neue Produkte kennengelernt, die auch mich noch flashen.

      Zum Beispiel?
      AH:
       Beispielsweise 'Lift and Blend' aus der BlondMe Reihe. Ich mache ja sehr viel Freihandarbeit und gerade Weißanteil im Konturenbereich war früher immer schwer zu färben. Mit dem Lift and Blend werden die noch farbigen Haare aufgehellt und die weißen Haare gefärbt, in einem Schritt. Für mich als alte Färberin ist das ein Highlight.

      Wie viel Zeit hast du für die Umstellung gebraucht?
      AH:
      Am Anfang war ich erschlagen vom Produktportfolio. Aber insgesamt war das ein schleichender Prozess, der knapp drei Monate gedauert hat. AM meisten profitiert habe ich vom unglaublichen Hands-on Training mit der großartigen Viola Landsky.

      Was war die größte Hürde für dich?
      AH:
      Das Nummernsystem neu lernen und einfach noch nicht blind färben zu können. Aber die Herausforderung hat mir gutgetan.

      Dein Lieblingsprodukt?
      AH:
      Oh weh, also was ich echt verkannt habe und was mir momentan irre gut gefällt ist ‚tbh‘. Die Töne, die 'tbh' färbt, sind unglaublich natürlich. Die Ergebnisse sind rougher und das brauche ich, denn ich setze immer auch Strähnchen in Längen und Spitzen und arbeite dann mit einem Glossing für den Glanz. Das sieht so unglaublich geil aus.

      "Meine Kundinnen wollen Botox fürs Haar"

      Was wollen deine Kundinnen?
      AH:
      Botox fürs Haar! Haar soll schlichtweg jünger ausschauen und dafür ist eine Farbe wie 'tbh' phänomenal.

      Sprichst du mit Kunden über die Umstellung?
      AH:
      Eher nicht, ich hab‘ einfach immer gesagt, dass ich etwas noch besseres habe.

      "Alles, was Salons auf Instagram präsentieren, sieht gleich aus."

      Welche Entwicklung im Markt findest du bedenklich?
      AH:
      Friseure haben sich Fachkompetenz abnehmen lassen und demonstrieren Langeweile. Die inflatorische Fotografie von Hinterköpfen in den letzten Jahren hat da viel zu beigetragen. Alles, was Salons auf Instagram präsentieren, sieht gleich aus. Wir müssen als Handwerk endlich wieder Kernkompetenz und Wissen darstellen.

      "Wir sollten mehr Zwischenschritte zeigen und Endverbrauchern demonstrieren, wie schwierig manche Haararbeit ist."

      Was schlägst du vor, wie dieses Wissen zeigen?
      AH
      : Na zum Beispiel auch mal Zwischenschritte zeigen und demonstrieren, wie schwierig manche Haararbeit ist. Damit können wir auch dem Endverbraucher Paroli bieten, denn letztendlich müssen wir mit dem Arbeiten, was Kunde uns in den Salon bringt.

      Was wird vernachlässigt?
      AH:
      Ich bin viel auf TikTok, da geht gerade bei Big Hair die Post ab. Junge Leute wollen volles Haar haben. Da wird plötzlich das Thema Ernährung spannend, denn die wollen das möglichst natürlich erreichen, also ohne Extensions. Friseure sollten in alles, was die Kopfhaut belebt und den Haarwuchs fördert, investieren. Mit Nischen und Spezialisierung kann man gut Geld verdienen.

      Und was wünschst du dir fürs Friseurhandwerk?
      AH:
      Ich hoffe, dass Frisur wieder Frisur wird, und dann wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Ich bin auch überzeugt, dass es in der Zukunft wieder riesige Friseursalons geben wird, aber mit anderen Konzepten. Und es wird mehr Co-Working-Spaces geben, Friseure werden mal in Berlin, mal in London arbeiten, wo auch immer.

      Und die Industrie?
      AH:
      Die Industrie ist gefordert. Friseure werden in Zukunft nicht alles brauchen und wollen nicht mit der Gießkanne übergossen werden, sondern gezielt Produkte aussuchen und so wie bei Hello Fresh, quasi Bundles, individuell zusammenstellen. Was ich aktuell bei Schwarzkopf erlebe, ist Female Empowerment, da passiert richtig viel, mega innovativ, enorme Empathie und Wertschätzung. Damit fühle ich mich für die Zukunft richtig gut aufgehoben.

      Danke Andrea und für die Zukunft wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg und

      Wie ist dein Zugang?
      Beky:
      Ich habe sehr viel Austausch, das bringt ja schon unser Beruf mit sich. Wir haben sehr junge Kunden, zwischen 16 und 18 Jahren, mit denen ich Gespräche führe. Ich versuche die andere Seite zu sehen, zu hören und zu verstehen. Und ich spreche mit den Eltern, die die Jungs und Mädels in die Ausbildung schicken. Dazu kommt der Austausch unter uns Friseuren - wie erlebt man selbst die Situation und wie erleben es die anderen, vor allem die jüngeren Kollegen?

      Wenn du die die Ausbildung anschaust: Was ließe sich aktiv ändern?
      Beky:
      Was ich definitiv ändern würde – und das hat mit Politik, übergreifend mit Bildung, mit Innung zu tun – ist, dass das alle zusammen anpacken! Ich weiß nicht, seit wie vielen Jahrzehnten die Ausbildungsordnung immer die gleiche ist. Das klassische System, die Schüler sitzen in die Schule, dann sind sie einen Tag, eine Woche im Betrieb … Das müsste man mit den Anforderungen der heutigen Generation anders gestalten. So, wie wir es vor zwanzig, vor fünfzig Jahren in Deutschland gemacht haben, ist es nicht mehr zeitgemäß.

      Meine Wahrnehmung ist, dass die Jugendlichen in den Salon kommen und große Erwartungen haben. Sie möchten nach zwei Wochen Haare färben, nach vier Woche Haare schneiden. Das funktioniert nicht mit diesem vorgegebenen System. Da müssen wir an den vielen Schrauben drehen. Dafür müssen wir Fachleute heranziehen, erfolgreiche Friseurunternehmen, die sich bewusst und aktiv einbringen.

      Viele Salons in ländlichen Gegenden haben Sorge davor, Preise zu erhöhen. Warum du nicht?
      AT:
      Ich will meinen Mitarbeitern mehr Geld bezahlen und selbst freier werden. Ich arbeite tatsächlich nur mehr 2 ½ Tage im Salon und in der restlichen Zeit kümmere ich mich ums Unternehmen, recherchiere Schulungen, schau mich um, welche Neuheiten ich im Salon aufnehmen möchte.
      Unsere meisten Kunden kommen gar nicht aus Ebstorf direkt, sondern von weiter her.  Von Uelzen, Lüneburg bis Hamburg nehmen diese den Weg zu uns auf sich. Viele freuen sich darüber, dass sie einen Parkplatz direkt vor der Salon-Tür haben. Einige Kunden aus dem Dorf sind da etwas schwieriger.

      Inwiefern?
      AT:
      Häufig gab es die Situation, dass an der Kasse gefragt wurde: „Seid ihr schon wieder teurer geworden?“ Mittlerweile antworte ich mit einem klaren „Ja“. Sie haben die Wahl, entweder möchten sie ihr Geld bei mir bezahlen oder sie können sich einen anderen Salon aussuchen. Ich bin da auch niemandem böse, denn für mich muss es irgendwie nach vorne gehen. Früher war das anders, da habe ich versucht, mich zu rechtfertigen, warum das so ist.  

      "Wenn es in meinem Salon so weit ist, dass ich Kunden eine Preiskalkulation erklären muss, läuft etwas schief. Ich muss mich nicht rechtfertigen, wie sich meine Preise zusammenstellen."

      Das heißt, bei dir wird nicht über Preise mit der Kundschaft gesprochen?
      AT:
        Natürlich kann man in einem Gespräch auch auf das Thema Preise kommen. Viele wissen auch gar nicht, was bei einer Selbstständigkeit dahintersteckt. Das haben die Kunden auch gar nicht am Radar. Aber ich würde nicht so weit gehen und meine komplette Dienstleistung aufschlüsseln, geschweige denn, den Kunden meinen Gewinn mitteilen. Wenn es in meinem Salon so weit ist, dass ich Kunden eine Preiskalkulation erklären muss, läuft etwas schief. Ich muss mich nicht rechtfertigen, wie sich meine Preise zusammenstellen. Sie können sich auf der Website oder der Preisliste im Schaufenster informieren, wieviel welche Dienstleitung kostet. Im Gegensatz dazu macht eine Aufschlüsselung für das Team Sinn, damit sich alle Mitarbeiter vorstellen können, wie sich Preise zusammensetzen.

      Hat sich mit der Preis-Umstrukturierung auch etwas im Team verändert?
      AT:
      Mein Team ist gewachsen. Ich habe jetzt vier Mitarbeiterinnen und eine Rezeptionistin. Eine Mitarbeiterin von früher habe ich sogar wieder zurückgewinnen können. Nun gibt es bei uns alle 14 Tage eine 4-Tage Woche und mein Team kann sich die Arbeitszeiten ganz flexibel einteilen. Zwischen 8-20 Uhr können sie arbeiten, wann sie wollen. Ich setze auf selbstbestimmtes Arbeiten. Ab 2025 soll bei uns dann auch final die 4-Tage Woche einziehen. Diese Umstellung hat im Team einen anderen Zusammenhalt gebracht. Das schaffte bis jetzt keine Lohnerhöhung oder ein Geschenk. Die Stimmung hat sich richtig gedreht und man spürt, dass sich das positiv auf das ganze Team auswirkt.

      Vielen Dank, Annejet, für das spannende Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

      Wie sieht es bei dir mit Schnitt und Farbe im Salon aus?
      SK:
      Blonde Frauen kämpfen häufiger mit feinem Haar, so mach ich auch viele Blond-Färbungen. Genauso kommen viele Frauen zu mir, deren blond gefärbte Haare durch falsches Blondieren abgebrochen sind.

      Kommen zur dir auch Kunden nur zum Waschen, Schneiden, Föhnen?
      SK:
      Rund 70% sind bei mir für Extensions und Farbe, der Rest kommt zum Waschen, Schneiden, Föhnen.

      Nutzen auch Männer den Haarverdichtungs-Service?
      SK:
      Leider habe ich bis jetzt keine Kunden, würde es aber ganz toll finden. Da herrscht noch Unsicherheit.

      Wie viel Zeit nimmt eine Extensions-Kundin in Anspruch?
      SK:
      Es kommt vor, dass ein langer Arbeitstag mit 3 Extensions-Kundinnen inklusive Farbe gefüllt ist. Das ist aber auch nur möglich, weil ich das seit vielen Jahren fast täglich mache. Ich bin routiniert und das ist auch nicht stressig für mich.

      Wie groß ist dein Team?
      SK:
      Im Moment ist mein Team noch klein mit einer Mitarbeiterin, aber mit Anfang Juli und Anfang September kommt jeweils eine neue Friseurin. Sie werden alle Extensions machen.

      Bringen die schon das Know-how mit oder müssen die neuen Team-Mitglieder die Extensions-Skills von der Pike auf lernen?
      SK:
      Meine Mitarbeiterin, die seit 2 ½ Jahren bei mir ist, hat davor schon mit Great Lengths gearbeitet, genauso wie die eine Friseurin, die im Juli nachkommt. Das neue Team-Mitglied, das mit September starten wird, hat bis jetzt nur mit Tapes gearbeitet. Je nach Wissenstand wird sie von mir zu Seminaren geschickt, wo sie an Modellen arbeitet, um routinierter für den Salon zu werden. Sobald sie von mir das OK bekommt, kann sie dann Salon-Kundinnen bedienen.

      Wie viel Zeit bedarf es, um eine Expertise, wie du sie hast, an den Tag zu legen?
      SK
      : Ich arbeite mit Great Lengths zusammen und habe alle Seminare gemacht. Die Routine ist das Um und Auf. 3 Extensions-Kundinnen die Woche sind dafür meiner Meinung nach ein Muss.

      "Eine Durchschnittskundin zahlt bei mir rund 900 Euro fürs Einsetzen. Da kommt noch waschen, schneiden, föhnen mit rund 80€ dazu, also kassiere ich ca. 1000 Euro pro Kundin."

      Was kann ich mit einer Extensions-Spezialisierung verdienen?
      SK:
      Diese Kundinnen kommen 2-3 Mal im Jahr, da sie in der Regel ihre Extension 4-6 Monate im Haar behalten. Eine Durchschnittskundin zahlt bei mir rund 900 Euro fürs Einsetzen. Da kommt noch waschen, schneiden, föhnen mit rund 80€ dazu, also kassiere ich ca. 1000 Euro pro Kundin. Für das Entfernen von Extensions berechne ich 50 Euro die halbe Stunde.

      Das klingt im ersten Moment nach viel Geld. Wie reagieren die Kundinnen auf diese Kosten?
      SK:
      Ich bin von Anfang an transparent. Beim gratis Beratungsgespräch erkläre ich, wie eine Behandlung abläuft, zeige die Qualität der Extensions und sage, was es kostet. In der Regel braucht es da kein Argumentieren des Preises.

      Warum führst du die Extensions-Preise nicht auf deiner Website an?
      SK:
      Das liegt daran, dass beim Beratungsgespräch die konkreten Kundenwünsche ermittelt werden und ich erst danach klar sagen kann, was machbar ist. So kann ich die Kosten final berechnen. Es kommt hier nämlich auf Menge und Länge der Strähnen an, ob eine Behandlungsbox für zu Hause schon vorhanden ist, … und so weiter.

      Leisten deine Kundinnen eine Anzahlung?
      SK:
      Ja, 200 Euro verrechne ich im Vorhinein.

      Sind No-Shows ein Thema bei dir im Salon?
      SK:
      Nein, das Problem habe ich nicht. Das liegt vermutlich auch daran, dass die meisten Kundinnen, die zu mir kommen, sich bereits beim Beratungstermin für eine Behandlung entscheiden. Es ist sehr selten, dass eine Kundin danach keinen Termin bei mir macht. Eine Haarverlängerung bzw. eine -Verdichtung ist ein sehr sensibles Thema für viele. Sie kommen zur mir, weil sie eine Lösung für ihr Haarproblem wollen. Das bedeutet für so manche Kundin eine massive Überwindung, darüber zu sprechen, dass sie sich nicht wohl fühlen und Hilfe suchen. Wenn sie dann das Vertrauen gewonnen haben, wollen sie einfach nur mehr schöne, tolle Haare haben.

      " ... ich habe im Moment auch irre viel Bewerberinnen."

      Wie viele Kunden hast du in deinem Salon?
      SK:
      Es sind bestimmt nicht so viele, wie in anderen Salons, weil wir in der Regel lange Termine haben und deswegen auch nicht so viele Kunden täglich bedienen. Ich schätze so um die 200. In der Vergangenheit musste ich auch einen Kundenaufnahmestopp machen. Ich habe einen kleinen Salon mit vier Arbeitsplätzen und diese sind ab September alle belegt. Deswegen überlege ich, anzubauen, denn ich habe im Moment auch irre viel Bewerberinnen.

      Viele Salonbetreiber*innen klagen darüber, dass sie keine Bewerbungen erhalten. Warum ist es bei dir anders?
      SK:
      Es bewerben sich bei mir Friseurinnen, die selbst Extensions-begeistert sind. Sie lieben lange Haare und haben Spaß daran, Blond-Looks zu kreieren. Darauf liegt der Schwerpunkt meines Salons und deshalb bewerben sie sich bei mir.

      Du hast selbst gesagt, dass Kundinnen und auch Friseurinnen offener für Extensions geworden sind. Macht dir das Sorgen, dass die Konkurrenz durch andere Salons nun stärker wird?
      SK:
      Überhaupt nicht! Ich freue mich, wenn Extensions auch in anderen Salons gut ankommen. Wir Unternehmer und Unternehmerinnen sollten uns gegenseitig unterstützen, denn jeder hat seine eigene Salon-Philosophie. Der eine Salon ist vielleicht lauter, der andere ruhiger, … und so weiter. Es gibt genug Kunden für alle Salons.

      Danke, Stefanie, für deine Zeit und den Einblick in deinen Salon-Alltag. Alles Gute für die Zukunft!

      War die Fusion der drei Innungen schon länger geplant?
      KW:
      Das hat sich im letzten halben Jahr ergeben. Wie auch viele andere Innungen hatten Main-Spessart und Bad Kissingen das Problem, Stellen nicht besetzen zu können. Wenn keiner bereit ist, ehrenamtlich in der Innung tätig zu sein, droht die Auflösung. Die aktiven Mitglieder der Innungen wollten diese unbedingt erhalten und so wurden Würzburg, Bad Kissingen sowie Main-Spessart zusammengelegt.

      Der Vorstand ist in ausschließlich weiblicher Hand, welche Dynamik nimmst du hier wahr?
      KW:
      Es ist toll mit diesen Frauen zusammenzuarbeiten. Die gegenseitige Unterstützung und das entstandene Netzwerk sind eine absolute Bereicherung. Aber klar, je mehr engagierte Mitglieder wir haben, umso besser, egal welchen Geschlechts!

      Maja mit Mentorin Nora Epp beim Seminar in Offenbach | Credit: Andrea Ganshorn

      Du bist im ersten Lehrjahr. Du kanntest Nora vorher nicht, sie nimmt aber in deiner Ausbildung einen besonderen Part ein. Wie lang wird dich Nora begleiten?
      MK:
      Auf jeden Fall bis zur Gesellenprüfung und wenn ich das möchte, auch darüber hinaus. Das hat mir Nora angeboten.

      Nora ist also für die in allen Belangen für dich da? Sei es handwerklich oder mental?
      MK:
      Ja, wir stehen ständig im Kontakt, z.B. über WhatsApp. Ich kann sie jederzeit etwas fragen und war bei ihr schon auf Seminaren. Sie hat mich auf die Messe nach Düsseldorf eingeladen, wo ich auch ihren Mann (►Kostja Epp, Amn.) kennenlernen durfte und meine Chefin die beiden auch persönlich treffen konnte.

      Das setzt das Zeichen, dass es diesen Leuten um DICH geht und um DEINE persönliche Entwicklung. Es scheint keinen „Neid“ zu geben?
      MK:
      Nein. Meine Chefin findet das Programm nach wie vor toll.

      Was ist Glück für Sie?
      Sylvia Knapp:
       Glück ist oft die Folge einer Veränderung oder einer Handlung. Wenn sich am Markt viel bewegt, und das tut es ja aktuell, siehe Fachkräftemangel, demografischer Wandel, oder auch die veränderten Bedürfnisse der Mitarbeitenden, dann muss ich mich mitbewegen, um langfristig erfolgreich zu sein und glückliche Mitarbeitende zu haben. Habe ich glückliche Mitarbeitende, führt das zu meinem eigenen Glück – nämlich Unternehmerglück.

      Was machen Sie, um neue Mitarbeiter zu gewinnen?
      SK:
       Im ersten Schritt geht es darum MICH als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Das ist die Grundvoraussetzung, um neue Talente zu gewinnen. Dazu entwickele ich zunächst ein individuelles „Employer Branding Konzept“ und bestimme, wie ich auf dem Arbeitsmarkt wahrgenommen werden möchte. Daraus formuliere und gestalte ich dann eine zielgerichtete Stellenanzeige.

      Ich höre häufig den Satz „Friseure sind zu leise und werden nicht gehört“. Was müssen wir tun, um noch stärker gehört zu werden, vor allem von der Politik?
      IT:
      Der direkte Weg ist der richtige. Wir müssen Politiker immer wieder auf uns aufmerksam machen und mit ihnen das Gespräch suchen. Wir bekommen auch offenes Gehör, nur das erfordert permanentes Reden und dranbleiben. Es sind leider immer die gleichen, die reden und auf sich aufmerksam machen, dagegen muss man selbst angehen und sich ins Gespräch bringen.

      Was raten Sie Ihren Kollegen, wie können die unterstützen?
      IT
      : Mit politisch aktiven Kundinnen oder Kunden rede ich ganz offen und kläre auf, was am Markt los ist. Das können alle.

      Sind sie gut vernetzt in der Politik
      IT
      : Teilweise! Ich habe 2 Kandidaten, die auch im Landtag sitzen und mit ihnen suche ich regelmäßig das Gespräch. Bei relevanten Themen mache ich auch ordentlich Feuer, denn die müssen verstehen, was an der Basis los ist.

      „Wir müssen in den Köpfen der Politiker bleiben.“

      Sie sind auch im Zentralverband, dort ist mehr auf bundespolitischer Ebene zu tun. Was muss hier passieren, um mehr gesehen zu werden und ein Mindset für Friseure schaffen?
      IT
      : Auch hier müssen wir permanent auf uns aufmerksam machen, um in den Köpfen der Politiker zu bleiben. Nehmen Sie die Baustelle 7 % Mehrwertsteuer, da wird keine Entscheidung über Nacht getroffen, da müssen wir permanent dranbleiben. Genauso die Kleinunternehmerregelung, diese ist unfair für das Friseurhandwerk und das müssen wir denen klarmachen. Gleichzeitig ist es die Aufgabe des Zentralverbands, das auch auf Landesebene herunterzubrechen.

      Sie sind eine der wenigen Frauen auf der noch immer eher männlich dominierten Verbandsebene. Was muss geschehen, dass mehr Frauen aktiv werden oder den Sprung nach oben schaffen?
      IT
      : Viele Frauen sind sehr aktiv, aber Frauen machen gerne ihren Job und drängen nicht in den Vordergrund. Und teilweise liegt ja auch viel mehr Belastung auf den Frauen, was Familie und so weiter angeht. Aber ich würde mir auch mehr Beteiligung von deren Seite wünschen.

      Was sind denn die aktuellen Themen in Mecklenburg-Vorpommern?
      IT
      : Eines der größten Themen ist der Nachwuchsschwund. Fachkräftemangel ist das eine, aber dass niemand nachkommt, das ist brisant. Unsere Berufsschulklassen sind sehr schwach besetzt. Das erste Lehrjahr brachte viel zu wenige neue Auszubildende und aus Erfahrung brechen viele dann auch noch ab. Parallel nimmt die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe weiter ab. Letztendlich ist das eins zu eins wie auf Bundesebene.

      Wie sieht es aus mit der Schattenwirtschaft?
      IT
      : Schwarzarbeit floriert, genau wie bundesweit! Wir rechnen brav ab und legen bei Kontrollen alles offen und um Barbershops werden große Bögen gemacht.

      Finden Kontrollen statt?
      IT
      : Wir haben gute Kontakte zu den Finanzbehörden oder Zollämtern und weisen sehr direkt auf Unstimmigkeiten hin. Vereinzelt finden auch Kontrollen statt, aber meistens heißt es, wir haben keine Zeit oder gehen lieber in Großbetriebe, wo es mehr zu fischen geht.

      Glauben Sie, wir hätten mehr Nachwuchs, wenn es andere Ausbildungsmodelle gäbe?
      IT:
      Jein. Ich bin von der Dualen Ausbildung überzeugt, aber natürlich gibt es auch hier ein paar Dinge, die wir ändern müssen. Aber welche Alternativen gibt es denn? Es gibt aktuell noch keinen guten Lösungsansatz und ich glaube, das wird noch ein paar Jahre dauern, bis sich hier etwas ändert. Außerdem gibt sehr viele Gegner und Bremser in den Diskussionen.

      Wir hören immer, die Handwerkskammern sitzen auf der Dualen Ausbildung und lassen keine Änderung zu. Stimmt das?
      IT:
      Natürlich verteidigen die Handwerkskammern hier auch ihre Hoheit. Aber die Duale Ausbildung soll ja nicht verschwinden, sondern es muss zusätzliche Konzepte geben. Daran müssen wir arbeiten.

      Die vielen Themen schlagen sich häufig auch in der Preisgestaltung nieder. Auf der einen Seite Wettbewerbsdruck durch Billigsalons, auf der anderen Seite Mindestlohnerhöhung, Inflation und gestiegene Kosten. Wie ist die Situation in Mecklenburg-Vorpommern?
      IT:
      Wir haben viele Mitglieder, die sich sehr bewusst darüber sind, was sie wert sind. Diese Unternehmen ziehen Preisanpassungen konsequent durch. Aber natürlich gibt es auch die, die von Angst geprägt sind und lieber selbst draufzahlen, als Preiserhöhungen an ihre Kunden weiterzugeben.
      Ich denke, diese zwei Fraktionen halten sich die Waage.

      Was könnte man tun, um diese Angst zu nehmen?
      IT:
      Wir Friseure werden rar und was rar ist, wird kostbar. Ich muss einen guten Job machen, das ist das Wichtigste. Die Kunden haben einen Anspruch und das ist etwas wert, das sollte jeder erkennen.

      Viele Innungen beklagen einen starken Mitgliederschwund, wie sieht es bei Ihnen aus?
      IT:
      Wir haben das Problem des Altersschwund. Wir müssen aktiv neue Mitglieder gewinnen und das ist nicht leicht. Aufrufe über Social Media helfen da nicht. Das geht nur Face-to-Face und obwohl es mühselig ist, bringt es etwas. Und dann muss man als Verband liefern und einen Mehrwert bieten?

      Was ist der Mehrwert?
      IT:
      Tatsächlich unser Vernetzt-sein. Wir haben Antworten auf jede Frage, die sich ständig im Salonalltag ergeben. Es findet ein regelmäßiger Austausch zu aktuellen Themen statt, davon profitieren alle.  Das möchten die meisten Mitglieder nicht missen.

      Wird die politische Arbeit verstanden?
      IT:
      Ja, aber da wird ein Problem eingegeben und dann erwartet, dass wir etwas tun, nur das dauert in der Regel. Es wird aber auch verstanden, dass wir mit vielen kleinen Schritten unterwegs sind und nicht auf Knopfdruck etwas politisch ändern können. Ich denke, unsere Mitglieder sehen, wie bemüht wir sind.

      Liebe Frau Tietböhl, ich bedanke mich für Ihr Engagement und das Gespräch.

      Gibt es Ausnahmen?
      AM: Eigentlich nicht. Nur unsere langjährigen Stammkunden, die immer schon im Salon die Folgetermine machen, die brauchen keine Anzahlung. Die kommen aber auch verlässlich. 

      Dann gibt es in Ihrem Salon auch noch eine Steigerungsform - die „Schwarze Liste“. Wer kommt da drauf?
      AM:
      Leute auf dieser Liste müssen 100% des Preises anzahlen, weil sie ihre Termine ständig verdaddelt haben. Ich kann das für jeden Kunden ganz einfach einstellen und bei der Buchung werden dann 25% oder 100% verlangt.

      Wie reagieren die Kunden darauf?
      AM: 95% reagieren positiv. Die einen oder anderen, die es nicht toll fanden, sind genau die, die ihre Termine immer vergessen haben. Die späten Absagen sind dadurch gegen Null gegangen - unser System ist gut angekommen. 

      Es gibt Salons, die No-Shows in die Preise mit einberechnen. Wieso gehen Sie einen anderen Weg?
      AM:
      Risiken muss man als Unternehmerin immer einkalkulieren – nur müsste ich dann meine Dienstleistung höher berechnen und bestrafe jene, die ihre Termine immer verlässlich einhalten. Es ist eine schwierige Rechnung und die Meinungen gehen hier auseinander. Jeder muss sein Unternehmen führen, wie er es für richtig hält. Meinen Weg sehe ich als die beste Alternative für die Zukunft der Dienstleister.

      Die Preise sind dieselben?
      SR: Richtig, wir arbeiten genauso wie immer, wir schweigen nur.

      Was hast du beim Silent Day über dich selbst gelernt?
      SR:
      Das Schweigen tut gut. Ich konzentriere mich bewusster. Wir Friseure machen so viele Handgriffe, über die wir im Alltäglichen nicht mehr nachdenken, weil wir sie einfach können. Jetzt schaue ich mir manchmal mit anderen Augen zu, egal, ob jetzt beim Schnitt, bei der Farbe oder beim Styling. Ich bin zu 100 Prozent auf die Haare fixiert und bei der Kopfmassage entspanne ich mich zugleich selbst.

      Du würdest es also anderen empfehlen?
      SR:
      Absolut! Es ist für Kundschaft und Friseur ein ganz ein besonderes Erlebnis und eine Auszeit vor negativen Schwingungen, die Kunden zunehmend mit in den Salon bringen. Alle sind heutzutage irgendwie gestresst, egal, ob Pensionistin oder Jugendlicher. Es tut gut, uns zwischendurch ein bewusstes Erleben zu verschaffen.

      Dann wäre da noch die Schwarzarbeit!
      CB:
      Wer heutzutage als Gast 15 bis 40€ für einen Haarschnitt zahlt, handelt grob fahrlässig, denn das unterstützt Schwarzarbeit. Solange dieses Bewusstsein nicht vorhanden ist, tut man der ganzen Gesellschaft nichts Gutes.

      2025 rückt immer näher, was prognostiziert für das nächste Jahr?
      CB:
      Ich hoffe, dass die Education-Zahlen weiter steigen und die Saloninhaber weiterhin in die Ausbildung ihrer Mitarbeitenden investieren, denn das macht unsere Professionalität aus. Da es keine großen Trends mehr gibt, werden wir immer wieder kleine Updates sehen. Und wie eingangs gesagt: Bangs, geschickt platzierte geometrische Farbkontraste und tolle Farben wie gelb, grün, Moccha-rosé,… Ach, ich freue mich darauf.

      Lieber Carlos, ich danke dir für das Gespräch und wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

      Credit: Martin Steiger

      Du hast dich in deiner kreativen Arbeit auf „weißes Haar“ spezialisiert. Was nimmst du dafür mit?
      MD:
      Wenn man in der heutigen Zeit Spezialist ist, dann ist die Entscheidung, mir als Künstler zu folgen, sehr viel einfacher, denn man folgt mir für meine Positionierung. Darauf kann man dann den vollen Fokus setzen und sich sichtbar machen. Bei mir ist das mein Lieblingsfeld, die Silver Ladys.

      Gibt es denn bereits eine Community für die Silver Ladys?
      DM
      : Das gibt es tatsächlich noch nicht, zumindest ist es mir noch nicht aufgefallen und das werde ich ab jetzt umsetzen. Bis jetzt ist es noch eine Nische, dabei ist es auf Frauenseite eigentlich groß.

      Kommen viele Frauen aufgrund deiner Spezialisierung zu dir in den Salon?
      DM:
      Absolut. Viele Frauen beschäftigen sich schon sehr früh mit grauen Haaren und kommen auch genau deshalb zu mir in den Salon.

      Was ist die Hauptmotivation?
      MD:
      Viele haben genug vom Ansatzfärben und suchen Alternativen. Sie wollen ihre grauen Haare herauswachsen lassen und dabei begleite ich sie. Es gibt einen siebenstündigen Prozess, bei dem ich die Farbe herausziehe, man glaubt gar nicht, wie gerne der gebucht wird. Aber es geht nicht nur darum, die Naturhaarfarbe beizubehalten. Man kann auch ein Grey-Blending machen und die Naturfarbe mit einem Grey-Glossing unterzeichnen. Dann sieht das Haar frischer und knackiger aus. Auch arbeite ich sehr gerne mit Lowlights. Es gibt viel Spannendes, das man machen kann.

      Vieles, was wir gestern in der Theorie gelernt haben, klingt kompliziert und aufwendig, trotzdem relevant. Woran wirst du dich hineinarbeiten wollen?
      MD:
      Die Subtitles! Das war mir so nicht bewusst, obwohl es super logisch ist, dass wir nicht immer unser Handy laut gestellt haben. Das werde ich ganz sicher ab heute tun.

      Mentee Ilayda und Can beim Training in Berlin | Credit: Stefan Schubert imSalon

      Letzteres hast du geschafft, du bist als Cutbusser eine Marke, deine Barbershops strahlen Qualität und Coolness aus. Bewerben sich Jugendliche bei dir, um Barber zu werden?
      CA: Sehr oft. In der Regel möchten sie keine Friseurausbildung an sich machen, sondern bei mir „einfach so“ das Barber-Handwerk erlernen.

      Aber du bildest nicht aus?
      CA:
      Nein. In der Ausbildung macht der Damenbereich immer noch um die 80 Prozent aus, sei es Nägel, Hochstecken, Make-up … Da ist es unmöglich, die Gesellenprüfung zu schaffen, wenn du in einem Barbershop lernst, der keinen klassischen Kooperationssalon an seiner Seite hat.

      Wärst du für eine Barber Ausbildung?
      CA: Unbedingt. Das bräuchte eine Struktur, bei der man ausschließlich auf das Hauptthema Mann und Bart fokussiert, mit dem umgekehrten Verhältnis von 20 Prozent Damenanteil als Friseurbasis. Ich weiß, das wäre nicht leicht, aber mit einer Barberausbildung könntest du vielen Leuten, die nur das Barberhandwerk ausführen wollen, eine Zukunft in der Friseurbranche bieten. Sie hätten den Gesellenbrief und das wäre gut für uns Barber.

      Weil diese „Barber-Gesellen“ dann weniger in den günstigen Barbershops arbeiten würden?
      CA: Definitiv! Ein guter Barber sein, ist mehr als Maschinenschnitt. Sie nehmen die komplette Ausbildung in Praxis und Theorie mit. Für mich war die Friseurtheorie unglaublich lehrreich. Man lernt Qualität und die Grundlagen der Dienstleistung, wie z.B. die richtige Begrüßung, die ich bei Barbern oft vermisse. Und das ist fatal, denn deine Zukunft fängt da an, wo der Kunde durch die Tür kommt. Der muss sich bei dir wohl fühlen, du musst ihn analysieren und auf Kundenwunsch arbeiten und für jeden den vollen Einsatz bringen, nur dann entwickelst du dich weiter. Und so ist jeder Kunde potenziell dafür verantwortlich, dass du vielleicht selbst mal ein „Superstar“ in deiner Branche bist.

      Apropos, auf deiner Kundenliste stehen einige Superstars, vor allem Fußballprofis wie Thomas Müller, Toni Kroos oder Jerome Boateng. 
      CA: Richtig. Jeder Kunde zieht einen anderen nach. Du weißt oft nicht, dass derjenige, der vor dir sitzt ein Profi-Fußballer ist. Du kennst nicht jeden Schauspieler, jeden Regisseur. Aber plötzlich kommt einer und noch einer und dann ist das normal.

      „Für mich selbst war das Lehrlingsgehalt das große Thema und ist heute noch ein Grund für junge Leute, vom Job abzuspringen.“

      Worin siehst du die größte Herausforderung, junge Menschen für den Beruf zu begeistern?
      CA: Für mich selbst war das Lehrlingsgehalt das ganz große Thema und ist heute noch ein Grund für junge Leute, vom Job abzuspringen. Denen muss man zukunftsorientiere Chancen vermitteln: Sie können sich verwirklichen, teachen, super Salons eröffnen, Coachings anbieten ... Friseur ist ein total attraktiver und cooler Job. Du hast viel mit Menschen zu tun, bist gepflegt, siehst immer gut aus und lachst sehr viel. Die, die sich für den Friseurberuf entscheiden, sind kreative Köpfe, freundliche und offene Menschen. Die sind im Leben 1:0 vorn! Du wirst keinen Versicherungsangestellten sehen, der seinen Beruf wechselt und sagt: ach, ich versuche mal Friseur!

      Deine Lehrlingsvergütung hat dich geärgert?
      CA: Ja, weil ich nebenbei arbeiten musste, um mein Leben finanzieren zu können. Ich war vorher Barkeeper, hatte schnell mal hundert Euro zusammen. Plötzlich musste ich mit ein paar wenigen Hundert Euro im Monat auskommen.

      Gutes Gehalt geht immer mit richtiger Preiskalkulation einher.
      CA:
      Ja, deshalb sage ich, jeder soll machen, was er am besten kann! Das steigert die Qualität und ermöglicht uns allen, angemessene Preise zu verlangen. Der Markt muss belebt sein und Kunden müssen wissen, wo sie Qualität bekommen. Unser Selbstwertgefühl kann nur steigen, wenn wir alle alles dafür geben. Ich schneide keine Damen, weil es tausend andere Leute gibt, die das besser können. Wenn sich Otto-Normalverbraucher einen Burger mit irgendeinem Getränk holt, gibt der schnell mal 20 Euro aus. Dann kann es ihm auch möglich sein, einmal im Monat 60 oder 70 Euro für einen Haarschnitt auszugeben. Ich habe Kunden, die im Monat 400 Euro in ihre Pflege als Mann investieren.

      Im Januar´21 Während des zweiten Lockdowns, haben wir mit Ausbildungs- und Basisseminaren gestartet. Das war für Lehrlinge und Quereinsteiger als auch für Friseurunternehmer super und die weitere Nachfrage nach den Seminaren hat unsere Entscheidung bestätigt. Mittlerweile haben wir unsere „Online Education Fan Stammkunden“ und gewinnen regelmäßig neue Menschen, die Interesse haben, sich über diesen Weg weiterzubilden.

      „Online Education – wir gewinnen regelmäßig neue Menschen, die sich über diesen Weg weiterbilden.“

      Meinst du, dass du auch in jeden anderen Salon so viel verdienen kannst?
      NN:
      Das ist schwer zu sagen. Ich wurde immer gefördert und aus der Komfortzone rausgeholt. Ich habe Filialen gewechselt und viel Neues ausprobiert. Vor allem das Thema Mindset hat mich dahingebracht, wo ich jetzt bin.

      Welche Ziele hast du dir gesteckt, um weiter zu wachsen?
      NN:
      Ich will mein Fachwissen zum Thema Haarausfall und Kopfhaut weiter intensivieren und neue Schnitttechniken mit dem Calligraphen erlernen. Genauso möchte mein Mindset mit Übungen verbessern. Das kann sehr viel bewirken. Ich merke, dass viele junge Friseur*innen unsicher sind und Angst haben. Das bringt dich aber nicht weiter. Ich habe deswegen für unsere Auszubildenden ein Workbook geschrieben, um Ängste abzulegen und aus Komfortzonen rauszukommen …

      Was beinhaltet das Workbook?
      NN:
      Ängste ablegen und Umsätze ansehen. Genau da erkennt man, wie gut man ist. Viele haben Hemmungen davor und glauben, sie machen die Umsätze nur für die Chefs.

      Was empfiehlst du Friseur*innen, die gerne mehr verdienen wollen?
      NN:
      Mindset ist das Geheimnis. Aktiv daran arbeiten und die Zukunft selbst in die Hand nehmen. Es braucht Motivation, Zusatzausbildungen und eine gute Beratung für Kund*innen. So ziehst du automatisch mehr Kund*innen an und du kannst deine Umsätze steigern. Das ist der Weg, wie dein Chef dir mehr zahlen kann. Eine offene Kommunikation mit Führungspersonen kann Wunder bewirken. Es gibt sicher Betriebe, die das trotzdem nicht machen, dann soll man wechseln, denn da draußen sind genügend Unternehmen die gut sind und wertschätzend mit Mitarbeiter*innen umgehen.

      Angenommen ein Mann mit kurzen Haaren will eine lange rothaarige Frau sein. Wie geht man hier vor?
      AH
      : In Paket 1 ist enthalten, dass man Ziele vereinbart und Vorgehensweisen bespricht. Sollen Haare wachsen, um nach einer Zeit Extensions einzusetzen oder findet sich eine Zwischenlösung, die für jedes Geschlecht passt?

      Hast du Tipps, um dein Konzept gut umzusetzen …
      AH:
      Es braucht Struktur. Dafür habe ich mein Konzept und Wissen in Buchform niedergeschrieben. Diese Anleitung fließt in den beruflichen Alltag meines Teams mit ein.

      Wie mache ich eine queerfreundliche Beratung?
      BO:
      Mein Zugang während der Beratung ist, nachzufragen: Wie soll der Look aussehen? Welche Wirkung soll erzeugt werden? Ist es wichtiger, dass der Schnitt femininer oder maskuliner wirkt? Was willst du ausstrahlen? So erhalte ich tolle Antworten und ich muss nicht mutmaßen.
      Wenn eine Person den Salon betritt, egal, wie sie aussieht, können wir das Geschlecht nicht sehen. Ich kann aber respektvoll fragen: "Mit welchem Pronomen willst du angesprochen werden?" Es passiert bei uns auch ab und zu, dass beim Terminbuchen das Wunschpronomen gleich mit angegeben wird.

      Euer Salon beinhaltet auch ein Barber-Konzept. Widerspricht das nicht dem Konzept „genderneutraler Salon“?
      BO:
      Da kommt es tatsächlich auf den Wunsch-Cut an. Schnitte mit Skin-Fade, Maschinenschnitte oder Bart-Stylings werden in unserem Barber-Bereich angeboten. Lediglich die Technik ist entscheidend, nicht das Geschlecht.

      Vielen Dank, Bianca, für den spannenden Einblick in euren beruflichen Alltag und alles Liebe für die Zukunft!

      „Weder Industrie noch Zentralverband der Friseure sind eingestellt auf die Welle der immer mehr werdenden kleinen Unternehmen.“

      Wie sind die Reaktionen aus deinem Umfeld?
      BN:
      Kundinnen lieben es, die volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Irritiert und teilweise ablehnend reagieren nur vereinzelte Industriepartner. Überall wird von Downsizing gesprochen und ich bin weder die Erste noch die Einzige und trotzdem kommt es mir so vor, als sei weder Industrie noch Zentralverband der Friseure auf die Welle der immer mehr werdenden kleinen Unternehmen eingestellt.

      Für die Branche ist man nur interessant, wenn man viele Mitarbeiter hat. Dass man in der Friseurbranche auch alleine mehr als 125.000 Euro Jahresumsatz macht und nicht zu den vielen gehört, die umsatzsteuerbefreit rumkrempeln, hat sich bei vielen noch nicht rumgesprochen. Ich glaube, bei dem Punkt muss man echt mal aufräumen.

      Welche Produktpalette wäre für deine Ansprüche genau das Richtige?
      BN:
      Ich habe mir mal überlegt, was ich aus meinem riesigen Sortiment wirklich ständig brauche und bin auf acht Produkte gekommen. Für mich wäre eine kleine Auswahl hochwertiger Produkte in einer wertigen mattsilber gebürsteten Verpackung mit eigenem Logo und meinem Duft genau das Richtige. Die Verpackung sollte mehrfach verwendbar, gut zu reinigen, bei mir im Salon wieder auffüllbar sein und von der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe her so, dass ich die Rezeptur individuell anpassen kann. Ich denke oft werden Produkte so lange im Markt durch Salons lanciert bis die Bekanntheit groß genug ist, damit andere sie im großen Stil günstig im Internet verkaufen können. Ich denke, die Reise geht daher für viele zum Private Label, kleinem Sortiment, umweltfreundlichen Refill Produkten, mit denen sich alle wohler fühlen können.

      Wie sind deine Öffnungszeiten?
      PF:
      Ich biete von Montag bis Freitag Termine an. Manchmal öffne ich auch an Samstagen. Es gibt aber keine Laufkundschaft.

      Willst du zukünftig ausbilden?
      PF:
      Wenn es weiterhin super läuft, möchte ich einen größeren Raum für weitere Stylisten und Stylistinnen schaffen.

      Danke für den Einblick, Patricia, und alles Gute für die Zukunft!

      Über Samantha Schüller

      Sam Schüller ist 31 Jahre  und startete ihre Karriere im Jahr 2014 als selbständige Friseurunternehmerin Kurz darauf  eröffnet sie ihren ersten kleinen Friseursalon (57 qm) in Düsseldorf. 9 Jahre später vergrößerte sie auf 150qm. Sam führt 11 Mitarbeitende im Salon, hat einen Podcast und ist Unternehmensberaterin. Seit der Geburt ihrer Tochter steht sie selbst nicht mehr am Stuhl. Ihr Ziel ist es zu zeigen, dass man auch als Friseurin Karriere machen kann, ohne 24/7 am Stuhl stehen zu müssen.

      www.Kopfsache-Düsseldorf.de

      www.Samantha-Schueller.de

      Instagram @samantha.schueller

      Was ist instagrammable?
      Filiz:
      Wenn wir die Friseurseiten auf Instagram durchforsten, dann sehen wir sehr viele Chemie-Köpfe: Von hinten fotografierte Walla-Walla-Mähnen mit diesem bestimmten Wellen Verlauf und vielen Paintingtechniken. Nur einen Schnitt sieht man da nicht.

      Was passiert in euren Salons in punkto Farbe?
      Filiz:
      Wir wollen edles Material auf dem Kopf haben, mit guten Haarschnitten in schönem, gesundem Haar. Diese Kundenwünsche steigen. Es gibt allerdings kaum noch gute Schneideseminare. Wenn die Balayageblase platzt, wird keiner mehr Haare schneiden können. Ich glaube, dass wir uns gegenseitig ein bisschen wach ruckeln müssen. Wir haben Haarschnitte vernachlässigt und müssen uns jetzt wieder darum kümmern.

      Wie gehst du mit Azubis und den flexiblen Arbeitszeiten um?
      NM:
      Meine Azubis freuen sich jetzt schon darauf, wenn sie ausgelernt sind, die Work-Rotation zu nutzen.

      Hast du Tipps für andere Salons?
      NM:
      Man muss sich individuell auf die einzelne Person einstellen und flexibel sein. Ich habe außerdem fixe Aufgaben an jede einzelne Mitarbeiterin verteilt. Meine Salonleitung hat zum Beispiel 4h Stunden in der Woche, die geblockt sind, um alles Organisatorische zu erledigen. Sie kann aber während dieser Zeit, wenn sie will, Kunden bedienen, da sie auch umsatzbeteiligt ist. Genauso habe ich eine Mitarbeiterin, die auch Social Media Managerin ist. Sie hat ihre geblockten Zeiten, in der sie Instagram betreut.
      Alle wissen, welche Aufgaben, bis wann zu erledigen sind. So ist alles organisiert und hat seine Struktur. Junge Menschen brauchen Führung und Struktur.

      Wie hast du einen eigenen Führungsstil entwickelt?
      NM:
      Ich bin damals mit 20 in die Selbstständigkeit reingestolpert und habe nicht viel darüber nachgedacht, welche Art Chefin ich sein möchte. Von Führung hatte ich keine Ahnung und alles lief, als ob Freundinnen miteinander arbeiten. Das hat für eine Zeit gut funktioniert und dann nicht mehr. Führungstechnisch bin ich an meine Grenzen gekommen. Meine Arbeit machte mir keinen Spaß. Alles war schwer und fühlte sich nach Kampf an. Ich habe mir dann Hilfe von einem Unternehmensberater geholt, um an meinem Mindset zu arbeiten.

      "Ich lernte abzugeben."

      Wie beschreibst du deinen Führungsstil, der anscheinend bei der jungen Generation gut ankommt und auch dich entlastet?
      NM:
      Ich lernte abzugeben. Davor dachte ich, dass alles an mir hängt. Früher wollte ich nicht einmal das Kassieren jemand anderen machen lassen … aber mit einer klaren Preislistenstruktur, konnte ich diesen Punkt abgeben. Mir war aber klar, dass das nicht mein Leben sein konnte. Ich wollte Herrin über meine Zeit und mein eigenes Leben sein. Es musste im Kopf „Klick“ machen. Jetzt bin ich keine Friseurin mehr, sondern Unternehmerin und auch Mentorin. Ich bin da, um zu helfen und zu unterstützen, dabei gebe ich einen Rahmen vor und versuche Klarheit in gewissen Punkten zu schaffen. So hat mein Team ein Gefühl von Freiheit, aber keine Unsicherheit. Es war ein langer Prozess, aber das Loslassen hat sich gut angefühlt. Es ist alles organisiert. Natürlich läuft ab und zu auch etwas schief. Das ist aber gut. Dann sehe ich wieder genauer hin und kann Abläufe optimieren. Ich machte einen Probelauf: Wie funktioniert alles, wenn ich nicht da bin.

      Der HDA Gewinner-Look von Nikola Hofmann | Credit: Keha Photo, Model: Aiyy Space

      Positives Mindset, Coaching, … soll die Gesellschaft und Mitarbeiter motivieren, mehr Erfolg zu haben. Hast du damit auch Berührungspunkte?
      NH:
      Gerade in der Friseurbranche ist das Thema Positivität sehr präsent. Wir sind verleitet und werden dazu getrimmt, die beste Version unser selbst zu sein. Wie soll das denn funktionieren? Nicht jeder Tag ist ein guter Tag. Wenn du alle negativen Gefühle unterdrückst, werden diese nur stärker. Ich bin die Erste, die sagt, wenn es nicht so gut läuft. Dann versuche ich es das nächste Mal besser zu machen. Ich muss mir eingestehen, wenn etwas nicht läuft und nicht beschönigen, denn der Salon-Alltag ist nicht immer schön. Ich bin zwar eine Frohnatur, aber es gibt Tage, da gehen mir die Dinge nicht so leicht von der Hand.
      Gerade Arbeitgeber müssen sich mit toxischer Positivität auseinandersetzen. Lehrlinge und Mitarbeiter sollen ihre Sorgen offen ansprechen können. Macht man das nicht, entstehen im Team Konflikte. Meine Devise: Nimm wahr, was du fühlst, ohne jeglichen Filter.

      "Gerade in der Friseurbranche ist das Thema Positivität sehr präsent. Wir sind verleitet und werden dazu getrimmt, die beste Version unser selbst zu sein. Wie soll das denn funktionieren? Nicht jeder Tag ist ein guter Tag."

       Du hast die HDA gewonnen, bist selbstständig und stylst bei Shows. Was ist das Rezept deines Erfolges?
      NH: Start from the bottom! Ich fokussiere mich darauf, wo ich hinwill. Am Anfang meiner Karriere wollte ich einfach eine richtig gute Haarstylistin werden. Der Schlüssel meines Erfolges: Nicht alles so ernst zu nehmen, einzugestehen, wenn es nicht so rennt und einfach probieren. Außerdem gebe ich mir Pausen und verbringe viel Zeit alleine, nach hektischen Tagen, auch um den Tag zu reflektieren: Welche Kunden hatte ich, was war gut, was nicht. Was kann ich anders machen. Danach schließe ich damit ab und kann zur Ruhe kommen. Alleinsein können nicht viele, aber genau da lernst du dich selbst besser kennen.

      "Material-Aufschlag ist eine eigene Position. Wenn ich mehr Farbe, Produkt, … etc. benötige, wird das extra verrechnet."

      Was passiert nach den 100 Minuten?
      ND:
      Es gibt einen Zeitaufschlag. Pro 10 Minuten werden 15,60 € dazugerechnet. Das ist ein Minutensatz von 1,56 €. Hier sind Gemeinkosten, Lohnkosten, Rücklagen, … beinhaltet.
      Material-Aufschlag ist eine eigene Position. Wenn ich mehr Farbe, Produkt, … etc. benötige, wird das extra verrechnet.

      (Anm. Red: Im Jahr 2024 erhöht Natascha Delrue ihre Preise auf 1,80/ Minute)

      Gibt es am Ende des Service für die Kundschaft nicht eine Preis-Überraschung?
      ND:
      Nein. Wir erstellen einen Behandlungsplan. Darin überschlagen wir, wie viel Zeit alles in Anspruch nehmen wird, mit dem Hinweis, dass ein „Aufschlag“ möglich ist. 

      " ... das vereinfacht viele Prozesse, wenn Salons von der Anordnung bis zum Kaffee beinahe ident sind."

      Hast du radikale Entscheidungen getroffen, um dem Salon deiner Mutter deine Handschrift zu verleihen?
      JE: Es blieb nicht aus, einige Änderungen vorzunehmen, da mit der Betriebsübernahme ein Generationswechsel stattfinden konnte. Neben einer Sanierung, die für meine Bedürfnisse größer ausfallen hätten können (lacht), war mir auch wichtig, in beiden Salons die absolut gleichen Standards einzuführen und auch ergonomisches Arbeiten zu gewährleisten. Außerdem hat ein Produktwechsel stattgefunden, sodass man sich in beiden Salons zurechtfinden kann. Alles sollte gleich sein, das vereinfacht viele Prozesse, wenn Salons von der Anordnung bis zum Kaffee beinahe ident sind. Bei der älteren Kundschaft kam das super an und wir gewannen auch neue Kunden und Kundinnen.

      "Ich will mich und mein Team nicht einschränken oder mich in eine Schublade stecken lassen."

      Du bist für Wella als Color-Expertin und Trainerin unterwegs. Ist es nicht naheliegend, hier auf Spezialisierung zu setzen?
      JE:
      Wir haben uns auf schönes, gesundes Haar spezialisiert. Egal welche Farbe, welcher Schnitt. Ich will mich und mein Team nicht einschränken oder mich in eine Schublade stecken lassen. Außerdem ist es einfacher, wenn Mitarbeiter ausfallen, dass wir alle auf demselben Leistungslevel sind. Ich bin dem Thema aber auch nicht komplett abgeneigt, denn Kunden wollen zu Spezialisten gehen. In unserem Fall sind wir in einer Kleinstadt und es gibt nicht so viele Friseure, die auf so einem hohen Niveau arbeiten. Wenn viele Salons in einer Großstadt zusammenkommen, brauchst du eine Spezialisierung. Man sieht es auch auf Social Media, wenn du dich spezialisierst, generierst du mehr Reichweite. Aber im Moment genieße ich die Abwechslung und dass mir und meinem Team nicht langweilig wird.

      Wie führst du deine Unternehmen heute? Hast du einen Führungsstil? 

      JE: Ich setze auf flache Hierarchien, deswegen treffen wir viele Entscheidungen als Team gemeinsam. Wenn man im Kollektiv hinter einer Entscheidung steht, vereinfacht das die Umsetzung. Ich achte sehr darauf, dass ein respektvoller Umgang herrscht und bin ein großer Fan davon Stärken zu stärken. Und der Spaß kommt auch nicht zu kurz - außerhalb des Salons unternehmen wir Teambildende Aktivitäten.

      Vielen Dank, Janina, für das offene Gespräch und alles Liebe für die Zukunft!

      Euer Salon ist im 21. Wiener Bezirk, nicht sehr zentral – bewusst gewählt?
      Tessa:
      Zum einen wohne ich hier und fühle mich da wohl. Zum anderen bietet die Nähe zur alten Donau eine ruhige Umgebung und entspricht unserer natürlichen Philosophie. Zudem haben wir keine Laufkundschaft, unsere Kundinnen kommen mitunter von weit her. Wir sind im Schnitt einen Monat vorher ausgebucht, im Moment sogar sechs Wochen. Deshalb bekommen wir im nächsten Monat drei weitere Mitarbeiterinnen.

      Wie werden die auf das Thema Naturlocken und - Wellen eingeschworen?
      Tessa:
      Alle unsere Mitarbeiterinnen haben selbst Naturwellen und - Locken und verwenden keine chemischen Produkte. Dadurch sind sie authentisch und schöpfen aus eigener Erfahrung. Zunächst werden sie intern eingeschult, bekommen Trainingsabende und arbeiten speziell an Lockentrainingsköpfen. Dann starten sie als Assistentinnen und je nachdem, wie schnell sie sind, geht es an die Schnitte und an die Kundinnen. Wir arbeiten alle einheitlich mit den gleichen Schnitttechniken. Unsere Onlinekurse ergänzen die Ausbildung vom optimalen Farbauftragen über das Pflegen und Stylen bis zum Optimieren der Locken.

      Die Locken-Onlinekurse hast du selbst entwickelt?
      Tessa:
      Ja. Eigentlich wollte ich immer ein Buch über Lockenprodukte und den Umgang mit Locken herausbringen. Letztlich sind es Onlinekurse geworden, weil es nicht nur die Information in Form von einem Text zu lesen gibt, sondern auch zu sehen ist, wie man die Methode mit den Händen anwendet. Ich habe jahrelang das Internet durchforstet, vieles an mir selbst getestet, z.B. die „Curly Girl Methode“, die ich hervorragend finde bei chemisch gefärbtem oder blondiertem Haar. Aber ich habe nichts in der Kombination von Locken und natürlichen Produkten finden können und deshalb eine eigene Methode entwickelt.

       "Ich bin nur so gut, wie mein letzter Haarschnitt."

      Das klingt fantastisch, Kunst und Haare in einem Salon zu vereinen. Was ist das Rezept für euer Konzept?
      SK:
      Wir sind einfach davon überzeugt, was wir machen und zeigen das in allem, was wir tun. Unsere Messlatte haben wir sehr hochgelegt, uns dabei aber nie mit anderen Friseur-Unternehmen gemessen. Unser Anspruch war immer, mit der Kunstszene mithalten zu können.
      Technisch orientieren wir uns sehr an Sassoon. Ich hatte das große Privileg, nach der Lehre in der Schweiz, für ein halbes Jahr eine intensive Weiterbildung bei Sassoon in Los Angeles zu absolvieren. In dieser Zeit durfte ich meine kreativen Fähigkeiten entfalten, neue Techniken erlernen und meine Leidenschaft für das Haarstyling auf ein neues Level bringen. Es war eine wahre Inspirationsquelle und hat meinen Blick auf die Welt des Haardesigns verändert.
      Shy + Flo Haarschnitte sind zeitlos technisch, das Styling geht mit dem Zeitgeist. Trotzdem sage ich mir immer: Ich bin nur so gut, wie mein letzter Haarschnitt. Auf den längst vergangenen Lorbeeren ausruhen, ist nicht drin.

      "Wir haben J.7 friends entwickelt (...) auch kleine Salons können so zur Community gehören."

      Vor welche neuen Herausforderungen stellt euch das als Franchisepartner?
      RL:
      Weiterzudenken. Deshalb haben wir „J.7 friends“ entwickelt. Auch als kleinerer Salon kannst du an J.7 Events und unseren Schulungen teilnehmen oder auf die Bilder unserer Kollektionen zugreifen. Du gehörst in die J.7 Community, mit eigenem Namen und Logo und mit eigener Hotline für deine Anliegen. Manchem fehlt das Gefühl der Zugehörigkeit und die Dynamik einer Gruppe. Die Friseurgruppen, die sich in den letzten Jahren auf Facebook gebildet haben, machen deutlich, dass der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen und Unterstützung in vielerlei Belangen gefragt sind. Diesen wollten wir etwas anbieten. Und das immer vor dem Hintergrund, das eigene Ding machen zu können.

      Interessiert an J.7 Franchise? Hier gibts die INFOS 

      Was beobachtest du in der Branche?
      RL:
       Mich nervt das Gejammere und das Negative! Ich finde, wir haben den besten Beruf der Welt. Die Aufgaben, vor denen wir stehen, sind herausfordernd und die müssen wir bewältigen. Seit meinem 22. Lebensjahr bin ich selbstständig und ja, es gibt immer diese Phasen, die leichter und die, die schwieriger sind. Aber dieses ständige Negativ Reden - die schlimmen Mitarbeiter, die nervigen Kunden … Ja, das sind alles unterschiedliche Blickwinkel, aber wir sind in einer Branche, in der es um Schönheit, um Wohlbefinden und um ein gutes Gefühl geht, das wir geben und selbst in Anspruch nehmen möchten. Nur machen wir es selber schlecht.

      „Mit meinen Mitarbeitern verbinde ich viel Stolz.“

      Wie findest du deinen Ausgleich?
      RL:
      Ich bin mit mir selbst im Reinen, ich mache viel Sport, gehe regelmäßig joggen. Ich lege abends mein Handy weg und schaue dann nicht mehr drauf. Ich vertraue meinen Mitarbeitern, dass sie alles lösen, wenn es Probleme gibt. Ich finde mein Leben, so wie es ist, geil. Mir macht die Arbeit Spaß, ich habe tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Wenn ich in meine Salons gehe, freue ich mich auf sie und auf die Kunden. Auch wenn ich keine Haare mehr schneide, bin ich zwei Tage da, denn ich liebe die Dienstleister-Atmosphäre.

      Michelles Färbepinsel-Tasche | Credit: Sandra Vitting imSalon

      Wie viele Färbepinsel hast du denn?
      MB:
      Zwei weichere, einen härteren, einen breiten, einen zum Federpinseln, einen angewinkelten Pinsel und einen Schwamm.

      Du wolltest eigentlich keine Friseurin werden, das war eher Zufall. Wie könnte die Branche Berufs-unentschlossene Jugendliche auf sich aufmerksam machen?
      MB:
      Ich hatte mich für verschiedenes beworben, als Raumausstatterin und Stewardess, aber nichts bekommen. Bei mir war es dann das typische ‚Dann werd ich halt Friseurin!‘. Im Nachhinein war es das Beste, was mir passieren konnte. Ich denke, es ist wichtig, Jugendliche hinter die Türen schauen zu lassen. Durch Social Media und die Pandemie haben Friseure einen anderen Status bekommen und den müssen wir uns bewahren. Gerade jetzt ist es umso wichtiger, Gas zu geben und nicht stehen zu bleiben.

      Was wäre deine Idee?
      MB:
      Aktiv werden. Auf Veranstaltungen, Konzerten oder auch unter der Woche in die Schulen … einfach mal hingehen und zeigen, was man in Kürze mit Haaren machen kann, schnell begeistern und die Jungen auf die Idee bringen, einfach einmal Friseure zu besuchen.

      Interessiert an Weiterbildung und Spezialisierung mit der ORGÆNIC Academy?

      ORGÆNIC Academy Education

      ORGÆNIC Academy Seminartermine

       

      Welche persönliche Erfolgsgeschichte verbindest du mit deiner Haarschneidemaschine bzw. der Aufgabe als Markenbotschafterin?
      JB: Die Nominierung @behindthechair.com als Big Shot Men’s Shot. Aber eigentlich hat mich die Firma grundsätzlich nach einer kleinen Pause „reaktiviert“ und mir den Spirit gegeben, wieder Spass daran zu finden, in der Branche sichtbar zu sein.

      Hast du einen besonderen Tipp für deine Berufskollegen, welche die Qualität ihrer Haarschnitte verbessern möchten?
      JB: Schwächen an den richtigen „Stellen“ offen kommunizieren, sich gezielte Unterstützung holen und dann üben, üben, üben.

      Welchen Ratschlag gibst du jungen Friseuren, die gerade erst in der Branche Fuß fassen und eine erfolgreiche Karriere anstreben?
      JB: Sei reflektiert, ehrgeizig und habe den unbedingten Willen dich stetig weiterzuentwickeln, dann kommt auch der Erfolg. Erfolg ist kein Sprint, Erfolg ist ein Marathon!

      Das Thema Social Media interessiert viele deiner Berufskollegen. Fragen, sind häufig «wie wird man auf Social Media erfolgeich?». Was machst du anders?
      JB: Ich bin authentisch, nahbar, gebe einen ehrlichen Einblick in meinen Alltag als Unternehmerin und Vollblut-Hundemama. Der ganz normale Wahnsinn :) eben.

      Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für deine Zukunft!

      "95% der Dienstagskunden ist es egal, an einem anderen Wochentag zu kommen. Bei Samstagskunden ist das nicht so einfach."

      Viele setzen auf einen freien Samstag, Sie auf den Dienstag, warum?
      IS:
      Natürlich gab es die Überlegung den Samstag zu streichen, aber wir sind am Land, es gibt viele Hochzeiten und andere Feierlichkeiten. Somit müsste immer wieder jemand vom Team an einem Samstag eingeteilt werden - Bräute kann man nicht an einem anderen Tag terminieren. 95% der Dienstagskunden ist es egal, an einem anderen Wochentag zu kommen. Bei Samstagskunden ist das nicht so einfach.

      Credit: Patricia Piatke

      Habt ihr ein gemeinsames Warenlager?
      PP:
      Jeder hat einen eigenen abschließbaren Spind. Jeder arbeitet mit seinem eigenen Farbsystem, für alle gibt es genügend eigene Regale für ihre Produkte. Hinter unseren Waschplätzen stehen ganz viele Shampoos und Pflegeprodukte, mit ganz vielen Stickern drauf, damit jeder seine Produkte wiederfindet. Jeder von uns so viel, dass er dem anderen nichts klauen muss.

      Wie integrierst du Nahrungsergänzungsmittel in den Salon-Alltag?
      ED:
      Wir haben die Produkte im Verkaufsregal ausgestellt und wenn ich sehe, dass eine Kundin unter Haarausfall leidet, verweise ich auf die Option Nahrungsergänzung. Nahrungsergänzung ist für mich wie ein normales Haarprodukt und wenn eine Kundin kraftlose Haare hat, berate ich sie mit all den zur Verfügung stehenden Produkten in meinem Salon. Wir geben dann kleine Probepäckchen mit. Ergebnisse machen sich aber natürlich erst bemerkbar, wenn man die Vitamine über einen längeren Zeitraum einnimmt.

      Und welche kleinen Freuden planst du noch in deinem Salon zu integrieren?
      ED:
      Eine Zeit lang war mein Kater mit zur Arbeit. Katzenstreicheln während der Einwirkzeit ist gut angekommen, wer weiß …

      Vielen Dank für den Einblick und alles Gute für die Zukunft!

      „Ich mache seit Jahren eine Weihnachtsfeier mit anderen EPUs."

      Was vermisst du konkret?
      KR:
      Die Industrie! Natürlich fahren wir nicht die Umsätze, die Österreichs Größen fahren. Aber wir haben Know-how, Kampfgeist, Organisation und verdammt viel Herzblut. Und genau diese Punkte aktivieren Umsatz, was wiederum der Industrie zugutekommt.

      Und unter uns Soloselbstständigen geht es mir um besseres Vernetzen allgemein, auch bei solchen simplen Themen wie Weihnachtsfeier, Messebesuchen oder Seminaren. Wir machen z.B. seit einigen Jahren EPU-Weihnachtsfeiern mit Kollegen aus unterschiedlichen Branchen.

       „Meine Umsatzpläne kleben für mich gut sichtbar an meiner Rezeption.“  

      Wie machst du das mit deiner täglichen Eigenmotivation?
      KR:
      Ich habe in meinem Salon Post-its kleben, die ich jeden Tag lese. Beim Cutting Edge beispielsweise hatte ich den Flyer vom Wettbewerb an meiner Rezeption hängen, immer im Visier, immer mit dem Gedanken: Habe ich heute schon meine Community bespielt? Dort kleben aber auch meine Umsatzziele und in meinem Aufenthaltsraum hängen jede Menge Smileys. Und ich führe ein Dankbarkeitstagebuch.

      Ein Dankbarkeitsbuch?
      KR:
      Ja, dort schreibe ich jeden Tag hinein, wofür ich im dankbar bin, sowohl im Salon als auch im Privaten, aber auch, was meine nächsten Ziele sind, wo ich in einem Jahr stehen möchte.

      Du weißt, wie es ist, Mitarbeiter zu haben, aber trotzdem möchtest du EPU bleiben?
      KR:
      Allerdings, obwohl ich derzeit eine Assistenz suche, die mich im Salonalltag unterstützt - an der Rezeption und im Office - und zudem habe ich die Möglichkeit, einen Platz zur Stuhlmiete anzubieten. Als EPU kann ich freier sein, freier meine Seminarkarriere ausbauen und bin flexibler im Privaten – ich habe zwei Kinder.

      „Ich bin allein und hätte lieber eine Assistentin, die Kundenservice, Rezeption, Social Media macht.“

      Andere würden eben sagen, dafür hat man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
      KR:
      Das sehe ich anders. Ich habe meinen Qualitätsstandard und möchte diesen halten. Als Unternehmerin mit Personal muss ich schauen, wie ich meine Mitarbeiterinnen auf mein Level bekomme. Das ist wiederum eine Investition von Zeit, Kraft und Geld. Ich bin allein, mein ganzer Salon baut auf mich auf. Selbst der Salonname. Und ich bin für die Sachen frei, die vorne im Salon passieren und letztlich das Geld bringen. 

      Die ständige Frage an alle Soloselbstständigen: Wie sicherst du dich im Fall deines Ausfalls ab?
      KR:
      Ganz altmodisch, wie es unsere Eltern schon getan haben: Sparen und schauen, dass immer etwas auf der Seite ist und ich so abgesichert bin, dass ich im Falle eines krankheitsbedingten Ausfalls eine gewisse Zeit überbrücken kann. Natürlich baut mein Konzept auf einem Standbein auf, auf der anderen Seite habe ich nicht die Kosten, die ein Betrieb mit Mitarbeitern hat. Aber auch, wenn du Mitarbeiter hast, kann dich das nicht unbedingt schützen. Wenn das Fundament fehlt, funktioniert es langfristig nirgends.

      Hast du eine Betriebsausfallversicherung?
      KR:
      Ja.

      "Größere Chancen beim Nachwuchs sehe ich bei 30 plus. (...) Wir müssen Ausbildung so gestalten, dass die im Leben Stehenden finanziell abgesichert sind."

      Du bist Trainerin, u.a. im Wifi Tirol und hast früher Lehrlinge ausgebildet. Heut kommt das für dich nicht mehr infrage?
      KR:
      Ich habe früher Lehrlinge ausgebildet. Das geht sich zeitlich nicht mehr aus, da ich zwar Vollzeit im Salon bin, meine Öffnungszeiten aber nicht konform zur gesetzlichen Arbeitszeit eines Lehrlings stehen.

      Friseure brauchen Zukunft!

      #Neue Wege im Friseurhandwerk
      Um die Zukunft des Friseurhandwerks mitzugestalten, lädt imSalon zum Zukunftskongress nach Berlin und bietet damit DIE Plattform, um die Herausforderungen der Friseurbranche gemeinsam zu adressieren und Lösungen zu finden. 

      Unter Einbeziehung von Politik, Verbänden, wichtigen Partnern aus der Industrie/ Handel und Presse zielt dieser Kongress darauf ab, Chancen für das Friseurhandwerk zu erkennen und die Branche aktiv zukunftsfähig zu gestalten. JETZT dabei sein und Tickets sichern! Mehr dazu ... 

      Wenn man etwas in der Branche verändern will, ist es nicht naheliegend, in der Innung tätig zu sein?
      MS
      : Mit der Innung Berlin habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht.

      Kannst du das näher ausführen?
      MS:
      Das war, als ich meinen Meister machte: Ich habe wirklich sehr viel Geld gezahlt, aber es war für mich gefühlt eine Katastrophe – von den Räumlichkeiten, bis zu den Kosten, … Es war alles so altmodisch und schlecht aufgestellt, da vergeht einem als Jungunternehmerin die Lust und auch die Hoffnung schwindet, dass dort eine Veränderung der Branche stattfindet. Beim Zukunftskongress habe ich niemanden von der Innung Berlin gesehen. Ja, es war die ZV-Präsidentin da, aber das ist für mich zu wenig.
      Da die Innung als Sprachrohr für mich keinen Sinn macht, habe ich mich an euch gewandt, um mir als junge Unternehmerin Gehör zu verschaffen.

      Kristina Baumgartner mit ihrem Barbershop-Team | Credit: Pixeltyp

      Hast du ausschließlich Vollzeit-Angestellte?
      KB:
      Nein, ich habe aktuell zwei Vollzeit-Mitarbeiter, zwei in Teilzeit und seit einem Jahr unsere Friseurgesellin, die auch bei uns die Ausbildung gemacht hat.

      Ein Azubi im Barbershop?
      KB
      : Ja, ich glaube sogar, sie ist die erste in Bayern, die die Friseurgesellenprüfung abgelegt hat. Eine Freundin führt einen klassischen Salon und sie freute sich über den Support im Geschäft und unser Lehrling konnte so alles für die Prüfung Notwendige lernen.

      Wie arrangiert man sich mit einem Partner-Salon?
      KB
      : Die offene Kommunikation, ist wichtig. Natürlich könnte sich der Azubi dazu entscheiden, doch zum Partnersalon zu wechseln, aber sie wollte unbedingt in einem Barbershop lernen und arbeiten. Wie so einige junge Mädels, die sich bei mir beworben haben.

      Andere klagen über fehlende Azubis. Woran liegt das, dass es bei dir im Salon anders ist?
      KB:
      Ich glaube, dass es an dem System der Friseurlehre liegt. Es ist veraltet und langweilig. Kürzlich sprach ich mit einer 19-jährigen, die ihre Friseurlehre abbrach. Der Grund: Es ist zu altmodisch und langweilig. Die wollte nicht nur Dauerwelle wickeln und Hochsteckfrisuren machen, die keiner trägt. Bei uns im Barbershop ist alles anders. Wir haben ein komplett anderes Paket, sind am Puls der Zeit, machen unser eigenes Ding. In vielen Friseur-Salons geht das unter. Was ich damit sagen will: Ein klassischer Friseur, ohne Spezialisierung tut sich in puncto Nachwuchs bestimmt schwerer.

      Wen siehst du hier in der Verantwortung? Welche Forderungen hast du?
      KB:
      Sowohl Handwerkskammer als auch die Innung müssen mehr Interesse für das Männer-Thema aufbringen, um mehr zu bewegen und verändern - vor allem in der Berufsschule. Ich fordere, dass das Barber-Handwerk endlich bei den Friseuren ankommt und nicht immer zweigeteilt wird. Auch auf der Messe in Düsseldorf habe ich es hautnah erlebt. Kollegen schütteln die Köpfe, wenn Barber-Themen aufgegriffen werden. Das verstehe ich nicht. Man gehört doch zusammen. Ich bin doch auch gelernte Friseurin und Barber. Aber aufgrund der Ignoranz der Innung fühlt es sich nach zwei separaten Bereichen an.

      Wie trifft dich das als Solo-Selbstständige?
      JR:
      Es macht nochmal einen Unterschied, ob ich zehn Mitarbeiter habe, die Einnahmen machen und die laufenden Kosten decken. Wenn ich als Solo-Selbstständige keine Einnahmen habe, sind am Ende des Tages null Euro in der Kasse, die Kosten laufen aber weiter. Ohne Einnahmen kann ich die nicht bezahlen und da reden wir noch nicht mal davon, dass ich in dieser Zeit auch von etwas leben muss.

      Welche Möglichkeiten bieten die Krankenkassen?
      JR:
      In der Grundversicherung hat man keinen Anspruch auf Krankengeld. Eine Aufstockung kostet sehr viel Geld im Monat. Anspruch auf Krankengeld hat man auch erst 6 Wochen nach der Geburt.
      Bei angestellten Schwangeren beginnt der Mutterschutz 6 Wochen vor errechneten Geburtstermin und endet 8 Wochen nachher. Sie bekommt volles Gehalt vom Arbeitgeber, der es bei der Krankenkasse komplett zurückfordern kann.

      Über Melina Petroglou

      • Salon Inhaberin | Friseur Georg P, Essen | 6 Mitarbeitende, 2 Auszubildende
      • Fachtrainerin & Stage Artist
      • Prüferin HWK, seit 2024 Mitglied des Innungsvorstandes (Kreishandwerkschaft Essen)

      "Es war mir sehr wichtig, meinen Salon für alle Haar- als auch Hauttypen zugänglich zu machen. Denn das ist nicht Teil der Ausbildung in Österreich."

      Du gehst aber nicht nur in punkto Interieur auf marginalisierte Personen ein, sondern auch in Bezug auf deine Haar-Skills …      
      IH:
      Ich habe eine Zusatzausbildung für verschiedenste Haartypen, also auch für das Haar von Schwarzen Personen und jenen der asiatischen Diaspora (Anm. d. Red.: ethnische Gemeinschaften, die sich mit ihrem Heimatland identifizieren, dort jedoch nicht leben) Von Locken bis über Coils, 1A bis 4C Hair, habe ich die passenden Produkte und Treatments parat. Es war mir sehr wichtig, meinen Salon für alle Haar- als auch Hauttypen zugänglich zu machen. Denn das ist nicht Teil der Ausbildung in Österreich. Ich biete Make-up in dünkleren Shades an, aber auch Haarprodukte für starke Locken, die es sonst in klassischen Drogerien nicht gibt. Das wollte ich meinen Kund*innen unbedingt bieten können.

      Sind alle deine Vorhaben abgeschlossen oder hast du noch etwas für „Soft & Cut“ geplant?
      IH:
      Im Moment arbeitet ein Female Only Team an meiner Website, denn es soll zukünftig ein Tool geben, um sich Termine auszumachen, bei dem auch das Pronomen angegeben werden kann, mit dem die Person angesprochen werden will. Genauso gibt es zur Auswahl, ob die Kundschaft Gebärden-Dolmetscher, Assistenztiere oder Begleitpersonen braucht. Weiters soll man in Zukunft auch Allergien angeben können oder, ob man sich einen No-Small-Talk-Termin wünscht.

      Vielen Dank für dieses sehr spannende Gespräch! Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft!

      „Schade, dass Kollegen, gerade wenn sie erfolgreich sind, sich nicht einbringen (…) um Fortschritt für alle zu erarbeiten.“

      Du bist im Vorstand der Friseurinnung Karlsruhe, in einer verhältnismäßig jung besetzten Innung mit einem Durchschnittsalter von ca. 40. Warum sollten Unternehmerinnen und Unternehmer, auch Kleinstunternehmende, in die Innung eintreten?
      Beky
      : Diese Frage ist für mich die gleiche, wie die Frage, warum man wählen gehen sollte? Bei der Wahl sage ich, damit die Demokratie bleibt! Bei der Innung sage ich, damit wir gemeinsam einen Fortschritt gestalten. Gerade in Sachen der Ausbildung brauchen wir Zusammenhalt, um Fortschritt zu gestalten. Die Innung hat eine über 100-jährige Tradition, mit dem Landesinnungsverband und dem Zentralverband als unsere direkten Verbände. Nicht alle Berufsgruppen haben so etwas! Und ich finde es wirklich schade, dass Kollegen, gerade wenn sie erfolgreich sind, dort nicht mitarbeiten und sich einbringen möchten, um gemeinsam mit anderen, Fortschritt für alle zu erarbeiten. Ich selbst bin erst vor 7 Jahren in der Innung aktiv geworden. Auch wenn wir eine große Innung mit vielen Kollegen sind, brauchen wir dort junge und erfolgreiche Leute, die mit voranziehen.

      In eurer Innung wurde jüngst ein neuer Fachbeitrat aufgestellt. Ist es wichtig, dass Innungen Trends herausbringen?
      Beky:
      Ich finde es gut. Wieso sollen nicht die kleinen Innungen sich einsetzen und abbilden, wie die Trends in ihren Augen aussehen. Es ist immer ein anderer Blickwinkel, den wir hier in Deutschland haben. Jemand in Paris sieht die Mode anders als jemand in New York oder Bologna. Es muss nicht immer alles www sein, es kann auch lokal Mode gestaltet werden. Wir leben in Zeiten, in denen wir immer mehr lokal denken und lokal einkaufen. Das ist lokales Handwerk mit den Augen aus Karlsruhe und Umgebung.      

      Wir hören oft, dass Friseure mit ihren Forderungen nicht laut genug sind. Für welche ►Forderung würdest du dich einsetzen?
      Beky: Konkret finde ich es schwierig, dass Friseure immer am Gleichen festhalten. Nehmen wir den Mehrwertsteuersatz: Warum sollten wir Friseure hier ausgenommen sein? Ich sehe mich nicht als Arbeitgeberin, die von der Politik einen besseren Steuersatz braucht. Ich finde andere Ansätze besser, wie dass wir vom Staat Unterstützungen bei Freibeträgen und Erleichterungen bekommen, um unsere jungen Friseure nach der Ausbildung weiter fördern zu können.

      Woran denkst du da?
      Beky:
      Aktuell haben wir alle das Problem, keine Fachleute zu bekommen. Wo kann der Staat mit seinen Leistungen hier Friseure unterstützen? Eben darin, dass, wenn man Leute aus anderen Ländern integrieren möchte, die Politik Kurse zur Verfügung stellt und nicht, dass diese teilweise selbst oder anteilig bezahlt werden müssen. Das belastet die Kasse der Unternehmen. Steuersenkungen helfen uns letztlich nicht, bessere Strukturen und mehr Personal zu bekommen.

      Du hast Mitarbeiterinnen aus dem Ausland integriert?
      Beky
      : Ja, wir sind in unserem Salon sehr international aufgestellt und haben jetzt eine weitere Friseurin aus der Ukraine und eine aus Montenegro. Nur, es dauert im Schnitt neun Monate, bis sie eine Arbeitserlaubnis bekommen. Sie dürfen in dieser Zeit nicht arbeiten. Das ist eine Bürokratie, die es uns schwer macht, Menschen, die arbeiten wollen, in die Salons zu holen. Ich bin selbst ein Flüchtlingskind und ich versuche immer, Menschen, die nicht die gleichen Voraussetzungen haben wie die, die hier aufgewachsen sind, zu unterstützen.

      „Es jammern alle, nur kommen wir so nicht voran.“

      Du bist politisch aktiv, hast dich in Karlsruhe als Gemeinderätin für die FDP aufstellen lassen und für den Ortschaftsrat in Neureut. Warum engagierst du dich aktiv in der Politik?
      Beky:
      Das ist einfach: Es jammern alle, nur kommen wir so nicht voran. Ich liege abends nicht auf meiner Couch, ich stehe ich auf und versuche mitzumachen, Ideen und Forderungen zu transportieren. Ich mache das ehrenamtlich und das ist viel Arbeit. Wir nehmen die Unzufriedenheiten der Menschen ja auch im Salon wahr und ich mag mir das nicht immer nur anhören und nichts dagegen tun.

      Du kandidierst für die FDP. Hast du das Gefühl, dass deine Interessen entsprechend vertreten werden?
      Beky:
      Man muss sich selbst in einer Partei widerfinden. Und was wir hier auf lokaler, kommunaler Ebene haben, sind die Menschen, mit deren Ansichten und Zielen ich persönlich gut klarkomme.

      "Landesinnungsverbände, der Zentralverband, … müssen mit den Infos und Wünschen der Unternehmen gefüttert werden und die lokale Innung kann ich als Sprachrohr nutzen."

      Du hast gesagt, dass du zu Beginn deiner Selbstständigkeit keinen Sinn einer Innungsvertretung erkannt hast, wann kam es zum persönlichen Mind-Shift?
      KW:
      In Pandemie-Zeiten habe ich mich gefragt, wer das Sprachrohr für uns Friseur-Unternehmenden ist. Da waren die Landesinnungsverbände, der Zentralverband, … und ich dachte mir: Die Personen dahinter müssen mit Infos und Wünschen der Unternehmen gefüttert werden. Ich wollte die lokale Innung als Sprachrohr nutzen.

      Du bist jung, tätowiert, weiblich – ein Bild, das in Köpfen vieler momentan nicht das „klassische Innungsmitglied“ repräsentiert. Hat es für dich Hürden gegeben?
      KW:
      Diese Frage wurde mir schon sehr oft gestellt und ich kann nur betonen, dass das niemals Thema war - im Gegenteil: Alle fanden es gut, dass ich Teil der Innung bin. Es öffnet Türen für andere, progressivere Unternehmen.

      "Eine Innung muss sich heute anders aufstellen und mehr bieten, als einfach nur Informationen zu veröffentlichen oder Briefe vom LIV weiterzuleiten. Jeder kann sich die Infos einfach im Internet holen."

      In unserer Community gab es oftmals rund um das Thema „Innung“ Meinungen, wie „verkrustete Strukturen, die nicht aufgebrochen werden können“, deswegen verzichten sie auf Mitgliedschaften. Wie siehst du das?
      KW:
      Es wird für mich als Obermeisterin bestimmt mühsame Situationen geben. Es sind auch genügend alte, starre Strukturen vorhanden, weil viele Innungsmitglieder um vieles älter sind. Eine Innung muss sich heute anders aufstellen und mehr bieten, als einfach nur Informationen zu veröffentlichen oder Briefe vom LIV weiterzuleiten. Jeder kann sich die Infos einfach im Internet holen.  

      "Viele wollen, dass etwas geleistet wird, sind aber nicht bereit, sich auf Neues einzulassen. Das sind der Knackpunkt und die Herausforderung."

      Was sind deine persönlichen Ziele als Obermeisterin?
      KW:
      Die Kommunikationskanäle ausweiten! Man muss Social Media verstehen und besser nutzen. Dazu braucht es jüngere Leute und deswegen will ich unbedingt neue Betriebe als Mitglieder erreichen. Ich bin guter Dinge und sehe das vorhandene Potenzial. Die jungen Leute haben Bock, sich zu engagieren. Für mich gilt es, den Spagat zu schaffen und die bestehenden Innungsmitglieder trotzdem noch zu erreichen. Viele wollen, dass etwas geleistet wird, sind aber nicht bereit, sich auf Neues einzulassen. Das sind der Knackpunkt und die Herausforderung. Meine Aufgabe sehe ich darin, die Innungsarbeit transparenter zu gestalten. Viele wissen nicht, was dort passiert, dass wir das ehrenamtlich machen, aber auch noch im Salon arbeiten. Ich möchte mehr Wertschätzung gegenüber Innungsmitgliedern schaffen und das große Plus „Netzwerk“ nach außen tragen.

      "Viele haben nur die Möglichkeit, Missstände untereinander im Team zu besprechen. In der Innung kann ich mir Gehör verschaffen und andere zum Diskutieren einladen."

      Hand aufs Herz: Einen Salon zu führen und auch noch ehrenamtlich als Obermeisterin tätig zu sein, klingt nach jede Menge Arbeit …
      KW:
      Ich interessiere mich für sehr viele Themen, für andere Menschen und Salons. Der Austausch mit Kollegen und Kolleginnen ist großartig und wenn ich dann noch weiterhelfen kann, ist das ein schönes Gefühl. Außerdem bin ich sehr neugierig und über die Innung erfahre ich Nachrichten schneller. (lacht) Ich fahre gern auf Tagungen, knüpfe Kontakte und freue mich, dass meine Meinung gehört wird. Viele haben nur die Möglichkeit, Missstände untereinander im Team zu besprechen. In der Innung kann ich mir Gehör verschaffen und andere zum Diskutieren einladen.

      Bewerbungen: "Das Interesse am Friseurberuf wird wieder größer und das Berufs-Image besser."

      Wie siehst du die Zukunft des Friseurhandwerks?
      KW:
      Wir müssen neue Wege einschlagen, um uns längerfristig auf dem Markt zu beweisen. Trotzdem sehe ich eine gute Zukunft vor uns. Das Friseurhandwerk wird wieder mehr geschätzt. Ich verspüre einen Aufschwung. Auch im Hinblick auf Bewerbungen. Ich bekomme viel mehr als die Jahre zuvor. Das Interesse am Friseurberuf wird wieder größer und das Berufs-Image besser.

      Woran liegt das deiner Meinung nach?
      KW:
      Instagram ist voll mit Haar-Videos. Egal, ob Friseur oder Kunde – wer sieht die nicht gerne an? Es erkennen viele die kreative Arbeit dahinter, man kann sich künstlerisch austoben. Ich hätte mehr Azubis einstellen können, jedoch möchte ich der Aufgabe als gute Ausbilderin gerecht werden, denn der Nachwuchs fordert mittlerweile sehr viel.

      Inwiefern?
      KW:
      Azubis wollen am liebsten jeden Tag Modelle machen und täglich etwas Neues ausprobieren. Ich finde, das ist eine gute Entwicklung.

      Was kann die Innung für den Nachwuchs tun?
      KW:
      Viele Salons setzen auf Spezialisierung. Wir wollen als Innung den jungen Leuten für ein geringes Entgelt bzw. gratis Seminare von Top-Leuten anbieten. Wir als Ausbildungsbetrieb, aber auch Innungsmitglieder müssen für die Azubis zugänglich sein, denn sie haben viele Fragen.

      Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

      Was sind denn so deine Fragen an Nora?
      MK:
      Hauptsächlich geht es um die Zwischenprüfung im nächsten Jahr und wie ich mich am besten darauf vorbereite. Sie gibt mir viele hilfreiche Tipps. Oder ich habe Fragen zu Männerhaarschnitten, bei denen ich noch nicht so erfahren bin.

      Welche Erfahrung war in diesem Programm bis jetzt die aufregendste für dich?
      MK:
      Auf jeden Fall die Messe und die Seminare, die ich machen durfte. Das sind tolle Möglichkeiten, neue Leute kennenzulernen und viele Momente, bei denen ich für mich sehr viel mitnehmen konnte: Dass ich an mir selbst wachsen und mich immer weiter entwickeln kann. Ich lerne neue Techniken kennen, wiederhole Basics und kann vor fremden Leuten reden, was ich mich vorher eigentlich so nicht getraut habe.

      Wie binden Sie Ihre Mitarbeiter langfristig an sich?
      SK:
       Mitarbeiterbindung ist immer etwas Gegenseitiges, sie kann nie einseitig funktionieren. Um binden zu können, muss man sich Zeit nehmen und seine Mitarbeitende erst einmal kennenlernen. Das mache ich in Form von Teamevents, Einzelgesprächen oder regelmäßigen Teammeetings zum gegenseitigen Austausch. So entsteht eine offene Feedback-Kultur, bei der jeder die Möglichkeit bekommt, Themen offen anzusprechen, ohne bewertet zu werden. Dadurch höre ich heraus, was Mitarbeitende glücklich und zufrieden macht und was ich konkret dafür tun kann, um das Team noch mehr zu stärken.

      Welche Anreize sind dabei wichtig?
      SK:
       Materielle Anreize sind wichtig, aber nicht essenziell, um ein glückliches Team zu haben. Für mich sind zwei Bereiche ausschlaggebend: natürlich geht es um Gehalt und materielles Gut. Ich biete meinen Mitarbeitenden zum Beispiel monatliche Umsatzbeteiligungen in den Bereichen Dienstleistung und Verkauf, sowie Prämien an. Aber sehr viel wichtiger ist das Thema der Führung, und dass diese nicht mehr die ist, die sie mal war.

      Also weg vom „klassischen Führungsstil“?
      SK:
       Ganz klar Ja! Ich fungiere in meinem Team mehr als Coach und Mentor und nicht als „Ober-Chefin“, so wie das früher vielleicht einmal war. Das Geheimnis ist die Balance aus einer erfolgs- und menschenorientierten Führung, die in glücklichen Mitarbeitenden endet.

      Was hat sich in vergangen Jahren verändert?
      SK:
       Viele Unternehmer glauben, dass Mitarbeitende ihren Job kündigen, weil sie wo anders mehr verdienen, oder dass man sie nur mit materiellen Dingen oder mehr Gehalt bindet. Das ist nicht ausschließlich so!

      Die Bedürfnisse der Mitarbeitenden haben sich verändert. Sie möchten Verantwortung übernehmen, in Entscheidungsprozesse eingebunden werden und aktiv am Erfolg des Unternehmens mitwirken. Wir führen den Salon gemeinsam, was jedem Einzelnen ein unternehmerisches Bewusstsein verleiht. Daraus entsteht nicht nur ein wertvolles Teambuilding, sondern eine Gemeinschaft, die Freude und Spaß für das gesamte Team bringt – und auch für mich als Führungskraft. Selbst wenn ich aufgrund meiner Coaching-Tätigkeiten länger abwesend bin, führt mein Team den Salon weiter in meinem Sinne. Die finanzielle Verantwortung sowie die endgültigen Entscheidungen in diesen Belangen verbleiben selbstverständlich bei mir.

      Und darüber hinaus?
      SK:
       Ich habe ein Angebot entwickelt, auf das meine Mitarbeitenden zugreifen können. Zum Beispiel Jobrad-Leasing, zusätzliche Zahlungen in die Altersvorsorge, steuerfreie Gutscheine, individuelle Weihnachtsgeschenke, außergewöhnliche Teamevents wie Wochenendausflüge mit Übernachtung oder Kanu- oder Rennradfahren, Einzelgespräche, überhaupt viel Kommunikation.

      Wie rechnet sich das für Sie?
      SK:
       Klar sind Zusatzleistungen ein Kostenfaktor, aber das, was ich am meisten investiere, ist Zeit. Ich arbeite mittlerweile mehr am und weniger im Unternehmen. Vor sechs Jahren hatte ich über 40 Stunden pro Woche am Kunden gearbeitet, heute sind es nur noch 6-8 Stunden. Weder mein Umsatz noch mein Gewinn haben sich dadurch negativ verändert, weil gleichzeitig die Motivation und Zufriedenheit meiner Mitarbeitenden gestiegen ist. So auch die Umsätze! Weniger Fehlzeiten, weniger Fluktuation. 

      Mitarbeiterentlohnung spiegelt sich im Preis wider. Viele Friseure haben aber ein Problem über Wertigkeit und Preise zu sprechen. Wie gehen Sie und Ihr Team damit um?
      SK: 
      Ich empfehle immer nicht in die Rechtfertigung zu gehen, sondern transparent mit dem Kunden zu kommunizieren. Mit dem Wort „Preiserhöhung“ habe ich ein Problem – ich nenne es „Preisanpassung“. Das fällt an der Kasse auch leichter zu sagen. Ich empfehle dies kalkuliert und jährlich zu tun und gleichzeitig die Gehälter der Mitarbeitenden anzupassen, die sind ja genauso mit gestiegenen Kosten konfrontiert. Das ist Wertschätzung und mir sehr wichtig! Eine Anhebung der Preise um 20 Prozent, nach zum Beispiel drei Jahren, führt am Ende eher zu Diskussionen mit Kunden, die keiner haben möchte.

      Welche „Mitarbeiterglücks-Tipps“ können Unternehmen einfach umsetzen?
      1. Sich Zeit für Mitarbeitende nehmen
      2. Lob und Anerkennung aussprechen
      3. Offene Kommunikation betreiben: regelmäßig Mitarbeitergespräche, -befragungen und Teammeetings durchführen, Feedback holen
      4. Über Zahlen sprechen
      5. Mitarbeitende in Erfolg und Ziele mit einbeziehen (Zielvereinbarungen treffen)
      6. Möglichkeit zur Weiterentwicklung (Seminare, Workshops und Coachings)

      Fakten:

      • 1 Salon: „Frisuren Atelier Sandra“ in Malta, Kärnten (Österreich)
      • 1 Mitarbeitende, derzeit keine Auszubildende
      • Freie Trainerin bei Paul Mitchell Österreich
      • Mitglied der Barber Angels Österreich

      Hast du denn jemanden für deine Social-Media-Kanäle im Salon?
      MD:
      Ja, zwei Mitarbeiterinnen, Sabrina und Fiona, beide 10 Jahre jünger als ich und viel affiner. Nicht, dass Menschen ab dreißig das nicht mehr machen können, aber ich glaube, es ist hilfreich, Arbeiten abzugeben und da spreche ich nicht nur für Social Media. Aber es gibt viele, die andere viel besser können als ich, da muss man abgeben können. Insgesamt arbeiten wir als Team, aber viel Content kommt von ihnen.

      Was möchtest du für dich gerne besser können in den sozialen Netzwerken?
      MD:
      Ich spreche sehr gerne, ob vor Kameras oder auf der Bühne, das macht mir gar nichts aus. Nur für Social Media, da finde ich es weird. Ich finde, da spricht man so in eine Leere, ins Telefon, komisch ist das. Daran arbeite ich und mag das hinbekommen.

      Danke, lieber Martin, dann bin ich schon auf deine nächsten Reels gespannt.

      Du hast einen Barbershop in der neu errichteten Tesla Gigafactory in Brandenburg eröffnet?
      CA: Ja, das ist der weltweit erste Tesla Barbershop! Sie haben dort 12.400 Mitarbeiter und versuchen, ihnen alles so cool wie möglich zu bieten. Da gibt es Fitness und Massage und eben auch einen Barbier. 

      Wann fährst du dann deinen ersten Tesla?
      CA: (Lacht): Ich? Ich bin leidenschaftlicher Mercedes-Fahrer ;)

      Hast du auch Jugendliche als Kunden?
      CA: Ja, ich habe viele junge Kunden! Und das liebe ich! Mich mit ihnen zu unterhalten, zu sehen, wie sie sich über die Jahre hin entwickeln, auch, weil ich selbst zwei Kinder habe. Ich raube meine Kunden regelrecht aus: Ich versuche von jedem einzelnen so viel wie möglich zu lernen - und das ist mein täglicher Gewinn!

      Sind die Leute in Sachen Online Education nicht müde geworden?
      SH:
      Das empfinden wir nicht so. Die meisten unserer Konzepte bieten wir als Seminar-Module an. Wir sehen die Gruppen wöchentlich 2-3 Stunden über mehrere Monate. So entstehen Austausch und Gruppendynamik und die Motivation und die Energie sind sehr hoch! Alle Teilnehmer haben die Chance, das Erlernte zu trainieren und werden wöchentlich mit neuem Input gefüttert. Sie bekommen konstruktives Feedback und individuelle Korrekturen und der Austausch mit den „Chefs“ bietet eine neue Chance der nachhaltigen Education.

      Vielen Dank, Nicole, für das spannende Gespräch und alles Gute für deine Zukunft!

      Ist dieses Wissen auch für andere zugänglich?
      AH:
      Im Moment noch nicht, aber mal sehen, wo es damit noch hingeht.

      Danke für das spannende Gespräch, liebe Angela, und alles Liebe für die Zukunft!

      Roots & Razors Wien

      Das genderneutrale Salonkonzept, Roots & Razors, wurde 2017 von Barber Arthur Brauner gegründet. Seitdem werden in der Lerchenfelderstraße 139 präzise Barber-Cuts, aber auch edgy Schnitte angeboten. So bunt, wie das Team, zeigt sich auch das Mindset in dem Salon in Wien Neubau, wo (Queer)-Freundlichkeit großgeschrieben wird und Preise genderneutral verrechnet werden.

      Bietest du deinen Kunden heute noch das gleiche Dienstleistungsangebot wie vor einem Jahr an?
      BN:
      Nein, ich habe mein Angebot gestrafft, da ich einige Dienstleistung ohne Mischkalkulation und Assistenzarbeiten zu hochpreisig anbieten müsste. Dienstleistungen wie Waschen/ Föhnen, Haarverdichtung oder Wimpernverlängerung biete ich nicht mehr an.

      Ich picke mir gerne Herausforderungen raus. Mittlerweile bin ich so weit, dass sich die Kundinnen und Kunden bei mir um einen Termin bewerben.

      Welche Haarschneidetrends beobachtest Du?
      Filiz:
      Alle reden über Individualisierung, da gehört vor allem ein persönlicher Haarschnitt dazu. Die Schnitte werden wieder kürzer. Bei vielen Celebrities sieht man richtig gute Haarschnitte, wie Hailey Bieber mit ihrem Bounce Bob. Alle wollen gerade diesen Schnitt. Der ist aber nicht einfach zu schneiden. Ab auch Langhaarschnitte sind sehr aktuell, nimm Heidi Klum, das ist sehr gut geschnittenes Langhaar, das muss man auch beherrschen.

      „Wir wünschen uns wieder ein großes Angebot an guten Schneideseminaren.“

      Wer war schneidetechnisch Dein Vorbild?
      Filiz:
      Natürlich Sassoon. Aber auch dort kommen heute Schneideseminare zu kurz und es gibt kein Gesicht mehr, das wir buchen können. Wir führen jetzt unsere Schneideseminare selbst durch und wir haben eine exzellente Trainerin dafür. Dennoch sind wir auch auf externe Akteure angewiesen, wir brauchen den Austausch. Wir wünschen uns wieder ein großes Angebot an guten Schneideseminaren.

      Apropos Sassoon, darf ein Haarschnitt überhaupt noch stundenlang dauern?
      Filiz:
      Auf jeden Fall. Wir planen immer eine Stunde Zeit ein für unsere Damen, mehr brauchst du nicht. Die Kundinnen wollen nicht nur einen individuellen, sondern auch einen nachhaltigen Haarschnitt haben.

      „Preise: Wir unterscheiden nicht nach kurz, mittel, lang!“

      Wie verrechnet ihr einen Haarschnitt?
      Filiz:
      Wir haben eine einheitliche Preisgestaltung und unterscheiden nicht nach kurz, mittel, lang. Kurzhaarschnitte brauchen mehr Zeit zum Schneiden, lange Haare weniger, da brauchst du dann aber länger zum Föhnen, es gleicht sich also immer aus. Ein Haarschnitt, inklusive Waschen und Föhnen, kostet 70,00 € beim Topstylisten. Jungstylisten sind etwas günstiger und ein Neuschnitt kostet immer 79 €.

      … und was war das Ergebnis?
      NM: Es läuft im Salon besser denn je! Ich hätte ansonsten keine zweite Filiale aufgemacht. Seit ich die Entscheidung getroffen habe, zu Reisen und eine Salon-Auszeit zu nehmen, ist viel Veränderung passiert. Die Planungsphase dauerte aber ein Jahr. In dieser Zeit habe ich mich verändert, mein Salon hat sich verändert. Rückblickend war die Entscheidung, eine Auszeit zu nehmen, die größte Veränderung.

      Was hast du in diesem Salon-Urlaub gemacht?
      Ich konnte mir andere Salons in anderen Ländern ansehen und mich inspirieren lassen: Mein neuer Salon wird ein Beauty Concept Store. Ich will Mitarbeiterinnen langfristig an mein Unternehmen binden und deswegen versuche ich Langeweile zu vermeiden. Es wird Haare, Make Up, Extensions, Brows & Lashes, dauerhafte Haarentfernung und auch Mode geben. Wenn jemand sagt, dass „Haare“ allein nicht ausreichend ist, will ich Workshops und Seminare anbieten und flexibel in andere Bereiche eintauchen zu lassen.

      Wie stehst du eigentlich zum Thema Innungen und Verbände?
      NM:
      Tatsächlich bin ich Innungsmitglied seit meiner Selbstständigkeit und seit letztem Jahr Innungsobermeisterin. Mit dieser neuen Aufgabe wollte ich Veränderung bringen und schaffen. Mein Wunsch ist, den Meister anspruchsvoller zu gestalten. Es gibt zu viele, die vor sich hinarbeiten und unter dem Maximalbetrag wirtschaften. Genauso braucht es eine Änderung des Ausbildungsplans. Es kann doch nicht sein, dass eine Branche, wie unsere, die so schnelllebig ist, noch immer in alten Systemen festsitzt. Ich dachte mir, wenn ich näher dran bin, kann ich Strukturen verstehen, um Änderung zu bewirken. Ich will den Blickwinkel als junge Unternehmerin einbringen.

      Ich wünsche dir alles Gute für deinen weiteren Weg! Danke für das spannende Gespräch!

      Was braucht die nächste Generation, um so motiviert, wie du bist, durchzustarten?
      NH:
      Erziehung, Durchhaltevermögen, Stärke, Motivation. Die eigene Motivation muss aber vorhanden sein, da kann man auch als Chef nicht zaubern. Eine Arbeitsmoral mit 3-Tage Woche und ein Award geht leider nicht in einem.
      Trotzdem müssen Unternehmer den Mitarbeitern entgegenkommen und einen Job mit einem entsprechenden Lohn schmackhaft machen. Genauso liegt es an uns Friseuren vorzuleben, dass wir einen super Beruf haben, dass es Spaß macht, wir Geld verdienen können. Das motiviert und verleiht ein anderes Bild der Branche nach außen.
      Wenn du dich wirklich reinhängst, kannst du richtig gut verdienen, aber man fängt immer unten an. Ich kann es aber genauso wenig hören, wenn die ältere Generation sagt: „Früher war alles anders“. Ja, früher war es hart, aber heute ist heute. Das gilt es zu akzeptieren.

      "Wenn du dich wirklich reinhängst, kannst du richtig gut verdienen, aber man fängt immer unten an."

      Sind Lehrlinge ein Thema für dich?
      NH:
      Im Moment nicht. Zu gerne bin ich für Fashionweeks oder Shootings im Einsatz und ich habe noch Ziele, möchte an weiteren Hairdressing Awards teilnehmen oder gar einmal  Hairdresser of the Year zu werden. Sechs Tage in der Woche im Salon zu stehen, macht mich nicht glücklich. Ich muss mich inspirieren lassen, nicht nur über Social Media. Ich will echte Inspiration. Die bekomme ich nur, wenn ich unterwegs bin.

      Danke, liebe Nikola, für dieses spannende Gespräch und alles Liebe für deine Zukunft!

      Wann gab es bei dir die letzte Preiserhöhung?
      ND:
      2020 lag ein 60-Minuten-Schnitt bei 83 €, jetzt verrechne ich 90 €. Ziel ist, dass wir mit 100 € brutto die Stunde abschließen. Wenn ich meinen Mitarbeitern, der Kundschaft und mir viel ermöglichen will, ist das notwendig.
      In meinem Salon gibt es Klasse statt Masse. Qualität, Weiterbildung und die Gesundheit meiner Mitarbeiterinnen sind mir wichtig. Deswegen plane ich auch mit einer geringeren Auslastung. Bei uns gibt es eine Wellness-Auszeit, da gehört Service, aber auch die Einrichtung mit dazu. Letzteres muss genauso up to date sein, um angemessen Preise kalkulieren zu können.

      Janina Ehrenberg ist Wella Top Akteur & Trendcoach. Sie führt zwei Salons „Janina Ehrenberg Friseure“ mit insgesamt 7 Mitarbeiterinnen in Bad Kissingen und Steinach an der Saale.

      Auch für Kundinnen gibt es einen Onlinekurs. Warum?
      Tessa:
      Um sie im Umgang mit Locken zu unterstützen. Im Kurs lernen sie all meine Erfahrung, die ich über die Jahre gesammelt habe - von A bis Z rund um das Thema Naturlocken und Naturprodukte und wie sie diese korrekt anwenden oder das Henna-Treatment richtig aufzutragen.

      Warum lernen eure Kundinnen Henna-Treatment aufzutragen?
      Tessa:
      Wir produzieren unsere Produkte in Zusammenarbeit mit einem Naturfarbspezialisten in Österreich und versenden diese EU-weit über unseren Webshop. Viele unserer Kundinnen wohnen weit weg und buchen deshalb diesen Online-Kurs. Anhand eines detaillierten Fragebogens und Fotos, die sie uns zusenden, bereiten wir für sie individuelle Henna-Treatment-Farbmischungen vor, verschicken sie per Post oder halten sie zur Abholung bereit. Mit diesem Kurs garantieren wir ein Ergebnis wie bei uns im Salon.

      Du bildest keine Lehrlinge aus. Warum?
      Tessa:
      Mit unserer Spezialisierung auf Naturprodukte und Pflanzenfarben ist das nicht möglich, wir dürfen keine reine Naturfriseur-Ausbildung anbieten. Dafür bräuchten wir einen chemischen Partnerbetrieb, was wir nicht wollen. Schade für alle, die z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht mit chemischen Produkten arbeiten können. Aber wir investieren in die Erwachsenenbildung und bilden Quer- oder Späteinsteiger für die Arbeit in unserem Salon aus. Hier gehen wir ganz individuell auf die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen ein und konnten so bereits Mitarbeiterinnen zwischen 19 und 51 Jahren ausbilden.

      "Unser Buchhalter meinte mal, dass wir hier sehr viel Geld in Kollektionen stecken und nichts dabei reinkommt. Ich sehe das anders! ... das Geld für Kollektionen ist ein Investment in unsere Brand und vor allem auch in die Industrie!

      Ihr investiert viel Zeit und auch Geld in Kollektionen. Zahlt sich das aus?
      SK:
      Unser Buchhalter meinte mal, dass wir hier sehr viel Geld in Kollektionen stecken und nichts dabei reinkommt. Ich sehe das anders! Es ist eine Werbemaßnahme, denn das Geld für Kollektionen ist ein Investment in unsere Brand und vor allem auch in die Industrie! Mit den Ergebnissen haben wir unseren Ruf, unsere Glaubwürdigkeit und Standards in Stein gemeißelt. Außerdem zieht das unsere Mitarbeiter und auch die Kundschaft an. Klar, kann ich das Geld nehmen und Urlaub machen, mir ein Auto oder Haus kaufen, aber das ist es uns wert.
      Wir wollen mehr international erreichen und dafür brauchst du gute Models, Make-up Artists, … das hat seinen Preis. Eine neue Kollektion bereitet Schmetterlinge im Bauch, dieses Gefühl zieht mich dermaßen an, darauf will ich nicht verzichten müssen.

      Ramona Lesny im Kreis ihrer Mitarbeiter*innen des J.7 hairstyling Ludwigsburg City. Gemeinsam wurden sie jüngst beim J.7 Convention Day zum "Salon of the year hairstyling" gekürt. | Credit: Alex Gabel imSalon

      Mit all meinen Mitarbeitern verbinde ich einfach viel Stolz. Wenn ich deren Entwicklungen miterlebe, vom Lehrling, der anfangs kein Deutsch spricht, aber heute auf der Bühne steht und schwäbelt ... Ja, man muss mitunter sehr geduldig sein und das ist auch eine große Herausforderung.

      Ich bemerke bei Jugendlichen in meinem privaten Umfeld, dass bei der Jobwahl der Verdienst immer bedeutender wird, eine wichtige Stellschraube …
      MB:
      Das große Thema beim Friseur wird immer der Preis sein. Viele Salons merken, dass sie mitziehen müssen und dass sie mehr Gewinn machen, wenn sie 60 statt 30 Euro für einen Haarschnitt verlangen. Sie bemerken aber auch, dass Leute bereit sind, das zu zahlen. Es gibt immer weniger arbeitende Friseure – warum? Das Gehalt! Du kannst nur mehr verdienen, wenn die Preise dementsprechend sind. Ein Rattenschwanz! Und so lange das nicht verstanden wird, wird es auf Dauer so sein, dass Leute, die gut arbeiten und nicht angemessen verdienen, woanders hingehen. Ja, es werden immer weniger Friseure, dafür aber qualitativ bessere und preislich höhere.

      In Vorarlberg (Österreich) hast du Auszubildenden gecoacht und gemeinsam mit ihnen die New Talent Hairshow erarbeitet - als andere Form des Lehrlingswettbewerbes. Wie war das?
      MB: Ooh, das war eine tolle Premiere! 20 Auszubildende auf einer Bühne, eine Show mit komplettem Script, das war unbeschreiblich! Der Boden hat gebebt, die Leute haben gejubelt. Die Lehrlinge, mit denen ich an fünf Sonntagen zuvor gearbeitet und die Show erstellt habe, sind bis heute hin und weg und ich habe bis heute Kontakt zu ihnen. Sie konnten mit Spaßfaktor lernen und einfach machen, was sie wollten, auch wenn mal etwas schiefgeht, egal, am Ende des Tages sind es nur Haare. Das könnte ein Startschuss für etwas Neues sein ...

      ... eine Erneuerung oder eine Konkurrenz zu den Lehrlingsbewerben?
      MB:
      Vielleicht. Denn hier geht es nicht darum, der oder die Beste zu sein und in Konkurrenz zu treten, sondern als Team auf der Bühne zu agieren und das Glücksgefühl mit nach Hause zu nehmen. Friseure sollten keine Konkurrenten sein!  

      Julia Beckers führt seit 13 Jahren ihren Salon „Blondes Gift“ in Aachen. Sie setzt auf ein exklusives Konzept, das auf Qualität, statt Quantität setzt: Nicht die Anzahl der Kunden, sondern die Qualität ihres Handwerks stehen dort im Fokus.

      "Seit der 36h Woche wurden die Stehzeiten im Team reduziert."

      Gibt es eine Leerzeiten-Regelung?
      IS:
      Seit der 36h Woche wurden die Stehzeiten im Team reduziert. Meine Mitarbeiterinnen gehen nicht durchgehend eine Stunde auf Pause, sondern teilen sich die freie Zeit über den Tag, den Leerzeiten entsprechend, auf. Alle sind sehr flexibel in der Einteilung und bereit, früher mit der Arbeit zu beginnen oder auch länger an einem Tag zu arbeiten. Die 4-Tage Woche motiviert sie, ihre Arbeit in der vorhandenen Zeit sehr gut umzusetzen.

      Wie groß ist ihr Team?
      IS:
      Mein Team besteht aus 5 Personen inklusive eines Lehrlings.

      Wie ist eine 4-Tage Woche bei Auszubildenden möglich?
      IS:
       An einem Dienstag pro Monat werden Trainingstage abgehalten. Dann können die Lehrlinge in Ruhe üben und betreut werden. Diese Betreuung übernimmt eine Mitarbeiterin von mir.

      Schreibst du vor, mit welchen Herstellern gearbeitet werden soll? 
      PP:
      Mir ist wichtig, dass unsere gemeinsamen Werte auch in der Auswahl der Produkte wiederzufinden sind. Mir ist wichtig, dass alle Produkte im Salon tierversuchsfrei hergestellt wurden. Ich finde es toll, dadurch, dass mit mehreren Marken gearbeitet wird, lernt man auch immer mal was Neues kennen und macht sich nicht so von einem Hersteller abhängig.

      Wie regelt ihr den Verkauf von Haarpflegeprodukten?
      PP:
      Ich selbst verkaufe keine Friseurprodukte, sondern ein bisschen Keramik und Schmuck von meinen Freundinnen, die die Produkte lokal produzieren. Den Verkauf von Haarpflegeprodukten im Salon überlasse ich zwei Stuhlmietern, die ihr Sortiment allen Kund*innen anbieten. Das klingt bisschen komisch, funktioniert aber ganz gut. 

      Wie seid ihr im Krankheitsfall abgesichert?
      PP:
      Wer selbständig arbeitet, muss sich darüber Gedanken machen und vorsorgen. Für den krankheitsbedingten Ausfall gibt es Zusatzversicherungen wie Krankentagegeldversicherungen, die einen Umsatzausfall auffangen. An Fehlzeiten durch Krankheiten sollte jeder bei der Preisgestaltung denken. Das gehört bei der Selbständigkeit natürlich mit dazu. Als Selbständige eine Woche mit Erkältung im Bett zu liegen und an den Umsatz zu denken, der einem gerade flöten geht, ist nicht so geil. Auch das ist eine Typfrage, wie ich mit sowas umgehen kann. Für Urlaub gilt übrigens das Gleiche.

      Wie wird sich die Friseurbranche Ihrer Meinung nach, in Zukunft weiterentwickeln? Wird es mehr Angebote, wie das Ihre geben?MG: Ich weiß nicht, wie sich die Branche entwickelt, aber ich würde mir wünschen, dass ich junge Unternehmer inspirieren kann, ihre Träume zu verwirklichen!

      Was raten Sie jungen Friseurinnen und Friseuren, die sich mit einer kreativen Idee selbstständig machen wollen?
      MG:
      Ich rate ihnen, alles gut durchzudenken, Pläne zu machen und sich von keinem Rückschlag bremsen zu lassen. Ohne ins kalte Wasser zu springen, wird man im Leben nichts erreichen! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

      Was ich allerdings cool fände, wäre die Möglichkeit, Menschen im zweiten Bildungsweg zu unterstützen. Ich habe Kundinnen, die gern Friseurin gelernt hätten, aber das früher, aus welchen Gründen auch immer, nicht getan haben. Die sind zwischen 30 und 40 Jahre alt.
      Wir müssen Ausbildung so gestalten können, dass die im Leben Stehenden während dieser Zeit finanziell absichert sind, um Wohnung, Unterhalt und Urlaub finanzieren zu können. Wenn du älter bist, hast du eine andere Motivation und wenn du dann JA sagst zu dem Job, dann bleibst du auch dabei. Wir wissen nicht, wie das in zehn Jahren ausschaut, aber ich sehe derzeit eher die Chance bei solchen Leuten, als bei jungen Lehrlingen. Da steckt etwas ganz anderes dahinter und das würde Spaß machen.

      Erdogu - die Friseure

      • 3 Salons in Marburg, Giessen und Bad Nauheim
      • Über 50 Mitarbeiternnen*Mitarbeiter, davon 13 Auszubildende

      "Es braucht nachhaltige Arbeitsmodelle, mit mehr Pausen, mehr Freizeit – und ja, der Lohn muss dabei trotzdem nach oben."

      Vielen Dank für dein Vertrauen und dass du imSalon als Sprachrohr der nächsten Generation wahrnimmst. Wie siehst du die Zukunft der Friseurbranche?
      MS:
      Die ganze Negativität hat keinen Sinn. Natürlich gibt es Themen, die wichtig sind, aber anstatt 7 % MwSt. zu fordern, sollten endlich Löhne angehoben werden – von Unternehmer*innen und Angestellten. Das muss deutlich nach oben gehen. Unser Beruf ist immer noch viel zu schlecht bezahlt! Es braucht nachhaltige Arbeitsmodelle, mit mehr Pausen, mehr Freizeit – und ja, der Lohn muss dabei gleichzeitig nach oben. Es muss uns Unternehmer*innen und auch den Angestellten gut gehen. Sonst will doch keiner mehr diesen Job machen.

      "Mich ärgert Schwarzarbeit, weil ich weiß, wie hart der Weg ist, eine sehr gute Friseurin zu werden. Ich habe so viel Zeit, Geld und Fleiß investiert und das muss entsprechend honoriert werden."

      Schwarzarbeit ist ein aktuell großes Thema, wie stehst du dazu?
      MS:
      Ich persönlich finde es ganz schön frech, in welchen Formen Schwarzarbeit ausgeführt wird. Ob zu Hause im Privaten oder auch bei diversen Salon-Konzepten. Da muss man stärker dagegen vorgehen. Ich denke aber nicht, dass wir dadurch mehr Kund*innen bekommen. Mich ärgert Schwarzarbeit, weil ich weiß, wie hart der Weg ist, eine sehr gute Friseurin zu werden. Ich habe so viel Zeit, Geld und Fleiß investiert und das muss entsprechend honoriert werden.

      "Hier in Berlin werden Meisterbriefe verliehen oder verkauft, ..."

      … und wie nimmst du das konkret in Berlin wahr?
      MS:
      Hier in Berlin werden Meisterbriefe verliehen oder verkauft, um kleine Shops zu eröffnen. Das nervt mich! Aber Kunden werden weiterhin zu Leuten gehen, die schwarz Haare schneiden, weil es schlichtweg günstiger ist und ich glaube auch nicht, dass wir das in den nächsten Jahren eindämmen können. Die Schere von Arm und Reich wird weiter auseinandergehen.

      "Männer haben Lust auf Service."

      Was wünschst du dir von der Innung?
      KB:
      Dauerwelle und Co können kleiner gehalten werden, auch das Augenbrauenfärben muss nicht so viel Raum einnehmen. Das schafft man in einer Schulung nebenbei zu erlernen, aber das Barber-Thema ist so groß: Schnitte, Bartformen, Gesichtsformen, Pflege sowie auch Rasur und Hygiene sind wichtig! Männer haben Lust auf Service. Ich habe 13 Jahre Salon-Erfahrung gesammelt, bevor ich mich selbstständig machte, da wurden Männer zwischen Haarfarbe und Damenschnitt schnell geschnitten. Das vermittelt auch die Berufsschule. Herren-Service muss mehr in den Fokus rücken. Seht doch mal auf Instagram: Die Barber-Reels explodieren! Und nun meine Frage: Warum sprießen überall die Billig-Barber? Weil der Friseur, dieses Feld nicht bedient. Die Industrie hat das Potenzial Herren seit vielen Jahren schon entdeckt. Es braucht aber ein Umdenken der Friseure, erst wenn die das Potenzial Herren erkennen, wird die Innung nachziehen und reagieren. Herren wollen ihren Platz, ihr eigenes Service und nicht zwischen Damenkunden warten, damit sie dazwischen eingeschoben werden.

      " ... warum sprießen überall die Billig-Barber? Weil der Friseur, dieses Feld nicht bedient."

      Wann hast du das Barber-Handwerk für dich entdeckt?
      KB:
      Friseur ist für mich der geilste Beruf der Welt und einer der ältesten Berufe. Mit dem Barber-Handwerk hat alles gestartet. Schon als Gesellin nervten mich die 10 Minuten-zwischendurch Schnitte für den Mann. Ich habe gerne Herren-Kunden bedient und so entstand auch die Idee, meinen eigenen, auf den Herren abgestimmten, Salon zu eröffnen.

      " ... du kannst nicht vor der Konkurrenz sitzen und schauen, ob die etwas falsch machen."

      Viele sind der Meinung, dass Schwarzarbeit durch ausschließliche Kartenzahlung eingedämmt werden kann. Wie stehst du dazu?
      KB:
      Wenn jemand schwarzarbeiten will, macht er das. Als Friseur musst du dich davon lösen, du kannst nicht vor der Konkurrenz sitzen und schauen, ob die etwas falsch machen. Aber es kann schon sein, dass mit ausschließlicher Karten-, Paypal-, Apple Pay-Bezahlung das an der Kasse-vorbei-arbeiten reduziert wird.

      Euer Salon ist in einer eher ländlichen Gegend. Gibt es dort viele Billig-Barber?
      KB:
      Nein. Wir sind in einem Städtchen mit 9000 Einwohnern. Die nächste Stadt ist 30km entfernt, da fängt das Thema langsam an. Das, was mich tangiert, sind die Nachrichten, die gefühlt alle Barber über einen Kamm scheren. Das vermittelt das Gefühl, dass alle Barber schlecht und billig arbeiten, sich Hautpilz verbreitet, etc. – in meinem Umkreis sehe ich das zum Beispiel nicht. Wir sind ein etablierter Barbershop, uns gibt es seit 9 Jahren. Billig-Barber machen auf und wieder zu.

      Vielen Dank für das spannende Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

      "Im Wochenbett, da sollte keine Mutter arbeiten müssen. ... Bei Selbstständigen ist das dein Privatvergnügen."

      Schutzbedarf mit zweierlei Maß?
      JR:
      Das ist die besondere Situation: Die Schwangere braucht einen besonderen Schutz und darf nicht benachteiligt werden. Sie bekommen volles Geld, obwohl sie nicht arbeiten. Die Frau soll sich auf die Geburt vorbereiten, Kraft tanken und schonen. 8 Wochen danach ist das Wochenbett, da sollte keine Mutter arbeiten müssen. Das gilt aber nur, wenn du angestellt bist. Bei Selbstständigen ist das dein Privatvergnügen. Da musst du schauen, wovon du in dieser Zeit lebst.

      Du hast politische Ambitionen, aber auch ein gut gehendes Unternehmen, eine kleine Tochter, hast als Fachtrainerin bei Revlon Professional gearbeitet, bist On Air Stylistin beim SWR, Dozentin in der Medienakademie. Wie schaffst du alles?
      Beky:
      Damit das alles klappt, braucht esein intaktes Haus, sonst kann ich nicht bestehen, bei dem, was ich alles tue. Ohne meinen Mann, der mir den Rücken freihält, wäre das alles nicht möglich. 

      Warum arbeitest du mit Revlon Professional? Was macht diese Marke für dich aus?
      Beky:
      Revlon begeistert mich seit einem Jahrzehnt mit durchgängig hervorragender Qualität. Durch die vielen Jahre hat sich eine sehr offene und ehrliche Kommunikation entwickelt die ich sehr Schätze

      Wie siehst du Zukunft der Friseurbranche?
      BEKY:
      Aktuell sehe ich keine klaren Ziele in der Friseurbranche. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Es wird in den nächsten Jahren noch spannend, wie sich Politik, Handwerk und die Kunstszene entwickeln, denn das wird sich alles auf unseren Alltag und somit auch auf das Friseurhandwerk herunterbrechen. 

      Katharina Walker führt ihre Frisier.bar in Würzburg mit insgesamt 4 Hair-Stylistinnen und 4 Azubis.

      Wie hast du deinen Ausbildungsbetrieb in Weinheim gefunden?
      MK:
      Ich habe vor einem Jahr ein Praktikum in einem Friseursalon gemacht, der mich aber nicht nehmen konnte, weil sie schon zu viele Auszubildende hatten. Eine Mitarbeiterin von dort empfahl mir das Geschäft, in dem ich jetzt bin und das zu diesem Zeitpunkt gerade neu aufgemacht hatte. Ich habe mich beworben und wurde gleich genommen.

      Wolltest du immer Friseurin werden?
      MK:
      Nein. Ich war vorher auf einer Fachschule in einer komplett anderen Richtung, wollte mein Fachabi machen und eigentlich studieren. Aber irgendwie war das nichts für mich. Beim Praktikum im Salon habe ich dann gemerkt, dass mir der Friseurberuf an sich gefällt, die Arbeit, der Umgang mit den Menschen und wie ich mich weiterentwickeln kann.

      Vorurteile? „Wenn man merkt, dass einem etwas Spaß macht (…) sollte man diese ignorieren.“

      Was denkt dein Freundes- und Bekanntenkreis über deine Berufswahl? Gab es Vorurteile?
      MK:
      Meine Freundinnen finden das natürlich gut, weil ich an ihnen üben und ihnen die Haare machen kann. Von Vorurteilen habe ich schon öfter gehört, auch von Leuten aus meiner alten Klasse. Aber ich finde, wenn man merkt, dass einem etwas Spaß macht und dass es einem liegt, dann sollte man so etwas einfach ignorieren.  

      Beim Mentoring Programm hast du Kontakt mit Leuten, die ihren eigenen coolen Salon haben, mit Mitarbeitenden und Azubis und die auf der Bühne stehen. Macht das was mit dir?  
      MK:
      Ich finde das beeindruckend. Da merkt man:  Wenn man klein anfängt, kann man groß werden. Ich habe große Ziele, ich möchte mehr erreichen, über den Salon hinaus, und nicht nach der Ausbildung aufhören. Ich möchte nach außen zeigen, dass der Beruf schön ist, auch wenn das oft nicht erkannt wird.

      „Bei der Ausbildung kommt es stark auf den Salon an, in dem man ausgebildet wird.“

      Wie oft bist du in der Berufsschule und wie zufrieden bist du mit der Ausbildung an sich?
      MK:
      Ich bin zweimal in der Woche in der Schule, einen vollen und einen halben Tag, an dem ich später noch in den Salon gehe. Das System finde ich ganz ok. Ich würde lieber zwei volle Tage in der Schule sein, denn im Unterricht werden die Inhalte so reingequetscht, das ist oftmals stressig. Bei der Ausbildung kommt es stark auf den Salon an, in dem man ausgebildet wird. Ein wenig altbackenes Gefühl habe ich eher in der Berufsschule, vor allem, was die Prüfungen angeht. Da könnte man mehr Sachen abfragen, auf die man sich später im Salon z.B. auch spezialisieren könnte.

      Hast du bereits eigene Kunden im Salon?
      MK:
      Die meisten Kunden, die ich übernehme, sind Farbkunden. Ich übe sehr viel Balayage-Techniken, sowohl an Trainingsköpfen als auch an Modellen. Die werden über meine Instagram Seite auf mich aufmerksam und schreiben mich an. Ich schneide aber auch schon Kinder.

      Hat Instagram dazu beigetragen, dich für den Friseurberuf zu begeistern?
      MK:
      Auf jeden Fall. Gerade über Social Media kann man viele Menschen erreichen und wird erreicht. Man sieht die Friseur-Reels und denkt, ok krass, ich könnte so etwas später auch mal machen! Und wenn ich heute meine Vorher-Nachher Bilder ansehe, sehe ich, was ich schon geschafft habe. Und das ist ein wirklich tolles Gefühl und macht mich stolz.

      Vielen Dank, liebe Maja, für deine Zeit und alles Gute für deinen weiteren Weg in unserer tollen Branche!

      Zur Person:

      Seit fast 20 Jahren führt Sylvia Knapp erfolgreich ihr Friseurunternehmen „SchnittTalente“ mit sechs Vollzeitkräften in Köln. In den letzten sechs Jahren hat sie sich zusätzlich intensiv mit den Themen „Mitarbeitergewinnung und -bindung“ beschäftigt – mit besonderem Augenmerk auf den zunehmenden Fachkräftemangel. Zu diesem Thema hat sie das Seminar „Mitarbeiterglück“ entwickelt

      Über Can Avci AKA Cutbusser:

      • 4 Barbershops: 2 „Fade Club“ und 1 "Cutbusser" in Berlin plus 1 Babershop in Kooperation mit Tesla in der Gigafactory Berlin-Brandenburg
      • 20 Mitarbeitende
      • seit 2022 BaBylissPRO Ambassador und Teilnehmender des BaBylis PROgressive Mentoring Programm
      • bevorzugter Barber der Deutschen Fussball National Elf 
      Sabrina Hagenmüller beim Seminarshooting | Credit: privat

      Wie ist die Bereitschaft in Online Seminare zu investieren?
      SH:
      Ich erlebe es so: Für Qualität und Glücksgefühle wird Geld bezahlt. Meine Online Seminare leben durch mein persönliches Coaching, direktes Feedback und meine Art, Wissen zu vermitteln. Ich sende all meine Emotionen und Wissen durch die Leitungen, um alle mitzureißen und zu begeistern. Ich sehe jeden Einzelnen auf meinem großen Bildschirm und kann Fehlerquellen erkennen, bevor sie entstehen. Das ist praktisch wie Einzelcoaching.

      Hinzu kommt, dass keine Reisekosten entstehen. Die Trainingsköpfe senden wir direkt zu und alle weiteren Infos kommen per Mail mit der Zoom Einladung. Ein Klick und los gehts. Angst vor Technik braucht keiner haben. Meistens telefoniere ich eh mit den Teilnehmern vorab und kläre alle offenen Fragen.

      Was macht das mit deiner persönlichen Lebensqualität?
      SH:
      Ich brenne für meine Seminare und nutze diese Chance, mein Leben als Trainerin mit Kind erfolgreich weiterführen zu können und gerade durch Online Education noch mehr Friseure erreichen und unterstützen zu können. Lebensqualität ist für mich natürlich auch, weniger Zeit auf den Straßen zu verbringen - perfekt für die Co2 Bilanz - und mehr Zeit für effektive Coaching- und Schulungskonzepte zu haben. 

      „Jeder Handwerker kann sich doch mittlerweile aussuchen, welche Aufträge er annehmen will.“

      Wie und nach welchen Kriterien wählst du diese Kundinnen dann aus?
      BN:
      Ich nehme mir die Zeit, meine Kunden am Telefon zu interviewen. Ich frage nach ihren Sehnsüchten, Wünschen, sowie Probleme mit Haut und Haaren. Im Gespräch ergibt sich, ob mich die Leistung interessiert oder nicht. Ich wähle mir meine Kunden aus, aber genauso kann es auch vorkommen, dass ich Kundinnen kündige. Jeder Handwerker kann sich doch mittlerweile aussuchen, welche Aufträge er annehmen will.

      Gibt es Diskussionen mit Kunden ob dieser einheitlichen Preise?
      Filiz:
      Sehr selten und dann erklären wir das.

      Alle suchen Auszubildende, ihr habt gleich 18. Was macht ihr anders?
      Filiz:
      Wir haben festgestellt, dass junge Leute ihresgleichen suchen. Auch wir hatten Zeiten, in denen wir händeringend Auszubildende gesucht haben. Dann hatten wir eine, die sich allein gefühlt hat. Dann haben wir weitere eingestellt und es wurden immer mehr. Die haben so viel Spaß miteinander, sodass eine unglaubliche Gruppendynamik entstanden ist, die zusätzlich alle motiviert.

      Wie zahlt ihr eure Azubis?
      Filiz:
      Die Tariflöhne bei Auszubildenden sind zum Glück gestiegen und je nach Entwicklung erhalten sie Extra-Bonbons.  

      Wie motiviert ihr Azubis zum Haareschneiden?
      Filiz:
      Wir sind unermüdlich zu betonen, dass zu jeder guten Haarfarbe auch ein guter Haarschnitt gehört. Jede Woche organisieren wir während der Arbeitszeit zwei Stunden mit Trainern.

      Wir sitzen hier bei der VIP Masterclass von Schwarzkopf Pro, was nimmst du hier heute mit?
      Filiz:
      Ich freue mich viele sehr, sehr gute Kollegen zu treffen und die Köpfe zusammenzustecken. Für mich ist das sehr bereichernde Inspiration. Wir dürfen nicht gegeneinander, sondern müssen miteinander arbeiten, um den Markt voranzutreiben. Da spüre ich Bewegung und das tut richtig gut.

      Liebe Filiz, ich danke dir für das Gespräch

      Haarkunst Niki Madunovic

      Niki Madunivoc führt ihren Friseursalon mit Fokus auf Balayage und Extensions im Schwarzwald. Sie und ihr überwiegend junges Team bieten in Freudenstadt Haarstyling & Make-up mit viel Herz und Professionalität. Im März 2023 eröffnete die zweite Dependance in Nagold. Die neue Haarkunst-Filiale präsentiert sich als Beauty Concept Store mit Hairstyling, Beauty, Fashion und Accessoires.

      Über Nikola Hofmann:

      Sie startete in einem kleinen Salon in Oberösterreich und perfektionierte ihre Skills bei Lepschi & Lepschi in Linz. Ihr Datendrang führte sie 2019 nach Hamburg, in dieser Zeit war Nikola Hofmann auch schon für die Hairdressing Awards in der Kategorie Herren nominiert. 2020 kehrte sie nach Linz zurück. Seit 2022 ist Nikola Hofmann selbstständig und als Stuhlmieterin im Salon von Markus Meidinger in der Wiener Innenstadt eingemietet. 2023 durfte sie den HDA Award Kategorie Damen West entgegennehmen.  

      "Herausragend, schnell und billig geht nicht. Ich empfehle in so einem Fall gerne an andere Salons weiter ..."

      Zurück zu den Minutenpreisen: Nimmt die Kundschaft die Preise einfach so hin oder wird auch gefeilscht, damit aus einem „L“-Schnitt, doch ein „M“ wird?
      ND
      : Bei mir ist das nicht der Fall. Denn, was gut werden will, braucht Zeit. Herausragend, schnell und billig geht nicht. Ich empfehle in so einem Fall gerne an andere Salons weiter – die Kundschaft muss ins Konzept passen und beide Seiten müssen sich wohlfühlen. 

      Eine meiner Mitarbeiterinnen war beispielsweise selbst eine Kundin von mir. Ich habe sie mit der Spezialisierung in den Beruf zurückgeholt. Sie hatte den Job gewechselt, weil sie nicht mehr in einem konventionellen Friseursalon arbeiten wollte. Die Idee der Lockenspezialisierung und den Umgang mit Naturprodukten fand sie toll. 

      Ohne Chemie gibt’s die besseren Locken?
      Tessa:
      Davon bin ich überzeugt! Ich selbst habe mir 40 Zentimeter meiner chemisch behandelten Haare herausgeschnitten und kenne den Unterschied! Deshalb schneiden wir keine Kundinnen, die chemisch behandeltes Haar haben und weiterhin blondieren möchten. Es sei denn, sie haben vor, umzusteigen.

      Shayna und Florian Knittel leben die Verbindung von Kunst und Haar als SHY + FLO | Credit: KO Photography | Oliver Rust

      Die Ausbildung läuft auch nach einem anderen Konzept ab, wie wir es sonst von Salons kennen …
      SK:
      Wir haben aktuelle vier Lernende. Schon in der Schnupperwoche wird ein eigener Haarschnitt gemacht. Das Ziel ist, dass sie von Anfang an mit den herausfordernden Techniken in Berührung kommen. Sie bringen ihre eigenen Kunden mit und 20 Franken pro Haarschnitt wird zu ihrem Umsatz im 1. Lehrjar gezählt. Der Umsatz pro Model steigt schrittweise an, bis sie Juniorstylisten sind.
      Unsere Lernenden durchlaufen die unterschiedlichsten Themen von Basic- bis Trendtechniken, danach gibt es eine Prüfung und sie bekommen das Shy + Flo Diplom. Wir sind in der privilegierten Position, auch Bewerber ablehnen zu können. Denn Talent muss auf alle Fälle vorhanden sein.

      J.7 school Seminare

      Das Team der J.7 school macht Lust auf persönliche und fachliche Weiterentwicklung und beflügelt euren Salonalltag.

      ► Seminarprogramm

      ► Alle Termine mit Filtermöglichkeit
       

      Arbeiten bei J.7 Company!

      Offene Jobs auf JOKIRA.de

       

      "Ein angemessenes Gehalt ist selbstverständlich, aber das allein ist nicht der Schlüssel zum Erfolg: Sie müssen sich wohl fühlen und gern in die Arbeit gehen. ... Trotzdem muss man als Chefin konsequent sein und unternehmerisch denken."

      Viele Kolleg*innen klagen über Mitarbeitermangel. Bei Ihnen ist das Gegenteil der Fall. Was machen Sie anders?
      IS: 
      Zusammenhalt, ein gesundes Arbeitsklima und das Wohlbefinden einer jeden Einzelnen haben bei uns höchsten Stellenwert. Wir pflegen einen respektvollen Umgang miteinander und begegnen uns auf Augenhöhe. Meinen Mitarbeiterinnen biete ich jeden Raum für berufliche Weiterbildung genauso wie persönliche Entfaltung. Sie sollen selbständig und verantwortungsvoll handeln. Ein angemessenes Gehalt ist selbstverständlich, aber das allein ist nicht der Schlüssel zum Erfolg: Sie müssen sich wohl fühlen und gerne in die Arbeit gehen. Mein Team ist meine zweite Familie. Wir entscheiden alles gemeinsam, so auch die 4-Tage Woche. Trotzdem muss man als Chefin konsequent sein und unternehmerisch denken.

      "Man muss die Vorteile der Selbstständigkeit voll nutzen, z.B. lange Urlaub machen"

      Wie viel Urlaub machst du?
      PP:
      Ich habe mir vor Jahren gesagt „Patze, jetzt bist du selbständig. Du musst jetzt niemanden mehr fragen, ob du Urlaub machen kannst. Jetzt kannst du dich doch selbst fragen, ob du 4 Wochen Urlaub machen kannst.“ Dann habe ich das getan und „ja“ gesagt, bin bis an das andere Ende der Welt gereist und habe mir Zeit genommen, für mich. Ich bin mit so einer krassen Power zurückgekommen, dass ich das ganze Jahr voller Motivation arbeiten konnte. Klar plane ich meine Auszeiten mittlerweile so, dass ich vor und nacharbeiten muss und mache hier und da auch mal nur ein paar Tage Urlaub. Um richtig abzuschalten und mich erholen zu können, brauch ich 4-6 Wochen. Es kann mir keiner erzählen, dass er nach 2 Wochen Urlaub erholt ist. Nach 2 Wochen Urlaub fängst du erst an abzuschalten und bräuchtest dann 2 Wochen, um dich zu erholen und die Akkus wieder aufzuladen. Das ist alles nicht so vorgesehen in der Arbeitswelt. Das ist nicht nur in der Friseurbranche so, sondern ich bin da kritisch mit dem gesamten System. Wir müssen doch leben und genug Power haben, um uns ständig zu motivieren. Keiner ist Friseur*in ohne, dass er den   Job gerne macht. Den Job kann man nur machen, wenn man ihn liebt! Das ist ja schon mal toll und das haben ja nicht alle Berufe. Wir sind diejenigen, die gerne machen, was sie machen, die kreativ sein können bei der Arbeit und im ständigen Austausch mit unterschiedlichen Menschen stehen. Ich finde, es sollte uns auch mal erlaubt sein, eine richtige Pause machen zu können. 

      Als Stuhlmieter*in brauchst du den Meisterbrief, um dich selbständig zu machen. Wie siehst du das?
      PP:
      Ich finde, das Meistergesetz, in heutiger Form, steht der Branche total im Weg. Lasst uns das Meistergesetz in Deutschland bitte ändern. Ich rede nicht davon, den Meistertitel abschaffen zu wollen.Wir sollten allerdings ernsthaft darüber nachdenken, für wen es Sinn ergibt, die Meisterprüfung abzulegen und für wen nicht. Jemand möchte einen eigenen Laden mit Angestellten haben und ausbilden. Ok. Mach deinen Meister! Jemand möchte keinen eigenen Laden haben, keine Angestellten und nicht ausbilden, lediglich seine eigene Terminplanung und Abrechnung machen und braucht die gleiche Qualifizierung in Form vom Meistertitel? Warum? Überall auf der Welt, ob in den USA, Italien, Spanien, UK kann ich mir als Freelancer einen Stuhl in einem Salon mieten und auf selbständiger Basis als Friseurin arbeiten. Solange ich keine Angestellten habe, niemanden ausbilde, ist es doch sinnlos, die ganze Kohle auf sich zu nehmen und die Zeit für Meisterschule aufzuwenden. Ich verstehe nicht, warum sich darüber nicht viel mehr Leute aufregen. Man kann direkt nach der Ausbildung ohne Gesellenjahre und Berufserfahrung in die Meisterschule gehen. Aber eine erfahrene Friseurin kann sich nach 10/15 Jahren im Job aufgrund der Lebensumstände nicht einfach dafür entscheiden sich mal anders aufzustellen, z.B. als Stuhlmieter, soll dann dafür den Meister machen? Diese Person hat vielleicht gar nicht geschafft die Rücklagen zu bilden für die Kosten der Meisterschule oder/und hat Familie und es ist organisatorisch und finanziell nicht drin. Schwupp wieder eine Frau raus aus dem Beruf. Dabei könnte sie als Freiberuflerin viel flexibel arbeiten und Beruf und Kinder doch vereinen.  Diese veraltete Regelung ergibt einfach keinen Sinn.

      Über Kati Reitbauer:

      • KATI r – Salon in Kiefersfelden (Bayern) // Trainerin u.a. Innung Tirol (Österreich9
      • Gewerbeanmeldung sowohl in Österreich als auch in Deutschland
         
      • Selbstständigkeit vor EPU: Salon in Wörgl (Österreich), Franchisepartnerin chaos Rosenheim (Bayern)
      • Trainerausbildung chaos hairconcept, L‘Oréal Fachtrainerin, Wella Fachtrainerausbildung, Salonschulungen und Bühnenevents in Deutschland und Österreich
      • Education für Wifi Tirol, Schwarzkopf Professional und in eigener Sache
         
      • Top Ten HAIRDERESSING AWARD 2008 Österreich        
      • Cutting Edge 2022 Gewinnerin Kategorie Styling Guru // 2023 Nominierte Kategorie Styling Transformation (Österreich)

      www.kati-r.at

      Du warst beim Zukunftskongress für Friseure in Berlin …
      MS:
      Der Zukunftskongress war sehr spannend, aber es geht doch um die Zukunft, um uns junge Menschen, ... ich war schockiert, wie wenig junge Leute vor Ort waren – im Publikum und auf der Bühne.

      Woran glaubst du, lag die Unterrepräsentation der jungen Leute?
      MS:
      Ich vermute, dass es einfach weniger junge Unternehmer*innen gibt. Das ist aber trotzdem kein Grund dafür …

      Johanna Röhls Salon

      Gibt es irgendeine Versicherung, die du abschließen könntest?
      JR:
      Es gibt bestimmt für alles eine Versicherung, aber die Frage ist doch, wer kann sich das leisten und weshalb ist es bei jedem Angestellten in der Basisversicherung abgedeckt, bei Selbstständigen aber nicht. Ich zahle jeden Monat fast 600€ Krankenversicherung und da ist nichts Spezielles drin. Für einen jungen Mensch, der sich das Leben gerade erst aufbaut, ist das eine echte Herausforderung.   
      Klar, ich kann alles absichern, davon leben ja auch die Versicherungen, aber ist das fair? Dass sich angestellte Frauen um gar nichts kümmern müssen und Selbstständige jeden Monat in eine Kasse einbezahlen müssen, nur damit wir in diesen 12 Wochen Geld bekommen?

      Man bekommt das Krankengeld erst 6 Wochen nach der Geburt?
      JR:
      Korrekt, durch die ersten 6 Wochen muss man finanziell auch erstmal durch. Das ist ein ganz schön langer Urlaub. Jede Selbstständige weiß, wie schwer es ist, auch nur 2 Wochen Urlaub zu machen.

      Wie sieht es denn dann mit der Elternzeit aus?
      JR:
      Das Elterngeld bekommt man auch als Selbstständige, aber erst 8 Wochen nach der Geburt. Man erhält vom monatlichen Durchschnittseinkommen des Vorjahres 65%.

      Deine Forderung an die Politik?
      JR:
      Frauen sollen sich in der Zeit, in der sie ein Kind bekommen, keine Gedanken machen müssen, ob der eigene Betrieb es schafft. Ich möchte keine Angst um meine Existenz haben, wenn ich gerade das Schönste in meinem Leben erleben darf. Die Politik spricht immer von Frauenrechten, will die Frau als Unternehmerin fördern und dann schafft sie, es Cannabis zu legalisieren, aber nicht die Frauenrechte.

      Frauen sollen Chancen haben, sich selbstständig zu machen. Es herrscht hier eine unglaubliche Benachteiligung gegenüber Männern und Arbeitnehmerinnen.

      Was empfiehlst du jungen Frauen, die sich selbstständig machen?
      JR:
      Ich war mit 23 selbstständig, da hab‘ ich nicht über Familie nachgedacht. Dann kommt man an den Punkt, hättest du das gemacht, wenn du das gewusst hättest? Oder wäre es einfacher, jetzt angestellt zu sein, in einer guten Position? Das sollte man als junger Mensch zumindest durchdenken und sich dann entscheiden.
      Und es ist ja nicht nur das eigene fehlende Gehalt einzukalkulieren, sondern auch sämtliche Betriebskosten, die anfallen, z.B. Miete, Energie, Versicherungen,…

      Deine nächsten Schritte?
      JR: 
      Manchmal geht es auch darum, ein bisschen Lärm zu machen! Ich spreche es jetzt auf jeder Tagung an, vor allem bei Politikern, vor Kurzem bei Andrea Nahles. Ich hoffe es wird hier etwas passieren.

      Johanna, ich danke dir für dieses offene Gespräch und wünsche dir eine wundervolle Schwangerschaft und viele erfolgreiche politische Kontakte.

      Über BEKY:

      • 3 Salons in Karlsruhe | 14 Mitarbeitende | z.Zt. keine Auszubildenden
      • Vorstandsmitglied im der Innung Karlsruhe
      • freie Mitarbeiterin des SWR als On Air Stylistin in der Maske
      • Dozentin Medianakademie ARD / ZDF
      • aktiv bei FDP Karlsruhe auf kommunaler Ebene Gemeinderätin / Ortschaftsrat Neureut
        beky.online

      Interesse an Weiterbildung mit den BaBylissPRO Ambassadors?

      BaBylissPRO Education

      Wie ist Ilayda auf das BaBYlissPRO Mentoring Programm gestoßen? Warum schätzt sie diese Unterstützung und wie blickt die Auszubildende im zweiten Lehrjahr auf ihre Ausbildung? Lest dazu unser Interview.

      Das war dasBaBylissPRO Mentee-Treffen in Berlin 

      Mehr erfahren über das ►BaBylissPROgressive Mentoring Programm

      Mit dem Mentoring Programm legt BaBylissPRO einen Fokus auf die Zukunft des Friseurhandwerks und ist auch wichtiger Partner des Zukunftkongresses 2025! 

      Du hast jüngst ein Stylingevent für Endverbraucher und Friseur*innen gleichermaßen veranstaltet. Weshalb?
      SH: Ich wollte damit Kollegen und Kunden motivieren, den eigenen Look einmal anders zu stylen und das an ihre Kunden weiter zu transportieren und sie zu motivieren, vielleicht bei einem eigenen Event im Salon, ihre Kundinnen im Umgang mit ihren Haaren zu coachen. Das war ein schönes Event, zu dem 70 Prozent Friseure und 30% Endverbraucher kamen.

      Ich habe die Looks an mir selbst gezeigt, die Teilnehmer saßen an Spiegeltischen mit Stylingtools und Produkten und haben die Looks an sich selbst bei Live Musik vom DJ umgesetzt. Alle waren happy und voller Elan, die Techniken auch für die Zukunft an sich selbst umzusetzen.

      "Wenn wir es schaffen, attraktiver zu sein als die Social Media Welt, hinterlassen wir eine intensive Bindung und Vertrauen beim Kunden."

      Keine Angst, dass Kund*innen dann anfangen, weniger zum Friseur zu gehen?
      SH:
      Wir sollten uns unserer "Macht" bewusster werden! Unser Salon ist unser „Kanal“, unser „Blog“ oder auch „Feed“, in dem WIR die Sprecher/Influencer der Stories sind. Und Geschichten erleben wir tagtäglich genügend! Lasst uns zu unseren Kunden bewusster Infos, Tipps, How-to´s und Aktionen von UNS geben! Wenn wir es schaffen, attraktiver zu sein als die Social Media Welt, dann hinterlassen sie nicht nur ein Like, sondern eine intensive Bindung und Vertrauen zu unserer Person und Fachlichkeit. Aber ja, Social Media müssen wir zeitgleich bespielen, um auch hier für unsere Kunden und Kundinnen interessant zu bleiben.
       

      Um mit neuem Konzept durchzustarten hast du dich von deinen Mitarbeitern getrennt, wie hat sich das angefühlt?
      BN:
      Das war sehr schwierig für mich. Mir hat die Arbeit im Team immer sehr viel Freude gemacht. Die Trennung von meinen Mitarbeiterinnen war für mich die schwerste Entscheidung meines Lebens. Der Druck in der Salongröße, den steigenden Kosten und dem Mitarbeitermangel noch wirtschaftlich arbeiten zu können und der Wunsch mein Kind in der Entwicklung zu begleiten waren so stark, dass ich etwas ändern wollte. Ich wollte wieder mehr selbstbestimmt und mehr für mich als für andere arbeiten.

      Was rätst du allen, die über eine Soloselbständigkeit nachdenken?
      BN:
      Man sollte sich vorher genau seine USPs verdeutlichen und prüfen, für welche Zielgruppe das Konzept interessant ist. Jedes Salonkonzept muss im Vorfeld betriebswirtschaftlich betrachtet und klar kalkuliert werden. Kalkuliert Urlaubstage, Krankheit, Weiterbildung. Welche geschäftlichen und persönlichen Standards, Grenzen und Regeln lege ich für mich fest. Wie schaffe ich es mich selbst jeden Tag zu motivieren? Welche Brands passen zu mir und meinem Angebot? Wer bietet mir von all den Industriepartner, Banken, Kammern, Verbänden das beste Angebot an Unterstützung?

      Bist du Mitglied der Friseurinnung?
      BN:
      Im Moment nicht, ohne Auszubildende fehlt mir der Benefit. Vielleicht sollte in der Innung mal Ursachenforschung betrieben werden, warum sie 80 % der Branche nicht erreicht. Anreize wie vergünstigte Prüfungsgebühren, oder Rechtsbeistand in einer Zeit, in der die Rechtsprechung eher arbeitnehmerfreundlich ist, sind wenig überzeugend. Inspiration und Mode hole ich mir auch woanders. Ich will nicht zu ausschweifend werden, aber in der Innung und auch in der Politik sind die Strukturen zu veraltet. Es geht leider viel zu mehr um Machterhalt, als darum Dinge zu ändern und Neuerungen zuzulassen.

      Im Friseurhandwerk sind zu 80 % Frauen beschäftigt. In Talkrunden oder auf Bühnen sieht man dennoch kaum Frauen. Woran liegt das?
      BN:
      Fragst du mich das jetzt ernsthaft? Wer sitzt wohl zu Hause bei den Kindern? Das ist bedauerlicherweise noch immer die klassische Rollenverteilung.

      Weil Frauen sich jeden Tag zwischen Job, Haushalt, Familie teilen müssen, wählen sie viel bewusster aus, womit sie ihre Zeit verbringen. Wenn ich mich mit Gleichgesinnten auf Augenhöhe treffen möchte, dann treffe ich zum Beispiel Intercoiffure Freundinnen oder Freunde privat zum Abendessen, das gibt mir mehr.

      Vielen Dank Beatrice, dass du mit mir und unserer Community so offen deine Gedanken der letzten Monate geteilt hast. Hab weiterhin viel Erfolg!

      Erdogu - die Friseure
      3 Salons in Marburg, Giessen, Bad Nauheim
      55 MitarbeiterInnen, davon 16 Auszubildende

      Klappt das auch bei deinen Mitarbeiterinnnen?
      ND:
      Es gab sogar einmal den Fall bei einer Kurzhaar-Kundin, die unbedingt einen XS-Schnitt, also 30 Minuten, bei meiner Mitarbeiterin buchen wollte. Ich habe ihr unser Konzept noch einmal erklärt und ihr gesagt, dass mein Team nichts in die Länge zieht und ihr verständlich gemacht: „Für deine Haare musst du eine Stunde bezahlen. Wenn du das nicht möchtest, musst du dir einen anderen Salon suchen.“

      Du hast selbst die Lehre gemacht und in Salons wird sehr oft Wert daraufgelegt, schnell zu sein und viele Kunden zu schaffen. Warum hast du dich für den anderen Weg entschieden?
      ND:
      Ich hatte schon immer ein unternehmerisches Denken, in der Lehre sowie als Mitarbeiterin. Damals war mir schon klar: Je schneller du arbeitest, desto ungenauer wird deine Arbeit. Deswegen: Höhere Preise, keine Abfertigung.

      In Zeiten von Genderbending und Diversität, führst du den Herrenhaarschnitt extra an. Wie kalkulierst du bei Männern mit langem Haar?
      ND:
      Der Herrenhaarschnitt ist mit 40 Minuten + Materialkosten extra angeführt. Es ist eigentlich kein Unterschied. Wir haben den Schnitt extra angeführt, damit keine Fragen aufkommen. Es gibt bei uns Kinderhaarschnitte auf der Preisliste. Bis 12 Jahren werden diese im 10-Minuten-Takt abgerechnet. Ich bin Mutter von 3 Jungs und ich weiß, wie anstrengend es sein kann, mit Kindern zum Friseur zu gehen. Deswegen: Kind darauf vorbereiten und vor dem Friseur-Termin austoben lassen. Je weniger Zeit, umso günstiger wird es. (lacht)

      Hast du Empfehlungen für eine Umstellung auf eine Minutenkalkulation?
      ND:
      Den eigenen Laden nicht durch die rosarote Brille sehen.

      Das wissen eure künftigen Kundinnen?
      Tessa:
      Wir kommunizieren das auf unserer Website und bei der Terminvereinbarung. Möchten sie weiterhin chemisch basierte Produkte verwenden, empfehlen wir gern andere Lockenspezialisten.

      Für die richtige Salonpositionierung: Ist Spezialisierung wichtig?
      TM:
      In meinem Fall war es die komplett richtige Entscheidung. Wenn man etwas täglich macht, ist man darin irgendwann ein Profi; wenn man alle Dinge gleichzeitig macht, ist man in allem gut. Aber gut ist oft nicht gut genug. Locken verlangen einem sehr viel ab. Das ist ganz anders als bei glatten Haaren. Es gibt so viele Arten - von der Naturwelle über die Naturlocke bis hin zur Krause. Auf einem Kopf kann es zum Teil unterschiedlichste Strukturen geben. Wenn man ausschließlich damit konfrontiert ist, sammelt man sehr viele Erfahrungen und davon profitieren Kundinnen und Kunden.

      "Wer nur 80% arbeitet, verdient auch weniger. Das verstehen viele nicht."

      Ihr habt 6 Tage die Woche geöffnet. Ist die 4-Tage Woche für euch ein Thema?
      SK:
      Aktuell nicht, aber wir merken, dass die Thematik auch bei uns aufschlägt. Man muss offen sein und dem Team auch Freiheiten geben, aber gleichzeitig muss man sagen: Wer nur 80% arbeitet, verdient auch weniger. Das verstehen viele nicht. Da hat sich die Einstellung ein wenig verzerrt. Nichtsdestotrotz sind unsere Leute fokussiert und helfen außerhalb der Ladenzeiten bei kreativen Prozessen mit. Es ist eine Art Teambuilding.

      Über Ramona Lesny

      • Gründungsmitglied der J.7 group (2001) gemeinsam mit Achim Rothenbühler, Jens Swafing, Alexander Mäckl, Michael Knöpfle und Thomas Wormser(Letzterer ist kein Mitglied der Geschäftsführung mehr, Anm.)
      • 2 Salons in Ludwigsburg // 21 Mitarbeiter*innen
      • Aufgabe bei J.7: Personal, Büroleitung, Finanzen  

      Ingeborg Salletmayr führt ihren Salon Friseurteam Ingeborg in Münzkirchen Oberösterreich. 

      Was spricht für dich gegen die aktuelle Regelung?
      PP:
      Sie ist nicht mehr zeitgemäß. Das betriebswirtschaftliche Know-how kann man sich auch auf anderem Weg aneignen. Als selbständige Hair- and Make-up-Artistin fragte mich auch keiner danach, wie ich meine Buchführung geregelt bekomme. Salonunternehmer kannst du sein, ohne Friseur zu sein. Die fachliche Ausbildung übernimmt in vielen Salons auch nicht allein die Friseurmeisterin. In der Innung Berlin habe ich das Gefühl, als sei man in den Achtzigerjahren stehengeblieben. Bei dem Ausbildungsmangel, der herrscht, sollten wir neue Wege zugänglicher machen. Nur so können wir jungen Menschen und Quereinsteigern das Friseurhandwerk attraktiver machen. Wir müssen neue Perspektiven bieten und zeigen, dass Flexibilität und guten Verdienstmöglichkeiten im Friseurhandwerk möglich sind.

      Im „la Isla Salon“ macht jeder sein Ding, Ausbilden tut jedoch keiner. Findest du das ok?
      PP:
      Es wird immer jene geben, die gerne ausbilden. Vielleicht 30% der Betriebe. Wer nicht ausbilden mag, der trägt anders dazu bei! Wenn sich das Ausbildungssystem mal einer Modernisierung unterziehen lassen würde , würden wir vielleicht sogar auch ausbilden. Aber bei den aktuellen Aussichten in den Beruf, wenn soll ich da reinschicken? 

      Wäre es für dich ok einen finanziellen Beitrag in Form zu leisten, um die Ausbildung im Friseurhandwerk zu sichern?
      PP:
      Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, aber ich bin dafür, das Problem demokratisch zu lösen. Wenn es zu wenig Salons gibt, die ausbilden, müssen wir alle die wenigen unterstützen, damit sie weiter ausbilden können. Wenn es damit getan ist, dass beispielsweise ein Teil der Handwerkskammerbeiträge, für eine attraktivere Ausbildung im Friseurhandwerk eingesetzt wird, bin ich dabei. Ich kann ja nicht auf der einen Seite dafür sein, die Stellschrauben für Stuhlmieter*innen zu lockern, damit der Beruf attraktiver wird und gleichzeitig die Ausbildung nicht sichern zu wollen. Die Branche geiler zu machen, heißt ganz klar, dass sich jeder ausleben kann.

      Durch die Möglichkeit in unterschiedlichen Berufen zu arbeiten, lernt man oft auch die Vorteile der einzelnen Berufe mehr zu schätzen. Du arbeitest als Hair- & Make- up-Artist, Fotografin und Friseurin? Was liebst du besonders am Friseurberuf?
      PP:
      Ich liebe das Bodenständige und die Planbarkeit im Friseurhandwerk und freue mich, dass oft Kundenkontakte über Jahre halten. Das ist alles nicht so heititei und schnelllebig, wie in der Produktionswelt, wo man heute Hü, morgen Hott auf Leute trifft, die man nie wiedersieht. Der Friseurberuf ist nachhaltiger, besser organisiert und planungssicherer. Ich bin froh, dass ich den Beruf nie aufgegeben habe.

      Warum ist für dich das Geschäftsmodell der Stuhlmiete für dich das richtige?
      PP:
      Für mich war immer die Abwechslung das Allerschönste und mir meinen großen, großen Wunsch nach Flexibilität erfüllen zu können. Mittlerweile habe ich dadurch immer mehr my People aus der Branche gefunden, mit denen man gleich das Gefühl hat, dass es passt. Es gibt immer mehr Kolleg*innen, die nicht so frisörig aussehen und superschön und modern arbeiten und nicht so klischeehaft unterwegs sind.

      Danke für das Gespräch, ich freue mich, dass wir uns kennengelernt haben und bin sehr gespannt, ob unser Gespräch für Veränderung und etwas Diskussionsstoff in der Branche sorgt.

      Michelle Branes mit Paul Kent live für die deutsche friseurakademie Neu-Ulm ►Zur Berichterstattung

      Über Michelle Barnes

      • Geboren in den USA, Wahlheimat Stuttgart
      • Friseurausbildung in Deutschland
      • seit über 20 Jahren Educatorin bei Paul Mitchell (Wild Beauty)

      "Wir müssen von den „Älteren“ mehr gehört werden!"

      Gibt es Wünsche und Themen, die du als Jungunternehmerin an die „Erfahrenen“ in der Branche hast?
      MS:
      Wir müssen von den „Älteren“ mehr gehört werden! Wir werden als junge Menschen oft belächelt und nicht ernst genommen. Es macht doch Sinn, gegenseitig voneinander zu lernen! Ich wünsche mir mehr Zusammenarbeit aller Friseurgenerationen! Aber es liegt auch an uns jungen Leuten, dass wir uns mehr Gehör verschaffen und so die älteren Leute unsere Gedanken zwangsweise mitbekommen.

      Zukunftskongress: Infos, Tickets und Programm

      Alle weiteren Infos zum Zukunftskongress sowie das Programm findet ihr hier 
      ► Zukunftskongress 2025

      Über Sabrina Hagenmüller

      • seit über 13 Jahren Friseurtrainerin
      • Top Akteurin für Wella Professionals
      • Pivot Point Creative Director und zusammen mit Jens Hagenmüller verantwortlich für den jährlichen globalen Trend für Pivot Point.
      • 1 Salon in Essingen / Baden-Württemberg
      • Buchautorin der Bücher ►"Das Grosse Hairstyling Buch“ und ►„I Love Make up“
      • Seit 2021 Mitgründerin der Hagenmüller Online Education GbR, gemeinsam mit Mann Jens Hagenmüllerwww.hagenmuellerhair.com/

      Über Beatrice Naumann 
      Beatrice Naumann ist Concept-Coach, Friseurmeisterin, Visagistin, Master-Trainerin, Fachtrainerin für die Industrie, Heilpraktikerin für Psychotherapie, staatlich anerkannte Diplom Coloristin, Diplom-Salon Service Managerin, Spezialistin für Haarverlängerung und Haarverdichtung, Ligneristin (Permanent-Make-up), Wimpernstylistin, Expertin für Kerasik Keratin Treatment, Diamantblading-Trainerin in Berlin und Brandenburg, Inhaberin Unternehmen Concept.Coaching.

       

      "Man muss mit sich selbst und seinem Salon knallhart ins Gericht gehen."

      Was darf man darunter verstehen?
      ND:
      Alles genau unter die Lupe nehmen und hinterfragen, ob die Qualität noch passt. Haben meine Stühle Risse, muss mein Interieur angepasst werden? Schneidet mein Mitarbeiter nur mit Maschine? Bedarf es einer Weiterbildung? Muss ich mich von Mitarbeitern trennen? Man muss mit sich selbst und seinem Salon knallhart ins Gericht gehen. Das kann sehr unbequem sein.
      Deine Preise müssen mit deiner Qualität und deinen Zielen einhergehen. Es hilft, sich vorzustellen, was und wen man erreichen will, um herauszufinden, was man dafür tun muss. Für mich war immer klar: Wenn du dich selbstständig machst, wirst du der teuerste Salon der Stadt. Das kann ich mir auch erlauben, da ich ein einzigartiges Konzept habe. Ich habe viel investiert, es lohnt sich.

      Hattest du je Zweifel an deinem Konzept und der Minutenkalkulation?
      ND:
      Ein gesundes Maß an Zweifel brauchst du, um aufmerksam zu bleiben.

      Wo soll es nun hingehen?
      ND:
      In 5 bis 10 Jahren möchte ich ein zweites Geschäft eröffnen und meine Mitarbeiter selbst ausbilden. Mein Wunsch ist, dass sämtliche Kollegen nachziehen, damit wir gemeinsam ein Umdenken beim Endverbraucher schaffen. Ich möchte überzeugen, mutig zu sein und ordentlich zu kalkulieren. Gerade wir Frauen sind viel zu zaghaft in unserem Business. Wenn du etwas verändern willst, brauchst du Mut.

      Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

      Was fasziniert dich an Locken?
      Tessa:
      Dass sich die Person, die Locken hat und zu ihnen steht, sich so akzeptiert, wie sie ist und sich nicht in irgendeiner Form versucht, zu verändern, um sich nach einem sogenannten Idealbild zu richten. Und wenn ich es richtig weiß, haben in Europa über 50 Prozent der Menschen zumindest eine Naturwelle im Haar …

      … was ja bestens für dein Geschäftsmodell ist! Ich wünsche die weiterhin alles Gute dafür!

      "Unaufgefordert gibt es bei uns nach dem 2. Jahr im Team eine Woche plus Ferien. ... nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung haben die Lernenden die Möglichkeit, eine ... Weiterbildung bei Sassoon in London zu absolvieren.."

      Fordern eure Mitarbeiter*innen ein Entgegenkommen in punkto Bezahlung oder Reduktion von Stunden?
      SK:
      Unaufgefordert gibt es bei uns nach dem 2. Jahr im Team eine Woche plus Ferien. Aufgrund des großen Kundenandrangs können Ziele leicht erreicht werden. Wir setzen auf eine hohe Anzahl an Seminaren und nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung haben die Lernenden die Möglichkeit, eine 1-2-wöchige Weiterbildung bei Sassoon in London zu absolvieren. Es ist eine Belohnung für ihren Fleiß und ihr Engagement während der Lehre und ein weiterer Schritt in ihrer beruflichen Entwicklung.

      Patricia Piatke 

      HAIRSTYLIST & AIRBRUSH MAKE-UP ARTIST 

      Make-up Artist Website: www.patze.space

      Instagram: @la.isla.salon

      LA ISLA SALON

      -hottest crew in town-

      Hagelberger Str. 56
      10965 Berlin
       

      Welche Themen wünschst du dir für den nächsten Zukunftskongress?
      MS:
      Nachhaltiges Arbeiten! Damit meine ich gesundes Arbeiten, dazu gehört eine gesunde Wochenstundenzahl, eine gesunde Preiskalkulation. Dinge, die auf den ersten Blick wir Kleinkram wirken, aber am Ende dafür sorgen, dass es uns gut geht. Viele Chefs haben das noch immer nicht verstanden. Eine gesunde Arbeitsatmosphäre muss mehr in den Fokus gerückt werden.

      Welche Vorträge wünschst du dir konkret?
      MS:
      Es braucht keine Präsentation einer Abwasser-Recycling-Anlage, die sich keiner leisten kann, sondern Themen, die sofort umgesetzt werden können, wie nachhaltige Umhänge, ordentliches Recycling, von zum Beispiel verwendeter Alufolie oder leeren Haarspray-Dosen. Neben nachhaltigem, gesundem Arbeiten finde ich das Thema Nachwuchs super wichtig! Man muss darüber sprechen, wie Ausbildung moderner gestaltet werden kann.

      Über die Lockenspezialistin Tessa  

      • 1 Salon in Wien, Eröffnung November 2022
      • 4 Mitarbeiter*innen, plus 3 ab Juli 
      • Eigene Produktlinie Locken Elite
      • Vertrieb der Produkte und Lockenaccessoires über den eigenen Webshop

      www.Lockenelite.at

      "Der Friseurberuf soll so etabliert sein, wie der des Künstlers, Architekts, Gourmetkochs oder der erfolgreichen Band."

      Wie ist das Standing des Friseurberufs in der Schweiz?
      SK:
      In der Schweiz verdienen Friseure mehr als in Deutschland oder Österreich. Wir vergleichen uns aber nicht mit anderen Salons, weil wir ein anderes Konzept verfolgen. Ich weiß aber, dass wir bei Shy + Flo sehr hohe Löhne auszahlen. Das geht über den Mindestlohn weit hinaus. In der Schweiz liegt der Mindestlohn bei 4000 Franken. In unserem Salon steigt das Gehalt jedoch schnell in 400 Franken Schritten an. Das hat folgenden Grund: Der Friseurberuf soll so etabliert sein, wie der des Künstlers, Architekts, Gourmetkochs oder der erfolgreichen Band. Dafür muss man aber viel Geld und Zeit investieren, um am Ende mehr zu verdienen.

      "Ich finde das System genial, denn damit können wir unsere Qualitätsstandards in Deutschland schaffen. Aber so wie es aktuell ist, kann es nicht bleiben."

      Wie stehst du zur dualen Ausbildung?
      MS:
      Ich finde das System genial, denn damit können wir unsere Qualitätsstandards in Deutschland schaffen. Aber so wie es aktuell ist, kann es nicht bleiben. Es braucht eine Überarbeitung der Inhalte! Es kann doch nicht sein, dass man noch immer eine Bombage schneiden oder Einlegefrisuren machen muss. Da ist doch klar, dass junge Leute keinen Bock auf diesen Beruf haben.

      Danke, Melina, für das ehrliche Gespräche und alles Gute für die Zukunft!

      Am 27. Januar 2025 diskutiert Natascha Delrue im Talk über die ►Zukunft der Friseurpreise mit Friseur-Filialist ►Oliver Schmidt sowie Friseurunternehmerin ►Gigdem Wieczorekund Unternehmer und Podcaster►Lars Olaf Nicolaisen. Alle Infos zum Kongress: 

      Im vergangenen Jahr hast du den Hairdressing Award gewonnen. Bis du 2024 wieder dabei?
      SK: Auf jeden Fall! Ich bin wieder bei den Hairdressing Awards mit dabei! Es ist ein großartiges Event, bei dem die gesamte Haarindustrie zusammenkommt, um ihre Kreativität zu entfalten, sich gegenseitig zu inspirieren und viele fantastische Menschen zu treffen. Es ist eine tolle Gelegenheit, Teil dieser lebendigen Gemeinschaft zu sein.

      Melina Stog führt gemeinsam mit Chris-Ole Denniger das Salonkonzept "The Colored Cut" in Berlin. Nachhaltigkeit wird im Friseursalon der beiden großgeschrieben. Deswegen setzen sie auf Produkte, die aus recyceltem Material hergestellt werden und tierversuchsfrei sind, aber auch die Reduzierung von Salon-Müll sowie das richtige Recycling sind ein Fixum in ihren Salon-Alltag. 

      Zukunftskongress: Infos, Tickets und Programm

      Alle weiteren Infos zum Zukunftskongress sowie das Programm findet ihr hier 
      ► Zukunftskongress 2025

      Ich wünsche euch alles Liebe und Gute für die nächsten 10 Jahre Shy + Flo! Danke für deine Zeit!

      Über Shy + Flo

      Shayna und Florian Knittel waren für Intercoiffeur Kuhn in Zürich tätig und lernten sich Backstage auf Tournee kennen. Das war der Startschuss für die Erstellung von kreativen Looks für die Hairdressing Awards. Shayna, die gebürtige US-Staatsbürgerin ist, wanderte gemeinsam mit Flo in die USA aus. Beide bekamen das Angebot, Partner eines etablierten Zürcher Salons zu werden: So entstand „Shy + Flo“. Nach fünfjähriger Partnerschaft entschlossen sich die beiden dazu, sich selbstständig zu machen.  

      #partnersincraft. Für Schwarzkopf Professional erarbeiten sie zudem Trend-Looks und stehen regelmäßig auf internationalen Bühnen. 

      Juliette Beke eröffnet am 01.03.2021 ihren ersten müll- und plastikfreien Friseursalon mit Kosmetik. Schönheit, Entspannung und gesundes Haar, hochwertige Produkte... Das alles geht. Nur wie? Sie erzählt es Birgit Senger im Gespräch.

      Wann ist die Idee geboren einen Zero Waste Salon zu eröffnen?
      Juliette Beke:
      Friseurin bin ich ja quasi schon ewig. Während der Flüchtlingskrise vor 6 Jahren habe ich plötzlich angefangen alles, aber auch wirklich alles, in Frage zu stellen. Zu gleichen Zeit wurde ich auf Bea Johnsen, eine Pionierin der Zero Waste Bewegung, aufmerksam. Das hat mich so inspiriert, dass ich seitdem privat mit Zero Waste lebe. Im beruflichen Umfeld konnte ich Zero Waste jedoch nie so umsetzen, wie ich es im Privaten schon gewohnt war. Ich habe mich oft gefragt, wie es in unserer Branche ginge nahezu müll-, plastikfrei und mit guten Rohstoffen zu arbeiten. Die große Frage: Geht das in einer Art, die ich noch als professionell bezeichnen würde? Unprofessionelle Sachen gibt es ja zur Genüge. Ich habe dafür länger gebraucht, jetzt weiß ich: Ja, es funktioniert!

      Auch ganz ohne Einbußen?
      JB:
      Einen konventionellen Friseursalon bekommst du so nicht hin. Es gibt zwar mittlerweile Firmen, die dir viele Artikel in Glasflaschen liefern, aber bei Haarfarbe in der Alutube hört es dann meistens auch wieder auf. Eigentlich gibt es keine Firma, die mir das liefern konnte, wonach ich suchte.

      Einer der Gründe, warum der Friseur und Barber Kostja Epp sich seit Beginn des Jahres beim ►BaByliss PROgressiv Mentoren Programm für Azubis stark macht, sie motiviert, unterstützt, ihnen zuhört. Welche Chancen bieten sich dank dieser Initiative für die Branche und welche Ideen für eine moderne Ausbildung hat er?

      Kostja Epp im Gespräch mit Katja Ottiger    

      Warum bist du beim BaByliss PROgressiv Mentoren Programm dabei?
      Kostja Epp:
       Ich bin im „Team BaBylissPRO“ und ich finde diese Initiative wirklich super. Ich bilde liebend gerne aus, bemerke aber wie alle, dass es immer weniger Azubis gibt. 2005, als ich mich für einen Ausbildung beworben habe, hatte mein Chef noch den Luxus, aus 95 Bewerbenden drei Leute aussuchen zu können. Wenn du Glück hast, bekommst du heute drei Bewerbungen. Das Mentoring Programm hilft Azubis, denen vielleicht ein Mentor fehlt, der sie fachlich unterstützt, motiviert und aufzeigt, was man mit diesem Beruf alles erreichen kann.

      Dieser Look beweist: Trendhaarfarben und schonende Formulierungen schließen sich nicht aus!

      Mit iNOA, der ammoniakfreien, veganen Coloration von L'Oréal Professionnel, gelingt der angesagte Grunge Blonde Look im Handumdrehen – und das bei maximalem Komfort für Kund:innen und Friseur:innen.

      „Lässig gestufte Looks mit matten Farbnuancen wie z.B. der „Blond Grunge Look“ inspiriert von den 90er Jahren werden wir in den nächsten Monaten immer häufiger sehen. Der Fokus liegt hierbei auf matten Farbtönen, die einen einheitlichen und etwas vernachlässigten Look erzeugen. Passend dazu sind auch dunklere Ansätze.“, Dean Teichgräber, Head of Salon Oliver Schmidt Hairdesign Königsallee Düsseldorf.

      Damit dieser Look besonders lange hält, wurde er u.a. mit iNOA umgesetzt. Dank des patentierten Oil Delivery System werden die Farbpigmente besonders effektiv ins Innere der Haarfaser eingelagert – für Brillianz, die bleibt!

      iNOA unsere professionelle permanente Coloration, die nicht nur die Wünsche von Stylist:innen erfüllt, sondern auch die Bedenken der Kund:innen ernst nimmt. Für Farben, die begeistern, ohne Kompromisse bei der Schonung des Haares und der Kopfhaut einzugehen.

      • 48 % mehr Glanz für dauerhaft intensive Farbe*
      • 43 % weniger Haarporosität**
      • 20 % mehr Feuchtigkeit für die Kopfhaut
      • 100 % Erhalt der natürlichen Haarstruktur

      * Instrumenteller Test.

      **Instrumenteller Test: Vergleich L’Oréal Professionnel Coloration, mit und ohne ODS (Öl-Technologie).

      Auch wenn Blond niemals aus der Mode zu kommen scheint, zeigen die Ergebnisse der aktuellen Umfrage im Auftrag des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel (IKW)*, dass braune Haare am beliebtesten sind. Gut ein Drittel der Umfrageteilnehmenden (35%) mag braune Haare an sich selbst am meisten. Nur knapp dahinter liegt mit 32% die Farbe Blond. Mit Abstand folgen Schwarz (12%), Grau (12%) und Rot (9%). 

      Wie hast du das gelöst?
      JB:
      Ich habe umgeschult zum Naturfriseur. Jetzt kann ich die Farben nahezu unverpackt kaufen, denn die Farben sind in Papier verpackt, was ich dann zerkleinern und in meine ►Wurmkiste tun kann.

      Wurmkiste?
      JB:
      Das ist quasi wie eineKompostkiste im Haus, da ist Erde mit Würmern drin, in die kommen alle organischen Reste: Haare, Obst, Gemüsereste, Papier. Das wichtigste sind natürlich Haare.

      Und dem Wurm ist egal, ob die vorher gefärbt waren?
      JB:
      Na, das muss man schon ein bisschen abschätzen. Ich würde mal sagen, „Ja, es ist dem Wurm egal, wenn da alte Farbe drauf ist.“ Konventionell frisch gefärbte Haare würde ich jetzt nicht reingeben. Aber das ist bei mir ja auch kein Thema, da ich mit Naturhaarfarben arbeite und zur Farbvorbereitung das Haar mit einer Natronspülung säubere, bevor ich es mit Planzenstoffen, wie Indigo, Henna, Kurkuma, Leinsamen oder Walnussschalen einfärbe.

      Wie schaut es mit Farbtechnik oder Aufhellung aus?
      JB:
      Nein, Aufhellen im klassischen Sinne geht nicht. Eine leichte Aufhellung von ca. einem halben Ton erreiche ich durch ein Spray, da spielt natürlich auch die Jahreszeit und Sonne mit eine Rolle und die Kundin muss zu Hause mitwirken. Für Farbtechniken arbeiten wir mit Lowlights, Painting und Farbschattierungen.

      Zero Waste bei Pflege und Stylingprodukten?
      JB:
      Haarspray, Wachs, Shampoo, Pflege mache ich selber. Es hat etwas gedauert, bis ich meine Rezepturen gefunden hatte, so dass sie auch professionell sind. Ich verwende dazu meine eigenen ätherischen Öle, was es auch super spannend macht für meine Mitarbeiter, die mit in den Prozess eingebunden werden und sich ihre Ätherischen Öle der Woche aussuchen können. Somit ist das sowas wie ihr eigenes Produkt, das macht sehr viel Spaß.

      Nora Epp beim Trainieren der Mentees | C: Andrea Ganshorn imSalon

      Deine Frau Nora und du, ihr betreut in eurem Salon zwei Mentees, die sich in Ausbildung bei anderen Lehrbetrieben befinden. Wie begeistert sind die Betriebe davon?
      KE:
       Da sind die Zugänge unterschiedlich. Es gibt den Betrieb, der das Programm toll findet und ihre Auszubildene dabei unterstützt und es gibt die andere Seite, die dem skeptischer gegenübersteht.

      Die Azubis haben sich bei euch proaktiv über Social Media beworben. Haben die Lehrbetriebe dem im Vorfeld zugestimmt?
      KE:
       Das müssen sie nicht, aber es ist natürlich schön, wenn sie dem Ganzen zustimmen. Wir wollen ihnen ihre Azubis ja nicht abspenstig machen - und ich kann mir gut vorstellen, dass man uns das unterstellt. 

      Wir wollen die jungen Leute stärker machen, dass sie Lust am Job haben und ihre persönliche Spezialisierung herausfinden. Es gibt hier keine Verlierer. Wenn meine Mentee ihre Passion für Herrenhaarschnitte entdeckt und ihre Chefin davon überzeugt, im Salon eine Herrenecke einzurichten, kann das doch gut für alle sein.

      Wer bestimmt die Themen, an denen gearbeitet wird?
      KE:
       Wir besprechen gemeinsam mit dem Mentee, wo die Probleme liegen und inwiefern Hilfe benötigt wird. Es geht hier nicht rein um den Barbershop. Der Initiative haben sich unterschiedliche Kolleginnen und Kollegen angeschlossen, wie z.B. ►Maher Aslan. Wir waren auf alles vorbereitet, auch auf Haare färben und Styling, aber viele haben ein Problem im Herrenbereich.

      Für größere Darstellung bitte Bild anklicken

      Spannend ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern. Bei Frauen lag mit 39% Blond gleichauf mit Braun, während Männer – an sich selbst wohlgemerkt – mit 24% Blond präferieren.

      Jüngere achten mehr auf die Haarfarbe anderer

      Die Haarfarbe anderer scheint generell nicht so wichtig zu sein. 37% der Befragten geben an, dass ihnen die Haarfarbe von anderen egal ist. Unter den Frauen sind es sogar 44%, die dieser Aussage zustimmen.

      Nach Alter differenziert, lässt sich allerdings feststellen, dass 42% der 16- bis 29-Jährigen an anderen am liebsten Blond mögen, gefolgt von 40%, die braune Haare an anderen bevorzugen.

      Mit dem Älterwerden wird die Haarfarbe des Gegenübers jedoch zunehmend unwichtiger: 50% der Frauen über 50 Jahren haben keine Lieblingshaarfarbe an anderen mehr.

      Männer mögen blonde Frauen

      Die eigene Haarfarbe ist Frauen selten egal – nur 7% sagen dies. Hingegen ist einem guten Drittel (34%) der Frauen die Haarfarbe des anderen Geschlechts gleichgültig.

      Bei den Männern sieht das anders aus. Lediglich 27% der Männer sagen, dass ihnen die Haarfarbe von Frauen egal ist.

      Im Gegenteil: Ein Großteil der Männer legt Wert auf die Haarfarbe von Frauen. 43% der Männer mögen an Frauen am liebsten die Haarfarbe Blond. Bei den Jüngeren sind dies sogar 51%. 40% der Frauen gaben an, bei Männern am liebsten Braun zu sehen. Unter den 16- bis 29-jährigen Frauen steigt dieser Anteil auf 65%.

      selbstgemachte Produkte halten sich nicht all zu lang, sind dafür zero waste, nachhaltig und umweltfreundlich
      Selbst gemachte, nachhaltige Produkte bietet die Dresdnerin an | Credit: privat

      Wie lange hält sich ein selbstangerührtes Stylingprodukt?
      JB:
        Das ist unterschiedlich. Die Wachse zum Beispiel eine Woche, das Haarspray 2 Wochen. Wir machen kleine Mengen, das ist gar nicht so aufwendig, wie man sich das vorstellt. Es ist daher kein Problem die Zubereitung mit in den Arbeitsalltag einzubinden.

      Welche Produkte kannst du den Kunden für zu Hause mitgeben?
      JB:
      Die selbst hergestellten Produkte darf ich laut Kosmetikverordnung nur im Salon nutzen. Ohne Zertifizierung darf ich keine Produkte verkaufen. Für die Pflege zu Hause biete ich Shampooseife und Haarseifen von einer Firma aus Brandenburg und Dresden und ätherische Öle aus Österreich an.

      Stellst du auch dekorative Kosmetikprodukte selbst her?
      JB:
      Ja, alles. Das macht sehr viel Spaß und ist alles gar kein Problem. Für die Herstellung von Mascara musste ich lange tüfteln, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war.

      Das ist nicht unbedingt die Schuld des Lehrbetriebes, sondern vielmehr die des Ausbildungs-Rahmenplanes der Handwerkkammer. Der Herrenbereich wird in der Ausbildung kaum angegriffen und abgefragt. Ich bemerke das auch in meinen Seminaren bei ausgelernten Friseuren oder bei Meistern, da können manche nur einen einzigen Herrenhaarschnitt. Deshalb boomen auch die günstigen Barbershops, in denen zum Teil noch ungelernte Arbeitskräfte beschäftigt sind. Warum lassen wir die unkontrolliert auf dem Markt herrschen? Vonseiten der Innungen und Handwerkskammern besteht da starker Handlungsbedarf!

      Was sollen sie wie angehen? Würdest du dir eine eigene Barber-Ausbildung wünschen?
      KE:
       Ich denke nicht, dass das so schlau ist. Es sollte eher zusammengehörig gemacht werden.

      Was ist deine Idee?
      KE:
       Wenn ich die Friseurausbildung auseinandernehme, sage ich: Es braucht keine Nagelmodellage und keinen Kosmetikteil. Die Gesichtsmassage übertragen wir auf eine Kopfmassage - gerade bei Männern kann man so den Wellnessbereich reinbringen. Wie wäre es, alles auf Unisex zu machen? Es braucht heute den Unterschied zwischen „Herr“ und „Dame“ nicht mehr. Auch ein Mann möchte Haare färben und lange Haare tragen, genauso wie eine Frau sehr kurze Haare haben kann.

      Ich würde die Ausbildung zu einer Haarschneide- und Haarfärbeausbildung „vereinfachen“. Die Grundpfeiler der Ausbildung zum Haarschneidenden und -färbenden Menschen oder zum „Friseur/Barbier“ beinhalten dann auch den Bart und den Umgang mit dem Rasiermesser. Wenn ich mit meinen langen Haaren eine Farbveränderung möchte, muss das der Barbier genauso können, wie lange Haare schneiden. Ich selbst bin auch beides: Friseur und Barbier. Denn ein Friseur kann auch ein Barbier sein, aber ein Barbier kann kein Friseur sein ohne entsprechende Ausbildung.

      Brillanz, die bleibt. iNOA.

      In der Welt der Haarcoloration stehen viele Kund:innen vor entscheidenden Herausforderungen, die oft von Zweifeln und Bedenken geprägt sind. Haarschäden, die individuelle Haarstruktur, die Haltbarkeit der Farbe und die Empfindlichkeit der Kopfhaut sind die vier stärksten Barrieren, die es zu überwinden gilt.

      Gibst du dein Wissen auch an Kunden oder Friseure weiter?
      JB:
      Bisher fehlte mir die Zeit, aber prinzipiell kann ich mir schon vorstellen in Zukunft Workshops anzubieten.

      Spielten auch organische Materialien bei der Ladeneinrichtung eine Rolle?
      JB:
      Ja, ganz wichtig! Natürlich habe ich Friseurstühle, aber es gibt einen großen Holztisch aus heimischer Ulme, den man so schön riechen kann, wenn man reinkommt. Bei der Auswahl des Bodenbelags habe ich mich für Linoleum entschieden, der zu 90% aus Leinöl, Korkmehl, Kiefernharz, Kalksteinmehl und Jutegewebe besteht. Auch das riecht man.

      Reinigungs - und Waschmittel, wie sind die verpackt?
      JB:
      Natron, Soda und Zitronensäure kaufe ich in 25 kg Säcken, das ist für mich nichts Neues, das kenne ich ja schon seit 6 Jahren von zu Hause. Das einzige, was ich noch nicht herausgefunden habe, ist die perfekte Mischung für Spülmaschinen Taps. Da gibt es aber eine Firma, die sehr gute Tabs in Papier anbietet. Die pack ich dann aus und entsorge das Papier in meiner Wurmkiste. Die Würmer essen für ihr Leben gern Papier.

      Spielt Strom und Wasser sparen auch eine Rolle?
      JB:
      Klar, der nachhaltige Gedanke steht über allem. Mir geht es nicht nur darum, müll- und plastikfrei zu sein und reine Inhaltsstoffe zu benutzen. Welchen Strom nutze ich, wieviel Wasser verbrauche ich, wie gehe ich mit Rohstoffen um, sind wichtige Fragen. Ich hab zum Beispiel in den Wasserhähnen Ecoheads, die Wasser einsparen. Strom beziehe ich aus den Bürgerwerken, diese liefern privat gesammelten Strom, gewonnen durch Solarenergie. Ich habe ein papierloses Büro, die Lohnabrechnungen kommen per PDF.Bei mir gibt es keine Zeitungen, sondern Tratsch und Klatsch per App. Das ist mir sehr wichtig.

      Wie finden das deine Mitarbeiter?
      JB:
      Je nachdem wie konventionell zu Hause gelebt wird, ist das für die Mitarbeiter natürlich völlig neu. Ich finde es sehr spannend zu beobachten, wie sie da mitgehen. Die Umstellung geht natürlich nicht von jetzt auf gleich in Fleisch und Blut über. Die einen sind da schon ein bisschen weiter, die anderen brauchen noch ein bisschen, aber das ist doch klar.

      Gibt es Friseure, die wegen des Konzeptes bei dir arbeiten wollen?
      JB:
      Ja, den krassesten Ansturm hatte ich nachdem 3 regionale Zeitungen über uns berichtet haben. Da meldeten sich genau die Kollegen, die wie ich Zero Waste schon privat leben und die immer gestört hat, dass sie in ihrem Job nicht danach leben konnten. Genau das, was ich auch immer gefühlt hatte.

      Wünschst du dir, dass ein paar Friseure nachziehen?
      JB:
      Ja, das wäre toll.

      Vielen Dank Juliette, ich wünsche Dir viel Erfolg mit deinem Zero-Waste-Salonkonzept.

      Dann auch bei den Prüfungen das Geschlecht herausnehmen? Dauerwelle am frei wählbaren Modell, unabhängig vom Geschlecht?
      KE:
       Ja! Eine Umformung, eine Haarfärbung, ein Haarschnitt - das muss gemacht und geprüft werden! Das Geschlecht sollte dabei aber keine Rolle spielen. Wir müssen die Ausbildung aus dem Jahr 1980 ins Hier und Jetzt holen. Dass die Innungen stur bleiben und ihre alteingesessenen Meinungen durchbringen möchten, fährt den Karren gegen die Wand.

      Seid ihr in der Innung?
      KE:
       Nora ist in der Innung hier in Offenbach tätig und nimmt z.B. die Prüfungen für Gesellen und teilweise der Meister ab, was in der Ausbildung der Mentees sehr hilfreich ist. Noras Mentee steht am Anfang ihrer Ausbildung, meine macht gerade die Prüfung. Beide befinden sich also in unterschiedlichen Stadien der Ausbildung und Noras Wissen in Puncto Prüfung ist für meine Mentee von großem Nutzen.

      Um genau diese Bedenken aus dem Weg zu räumen, hat L'Oréal Professionnel Paris im Jahr 2009 die Welt der Haarfarbe mit einem bahnbrechenden neuen Colorations-Ansatz auf den Kopf gestellt: iNOA. Diese erste professionelle Coloration ohne Ammoniak für einen angenehmen Geruch, die auf Öl basiert, ist der Inbegriff modernster Professionalität. Mithilfe der Technologie des patentierten Oil Delivery Systems (ODS), bietet iNOA ein luxuriöses Farberlebnis im Salon. Das ODS treibt den Haarfarbstoffkomplex tief durch die Schuppenschicht bis in den Kortex. Das Haar erhält glänzendere, langanhaltende Farbergebnisse und weiße Haare werden bis zu 100% abgedeckt. Dank ihrer Formulierung ohne Ammoniak bietet iNOA ein optimales Kopfhautgefühl. iNOA sorgt für mehr Feuchtigkeit für die Kopfhaut und Haarstrukturen, einschließlich Locken, bleiben erhalten.

      My Hair [iD] von L’Oréal Professionnel: Unser Pro-Tool für eine personalisierte Farbberatung und innovative Haardiagnose im Salon.

      L’Oréal Professionnel legt besonderen Fokus auf die Farbberatung im Salon. iNOA [iD] wird zu My Hair [iD], unser innovatives und professionelles Farbtool, das den Salonservice begleitet, eine individuelle Farbberatung schafft und iNOA & Dia color vereint. Mit einer Vielzahl an Nutzern weltweit ist My Hair [iD] unser führendes Tool mit innovativen Funktionen für alle Haar-Pros. Die All-in-One-Anwendung ist für alle Coloristen und Stylisten unverzichtbar, wenn es um eine umfassende Farbberatung, inklusive virtueller Anprobe geht.

      Die Funktionen der App umfassen unter anderem:

      • Inspiration. Kunden können ihre Lieblingslooks von iNOA und Dia color virtuell ausprobieren.
      • Profi-Diagnose. Vier Fragen für eine umfassende Beurteilung der Haare eines Kunden.
      • Beratung. Empfehlungen mit den wichtigsten Vorteilen für jedes Produkt.
      • Formulierungen. All-in-One-Rezeptur, ausgewählt aus mehr als 6.000+ möglichen Formeln.

      Verfügbar seit März 2024 im Google Play Store und App Store.

      Lust auf mehr Trendhaarfarben mit iNOA? → Jetzt auf ACCESS, der E-Learning-Plattform für Friseur:innen, entdecken! https://www.lorealaccess.com/de/

      Für mehr Inspiration:
      https://www.instagram.com/lorealpro_education_dach/
      https://www.instagram.com/olivershairstyles/

      Mehr als die Hälfte der Frauen färbt sich die Haare

      • Über die Hälfte (53%) der Frauen hat aktuell gefärbte Haare.
      • Unter den 16- bis 39-jährigen Frauen haben sogar 60% gefärbte Haare
      • Dabei besteht hier eine lange Tradition: 29% der 30- bis 49-jährigen Frauen färben sich seit 10 bis 20 Jahren die Haare, weitere 17% seit mehr als 20 Jahren
      • Nur ein Drittel der Frauen (33%) hat sich noch nie die Haare gefärbt.
      • Bei den Männern tragen dagegen 96% ihre Naturhaarfarbe
      • Doch hier scheint sich eine Umkehr abzuzeichnen. Nur 72% der Jüngeren geben an, noch nie ihre Haare gefärbt zu haben
      ein großer Salon auf 240m² verteilt
      In dem 240m² Salon ist Platz für 6 MitarbeiterInnen | Credit: privat

      Fakten zum Salon

      6 MitarbeiterInnen
      240 m2
      6 Plätze
      1 Friseursalon
      2 Kosmetik Kabinen

      Wie oft seht ihr die Mentees eigentlich?
      KE:
       Live gesehen haben wir uns bisher nur dreimal, die Fahrtkosten dafür werden von BaBylissPRO übernommen. Ansonsten kommunizieren wir über Instagram, WhatsApp, Facetime und stehen jederzeit für Fragen zur Verfügung. Wir werden über Prüfungen auf dem Laufenden gehalten und hören manchmal einfach nur zu.

      Was habt ihr eigentlich davon? Ihr arbeitet gratis, mit Azubis aus anderen Betrieben …
      KE:
       In erster Linie haben wir gar nichts davon, wir verdienen nichts daran und bekommen keinen Ruhm. Aber ich liebe diesen Job und habe mir bewusst das Friseurhandwerk ausgesucht, obwohl ich vorher etwas anderes gemacht habe (Kostja war Mechaniker, Anm.). Ich kann es persönlich nicht ab, wenn jemand schlecht über den Job des Friseurs spricht, diesen Job niedermacht, weil wir ja „nur“ Haare schneiden. Für mich ist es eine Wohltat jemanden für den Job zu motivieren. Wenn man für etwas einsteht, kann man auch investieren! Und das tun wir.

      **Advertorial**

      Interesse an Weiterbildung mit den BaBylissPRO Ambassadors?

      BaBylissPRO Education

      CDU-Bundestagsabgeordneter Michael Donth war im Rahmen seiner Sommertour zu Gast bei Roberto Laraia, Salonunternehmer in Reutlingen/ ZV-Vorstandsmitglied/ Präsidiumsmitglied FB Baden-Württemberg.

      Roberto Laraia nutzte die Gelegenheit zum wichtigen Austausch. Wie kann das Unternehmertum im Friseurhandwerk nachhaltig von der Politik gestärkt und der großen Nachwuchs- und Fachkräftemangelproblematik entgegengewirkt werden.
       

      Roberto Laraia Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Wie kam Herr Donth auf deinen Salon?
      Roberto Laraia:
      In meiner langjährigen Verbandsarbeit habe ich mir viele Kontakte in die Politik aufgebaut und gepflegt. Jetzt kommen sie gerne auf mich zu. Die Sommertouren sind tolle Geschichten für Politiker und ich habe Michael Donth gesagt, dass es einiges fürs Friseurhandwerk zu bereden gibt, dafür hat er sich auch die Zeit genommen.

      Viele kritisieren immer wieder, dass das nichts bringt. Wie siehst du das?
      RL:
      Nichts zu machen, ist nie gut! Natürlich geht ein Politiker nicht raus und sagt ‚Morgen machen wir das‘. Aber, und das ist wichtig, er hat es im Kopf, er hat es verstanden, er hat die richtigen Argumente und in einem nächsten Polittalk erinnert er sich vielleicht genau daran und bringt es vor. Wenn wir auf diesem Wege viele Politiker ständig anstupsen, dann erreichen wir auch etwas. Ihr habt mit dem Zukunftskongress viel angestoßen. Wir haben erreicht, dass alle das gleiche Narrativ verwenden und dieselben Argumente. Ich habe in diesem Jahr eine enorme Entwicklung gesehen, wir sind auf einem guten Weg.

      Welche Themen konntest du bei Michael Donth platzieren?
      RL:
      Wir haben in der Friseurbranche eine ganz spezielle Situation, das muss in der Politik ankommen. Die unfairen Wettbewerbsbedingungen, wie im ► Forderungspapier zusammengetragen, führen zu massiven Problemen in einzelnen Betrieben. Michael Donth hat tatsächlich verstanden, warum wir die 7% brauchen. Zusätzlich habe ich für den Blick auf die gestiegenen Lohnnebenkosten geführt, denn das sind Gründe, warum niemand mehr ausbildet.

      Und was sagt er konkret dazu?
      RL:
      Er war überrascht. Vielen ist überhaupt nicht bewusst, dass die Kleinunternehmergrenze wieder angehoben wird und vor allem welche Auswirkungen das auf unsere Situation hat. Kein anderes Handwerk betrifft das so sehr wie die Friseure. Hier muss uns die Politik entgegenkommen, ob mit 7% Umsatzsteuer, Lohnnebenkostensenkung, Unterstützung der Ausbildungsbetriebe oder massiven Kontrollen der Schwarzarbeit.

      Viele Politiker sehen das große Ganze und haben tatsächlich keinen Einblick ins Geschehen im Einzelnen, wir müssen also noch viel stärker kommunizieren. Welchen Rat hast du hier?
      RL:
      Wenn Themen hochkochen, wie zuletzt das Berufsevaluierungsgesetz, dann informiere ich meine politischen Kontakte sofort und füttere sie mit unseren Fakten und Herausforderungen. Damit geben wir ihnen eine konkrete Diskussionsgrundlage an die Hand. Jeder Innungskollege sollte das tun.
      Und wir müssen gemeinsam und nicht gegeneinander arbeiten.

      Nicht jeder macht positive Erfahrungen mit den Innungen, es gibt auch viel Kritik.
      RL:
      Manche Innungen haben nicht mehr die richtigen Leute, dann sollten sie fusionieren, einige haben das erfolgreich vorgemacht. Wir brauchen starke Verbände, sonst werden wir nicht gehört.

      Und Lobbyisten?
      RL:
      Wir sind die Lobbyisten. Unser Fokus muss auf den anhaltenden Wettbewerbsverzerrungen unserer Branche bleiben, das werde ich nicht leid, zu betonen, denn steter Tropfen höhlt den Stein. Politiker müssen die Besonderheit der Branche verstehen. Wenn wir nicht weiterhin knallhart argumentieren, dann werden wir zum Spielball der Politik und der Handwerkskammern.

      Warum arbeitest du für die Innung?
      RL:
      Idealismus und weil ich von klein auf den Beruf liebe.

      Wie habt ihr die Lokalpresse beim Besuch eingebunden?
      RL:
      Die gesamte Lokalpresse war vor Ort, das ist eine großartige lokale Reichweite. Alle haben unsere Themen aus dem Forderungspapier angesprochen und aufgenommen. Wir müssen Politik und Presse regelmäßig und noch viel mehr füttern.

      Was ist der nächste Schritt mit Michael Donth?
      RL:
      Er muss das jetzt erst mal verdauen, Mitte September werde ich ihn kontaktieren. Ich habe seine Handynummer, bin mittlerweile per Du und der Kontakt bleibt bestehen.

      Danke Roberto für deinen Einsatz und bis bald.

      Ich danke dir, und freue mich auf den ► Zukunftskongress 2025, da sind wir in jedem Fall wieder dabei.

      Wir sehen uns bestimmt vorher noch, aber danke, da freue ich mich sehr.

      Im Gespräch mit Katriina Janhunen

      imSalon: Wenn du nicht in deinem Laden im Harz stehst, bist du als „The Historical Barber“ auf Mittelalter-Märkten und Fantasy-Festivals unterwegs – erzähl mal!
      Ulrich Junga: Ich habe auf Mittelalter-Märkten Seifen verkauft und mich selbst seit gut 20 Jahren mit dem Messer rasiert. Immer wieder kamen Nachfragen „Kannst du mich auch mal rasieren?“ – also habe ich mich informiert, was ich machen darf.

      Beim Gewerbeamt hat man mir gesagt, eine historische Messerrasur wäre kein Gewerbe, das ich eintragen kann, sondern eine „Darstellung“. Also habe ich den Verkauf von Seifen auf Rasiermesser erweitert und ein Gewerbe angemeldet. Fast 10 Jahre hatte ich einen Laden als Barbier in einem Wildwest-Freizeitpark und jetzt meinen eigenen in einer alten Fleischerei im Harz. Bei den Festivals bin ich in ganz Deutschland unterwegs. 

      Wie hast du das Rasieren gelernt?
      Den Großteil meines Wissens habe ich aus alten Friseurbüchern, die ich in Antiquitätenläden finde. Alte Kataloge aus den Staaten, zum Teil mit alten Rezepturen drinnen, ein bisschen Goldstaub eben. Wenn man das liebt, legt man den Beruf am Abend nicht einfach ab.

      Ich bin sehr tief in dem Thema drin und habe mir immer mehr historisches Wissen angeeignet. Meine Tapete ist Original aus 1900 und meine Rasiertassen aus Amerika – alles soll so sein wie damals. Ich arbeite wie im 19.Jahrhundert mit manuellen Handclippern und habe die alten Seifenrezepturen selbst ausprobiert. Ich würde auch gerne Friseure und Barbiere zu dem Thema Messerrasur und Bartpflege schulen und dieses alte Wissen weitergeben.

      Was erwarten sich die Kunden von einem Besuch bei dir?
      Es geht vielen um das Erlebnis und die Historie – manche kommen extra angereist oder planen einen Besuch bei mir im Urlaub dazu, so als kleine Zeitreise. Sie genießen es, ohne das Getue und den Lärm der Maschinen. Manche schlafen auch ein – in den alten Stühlen liegt man ja fast.

      Ich hole die Kunden aus ihrem hektischen Alltag raus, daher habe ich auch Kunden, die regelmäßig kommen. Viele Handwerker aus der Gegend, die den Bart vernünftig gemacht haben wollen. Und auf den Festivals sind es natürlich einfach alle.

      Ich stimme den Bart wirklich auf den Kunden ab – viele Kollegen benutzen ja nicht mal einen Kamm und können nur ein, zwei Schnitte. Ein guter Bartschnitt ist nachhaltig, weil der Kunde soll ja länger was davon haben.

      Eine Friseurausbildung hat dich nie interessiert?
      Das war für mich nie ein Thema – ich verdiene so viel wie ein Friseur, nur mit Rasieren. Drei Jahre unterbezahlt eine Ausbildung machen, lohnt sich da nicht. Ich könnte meine Wohnung nicht bezahlen und wenn ich danach nur die Herrenschiene mache, brauche ich die Hälfte nicht mehr.

      Ich habe zum Innungsobermeister gesagt, wir müssen den Herrenfriseur wiederbeleben, dann hätte ich auch die Ausbildungen gemacht. Aber so muss ich als „Industrie und Handel“ angemeldet bleiben.

      "Der Herrenfriseur muss als Gewerbe und als Ausbildung eingeführt werden, nach amerikanischem Vorbild"

      Wie, du hast dich bei der Innung für einen Herrenfriseur starkgemacht?
      Ja, ich habe mich eigentlich mit der Innung getroffen, weil ich die Schwarzarbeit eines Barbiers angezeigt habe. Wir haben uns lange unterhalten, was gerade Phase ist. Ich habe mich gefragt, was man machen kann, um den Barbier aus der Schmuddelecke herauszuholen. Der Herrenfriseur muss als Gewerbe und als Ausbildung eingeführt werden, nach amerikanischem Vorbild. Damit würde man einen Sack um das Thema Barbier machen.

      Wie waren die Reaktionen darauf?
      Die Kreishandwerkerschaft, der Innungsobermeister und ich haben versucht, eine Ausnahmegenehmigung für mein Konzept zu kriegen, wenn ich die nötigen Fortbildungen dazu mache. Die Handwerkskammer hat das abgelehnt. Mein Salon läuft jetzt in Absprache mit der Innung als „Teiltätigkeit Herrenfriseur" für Rasur und Bartpflege.

      Mit meinem Salon nutze ich auch diese Lücke, die es in Deutschland gibt, aber wenn man die Schwarzarbeit der Barber unter Kontrolle bekommen möchte, muss man den Beruf des Herrenfriseurs einführen. Die aktuell Arbeitenden könnten ja Amnestie kriegen, bis sie eine Prüfung machen können. Die Frage ist, ob das gewollt ist, oder nicht. Der ewige Kleinkrieg zwischen Friseuren und Barbieren würde damit aufhören.

      Wie reagieren denn die Friseurkollegen auf dein Konzept?
      Viele lernen mich auf den Veranstaltungen kennen und sind begeistert, weil ich mit den alten Werkzeugen arbeite. Viele Kollegen machen ja 50er oder 20er Jahre Frisuren auf Veranstaltungen – teilweise holen sie mich dann für die Rasur dazu, weil sie wissen, dass ich das gut mache.

      Richtiges Handwerk, bei dem die Leute danach gut aussehen, das läuft immer. Ich bin jedes Jahr auf einem Gothic Festival, da stehe ich den ganzen Tag am Stuhl und danach bin ich richtig geschafft. Die Konzentration ist nach so einem Tag einfach durch, die Leute stehen aber Schlange. Ich trinke dann immer demonstrativ mein Feierabendbier, damit keiner mehr kommen kann, ob es nicht doch noch geht.

      Die zwei ältesten Barbierstühle Europas stehen bei dir im Laden und du nimmst sie auch mit auf die Festivals - wo kamen die her?
      Beide sind aus den USA – dort sind Barbiere ein sehr großes Thema und die hydraulischen Stühle gibt es dort seit 1895. Den Zweiten hatte ich nur als Ersatzteillager für den Ersten gekauft, bis ich an der Seriennummer gesehen habe, dass er noch älter ist, nämlich von 1898. Die Kunden sind schon beeindruckt davon, aber haben auch manchmal Angst, etwas kaputtzumachen.

      Wonach wählst du deine Produkte aus?
      Ich selbst verwende meine originalen, alten Messer. Die Rasiermesser, die ich verkaufe, sind nur von deutschen Traditionsherstellern, zum Teil streng limitiert und natürlich Neuware.

      Ich teste alles, was ich verkaufe an mir selbst und gerade bei Rasierseifen bin ich sehr kritisch. Ich habe mich mit einem Seifenmeister zusammengesetzt und so lange daran gearbeitet, bis die Konsistenz wirklich gepasst hat. Damit schaffe ich Arbeitsplätze bei einer Lebenshilfeeinrichtung und habe ein Top-Produkt nach meinen Vorstellungen, mit meinem Namen. Manche meiner Kunden kaufen auch nur Seife und Pinsel und brauchen dazu noch die Beratung.

      Wie sind die Zukunftspläne eines historischen Barbiers?
      Ich habe genug Pläne! Ich muss noch ein, zwei Brettchen zusägen und ich reise viel auf den Märkten.  Da ist man eine Woche raus aus der Welt mit 12.000 Menschen, die alle ihre Rolle spielen…

      Friseurmeister und Schlagersänger in einem kommt nicht so oft vor. Im Salon als Tim Bibelhausen bekannt, performt er unter anderem auf Mallorca als Tim Toupet. Nach seiner Friseur-Ausbildung und dem Abschluss zum Meister eröffnete er seinen Salon "Hair Concept" in Pulheim (Nordrhein-Westfalen). Mit dieser Vorgeschichte ist es naheliegend, dass sein erster Hit „Du hast die Haare schön“ lautete. 2015 war der Ohwurm wochenlang in den deutschen Charts vertreten. Weitere Mallorca-Hits wie „Ich bin ein Döner“ oder das „Fliegerlied“ folgten.
      Gerade auf Mallorca, wo er im Bierkönig abends performt, haben wir mit Tim Bibelhausen telefoniert.

      Hallo Tim, du bist gelernter Friseur und hast auch einen Salon in Nordrhein-Westfalen. Führst du diesen noch immer?
      Tim Bibelhausen: Den Salon Hair Concept hatte ich 1996 mit einer Partnerin eröffnet. Ich bin noch immer stiller Teilhaber des Salons und meine Geschäftspartnerin leitet das Geschäft aktiv vor Ort. 

      Wie kommt man eigentlich vom Salon auf die Bühne?
      TB: Auf der Bühne war ich schon vorher, weil ich als Akteur für Toni&Guy on stage war. Ich hatte damals viele prominente Kunden aus der Schlagerszene, wie Michelle oder Matthias Reim. So kam alles ins Rollen. Das Lied "Du hast die Haare schön" war ursprünglich als PR-Kampagne für den Salon geplant. 

      "Davor habe ich den Zick Zack Scheitelkamm entwickelt, patentieren lassen, produziert und vermarktet."

      Wie bist du mit diesem Erfolg umgegangen?
      TB
      : Ich war schon immer sehr umtriebig und hatte vor meinem Friseur-Salon eine Diskothek geführt. Davor habe ich den Zick Zack Scheitelkamm entwickelt, patentieren lassen, produziert und vermarktet. Mit dem Singen habe ich es anfangs nicht so ernst gemeint, aber ich habe dann die Chance genutzt und jetzt pendle ich zwischen Mallorca wo ich meine Auftritte im Bierkönig habe und Deutschland.

      Wie viel Friseur steckt in Tim Toupet? Wie sehr werden hinter Bühne Haarstylings unter die Lupe genommen?
      TB:
       Ich bin in 3. Generation Friseurmeister, nach meinem Opa und Vater. Für mich ist es der schönste und spannendste Beruf, weil man in kurzer Zeit so viel wundervolles umsetzen kann. Das ist in mir drinnen, das bekomt man nicht raus und natürlich schaue ich ganz genau, wenn ich Frisuren sehe oder meine Lebenspartnerin von einem Friseurbesuch nach Hause kommt.  

      Vielen Dank Tim, für die Zeit, die du dir genommen hast und das Gespräch!

       

      2022 veröffentlicht der singende Friseur eine neue Single „Pietro Lombaaadi“. Diesen wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten: 

       

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Du bezeichnest dich als mutigen Friseur, was heißt das?
      Marco Dupré:
      Ich bin ein kleiner Rebell und sage offen, was ich denke. Man liebt mich oder hasst mich dafür. Ich bin jetzt 32 Jahre alt, seit 7 Jahren selbstständig und habe gelernt, dass es häufig besser ist, seine Meinung zu sagen. Auch bei Kunden mache ich nicht Dienst nach Vorschrift, sondern führe so meine Gespräche. Wichtig ist immer höflich und respektvoll zu bleiben, aber halt mit eigener Meinung.

      Wie gehen Kunden mit dieser Geradlinigkeit um?
      MD:
      Man zieht ja immer seinesgleichen an. Natürlich gibt es auch Kunden, die mit meiner Persönlichkeit nicht klarkommen. Aber dafür gibt es andere Stylisten im Team, die besser zu ihnen passen. Als Salon probieren wir immer wieder neue Sachen aus, das ist wirtschaftlich mutig. Auch unser Gespräch heute, heikle Themen anzusprechen, das finde ich mutig.

      "Samstags geschlossen, das hat uns auf dem Arbeitsmarkt tatsächlich attraktiver gemacht."

      Ihr seid ein hochpreisiger Salon im Bahnhofsviertel in Frankfurt und habt Samstag und Sonntag geschlossen. Seit wann ist das so?
      MD:
      Diese Überlegung trage ich seit Jahren mit mir herum. Das ist ein Learning aus Bewerbungsgesprächen, denn viele Menschen wollen samstags nicht mehr arbeiten. Auf diesen Zug bin ich aufgesprungen. Seit 1. Januar 2024 ist samstags geschlossen und das hat uns auf dem Arbeitsmarkt tatsächlich attraktiver gemacht.

      Kommentar von Guido Paar

      Willkommen im aktuellen Deutschland, wo kleine und mittelständische Unternehmer sich fragen müssen, ob der Staat nur ihr Gegner ist oder bereits ihr Feind. Ich betreibe einen Friseursalon mit rund zehn Mitarbeitern. Fast alle Branchen kämpfen gegen die unaufhörliche Flut von staatlichen Eingriffen und Regulierungen, daher bin ich nur ein Beispiel von vielen. Die Hauptschauplätze dieses Artikels? Personalkosten, Steuerrabatte und geringfügige Beschäftigung.

      Die Mindestlohn-Falle: Ein Schuss ins Knie

      Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin für gute Löhne! Das Problem sind nicht die Bruttolöhne, sondern die Nettolöhne - also was zwischen brutto und netto passiert. Und das steuern nicht die Unternehmen.

      Vor fünf Jahren waren die Bruttolohnkosten noch überschaubar. Seitdem haben sie sich um teilweise über 40% erhöht. Dank der unüberlegten Mindestlohnforderung und deren Durchsetzung. Dies hat nicht nur die Löhne der unteren Lohngruppen nach oben getrieben, sondern zwangsläufig auch die Löhne der oberen Leistungsträger-Lohngruppen (diese allerdings geringfügiger). Warum? Damit es „gerecht“ bleibt, Leistungsträger wollen schließlich nicht vernachlässigt werden, wie ein guter Unternehmer weiß, im Gegensatz zur Regierung. Das Ergebnis? Die Lohnkosten in meiner Branche sind inzwischen auf 50% gestiegen – eine Belastung, die den Betrieben die Luft abschnürt.

      Die 50% wären schon längst überschritten, wenn die Betriebe nicht mit Preiserhöhungen reagiert hätten. Aber die Preise können nur bis zu einem bestimmten Punkt erhöht werden, ohne Kunden zu verlieren. Die Preiserhöhungen um insgesamt 20- 25% in den letzten 5 Jahren waren so hoch, wie historisch noch nie zuvor. Sie decken aber gerade einmal die Lohnsteigerungen. Und was ist mit den anderen Kostensteigerungen? Die Inflationsrate der letzten 5 Jahre liegt kumuliert bei 21,2%. Diese zusätzlichen Ausgaben werden aus den Gewinnen bezahlt. Ergo: sinkende Gewinne. Wie demotivierend für die Leistungsträger.

      Die Nettolöhne sind in derselben Zeit übrigens nur um 28,5% gestiegen. Warum nicht auch um 41%, wie die Bruttolöhne? Der gewiefte Initiator der Mindestlohnsteigerung hat es geschafft, dass sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber dadurch mehr abgeben müssen. Sollte der Mindestlohn nicht steigen, damit Arbeitnehmer mehr in der Tasche haben? Stattdessen kassiert der Staat ordentlich mit, nämlich die Differenz von 12,5% zwischen Brutto und Netto sowie die zusätzliche Umsatzsteuer aus den Preiserhöhungen. Es ist einfach, den barmherzigen Robin Hood zu spielen, wenn Robin sich dabei selber sehr bereichert. Es ist unanständig, die Krise seiner Wirtschaft auszunutzen, um sich daran zu bereichern und somit die Kaufkraft, Investitionskraft und Innovationskraft zu schwächen.

      Wir erleben alle täglich, wie sich die unüberlegten Mindestlohnforderungen flächendeckend auf die Preise auswirken. Mehr Lohn, höhere Preise, höhere Staatseinnahmen. Gegner oder schon Feind?

      Sascha Mylenbusch im Interview mit Celina Roth

      Sascha, wie kam es dazu, dass du dir deinen Assistenzhund Mavel geholt hast?
      Sascha Mylenbusch:
      Ich war schon immer ein großer Tierliebhaber. Dann gab es irgendwann eine Phase, wo ich aufgrund meiner Krankheit das Haus nicht mehr verlassen konnte. Der Tipp meiner Ärztin war, sich mit dem Thema Assistenzhunde auseinanderzusetzen.

      Wie ist es mit Assistenzhund im Berufsalltag?
      SM:
      Es macht einen Unterschied, ob ich eine Stelle mit Hund suche oder eine Stelle mit Assistenzhund. Dadurch, dass ich einen Assistenzhund habe, lässt sich darauf schließen, dass ich eine Krankheit habe und dadurch eingeschränkt bin. Auch wenn mich die Krankheit im Berufsalltag eigentlich nicht beeinflusst, denn ich arbeite fleißig und zuverlässig. Ich gebe zusätzlich auch Seminare und Workshops. Ich bin ja keiner, der nichts macht. Aber viele wollten keinen mit Behindertenausweis einstellen und dann zusätzlich auch noch mit Assistenzhund.

      Was waren damals die Gründe für Absagen?
      SM:
      Oft wurde mir gesagt, ich sei überqualifiziert. Wobei ich mich frage, wie man als Friseur überqualifiziert sein kann. Man sollte doch als Arbeitgeber froh sein, wenn man einen hoch-qualifizierten Mitarbeiter kriegt.

      Dürfen bei dir auch Mitarbeiter oder Kunden ihre Hunde mitbringen?
      SM:
      Ja, wir haben auch Kunden, die ihren Hund hin und wieder mitbringen. Meine Mitarbeiterin hat keinen Hund. Es wäre aber auch kein Thema für mich, da mein Hund mit anderen sehr verträglich ist. Es gibt Kunden, deren Hunde schon beim Vorbeilaufen in den Salon möchten, weil sie wissen, dass sie hier willkommen sind.

      Wie verhält sich dein Hund im Salon?
      SM:
      Bei Kunden verhält er sich anders als bei anderen Menschen. Er hat seinen eigenen Bereich hinten. Da hat er Ruhe und kann nicht die ganze Zeit angefasst werden. Er merkt trotz einer gewissen Distanz, wenn bei mir etwas wäre.Es ist gottseidank in eineinhalb Jahren nur einmal vorgekommen, dass er auf der Arbeit für mich da sein musste.

      Kolumne von Elisabetta Giannattasio

      Haarpolitik

      Damals, als ich noch jung war; also quasi vorgestern, da nutzte man noch sein Haupthaar; um so einiges zum Ausdruck zu bringen. Ob Gruppenzugehörigkeit oder Musikgeschmack - für alles gab's die passende Frisur. Meine Frisur beispielsweise, die aus heutiger Sicht unter dem dehnbaren Begriff der Kunst betrachtet werden könnte, war ein Zeichen der unbändigen Rebellion gegen alles und jeden, nämlich der in Form gebrachte Wille, anders auszusehen.

      Tim, du setzt beim Thema Mitarbeiterführung auf besondere Goodies als Motivation. Erzähl mal!
      Tim Schädlich:
      Ich habe mir schon vor Jahren überlegt, wie ich Mitarbeiter an mein Unternehmen binden kann. Anfangs habe ich 25 Euro H&M-Gutscheine oder Ähnliches zwischendurch verschenkt, wenn ein Haarschnitt oder eine Farbe besonders gut war. Ich wollte damit das Gefühl vermitteln, dass sie einen guten Job gemacht haben. Oftmals ist es genau das Gegenteil: Du holst dir deine Mitarbeiter ins Büro, wenn was schiefläuft, und ich wollte die positiven Leistungen hervorheben. Jetzt gibt es Goodies wie Mitarbeiterwagen, Yogakurse oder ein exklusives Essen.

      War Mitarbeiterbindung schon immer ein wichtiger Punkt für dich?
      TS:
      Ich startete allein, ohne Mitarbeiter und ich musste mir von null alles aufbauen. Das lag aber auch daran, dass ich nicht die optimalen Preise hatte. Mein Preis-Niveau war zu niedrig. Sobald ich Mitarbeiter hatte, nutzte ich die Möglichkeit, sie zu „belohnen“. Ich glaube, viele Unternehmer machen das falsch.

      Inwiefern?
      TS:
      Man beschwert sich über die Forderungen der Mitarbeiter und ist frustriert und lässt die Goodies dann doch lieber bleiben. Man kommt dann in eine Spirale: Chef ist frustriert, Mitarbeiter auch. Viele Unternehmer machen ihre Taschen voll, wenn es gut läuft, aber wenn es nicht so gut läuft, wie in Corona-Zeiten, zahlen sie plötzlich 67% Gehalt. Sie jammern, aber sitzen 3 Wochen später im Flieger zu den Malediven oder kaufen Louis Vuitton. Das ist paradox und trotzdem beschweren sich alle, dass sie keine Mitarbeiter bekommen. Wo bleibt hier die Wertschätzung?

      Felix Ganster im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Herzlichen Glückwunsch zum 100-jährigen Jubiläum. In der wievielten Generation sind sie jetzt?
      Felix Ganster
      : In der vierten Generation, mein Urgroßvater hat den Salon 1924 gegründet, fast an gleicher Stelle wie heute, ca. 50 Meter Luftlinie entfernt.

      100 Jahre, das können nicht viele sagen. Viele Friseurdynastien scheitern daran, dass der Nachwuchs nicht ins Handwerk einsteigen möchte. Waren sie von Anfang an begeistert vom Friseurberuf?
      FG:
      Ich habe mir den Beruf erst mal angeschaut, ganz ohne müssen und ohne Druck. Bei Oliver Bohn in der Friseurschule startete ich, um möglichst rasch einen breiten Einblick zu erhalten. Das hat gepasst und 18 Jahre später sitze ich hier und habe es nie bereut.

      Friseur Ganster feiert 100-jähriges Jubiläum, ►hier nachlesen.

      Sind Sie der offizielle Geschäftsführer?
      FG:
      Nein, das ist aktuell noch mein Papa Nico. In den nächsten Jahren wird es peu à peu auf mich übergehen.

      Wie habt ihr Arbeitszeiten verteilt?
      MD:
      Wir haben den Montag anstelle des Samstags geöffnet, das funktioniert hervorragend. Das haben wir unseren Kunden klar kommuniziert, es hat auch jeder verstanden. Termine werden nun unter der Woche gebucht und das geht gut, denn unsere Kunden bauen Überstunden ab, haben Homeoffice, arbeiten insgesamt weniger Stunden. Wenn sie zum Arzt müssen, dann kriegen sie das auch unter der Woche hin, warum also nicht den Friseur?

      Wie schaut die Bilanz des ersten Halbjahrs aus?
      MD:
      Unser Umsatz hat sich sogar noch erhöht. Denn wir haben jetzt den großen Vorteil, dass wir an einem ganzen Montag mehr Strähnen / Balayage-Behandlungen durchführen können. Am kürzer geöffneten Samstag ging sich häufig nur eine aufwendige Technik pro Mitarbeiter aus. Jetzt machen wir zwei bis drei.

      "Ich gehe davon aus, dass wir in wenigen Jahren jeden Friseurtermin vorab zahlen lassen."

      Ebenfalls zeigt ihr sehr prominent eure Stornierungsregeln. Ist No-Show noch immer ein großes Problem?
      MD:
      Das ist ein sehr frustrierendes Thema. Wer innerhalb von 24 Stunden absagt, muss den Termin bezahlen. Es gibt auch keine Ausreden, denn wir senden vorab Erinnerungsmails, SMS, etc. Außerdem leisten Kunden ab 150,00 € eine Anzahlung, zusätzlich muss jeder Termin online gebucht werden, so haben wir alle Daten. Ich gehe davon aus, dass wir in wenigen Jahren jeden Friseurtermin vorab zahlen lassen.

      "Ich zeige mit dem Finger aber nicht nur auf Barbershops..."

      Zum Thema Schwarzarbeit, wie machen dir in Frankfurt die ‚Billigsalons‘ zu schaffen?
      MD:
      Es ist in Frankfurt genau wie überall und ich gehe so weit zu sagen, dass schwarze Schafe in der Überzahl sind. Es gibt immer mehr Salons, wo man sich fragen muss, ob dort ein Meistertitel dahintersteht, ob es eine Kasse gibt oder wo nach 23 Uhr noch hinter verdunkeltem Schaufenster gearbeitet wird.
      Ich zeige mit dem Finger aber nicht nur auf Barbershops, denn ich kenne auch einige andere Salons, die ihre Mitarbeiter schwarz zahlen.

      "Der Herrenhaarschnitt ... sollte mindestens 50 € Euro kosten, egal, ob auf dem Land oder in der Stadt."

      Welche Lösungsansätze siehst du?
      MD:
      Es machen noch immer zu viele Salons auf, in denen der Herrenhaarschnitt 13 € kostet. Der sollte aber mindestens 50 € Euro kosten, egal, ob auf dem Land oder in der Stadt. Die Bedingungen, einen Salon zu eröffnen, müssen verschärft werden. Die Elektronische Kassenpflicht sollte viel stärker geprüft werden. Billigsalons sind leider in der Überzahl, tun der Branche allgemein nicht gut, denn die ziehen das Image immer wieder runter.

      "Es gibt viele Menschen beim Hauptzollamt und der Polizei, die dafür ihre Gehälter erhalten und es ist deren Aufgabe, da richtig hinzuschauen und ihre Arbeit zu machen."

      Hast du schonmal Unregelmäßigkeiten bei Finanzpolizei oder Zolldirektion gemeldet?
      MD:
      Also ich habe schon ein paar Mal bei der Handwerkskammer angefragt, ob da tatsächlich ein Meistertitel hinterlegt ist. Das ist aber auch das einzige. Ich bin kein Fan davon, Kollegen anzuschwärzen. Ich würde mich das auch nur anonym trauen, dazu muss man wissen, dass in Frankfurt teilweise Clans dahinterstehen.
      Es gibt viele Menschen beim Hauptzollamt und der Polizei, die dafür ihre Gehälter erhalten und es ist deren Aufgabe, da richtig hinzuschauen und ihre Arbeit zu machen.

      Wie siehst du da die politischen Aktivitäten?
      MD:
      Das Gleichgewicht Friseur und Politik ist nicht ausgewogen. Ich habe schon das Gefühl, dass wir als Branche oft im Stich gelassen werden. Es muss viel mehr und monatlich kontrolliert werden. In Frankfurt sehe ich nie Kontrollen.

      "Mit der Rechtfertigung der Schwarzarbeit in der Tasche, gehen viele aus der Ausbildung raus."

      Was können wir innerhalb der Branche dagegen unternehmen?
      MD:
      Es müsste bereits in der Ausbildung und Meisterschule für die Auswirkungen der Schwarzarbeit sensibilisiert werden. Bei vielen wird es gut geredet, weil die Tariflöhne noch immer so niedrig sind. Mit dieser Rechtfertigung der Schwarzarbeit in der Tasche, gehen viele aus der Ausbildung raus.

      Was würdest du dir denn von den politischen Sprachrohren, den Innungen wünschen?
      MD:
      Ich bin kein Innungsmitglied, da ich darin keinen Mehrwert sehe und mir Innovationen fehlen. Ich sehe da nichts, wo ich denke ‚Wow, dem schließe ich mich an'.

      Was würdest du gerne sehen?
      MD:
       Tariflöhne müssen nach oben geschraubt werden! Insgesamt müssen Arbeitsbedingungen verbessert werden, da muss halt jeder im Salon bei sich selbst anfangen, die Politik könnte hier helfen, indem sie die ganzen bürokratischen Hürden reduziert.

      Würdest du denn in Verbänden mitarbeiten?
      MD:
      Ich würde mich gerne für die Weiterentwicklung der Friseurbranche zur Verfügung stellen, weiß aber nicht, wo ich anfangen soll. Meine Kontakte mit der Friseur- und Kosmetik-Innung Frankfurt waren nicht sehr fruchtbar. Es fehlt das Momentum, wir brauchen Stürmer da oben, die Tore schießen.

      "Ich jüngere Menschen am Pult sehen, nicht nur die alten Herren, die sich nicht verändern wollen."

      Was müsste passieren, dass du einen Mehrwert siehst?
      MD:
      Es braucht mehr Roundtables, bei denen Tacheles gesprochen wird. Und die Innungen müssen weitestgehend modernisiert werden. Wenn man da auf manche Webseite schaut, fühlt man sich 30 Jahre zurückversetzt, da liegt viel Potenzial.
      Die Räume, in denen die Auszubildenden ihre Prüfungen und Weiterbildungen machen, sind nicht attraktiv. Die Prüfungsbedingungen sind nicht mehr zeitgemäß. Ich kann die Liste unendlich fortsetzen. Aber solange ich hier keine Bewegung sehe, kann ich keinen Zuspruch geben.
      Und dann möchte ich jüngere Menschen am Pult sehen, nicht nur die alten Herren, die sich nicht verändern wollen.

      Steuerrabatt für Ausländer: Das neue Fairplay?

      Jetzt wird also ein Steuerrabatt für ausländische Arbeitnehmer in der Politik diskutiert. Was passiert, wenn Berufseinsteiger aus dem Ausland mehr Netto in der Tasche haben als erfahrene, seit Jahren loyale mitarbeitende Kräfte? Richtig, die Motivation der Leistungsträger sinkt. Beständigkeit, Weiterentwicklung und jahrelanger Fleiß werden nicht belohnt. Stattdessen wird belohnt, wer aus dem Ausland kommt. Der Arbeitgeber darf dann „gerecht“ werden, indem er die Bruttolöhne seiner beständigen Mitarbeiter anhebt. Klar, warum nicht – schließlich blüht die Wirtschaft! Und wieder würde der Staat damit seine eigenen Einnahmen erhöhen. Was für eine Scheinheiligkeit?!

      Der Steuerrabatt ist eine gute und notwendige Maßnahme, aber für ALLE! Anderenfalls wird diese Ungerechtigkeit die Gesellschaft weiter spalten. Das können und wollen wir uns doch nicht leisten, oder?

      Geringfügige Beschäftigung: Ein Anreiz zur Teilzeit?

      Es gibt eine Möglichkeit die Lohnsteuerabgaben zu gestalten. Sogar Politiker sprechen in Talkshows über die 4-Tage-Woche und äußern, dass Unternehmer sich gefälligst Gedanken machen sollen, um Arbeitsplatze attraktiv genug zu gestalten und Mitarbeitende zu binden. Das machen wir unaufhörlich, liebe unwissende Politiker. Wie motiviert denn unser System die Arbeitnehmer und bindet Arbeitnehmer an Arbeitsplätze? Indem es sie dazu bringt, ihre Vollzeitarbeitsstelle zu reduzieren und zusätzlich einen Job unter 520 Euro woanders anzunehmen. In einer Massagepraxis verabschiedete ich mich bis freitags, die Rezeptions-Mitarbeiterin erwiderte, dass sie künftig freitags nicht mehr in der Praxis arbeite. Ich fragte sie, ob der Wohlstand ausgebrochen sei, wegen der Arbeitszeitreduzierung. „Im Gegenteil“ war die Antwort. Sie habe für freitags eine andere Stelle als geringfügig Beschäftigte angenommen. So arbeitet sie einen Tag der Woche brutto für netto. Das reduziere ihre Steuerlast sehr. Das könnte Schule machen. Ein Traum für jeden Arbeitgeber, der händeringend nach Fachkräften sucht und darüber nachdenkt, Mitarbeiter zu binden. Wer hat sich das ausgedacht, ein Gegner oder ein Feind? Und bald wird in der Zeitung stehen: „Nebenjobs werden in Deutschland immer notwendiger“. Womöglich verbunden mit der politischen Forderung, den Mindestlohn steigern zu müssen.

      Ein nächstes Beispiel: Ich suche für meinen Salon eine tägliche Reinigungskraft für die Abendstunden. Eine eifrige Auszubildende möchte das übernehmen, aber das geht nicht. Sie darf am Ausbildungsplatz keine weitere geringfügige Beschäftigung haben, bzw. sie müsste dann den Zusatzverdienst voll versteuern. So wird sie ihre Stelle im Supermarkt behalten und ich suche weiter. Ein System, das Arbeitgeber und Arbeitnehmer bindet? Fehlanzeige! Ich kann nicht glauben, dass niemand in Berlin diese Problematik frühzeitig erkennt, um sie zu verhindern. Außer es ist gewollt, dann bestätigte es aber die Vermutung, von einem Feind regiert zu werden.

      Ich möchte es nochmal als Frage formulieren: Haben wir in Deutschland wirklich ein System, das auf diese Weise Arbeitgeber und Arbeitnehmer trennt? Und warum haben wir kein System, das Arbeitgeber und Arbeitnehmer aneinanderbindet?

      Ein Freibetrag für Arbeitnehmer: Ein Schritt zur Gerechtigkeit

      Ein möglicher Ausweg wäre ein Freibetrag über 520 Euro für JEDEN Arbeitnehmer. Das würde die Bürokratie abbauen und echte, notwendige Barmherzigkeit zeigen. Wer soll das denn bezahlen, wird Berlin nun fragen? Ein fast 1 Billion Euro schwerer Topf sollte dafür ausreichen, auf diese Weise die Kaufkraft, Gerechtigkeit und die Wirtschaft ankurbeln. Zumindest konstruktiver als Kanonen davon zu kaufen.

      Wie viele solcher Artikel müssen noch geschrieben und gelesen werden, bis sich endlich etwas ändert und die Politik der Wirtschaft seriös zuhört? Immer weiter belasten, das machen nur Gegner und Feinde. Wir brauchen Lösungen, die spürbare Entlastungen bringen und nicht in erster Linie die Staatskasse füllen, trotz Krise.

      Der Druck auf kleine Unternehmen: Die unsichtbare Krise

      Kleine Unternehmen, wie mein Friseursalon, stehen unter immensem Druck. Die Regulierungen und Kostensteigerungen ersticken die Innovationskraft und den Unternehmergeist. Resignation macht sich breit, und zwar bei denjenigen, die die meisten Menschen beschäftigen. Während große Konzerne durch Automatisierung und Skaleneffekte ihre Kosten kontrollieren können, kämpfen kleine Betriebe ums Überleben. Der Staat scheint das nicht zu begreifen oder es ist ihm schlicht egal. Ein gutes Beispiel für die Feindseligkeit des Systems gegenüber denen, die ehrlich etwas leisten, Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft am Laufen halten.

      Die soziale Gerechtigkeit: Ein Trugbild?

      Wir entwickeln uns immer weiter weg von einer Gesellschaft, die Leistung fördert. Wollen wir wirklich weiter Politik für die Faulen und Dummen machen? Die Erhöhung der Löhne und die Einführung von Mindestlöhnen sollten die soziale Gerechtigkeit verbessern. In der Praxis sieht es anders aus. Die Leistungsträger werden ignoriert, degradiert und demotiviert. Die sogenannte soziale Gerechtigkeit ist ein Trugbild, das den wahren Kosten und Folgen nicht gerecht wird. Wir müssen uns fragen: Ist es gerecht, dass die erfahrenen und beständigen Mitarbeiter, die Rückgrat und Stabilität eines Unternehmens darstellen, weniger in der Tasche haben als neue Berufseinsteiger aus dem Ausland, nur weil diese einen Steuerrabatt erhalten?

      Fazit: Ein Weckruf an die Politik

      Die Politik muss aufwachen und die Realität der kleinen und mittleren Unternehmen anerkennen. Ständig hören wir etwas über die Reduzierung der Bürokratie, selbst von Politikern. Wo hat sie sich denn in den letzten Jahren reduziert? Warten wir mal den 01.01. nächsten Jahres ab. Dann kommt die E-Rechnung, ein riesiges Bürokratiemonster, was die Wirtschaft erstmal wieder belasten wird. Es braucht Unterstützung und Entlastung für die Leistungsträger. Und es braucht Gerechtigkeit! Andernfalls wird der Staat vom Gegner zum Feind der Unternehmer und loyaler Arbeitnehmer, die das Fundament unserer Wirtschaft bilden.

      Und er spaltet die Gesellschaft durch installierte Ungerechtigkeiten.

      Wann hören diese blinden Regierenden endlich mal richtig den Menschen zu?

      Guido Paar
       

      Über Guido Paar

      Guido Paar ist Friseurunternehmer (Paar Friseure in Willich), Trainer, Kolumnist in der Wirtschaftswoche und Mitglied im Vorstand der Intercoiffure Deutschland.

       

      Wie gehst du damit um, wenn Kunden Mavel füttern?
      SM:
      Er kriegt mehr Leckerlis mitgebracht als wir. Die Kunden fragen vorher immer, was sie Mavel mitbringen dürfen, von daher stört mich das nicht.

      Was sind die gesetzlichen Unterschiede zwischen Assistenzhunden und Haushunden?
      SM:
      Mit einem Assistenzhund hat man mehr Zutrittsrechte. Wir dürfen überall hin, wo Menschen in Alltagskleidung hingehen dürfen, also Supermärkte, öffentliche Räume und und und. Alles andere wäre Diskriminierung und das ist ja strafbar.

      Wie beeinflussen Panikattacken deinen Salonalltag und wie geht Mavel damit um?
      SM:
      Zum Glück beeinflussen meine Panikattacken mich im Salonalltag gar nicht, da ich auf der Arbeit ein für mich stabiles Umfeld habe. Bei Panikattacken fühle ich mich oft einfach wie abwesend und paralysiert - Herzrasen und Luftnot. Marvel fängt an mir das Handgelenk abzulecken und mich zu stupsen. Dann weiß ich, ich muss auf mich achten. Er legt zum Beruhigen seinen Kopf auf mein Bein.

      Wie erkennt Mavel Panikattacken und könnte er das auch bei Kunden erkennen?
      SM:
      Mavel riecht die. Bei anderen weiß ich‘s nicht, aber er erkennt Gemütszustände sehr viel schneller. Wenn zum Beispiel eine Freundin von mir da ist, die eine psychische Erkrankung hat und der es richtig schlecht geht, dann merkt er das. Auch da hat er schon raus, wann es ihr schlecht geht und wie er sich um sie kümmern muss. Gerade ältere Kunden, die keinen Hund mehr halten können, freuen sich einfach ihn mal kurz streicheln zu können.

      Ist dein Hund für dich ein Marketing-Tool?
      SM:
      Ich nutze ihn nicht bewusst als Marketing-Tool, aber jeder der meine Instagram- oder Facebook-Seite kennt, der weiß, dass wir einen Hund haben. Auf meiner Website steht auch, dass Kunden mit Hunden willkommen sind. Wir sind ein Safe Space, in dem niemand diskriminiert wird – wir stehen für Toleranz und Respekt.

      Wie stellst du sicher, dass Mavel genug Auslauf bekommt?
      SM:
      Ich habe den Luxus, dass ich zweimal die Woche eine Hundesitterin habe und es gibt ja noch die Morgen- und Abendrunden. Viele Menschen kapieren nicht, dass nicht nur der Auslauf den Hund fordert, sondern auch die Kopfarbeit. Wenn Hunde im Kopf gefordert werden, sind die oft viel müder, als wenn sie drei Stunden spazieren waren. Dadurch, dass Mavel ja im Gegensatz zu einem Haushund immer arbeitet, ist er abends platt. Der betritt das Sofa oder Bett und schläft direkt.

      Duftstoffe, Chemikalien, Lärm… ist das ein Problem für Mavel?
      SM:
      Mit Lärm hat er keine Probleme. Er hat schon in der Welpen-Schule gelernt durch ein Bällebad zu springen oder durch raschelnde Tunnel zu laufen, das war ihm alles egal. Ich habe auch den Luxus eines großen, schlauchförmigen Salons, das heißt, bis Düfte überhaupt bei ihm ankommen, würde es ewig dauern.

      Inwieweit bereichert Mavel dein Leben und deinen Beruf?
      SM:
      Er bereichert mein Leben, weil ich weiß, dass ich mich immer auf ihn verlassen kann. Wir haben ein tolles Verhältnis. Er ist sehr stark auf mich geprägt. Nicht nur wenn er im Arbeitsmodus ist, sondern auch wenn er im Wald umherrennt. Durch ihn gehe ich wieder mehr raus, ich mache viel mehr, ich habe mehr Sicherheit gewonnen und lebe mein Leben ganz normal.

      Was waren deine Anfangsfehler?
      TS: 
      Es ist ein Klassiker, den jeder Selbstständige von seinen Anfängen kennt: Du machst es lieber zu günstig, um mehr Kunden zu bekommen. Das ist aber komplett idiotisch. Wir werden aber so geprimed, denn wann kommen wir Friseure in den Medien vor? Bei den Themen „schlechte Arbeitsbedingungen“, „Mindestlohn“ oder „Altersarmut“ - keine Spur von Beauty und Lifestyle!

      "Wer sagt uns Friseuren, dass wir keine 200 Euro für einen Haarschnitt nehmen können?"

      Wer sagt uns Friseuren, dass wir keine 200 Euro für einen Haarschnitt nehmen können? Mein Umdenken kam in einer Zeit, in der ich 12-14 Stunden arbeitete, ein Kunde nach dem anderen, keine Freizeit, wenig Familienfeiern. Ich habe zwar gutes Geld verdient, aber für den Stress war es zu wenig. Ich habe dann auch begonnen, Seminare zu geben und war darum oft in Hotels.

      Dort stellt niemand die Frage, warum das Schnitzel 30 und nicht 20 Euro kostet. Du weißt, es ist ein schönes Hotel und du akzeptierst das – das wollte ich auch für unsere Branche.

      Warum hat es bei dir funktioniert und so viele Unternehmer*innen hadern bei den Preisen?
      TS:
       Ich habe den Vorteil, dass ich noch andere Standbeine habe und wirtschaftlich nicht mehr von meinem Salon abhängig bin. Wenn es dein Brot-und-Butter-Geschäft ist, haben die Leute Angst. Sie denken: Wenn ich die Preise erhöhe, kommen die Leute nicht mehr. Das ist ein Schutzmechanismus. Wenn ich ab morgen nur mehr 300 Euro Schnitte verkaufe, würde noch immer jemand in den Salon kommen.

      Du bietest deinen Mitarbeiterinnen* ein Provisionsmodell. Wie funktioniert das?
      TS:
       Angenommen, der Mitarbeiter verdient 3.000 Euro. Ich rechne dann vor, was in den ersten Monaten an Tagesumsatz erwirtschaftet werden muss, damit wir beim Gehalt bleiben oder höher gehen können. Monatlich sind das in diesem Fall 12.000 Euro. Werden aber 13.000 Euro eingenommen, dann kriegt der Mitarbeiter von den 1.000 Euro 25%. Genauso verdienen sie 10% pro Verkaufsprodukt und ab 1.500 Euro verkaufte Produkte bekommen sie 15%. Aber auch Soft Skills werden belohnt, wenn ich z.B. bei Veranstaltungen Unterstützung erhalte. Es müssen nicht nur die Einnahmen stimmen, um ein höheres Gehalt zu bekommen. Mein Credo ist: Jeder, der sich entwickelt, wird belohnt.

      Wie geht man damit um, wenn zwei Stylistinnen an einer Kundin arbeiten?
      TS:
       Dann buche ich den Umsatz auf beide Accounts, weil eine den Service verkauft und die andere es ausführt. Betriebswirtschaftlich ist es jetzt nicht ganz korrekt, denn ich habe eigentlich nur einmal Umsatz und verteile ihn zweimal. Aber ich sehe in den Jahresumsatzzahlen, dass diese ansteigen, und außerdem wird das Konkurrenzdenken minimiert, da zusammengearbeitet wird.

      Wie lange dauert es, bis so ein Prämien-System entwickelt ist?
      TS:
       Das hat locker 10 Jahre gedauert und wir sind noch nicht fertig.

      Stimmt es, dass es bei dir im Salon einen 10.000 Euro Haarschnitt gibt?
      TS:
       Ja. Das ist abends an der Bar entstanden. Viele Kollegen saßen beisammen und prahlten, wie viel sie für einen Haarschnitt kassieren. Ich war von der Situation etwas genervt und sagte, dass ich ab jetzt der Teuerste von allen werde.

      Aber was steckt hier wirklich dahinter? Es klingt eher nach einem PR-Gag.
      TS:
       Ich sehe das, wie beim Auto-Quartett. Jeder weiß, wer die Bugatti-Karte hat und die höchsten Zahlen, gewinnt. Mit dem 10.000 Euro Haarschnitt kreiere ich Erlebnisse für die Kunden. Welcher Handwerksbetrieb macht das mit seinen Kunden? Du positionierst dich in einem ganz anderen Orbit. Menschen wollen Teil von etwas Besonderem sein. Warum stehen Leute bei Louis Vuitton an? Bestimmt nicht wegen der Qualität des Produktes, sondern weil sie dazugehören möchten. Unsere Kunden können sagen: „Ich gehe zum Friseur, der 10.000 Euro für den Haarschnitt nimmt.“

      Was ist im 10.000 Euro Haarschnitt inkludiert?
      TS:
       Im Grunde ist es eine Reise, bei der ein einmaliges Erlebnis geschaffen wird. Gemeinsam fliege ich mit den Kunden zum Beispiel nach New York. Dort schlafen wir in den besten Hotels inklusive eines sehr hochwertigen Concierge-Service, der sich um alle Belange der Mitreisenden für diesen Trip kümmert. Das Ganze startet schon mit einem VIP-Service in Frankfurt am Flughafen, wo man direkt mit dem Auto zum Flugzeug gefahren wird. Wir sind ausschließlich in Michelin-Sternerestaurants zum Essen, außerdem besuchen wir auch diverse Sportevents wie Basketball, Football oder Konzerte. Natürlich bekommen sie von mir einen Haarschnitt. Kostendeckend ist diese Aktion zwar nicht, jedoch nehme ich das Geld aus meinem Marketing-Budget.

      Wie oft wird ein 10.000 Euro Haarschnitt gebucht?
      TS: 
      Einmal im Jahr können 6 Personen mit dabei sein. Dafür gibt es eine Anmelde-Liste. Ich ecke damit auch bei sehr vielen Kollegen an, denn die verstehen die Querverbindung bei so einer Aktion nicht. Die bezeichnen mich als Spinner, aber sie sind diejenigen, die leider jammern, sich nicht gut genug fühlen, niedrige Preise haben und so weiter. Es geht mir einfach darum, Kunden sowie Mitarbeiter richtig abzuholen.

      Danke, Tim, für das spannende Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

      Balayage so weit das Auge reicht

      Nun schreiben wir das Jahr 2024 und entwickeln uns zu einem von Vielfalt geprägten und toleranten Land. Die haarige Subkultur, unsere aktuelle Jugend, zeigt hingegen Folgendes:

      7:30 Uhr an den Bushaltestellen der Nation, Castingshow für eine klar definierte Rolle im Theater des Lebens. Balayage so weit das Auge reicht: Lange blonde Haare, die da enden, wo der Hosenbund beginnt. Von der Rückseite nicht zu unterscheiden.

      Genau das ist aber völlig konträr zu allem, was sich gerade in unserer Gesellschaft ereignet. Da frage ich mich, warum ist das so …

      Credit: Andrea Ganshorn

      Wie hält man an Tradition fest, ohne verstaubt zu wirken?
      FG:
      Ich denke, das ist personenabhängig. Irgendwann sieht man, dass es Bereiche gibt, die nicht mehr modern sind. Mit dem Generationenwechsel ergibt sich das auch irgendwie automatisch, der Nächste sieht Dinge anders, meist zeitgemäßer.

      Diese Übergaben gestalten sich häufig schwierig, wie läuft das bei ihnen?
      FG:
      Ein Generationenwechsel ist immer eine Herausforderung, das liegt in der Natur der Sache. Natürlich kommt es während des Prozesses zu Reibereien, da müssen alle Beteiligte loslassen lernen.

      Gibt es Empfehlungen, die sie aus dem Prozess herausgeben würden?
      FG:
      Miteinander reden! Ich denke, jeder hat gute Argumente und die sollten gegeneinander offen abgewogen werden. Irgendwann muss man sich entscheiden, ob man mal herunterschluckt oder lieber für die Durchsetzung kämpft. Wenn man da die richtige Balance findet, dann schafft man das.

      Sie gönnen sich zum Jubiläum ein neues Einrichtungskonzept, was wird anders?
      FG:
       Die Substanz des Salons bleibt bestehen, wird aber komplett renoviert und neu bestückt. Hierfür arbeiten wir mit einem großen Friseureinrichter zusammen. Ganz wichtig ist ein vollkommen neues Technik- und Lichtkonzept.

      Worauf wurde beim Lichtkonzept geachtet?
      FG:
      Es ging vorrangig darum, alle technischen Anforderungen zu erfüllen, was Lumen etc. angeht. Es gibt ja strenge Richtlinien, die man als Gewerbebetrieb erfüllen muss. Gleichzeitig wollten wir, dass der Salon heller, frischer und größer aussieht. Hierfür haben wir eng mit einem regionalen Anbieter zusammengearbeitet, der das Ganze für uns konzipiert hat.

      Und das Technikkonzept?
      FG:
      Wir haben vieles im Salon automatisiert, mit Smart Home Adaptern, die alles steuern. Wir haben den Computerstandplatz erweitert, einen Computer in die Mix-Ecke gestellt. Im Digitalen haben wir den Terminplan sichtbarer eingebettet. Es gibt jetzt ein rundes Musikkonzept. Aber auch Kleinigkeiten wie einen eingebauten Wassersprudler.

      Was ist ein eingebauter Wassersprudler?
      FG:
      Wir haben eine sehr hohe Wasserqualität, jetzt kommt das gekühlte Sprudelwasser direkt aus dem Hahn, das spart sehr viel Zeit, aber auch die Lagerung von Wasserflaschen fällt weg.
      Wir haben zusätzlich auch einen Kühlschrank direkt in die Wand einbauen lassen. Quasi Technik kombiniert mit Servicecharakter, um ein umfassendes Getränkeangebot von Saft, über Bier, bis Sekt anbieten zu können. Das ist bei uns gratis dabei.

      Ihr habt auch eine Solar-E-Ladesäule für Kunden. Das ist gratis?
      FG:
      Sie ist pauschal immer für unsere Kunden gratis. Allerdings gibt es eine Einschränkung, sie wird ausschließlich aus Solarenergie gespeist. Der Kunde tankt grün und solange Strom da ist, steht dieser gratis zur Verfügung. Dieser Parkplatz ist ebenso barrierefrei und von dort aus kommt man ebenerdig direkt in den Salon.

      Das klingt sehr durchdacht und serviceorientiert. Und es geht ja weiter. Ihr bietet auch einen öffentlichen Wickelplatz. Was heißt öffentlicher Wickelplatz?
      FG:
      Das war eine Initiative der Stadt St. Ingbert, an der wir uns beteiligt haben. Wir sind hier in einem relativ kleinen Ort, in dem es genau eine öffentliche Toilette gibt. Diese war irgendwann einmal kaputt und die Stadt startete die Aktion „nette Toilette“, mit der sie Gewerbeteilnehmende bat, während der Geschäftsöffnungszeiten eine Toilette plus Wickeltisch bereitzustellen. Das wurde sehr gut bezahlt und daran haben wir uns gerne beteiligt.

      Fotocredit: Natalie Färber

      Bildest du aus?
      MD:
      Ja, ich habe zwei Azubis, einen im ersten und einen im zweiten Lehrjahr. Die werden so von uns eingearbeitet, dass sie recht bald am Kunden mitarbeiten können, so bleiben sie alle motiviert. Und das tun sie zu den normalen Preisen für den Kunden. Unsere Auszubildende im zweiten Lehrjahr verdient bereits mehr als im dritten Lehrjahr üblich.  

      Die Schneideausbildung hast du extern trainieren lassen?
      MD:
      Ja. Ich unterstütze Wochenseminare bei der Innung, selbst nehme ich mir einen Tag pro Woche Zeit für das Training und wir nehmen sie zu vielen anderen Seminaren mit.

      Wie läuft für dich die Mitarbeitersuche?
      MD:
      Ich habe keine Mitarbeiterprobleme, da habe ich mir ein gutes Image in Frankfurt aufgebaut. Ich bin bei der Auswahl sehr selektiv, ein Mitarbeiter hat bei uns hohe Ansprüche zu erfüllen, erhält dafür auch viel. Es gibt so viele Punkte, warum Salons keine MitarbeiterInnen finden. Die Bezahlung, schlechte Arbeitsbedingungen, man muss Abstand nehmen vom Traditionellen und Neu denken.

      Dein Wunsch an die Branche?
      MD:
      Es gibt noch so viele angestaubte Salons, die keine Lust mehr haben und nur aufs Schließen warten. Aber die jungen Leute brauchen innovative Salons, die sie weiterentwickeln. Ausbildung und Meister muss viel mehr aufs reale Leben sensibilisiert werden. Das Handwerk muss vom Traditionellen Abschied nehmen, das wird die größte Herausforderung.

      Lieber Marco, ich danke dir für unser Gespräch und wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

      Alles ist politisch

      Kürzlich im Dialog mit einem Freund:

      Ich: „Ich möchte nicht, dass eine von mir organisierte Veranstaltung politisch ist.“
      Freund: „Schon die Idee, nicht politisch Flagge zu zeigen, zeigt, dass es politisch gedacht ist.“

      Fazit: Alles ist politisch.

      Wenn dem also so ist, dann möchte ich wissen, was genau die "facegeframten Haare" uns zu sagen haben?

      Hier die Möglichkeiten, die mir in den Sinn kommen:

      1. Eine Gegenbewegung in einer Gesellschaft, die vor Egozentrik und Einzigartigkeit vergisst, dass der Mensch kein Einzelgänger ist?

      2. Was einst ein Ausprobieren war, einen zugegebenermaßen oft entstellte, ist heute nicht mehr nötig, da die jungen Erwachsenen schon genau wissen müssen, wer sie sind.

      3.  Ein gewolltes Abtauchen in der Menge, um dem Fokus der Fürsorglichkeit zu entkommen.

      4. Ein Kräftemessen an unerreichbaren Idealen, was ein schmerzhafter Weg ist, um zu lernen, dass Akzeptanz nur aus der eigenen Persönlichkeit heraus entstehen kann.

      Wie auch immer, in der Rückschau werden wir es verstehen und bis dahin erfreue ich mich an all den Fotos meiner haar-eigenen Exzesse, die mich dazu gebracht haben zu verstehen, dass auch meine aktuelle Frisur aus der Zukunft betrachtet davon betroffen sein wird.

      Möge es später allen so gehen!

      Ich finde es großartig, was ihr euren Kunden servicetechnisch bietet. Gibt es noch andere Sachen?
      FG:
      Ja. Wir haben eine große Terrasse und nutzen unseren Raum auch für besondere Anlässe. Im Sommer gab es ein Gin-Tonic- und ein Whiskey-Tasting, im Winter ist ein Glühwein-Tasting geplant. Also, wir bieten da schon viel.

      Sehr cool, das habe ich noch nie gemacht. Ist das denn gratis?
      FG:
      Nein, das muss sich auch für uns rechnen und diese Veranstaltungen sind teuer. Was nichts kostet, ist nichts wert und so zahlen Kunden dafür. Es kommen auch immer so um die 30 Kunden zusammen. Für uns stärkt das die Bindung zu unseren Kunden.

      Mit welcher Vorfreude gehen Sie ins Jubiläum und die große Feier am Wochenende?
      FG:
      Also natürlich freue ich mich über den Abschluss der Umbauarbeiten und eine gewisse Rückkehr in die Normalität. Ich freue mich aber auch sehr auf unser Fest, das wir nun schon lange planen. Wir erwarten tolle Gäste von Oberbürgermeister, Politikern und unseren wichtigen Partnern aus der Branche, wie unserem langjährigen Industriepartner Wella und den Intercoiffeuren, wo mein Vater im Vorstand sitzt. Auch Presse kommt, es wird klasse. Ich nehme mich da noch ein wenig zurück, ich hatte ja bisher den geringsten Anteil an den 100 Jahren und freue mich auf das Fest gemeinsam mit meinem Vater.

      Ich wünsche ein wundervolles Fest und viel Erfolg für die nächsten 100 Jahre.

      Fakten

      Friseur seit 1989

      • Inhaber Salon Hair Kaiser 
      • www.hairkaiser.de 
      • 3 MitarbeiterInnen
      • Bayerischer Landesinnungsmeister seit 2014
      • im Vorstand der Arbeitgebervereinigung des Handwerks Bayern und des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks
      • Mitglied Ausschuss Wirtschaft und Soziales im ZV

      imSalon: Herzlichen Glückwunsch zur LIM-Wiederwahl und auch zur Wahl in den Vorstand des Unternehmerverbandes des bayerischen Handwerks sowie des Zentralverbandes! 
      Was hat Sie zur Verbandsarbeit gebracht und wann?

      Christian Kaiser: 1998 konnte ich im Rahmen des Meistervorbereitungskurses erstmals die Themenvielfalt der Innungsarbeit kennenlernen. Als ich gegen Ende des Lehrgangs sowie nach der Meisterprüfung persönlich angesprochen wurde, aktiv mitwirken zu können, war es für mir eine Ehre und zugleich eine Selbstverständlichkeit mich persönlich einzubringen. Der ständige kollegiale Austausch zu verschiedenen Themen ist für mich ein absoluter Mehrwert einer Verbandszugehörigkeit.

      "...künftige Lohnentwicklung bleibt Dauerthema..."

      Welches sind derzeit die heißesten Themen in der bayerischen Innungsarbeit?
      CK: Der gesetzliche Mindestlohn, mögliche Lohnuntergrenzen und künftige Lohnentwicklung im Friseurhandwerk sind und bleiben Dauerthema. Wir diskutieren in Bayern viel darüber und ergreifen Initiative. Die Friseurlehrlinge in Bayern erhalten aufgrund unseres Vorstoßes mehr Geld, nachdem die zuständige Gewerkschaft keinen Tarifvertrag für Bayern aushandeln will. Zum 1. August werden die Ausbildungsvergütungen für die Friseurazubis in Bayern um rund 3 % erhöht. 
      Weitere Schwerpunkte sind der Fachkräftemangel und der Rückgang der Auszubildendenzahlen vorgegeben. 

      Wie sehen denn die aktuellen bayrischen Statistiken aus?
      CK: Der Blick in die Ausbildungsstatistik zeigt, dass unsere Arbeit als Verband ankommt. Aktuell erlernen 3.783 junge Menschen in Bayern das Friseurhandwerk, das sind 0,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im ersten Ausbildungsjahr ist sogar ein Anstieg von 5,4 Prozent zu verzeichnen. Die Nachwuchswerbung der Friseurinnungen und ihrer Mitgliedsbetriebe trägt Früchte. 

      Wie viele Salons gibt es aktuell in Bayern? 
      CK: Knapp 14.500 Betriebe sind derzeit in Bayern in die Handwerksrolle eingetragen. Umsatzsteuerpflichtig sind allerdings nur rund 8.500 Friseurunternehmen.

      Davon sind aber nur 3.800 aktive Innungsmitglieder. Kämpft Bayern auch mit Mitgliederschwund?
      CK: Diese Zahl ist durch die teilweise nicht aufgeführten Filialbetriebe und die jeweilige Beschäftigungsstärke der Betriebe zu relativieren. Aber ja, auch in Bayern verlieren wir Mitglieder. Im vergangenen Jahr war es ein Nettorückgang um 18 Betriebe und jeder noch so geringe Verlust schmerzt mich. Bedauerlicherweise erkennen viele Kleinstunternehmen nicht die Notwendigkeit einer berufspolitischen Verbandsarbeit, auch wenn sie regelmäßig davon profitieren. 

      Wie profitieren diese denn? 
      CK: Gerade im Mai sparten mal wieder alle Betriebe bei der Beitragszahlung zur Berufsgenossenschaft, was auf eine erfolgreiche Verbandsarbeit zurückzuführen ist. Bei vielen Betrieben entspricht die Einsparung beispielsweise dem Jahresbeitrag zur Innung. 

      Im Kreise des Ausschuss Wirtschaft und Soziales (v. l. n. r. Christian Kaiser, Dirk Reisacher, Thomas Kemmerich, Michael Hunger, Joachim M. Weckel, Mike Engels, Guido Wirtz)

      Es gibt immer wieder negative Kommentare zur Innungsarbeit, wie gehen Sie damit um?
      CK: Konstruktive Kritik ist für eine moderne Verbandsarbeit unverzichtbar. Wir nehmen die Anregungen unserer Mitglieder sehr ernst und diskutieren sie. Es ist normal, dass berufspolitische Entscheidungen und Maßnahmen Befürworter und Kritiker finden. Naturgemäß fällt es auch oftmals leichter, zu kritisieren, als Lob auszusprechen. Im Verband ist es uns wichtig zuzuhören und zu kommunizieren. 

      Und wie läuft das ab?
      CK:Deswegen ist der bayerische Verband auch in den wichtigsten sozialen Netzwerken aktiv und auf zahlreichen Social-Media-Kanälen für Anfragen erreichbar. Nach Twitter und Facebook kann man mit dem LIV via Messenger, WhatsApp, Threema, Telegram, Google Allo und Signal chatten. So haben wir unser Ohr an der Basis. 

      Wie wird dann weiter mit Kritiken umgegangen?
      CK: Grundsätzlich fließen alle Kommentare in die Verbandsarbeit ein, um der verpflichtenden Basisdemokratie gerecht zu werden. Die meisten Arbeitsaufträge und Entscheidungen der Verbandsarbeit beruhen letztendlich auf einer Mehrheitsentscheidung der Mitglieder.

      "Eine Änderung im Ausbildungsrahmenplan kann leicht bis zu drei Jahre dauern"

      Wie möchten Sie überzeugen?
      CK: Mein Ziel ist es, unsere Arbeit mit dem Blick auf das Ganze nachvollziehbar an die Basis zu kommunizieren. Das ist nicht immer einfach. Viele unserer Themen beruhen auf komplexen Prozessen, die auch oftmals noch gesetzlichen und rechtlichen Auflagen unterliegen. Beispielsweise eine Änderung im Ausbildungsrahmenplan kann leicht bis zu drei Jahre dauern, bis sie im Bundesanzeiger als genehmigt veröffentlich wird. 

      3% + für Auszubildende im Friseurhandwerk! Ein Anfang? Wie sehen Sie die Zukunft der Friseurlöhne? 
      CK Die beschlossene Anpassung der Ausbildungsvergütung für bayerische Lehrlinge ist kein Anfang, sondern das Ergebnis einer kontinuierlichen Weiterentwicklung. Dem folgt eine Steigerung im Entgelttarifvertrag für Arbeitnehmer. Primäres Ziel ist der angemessene Lohnabstand einer gelernten Arbeitskraft im Lohngitter zum gesetzlichen Mindestlohn, ebenso wie die Stärkung des vereinbarten Leistungslohns. 

      "...eine bundesweite gemeinsame Festlegung einer Lohnuntergrenze wünschen..."

      Da gibt es bundesweit ja unterschiedlichste Diskussionen!
      CK Für die Bundesebene würde ich mir im ersten Schritt eine gemeinsame Festlegung einer Lohnuntergrenze jenseits des gesetzlichen Mindestlohns sowie die Gestaltung von Mindestarbeitsbedingungen im Friseurhandwerk wünschen.

      Bayern hebt sich in der Bundespolitik immer wieder ab, ist das auch bei der Verbandsarbeit so?

      CK Es wäre bedauerlich, wenn aus dem zweitgrößten Bundesland nicht viele Themen angeregt würden. Immerhin sind hierzulande mehr Personen in die Entscheidungsprozesse eingebunden oder von den Entwicklungen direkt betroffen. Für den bayerischen Verband kann ich in jedem Fall stolz feststellen, dass viele Aufgaben konstruktiv diskutiert und dann mit deutlichen Mehrheitsentscheidungen umgesetzt werden.

      Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit mit dem Zentralverband? Was funktioniert gut, was könnte besser laufen?
      CK Die bayerische Zusammenarbeit mit dem Zentralverband ist intensiv. Wir sind der zweitgrößte Mitgliedsverband und Beitragszahler im Zentralverband. Bei der Mitgliederversammlung in Mainz wurde ich wieder in den Vorstand und neu in den Wirtschaftsausschuss gewählt. Mein Stellvertreter in Bayern, Rudolf Reisbeck, wurde im Amt des Vizepräsidenten bestätigt. Die bayerischen Delegierten sind in allen Ausschüssen des Zentralverbandes vertreten. Wir sind Teil des Zentralverbandes und als solcher mitverantwortlich für die Entscheidungen und die Arbeit auf Bundesebene. Natürlich würden wir gerne noch öfter unsere Ideen und Vorschläge verwirklicht sehen. Aber in einer auf demokratischen Entscheidungen basierenden Organisation muss man eben immer erst Mehrheiten finden. 
      Bei einigen Themen würde ich mir einen noch größeren Konsens unter den Verbänden wünschen. Nur gemeinsam können wir die Dinge voranbringen.

      "Duale Ausbildung ... darf nicht kurzfristigen Markttrends geopfert werden"

      Duale Ausbildung versus private Ausbildungsprogramme: Was wünschen Sie sich für die Branche?
      CK Die duale Ausbildung und der Gesellenbrief müssen als Kernausbildung geschützt werden. Auch dürfen Ausbildungsinhalte und Mindestanforderungen nicht kurzfristigen Markttrends geopfert werden. 

      Die Breite der dualen Ausbildung garantiert Flexibilität und bildet die Basis für die berufliche Weiterentwicklung. Das Berufsbildungsgesetz und die Prüfungsordnungen bieten zahlreiche Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Zielgruppen. Am Ende muss der gesetzlich anerkannte Gesellenbrief stehen, der wiederum Grundvoraussetzung für zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen ist.

      "Mit der inflationären Entwicklung von Berufstiteln gefährden wir den Meistervorbehalt"

      Also unterstützen Sie die Absage an L’Oréals Beautyschool, La Biostethiques Hair&Beauty Assistant Programm? 
      CK Ja, auch ich erteile solchen Programmen eine Absage. Ein kurzfristiges oder temporär eingeschränktes wirtschaftliches Interesse der Zulieferindustrie an Ausbildungsmodellen darf eine Grundausbildung nicht gefährden. Als Fachverband müssen wir auch die Handwerksordnung und die Berufsehre schützen. Mit der inflationären Entwicklung von Berufstiteln und Bildungsabschlüssen gefährden wir nur den Meistervorbehalt und die öffentliche Anerkennung unseres Berufsbildes. 

      Aber Alternativen sind gefragt. Bei Salzburg revolutioniert die Modeschule Hallein mit einem sehr imageträchtigen Projekt den Ausbildungssektor. Das sollte doch auch in Deutschland funktionieren?
      CK Um mehr leistungsfähige und -bereite Jugendliche für unseren schönen Beruf zu gewinnen, ist es wichtig, Perspektiven aufzuzeigen. Dabei geht es neben Verdienst auch um Aufstiegsmöglichkeiten. In Deutschland wird dem zum Beispiel mit der Einführung des Berufsabiturs Rechnung getragen. Für das Friseurhandwerk hat der Zentralverband den Bachelorstudiengang "Beauty Management" entwickelt. Hochschulzugangsberechtigte können hier innerhalb von viereinhalb Jahren nicht nur den Gesellen- und Meistertitel erlangen, sondern sich auch in Visagistik fortbilden und ein betriebswirtschaftliches Studium absolvieren, das mit dem Bachelor abschließt. 

      Was macht der Unternehmerverband des bayerischen Handwerks (UBH)? Welche Vorteile bringt Ihr Vorstandsposten dem Friseurhandwerk?
      In dieser Organisation der handwerklichen Spitzenverbände werden insbesondere überregionale und landespolitische Themen diskutiert. In gemeinsamen Sitzungen mit Vertretern der bayerischen Ministerien werden Anliegen des Handwerks direkt an die Verwaltungs- und Regierungsspitze weitergetragen. Der bayerische Landesinnungsverband hat auf diesem Weg in der Vergangenheit zahlreiche Themen vorantreiben können. Es ist wichtig, dass sich das Friseurhandwerk als leistungs- und beschäftigungsstarke Branche äußert. 

      Gibt es konkrete Projekte? 
      Derzeit stehen unsererseits Projekte wie die Rücknahme der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge, die akute Problematik der EU-Dienstleistungsrichtlinie mit ihrem Kampf gegen den Meistervorbehalt und die Qualitätssicherung der Ausbildung im Hinblick auf die Flüchtlingsproblematik ganz oben auf der Agenda. 

      Die Messelandschaft in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stark geschrumpft. Lediglich die Haare Nürnberg bildet einen Gegenpol zur TOP HAIR Messe in Düsseldorf? Wird die Messe heuer stattfinden? 
      Die HAARE 2017 findet am 22. und 23. Oktober auf dem Nürnberger Messegelände statt. Der Zentralverband führt dort die Deutsche Meisterschaft durch, wir richten die Bayerische Meisterschaft aus und mit den International Barber Awards haben wir nun bereits im dritten Jahr eine neue, erfolgreiche Meisterschaft, veranstaltet von 1o1 Barbers, am Start. Im Eintrittspreis von 33 Euro bzw. 28 Euro bei Gruppenrabatt ist aber nicht nur der Besuch der Fachausstellung und der Meisterschaften enthalten, sondern auch das vielfältige Weiterbildungsprogramm mit Shows, Workshops und Vorträgen. Und weil uns als Verband die Motivation des Berufsnachwuchses ganz besonders am Herzen liegt, zahlen Azubis für das komplette Programm im Gruppentarif nur 9 Euro. Die HAARE ist der große Branchentreffpunkt im Herbst, den kein Friseur verpassen sollte.

      "Nur noch eine große Messe im Norden Deutschlands halte ich für unzureichend"

      Welches ist die größere Herausforderung? Aussteller zu motivieren oder Besucher?
      Wenn die Friseure von der HAARE überzeugt sind, dann klappt es wie am Schnürchen - Kommunikation ist alles. Die HAARE in Nürnberg war und ist eine Veranstaltung des Landesinnungsverbandes und der NürnbergMesse, die sich über ein kontinuierliches Wachstum erfreut. Nur noch eine große Messe im Norden Deutschlands halte ich für unzureichend. Mit unseren Konzepten von Bildungsangeboten, fachlichen Bühnenshows, Nachwuchsförderung und Wettbewerben für das Spitzenniveau sprechen wir eine breite Zielgruppe insbesondere aus Bayern und den benachbarten Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Sachsen sowie vermehrt auch aus den Nachbarländern Tschechien und Österreich an.

      Gibt es Pläne für ein neues Messekonzept? 
      "Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein", sagt das Sprichwort. In diesem Jahr gibt es mehr Fläche durch den Umzug in eine andere Halle und eine neue Hallenaufteilung. Außerdem bauen wir das Weiterbildungsangebot kontinuierlich aus. Besonders freut es mich, dass wir auch bereits für 2018 die Zusage haben, Austragungsort der Deutschen Meisterschaft zu sein. Für die HAARE in Nürnberg gilt: Das einzig Beständige ist der Wandel – und das seit nunmehr 27 Jahren.

      Wie viel Zeit verbringen Sie eigentlich noch in Ihrem Salon?
      An rund zwei bis drei Tagen in der Woche stehe ich noch tatkräftig an meinem Friseurstuhl und erfreue mich an unserem abwechslungsreichen, kreativen Handwerk.

      Ihre Website ist sehr modern, wie wichtig ist für Sie das Internet?
      Das Internet ist aus der heutigen Zeit doch nicht mehr wegzudenken, aus einer erfolgreichen Verbandsarbeit nicht wegzudenken. Der Friseurberuf ist ein kommunikativer Beruf und junge Zielgruppen bevorzugen digitale Werkzeuge. Der Ausspruch eines US-Studenten spricht Bände: „Wenn die Nachricht wichtig für mich ist, wird sie einen Weg zu mir finden.“ Die Folge ist ein fundamentaler Neuansatz von Kommunikation für den Friseursalon. Als einziger Friseurverband haben wir ein Buch zu Social Media im Friseurhandwerk herausgebracht und veranstalten regelmäßig Seminare zu diesem Thema. 

      Vielen Dank Herr Kaiser für das ausführliche Gespräch!

      Was ist der CHI Color Master?

      Die KI für den Friseursalon unterstützt bei der Farbberatung in Form eines Simulationsmodus, erstellt Farbrezepturen, übernimmt das Portionieren und Mischen. Die bahnbrechende Innovation aus Texas kehrt nun auch in hiesige Salons ein und eröffnet somit eine neue Ära des Farbservice. Mehr dazu in unserer Produktvorstellung ► Der CHI Color Master mischt mit KI den Farb-Service im Salon auf

      In Altdorf bei Landshut hat sich Erika Ploum für einen speziellen Salon-Stil entschieden. Was auf den ersten Blick nach Almhütte aussieht, ist ein hochwertiges Salon-Konzept aus Holz mit Überraschungseffekt.

      Ümit Akbulut im Interview mit Juliane Krammer

      Ümit, du führst deine Haarwerkstatt, hast eine Barber-School und bist Obermeister der Friseurinnung Delmenhorst – Oldenburg Land. Welche Ziele hast du dir als Obermeister gesteckt?
      Ümit Akbulut:
      Ich will Kontakte und Beziehungen zueinander herstellen, deswegen veranstalte ich Stammtische einmal im Monat. Aber auch Charity-Veranstaltungen sind mir für den Zusammenhalt sehr wichtig. Bei derartigen Events lasse ich gerne Innungsbetriebe zusammenarbeiten, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich sind. So werden rasch Vorurteile abgebaut.

      Woher kommen diese Ansätze?
      ÜA
      : Ursprünglich komme ich aus der Skateboard-Szene und da sind zum Beispiel Generationskonflikte kein Thema. Alle teilen eine Leidenschaft und dieses Mindset will ich auch in die Friseur-Branche bringen. Es gibt oft noch viele Parameter, die uns aufhalten. Wir müssen auf eine Augenhöhe kommen, denn wenn ich mit meinem Porsche zum Golfclub fahre und mich über den Nachwuchs aufrege, bringt das nichts. Man muss dort sein, wo die jungen Leute sind und die neue Generation akzeptieren.

      Verfolgst du auch politische Ziele als Obermeister?
      ÜA:
      Vorrangig geht es mir ums Zusammenwachsen. Wir haben hier im Norden eine ganz tolle Obermeister-Connection, treffen uns quartalsweise und besprechen, wie es so läuft. Durch das ► Interview mit der neuen Obermeisterin aus Würzburg, Katharina Walker, habe ich auch mit ihr Kontakt aufgenommen. Es entstehen somit Regionen-übergreifende Friseurveranstaltungen. Unsere Innung steht für direkte Lösungen und den transparenten Austausch. Ob Preisgestaltung, Mitarbeitersuche, ... alle Themen werden geteilt und da nimmt man sich gegenseitig Unsicherheiten.

      Welche Unsicherheiten können von der Innung beseitigt werden?
      ÜA:
      Preise sind so ein Thema. Manche Kollegen haben Angst vor einer Erhöhung. Wir bestärken uns bei solchen Entscheidungen untereinander, denn, wenn die Arbeit sehr gut ist, kann ich auch mehr verlangen. Kunden zahlen nicht das Produkt, sondern unser Wissen! Ich zitiere auch immer wieder gerne Richard David Precht, den ich beim ► Zukunftskongress in Berlin gesehen habe: Handwerksberufe können niemals durch Computer oder künstliche Intelligenz ersetzt werden. Der Friseurberuf ist ein Empathie-Beruf und ich denke, wir müssen selbst bei uns anfangen und empathisch für unseren Beruf sein und das nach außen tragen.

      "Mir ist wichtig, dass wir uns als Innung mit den zuständigen Ämtern connecten und im Auge behalten, wer sich anmeldet."

      Wie ist die Lage bezüglich Billig-Barbershops in deiner Region?
      ÜA:
      Da habe ich in den letzten Wochen für Unruhe gesorgt, was das Thema angeht. In einem Interview wurde ich zitiert, dass diese Billig-Läden schließen sollten. Ich will hier auf keinen Fall alle Barber verurteilen, es gibt viele gute Salons, die unter den Läden mit illegalen Praktiken leiden. Mir ist wichtig, dass wir uns als Innung mit den zuständigen Ämtern connecten und im Auge behalten, wer sich anmeldet.

      Trendwatch USA,
      von Raphaela Kirschnick, Chefredakteurin imSalon

       

      Preiskalkulation oder Storytelling

      Dass man teuer Kaffee verkaufen kann, hat Starbucks längst etabliert. Jetzt setzt das Erfolgsunternehmen eins drauf, mit „Starbucks Reserve“, den neuen Luxus-Coffeeshops inklusive Signature Experience. Man setzt auf Cold Brew und in Whiskeyfässern gelagerte Bohnen, serviert im Whiskeytumbler auf Eis oder im Martiniglas plus Verkostungsnotiz. 15 € aufwärts zahlt man für den Kaffee, der Laden pump voll.

      Fazit: Wenn Qualität und Story begeistern, gibt es keine Grenzen

      Mona Grill im Interview mit Juliane Krammer

      Hi Mona, warum soll man den CHI Color Master im Salon integrieren?
      Mona Grill
      : Wir Friseure hinken Innovationen oft hinterher und endlich wurde mit diesem Gerät ein Meilenstein geschaffen. Durch den CHI Color Master entsteht weniger Müll im Salon - mein kleiner Beitrag, um die Umwelt zu schonen. Außerdem macht es Spaß, damit zu arbeiten und er ist ein absoluter Hingucker, der die Kundschaft neugierig macht. Du hebst dich von anderen Salons ab. Die KI macht neugierig, Kunden wollen es selbst ausprobieren und kommen deswegen zu uns. Wir nutzen den CHI Color Master definitiv auch als Aushängeschild für einen innovativen Salon. Jetzt können auch wir über KI im Friseur-Salon sprechen.

      "Die KI macht neugierig, Kunden wollen es selbst ausprobieren und kommen deswegen zu uns. Wir nutzen den CHI Color Master definitiv auch als Aushängeschild für einen innovativen Salon."

      Dieses neue Mischgerät verunsichert Kundinnen*Kunden gar nicht?
      MG:
      Ganz im Gegenteil. Meine Kunden haben Bock darauf, Neues auszuprobieren. Vor allem auch, weil man die Haarfarbe digital anprobieren kann …

      Wie funktioniert das?
      MG:
      Ich positioniere meine Kundin vor dem Gerät, mache ein Foto und gebe die Ausgangsfarbe bzw. die Farbtiefe ein. Es kommt von mir der Befehl, dass ich z.B. drei Töne heller oder dunkler werden möchte und dann wird eine Simulation mit der Wunschhaarfarbe erstellt inklusive Rezepturvorschlag. Diesen kann ich übernehmen oder ich passe die Farbe noch etwas an.

      Gab es Reaktionen aus den Barbershops auf deine Aussage?
      ÜA:
      Ja, ich bekam Besuch von einem Barber, der das 10 Euro Schild im Schaufenster kleben hat. Er wollte sich selbst erklären, warum er solche Preise hat, und erzählte mir, dass seine zwei Mitarbeiter gegangen sind. Ich erklärte ihm, dass er sich nur selbst schadet und anstatt den Kunden zu sagen, dass zwei seiner Mitarbeiter gekündigt haben, betreibe er Preisdumping. Das mindert auch das gute Barber-Image. Genauso, wie der aktuell heiß diskutierte Barber-Pilz, der aber schon seit gut 1,5 Jahren im Umlauf ist.

      Warum eröffnen so viele Billig-Barber?
      ÜA:
      Die Gewerbeanmeldung ist ganz einfach online auszuführen. Bei der Frage, ob man in die Handwerksrolle eingetragen ist, steht bei „Nein“ eine Auflistung, wann man sich strafbar macht. Ich glaube, viele verstehen das gar nicht. Ich versuche hier auch Aufklärung zu betreiben.

      Was machen die Innung und du als Obermeister dagegen?
      ÜA:
      Ich gehe persönlich auf diese Shop-Betreiber zu und spreche über Hintergründe sowie Sorgen und kläre die Betriebe auch über ihre Pflichten auf. Natürlich sind Prüfungen immens wichtig! Es ist aber nicht so einfach, Gewerbeamt, Zoll und Handwerkskammer unter einen Hut zu bekommen. Was ich aktiv als Innung machen kann, ist, mit dem Gewerbeamt zu sprechen, zu erklären, wer ist wirklich berechtigt. Wir haben sehr viel Glück mit dem Geschäftsführer unserer Kreishandwerkerschaft, Sven Jochims, denn er ist mit der Stadt und den zuständigen Behörden im Austausch, und bei solchen Angelegenheiten arbeiten wir sehr gut zusammen.

      Supernutrients Proteine

      Während man bei uns noch Acaibowls, Fermentiertes und Goji als Superfood genießt, setzt man in USA auf Proteine und die gibt’s in jeder Foodform an jeder Ecke: Protein-Icecreamparlors, Proteincookies,  Schwarzenegger’s Proteinmenü bei Mel’s Diner und so viel mehr. Bei vielen Lebensmitteln und beim Speiseangebot werden Benefits der Proteine ausgewiesen, zusammengefasst: Gesundheit, Schönheit, Langlebigkeit!

      Fazit: More stories, denn, was gesund hält, bringt Kunden

      Was passiert, wenn ich eine „unmögliche“ Färbung eingebe?
      MG:
      Der CHI Color Master warnt mich, wenn eine Farbveränderung nicht logisch erscheint. Es kommt die Meldung, dass ich mit einem Fachpersonal Rücksprache halten soll. Die künstliche Intelligenz weiß, ob Färbungen gut werden oder nicht.

      Hast du dir selbst auch schon eine Farbe vom CHI Color Master mischen lassen?
      MG:
      Mein ganzes Team und auch ich haben unsere Farbe vom CHI Color Master mischen lassen.

      Wie berechne ich die Menge der Haarfarbe, die ich wirklich benötige? Bleibt mir hier nicht Produkt übrig?
      MG:
      Das Gerät ist eine künstliche Intelligenz, nimmt dir aber natürlich nicht die Arbeit als Friseurin ab. Man muss das schon selbst einschätzen können, wie viel Farbe notwendig ist, um eine bestimmte Länge zu colorieren. Ich kann aber im Nachgang programmieren, wenn ich zu viel Farbe verwendet habe. Die ganze Kunden-Datei ist im Gerät abgespeichert.

      Bekommt man beim Kauf eine Einschulung?
      MG:
      Die zwei Tage lange Einschulung war ein Learning by Doing Prozess. Danach habe ich mich mit meinen Mitarbeiterinnen so richtig reingestürzt und im Salon sofort angewendet!

      Der erste Eindruck, noch vor Betreten von Erikas Haarstudio, vermittelt ein gemütliches, einladendes Alm-Feeling. Betritt man den Salon, entpuppt sich die vermeintliche Apres-Ski-Hütte als Wellness Oase für das Haar.

      "Billig-Barber machen das Bild des Handwerks kaputt. Oft weiß man auch gar nicht, wer dahintersteht und was mit dem Geld dort überhaupt gemacht wird."

      Glaubst du, dass die Kunden aus Billig-Barbershops auch in deinen Salon kommen würden?
      ÜA:
      Nein. Deswegen bremse ich auch immer Kollegen, die glauben, dass die Billig-Barber die ganzen Kunden wegnehmen. In diesem Fall war das sogar ein Intercoiffeur. Ich schlage dann immer vor, dass man sich vor so einen Shop stellen soll, um zu hinterfragen, ob das wirklich „unsere“ Kunden sind. Was aber mein großes Problem ist: Billig-Barber machen das Bild des Handwerks kaputt. Oft weiß man auch gar nicht, wer dahintersteht und was mit dem Geld dort überhaupt gemacht wird.

      Aber was können Friseure selbst gegen solche Billig-Salons machen?
      ÜA:
      Man muss bei sich selbst anfangen, seinem eigenen Beruf Wertschätzung entgegenbringen und so auch das Image des Friseurs verbessern. Leidenschaft wird immer belohnt und dann pilgern die Leute auch in deinen Salon. Dazu kommt eine gute Mitarbeiterführung. Keiner will die alten hierarchischen Strukturen.

      "In Form von Mitarbeitermangel knallt es gerade ordentlich und wir kriegen keinen Nachwuchs mehr, weil wir uns den Nachwuchs auch fern-, aber an alten Mustern festhalten."

      Nun warst du im Januar beim Zukunftskongress. Wie siehst du die Friseur-Zukunft?
      ÜA:
      Es muss immer einmal knallen, bevor es wieder gut wird. In Form von Mitarbeitermangel knallt es gerade ordentlich und wir kriegen keinen Nachwuchs mehr, weil wir uns den Nachwuchs auch fern-, aber an alten Mustern festhalten. Man muss sich außerdem mit Workshops fachlich oder im Bereich Social Media weiterbilden. Es hilft nichts, in der Vergangenheit, der golden Ära, weiterzuleben und sich zu wundern, warum die Kunden, die vor 10 Jahren zu mir in den Salon kamen, jetzt nicht mehr da sind. Aber das ist auch meine Funktion als Obermeister: Ich muss Aufklärungs- und Beruhigungsarbeit leisten.

      Vielen Dank für den Einblick und alles Gute für die Zukunft.

      Wellness is out, Self-Improvement is in

      Egal ob von innen oder außen, it’s all about Self-Enhancement, ob durch Sport, Coaching, Essen oder dank esoterischer Lebenshilfe. Viele Läden locken nicht mit Massage oder Ernährungsberatung, sondern mit dem Versprechen der ‚ultimate human performance‘, quasi ein besserer, gesünderer oder schönerer Mensch zu werden.

      Friseure sind Ärzte

      Mona Grill mit dem CHI Color Master beim Beratungsgespräch | Credit: MrXMrsFriseure

      Wie viel kostet die künstliche Intelligenz zum Färben für meinen Salon?
      MG:
      Es gibt mehrere Optionen: Man kann ihn entweder mieten – für 24 Monate á 150 Euro oder direkt kaufen für 7.500 Euro. Die dritte Möglichkeit ist, bei Chi in einem Warenwert von 10.000 Euro eine Bestellung zu tätigen, da bekommt man ihn gratis mit dazu.

      Wo hast du die Maschine bei dir im Salon integriert? Man benötigt dafür etwas Platz …
      MG:
      Der CHI Color Master steht bei uns vorne im Salon, weil er für uns, aber auch für die Kundschaft, ein Highlight ist. Es gibt eine App, um die Beratung mit meinem Handy oder einem Tablet umzusetzen, somit muss ich mir nicht so viele Gedanken machen, wo der beste Platz ist, damit ich ein Foto von den Kunden erstellen kann.

      Ist das Gerät eine Erleichterung für dich bzw. deine Mitarbeiterinnen im Arbeitsprozess?
      MG
      : Ja, denn es werden Steps, wie der Mischprozess, komplett abgenommen und durch das Anlegen der Kundendatei kann ich mit wenigen Klicks die Haarfarbe beim nächsten Besuch erneut anmischen lassen.

      Besteht nicht die Gefahr, beim hochkomplexen Färbe-Prozess, sich darauf auszuruhen, dass die künstliche Intelligenz die Arbeit der „Farbkalkulation“ abnimmt?
      MG
      : Tatsächlich gar nicht. Er hat zwar „Trending Colors“, also vorgefertigte Haarfarben, gespeichert. Die kann man direkt per Knopfdruck auswählen. Aber ich kann ihm z.B. nicht sagen, ich habe eine orange-blonde Kundin, bitte gleich das für mich aus. Das muss schon ich machen.

      Hell und freundlich ergänzt sich das Holz mit den weißen Decken und Wandelementen. Der graue Boden in Betonoptik, die runden Spiegel sowie Metall-Elemente, wie beim Geländer, das zum Lagerraum führt, brechen mit dem traditionellen „Almen-Stil“ und bringen einen „Modern Cabin Style“.

      Eyecatcher in Türkis

      Trotz Holz-Stil wirkt der Innenraum nicht zu überladen und reduziert. Dafür hat sich Erika Ploum mit ihrem Team dazu entschieden, den Produkten genügend Raum zu bieten. Mit Gieseke und ► Moroccanoil als Produkt-Partner sind die türkisen Packagings die bunten „Highlights“ im Salon. Das volle Commitment zur Marke Moroccanoil spiegelt sich auch im Team-Outift – in Form von türkisen Shirts – sowie den Handtüchern in Türkis wider. Beides hebt sich vom sonst farblich schlicht gehaltenem Ambiente besonders ab. 

      Vier Friseurbesuche später war ich begeistert. Mein Haar war immer schön und toll frisiert, es hielt, war weich und gesund bis in die Spitzen. Beim ersten Mal hat die Friseurin mir gleich gesagt ‚Pflege und Spitzenschneiden ist ein Muss‘. Ich konnte da gar nicht widersprechen und war danach so happy. Wenn ich bei uns zum Friseur gehe, dann werde ich grundsätzlich gefragt: „Darf es eine Pflege sein“ – das ist ja wie wenn der Arzt fragt: „Soll ich Ihnen Medizin verschreiben?“ „Nein, ich muss dein Haar hiermit pflegen und eine Steambehandlung mache ich auch, sonst wird die Frisur nicht schön“ Bumm! I’m loving it. Dieses Selbstbewusstsein, diese Klarheit, würde ich mir auch hier bei uns wünschen.

      Lange Rundbürsten

      Das Straßenbild zeigt es: Viele toll frisierte Menschen mit gesundem Haar, denn USA ist Föhnland und das können die so richtig gut. Überall wird mit langen Rundbürsten gearbeitet, das Föhntrendtool für langes Haar. Bei meinem vielen Haar sensationell, will ich auch in Europa haben.

      Yoga für die Aura

      Allumfassend geht es um mich, meinen Körper, meine Aura, mein Überleben im Jetzt, Yoga und Pilatesstudios verstreut wie Sand am Meer. Und weil so begehrt, ist das Yogaoutfit Teil der Streetfashion.
       

      Überhaupt, niemals nicht fit

      Hang-over-Treats und Party-Prep-Infusionen sind der Renner. Zu viel gefeiert? Kein Problem, es gibt Hangover-Bars, die Infusionen setzen, Standard in jedem Hotel in Las Vegas.
       

      Psychics everywhere

      Psychotherapie ist sowas von out, man geht jetzt zum Wahrsager: Ob Tarot, Kristallkugel oder Handlesen, man vertraut auf die Entdeckungen und Vorhersagen der vielen Psychics, die es an jeder Ecke von kärglich bis superluxuriös in allen Preisklassen gibt.

      Ich sehe …
       

      Keine Kerzen, sondern Autos und viel Tech

      Shopping bleibt die Lieblingsbeschäftigung Nr.1, kein Wochenende ohne Mall-Besuch. Diese sind angefüllt mit Essen, Kleidung und Entertainment. Was fehlt, sind Interieur, Kerzen, Deko & Co. Dafür viel Hightech-Spielereien, gigantische Applestores, und es gibt Autos und Motorräder! Probesitzen in Teslas E-Panzer oder auf dem 40.000 $ E-Motorrad von Verge, bis hin zum Anfassen des neuesten Lamborghinis. Man muss nur wissen, wie man Männer lockt!
       

      Dogs in the city

      Für Kinder gibt es längst alles, im Konsummekka der USA sind Hundeeltern die neue zahlungskräftige Zielgruppe. Dog-Daycare for easy shopping findet man in jeder guten Einkaufsstraße. Es gibt eigene Hundebäckereien, Hundeeis und auch Hundesalons fehlen nicht. Hundedekadenz funktioniert, Money rules!


      Ich will jetzt

      An Knotenpunkten gibt es Automateninseln, ob für Nagellacke, Matchboxautos, Lebensmittel, Handyzubehör, whatever. Kreditkarte rein, Produkt raus.
       

      Ich will mich

      Nichts, was es nicht zu individualisieren gibt: Bausteine-Bäckereien, in denen man Torten individuell zusammenstellt, Cookies nach deinen Wünschen gebacken, individualisierte M&Ms, eigene Icecream-Flavours, Parfum, T-Shirt, Schuhe, Hautcreme, und, und, und. Shops sind bemüht Personalisierungscounter zu haben, Schlangestehen inklusive.

      Ich will die Wahl

      Im Schaufenster des Anthropology Stores hängt ein menschhoher Monitor und screent dich beim Vorbeigehen. Was dann geschieht, lädt zum Verweilen ein, denn im Sekundenrhythmus werden neue Kleider an deinen Körper geformt. GENIAL! Wie klasse wäre das im Friseurschaufenster. Jedem, der vorbeigeht, erhält mal eben unterschiedliche Frisuren oder Farben angepasst. Die Menschen würden Schlange stehen beim Friseur.
       

      Dies ist eine kleine Auswahl meiner Highlights und Beobachtungen, es gäbe noch so viel mehr zu berichten. Einiges schwappt bereits herüber, anderes kommt sicher noch und manches wird sich nie etablieren. Mein Fazit fürs Friseurhandwerk: Denkt ans Storytelling, steht selbstbewusst zu eurem Können und entsprechenden Preisen, seid Haarärzte und bedient den Wunsch des Menschen nach Self-Enhancement.
       

      Habt einen inspirierten Restsommer,

      Eure Raphaela Kirschnick

      Was ist für dich als Friseurin absolut bahnbrechend beim CHI Color Master?
      MG:
      Natürlich muss man einer künstlichen Intelligenz vertrauen können, aber man sieht ja, wie das Gerät arbeitet und wenn man die Farblehre versteht - das ist natürlich Voraussetzung - dann ist das alles super logisch, im Beratungs- und Mischprozess. Wir merken einfach: Das Gerät läuft. Salopp gesagt: Es ist „idiotensicher“.

      Bringt der CHI Color Master eine Zeitersparnis?
      MG:
      Am Anfang standen wir davor und haben gewartet, bis die Farbe fertig gemischt wurde. Es war aber dann schnell klar, dass das nicht optimal ist. Unser Konzept haben wir umgeworfen: Jetzt beraten wir und geben die Rezeptur im Color Master ein. In der Zeit des Anmischens versorgen wir unsere Kunden mit Getränken und bereiten sie auf die Coloration vor.

      Wie fülle ich die Produkte nach?
      MG
      : In der Verwaltung sehe ich, wie viel Prozent in meiner Tube vorhanden ist. Man kann sich das vorstellen, wie bei einem Drucker. Wenn eine leer ist, bekomme ich eine Meldung. Nach dem Wechsel gibt es eine kurze Reinigung für die Dose und dann geht es los.

      Was passiert mit dem Bereich, in dem du bis jetzt Farbe vorbereitet hast?
      MG:
      Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Mein Farbregal ist nach wie vor noch gefüllt. Wir merken aber, wir bestellen immer weniger von den Farben, die wir davor verwendeten. Ich denke, eine kleine Sicherheit werden wir noch lassen, um zu sehen, ob es weiterhin so gut läuft. Wenn ja, werde ich mich von meinem gewohnten Färbe-Bereich verabschieden.

      Danke für das spannende Gespräch und alles Liebe für die Zukunft!

      CHI Color Master

      Der CHI Color Master wurde in Texas entwickelt und in der Gieseke Akademie gibt es die Einschuldung. Es gab einen Probelauf in österreichischen und deutschen Friseur-Salons. In anderen Ländern wird die KI zum Haarefärben bereits eingesetzt. Der CHI Color Master ist erhältlich bei Gieseke cosmetic.

      Mona Grill

      Mona Grill ist seit vier Jahren Markenpartnerin von CHI und hat den CHI Color Master in ihrem Salon als Testerin integriert. Ihren Salon Mr.&Mrs. Friseure führt sie in Augsburg.

      Erfahrt hier mehr rund um das Thema ►KI - Künstliche Intelligenz.

      Für ihr Engagement beim Verein der Barber Angels Brotherhood E.V. wurden Kristina Flohr und ihre Schwester Daniela Hinz mit einem 10.000 Euro dotierten GOLDENE BILD der FRAU Award ausgezeichnet, den sie im Namen aller Barber Angels entgegengenommen haben, dazu gibt’s eine private Audienz beim Papst…

      Barber Angel Tina im Gespräch mit Katja Ottiger
       

      „Dem Papst die Arbeit der Barber Angels näherbringen.“ 

      Tina, eine Audienz beim Papst?
      Kristina Flohr:
      Ja (lacht), eigentlich ist das ein lang gehegter Wunsch von Claus Niedermaier (einer der Gründer der Barber Angels und Präsident International der "Bruderschaft der Friseure", Anm.), den wir ihm jetzt erfüllen können. Dieser Gutschein ist auf meine Schwester und mich personalisiert und wir möchten den Besuch beim Papst nutzen, unsere Projekte noch näher in den Fokus zu rücken und mehr publik zu machen, damit die Barber Angels weltweit wachsen können.

      Bist du gläubig?
      KF:
      Ja schon, aber ich habe nicht direkt etwas mit Religion „am Hut“. Ich bin des festen Glaubens, dass jede Kleinigkeit, die man Gutes tut, Gutes zurückbringt.

      1. Mullet

      Der 80er Jahre Vokuhila ist zurück, aber moderner. Anstatt die längeren Haare dauer zu wellen, bleiben sie natürlich. Auch extravagante Variationen wie der Wolf Cut bleiben präsent.

      2. Mittelscheitel

      Die Zeiten der Bieber-Frise und des Elvis-Looks sind schon lange vorbei. Männer tragen ihre Haare gerne länger und vor allem mit Mittelscheitel.

      3. Scherenschnitte

      Die Haare werden länger und daher braucht es Scherenschnitte. Der Vorteil daran? Der Discount Barber kann bei Scherenschnitten nicht mithalten. Hebt euch ab und zeigt, was Schneidehandwerk bedeutet.

      4. Locken

      Locken bleiben hip. Ob Naturbelebung oder Dauerwelle, es gehört ins Barber-Portfolio.

      5. Geheimratsecken

      Geheimratsecken oder Haarverlust bleiben unbeliebt. Daher beraten, stylen oder ►Extensions.

      Wenn die Lichter der Berliner Fashion Week angehen, entfalten sich hinter den Kulissen Kreativität und handwerkliche Meisterschaft. Backstage bei der Fashion Show von Alan Balletshofer spielen die Hair-Stylistinnen und Stylisten an der Seite von Alessandro Albanese (Head of Styling) eine zentrale Rolle, der in Sachen Tools auf BabylissPRO setzt, "deren innovativen Werkzeuge es uns ermöglichen, die einzigartige Designästhetik von Balletshofer durch einzigartige Hairstyles zum Ausdruck zu bringen.", so Alessandro.

      Gemeinsam im Team entstanden Looks Frisuren, perfekt auf die Designs von Alan Balletshofer abgestimmt. Mit hochwertigen Tools kreierten sie präzise und innovative Looks, die die klaren Visionen des Berliner Designers zum Leben erweckten. 

      6. Effortless both ways

      Alles muss so aussehen, also würde kaum Aufwand drinstecken. Weder beim Schnitt noch bei der Farbe. Es braucht also gute Schnitte und Stylings, die wenig Aufwand für den Kunden daheim bedeuten.

      7. Frauen im Barbershop

      Immer mehr junge Frauen stehen auf androgyne Looks. Eine coole neue Zielgruppe?

      8. Bart

      Viele junge Männer haben derzeit eines gemeinsam: Ihren Schnauzer. Der berüchtigte Porno-Balken wie bei Freddy Mercury ist super gefragt.

      9. Glatze

      Dass Männer Glatzen tragen, ist per se nichts Neues, aber aufgepasst, Kopfhautpflege dafür schon! Auch wenn Männer sich die Glatze selbst rasieren, kann man sie im Bereich Service beispielsweise mit einem ►Head Spa wieder in den Salon locken.

      10. Augenbrauen

      Gestylte Augenbrauen sind längst nicht mehr nur Frauensache, also sprecht Augenbrauen-Styling auch beim Mann an.

      „Wir verwenden medizinische Waschhauben und haben spezielles Laus- und Flohmittel dabei.“

      Wenn ihr in Kirchen oder Notunterkünften stylt - macht ihr da ausnahmslos Trockenhaarschnitte?
      KF:
      Wir verwenden Waschhauben aus der Medizin, die beispielsweise bei Operationen am Kopf zum Einsatz kommen. Diese sind innen feucht und beim Massieren des Kopfes werden Tenside freigesetzt, die Haare und Kopfhaut reinigen. Immer dabei haben wir auch ein spezielles Laus- und Flohmittel. Im Fall des Falles können die Leute ohne großes Aufsehen von uns separat behandelt werden. Da wir alle paar Wochen wieder vorbeikommen, ist das nicht schlimm, dann gibt es den Haarschnitt eben beim nächsten Mal.

      Wie ist das mit Corona?
      KF:
      Wir haben natürlich ein entsprechend hohes Hygienekonzept entwickelt – Fort Knox, könnte man sagen. Wir müssen auf alles vorbereitet sein, du weißt ja nicht, ob jemand z.B. Hepatits C hat. Menschen, die auf der Straße leben, haben ein komplett anderes Immunsystem und vertragen krasse Sachen. Davor müssen wir unsere Friseure und Gäste schützen.

      Hast du manchmal Berührungsängste?
      KF:
      Nein, nie. Manche Menschen haben nicht die Möglichkeit sich regelmäßig zu duschen. Ich mache da keine Unterschiede. Wenn es nur das ist, ist es nicht schlimm. Ich möchte jedem, dem ich Haare und Bart schneide, ein Gefühl der Menschlichkeit geben und das Gefühl gemeinsamer Augenhöhe.

      Wie nah gehen dir diese Schicksale?
      KF:
      Manchmal denkt man, alles ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber wenn man am untersten Glied der Kette agiert, spürt man, dass man etwas bewirken kann. Wir können menschliche Wärme geben und manchmal helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Es ist traurig, dass 2,5 Millionen Menschen in Deutschland keine Wohnung bzw. nicht genügend zu essen haben. Hinzu kommen die vielen Steine, die diesen Menschen in den Weg gelegt werden, gerade bei Beamtengängen. Eigentlich müsste die Politik etwas tun, denn die kann die Gelder freigeben.

      Die innovative und dynamische Marke Balletshofer beeindruckt mit einem multidisziplinären Ansatz, der die Grenzen zwischen traditioneller Schneiderei, progressiver Streetwear und zeitloser Eleganz verschwimmen lässt.

      Barberlady Tina on stage für Varga Hair International bei der HAARMANIA 2021 in Salzburg | C: Chris Hofer für imSalon

      Wenn du dann, wie bei der Verleihung des GOLDENE BILD der FRAU Awards, zwischen all den Promis sitzt… wie fühlt sich das an?
      KF:
      Klar denkt man: Mein Gott haben wir nicht alle zu viel? Aber wir sollten kein schlechtes Gewissen haben, denn wir arbeiten auch dafür. Allerdings sollten wir auch abgeben, denn wir haben das Glück, dass der Kelch an uns vorbei zu gehen scheint. Und das tun die Leute bei solch einer Veranstaltung ja auch: abgeben.

      Warum tragen die Barber Angels Motorradkluft?
      KF:
      Die Kluft nimmt den Menschen auf der Straße Hemmungen. Wir Friseure sind gern individuell und ziehen uns gern schick an. Auf der Straße würde keiner der Leute zu uns Vertrauen aufbauen. Deshalb sind die Motorrad-Kutten perfekt, sie brechen das Eis auf.

      „Mir ging es selbst so. Als Jugendliche bin ich drei Tage auf der Straße gewesen.“

      Ihr verhelft euren Gästen zu einer äußeren Veränderung – wie schaut das mit der inneren aus?
      KF:
      Viele unserer Gäste, die zu uns kommen, sind verzweifelt. Aber auch froh, jemanden zu treffen, der ihnen zuhört und manchmal auch einen Tipp geben kann. Weißt du, jeder Barber Angel hat seine eigene Geschichte. Du wirst nicht einfach so ein Barber Angel. Wir haben in unseren eigenen Reihen Kollegen, die auf der Straße gelebt haben. Mir ging es selbst so. Als Jugendliche bin ich drei Tage auf der Straße gewesen und wusste nicht wohin. Das waren zwar nur drei Tage, aber ich kann ein wenig nachempfinden, wie sich das anfühlt kein Obdach zu haben und niemanden, zu dem man gehen kann. Ich hatte das Glück, dass Freunde mich aufgenommen haben, die meinten: „Nein Kristina, nicht DU!“ Freunde haben mich damals gerettet, aber dieses Glück haben nicht alle.

      Welches Erlebnis hat dich in deiner Arbeit als Barber Angel am meisten berührt?
      KF:
      Das ist schwer zu sagen, da gibt es tausende Geschichten! Aber um eine zu erzählen: Eine Frau aus München, die unter schwerster häuslicher Gewalt litt, hatte es zwar irgendwann geschafft, ihren Lebenspartner zu verlassen, geriet aber trotzdem in eine Abwärtsspirale: Ihre vier Kinder wurden ihr weggenommen, sie traf die falschen Freunde, falsche Entscheidungen, hinzu kamen Drogen. Ich hatte ihr damals im Frauenhaus in München die Haare geschnitten und sie dabei so behandelt, wie ich das eben mit jeder „normalen“ Kundin auch tue. Das hat sie sehr berührt und in ihrem Selbstvertrauen bestärkt. Zwei Tage später ist sie „aufgewacht“ und hat sich gesagt, sie nimmt die Tipps an und bekommt ihr Leben wieder in den Griff. Jetzt hat sie einen gut bezahlten Job, eine Wohnung und ihre Kinder zurück. Es ist schön zu sehen, was man mit Kamm und Schere machen kann.

      Was nimmst du dir aus dem Frauennetzwerk der BILD der FRAU Preisträgerinnen mit?
      KF:
      Das ist ein ganz besonderes Netzwerk und ich bin dankbar für viele neue Möglichkeiten. Das war jetzt erst der Anfang und ich denke, es werden einige Zusammenarbeiten zustande kommen. Die Preisträgerinnen setzen sich für die verschiedenste Projekte ein, für kranke Kinder, für Menschen mit Behinderung oder für innovative Umwelt- und Lebensprojekte. Einiges davon lässt sich mit Haareschneiden sicher verbinden.

      Diese Philosophie spiegelt sich nicht nur in den Kollektionen wider, sondern auch in den vielfältigen Haarstylings, die auf der Fashion Week präsentiert wurden: Von eleganten, klassischen Frisuren bis hin zu avantgardistischen Kreationen zeigt sich die kreative Vielfalt und das handwerkliche Können der Stylenden backstage. 

      Auf dem Laufsteg im Gropius Bau, einer genialen Ausstellungslocation in Berlin,  wurde diese Vielfalt an Haartrends, bei denen es vor allem um die Inszenierung verschiedener Haartexturen ging, präsentiert - von ultraglatten, glänzenden Sleek Looks bis zu 70er-inspirierten Soft-Waves und natürlichen Locken im Halo-Style.

      Gestylt wurden die verschiedenen Styles mit dem neuen, innovativen ►Falco Dryer von BaBylissPRO, dessen präzise Luftsteuerung und vielseitigen Aufsätze das sanfte Trocknen und Definieren von Locken ermöglichen; die beiden mitgelieferten Zentrierdüsen glätten die Haarstruktur während des Trocknens und kreieren so mühelos ultra-glatte Sleek Looks.

      Über Kristina Flohr

      • klassische Friseurausbildung
      • seit 5 Jahren reine Herrenfriseurin / Barbarella
      • Gastbarbarella, „rent a barber“: www.barberlady-tina.de
      • Ab November: neue Station Zürich, begrenzt auf ein Jahr bei MEMOMEN Barber Club, (https://memomen.ch/)
      • Barber-Schulungen und Showarbeit
      • Barber Angels: Gründungsmitglied (insges.8 Gründer), Centurio (Regionalleiter)

      Credits:
      Head of Hair: Alessandro Albanese
      Hair: Ioanna Kofina, Suzana Santalab, Adis Zulic, Nele Alvermann
      Label: BALLETSHOFER
      Designer: ALAN BALLETSHOFER
      Fotograf: Niklas Kamp

      Spendenkonto Barber Angels

      Volksbank Biberach
      Kontoinhaber: Barber Angels Brotherhood e.V.
      IBAN: DE22 6309 0100 0115 1160 01
      Betreff: Spende-cutting edge-brotherhood-ev.

      ►Paypalkonto: Barber Angels

      Der Verein "Barber Angels Brotherhood E.V." vereint mittlerweile über 400 FriseurkollegInnen und hat Ableger in Österreich, der Schweiz, in Spanien, den Niederlanden und Norwegen. Sie schneiden Wohnungslosen kostenlos die Haare und geben diesen Menschen neben einem neuen Aussehen auch Würde und Hoffnung und vermitteln ein Gefühl der Zugehörigkeit.

      Die quirlige Friseur-Weltmeisterin Edith Milchmeier-Merl entspringt einer Friseurdynastie und arbeitet gefühlt rund um die Uhr. Na und? Arbeit ist ihr Hobby! Sie und ihr Mann Matthias Merl leben eigene Karrierepläne und die pubertären Pfleglinge, sprich Azubis, sind in Bestform.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger

      Fakten


      Sie beide sind umtriebig in Sachen lernen. Jetzt testen Sie gerade Goldwells „Be the Best Program“?
      Ja! Unsere Azubis sind mit die ersten, die dieses Pilotprojekt testen dürfen. Dieses erweiterte Ausbildungstool geht über 3 Jahre und ist an die Berufsschule gekoppelt.
      Edith: Einmal im Monat fährt mein Mann mit 6 unserer Auszubildenden in die Goldwell Akademie nach Darmstadt.

      Was passiert dort?
      Sie erhalten eine Eliteausbildung. Sie bekommen Intensivschulungen in Sachen Haare waschen, Produktwissen, Schneide- und Färbetechniken, Kommunikation. Alle Azubis aus dem ersten Lehrjahr sind dabei, Start war im September.

      "Die Frage ist: Kommen sie mit einem Einser oder einem Zweier da raus?"

      Was ist Ihr Benefit?
      Die Azubis sind absolut engagiert, haben von Anfang an ein selbstbewussteres Auftreten, das merkt auch der Kunde. Sie gewinnen Sicherheit in Theorie und Praxis, gehen topfit in die Prüfungen. Da stellt sich lediglich die Frage: Kommen sie mit einem Einser oder einem Zweier da raus? Sie lernen intensiver! Es bleibt einfach mehr hängen. Wie sind Sie zum Programm gekommen? Über Goldwell, explizit über Andrew Ulm, er hat uns das Pilotprojekt vorgeschlagen.

      "Wir gehen stark in Vorleistung, aber Ausbildung ist Zukunft."

      Mit welchen Kosten ist das verbunden?
      Das ist schon ein großer Kostenblock. Aber wir wollen jeden bestmöglich ausbilden, so dass er in unserem Unternehmen bleibt. Wir wissen, wir gehen hier sehr stark in Vorleistung, die Zukunft der jungen Menschen liegt in der Ausbildung. Macht das andere Mitarbeiter neidisch? Bei uns gibt es für jeden Mitarbeiter seinen persönlichen Karriereplan. Wir fragen nach: Was steht an, wie möchtest du dich entwickeln? Jeder Mitarbeiter hat fixe Seminarvorgaben, im Schnitt sind das 8 Schulungen im Jahr, ca. alle 4 – 6 Wochen, das ist bei uns Standard.

      "Seminare alle 4 – 6 Wochen, das ist bei uns Standard."

      Was sind das für Seminare?
      In-Salon Trainings, Goldwell "Be the Best Program", Meininghaus Schulungen. Das sind wirklich hohe Investitionen, oder? Natürlich. Wir zahlen alles, außer bestimmte Sonderausbildungen, wie z.B. den Goldwell Mastercoloristen, der mit höheren Kosten verbunden ist, unterstützen wir unsere Mitarbeiter finanziell. Wir sind immer ein Familienunternehmen gewesen! Unsere Mitarbeiter gehören zu uns und wir kennen die Familien, die hinter ihnen stehen. Das entwickelt Loyalität.

      Wie gehen Sie hier mit dem zeitlichen Mehraufwand um?
      Weiterbildung ist immer Arbeitszeit, das ist motivierender und moderner. Da müssen wir alle mit der Zeit gehen. Wir haben einen fixen Schulungsjahresplan im Salon hängen, der wird im Januar mit Goldwell ausgearbeitet und später mit dem Schulungsleiter im Details besprochen. Jeder Mitarbeiter weiß mindestens 4 Wochen vorher Bescheid und kann entsprechend planen.

      Wie schaut es denn mit der Willigkeit der Mitarbeiter aus? Die sind willig und haben immer auch gute Ideen. (lachen) Wie vergüten Sie Auszubildende? In Bayern sind wir an den allgemeinverbindlichen Tarifvertrag gebunden. Wenn sie bereits mitarbeiten, werden Sie am Umsatz beteiligt. In der Regel ist das nach dem 1. Lehrjahr.

      Die GROKO stellt einheitliche Ausbildungsvergütung für alle Azubis in allen Branchen in Aussicht. Wie sehen Sie das?
      Wir haben in Bayern einen verbindlichen Manteltarifvertrag, der sehr hoch ist. Azubis generieren in der Anfangszeit keinen Umsatz, daher wäre eine höhere Vergütung erstmal nicht tragbar. Schon jetzt sinkt in Deutschland die Zahl der Ausbildungsbetriebe aus diesem Grund. Sollte die Vereinheitlichung zu einem starken Anstieg der Ausbildungsvergütung im Friseurhandwerk führen, würde es wahrscheinlich kaum noch Ausbildungsbetriebe geben.

      "Preisfrisieren ist die härteste Ausbildung..."

      Frau Milchmeier-Merl, Sie wurden 2008 Weltmeisterin im Team. Lässt sich Nachwuchs noch zum Preisfrisieren motivieren?
      Preisfrisieren ist die beste aber auch die härteste Ausbildung, die man in unserem Beruf durchlaufen kann. Sie bringt unglaublich viele Erfahrungen in allen Bereichen und ein Gefühl für Formen und Farben. Aber es verlangt Durchhaltevermögen, Ehrgeiz und den Mut, sich zu messen. Die Motivation beim Nachwuchs ist oft da - bis es heißt, jeden Tag nach der Arbeit, in der Freizeit und an Wochenenden zu trainieren. Da bleiben dann leider nur noch wenige übrig. Haben Sie Probleme bei der Azubifindung? Wir haben aktuell gar keine Probleme. Natürlich haben wir nicht mehr die Masse an Bewerbungen, da liegen keine 20-30 mehr am Tisch, sondern nur mehr fünf. Aber drei davon sind megaengagiert und motiviert.

      "Jemand der faul ist, bewirbt sich nicht in einem Weltmeister-Salon."

      Wie finden Sie Azubis?
      Die jungen schauen vorher im Internet und machen sich schlau. Jemand der faul ist, bewirbt sich nicht in einem Weltmeister-Salon. Bei uns am Land funktioniert auch viel über Mundpropaganda. Die Mädels erzählen ihren Freundinnen, dass sie sich wohl fühlen und dass sie viele Seminare machen. Wir haben auch Kollegen, die uns Bewerber schicken, weil sie keine Kapazitäten haben oder denken, dass wir dem ein oder anderen mehr bieten können. (Schmunzelnd:) Wir bekommen immer die Fleißigen ab. Viele Seminare? Das schreckt Jugendliche nicht ab? Nein, gar nicht. Denn wir selektieren im Vorgespräch, laden immer auch die Eltern ein und klären ab, was auf die Jugendlichen zukommt. Wem das zu viel ist, der blockt von allein.

      "Der Nachwuchs ist in der pubertären Pflegephase bestens bei uns aufgehoben."

      Wie sind die Reaktionen der Eltern? Hat sich die Haltung gegenüber dem Friseurberuf verändert?
      Die ist heute besser, auch, weil die Mädels wissen, was sie wollen. Die sagen einfach deutlich, dass sie immer schon Friseurin werden wollten und sich nichts anderes vorstellen können. Wenn die Eltern dann hören, dass wir die Auszubildenden fordern, gehen die mit einem entspannten Gefühl nach Hause, denn der Nachwuchs ist bei uns in der pubertären Pflegephase bestens aufgehoben! (lachen)

       

      Die alte Mauerwand in Backsteinoptik und die mit Roségold verkleidete Spiegelwand zeigen, wie urbanes Ambiente trotzdem noch elegant wirken kann. Denn durch die vielen Goldtöne wirkt der Salon edel und angesagt zugleich. Helle Akzente, wie die weißen Ledersessel am Eingang des Ladens, die mit den Friseurhockern farblich abgestimmt sind, und die fliederfarbenen Sessel sorgen für eine gemütliche Atmosphäre im roségoldenen Raum. An den Frisierplätzen gibt es royalblaue Wandmalereien, die tropische Pflanzen darstellen. Trapezförmige Spiegel verzieren die weißen Wände mit den Malereien. Die im ganzen Raum stimmig verteilten grauen Elemente in Mamoroptik fallen erst bei genauerem Hinschauen auf. Durch sie werden die goldenen und hellen Töne ausgeglichen. Edel und außergewöhnlich schlicht zeigt dieser Laden, wie der classy Urban Style umgesetzt werden kann. 

      DC HAIR CLUB gehört der AIDA-Gruppe mit an, die rund 250 MitarbeiterInnen an mehr als 50 Standorten in Mitteldeutschland beschäftigt haben.

      India Aufinger ist Blond-Spezialistin im Karlsruher Salon BEKY und Freelancerin für Revlon Professional. Spezialisierung ist in der Corona-Zeit nicht einfach, denn vielen steht nach Neuem kaum der Kopf.

      Im Gespräch mit Raphaela Kischnick
       

      „Blond bleibt die Königsdisziplin.“

      „Wenn du BEKY sagst, dann meinst du blond!“ ist euer Motto – wie kam es dazu, dass ihr euch auf Blond spezialisiert habt?
      India Aufinger:
      Wir arbeiten alle sehr theoretisch und da begeistert uns blond sehr.
      Blond bietet ein extrem weites Spektrum, welches sehr viel Wissen benötigt. Wir sind allesamt kreative Köpfe und haben diese Theorie stark verinnerlicht.  Bevor wir irgendetwas machen, wird das jedem Mitarbeiter weitergegeben.

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Herr Dr. Fischer, wie geht es Ihnen im jungen 2021?
      Dr. Thomas Fischer:
      Meine Familie und ich persönlich sind gesund. Der Unternehmensgruppe geht es den Umständen entsprechend gut. Wir sind mit enormen Anstrengungen und besonderen Engagement unserer Mitarbeiter durch das Jahr 2020 gekommen. Die Leistungsträger des Unternehmens haben ihre Ärmel hochgekrempelt und sind mit vielen Lerneffekten durch das Krisenjahr gekommen.

      Welche Lerneffekte sind hervorzuheben?
      DrTF:
      Organisation, Logistik, Abstimmung und Kommunikation sind das A und O in der Krise, insbesondere auf Mitarbeiterebene. Einige Mitarbeiter konnten ihren persönlichen Umsatz steigern. In der Unternehmensgruppe liegen wir -18% unter Plan. Insgesamt wird die Unternehmensgruppe nach den aktuell vorliegenden Zahlen eine schwarze Null schreiben.

      Welche Zuschüsse waren für Sie hilfreich?
      DrTF:
      Im 1. Lockdown haben wir für die Unternehmensgruppe nicht rückzahlbare so genannte Corona Soforthilfe erhalten. Bezogen auf alle Filialstandorte ist das ein Betrag von 2.500€ je Filiale.  Verglichen mit den Corona-Hilfen für andere Branchen und Konzerne ist das nicht sonderlich viel. Im 2. Lockdown konnten wir bisher für November und Dezember keine externen finanziellen Hilfen in Anspruch nehmen.

      Wie haben Sie ihr Unternehmen liquid gehalten?
      DrTF:
      Wir verfolgen ein nachhaltiges Liquiditätsmanagement. Das ist das Ergebnis von zwei Faktoren: Erstens erfolgreiche zurückliegende Geschäftsjahre, in denen wir Reserven aufbauen konnten. Zweitens ein striktes Kostenmanagement in allen Bereichen der Unternehmensgruppe. 

      Was hat ihr Kostenmanagement beeinflusst?
      DrTF:
      Wir haben einigen unserer Filialleiterinnen mehr Verantwortung für die Standorte übertragen, um flexibler in den lokalen Märkten zu agieren. Das war wichtig, um die maximal mögliche Flexibilität zu realisieren. Dies hat sich vor allem bei den individuell angepassten Öffnungszeiten ausgezahlt, um Mitarbeitereinsatz und Hygienekonzepte optimal aufeinander abzustimmen.

      Filialföderalismus als Schlüssel?
      DrTF:
      Natürlich kann man das nicht allen Führungskräften an die Hand geben. Es kommt auf die jeweiligen Persönlichkeiten an, einige sind emotionaler und stärker im Personalmanagement, andere sind betriebswirtschaftlich stärker. Es kommt vor allem auf die Stress-Resistenz an. 
      Ende Januar beginnen interne regionale Gespräche und Meetings zwischen unserer Geschäftsführerin Vertrieb und den Führungskräften. Dabei werden die Erfahrungen und Ergebnisse miteinander ausgewertet und abgestimmt, um gemeinsam den bestmöglichen Geschäftsstart vorzubereiten. Noch wissen wir ja auch nicht, wie es weiter geht mit dem Lockdown, Home-Schooling und Co.

      Gibt es Corona Hilfen, die Sie nutzen?
      DrTF:
      Wir haben den einmalig steuerlich begünstigten Corona Bonus leistungsbezogen für Mitarbeiter in den Filialen und der Verwaltung eingesetzt.
      Da wir ein sehr attraktives Provisionssystem in allen Unternehmen der Gruppe haben, wurde der Corona Bonus on top gezahlt. In der jetzigen Situation betrachten wir dies als sehr wichtige Wertschätzung für unsere Mitarbeiter.

      Wie hat sich der Umgang mit Mitarbeitern durch Corona verändert?
      DrTF:
      Das größte Problem ist die Unsicherheit in Bezug auf die Dauer des Lockdowns.
      Mitarbeiter wollen endlich wieder durchstarten. Man darf nicht vergessen, bei einigen gibt es echte Existenzängste. Aktuell wurde der Lockdown bis 14. Februar 2021 verlängert und ich glaube nicht, dass dies der letzte Lockdown sein wird.  

      Wie führen Sie in dieser Zeit?
      DrTF:
      Die gesamte Geschäftsführung ist im regelmäßigen persönlichen Kontakt mit allen Führungskräften und informiert alle Mitarbeiter über die aktuellen Entwicklungen. Jedem Mitarbeiter wurde ein persönliches Schreiben zum Neujahrsfest gesendet. In diesem Schreiben hat sich die Geschäftsführung persönlich für das Engagement bedankt. Den Dank und die Anerkennung vieler Mitarbeiter habe ich in vielen Gesprächen und persönlicher Post deutlich gespürt. Dies hat mich emotional sehr berührt. Die aktuelle Situation erfordert besonders viel Empathie. 

      „Meine Aufgabe als Unternehmer ist es Liquidität zu steuern und Mitarbeitern ein Gefühl der Sicherheit zu geben“

      Worin sehen Sie Ihre Hauptaufgabe als Unternehmer?
      DrTF:
      Meine Aufgabe als Unternehmer ist es, Liquidität zu steuern und Mitarbeitern ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Dies ist übrigens eine wesentliche Herausforderung vieler Führungskräfte.

      Mitarbeiter haben das Recht auf persönliche Kommunikation. Denn wenn ein Mitarbeiter unsicher ist, spürt das der Kunde, spürt es das Unternehmen, spürt es der Chef.

      Welche Chancen verpassen wir zur Zeit?
      Dr. TF:
      Jetzt ist die Zeit der Schreihälse, wenn Sie keinen haben, ist das schlecht für ihre Interessen. Unserer Branche fehlt es an professionellem Lobbyismus, das ärgert mich maßlos. 

      Wer wäre denn für den Lobbyisten verantwortlich? Wer koordiniert den?
      Dr. TF:
      Eines unserer aktuellen Probleme in der Branche ist es, dass wir offensichtlich zu viele Einzelkämpfer haben. Die eigentliche Kommunikation in der Branche, dass Aufeinander zugehen, findet viel zu wenig statt. Es fehlen strategische Dialoge zwischen den Unternehmern, denn sobald es ans Eingemachte geht, stockt der Austausch.

      Die Verantwortung und die Koordination für den Lobbyismus unserer Branche liegt bei uns Unternehmern selbst. Es ist Zeit für eine Initiative der Friseurbranche auf Bundesebene.

      Was würden Sie ändern?
      Dr. TF:
      Wir zahlen Beiträge an die Handwerkskammern und den Zentralverband. Das Feedback ist überschaubar und das ist positiv gesprochen. Die Innungen haben seit Jahren mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen, da steckt heute zu wenig Power dahinter.

      Mein Eindruck ist, dass die Friseurbranche bei Entscheidungsträgern in der Politik auf Landes- und Bundesebene und bei Kammern keine besondere Resonanz und Aufmerksamkeit erzielt.

      Was wäre die Lösung?
      Dr. TF:
      Man muss eine neue Form der spezifischen Interessenkommunikation finden und positive Akzente setzen. Dafür müssen auch die Kapazitäten organisiert und aufgebaut werden. Ich bin mir sicher, es gibt viele interessierte und engagierte Friseurunternehmer in Deutschland, die ebenfalls in diese Richtung denken und diese Herausforderung sehen. Lobbyismus muss finanziert werden. Bezogen auf unsere Branche ist zum Beispiel ein „Interessen-Euro“ denkbar.  Mit ca. 80.000 Unternehmern und einem Euro je Monat wäre ein Jahresbudget von 960.000€ darstellbar. Damit sollte eine finanzielle Basis für den Aufbau einer Interessenvertretung möglich sein.  

      „Wenn die Zulieferindustrie und die Friseure gleichzeitig strukturelle Probleme haben, dann ist das ein schlechtes Setting für den Markt.“

      Brauchen Sie dafür nicht die ganze Branche?
      Dr. TF:
      Die Branche ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Der selbsterklärte Marktführer ist insolvent. Viele regionale Filialisten sind im Schrumpfungsprozess. Die Zulieferindustrie, die wir ebenfalls brauchen, die großen Vier, sind in den letzten Jahren auch mit sich selbst beschäftigt. Wenn die Zulieferindustrie und die Friseurbranche gleichzeitig strukturelle Probleme haben, dann ist das ein schlechtes Setting für den Markt. Ich glaube es ist Zeit für einen „New Deal“ zwischen Friseurbranche und Zulieferindustrie, da beide grundsätzlich gemeinsame Marktinteressen haben. 

      Ist der Schrumpfungsprozess, den Sie beobachten, ein Guter?
      Dr. TF:
      Ich bin überzeugt, dass lokale und regionale Filialunternehmen nachhaltig erfolgreich agieren und wachsen können. In den zurückliegenden Jahren war eine deutliche Marktübertreibung erkennbar. Die Ergebnisse dieser Tendenz spüren wir jetzt in einer Form der Marktverzerrung zwischen Angebot und Nachfrage. Wenn wir das volkswirtschaftlich betrachten, benötigen wir eine Marktbereinigung mit einem geschrumpften Angebot von Marktteilnehmern, um wieder gesund wachsen zu können.

      Der Markt muss schrumpfen, um zu wachsen?
      Dr. TF:
      Wenn ich von 80.000 Marktteilnehmern ausgehe, dann glaube ich, sind wir vom Angebotsgrad in Deutschland zu hoch. Zudem ist davon auszugehen, dass ca. 1/3 der Friseurdienstleistungen als so genannter Schwarzmarkt existiert. In der gegebenen Marktsituation wird dieser Marktanteil vermutlich zunehmen. Dies bedeutet für die gesamte Friseurbranche ein zunehmender Preis- und Kostendruck.


      Das heißt der durch Corona beschleunigte Schrumpfungsprozess ist etwas Gutes?
      Dr. TF:
      Absolut! Das ist auch das Neue für die Branche, denn bisher gab es kaum Insolvenzen. Der Markt ist statistisch immer gewachsen. Jetzt haben wir erstmals die Situation massiver Strukturprobleme und Wettbewerbsverzerrungen. Wir können nur wieder wachsen, wenn die Branche wieder gesundgeschrumpft ist. Das ist die große Chance in der durch den Corona-Schock ausgelösten Krise.

      „Die Glaubwürdigkeit der Politik in einem solchen Schockmoment, ist wesentlich für die Ernsthaftigkeit der Lösungsansätze.“

      Welche Rolle spielt für Sie dabei die Politik?
      Dr. TF:
      Die Politik ist leider nicht glaubwürdig! Der wesentliche Rahmen unseres Wirtschaftslebens wird von der Politik bestimmt. Wir haben es nicht nur mit Corona zu tun, sondern mit politischen Irrationalitäten. Es werden Entscheidungen getroffen, die vollkommen realitätsfremd sind.

      Es werden Zusagen gegeben, die offensichtlich nicht eingehalten werden. Hier sei nur an das Handling der aktuellen Corona-Hilfsprogramme November und Dezember erinnert. Die Glaubwürdigkeit und Kalkulierbarkeit der Politik in dem jetzigen Schockmoment ist wesentlich für die Ernsthaftigkeit der wirtschaftspolitischen Lösungsansätze für diese Krise.

      Das führt langfristig zur Desillusionierung bei vielen Unternehmern, nicht nur in unserer Branche, denn vielen Unternehmen geht es ans Eingemachte.

      Wie planen sie mit all diesen Unsicherheiten 2021?
      Dr. TF:
      Unsere Lösungsansätze basieren auf den Erkenntnissen aus dem letzten Quartal 2020. Wir planen eine schwarze Null. Der Kern der Planung basiert auf einen Kundenfrequenzabschlag von -15%. Auf dieser Basis werden die Kostensätze angeglichen. Dafür wurden 3 größere Projekte nach 2022 verschoben. Quartalsweise werden wir unsere Planung anpassen.
      Mit einer hohen Sicherheit können wir davon ausgehen, dass 2021 kein Wachstumsjahr wird. Eine seriöse Jahresplanung ist in unserer Branche für mich in diesem Jahr nicht möglich.

      Preiserhöhung, ja oder nein?
      Dr. TF:
      Ja, wir planen zum 1. Februar 2021 eine Preiserhöhung zwischen 2-3%.

      „Kosmetik… der Cross-Selling-Faktor ist für die Kundenbindung enorm wichtig geworden“

      Sie führen auch Kosmetik in den Salons, diese ist noch schlimmer betroffen. Wie geht es da weiter?
      Dr. TF:
      DieKosmetik ist seit 4. November 2020 geschlossen. Wir bieten Kosmetik und Fußpflege in unseren großen Filialkonzepten mit mindestens 10 Mitarbeitern an. Wir planen diesen Geschäftsbereich weiter ausbauen. Vor allem die Fußpflege ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen.

      Der Cross-Selling-Faktor ist für die Kundenbindung enorm wichtig geworden. Langfristig möchte ich das Kosmetik- und Fußpflegegeschäft in allen geeigneten Standorten erweitern.

      Was wünschen Sie sich persönlich?
      Dr. TF:
      Die allgemeine Befindlichkeit der Gesellschaft und Wirtschaft ist seit geraumer Zeit geprägt von Anspannung, Unsicherheit und teilweise auch Aggressivität. Ich wünsche mir mehr Frohsinn und Optimismus der Menschen und deutlich positive und verlässliche Settings von der Politik.

      Ich danke Ihnen für das offene Gespräch und wünsche weiterhin viel Erfolg.

      ____________________________________

       

      Über Dr. Thomas Fischer

      Ist Geschäftsführer der Aida Friseur-Gruppe

      42 Salons in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt

      www.aida-friseure.de

      Im Interview mit Juliane Krammer

      "Ich saß zu Hause vor dem Rechner, der Richter vor Gericht und mein Anwalt in Frankfurt am Main vor seinem Bildschirm."

      Liebe Sandra Stiemert, im Mai letztens Jahres haben Sie eine Zahlungsklage eingereicht. Nun wurde diese abgewiesen. Was ist in den letzten 9 Monaten passiert?
      Sandra Stiemert: Im Prinzip ist nicht viel passiert. Wir hatten vor Kurzem diese Verhandlung, die online war. Ich saß zu Hause vor dem Rechner, der Richter vor Gericht und mein Anwalt in Frankfurt am Main vor seinem Bildschirm. Ich muss dazu sagen: Die Akustik war eine absolute Katastrophe, man hat nichts verstanden. Meiner Meinung nach war es ein Abfertigen, denn das Ganze hatte insgesamt 13 Minuten gedauert. Der Richter hat im Vorhinein schon gesagt, dass die Chancen schlecht stehen. Das war uns schon klar, aber einen Funken Hoffnung hat man ja trotzdem. Letzte Woche kam der Beschluss, dass das abgelehnt ist.

      Wie haben Sie vom Ergebnis erfahren?
      SST:
      Das wurde mir telefonisch vom Gerichtssprecher übermittelt.

      Wie geht es weiter?
      SST: Wir werden jetzt in die zweite Instanz gehen, weil wir wirklich jeden Weg gehen wollen. Deshalb haben  wir auch vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe auf die Zahlung eines Unternehmerlohnes geklagt. Stellvertrenden für alle Selbständigen in der selben Lage.Ich möchte eigentlich nur vom Staat in Ruhe gelassen werden. Wenn mir aber verboten wird, der Arbeit nachzugehen, dann bin ich der Meinung, dass der Staat auch dafür Sorge tragen muss. Ich binSelbstständige und nicht die einzige, der hier das Genick gebrochen wurde. Wir müssen hier entschädigt werden. Für mich stellt sich die Frage, warum im Infektionsschutzgesetz die Regelung für die Selbstständigen fehlt. Für mich gibt es nur zwei Varianten: Entweder wir wurden vergessen, dann ist das eine riesige Schlamperei oder es wurde extra so gemacht. Beides wäre eine Katastrophe. Aber wir sind ja sowieso dem Staat ein Dorn im Auge. Wir zahlen nicht in die Arbeitslosenversicherung ein und in die Rentenversicherung. Demzufolge wird das sicherlich keiner zugeben: aber das ist eine große Schweinerei und das Infektionsschutzgesetz muss daraufhin geprüft werden.

      Sie sprechen hier immer in der „wir“-Form, wer steckt denn hier alles dahinter?
      SST: Ich alleine als Saloninhaberin wäre mit dieser Problematik völlig überfordert. Ich habe das Glück den Geschäftspartner Noah Wild zu haben von Wild Beauty. Die haben mich juristisch und organisatorisch aber vor allem finanziell auf diesem Weg unterstützt. Alleine hätte ich das nie geschafft.

      Sandra Stiemert, Friseurunternehmerin aus Biederitz in Sachsen-Anhalt, traf die vollständige Geschäftsschließung im Lockdown hart. Wie viele andere Unternehmer konnte sie zwar Kurzarbeitergeld für ihre Mitarbeiter erwirken –, sie selbst ging aber leer aus. Finanzielle Hilfe bekam sie lediglich mit der Überbrückungshilfe III. „Die Unterstützungen reichten nicht einmal für die monatlichen Fixkosten. Meine privaten Rücklagen waren bereits im ersten Lockdown 2020 aufgebraucht. Nur durch einen KFW-Förderkredit bin ich knapp der
      Insolvenz entgangen“, erklärt Sandra heute. 

      Nachdem das Landgericht Magdeburg den Anspruch auf Entschädigung ihres Unternehmerlohns abgewiesen hatte (► siehe Interview Sandra Stiemert kämpft weiter), geht Stiemert nun eine Instanz höher. Unterstützt durch die Wild Beauty Company, reichte sie Berufung beim Oberlandesgericht Naumburg ein.

      Für Noah Wild, Geschäftsführer der Wild Beauty GmbH und Initiator der Kampagne #FriseureInNot, ist völlig klar: „Mit dem Berufungsverfahren setzen wir ein Zeichen für die komplette Branche. Das Ergebnis ist richtungsweisend für alle Friseurunternehmer und darüber hinaus. Wir kämpfen weiter mit unseren Partnern, damit Recht durchgesetzt wird.“ 

      Parallel dazu hat Sandra Stiemert eine Verfassungsbeschwerde gegen das Infektionsschutzgesetz vor dem Bundesverfassungsgericht erhoben. Auch hier geht es um die fehlende Entschädigung für Unternehmer.

      Friseurinnen im Portrait:

      Elfriede Klier

      1915 in Niederböhmersdorf bei Greiz (Thüringen) geboren, durfte Elfriede Klier in den 30ern als Jugendliche eine Ausbildung zur Damenfriseurin machen. Vor Ausbruch des 2. Weltkrieges lernte sie ihren Mann kennen, der kurz darauf gefallen ist. Als alleinerziehende Mutter kümmerte sie sich um die drei Kinder und machte gleichzeitig ihren Meisterbrief.

      In den 1950er Jahren war Elfriede Klier selbstständige Friseurin. Die in der neu gegründeten DDR eingeführten Zwangsabführungen und die Zusammenlegung in Genossenschaften brachten sie dazu Ostdeutschland zu verlassen. 1954 fand sie mit ihren Kindern ein neues Zuhause in Wolfsburg.

      "Mir war seit Beginn meiner Selbstständigkeit besonders wichtig, dass meine Salons laufen und auch ohne mich funktionieren."

      Janina, du bist schwanger. Welche unternehmerischen Vorbereitungen bzw. Organisation im Team hast du veranlasst?
      Janina Ehrenberg:
      Mir war seit Beginn meiner Selbstständigkeit besonders wichtig, dass meine Salons laufen und auch ohne mich funktionieren. Deswegen habe ich Verantwortungsbereiche abgegeben und Aufgaben verteilt. Einer trainiert Azubis, der andere macht Bestellungen, der nächste kümmert sich um die Ordnung im Salon, usw. Notfallnummern, Elektriker-Kontakt, etc., sind gesammelt und liegen für den Fall bereit.

      "Da mein Team mit den eigenen Kunden sehr ausgelastet ist, wollte ich meine frei werdende Stelle besetzen. So können wir alle Kunden behalten."

      Auf Instagram hast du eine neue Mitarbeiterin angekündigt, die deine Kundschaft übernehmen wird …
      JE
      : Glücklicherweise hatte ich bis jetzt wenig Probleme mit dem Personal. Da aber mein Team mit den eigenen Kunden sehr ausgelastet ist, wollte ich meine frei werdende Stelle besetzen. So können wir alle Kunden behalten. Eine ehemalige Kollegin konnte ich für meinen Salon gewinnen. Sechs Wochen lange werde ich mit ihr gemeinsam im Salon sein, bis ich mich in den Mutterschutz verabschiede. Im Hintergrund kümmere ich mich lediglich noch um die Buchhaltung und werde da sein, um meinem Team den Rücken zu stärken.

      Wie lange willst du dir eine Elternauszeit nehmen?
      JE
      : Aktuell plane ich, ein halbes Jahr zu Hause zu bleiben. Da ich momentan noch direkt über meinem 2. Salon wohne, könnte ich so wieder schneller einsteigen. Meine Eltern sind in der Nähe und stehen als unterstützende Kinderbetreuung zur Verfügung. Ich habe aber auch noch Plan B und C, wenn ich doch ein Jahr zu Hause bleibe.

      "Seit 20 Jahren arbeite ich 6 Tage die Woche, eine Auszeit habe ich mir noch nie genommen. Für die bevorstehenden Monate habe ich vorgearbeitet."

      Bist du privat versichert oder bei der staatlichen Gesundheitskasse?
      JE:
      Ich bin privat versichert, bekomme hier aber nur minimal Geld. Aktuell kläre ich ab, ob ich Elterngeld bekomme, was ich aber nicht glaube. Ich kann das aber gut überbrücken.
      Seit 20 Jahren arbeite ich 6-7 Tage die Woche, eine Auszeit habe ich mir noch nie genommen. Für die bevorstehenden Monate habe ich vorgearbeitet. Außerdem ist es wichtig, dass ich mein Team weiterhin stärke und so ausgelastet bin, dass ich davon leben kann. Ich mache mir trotzdem Gedanken, was ich noch machen kann, um das Haus nicht verlassen zu müssen, damit Umsatz generiert wird und ich nicht untätig bin.

      "Ich mache mir trotzdem Gedanken, was ich noch machen kann, um das Haus nicht verlassen zu müssen, damit Umsatz generiert wird und ich nicht untätig bin."

      Hast du eine weitere Zusatzversicherung, um für den Mutterschutz und das Krankengeld abgesichert zu sein?
      JE:
      Nein, ich bekomme kaum etwas von meiner privaten Versicherung, aber ich bin ein sehr sparsamer Mensch und wiege mich finanziell gerne in Sicherheit. Deshalb war meine oberste Priorität, immer gut zu wirtschaften und einen finanzielles „Sicherheitspolster“ zu haben. 

      "Ich habe mit einer Schwangerschaft gewartet, bis ich beruflich viel erreicht hatte und meine Karriere am Laufen war."

      War dir vor der Schwangerschaft bewusst, dass du dich finanziell absichern musst?
      JE:
      Mich verwundert nichts, denn für Unternehmer gibt es fast nie etwas. Es ist so schade, dass es jemandem, der viel arbeitet und Arbeitsplätze schafft, so schwer gemacht wird. Ich habe mit einer Schwangerschaft gewartet, bis ich beruflich viel erreicht hatte und meine Karriere am Laufen war. Jetzt passt es perfekt, ich bin gefestigt.

      “Dann bekomm eben keine Kinder, wenn es Dich so stört!” Nochmal bitte was? Ich soll lieber kein Kind bekommen, anstatt dass sich Deutschland endlich mal was für Unternehmer mit Uterus einfallen lässt? Fassungslos lehne ich mich zurück. Ich bin selten sprachlos, doch jetzt japse ich nach Worten.

      Sanft streichle ich mir über meinen Bauch. Mein Wunder, mein kleiner Regenbogen.

      Ich war damals im 5. Monat schwanger. Und das mit besten Bedingungen. Zwar schon Teilzeitunternehmerin, aber immer noch im festen Sattel einer Teilzeitanstellung. Ab der 12. Schwangerschaftswoche ging für mich im Salon nichts mehr. Maske tragen und Dauerübelkeit waren einfach meine Feinde. Dankbar ließ ich mich von meinem Arzt ins Beschäftigungsverbot schicken. Seitdem arbeite ich zu 100% an Schönsein.

      Schwanger & inmitten von Corona

      Es ist Dezember und meine Entscheidung steht fest. Ab Januar bin ich zu 100% selbstständig. Während dieser hochsensiblen Zeit, schwanger und inmitten von Corona, musste ich genau diesen Schritt gehen.

      “Hättest Du Dich mal lieber noch auf der Anstellung ausgeruht!”

      Klar, hätte ich machen können. Meine Chefin hat immer hinter mir gestanden, und dafür bin ich ihr heute noch dankbar. Doch ich hatte das Gefühl wachsen zu müssen. Nicht nur ich selbst zu einer Kugel, nein, eben auch als Unternehmerin.

      Kristin: "Nehmt euch die Zeit für euch selbst"

      Ich selbst habe den Mutterschutz vor der Entbindung nicht so ernst genommen. Ich habe meine Stunden hinter dem Stuhl in der Schwangerschaft nach und nach reduziert, das würde ich auch wieder so machen, denn das lange Stehen war zum Ende hin wahnsinnig anstrengend. Ich hatte zwar keinen riesengroßen Bauch, dennoch war er schwer und während der Arbeit oft hart. Deswegen, liebe werdende Mamas, genießt die letzten Wochen vor der Entbindung, nehmt euch die Zeit für euch selbst und tut euch etwas Gutes... Wenn das kleine Wunder erstmal da ist, liegt euer Fokus ganz woanders.

      Eva: "Nach 8 Wochen kam der Hilferuf im Betrieb"

      Mir ging es bei beiden Schwangerschaften super. Bei der ersten habe ich bis zwei Wochen vor der Geburt gearbeitet — meine erste "zu-Hause-Woche" war die Woche des Donnerstags, den 9.-11., deshalb weiß ich es noch genau. Nach 8 Wochen kam der Hilferuf wegen Krankheitsfällen im Betrieb. Ich habe dann halbtags angefangen, mit Arbeit- und Kindertausch halbtags mit meiner Mama. Die Kleine hatte auch viel Unterhaltung... Sie ist jetzt 22,5 Jahre alt. Bei der zweiten Tochter war ich 6 Wochen zu Hause, auch 50% Mama und ich im Wechsel. Die Kinder hatten deutlich mehr Unterhaltungsprogramm als mit mir alleine zu Hause. Der Papa war damals mit dem LKW unterwegs. Als er bemerkte, was ihm alles "entgeht" mit seinen Mädels, hat er den LKW-Dienst aufgegeben. Die zweite ist jetzt auch schon 19 Jahre alt. Beide Mädels haben wohl genügend Friseurluft bekommen... Die "Große" studiert jetzt — nach ihrer Meisterprüfung: Wirtschaftspsychologie, die jüngere ist aktuell im Gesellenprüfungsfieber.

      "Wenn wir keinen Spot haben, um uns auszutauschen und auch auszukotzen, wo soll das sonst passieren?"

      Cihan Bulut im Interview mit Juliane Krammer

      Cihan, du bist ganz neu der Innung beigetreten. Wie kam es dazu?
      Cihan Bulut:
      Ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt, Innungsmitglied zu werden. Das war damals schon, als ich mich selbstständig machte, jedoch verspürte ich damals keine Benefits für mich und meinen Salon. Mir ist nun aber klar: Wenn alle so denken, haben wir Friseure keine Lobby und es wird nichts passieren. Wenn wir keinen Spot haben, um uns auszutauschen und auch auszukotzen, wo soll das sonst passieren? Es braucht Raum für alle Gedanken und Meinungen! Nur Herumsitzen und Beschweren geht nicht!

      Jodie Palmer im Interview mit Celina Roth

      Jodie, du bist International Educator bei Evo und bekannt für deinen „Hair Tan“. Wie funktioniert dein Haarfarben-Trend "Hair Tan"?
      Jodie Palmer:
      "Hair Tan" ist eine Haarfarbe-Philosophie. Was "Hair Tan" von traditionellen Highlighting-Techniken unterscheidet, ist, dass wir dieses jugendliche Urlaubshaar erschaffen wollen. Also das Haar, dass wir mit vierzehn im Urlaub hatten, bevor wir anfingen, mit all den tollen Produkten herumzuspielen und ein paar Fehler zu machen. Es verleiht diesen sehr, sehr natürlichen, sehr sonnenverwöhnten Look, fast so, als wäre dein Haar gebräunt worden.

      Wie entscheidest du, wo du die Highlights setzt?
      JP:
      Ich lebe in Barcelona, bin von schönem Wetter umgeben und sehe viel natürliches Haar. Dabei habe ich beobachtet, wo sich das Haar natürlich aufhellt. Um den Haaransatz herum wird es hell, schön und blond, auch die Spitzen. Ich konzentriere mich auch sehr auf die Person vor mir, weil wir Haarfarbe als Highlight verwenden können, wie Make-up. Je nach Kundenwunsch, kann ich zum Beispiel ein Gesicht schlanker wirken lassen, indem ich einige Bereiche dunkler lasse, ich kann einen Hals schlanker machen oder einen Wangenknochen oder Augenfarbe aufhellen.

      Und was ist der Unterschied zum Balayage?

      JP: Der große Unterschied zwischen natürlichem Licht und Balayage ist, dass Balayage an den Längen und Spitzen funktioniert, aber natürliches Licht am Oberkopf passiert. Wenn du dir den Kopf von Skaterboys ansiehst, haben diese immer hellblonde Kronen. Also habe ich die Platzierungen ein wenig umgekehrt, damit es so aussieht, als hätte die Sonne all die Arbeit getan.

      Du setzt Highlights und was passiert dann mit dem übrigen Haar?

      „Eine Haarfarbe sollte sich genauso sehr um das Haar drehen, dass du nicht färbst, wie um das Haar, dass du färbst.“

      JP: Ich lasse viel natürliches Haar. Eine Haarfarbe sollte sich genauso sehr um das Haar drehen, dass du nicht färbst, wie um das Haar, dass du färbst. ‘You can use it or lose it‘. Wenn jemand viel natürliches Haar hat, bin ich mehr als glücklich, es zu belassen, denn es geht darum, die Schönheit des natürlichen Haares hervorzuheben. Die Highlights sind das Accessoire und nicht umgekehrt.

      Sofia Vergara gehört zu den bekanntesten Schauspielerinnen Hollywoods. International gefeiert wurde sie vor allem durch ihre Rolle als „Gloria“ in der Emmy-nominierten Sitcom „Modern Family“. Chris Appleton, der Hairstylist der Stars wie Kim Kardashian und Jennifer Lopez, ist bekannt für seine beeindruckenden Hairstyles, die regelmäßig sowohl auf dem roten Teppich als auch in internationalen Modemagazinen zu sehen sind. Zusammen mit Schwarzkopf Professional rücken sie den 'Lived-in Blonde'-Look ins Rampenlicht und zeigen, dass dieser Look sowohl auf dem roten Teppich als auch im Alltag funktioniert.

      Thomas Venus im Interview mit Juliane Krammer

      "Um zu vermeiden, dass Handtücher direkt wieder in der Waschmaschine landen, kann sie doch Kunde von zu Hause mitnehmen."

      Herr Venus, Sie lassen Kundinnen* das Handtuch von zu Hause in den Salon mitbringen. Warum?
      Thomas Venus:
      Um unseren Energieverbrauch zu reduzieren, begann ich nach Alternativen zu suchen. Da schaute ich mich in anderen Branchen um: Um Ressourcen zu sparen und die Umwelt zu schonen, weisen auch 5 Sterne Hotels darauf hin, dass Handtücher nach einmaligem Gebrauch noch einmal wiederverwendet werden sollen. Das wollte ich auch im Salon umzusetzen: Um zu vermeiden, dass Handtücher direkt wieder in der Waschmaschine landen, kann sie doch Kunde von zu Hause mitnehmen. Ich kenne das noch vom Osten, als man zur Physio-Therapie oder in Arztpraxen sein eigenes Handtuch mitnahm.

      Wie kam das an?
      TV:
      Die Kunden haben es gleich verstanden, da diskutierte auch niemand darüber. Nur andere Friseur-Salons haben sich anfangs über mich lustig gemacht, nun kopieren einige die Idee. Alle reden darüber, nachhaltiger zu arbeiten, Energie zu sparen und philosophieren über Zukunftskonzepte, da ist der simple Verzicht auf Handtücher ein guter Anfang. Zuerst gelacht und dann nachgemacht, sag ich immer.

      "Wir haben für den Fall Vlies-Handtücher, für die wir einen symbolischen Euro kassieren."

      Wie führt man Kunden an so eine Idee heran?
      TV:
      Ich habe Flyer drucken lassen und die liegen auf jedem Arbeitsplatz auf, genauso habe ich die Umstellung auf Social Media angekündigt. Die Idee schlug ein, wie eine Bombe. Es kommt schon mal vor, dass das Handtuch vergessen wird. Wir haben für den Fall Vlies-Handtücher, für die wir einen symbolischen Euro kassieren.

      Wie viele Kundinnen* halten sich an die „Handtuch-Policy“?
      TV:
      90% bringen ihre Handtücher mit, 8% der Kunden vergessen es und zwei Prozent sagen, dass es ihnen egal ist, wenn Sie die Vlies-Handtücher nutzen und den Euro dafür bezahlen. Wir haben zu Beginn der Aktion einen Stapel Einweg-Handtücher gekauft und davon gingen bis jetzt nur wenige weg. 

      "Es fallen das Handtücher waschen, trocknen, zusammenlegen und einräumen weg. (...) Wir sparen aber nicht nur Zeit, sondern auch Wasser und Waschmittel."

      Was ist nun das konkrete Ersparnis, wenn die Handtücher von zu Hause mitgebracht werden?
      TV:
      Ich muss ehrlich gestehen, dass ich den Energieverbrauch bzw. das Ersparnis nicht bemessen habe, aber die Zeit, die wir hier gewinnen, ist immens. Es fallen das Handtücher waschen, trocknen, zusammenlegen und einräumen weg. Das klingt im ersten Moment nicht nach viel, aber es summiert sich. Wir sparen aber nicht nur Zeit, sondern auch Wasser und Waschmittel.

      Einrichtung für mehrgewichtige oder auch neurodivergente Personen

      Ein Traum in Pastell bietet Ina Holubs Salon in der Wiener Kaiserstraße. Die zartrosa Töne laden zum Wohlfühlen und Dableiben ein. Dahinter steckt aber nicht nur eine Affinität zu Puder-Farben, sondern vor allem auf neurodivergente Personen soll sich diese Farbwahl besonders beruhigend auswirken.

      In das wohlige Salon-Bild fügen sich nahtlos die blassblauen Salonstühle ein. Das Stuhl-Design hebt sich von gewöhnlicher Salon-Bestuhlung ab: Durch die Größe und breitere Sitzfläche wird hier auch für mehrgewichtige Kund*innen grenzenloser Komfort angeboten.

      Die „Soft & Cut“ Einrichtung besticht zusätzlich durch seine Ästhetik. Pastellige Farbtöne sowie die gemütlichen Möbel mal in Cord, mal in Samt erinnern an die Achtziger, nur eben in ruhiger, cleaner Variante.

      David Schwarz, Friseur, Speaker, Coach, erfolgreicher Salonunternehmer und Top Salon Preisträger 2022.
      Blickfang Friseure, 3 Salons, 34 Mitarbeiter*innen plus 3 neue Lehrlinge im September.

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick beim Schwarzkopf Businesskongress
       

      Nachwuchs ist ein viel diskutiertes Thema, unter anderem die Entlohnung. Wie siehst du das?
      David Schwarz:
      Meiner Meinung nach ist das Geld kein Faktor für oder gegen die Lehre. Aktuell liegen mir für 2024 wieder 25 Lehrstellen-Bewerbungen vor, ich mache da andere Erfahrungen.

      Wie kommt man an 25 Bewerbungen, da träumen andere von? Was machst du anders?
      DS:
      Ich denke, das ist ein Prozess. Seit 10 Jahren arbeite ich daraufhin eine gute Arbeitgebermarke und gleichzeitig auch ein guter Ausbilder zu sein. So etwas spricht sich herum. Weiterempfehlung ist hier sicherlich der Schlüssel.

      Ihr tut sehr viel für eure Arbeitgeber, wie kommuniziert ihr das?
      DS:
      Ständige Sichtbarkeit von allem, was wir für und gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden tun, vor allem in den Sozialen Netzwerken.

      „Das beginnt damit, dass wir alle per Du sind.“

      Was macht ihr in der Ausbildung anders?
      DS:
      Vom ersten Tag an arbeiten wir mit dem jungen Menschen auf Augenhöhe. Das beginnt damit, dass wir alle per Du sind. Wir fokussieren stark darauf, dass jeder ganz schnell etwas lernt. Man muss sich immer die Frage stellen, welchen Mehrwert gebe ich der Lehre in meinem Salon mit und das spricht sich dann herum.

      Von Friseur gekonnt ins Eigenhaar integriert, sorgen die Rooted-Strähnen von Great Lengths für mehr Fülle und Volumen. Ein Light Contouring geht mit den Extensions superschnell und in 10-20 Minuten sehen die Haare wieder dichter aus.

      Step by Step zum Light Contouring

      Ist blond denn noch immer Königsdisziplin?
      IA:
      Ja, auf jeden Fall! Das ist diese große komplexe Theorie, die ich meine und die noch immer viele Friseure nicht beachten. Corona hat das besonders deutlich gemacht. Viele Kunden haben DIY-mäßig Youtube Videos genutzt. Die Rettungsaktionen, die wir nach dem Lockdown vor allem rund um Blondunfälle hatten, haben einmal mehr bestätigt, Blond bleibt die Königsdisziplin.

      Wo bildest Du dich weiter?
      IA: 
      Wir bilden uns viel im Salon weiter, helfen uns aber auch gegenseitig. Als Freelancer für Revlon Professional sind wir immer auf dem neusten Stand. Viel Inspiration holen wir uns in Sozialen Plattformen und Fachzeitschriften.

      „Viel Reden und immer mit Bildern arbeiten ist das Allerwichtigste“

      Wie verkauft ihr Blondspezialisierung und Theorie euren Kunden?
      IA:
      Meistens kommt Kundin mit einem Bild in den Salon. Gerade Kunden kennen sich mit Fachbegriffen nicht aus und Blond ist für jeden etwas ganz anderes. Viel Reden und immer mit Bildern arbeiten ist das Allerwichtigste.

      Können Kunden etwas mit den ständig neuen Namen wie Earth-, Dessert oder Mangoblond anfangen?
      IA:
      Das ist ganz witzig zu beobachten. Manchmal kommen da Begriffe, da frage ich mich schon, wie da überhaupt jemand draufkommt, wie neulich, da las ich von Mushroom-Blond? Ganz oft ist es aber tatsächlich so, dass die Kunden das lesen und auch verlangen, obwohl sie meist keine Idee davon haben, wie es aussieht.
      Mit Balayage ist das so, jeder stellt sich darunter etwas anderes vor. Deswegen ist es wichtig mit Bildern zu kommunizieren, so dass alle vom Gleichen sprechen.

      Du sagst Balayage sieht jeder anders. Welche Techniken sind deine Lieblingstechniken?
      IA:
      Das ist Fall-abhängig. Tendenziell benutze ich gerne mehrere Techniken. Wichtig ist stets ein weicher Verlauf, dafür arbeite ich viel mit dem Color-Board.
      Im Konturenbereich setze ich auf die gute altbewährte Strähnen-Technik, manchmal toupiere ich, manchmal nicht. Es ist wirklich sehr unterschiedlich.

      Wie viele Blondtöne braucht man deiner Meinung nach?
      IA: 
      Viele, denn das macht das Leben einfacher. Man kann 5 Kundinnen im Salon haben und alle zeigen das gleiche Bild, dennoch benötigen alle andere Blond-Nuancen, je nach  Naturfarbe, Haarstruktur und individueller Pigmentierung.

      Welchen Blondtrend findest Du spannend?
      IA:
      Man geht stark weg vom aschigen silberblond hin zu wärmeren Tönen. Das eröffnet ein schönes großes Spektrum.

      „Wir arbeiten tatsächlich mit 160 unterschiedlichen Blondtönen“

      Mit wie vielen unterschiedlichen Blondtönen arbeitet ihr?
      IA:
      Es sind tatsächlich ungefähr 160. Wir arbeiten mit dem gesamten Revlonissimo Blondsortiment von Revlon Professional.

      Was sind für euch Entscheidungskriterien bei der Farbmarke?
      IA:
      Vielseitigkeit ist uns wichtig, Haarfarben für unterschiedliche Zielgruppen zu haben. Die einen Kunden wünschen hohe Deckkraft, die anderen legen Wert auf ammoniakfreie Farbe wie bei Color Sublime. Im Salon setzen wir auf Vielseitigkeit, aber auch verständlich aufgebaute Farbsysteme. Das Allerwichtigste jedoch ist Zuverlässigkeit. Wenn ich die Theorie verstanden habe, dann weiß ich bei der Revlonissimo-Farbe, das kommt dabei heraus. Es gibt nichts Schlimmeres, als zitternd in der Mixecke zu stehen und sich zu fragen „Ich hoffe das wird was.“

      Symbolische Perspektivenlosigkeit: Sandra Stiemerts Salon mit abgeklebten Fenstern

      Und auch jetzt im Nachhinein, wenn es um die Verfahrenskosten geht, werden Sie weiterhin unterstützt?
      SST:
      Ja, denn diesen finanziellen Background hätte ich gar nicht gehabt. Es tut auch gut, nicht für mich alleine zu kämpfen, sondern für alle. Das was hier passiert ist, ist meiner Meinung nach verfassungswidrig. Man kann uns hier nicht auslassen. Für Mitarbeiter gibt’s Kurzarbeitergeld, für Salonunternehmer Überbrückungshilfen – aber das ist ja nicht mein Unternehmerlohn. Es ist wichtig, dass da einer agiert und das überprüfen lässt. Wir haben viel zu viel, die das Recht hätten, Geld zu bekommen.

      Wie kam Noah Wild auf Sie zu?
      SST:
      Ich hatte damals für Sachsen-Anhalt für die Wiederöffnung geklagt. Wir hatten damals für jedes Bundesland einen Vertreter, der dafür gekämpft hat. Nachdem dann wieder die Salons geöffnet wurden, kam die Frage auf, wie es jeden einzelnen erging. Bei mir ist zu dieser Zeit viel passiert: Meine Ehe ging auseinander, ich musste mit zwei Kindern in eine eigene Wohnung ziehen, … Ich habe meine Geschichte in der Gruppe geteilt. Daraufhin hat Noah gemeint, dass er mich unterstützt, um für mich und letztendlich auch für alle hier zu kämpfen.

      Haben Sie Unterstützung von Branchen-KollegInnen erhalten?
      SST: Ja. Ich habe hier ganz viel mentalen Support erhalten. Oft haben mir Unternehmer Feedback gegeben, dass sie da hinter mir stehen. Das war sehr wichtig. Das ist eine Sache, die viele betrifft. Wenn die finanziellen Mittel da wären, würden da viel mehr KollegInnen juristisch vorgehen. So ein Klageweg bringt ja Kosten im fünfstelligen Bereich mit sich. Das muss man einmal finanziell tragen, mit dem Risiko, dass alles abgeschmettert wird.

      Vielen Dank, Frau Stiemert, für die Offenheit und alles Liebe für Ihre Zukunft.

      „Salon der Dame“

      Die aufstrebende Automobilstadt eignete sich ideal, um ihren „Salon der Dame“ zu öffnen. Schnell erarbeitete sie sich den Ruf der „Edelfriseurin“. Sie stand aber nicht nur für Qualität beim Service, sondern bildete Nachwuchs aus. Auch ihre Kinder machten eine Friseur-Lehre. So kam eines zum anderen und ihre Söhne Hubertus und Joachim stiegen in das Geschäft mit ein.

      Cityfriseur in Porschestraße und Service ohne Termine sorgen für Revolution

      In den Sechzigern zeigt die 2. Generation Klier, was sie kann: Neben der erfolgreichen Dependance „Cityfriseur“ eröffnen die Zwillinge einen Promi-Nightclub, der „Sace Club“. Auch dieser ist ein voller Erfolg. Nun beginnt die Expansion mit Salons in Bad Homburg, Essen und Bremen. Die Idee der Laufkundschaft war geboren: Haar-Service ohne Termin – in den Klier-Salon war das möglich.

      Elfriede Klier führte zu dieser Zeit noch immer ihren „Salon der Dame“ und hielt die Familie im Hintergrund zusammen.

      In den 80ern trat sie ihren Ruhestand an. Dabei verfolgte sie die Expansion nach Österreich, Ungarn und Tschechien. Auch die Eröffnung der tausendsten Klier-Filiale erlebte sie mit. 2008 verstirbt Elfriede Klier mit 93 Jahren.  

      Du bist Freelancerin und u. a. bei Wella als Top-Akteurin tätig. Was verändert sich hier mit der Schwangerschaft?
      JE:
      Vor allem im 1. Trimester war es besonders hart für mich, 15 geplante Einsätze nicht wahrzunehmen. Es fällt mir schwer, Vereinbartes abzusagen. Ich war körperlich aber nicht dazu in der Lage. Da geht Geld natürlich verloren, denn diese Einnahmequelle fällt weg.

      Hast du Tipps für Unternehmerinnen, was im Falle einer Schwangerschaft zu berücksichtigen ist?
      JE:
      Du musst organisiert sein, Aufgaben abgeben und sinnvoll verteilen. Dein Unternehmen sollte ein Jahr ohne dich klarkommen können. So habe ich es organisiert. Du kannst für jeden Bereich im Unternehmen jemanden einstellen, jedoch ist eine gewisse Unternehmensgröße notwendig, ansonsten bleibt am Ende des Monats zu wenig übrig. Deshalb mache ich die Buchführung weiter, so behalte ich den Überblick und kann reagieren, falls mir eine Entwicklung nicht gefällt. Mein Tipp ist: Wirtschafte gut und gestalte deine Preise dementsprechend, so dass du deine Mitarbeiter gut bezahlen und auch du davon leben kannst!

      Haben es Unternehmerinnen mit großem Team leichter, sich in Elternzeit zu verabschieden als Solo-Selbstständige?
      JE:
      Wenn du, wie in meinem Fall, zwei Salons leitest und ein großes Team hast, läuft hier ein riesiger Kostenapparat mit. Allerdings verteilt sich die Arbeit auf mehreren Schultern und es werden trotzdem Einnahmen generiert. Wogegen jemand, der allein im Salon ist, einfach die Türen abschließt und sobald es man will, wieder aufsperrt. Allerdings werden hier gar keine Einnahmen generiert und einige Kosten laufen im Hintergrund weiter, da man sie nicht so einfach einstellen kann So hat jede Größe seine Herausforderungen und seinen Blickwinkel. Ich bin ein absoluter Teamplayer und liebe es, gemeinsam mit meinem grandiosen Team zu arbeiten.

      Danke, Janina, für den Einblick und alles Liebe für deine Zukunft!

      Mir war klar, dass ich keinen Mutterschutz haben werde. Spätestens ab dem Zeitpunkt, als ich in die private Krankenversicherung wechselte. Um hier „Mutterschutz“ via Krankentagegeld zu erhalten, muss man 8 Monate Mitglied sein. Dafür war ich eindeutig zu spät dran und mir dessen vor der Entscheidung bewusst.

      Im Gegensatz zu meinen Kolleginnen im Salon und hinter dem Stuhl musste ich jedoch nicht den ganzen Tag stehen, mit Chemikalien hantieren und mich körperlich anstrengen. Ich konnte ganz einfach an meinem Schreibtisch sitzen. Dann ist doch arbeiten bis kurz vor der Geburt echt kein Thema. „Hab Dich nicht so“, murmelte ich mir damals ständig zu.

      Schwangerschaftsmatsch im Kopf

      Bis mein Hirn das Arbeiten aufgab. Eindeutiger Fall von Schwangerschaftsmatsch im Kopf. Die letzten 5 Wochen brauchte ich nicht mal an Arbeiten denken. Und sind wir ehrlich, ich hätte es wohl beim Aufstehen auch gleich wieder vergessen.

      Nach der Geburt war ich alles, nur nicht fit. Doch ich hatte mir die Zeit eingeplant. Meine Kunden informiert. Alle Rechnungen vorher geschrieben. Anträge ausgefüllt und war bereit, Mama zu sein. Kein Business für mindestens 4 Monate, Kundenbetreuung erst wieder zum nächsten neuen Jahr (nach 8 Monaten).

      Elterngeld - Rückzahlung!

      Gemeinsam mit einem Anwalt habe ich mir alles berechnen lassen. Wild kalkulierend, denn Mutterschutz und die finanzielle Absicherung waren ja ausgeschlossen.

      So verließ ich mich auf das Elterngeld. (Ja, ich hatte auch Rücklagen.) Als Unternehmerin und Einzelkämpferin waren keine Gewinne für 8 Monate geplant, alles fein säuberlich in die Anträge geschrieben und mein Finanzleben auf umständlichste Art und Weise offen gelegt.

      Mein Tipp, liebe werdende Mamas: Nehmt euch Hilfe!

      Mir wurde der Höchstsatz prophezeit. Knapp darunter sind wir am Ende gelandet. Also immer noch genug für Miete, Einkäufe, Krankenversicherung, Rente und ein paar Babyaccessoires.

      Was mir in meinem Hirnmatsch wohl durch die Lappen gegangen ist (und mit all der überschwänglichen Instamotivation von „so wird das was mit dem Elterngeld“), Elterngeld ist wie eine Coronahilfszahlung.

      Kannst Du bekommen, zahlst du unter Garantie zurück und verstehen tut es keiner.

      Ich war nach 8 Monaten Mama-Sein so glücklich, endlich wieder Geld zu verdienen. Und schon kommt der Schlag in die Magengrube.

      Rückzahlung! 5.500 Euro einmal Retour bitte. Und weil es noch nicht wild genug ist, packen sie gleich auch noch diverse Drohungen von Haftstrafen bei Nichtzahlen zum Ende des Monats mit rein.

      Ähhh, was?

      Wozu bekommt man denn Elterngeld? Damit man es sich auf das Konto legt und ja nichts ausgibt davon? Wovon sollen denn oben genannte Kosten weiter gezahlt werden? Vom Mann? Wo leben wir denn bitte? Warum steht es mir als Frau nicht zu, ein Kind zu bekommen und mich zu ernähren? Ohne Ernährer?

      Keine Elternzeit? Kein Mutterschutz? Keine Zeit mit dem Kind in dieser wirklich bezaubernden und mega anstrengenden Phase?

      Was bitte will die Politik damit erreichen?! Etwa, dass wir dann eben keine Kinder bekommen, wenn es uns stört?

      Der Kampf ist lang, die Glaubenssätze dazu noch länger. Und auch wenn das Elterngeld noch eine weitere Katastrophe im Strudel abwärts ist, ist das doch ein anderes Thema. Genau wie Sternengeburten und der Umgang damit.

      Mutterschutz vor und nach der Geburt und der finanzielle Ausgleich sollten ein Recht für jeden Unternehmer mit Uterus sein!

      Meine Geschichte ist wahrlich noch entspannt. Ich habe von zu Hause aus gearbeitet. Doch mein Respekt geht an all die Mamas da draußen, die sich kurz nach der Geburt wieder ihrem anderen Kind widmen: Dem Salon. Und dort auch präsent am Stuhl sind.

      Ihr seid meine Heldinnen und für euch will ich laut sein. Weil jede Mama diese besondere „Pause“ von der Arbeit hat.

      Annemarie Graf hat auch mit anderen Unternehmerinnen aus ihrem Schönsein Club über die Schwangerschaft und Elternzeit gesprochen - ihr findet die Mini-Interviews ► hier: Ungehörte Stimmen - Unternehmerinnen teilen ihre Mutterschutz-Erfahrungen

      Annemarie Graf - Schönsein.Blog
      (Business Beratung und Marketing Agentur für Friseure)

      Früher: Friseurmeisterin, Leiterin von 2 Friseursalons und internationale Trainerin für eine bekannte Marke.
      Heute: Business- und Marketingberaterin für Friseurunternehmer*innen, Autorin, Bloggerin, Podcasterin und Mutter einer kleinen Tochter.

      Fabienne: "Mit einem weinenden Herzen im Geschäft stehen"

      Ich habe bis einen Monat vor der Geburt meines ersten Kindes gearbeitet und musste dann aufgrund von Mitarbeiterproblemen nach zwei Monaten – mit einem weinenden Herzen – wieder im Geschäft stehen. Daher habe ich die Coronazeit auch sehr genossen. Bei Kind Nr. 2 habe ich zwei Monate früher aufgehört zu arbeiten und eine viermonatige Babypause eingelegt. In der Schweiz erhalten wir einfach drei Monate Entschädigung, die unseren Lohn ersetzen, was auch vollkommen in Ordnung ist. Wir müssen auch nichts zurückzahlen.

      Angi: "Die perfekte Gelegenheit für einen richtigen Neustart"

      Bei meiner ersten Schwangerschaft habe ich bis 4 Wochen vor der Geburt gearbeitet. Da es mir soweit gut ging, war das kein Problem. Wahrscheinlich hätte ich ebenfalls noch länger gearbeitet, wenn wir nicht die Woche darauf umgezogen wären. Ich habe dann nach 3,5 Monaten mit einer 3-Tage-Woche wieder zu arbeiten begonnen. Das war ziemlich schlimm für mich, da meine Tochter ein ziemliches Bauchweh-Kind war (9 Monate lang). Die Zeit hat mich ziemlich zerrissen. Auch ich hatte dann das "Glück" der Corona-Zwangspause. Wobei die finanziell eine ziemliche Katastrophe war. Jetzt bei meiner zweiten Schwangerschaft läuft es ein wenig anders. Gesundheitlich geht es mir im Endspurt leider nicht mehr ganz so gut. Deswegen habe ich meine Termine reduziert. Ich werde 4 Wochen vor Termin in den Mutterschutz gehen und bin dann tatsächlich ein Jahr raus. (Eure Erzählungen und Meinungen dazu hatten tatsächlich auch Einfluss auf diese Entscheidung!) Da ich aber eh nicht so glücklich bin und gerne etwas ändern möchte, sehe ich das Jahr Auszeit als die perfekte Gelegenheit an, einen richtigen Neustart hinzulegen. Das macht mir zwar unwahrscheinlich viel Angst, aber ich denke, dass es für mich gerade der richtige Weg ist. Mein Vorteil ist, dass ich allein arbeite und deswegen keine Rückzahlungen befürchten muss, da ja absolut kein Gewinn generiert wird. Auch ich finde, dass wir Selbständigen da voll die Arschkarte gezogen haben. Wir sollten auch mehr unterstützt werden! Man fühlt sich leider eher bestraft, wenn man sich für eine Familie entscheidet.

      Claudia "Unterstützung für Selbstständige unter aller Sau"

      Ich habe bis 2 Wochen vor der Geburt gearbeitet, bin nach 7 Wochen wieder arbeiten gegangen, zunächst auf 30 Stunden für zwei Monate, dann wieder Vollzeit. Der Vater des Kindes hat sieben Monate Elternzeit gemacht. Aufgrund von "ich kann ja den Salon nicht alleine lassen", haben wir das so entschieden. Würde ich glaube nicht wieder genauso machen, sondern davor und danach länger die Zeit genießen und mich in Ruhe erholen. Ohne Stress und Gehetztheit. Die Zeit bekommt man nicht zurück. Daher habe ich mich jetzt dazu entschieden, weniger zu arbeiten, um meinen Sohn im ersten Schuljahr mehr zu unterstützen und für ihn da zu sein. Auch wenn einem da auch keiner unterstützt. Zeit mit dem Kind ist wertvoller als jedes Geld der Welt. Ich finde, dass eine selbstständige Person genauso wie eine Angestellte die 6 Wochen davor und die 8 Wochen danach haben sollte, diese unterstützend vom Staat. Ich finde, dass das viel zu wenig ist und auch die grundsätzliche Unterstützung für Selbstständige ist unter aller Sau. Und überhaupt sollte man sich weniger Gedanken machen müssen, ohne schlechtes Gewissen! Man wird direkt in Schubladen gesteckt und man bekommt indirekte Vorwürfe, dass man als Mama nicht für das Kind da ist, weil die Arbeit wichtiger ist. Das ist einfach nicht schön und sollte keine Mama/Unternehmerin durchmachen müssen.

      Nadine "Niemand meiner Kundinnen hat mir dafür gedankt"

      Bei allen Kids hatte ich aus gesundheitlichen Gründen einen geplanten Kaiserschnitt, weshalb ich auch bis zum Tag der Geburt gearbeitet habe. Nach 4/5 oder 8 Wochen bin ich jeweils wieder im Salon gestanden, erstmal nur stundenweise. Bei meinem ersten Kind war dann meine Mama mit im Salon, damit ich zwischendurch stillen konnte. War für mich ab Kind Nr. 2 nicht mehr machbar. Für mich kam der Lockdown 2020 wie gelegen, denn damit konnte ich ein paar Wochen MAMASEIN genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Elterngeld kann man leider in die Tonne kicken, was will ich mit 300€ groß erreichen? Echt schade, dass man als Mama bestraft wird. Ich liebe meinen Laden, aber ich weiß nicht, ob ich es immer wieder so machen würde. Denn im September stand ich mit einem 4 Wochen alten Baby da, meine 2,5 Jahre alte Tochter kam in die Krippe und ich habe eine Woche später wieder mit dem Arbeiten begonnen. Was die Eingewöhnung nicht leichter machte, bzw. habe ich mein Baby ab da "abgeben" müssen, wenn auch nur in der Familie. Aber ehrlich gesagt hat es sich einfach falsch angefühlt. Denn mir ging es nach dem Kaiserschnitt noch nicht gut, und ich hätte gerne Zeit zum Erholen gehabt. Ich bin außerdem TÄGLICH im Zeitdruck, dass ich es pünktlich zum Arbeiten schaffe. Und ehrlich gesagt hat mir niemand meiner Kundinnen und Kunden dafür gedankt, dass ich direkt nach der Geburt jedes Mal wieder im Salon stand.

      Carmen "...andererseits ist der Salon auch mein Baby"

      Ich habe bis 2 Wochen vor der Geburt gearbeitet. Zum Glück ging es mir gut und ich konnte auch, wie ich wollte. Nach 8 Wochen war ich wieder im Laden gestanden, weil ich leider die falschen Mitarbeitenden hatte (bis auf eine), die das Team im Stich gelassen haben. Vom Elterngeld will ich gar nicht anfangen, sobald der Laden weiterläuft und das auch noch gut, bist du als selbstständige Mama der Arsch der Nation! Mindestsatz habe ich bekommen, möchte aber gar nicht wissen, wie viel ich zurückbezahlen muss, da ich noch offiziell in Elternzeit bin. Im Nachhinein betrachtet, wäre ich lieber für meine Tochter da gewesen, denn die Zeit bringt mir keiner zurück und kein Kunde wird sich bei einem bedanken, dass man sein Neugeborenes abgibt! Andererseits ist der Salon eben auch mein „Baby“, womit ich mein Leben finanziere, es ist einfach eine schwierige Situation. Man würde sich mehr Unterstützung wünschen!

      Mandy "Dann kam Corona und hat mir die Zeit geschenkt"

      Ich habe bis zuletzt gearbeitet, am nächsten Morgen war dann mein kleiner Mann da und nach acht Wochen habe ich wieder angefangen, stundenweise zu arbeiten. Dadurch, dass meine Familie über den Salon wohnt, ging das und da ich nicht stillen konnte... Die Zeit mit dem Kleinen hat mir trotzdem gefehlt und ich hätte gerne etwas Elternzeit genossen, dann kam Corona und hat mir die Zeit geschenkt, die ich mir sonst nicht genommen hätte, daher war an Corona nicht alles schlecht. Obwohl die Angst weiterhin da war, nicht genügend Geld zu haben. Hätte ich eine längere Elternzeit gehabt, dann hätte ich das Geld für die Corona-Zeit nicht gehabt.

      Annemarie Graf hat auch ihre eigenen Erfahrungen aus dem Mutterschutz geteilt - ► hier geht es zu ihrere aktuellen Kolumne!

      Du suchst auch nach einem persönlichen Austausch mit anderen Unternehmerinnen?
      Dann schau Dir Annemarie Grafs Schönsein Club mal genauer an!

      … und dann wurdest du Mitglied?
      CH
      : Ich habe mich zu Beginn mit Innungsmitgliedern getroffen, über Probleme gesprochen und meine Gedanken geteilt. Danach fiel mir die Entscheidung leicht, denn ich hatte Lust und Power, Teile der Branche zu erreichen und zu begeistern, damit wir gemeinsam Veränderung schaffen. Aktuell finde ich mich in dieser Rolle ein und bis jetzt habe ich zwei Shows für die Innung gemacht, zwei weitere folgen jeweils im Juli und Oktober.

      Wie waren die Innungs-Veranstaltungen für dich?
      CH:
      Die Innung ist mutiger geworden. Sie laden Leute ein, die anders denken, nicht die Norm sind. Ich zähle mich hier dazu. Es geht auch darum, eine andere Zielgruppe zu erreichen. Die Hoffnung ist, damit die jungen Friseure anzusprechen und ich hoffe, dass ein paar coole Kollegen nachziehen.

      Warum hat dich die Innung jetzt erreicht, aber nicht als du als Jungunternehmer gestartet hast?
      CH:
      Als Unternehmer, der sich für die Innung interessiert, glaubte ich lange, dass man da nicht wahrgenommen bzw. nicht als wichtig genommen wird. Das muss von Seiten der Innung besser gespielt und an den Friseur gebracht werden. Aber auch Friseure müssen offener sein, denn alles was bequem ist, ist ungesund! Beide müssen sich ins Zeug für unsere Branche legen.

      Mit welchen Produkten arbeitest du?
      JP: Ich nutze vor allem die demi-permanenten ►Farben von hue-verse, da diese den Naturton des Haars nicht angreift. Sie behält den Naturton des Haars bei, lässt es aber strahlen und ermöglicht es mir, die Haare so zu färben, wie ich es möchte und gleichzeitig sicherzustellen, dass das Haar natürlich rauswächst.

      Welche Nuancen benutzt du am liebsten?
      JP:
      Es hängt komplett vom Haar ab, an dem ich arbeite. Aber wenn du an eine Bräune denkst, ist sie warm, nie kalt, also verwende ich warme Töne, viel Gold. Ich mag viel Beige. Warm ist immer mein Favorit!

      Wie oft benötigt der „Hair Tan“ ein Fresh-Up?  
      JP:
      Ich empfehle in jeder Farbsituation alle drei Monate. Mehr als das ist übermäßig. Ich denke, mit dem Budget und der Zeit, die wir haben, ist alle sechs Wochen ein wenig absurd, also alle drei Monate. Es muss auch zu den Jahreszeiten passen. Wir können es im Sommer aufhellen und es im Winter etwas dunkler lassen.

      Credit: Schwarzkopf Professional

      Chris Appleton: „Farbe war schon immer ein sehr wichtiger Teil für ein ganzheitliches schönes Haar und einen ikonischen Look. Ich bin loyal gegenüber Produkten, die es mir ermöglichen, kreativ zu sein, gleichzeitig aber auch den Zustand des Haares respektieren und dem Kunden die besten Ergebnisse liefern. Deshalb vertraue ich Schwarzkopf, besonders bei Blond."

      Sofia Vergara: "Schwarzkopfs globale Markenbotschafterin zu werden, passt perfekt zu meiner sich weiterentwickelnden Karriere. Es geht nicht nur darum, für Haarprodukte zu werben, sondern mit einer Marke zusammenzuarbeiten, die meine Vision teilt, die Kraft sich selbst auszudrücken und des Selbstbewusstseins anzunehmen und zu feiern, während ich aufregende neue Wege entdecke."

      Seit wann gibt es keine Handtücher mehr in Ihrem Salon?
      TV:
      Seit gut zwei Jahren.

      … und wie werden die nassen Handtücher wieder nach Hause transportiert? Gibt es Tüten, die ihr für den Heimtransport anbietet?
      TV:
      Alle bringen für ihre Handtücher die Tüten selbst mit.

      Ist eine weitere „umweltschonende“ Aktion in Ihrem Salon geplant?
      TV:
      Ja. Ich werde meine großen Schaufenster für Solarplatten nutzen und um das Maximum rauszuholen möchte ich Spiegelfolie einsetzen. Früher hatte man die großen Schaufenster, um von der Straße aus gesehen zu werden, nun will man seine Ruhe haben. Wir schlagen somit zwei Fliegen mit einer Klatsche: sind nachhaltig und gehen auf Kundenbedürfnisse ein.

      Vielen Dank für das spannende Gespräch und alles Gute für die Zukunft.

      Es gibt ja junge Menschen, die sich für den Beruf interessieren, von Eltern und Bekannten wird ihnen dann aber abgeraten. Wie können wir dagegen vorgehen?
      DS:
      In unserer Gesellschaft ist verankert, dass ein Studium wertvoller ist als eine Handwerkslehre, hier müssen wir aufklären.

      Wie kann diese Aufklärung aussehen?
      DS:
      Es muss jeder einzelne daraufhin arbeiten. Ich mache mich nicht von Politik und Innungen abhängig und schaue, dass ich direkt zu den Eltern komme. Wenn ich Lehrlinge einstelle, dann gibt es ein Get-together gemeinsam mit den Eltern. Dann stelle ich den Leitfaden der ganzen Lehre vor und erreiche so auch die Eltern.

      Was überzeugt Eltern?
      DS:
      Die Eltern müssen die Perspektiven sehen und das etwas hinter dem Job steht. Was dann aber vollends überzeugt ist, wenn ich den Eltern vorrechne, was ein Lehrling/ Friseur in 5 Jahren im Vergleich zu einem Schüler/ Studenten verdient.

      „Im Vergleich des Gesamtzeitraums bis zum Masterstudium, also 9 Jahre, hat ein Friseur bereits fast 200.000 € netto verdient,…“

      Interessant, wie sieht die Rechnung aus?
      DS:
      Ein Schüler verdient nichts, außer er arbeitet nebenher. In nur 4 Jahren (Lehre plus ein Gesellenjahr) jedoch verdient ein Lehrling ungefähr 63.000 €. Im Vergleich des Gesamtzeitraums bis zum Masterstudium, also 9 Jahre, hat ein Friseur bereits fast 200.000 € netto verdient, der Student eher nichts.

      Wie hast du das errechnet?
      DS:
      Das habe ich mit den Kollektivbeträgen von heute plus Trinkgeld hochgerechnet. Das ist für alle Eltern interessant. Das bestärkt junge Menschen in ihrem Selbstbewusstsein, denn sie können sich ja selbst etwas leisten.

      „Die Kosten der Lehrlinge sind in meinen Preisen einkalkuliert,…“

      Es bilden nur noch 10 % der österreichischen Salons aus. Viele argumentieren, dass der Azubi viel kostet und dann vielleicht abspringt. Da kommt häufig das Argument: Weshalb soll ich in jemanden investieren, der dann wieder weg ist? Wie siehst du das?
      DS:
      Das ist die Jammerei, die ich nicht mag. Die Kosten der Lehrlinge sind in meinen Preisen einkalkuliert, das kostet mich nichts. Gleichzeitig trage ich dazu bei, dass sie möglichst rasch mitarbeiten.

      Definiere rasch!
      DS:
      Bis zum Weihnachtsgeschäft muss jeder Lehrling bei uns die Basissachen können. Dafür haben wir jede Woche 3 Ausbildungsstunden mit einer Trainerin, die individuell auf die einzelnen Leute eingeht. Eine Lehrlingsstunde kostet für Farbe auftragen weit weniger als die eines Stylisten, da gewinne ich als Unternehmer auf allen Ebenen.

      Unterm Strich läuft es eigentlich immer wieder aufs Gleiche raus, man muss als Unternehmer vernünftig kalkulieren.
      DS:
      Natürlich hat der Unternehmer die Verantwortung dafür, dass der Lehrling schnell an den Kunden kommt. Jeder Unternehmer hat die Verantwortung und dann schau doch, weshalb Lehrling weggehen.

      Weshalb gehen Lehrlinge weg?
      DS:
      Zum einen, weil sie nichts gelernt haben, weil sie nicht beachtet worden sind und das sieht man auch in der Aussteigerquote. Ich betreue immer wieder Lehrlinge vom AMS, die nichts können.

      Wie kann das sein?
      DS:
      Es gibt noch immer zu viele Betriebe, die Lehrlinge ausnutzen und sich nicht um sie kümmern.

      Sich kümmern, kann anstrengend sein!
      DS:
      Absolut. Bei den jungen Menschen, da muss man echt motiviert sein, um sie immer wieder anzuspornen und auf den nächsten Level zu bringen. Wir haben seit 2012 ca. 30 Lehrlinge ausgebildet, aktuell haben wir 10.

      „…Einzelbetriebe, die nicht ausbilden, eine Ausbildungsumlage zahlen sollten,…“

      Wo sind die 30 Ex-Lehrlinge?
      DS
      : Von den 30 haben wir noch 3 im Salon. Alle anderen sind selbstständig, in anderen Betrieben, anderen Branchen, in Karenz, etc.. Das ist auch alles ok. Wichtig ist doch, dass wir im Vorhinein offen darüber reden und das bis zum Schluss ordentlich gearbeitet wird, sodass es für beide Seiten fair bleibt und das ist auch in der Regel so.

      Was ich tatsächlich schade finde, ist, dass so viele im Einzelunternehmertum enden. Die tragen dann nichts für das Ganze bei, das ist schade. Die haben nämlich profitiert, aber geben nichts. Ich bin der Überzeugung, dass Einzelbetriebe, die nicht ausbilden, eine Ausbildungsumlage zahlen sollten, sodass jene Betriebe, die ausbilden mehr Unterstützung bekommen.

      Das Einzelunternehmertum ist nach wie vor enorm am Wachsen. Was glaubst du wie sich das Entwickeln wird?
      DS:
      Es gibt immer weniger Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen, viele denken nur noch an sich. Dennoch wird sich das irgendwann irgendwo eingrenzen, denn wir haben einen sehr menschlichen Beruf und viele wollen im Team arbeiten.
      Ich bin auch überzeugt, dass Kunden zum Friseur gehen, um ein wenig dem Alltag zu entfliehen. Die wollen nicht in einen Keller gehen oder zu Hause die Haare gemacht bekommen.

      Hast du das schonmal auf Innungsebene angesprochen und gefordert?
      DS:
      Nein, ich war eine Zeitlang in der Innung dabei, aber ich konzentriere mich lieber auf meinen Betrieb und alles, was drumherum passiert. Da bleibe ich lieber bei Projekten, wo ich jetzt etwas bewegen kann und nicht erst in 10 Jahren.

      Wie siehst du das Potenzial für Quereinsteigenden?
      DS:
      Phasenweise ist das sehr hoch, denn es wird aus vielen Fördertöpfen unterstützt. Ich bin kein Fan von einer 18-monatigen Ausbildung, ich finde das es ein Minimum von 24 Monaten braucht, anders geht sich keine gute Ausbildung aus.

      Was würdest du bei den aktuellen Ausbildungsinhalten ändern?
      DS:
      Lehrlinge sollten sofort in der Schule alles lernen, was sie dann sofort am Kunden umsetzen können. Das stärkt das Selbstvertrauen und motiviert von Anfang an. Dazu gehört Farbe auftragen, waschen, Augenbrauen färben, föhnen, etc. Farbe wir erst im 3. Lehrjahr gelernt, das gehört aber im ersten Lehrjahr trainiert, sodass dies direkt am Kunden umgesetzt werden kann. So lernt der Lehrling zu kommunizieren und den Umgang mit Menschen.

      Wie findest du Mitarbeiter?
      DS:
      Durch Mund-zu-Mund-Propaganda über die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wenn deine Leute begeistert sind und ihren Arbeitsplatz mögen, dann reden die darüber und das merken wir, das spornt andere an, sich bei uns zu bewerben.

      „Kollektiv plus Umsatzbeteiligung…“

      Wie bezahlst Du deine MitarbeiterInnen?
      DS:
      Kollektiv plus Umsatzbeteiligung. Das ist mein Erfolgssystem und jeder Mitarbeiter, der dieses System versteht, der kann damit richtig Kohle machen. Wir sind in einem leistungsorientierten Beruf und jeder, der viel Umsatz schafft, darf und soll auch am Ende viel verdienen. Und nach oben hin, gibt es keine Grenze.

      Wie häufig stehst du am Stuhl?
      DS:
      3,5 Tage, das ist sehr viel, mit allem, was ich sonst noch so tue. Ich werde im nächsten Schritt auf 3 Tage reduzieren. Das muss ich dann aber auch in den Preisen widerspiegeln, dann muss ich an 3 Tagen so viel umsetzen wie sonst an 3,5.

      Du kalkulierst knallhart?
      DS:
      Ich nicht, mein Unternehmensberater. Ich bin Friseur und brauche den Blick und die Unterstützung von außen.

      Lieber David, ich danke dir für deine Gedanken und wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

      „Nach Neuem steht kaum einem der Kopf“

      Corona Zeit – Ist Spezialisierung in dieser Zeit schwieriger?
      IA:
      Ja, schon! Erstens finden kaum Seminare statt auf denen man Fachwissen vertiefen kann.
      Aber auch das Kaufverhalten unserer Kunden hat sich im Corona-Jahr verändert, der Anspruch ist gesunken. Hauptsache man hat einen Termin und die Haare gemacht. Es fehlt derzeit dieses „Hey, lass uns mal wieder was Neues ausprobieren“, nach Neuem steht kaum einem der Kopf.

      Was kostet eine Blondbehandlung bei Dir?
      Das ist ganz unterschiedlich, zwischen 140 und 250 €, je nach Haarlänge und Zustand der Haare.

      Welche Innovationen wünschst Du dir für Blond?
      Ich wünsche mir eine Hellerfärbung mit der ich einen schönen kühlen aschigen Blondton hinbekomme.

      Deine schlimmsten Blonderlebnisse?
      Wir haben immer wieder dieses ‚von Schwarz auf Blond‘. Das ist ein langer Weg und kein Schongang für die Haare.
       

      Wie geht ihr damit um?
      Es ist wichtig ehrlich zu sein.  Auch ich habe schon mal vor grünen Haaren gestanden, seitdem spreche ich mit einer Kundin alles an, was in den letzten Jahren mit den Haaren gemacht wurde. Nur so kann man wirklich wissen, was zu tun ist.
      Es ist verdammt wichtig, dass man ehrlich ist, Ehrlichkeit strahlt Kompetenz aus. Ein Pokerface und die Hoffnung darauf, es wird schon werden, damit hat man danach nur viel schlimmere Diskussionen.

      Liebe India, vielen Dank und weiterhin viel Spaß in der schönen Blondwelt

      "Ich will das nun 4-5 Jahre probieren und wenn es gut weiter geht – wunderbar! Ich habe nichts zu verlieren, kann dazulernen und wachsen, aber jederzeit auch wieder gehen. Diese Branche hat mir so viel gegeben, da will ich nichts „unprobiert“ liegen lassen. Ich bin es dem Handwerk schuldig.

      Welche Erwartungen hast du an dich in dieser neuen Position?
      CH:
      Ich will das nun 4–5 Jahre probieren und wenn es gut weiter geht – wunderbar! Ich habe nichts zu verlieren, kann dazulernen und wachsen, aber jederzeit auch wieder gehen. Diese Branche hat mir so viel gegeben, da will ich nichts „unprobiert“ liegen lassen. Ich bin es dem Handwerk schuldig.
      So wie in jeder Verbindung, die man eingeht, müssen sich beide Partner kennenlernen und in der Phase befinde ich mich gerade. Ich möchte nun herausfinden, was ich verändern kann. Mit meiner Expertise und meinem Wissen versuche ich, den Nachwuchs zu erreichen, aber auch diejenigen, die schon 20–30 Jahre mit dabei sind. Diese Gruppe wird oft vergessen. Die müssen wieder abgeholt und im Talk zusammengebracht werden.

      "Eine Innungsmitgliedschaft ist teilweise sehr negativ behaftet. Ich gebe Positives rein und bekomme auch viel zurück."

      Was hat sich verändert, seitdem du Teil der Innung bist?
      CH:
      Es spricht sich natürlich rum, dass man den Schritt wagt. Viele fragen mich, was ich davon habe oder tun es als Zeitverschwendung ab. Eine Innungsmitgliedschaft ist teilweise sehr negativ behaftet. Ich gebe Positives rein und bekomme auch viel zurück. Zum Beispiel dieses Interview jetzt und auch meine Kunden merken, dass sich ihr Friseur um die Branche kümmert.

      "Die Innung muss raus aus den alten Schuhen! ...  das passiert aber nur, wenn Leute da sind, die sich diese neuen Schuhe anziehen."

      Was sagst du, wenn jemand der Meinung ist, dass die Innung veraltet ist?
      CH
      : Es liegt an einem selbst, was man einbringt. Es stimmt auch nicht, dass man nicht modern sein darf. Ich blieb bei den Shows meinem Stil treu und war sehr laut! Und es hat gefruchtet. Über 400 Azubis waren dabei. Die haben mir anschließend auf Instagram geschrieben, andere haben sich sogar beworben. Die Innung und auch die Friseure müssen über ihren Schatten springen und die neue Verbindung wagen. Man muss sein Ego herunterschrauben und schauen, wovon man wirklich profitiert. Aber allen voran brauchen wir eine Lobby! Es hilft auch nichts, wenn man sich als Salon an Trends aus dem Ausland orientiert. Letztendlich sind unsere Salons in Deutschland und da muss ich ansetzen, um Dinge zu verbessern. Ich weiß, es ist eine Monsteraufgabe und allein schaffe ich das nicht, deswegen schreie ich es raus, damit sich Leute anschließen.

      Welche Erwartungen hast du von Seiten der Innung?
      CH:
      Die Innung muss raus aus den alten Schuhen! Das ist schon seit meiner Lehrzeit so, das passiert aber nur, wenn Leute da sind, die sich diese neuen Schuhe anziehen. Außerdem erwarte ich mir Wertschätzung den Künstlern und Artists gegenüber. Alle müssen mit ins Boot genommen werden und es müssen Benefits da sein, denn niemand macht etwas ohne Vorteil.

      Danke, Cihan, für das spannende Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

      Credit: Schwarzkopf Professional

      Für euch die Farbrezeptur von Sofia Vergaras Look kreiert von Chris Appleton

      Colour 1 - Foils: 
      IGORA ROYAL HIGHLIFTS 12-0 + 12-1 (1:1) + IGORA ROYAL DEVELOPER OIL 12% | 30 VOL. (1:2) 

      Colour 2 - Face Frame:
      BLONDME PREMIUM LIGHTENER 9+ + BLONDME PREMIUM DEVELOPER 2% | 7 VOL. (1:2)

      Colour 3 - All Over:
      IGORA VIBRANCE 5-4 + 7-4 + 6-0 (1:1:1) + IGORA VIBRANCE ACTIVATOR LOTION 1.9% | 6 VOL. (1:1) 

      Colour 4 - Toner on Face Frame:
      BLONDME PASTEL TONER ICE IRISE + BISCUIT (2:1) + BLONDME PREMIUM DEVELOPER 2% | 7 VOL. (1-1)

      Hair Tan | Credit: Jodie Palmer | New Flag

      Wie gehst du bei Locken vor?
      JP:
      Wir alle wissen, dass jedes lockige Haar einzigartig und anders ist. Also denke ich, es ist sehr wichtig, wann immer ich an einem lockigen Kunden arbeite, ihr Haar so zu sehen, wie es ist, wie es gemacht ist, wie sie es tragen, und dann wähle ich, wo ich die Farbe platziere, viel mehr visuell als technisch. Weil Locken sich bewegen können, arbeite ich sehr visuell, aber auch vorsichtig, wenn es um Textur geht, weil lockiges Haar von Natur aus trockener ist. Also neige ich dazu, sanft zu arbeiten und mit den Platzierungen freier umzugehen.

      Wie gestaltest du deine Preise?
      JP: Das ist ein wenig sensibel. Ich bin transparent gegenüber meinen Kunden, spreche aber ungerne über Preise, weil sie immer individuell sind. Aber es handelt sich definitiv um einen Premium-Service im High-End-Bereich. Wenn jemand in dieser Technik ausgebildet wurde, würde ich den Preis erhöhen und ihn auf Augenhöhe mit einem Balayage setzen.

      Gibt es einen „Hair Tan“-Unterschied bei den Geschlechtern?
      JP:
      Ich mache keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Ich gehe nach ihrem Typ. Nationalität, Geschlecht, Hautfarbe sind völlig unerheblich, weil der Service auf dem natürlichen Unterton einer Person basiert und weil er so natürlich ist.

      Welche Altersgruppe nimmt den Service in Anspruch?
      JP: Jede. Ich arbeite nicht mit Minderjährigen, weil Haare so lange wie möglich natürlich sein sollten, aber ich arbeite mit Personen im Alter zwischen 19 und 60 Jahren. Ich arbeite auch mit grauem Haar, ich denke, die Technik passt sehr gut zu Haaren, die in den Winter des Lebens kommen. Es sieht immer noch jugendlich aus, ohne zu zeigen, dass es gefärbt ist.

      Gelebte Inklusion in Form eines Friseur-Salons

      Inklusion spielt bei „Soft & Cut“ eine zentrale Rolle. Der Salon der 39-jährigen Friseurmeisterin spezialisiert sich dabei vor allem auf die Bedürfnisse von marginalisierter Kundschaft, wie queere und mehrgewichtige Personen, People of Color und Menschen mit Behinderung.

      Die Barrierefreiheit beginnt bei der Rollstuhlrampe, mit der Kundinnen im Rollstuhl ohne Hilfe in den Salon finden, bis hin zu Vorhängen, die den Blick in den Salon verhindern, um Kundinnen mit Kopftuch einen sicheren Raum zu bieten. Zusätzlich lassen sich alle Möbelstücke beliebig durch den Raum schieben, um für die Bedürfnisse der Kundschaft Platz zu machen.

      Ina Holub ist stolz auf ihr umfangreiches Angebot an Services und Pflege für jede Haarstruktur, damit will sie im Salon People of Color ihre Expertise und die passenden Produkte anbieten.

      Mehr zu Ina Holub und ihren Salon Soft & Cut erfahrt ihr im ► Interview.

      Step 1: Die Haare werden von der Schläfe bis unterhalb des Atlasknochens (Beginn des Halses) diagonal abgeteilt.

      Welche Farbtrends beobachtest du? Was erwartet uns deiner Meinung nach in nächster Zeit?

      JP: Rot kommt nicht, es ist bereits da, worüber ich superglücklich bin. Ich sehe viel geschlechtsneutrales Haar. Ich sehe Cowboy Copper, Mullets, das Abschneiden der Haare. Viele Mädchen schneiden ihr langes Haar ab. Ich sehe Locken, viel mehr Menschen lernen es, ihre natürlichen Locken zu lieben. Und was die Farbe betrifft: Ich hoffe, dass der Natural Look nicht aufhört, aber ich sehe nicht, dass natürliche, elegante Haare jemals aus der Mode kommen. Es wird immer ein Trend sein. Ich sehe auch dunkles Braun, irgendwie fast schon Emo. Ich denke, es macht Spaß und die Leute haben gerade mehr Spaß mit ihren Haaren.

      Danke Jodie für das tolle Gespräch und alles Liebe für die Zukunft!

      Der 'Lived-In Blonde'-Look, sehr beliebt bei Celebrities und häufig zu sehen in Fashion Hotspots wie London und Paris, definiert Blond auf eine neue Art. Sanfte Highlights, die mit einem nahtlosen Übergang von dunkleren Ansätzen zu helleren Spitzen kombiniert werden, ergeben einen Blondton, der jeder Frau schmeichelt und ihr ein natürliches, sonnengeküsstes Aussehen verleiht. 'Lived-in Blonde' bietet die perfekte Kombination aus Natürlichkeit und Eleganz.

      How to "Lived In Blonde"-Seminarreihe

      Erfahren Sie alles über den angesagten Farbservice, der von Prominenten getragen wird, und bringen Sie diesen Trend in Ihren Salon. Entdecken Sie mit unseren Blond Experten Damian Tworuschka (Blonde.ID / Frankfurt) und Alexander Fehrenbach-Voit (hairconcept / Berlin), wie Sie mit den neuesten Techniken und Styles nicht nur Ihre Kunden begeistern, sondern auch Ihren Umsatz steigern können.

      Termine: 
      03.06.2024 Auerbach
      17.06.2024 München
      24.06.2024 Hamburg
      01.07.2024 Bonn

      Weitere Details als .pdf-Download (siehe unten!)

      Credit: André Knott für Great Lengths

      Step 2: Die Strähnen werden nun nach Wunsch appliziert, dabei gilt Mini und Pre-Bonded im Wechsel. Hier soll, wie beim Färben, darauf geachtet werden, dass die Strähnen nach Sicht gesetzt werden. Das sorgt für ein harmonisches Gesamtbild.

      Step 3: Nun folgt ein weiches Einschneiden der Farbeffekte in das Eigenhaar: Dazu müssen die Haare parallel zum Kopf im 90 Grad Winkel aufgekämmt und mittels eines tiefen Point-Cuts oder Slice-Cuts weich ins Haar eingeblendet werden.

      Credit: André Knott für Great Lengths

      Step 4: Nun können weitere diagonale Abteilungen von der Stirn zum Nacken gesetzt werden. Ein „Backsteinverfahren“ bei der Applikation hilft, weiche Kontraste zu erstellen.

      Raphaela Kirschnick im Gespräch mit Stephen Moody, Artistic Director Paul Mitchell

      Stephen, seit August 2022 bist du Artistic Director bei Paul Mitchell. Von Sassoon zu Paul Mitchell. Wie war dein Entscheidungsprozess?
      Stephen Moody:
      Ich habe 32 Jahre mit Vidal Sassoon gearbeitet und dann weitere 10 Jahre mit Wella. Danach wollte ich mich eigentlich voll und ganz auf mich konzentrieren und definitiv nicht mehr mit einem großen börsennotierten Konzern. Und dann kam der Kontakt mit dem Familienunternehmen Paul Mitchell zustande. Nach allen Gesprächen wusste ich, dieses Unternehmen ist anders. Wir haben einen Präsidenten, der selbst Friseur ist und das macht einen großen Unterschied.

      Was suchst Du?
      SM:
      Beständigkeit! Und was mich super freut, Paul Mitchell investiert in den Friseur. Es gibt ein großes Projekt in Santa Monica, dort entsteht eine Art Education Mekka für Friseurprofis und das ist ‚amazing‘.

      Kolumne von Elisabetta Giannattasio

      Ein Blick durchs Schaufenster reicht meist schon aus, um zwischen Konzept-Salon oder Gemischtwarensalon zu unterscheiden. Damit meine ich nicht Tomaten oder Wurstwaren, sondern klebrige Stylingprodukte quer durch die Branche und eine Backbar in der Silbershampoos und Plexe wild verpaart werden.

      Warum aber ist es wichtig, sich mit einem Lieferanten zu schmücken oder aber noch viel besser, sich von einem Lieferanten schmücken zu lassen?

      Klar ist, der Salon sollte für sich stehen und nicht hinter einem Markenbild verschwinden. Wie passt beides nun zusammen? Oder soll man sich entscheiden? Keine Sorge, diese Entscheidung gilt es nicht zu fällen, sondern die, welche Marke genau das mitbringt, was zu Deinem Salon passt.

      Die Designfrage

      Angefangen beim Design, denn schön sollte es sein, zur Einrichtung passen und den eigenen Stil widerspiegeln. 

      Was Haare wollen

      Alle haarigen Bedürfnisse sollten abgedeckt werden und die Werte des Salons geteilt.

      Die Menschen dahinter

      Am besten mag man jetzt auch noch die Menschen, die für die Produkte stehen und fast schon hat man ein perfektes Match.

      Nicht ohne mein Team

      Richtig rund wird es aber erst dann, wenn alle Mitarbeiter die eigene Begeisterung teilen. Oft der schwierigste Punkt in solch einer Entwicklung. Versucht daher Eure Kolleginnen und Kollegen mit in die Entscheidungsfindung einzubeziehen und erklärt ihnen Eure Beweggründe. Nur wer versteht, was passiert, wird den Weg mit offener Einstellung begleiten.

      Dann einmal auf Tauchgang in die neue Welt, Kollektionen, Veranstaltungen und Produktneuheiten, nehmt alles mit, was es Euch ermöglicht Euren neuen Partner besser kennenzulernen.

      Berühmte Beziehungsbildung

      Wie wäre ein Vergleich mit einer Beziehung? Zu Beginn ist es das Verliebtsein, das einem Auftrieb gibt. Dies wird dann zur Gewohnheit, die wiederum fühlt sich vertraut an und gibt Sicherheit. Wie es aber in Beziehung so ist, muss man daran arbeiten, langweilig soll es ja schließlich nicht werden. 

      Auch überdenkenden sollte man das Ganze hin und wieder. Bin ich noch der Salon, der ich bei der Entscheidung war? Hier ist Aufmerksamkeit gefordert, denn ein schleichendes Ende einer einst intakten Partnerschaft gilt es unbedingt zu vermeiden.

      Ein bisschen hiervon ein bisschen da mal probieren und neue Farbe nur nicht für Frau Müller, Sibylle mag nur dieses Haarspray.... ZACK, ehe man sich versieht, wird aus dem einstigen Konzept-Salon ein Gemischtwarensalon.

      Dieser Zustand spiegelt sich dann schnell in der Optik und noch viel schneller in der Kasse wider.  

      Ausschau nach Neuem

      Schau Dich gut um, die Branche hat für jeden was zu bieten. Veranstaltungen und Messen sind im übertragen Sinne Speeddating-Möglichkeiten, um den perfekten Partner zu finden. Eine Metapher zu einem netten One-Night-Stand fällt mir leider keine ein, daher bitte nur nach "an Beziehung interessierten Partnern" Ausschau halten.

      Nutz die Vielfalt, bleib authentisch und reflektiere hin und wieder wer zu Dir passt. 

      Hast Du den richtigen Partner gefunden, nutzt dessen Werbebudget, denn das ist erfahrungsgemäß sehr viel größer als Deins. Am Ende partizipieren alle voneinander und Dein Salon wird in seiner Einzigartigkeit hervorgehoben

      Elisabetta Giannattasio ist Friseurin und Brand Managerin bei Frigon.

      Raphaela & Stephen | Credit: Markus Schmidt

      Wie entfaltet sich damit dein Weg?
      SM:
      Ich wurde in eine Friseurfamilie geboren, im Salon großgezogen und mit 13 Jahren wurde ich Friseur. Meine Mom war ein Educataholic und so habe ich von klein auf erlebt, wie dich Weiterbildung und das konstante Investment in deine Skills erfolgreich machen. Und so folgte meine 42 Jahre lange Karriere als Friseur und Ausbildner. Die Entscheidung für Paul Mitchell war eine logische Entwicklung. Persönlich begeistert mich der Gedanke einem jungen Stylisten den Kopf zu öffnen und ganz viel Schneide-, Färbe-, Salonbusinesswissen hineinzugeben.

      Deine Leidenschaft ist Schnitt oder Farbe?
      SM:
      Well, bei Sassoon musst du dich für Farbe oder Schnitt entscheiden, du kannst nicht beides machen. Ich fühlte mich immer stärker zu Shapes, Texture und Architektur hingezogen, meine Leidenschaft ist Schneiden, das kann ich am besten und noch besser bin ich darin, diese Kunst zu vermitteln. ABER! Der beste Schnitt ist nichts ohne die perfekte Farbe und hier kommt Colin Caruso ins Spiel, großartig, wie wir uns hier ergänzen.

      Ist Sassoon noch wichtiger Bestandteil deines Stylisten-Daseins?
      SM
      : ‚Very much‘ und das wird niemals enden.

      Was hat sich in deiner Arbeit als Trainer seither verändert?
      SM:
      1980 begann ich als Trainer, 2024 ist eine neue Ära, die heutigen 22-Jährigen sind komplett andere Wesen. Als Educator bin ich nicht nur fasziniert vom Haareschneiden, sondern davon, eine Verbindung mit diesen jungen ‚Hairdressern‘ aufzubauen und diese zu inspirieren, denn deren Gedankengänge, deren Inspirationsquellen und deren Aufmerksamkeitsspanne ist fundamental anders im Vergleich zu 1980. Das fordert auch mich als Educator heraus, denn ich muss mich an mein Publikum anpassen. Ich muss mich hier ändern.

      "Auf meinem Grabstein sollen einmal zwei Wörter stehen: Share & Stick!"

      Wie lautet deine Education-Mission?
      SM:
      Auf meinem Grabstein sollen einmal zwei Wörter stehen: Share & Stick! Ich teile (share) Information, Inspiration, Wissen und ich möchte, dass dieses kleben (stick) bleibt. Das ist mein Mission-Statement und ich hoffe, dass Menschen, mit denen ich vor 10, 20 Jahren trainiert habe, sich alle heute noch an mich und das Erlernte erinnern, das ist mein Ziel.

      Du begleitest das Handwerk seit Jahrzehnten. Was ist für dich die relevanteste Änderung?
      SM:
      Speed! Und ich meine damit nicht, schneller Haare zu schneiden. Es dauerte 5 Jahre für die Beatles es nach Afrika zu schaffen. Heute kommt eine neue Band mit ihren Songs in den Satelliten und eine halbe Sekunde später ist sie in der ganzen Welt. Neue Looks, Produkte … Fingerschnippen!

      Wie oft wachst du morgens auf und denkst dir, wow, das ist neu?
      SM:
      Ständig! Wenn ich im Flieger sitze, umgeben von 150 Menschen, dann gehe ich in meinem Kopf 150 Haarschnitte durch. Ich beobachte immer und ständig, sehe konstant Ideen. Ich verknüpfe Beobachtungen, sehe ein Kid, dass sich selbst die Haare gefärbt hat und das ist ‚raw‘, nicht schön, aber ‚raw‘ und dann entwickle ich das weiter und es entsteht etwas in meinem Kopf, ein neuer Look, eine Idee.

      "Als Friseur bist du eine Batterie ..."

      Was motiviert dich?
      SM:
      Meine Mutter sagte immer als Friseur bist du eine Batterie, du gibst und gibst und gibst, jeden Tag all deinen Klienten so viel. Aber irgendwann bist du leer. Und dann komme ich als Educator und helfe ihnen, diese Batterie wieder aufzufüllen.  

      Du hast viele Awards gewonnen, bist NAHA 2021 Educator of the Year und auch in diesem Jahr wieder NAHA Finalist. Was bedeutet dir das?
      SM:
      Natürlich schmeichelt das, aber eigentlich ist es ‚Bullshit‘. Man darf sich auf diesen Auszeichnungen nicht ausruhen und so konzentriere ich mich sehr fokussiert auf das Heute und die Möglichkeiten, die der Tag und die neuen Menschen in meiner Klasse bringen. Ich bin nur so gut wie meine letzte Seminargruppe, das ist die einzige Auszeichnung, die wirklich zählt.

      Dein Lieblingslook heute?
      SM: ‚
      I love French Bobs‘ und ich liebe Mullets. Die mache ich jetzt seit 10 Jahren und bin froh, dass diese ‚Layered Looks‘ wieder Mainstream werden. Für Friseure ist das ‚Good News‘, denn Haare werden kürzer und brauchen Form. Junge Menschen wollen anders als ihre Eltern aussehen und darauf hat jeder Friseur Antworten.

      Das Friseurhandwerk leidet am massiven Nachwuchsschwund. Was beobachtest du weltweit und was sollte passieren?
      SM: 
      Ich sehe diesen Trend leider überall auf der ganzen Welt und das beschäftigt mich sehr. Als ich ins Friseurhandwerk kam, da war es cool ein Friseur zu sein, die fuhren große Autos, waren erfolgreich, hatten Geld und die Frauen. Das waren ‚amazing times‘. Heute ist das der Tattoo Artist. ABER, wie wir wissen, gehen Trends in ‚Circles‘ und kommen zurück. Es gibt eine große Schicht an Menschen, die haben alle Tattoos, die nächste Generation wird keine Tattoos mehr wollen. Warum? Weil ihre Eltern welche haben…  Ich bin verdammt optimistisch, dass wir bald wieder einen Return der jungen Menschen in unseren Beruf haben.

      Lieber Stephen, ich danke dir für diesen optimistischen Ausblick und wünsche dir weiterhin viel Spaß und Erfolg als Educationaholic.
       

      Credit: Markus Schmidt

      Über Stephen Moody

      Friseurlegende und weltweit bekannter Ausbilder Stephen Moody ist seit Juli 2022  Artistic Director bei John Paul Mitchell Systems. Er leitet die Entwicklung innovativer Ausbildungsprogramme für Salonpartner auf der ganzen Welt. 
      Als Leiter der Vidal Sassoon Academy hat Stephen die Ausbildung weltweit über 30 Jahre lang maßgeblich geprägt und zur Produktentwicklung beigetragen. Er wurde mit dem prestigeträchtigen Intercoiffure Hair Cutting Icon Award in NYC und von Intercoiffure Mondial in Paris, Frankreich, mit dem Knight Award in Anerkennung seiner Beiträge zur Haarschneideausbildung ausgezeichnet. Als Ausbilder des Jahres wurde er 2021 zum „Haarschneider des Jahres“ gewählt. In Zusammenarbeit
      haben Stephen und das Team kürzlich die Entwicklung des neuen Paul Mitchell® Pro Haircutting-Zertifizierungsprogramms vorangetrieben. Stephen ist gebürtiger Brite und lebt mit seiner Familie in Malibu, Kalifornien.

      Wir haben mit Ralph-Joachim Hoffmann gesprochen – er ist Geschäftsführer bei Scissorys Friseure in Heilbronn und hat dieses Verbot in seinen Mitarbeiterverträgen schon seit langem integriert.

      Im Gespäch mit Katriina Janhunen

      imSalon: Ein Verbot von Schwarzarbeit im Vertrag juristisch ein herausforderndes Thema, denn wie soll man etwas, das ohnehin gesetzlich strafbar ist, nochmal verbieten?
      Ralf-Joachim Hoffmann:
      Ja, Schwarzarbeit ist ohnehin schon strafbar, aber sowohl Kundinnen als auch Kolleginnen sehen es immer noch als Kavaliersdelikt. „Ist ja nicht so schlimm“, heisst es da. Mir ist es aber wichtig, dass es ganz klar festgelegt ist, was ich vom Mitarbeiter erwarte und was er von mir erwarten kann. Nur so kann das Zusammenarbeiten gut funktionieren.

      Sie haben seit fast 20 Jahren folgenden Absatz im Vertrag stehen:
      "Der/die Arbeitnehmer/in darf Nebenbeschäftigungen nur mit ausdrücklicher schriftlicher Zustimmung des Arbeitgebers ausüben. Während der Dauer des Arbeitsverhältnisses darf der/die Arbeitnehmer/in weder ein Friseurgewerbe betreiben noch sich an einem solchen finanziell oder ideell beteiligen. Unerlaubte Ausübung des Friseurhandwerks (Schwarzarbeit) ist grundsätzlich untersagt und begründet die fristlose Kündigung des Arbeitsverhältnisses." 
      Wie reagieren Mitarbeiterinnen*Mitarbeiter darauf?
      RJH:
      Ich gehe immer jeden Punkt des Vertrages nochmal ganz genau durch, denn mir ist es wichtig, dass sie das wirklich verstehen. Tatsächlich sagen sie immer, dass das doch ganz klar ist und selbstverständlich.  

      Haben Sie schon mal jemanden wegen Schwarzarbeit gekündigt?
      RJH:
      Ja, einmal. Ein Kollege hat sich in seinem Haus ein Zimmer mit einem kleinen Friseurstudio eingerichtet. Ich habe ihn dabei erwischt, wie er einem Kunden im Salon gesagt hat, er könne doch für viel weniger Geld zu ihm nachhause kommen. Ich habe ihn fristlos gekündigt. Zuerst habe ich ihn darauf angesprochen und er hat es abgestritten. Später habe ich gesehen, dass er sogar am Auto einen Sticker als Werbung für seinen Salon hatte. Das war dann aber auch durch, er hat es verstanden und hingenommen.

      Wie haben die Kolleginnen reagiert?
      RJH:
      Die waren völlig entsetzt, wie man so dreist sein kann. Es waren alle voll auf meiner Seite.

      Welche Konsequenzen das juristisch hätte, ist nicht ganz klar, wenn wer in einem solchen Fall auf Wiedereinstellung klagt. Wie sehen Sie das?
      RJH:
      Klar wäre ich in der Beweislast, aber nachdem es ja tatsächlich gesetzlich verboten ist, denke ich schon, dass es durchgehen würde. Ich kann den Mitarbeiter ja auch beim Zoll anzeigen. Möglichkeiten, damit umzugehen, gäbe es genug.

      Die Zeiten, in denen eine Dauerwelle nur für Frauen war, sind vorbei. Beim Inspiration Day demonstrierte Peter Schaider zusammen mit seinem Team von Intercoiffeur Strassl-Schaider, hair-fair und The Hairstyle by Schaider eine aufregende Neuinterpretation eines Klassikers der Friseurkunst: „Airwave by Schaider“. Diese innovative Technologie verspricht eine neue Ära der Dauerwelle, die sowohl Frauen als auch Männer gleichermaßen begeistern wird und auch die widerspenstigen Haare in trendige Locken verwandeln soll.

      Denken Sie, dass viele Chefs Schwarzarbeit dulden, weil sie auf die gute Mitarbeiterin nicht verzichten können?
      RJH:
      Gerade in Zeiten mit Mitarbeitermangel akzeptieren es sicher viele mit knirschenden Zähnen, weil was mach' ich, wenn er nicht mehr da ist? Was ist schlimmer, die Pest oder die Cholera?

      Wie eng sehen Sie das mit der Schwarzarbeit z.B. bei Familienmitgliedern?
      RJH:
      Das ist ein Bereich, den ich nicht kontrollieren und nicht verbieten kann. Ich bitte meine Mitarbeiter, das im engsten Familienkreis zu halten und vielleicht noch die beste Freundin und die Oma, die aufs Kind aufpasst. Die Grenzen sind aber fließend, da muss ich meinen Mitarbeitern auch Vertrauen entgegenbringen.

      Und am Ende des Tages ist es auch wichtig, die Leute ordentlich zu bezahlen, dann müssen sie nämlich nicht in ihrer Freizeit schwarz arbeiten. Die wollen ja genauso lieber frei haben. Die Gefahr ist einfach größer, wenn das Gehalt am Ende vom Monat nicht stimmt.

      Vielen Dank, Herr Hoffmann, für Ihre Zeit und den spannenden Input!

      Statt der klassischen Wickeltechnik setzt die „Airwave by Schaider“ auf einen speziellen „Waver“, der das Haar von innen heraus harmonisiert. Möglich wird dies durch Warmluftschläuche, die von innen heraus für eine harmonische Wellenbildung sorgen. Das Ergebnis sind voluminöse, natürlich glänzende Locken, die den Eindruck einer natürlichen Welle erwecken.

      Ob lässige Beach-Waves, einen Wob (Wavy Bob) oder elegante Locken - die Airwave eröffnet neue Möglichkeiten für fast jedes Haar, ob gefärbt, gesträhnt oder Natur. „Die Airwave verkörpert die Zukunft der Dauerwelle und setzt neue Maßstäbe in der Friseurbranche“, so Peter Schaider. Die „Airwave by Schaider“ ist ab sofort bei Intercoiffeur Strassl-Schaider erhältlich.

      Wir trafen den SP Markenbotschafter zum Talk über seine Anfänge, Lernen außerhalb der Arbeitszeit und männliche Kommunikation.

      Markus Salm ist einer der Innovativsten, wenn es um das Thema Mann geht. Seit mehr als 20 Jahren ist er "SP-Frontman" und als dieser Welt-Botschafter in Sachen Herrenstyling und maskuliner Ästhetik.

      Das "Haus Salm" in Bonn ist sein kreatives Refugium, hier werden gemeinsam mit Bruder Thomas internationale Maßstäbe gesetzt. Nicht nur in Sachen Mode, Dienstleistung und Business, sondern auch beim Salondesign sind die Brüder top. Ihre neogotische Villa bietet auf über 500 Quadratmetern Platz für Exklusivität und Kreativität. Separés, integrierte Bar und Stühle in Krokooptik - Markus Salm wäre unglaubwürdig, wüsste er nicht, was Männer wollen.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger

      imSalon: Markus, was immer auch Männer in Sachen Trends wollen, du scheinst es zu wissen. Was wolltest du eigentlich werden als du ein heranwachsender Mann warst?
      Markus Salm: Wie jeder normale Junge wollte ich Fußballprofi werden! Aber meine Eltern hatten einen Frisiersalon und haben mich irgendwann einmal mit auf die Messe nach Frankfurt genommen. Dort hab ich beim Preisfrisieren zugeschaut, war begeistert und wollte nicht eher gehen, bis ich wusste, ob mein Favorit einen Preis gewinnt.

      Und, hat er?
      MS: Ja, er wurde Deutscher Meister und ich hatte ein neues Ziel: Deutscher Meister der Friseure!

      Was ist daraus geworden?
      MS: Ich habe mit 14 die Lehre bei meinen Eltern begonnen, war mit 17 Geselle und hab fleißig für die Meisterschaften trainiert. Im Herrenfach. 

      Damals schon die Männer?
      MS: Das hat sich so ergeben. Mein Vater war ja auch aktiver Preisfriseur, ebenfalls im Herrenfach. Das hat mich motiviert. Ich war dann erst Vize-, später dann Deutscher Meister und internationaler Grand Prix Gewinner. Nach dem „Wunschtitel“ war das Thema Preisfrisieren für mich dann abgehackt. 

      "Beim Mann muss das auf den Punkt gebracht werden, einfach und klar kommuniziert."

      Die Friseure Salm sind Markus und Thomas Salm. Im Rampenlicht stehst aber du.
      MS: Ja. Thomas will nicht ins Rampenlicht. Der möchte im Salon stehen und von morgens bis abends Haare machen. Und er kümmert sich um das Büro, die Steuer… 

      Wie entstand deine Affinität zum Mann?
      MS: Ich habe Ende der 80er in Mailand in einem Frauensalon gearbeitet und von morgens bis abends Haare geglättet. Irgendwann bin ich zu einem kleinen Barbier geflüchtet. Dort lernte ich richtiges Rasieren und klassische Männertechniken und -Dienstleistungen kennen und schätzen.

      Dreht sich bei dir alles ausschließlich um den Mann?
      MS: Natürlich machen wir auch Damenstylings. Unser Laden ist klar unterteilt: Barbershop, Hochstecken und Make-up, Damenschnitte, Langzeitfarbbereich mit extra verhängbaren Spiegeln.

      Habt ihr extra Männerfriseure?
      MS: Bei uns machen alle alles. Männer und Frauen zusammen. 

      Stellt das Thema Mann besondere Anforderungen an die Mitarbeiterinnen?
      MS: In erster Linie zählt die Fachlichkeit. Zweitens gilt: Je attraktiver, desto besser ;-)

      Zweiteres ist als Scherz zu verstehen?
      MS:In erster Linie zählt natürliche das fachliche Können! ;-)

      Gut, lassen wir das so stehen :) Sind Männerstylings für Friseure auf Dauer nicht langweilig?
      MS: Nee, überhaupt nicht! Wir machen jedes Jahr so viele verschiedene Schnitte, bringen regelmäßig unsere Kollektionen raus. Wir haben einen Männeranteil von 50%. Die geben sehr viel Geld aus, um gut auszusehen und gewollt sind hier nicht mehr nur die klassischen Schnitte. Wir haben einen Männerfarbanteil von 34% im Salon! Der Durchschnitt liegt im einstelligen Bereich. Männershadings sind sehr beliebt, frei zu mischen und qualitativ sehr hochwertig. Wir haben hierfür auch einen extra Farbbereich für den Mann.

      Und was ist derzeit Trend im Salon? 
      MS: Das was verkaufbar ist.

      Der Kunde bestimmt den Trend?
      MS: Wir steuern das durch Beratung und entsprechende Fotos. Das Visuelle ist bei Männern besonders wichtig. Die wollen idealerweise ein fertiges Bild worauf genau zu erkennen ist, wie das alles hinterher aussieht. Schnitt, Farbe, Styling. Beim Mann muss das auf den Punkt gebracht werden, einfach und klar kommuniziert. Bein Mann sollte man nicht von Farbe, sondern von Volumen oder Naturtonausgleich sprechen.

      Weiterbildung - wie wird die im Hause Salm gelebt?
       MS:1x die Woche Training intern, alle 4 Wochen externe Trainer. 

      Innerhalb der Arbeitszeit?
      MS: Außerhalb der Arbeitszeit. 

      "Bei uns bewerben sich diejenigen, die etwas werden wollen."

      Macht das keine Probleme bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?
      MS: Die machen das freiwillig. Sie bewerben sich genau deswegen auch bei uns. Weil sie wissen, sie zahlen nix für Weiterbildung und werden bei uns durch nationale und internationale Akteure bestens aus- und weitergebildet.

      Welche Fragen stellt ihr im Bewerbungsgespräch?
      MS: Die üblichen. Bei uns bewerben sich diejenigen, die etwas werden wollen. Sie sind motiviert, denn sonst würden sie nicht zu uns kommen.

       In welchem Preissegment findet man die Friseure Salm?
      MS: Eher hochpreisig. 

      Hat wer eine „Kratze“ für Herrn Zopf? Wenn ja, hat er dafür die ein oder andere Friseur-Anekdote parat! Denn Herr Zopf, ist Sammler, Historiker, Friseur, ehemaliger Berufsschullehrer und Friseurgeschichtenerzähler. Und all das im Herr Zopf´s friseurmuseum in der ►deutschen friseurakademie Neu-Ulm … 

      Das Gespräch führte Katja Ottiger

      imSalon: Herr Zopf, unter den Tausenden von Ausstellungsstücken - welches war Ihr erstes?
      Heinz Zopf:
      So genau kann ich das heute gar nicht mehr sagen. Das waren wohl Geräte zum Haare wellen und ondulieren sowie Öfen und Erhitzer für diese. Es ging einfach von einem ins andere über. 

      "Als Lehrer wollte ich den Unterricht nicht mit an die Wand geworfenen Bildern gestalten."

      Als Lehrer wollte ich den Unterricht nicht mit an die Wand geworfenen Bildern gestalten, sondern meinen Schülern das Vibrieren von Motoren, den Geruch und den Geschmack der Geräte näherbringen.

      Also begannen Sie all diese Dinge zusammenzutragen und zur Verfügung zu stellen?
      HZ:
       Ja. Ich wollte im Fach Berufskunde das Arbeiten mit berufsbezogenen Geräten methodisch und anschaulich gestalten. Denn soll ein Kind etwas verstehen, muss es mit Sinnen begreifen und angreifen. Hier bei mir im friseurmuseum ist nichts weggesperrt, alles darf berührt und bestaunt werden. Die Sachen, die wirklich nicht angefasst werden sollen, habe ich natürlich weggeschlossen. 

      "Der Barber funktionierte damals genauso wie heute als Auskunftsgeber."

      Sie sind bekannt für Ihre Anekdoten. Haben Sie eine für uns?
      HZ:
       Ich habe mal grob gegoogelt, es gibt wohl an die 2000 Gedichte und Erzählungen zu Friseuren, Badern, Barbern. Aber folgende setzt den Friseuren bis heute einen Stempel auf: Einer der antiken Könige ging in seinem Stadtstaat zum Barbier, um sich wieder einmal rasieren zu lassen. Auf die Frage „Wie schneiden wir denn heute?“, antwortete der König: „Ach, in Ruhe und in aller Stille.“ Meiner Ansicht nach eine treffende Bezeichnung für alle Barbiere und Friseure! Denn nicht der Barbier war redselig, sondern der Kunde! Wenn man in der Antike in eine neue Stadt kam, dann ging man zuallererst einmal zum Barbier, um sich reinigen, säubern und waschen zu lassen, aber auch, um die Neuigkeiten zu erfahren, denn ein Barbier wusste einfach alles! Der Barber funktionierte damals genauso wie heute als Auskunftsgeber.

      Fehlt Ihnen noch etwas in Ihrer Sammlung? 
      HZ:
       Hm, eine schwierig zu beantwortende Frage, denn die zentrale Aussage eines Sammlers ist doch: Es gibt diese Dinge, von denen man als Sammler keine Ahnung hat, dass man sie braucht. Und manchmal weiß man um sie, aber nicht, wie man an sie herankommt. Was ich weiß, das mir noch fehlt, ist die Spiralwicklung von Karl Nesslers Heißdauerwelle. Da wurden die Haare senkrecht nach oben auf Spiralen gebunden und dann mehr oder weniger gekocht.

      Oder etwas aus der Zeit des Rokoko: Wenn es unter der Perücke mal juckte, kam die „Kratze“ zur Anwendung. Eine Metallhand mit einem nach obenstehenden Zeigefinger. So eine hätte ich gern. 

      "Generell fehlen uns Produktbehälter und Dosen aus den 20er und 30er Jahren."

      Und generell fehlen Produktbehälter und Dosen aus den 20er und 30er Jahren, die durch die Zeit des Nationalsozialismus und des Weltkrieges verloren gingen.

      Worauf kommt es beim Sammeln an?
      HZ: 
      Man muss immer im Kopf haben, was man sammeln möchte und was es noch so geben könnte. Wissen Sie, ich habe ungefähr 17 Jahre nach einer Linkshänder-Barttasche gesucht. So etwas kriegen Sie nur dann, wenn es auf dem Markt ist und Sie zur rechten Zeit am richtigen Platz sind und das entsprechende Kleingeld dabeihaben. Wichtig beim Sammeln ist ja auch, dass Sie schon vorher wissen müssen, ob das Objekt sinnvoll ist.

      Ein Beispiel: Der Kopfhaarwaschtisch aus dem 15. Jahrhundert. Den Tisch fand ich bei Mannheim, aber es fehlte die dazugehörige Zwaghschüssel für die verdünnte Seifenlauge. Das allerdings wusste ich nur, weil ich im Kopf das Bild eines Kupferstiches von Jost Amman aus dem 15. Jahrhundert hatte, auf dem ein solcher zu sehen ist. Die Schüssel gab es schließlich bei Duisburg an der dänischen Grenze. 

      Worin sehen Sie die wichtigste Aufgabe des Museums?
      HZ:
       Das ist eine einfache Sache: Ich mache das Ganze aus Spaß, Interesse und Leidenschaft. Ich bin nicht nur Pädagoge und Historiker, sondern auch Friseur und Sammler. Ich beschaffe, sammle und pflege die Geräte und wissenschaftlichen Anschauungsstücke, die dazu dienen, anderen Freude zu machen und einfach anschaulich Wissens zu vermitteln. 

      Was wünschen Sie sich in der Zukunft für Ihres Museum? 
      HZ:
       Auch das ist einfach: ewigen Bestand. Hier wird die dfa, allen voran Harald Gloning, sicherlich dafür sorgen. 

      Wie finanzieren Sie das Museum? 
      HZ: 
      Über Eintrittsgelder, nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel: 7,50 Euro pro Person mit einem 2 Stunden Vortrag meinerseits. Am besten ist es, sich hier anzumelden, damit nicht zwei Gruppen zusammenkommen, denn gerade von Schulen wird es gern besucht.

      Sie sind mittlerweile in Rente?
      HZ: 
      Ja, gesundheitsbedingt seit beinahe 20 Jahren. Das hat mir die Chance gegeben, mich ausgiebig mit dem Museums-Job zu beschäftigen. 

      Herr Zopf, ich wünsche Ihnen persönlich alles Gute und dem Sammler in Ihrem Herzen spannende Erträge!
      HZ:
       Ich verabschiede mich mit einem Spruch, der nicht von einem Friseur kommt, sondern vom Karikaturisten Ulli Stein: „Ich habe mich gefreut, Sie kämmen gelernt zu haben.“ 

      Ganz meinerseits :))

      Neugierig geworden? Dann besucht Herrn Zopf's friseurmuseum in Neu-Ulm !

      Im Interview mit Katja Ottiger
       

      Über Markus Salm:

      • Salonunternehmer seit 1998
      • 36 Mitarbeiter | 500 m2 | 30 Schneideplätze
      • Global Male Consultant für SP Professional
      • Internationale Seminare, u.a. Mailand, New York, Paris, Barcelona, London
      • Auszeichnungenor: Deutscher Meister, Vizemeister, Grand Prix
      • zahlreiche Fotokollektionen, TV Auftritte und mediale Präsenz

      „Im Premiumbereich ist es wichtig, beides zu haben: Barber und Herrenfriseur.“

      Die Bezeichnungen „Barber“ und „Herrenfriseur“ – gibt es da für dich einen Unterschied?
      Markus Salm: Die Konzepte unterscheiden sich inhaltlich: In seinem Ursprung spezialisierten sich klassische Barber auf den Service der Rasur und Bartpflege. Der klassische Herrenfriseur wiederum konzentrierte sich auf die männlichen Kunden bzw. deren Haarschnitte. Heute merken wir allerdings, dass männliche Kunden nicht nur das eine oder das andere wollen: Gerade im Premiumbereich ist es wichtig, beide Ausbildungen zu haben um „Wasch-, Schneide-, Styling-, - und Bartservices in einem Expertensalon zu erhalten.

      Du warst viele Jahre Aushängeschild für SP Men. Warum der Wechsel zu STMNT?
      MS:  Als die Anfrage kam, ob ich mit STMNT arbeiten möchte, habe ich mich dazu entschieden, weil wir gemeinsam als Partner etwas bewegen wollen. STMNT ist eine junge Marke, sehr modern gestaltet, die den Puls der Zeit trifft. Ich bringe meine langjährige Erfahrung in der Männerbranche und -Education mit und freue mich, einen spannenden Markenaufbau mitgestalten zu dürfen.

      Gemeinsam stehen wir für damit für mehr als nur hervorragende Produkte. Wir möchten unser Netzwerk an Salons dabei unterstützen, das volle Potential ihrer männlichen Kundschaft auszuschöpfen: durch Serviceaufwertung und Beratungskonzepte, Schnitt- und Stylingservices sowie durch erweiterte Fachkenntnisse und Trendschulungen. Denn das ist der Schlüsselpunkt der Zukunft: konzeptionell mit Männern zu arbeiten.

      „Wir müssen aufhören, zwischen Barber und Friseur zu trennen.“

      STMNT ist keine Barbermarke im klassischen Sinn. Soll diese Marke auch sogenannte „Barber“ überzeugen?
      MS:
      STMNT ist eine Marke, die stark vom „Newschool“ Barbertrend in L.A. inspiriert wurde, primär aber für die Spezialisierung im Männerbereich steht. Ich denke wir müssen aufhören, strikt zwischen „Barber“ und „Friseur“ zu trennen. Das Konzept der Marke ist, dass beide Bereiche verschwimmen.
      Durch eine vermehrte Premiumisierung und Upselling im Männerbereich wandert genau dieser Trend auch in klassische Salons. Dieses Dienstleistungskonzept ist etwas, dass ich seit Jahrzehnten bei mir im Salon lebe und in meinen Seminaren weitergebe: Services zelebrieren und Zusatzservices anbiete. Zusatzservices, die vom Barbertrend inspiriert wurden, wie Ohren Waxing, warme und kalte Kompressen. Und zeitgleich biete ich Farbservices für Männer an.

      Ob man sich nun als Barber oder auf Männer spezialisierter Friseur bezeichnet - eines beobachte ich bei allen: Der Trend geht weg von Billighaarschnitten und mehr in Richtung Premiumausrichtung. Das beginnt bei der Inszenierung für Männer am Touchpoint Salon und der Bewusstseinsentwicklung. Zahlreiche Studien zeigen, dass Männer eigentlich viel weniger preissensibel sind als Frauen und eine sehr hohe Marken- und Produktloyalität mitbringen.

      Welche Auswirkungen hat der Wechsel zu STMNT auf deine Education-Konzepte?
      MS:
      Ich habe mein Education-Konzept weiterentwickelt und kann schon mal so viel verraten: Das Portfolio ist deutlich größer geworden ist, weil ich den Aufbau-, den Trend- sowie den Barberbereich integriere. Der Schwerpunkt liegt darauf, eine moderne Männerwelt im Salon zu schaffen.

      „Ich spreche das Thema Farbe nie an, sondern kommuniziere den Nutzen.“

      Ihr habt in eurem Salon einen Farbanteil von 30 Prozent bei den Männern. Wie gelingt euch das?
      MS:
      Wir nutzen bei uns im Salon ein einheitliches Farbkonzept für Männer. Wir haben vier unterschiedliche Blending Services, die alle männergerecht sind und sich auch „männerspeziell“ in den Farben ausdrücken. Bestes Beispiel: Ein Service zum Thema Grey Blending. Die (visuelle) Beratung ist natürlich der Schlüssel: Wie spreche ich mit dem Mann? Wie berate ich ihn? Hier gehört beispielsweise auch dazu, dass ich das Thema Farbe nie wirklich direkt anspreche, sondern eher den Nutzen kommuniziere.Von Heights und Depths, Smokey Quartz Blending, Shadow roots bis Grey Blending wird so alles abgedeckt.

      Was sind die Trends bei euren Männerkunden?
      MS:
      Bei uns im Salon werden bei Männern alle Haarschnitte und Trends abgedeckt. Aufgrund unseres Namens gibt es natürlich viele unserer Kunden, die sich modisch orientieren und dadurch bereit sind, Neues zu probieren. Allgemein geht es aber wieder in längere Formen, die natürlich genau so cool und maskulin wirken sollen, wie die kürzeren Frisuren. Hierbei sind die Beratung und das Wissen der Umsetzung natürlich ausschlaggebend.

      Wie kalkulierst du deine Preise?
      MS:
      Der Männerhaarschnitt ist auf eine halbe Stunde ausgelegt, dafür kalkuliere ich 50 Euro.

      Was hältst du von Unisex-Preisen?
      MS: Wir haben die gleichen Schnittpreise für Frauen und Männer. Natürlich ist bei Frauen der Föhnaufwand höher – daher gibt es hier einen Zuschlag im Stylingbereich.

      Ihr bietet beim Paket „Haarschnitt & Styling“ auch Haar- und Kopfhautdiagnose an. Ist das beliebt bei Männern?
      MS:
      Bei Männern gehen wir direkt auf diese Themen ein. Wir kommunizieren beim Waschen ganz klar, welches Produkt wir anwenden. Im Anschluss erfolgt eine Kopfmassage, abgestimmt auf die Bedürfnisse des Kunden. Das ist das, was der Mann bei uns im Salon am meisten genießt und was sich im Verkauf widerspiegelt, weil ich automatisch das dazugehörige Produkt mit verkaufe. Ich nutze die Zeit, ihm den ganzheitlichen Weg aufzuzeigen.

      Über Markus Salm 

      • 1 Salon in Bonn: „Friseure Markus & Thomas Salm“
      • 30 Mitarbeiter*innen
      • 9 Auszubildende

      Im Gespräch mit Katja Ottiger

      Ihr habt fast 400 m2 Salonfläche und nutzt sie auch für Events  - wie lange musstet ihr nach der passenden Immobilie suchen?
      Wir haben sehr lange gesucht und schließlich hat uns der Zufall geholfen. In einer Reutlinger Bar haben wir eines Abends einen alten Freund getroffen, der Immobilienmakler ist. Im Gespräch kristallisierte sich heraus, dass er vor kurzem ein altes Fabrikgebäude in sein Portfolio aufgenommen hat, welches sich sehr interessant anhörte. In den darauf folgenden Tagen sahen wir uns das Objekt an, waren sofort fasziniert und konnten nicht anders als zuzuschlagen.

      "In Paris, Mailand, London.. aber nicht in Reutlingen"

      Rund um euren Salon und eure Events baut ihr einen richtigen Lifestyle und ein frisches Lebensgefühl auf. Wie kommt das bei euren Kunden an?
      Bisher sehr gut und das freut uns natürlich wahnsinnig, denn es ist uns immer ein Anliegen nicht nur durch unser Handwerk zu überzeugen, sondern den Kunden auch eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen. Bei Neukunden, die zum ersten Mal bei uns sind, ist es immer wieder schön zu sehen, dass sie wirklich sehr erstaunt sind und durchweg positiv auf das Ambiente und Gesamtkonzept reagieren. Einige meinten auch, sie hätten solch einen Salon in Paris, Mailand, London oder wo anders auf der Welt erwartet, aber nicht in Reutlingen (Lachen)

      Ihr lebt ein richtig schönes Salonkonzept – in eurer alten Fabrik, mit den Events und der schönen Einrichtung.. Woher kam die Idee zu diesem Salon?
      Fast könnte man sagen, nachts an der Bar (Lachen). Durch das Gespräch über die Location hatten wir direkt schon viele Ideen und Einfälle, wie man dieses puristische Konzept umsetzten könnte. Dabei ist weniger oft mehr und so haben wir mit minimalistischen Elementen gearbeitet, die sowohl clean, als auch etwas anders sind. Unsere neueste Umsetzung sind robuste Schiffstaue, die als Abtrennung dienen und genau zu unserem Konzept passen.

      Ist es schwierig Mitarbeiter zu finden, die wirklich zu euch passen?
      Bisher konnten wir dies nicht feststellen und haben mit unserem Team immer tolle Leute gefunden, die ähnlich wie wir ticken und mit denen die Zusammenarbeit sehr kreativ ist und uns bereichert. Wir können uns zu einhundert Prozent auf jeden Einzelnen verlassen, was natürlich generell ein schönes Arbeitsklima darstellt. Auch liegt uns das Thema Weiterbildung sehr am Herzen, da wir zwei auch für TIGI gerne als Educator arbeiten und Neuerungen und Trends natürlich auch super für den eigenen Salon umsetzen können. 

      Warum habt ihr euch für TIGI entschieden?
      TIGI ist für uns die Marke, die von Friseuren für Friseure entwickelt wurde. Ob es die Qualität, das Image oder das Design ist, alles ist perfekt abgestimmt und wir sind davon absolut überzeugt. Das spiegelt sich auch bei der Salonarbeit oder in ganz alltäglichen Situationen wieder – wir sind überzeugt und können dies auch mit gutem Gewissen an unsere Kunden kommunizieren und weitergeben.  

      "Wir haben als Brüder ein schönes Ganzes geschaffen"

      Wie ist es, als Brüderpaar ein Geschäft zu führen? Geht es da besonders harmonisch zu oder fliegen da auch mal die Fetzen? 
      Es ist nicht immer einfach, so viel steht fest. (Lachen). Bei zwei Meinungen und letztendlich nur einer Entscheidung braucht man auch manchmal etwas länger, um zu einem Ergebnis zu kommen. Aber wir haben ein ehrliches und offenes Verhältnis, was vieles vereinfacht. So ist es oft auch so, dass etwas, das der eine nicht kann, der andere wieder wett macht und wir uns so sehr gut ergänzen. Fazit für uns: nach 10 Jahren Zusammenarbeit würden wir es sofort wieder tun. Denn jeder von uns alleine hätte vielleicht nur einen Teil geschafft und so haben wir ein schönes Ganzes geschaffen mit dem wir beide super zufrieden sind. 

      Wolltet ihr immer schon gemeinsam einen Salon führen, oder hat sich das so ergeben?
      Wir konnten uns das früher nie vorstellen, denn grundsätzlich sind wir sehr verschieden. Aber dies ist eine Einstellung, die viele Geschwister in ihren jungen Jahren mit uns teilen. Heute können wir sagen, dass die Zeit uns schlauer und entspannter gemacht hat und man Dinge nicht mehr ganz so verbissen sieht, wie dies vielleicht früher der Fall war.

      "Für uns ist es kein Beruf, sondern eine Berufung"

      Wünsche an die Branche?
      Generell ist die Anerkennung und das Feingefühl immer ein wichtiges Thema. Zwar hat sich innerhalb der Branche schon einiges zum Positiven gewendet; dennoch: eine Weiterentwicklung hin zu dem Verständnis der Vielschichtigkeit und Möglichkeiten, die der Beruf mit sich bringt, liegt uns sehr am Herzen. Denn für uns ist es kein Beruf sondern eher Berufung! Jeder Tag ist anders, genau wie jeder Kunde verschieden ist. Die Kreativität, das Handwerk und die daraus resultierende Begeisterungsfähigkeit eines glücklichen Kunden ist für uns eine tolle Sache, die diesen Beruf ausmacht. 

      Tom Kroboth ist gebürtiger Österreicher, Wahlberliner mit Noch-Wohnsitz in Hamburg und Friseur mit Leidenschaft. Stationen seines von Kreativität und Inspiration geprägten Lebensweges: 

      Der Kreativgeist im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      „Sassoon habe ich erst richtig begriffen, als ich es anderen beigebracht habe …“

      Raphaela: Tom, ich kenne dich vor allem von kreativen Höhenflügen, jetzt lädst du zum Seminar „Haareschneiden mit mir“. Bist du ruhiger geworden?
      Tom: Ach zur Ruhe bin ich nicht gekommen (winkt ab). Aber ich habe mich seit meiner Sassoon Zeit als Künstler verstanden. Irgendwann bin ich dahinter gekommen, dass ich ohne meine fundierte Ausbildung nicht da wäre, wo ich jetzt bin. Das klassische Handwerk ist ja die Basis für alles.
      Und die SASSOON Technik habe ich erst richtig begriffen, als ich begonnen habe sie anderen beizubringen.

      Wo einst fast 40 Jahre lang Nachtschwärmer bis in die Morgenstunden in der "Dachpavillon"-Szenekneipe feierten, können sich die Gäste nun ihre Haare stylen und frisieren lassen und aus dem Alltag in eine andere Welt flüchten.

      Die SCISSORYS Friseure bezogen im Jahr 2017 ihren Salon, mit dem sie ihren Kundinnen*Kunden für die Zeit ihres Aufenthaltes ein kuscheliges Wohnzimmer zum Abschalten bieten möchten. Und das mit einem wahrhaftig einmaligen Ausblick über die Dächer der Stadt.

      Die Dachterrasse lädt an warmen Tagen zum Verweilen ein. Außerdem ist der Salon so konzipiert, dass er im Handumdrehen zur Eventlocation mutiert. Die rollbaren Bedienplätze lassen sich schnell entfernen und schaffen Platz für Veranstaltungen aller Art.

      Die Innenräume, gehalten in schwarz-gold, wurden nach dem stimmigen Konzept des Geschäftsführers Ralph-Joachim Hoffmann und dem Innenarchitekten Robert Ducherow (Teamwork Salondesign) eingerichtet. Grandezza und Glamour bilden hier eine Einheit.

      Beim Wettbewerb "Best Salon Design-Award & What's up Paris-Award" des Fachmagazins "ESTETICA Magazine" und der "MCB by Beauté Sélection" wurde der Salon mit dem ersten Platz gekürt.

      Bei den No-Color Color-Looks heißt es „weniger ist mehr“. Der Farbtrend 2024 ermöglicht Haarfarben, die wirken, als wäre das Haar nicht gefärbt. Aber warum will Kundschaft das?

      In den letzten Jahren geht der Trend immer mehr zurück auf Natürlichkeit. Das heißt allerdings nicht zwingend Haare natürlich zu belassen, sondern äußert viel mehr den Wunsch die eigene Persönlichkeit mit einer Leichtigkeit zu unterstreichen. Kundschaft will den Natural Look, der mühelos und einfach aussieht.

      Founderin Petra Mair hat für ihren Beauty & Concept Store Mooi Beauty ein wunderschönes neues Zuhause gefunden. Im frisch renovierten Gründerhaus in der Josefstadt finden alle Design-Addicts und Beauty Lovers auf 150m² den perfekten Ort zum Zurücklehnen und Wohlfühlen.

      Seinem Motto ist das Mooi treu geblieben – im Mittelpunkt stehen nach wie vor Behandlungen mit natürlichen Beautyprodukten sowie eine feine Auswahl an innovativen Wohnaccessoires, Design- und Schmuckstücken. Neu im Angebot und zur Freude aller Stammkundinnen*kunden sind wohltuende Kosmetik & Laser Treatments.

      Credit: AUDE GUERRUCCI / REUTERS / picturedesk.com

      Promis wie Billie Eilish oder Jenna Ortega machens vor: Der Kitty Cut trendet. Aber warum Kitty? Ganz einfach, weil er die softere, elegantere Version des Wolf Cuts ist, der bereits letztes Jahr ein Comeback erlebte. Zwar orientiert sich der Kitty Cut am Wolf Cut, ist aber weniger stark durchgestuft und wuschelig. Vor allem bei mittellangen Haaren bietet sich der Trendlook an. Die Spitzen enden dabei auf den Schultern oder dem Schlüsselbein. Wichtig zu beachten beim Schnitt: Sanfte Stufen am Rücken oder rund um den Hals.

      Damian Tworuschka im Interview mit Juliane Krammer

      Du hast dich in letzter Zeit öfters kritisch gegenüber dem bestehenden Dualen Ausbildung-System in Deutschland geäußert. Was fehlt diesem System deiner Meinung nach bzw. was braucht es?
      Damian Tworuschka:
      Die Themen Ausbildung und Auszubildende sind von drei unterschiedlichen Faktoren abhängig. Zum Ersten Handwerkskammern und Innungen mit dem Sprachrohr Zentralverband. Das sind diejenigen, die die politische Ebene erreichen sollten. Zweitens hast du den Friseursalon und drittens kommen äußere Umstände, wie z.B. Social Media, hinzu. Und diese drei für das Friseurhandwerk essenziellen Parteien ziehen nicht am selben Strang.

      Lena Kühn im Interview mit Juliane Krammer

      "Die Friseurausbildung ist wie Lottospielen."

      Deine Lehrzeit ist jetzt noch nicht so lange her. Wie siehst du die Duale Ausbildung – ist sie ein Schatz, der gehütet werden soll oder braucht es Veränderung?
      Lena Kühn:
      Ich bin nun seit 5 Jahren ausgelernt und begleite Azubis in der Berufsschule bei den überbetrieblichen Lehrgängen in Theorie und Praxis. Erst da wurden mir die massiven Unterschiede des jeweiligen Leistungsstands bewusst. Die Friseurausbildung ist wie Lottospielen.

      Wer braucht schon ein Fitnessstudio, wenn Traumbody im Salon auch so geht? Die mit Abstand beste Friseur-Work-Out Idee der Woche stammt von Daniel Golz.

      Fitness-Friseur-Muffel haben jetzt keine Ausrede mehr! Chefs, was eure Mixecke nun wirklich braucht, ist eine Stange mit Gewichten und los kann es gehen. Wie? Na schaut euch das Video von Daniel an und dann ab an die Bürste.

       

       

      Raphaela: Nach abwechslungsreichen Stationen: Sassoon – Aveda – Schwarzkopf – Salon hast du wieder eine neue Aufgabe angenommen – was reizt dich an C:ehko?
      Tom: Ich habe mich immer gerne Herausforderungen gestellt und begleite Marken gerne auf neuen Wegen. C:ehko fasziniert mich! Es ist eine Marke, die sich gerade neu erfindet, nach 75 Jahren, und alle Produkte sind komplett „Made in Germany“ – das ist doch toll (ist super stolz). In einigen asiatischen Ländern sind wir sogar Marktführer und bald kommt unser neues Baby ‚ME Mademoiselle‘ und das wird dann das Chanel No5 der Friseurbranche. 

      Raphaela: Und deshalb warst du gerade in Vietnam unterwegs? 
      Tom: Das war der Wahnsinn! Es gibt dort ganz tolle Friseure und die lieben Sassoon Schneidetechniken. Die allerbesten Friseure haben dort kleine chaotische Salons, zum Teil arbeiten fünf Leute an einem Kopf gleichzeitig. Alle sind bemüht und emotional, was bei Shows enorm motiviert. 

      Raphaela: Seminare finden meist auf Puppenköpfen statt. Ein Problem für dich.
      Tom: Nein! Meine Lieblingspuppenköpfe sind von Bergmann oder L’Image. Gerade beim Demonstrieren von Basishaarschnitten sind Puppenköpfe perfekt, denn man kann mit ihnen machen was man will und immer wieder von oben unten und Seiten den Schnitt betrachten, die Unterschiede erkennen. Die Teilnehmer können die Köpfe dann mit nach Hause nehmen und den Schnitt immer wieder nachvollziehen. 
      Bei Salonschulungen präferiere ich allerdings schon das lebende Modell. Denn da kommt es ja auch auf den Umgang und die Beratung der Kundin an.

      Raphaela: Gibt es Produkte, die dich dein Leben lang im Friseurköfferchen begleiten?
      Tom: Brisk – Männerfrisiercreme. Schon vor 30 Jahren hat mich mein Mentor im Herrenfach - Kurt Bischof bei Ossig in Wien - davon abhängig gemacht. Soll ich dir ein Geheimnis verraten?
      Raphaela: Jaaaaaa!
      Tom: Ich arbeite mit ME Mademoiselle an einem sehr ähnlichen Produkt, kommt aber erst im Herbst (grinst über beide Ohren) 

      Raphaela: Du bist seit 30 Jahren Friseur?
      Tom: Ist das nicht schrecklich! Zum Glück werde ich immer jünger geschätzt. Aber jetzt wo ich mit 46 quasi auf die 50 zugehe, da frag ich mich manchmal schon ob ich mir ´ne Creme kaufen soll. Gott sei Dank habe ich viel Erfahrung gesammelt. Ich denke man darf sich nicht dem Jammern hingeben, dann wird alles gut.

      Raphaela: Warum solltest du denn Jammern?
      Tom: Naja, so die kleinen Wehwehchen (verdreht die Augen), aber dann nehme ich Thomapyrin mit Wodka (grinst), das hilft immer. Früher hab ich das mit Jägermeister gemacht, aber jetzt bin ich halt erwachsener geworden (lacht).

      „Ich bin das Chaos und er mein Excel-Sheet ...“

      Raphaela: Gibt es denn wichtige Menschen, die dich in dieser Zeit begleitet haben?
      Tom: Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die von vielen Personen gefördert wurden.
      Und ich habe mit Sascha Rohn den besten Assistenten der Welt hinter mir. Er ist mir schon durch meine halbe Karriere gefolgt – erst zu Sassoon, dann zu Aveda und jetzt ist er International Artistic Director bei C:ehko. Ich bin das Chaos und er mein Excel-Sheet.

      Raphaela: Was für eine Liebeserklärung!
      Tom: Ich gebe halt gerne weiter, in Seminaren und an Kollegen und je mehr man gibt, desto mehr erhält man zurück. Und es ist doch beflügelnd, kaum gibt man ein Geheimnis preis ist man angehalten sich ein anderes zu suchen.

      Raphaela: Und wer hat dich auf den Weg gebracht?
      Tom: Meine Familie, vor allem mütterlicherseits. Zwei Tanten sind Friseurinnen und 2 Onkel sind Künstler, einer Maler, der andere Grafikdesigner. Die sind mit mir als Kind in Museen gegangen, das hat mich sehr geprägt.

      Raphaela: Gibt es etwas, dass du bedauerst?
      Tom: Ich kann leider nicht malen!

      Raphaela: Ich sehe viel auf Facebook von dir, wie nutzt du das Internet?
      Tom: Ich finde es erstaunlich, was das Internet bewegt, bin aber eigentlich ein Online-Muffel. Ich verbeiße mich zu oft in Seiten und komm nicht vom Lesen weg, da muss ich noch lernen Zeit zu kürzen. Ich bin auf Facebook und nutze hairbrained und freue mich immer auf euren imSalon Newsletter.

      Raphaela: Das musst du jetzt ja sagen!
      Tom: Nein, wirklich. Ich finde es klasse wenn mir Nachrichten zugetragen werden. 

      Raphaela: Dein schönstes Kompliment?
      Tom: „Mensch, du bist ja ganz normal“ von anderen Friseuren und Seminarteilnehmern zu hören. 
      Bei all dem Wahnsinn, den das Reisen von Show zu Show mit sich bringt, bin ich immer wieder froh auch zur Ruhe kommen zu können und auf dem Boden bleiben zu können, Freunde helfen mir dabei.

      Raphaela: Hamburg – Berlin! Wo findest du mehr Inspiration?
      Tom: In Hamburg fehlt mir der kreative Input. Egal wo man in Berlin sitzt, die Menschen, die an dir vorbeigehen, da passiert so viel. In Hamburg sind die Menschen alle schön und sauber, aber es passiert halt nichts.
      Kreative Inspiration hole ich mir halt im Straßenleben.

      Raphaela: Und vermisst du Wien?
      Tom: Die Mehlspeisen und das Essen vermisse ich sehr. Ich liebe Wien, meine ganze Familie ist ja dort. Und ich bin begeistert das Wien sich auf die ganzen Änderungen die Conchita mit sich gebracht hat eingelassen hat. Überhaupt liebe ich Conchita Wurst, ich kenne ihn sogar persönlich. Er ist super nett und ein ganz toller Mensch.
      Dennoch, ich freue mich auch immer wieder zurück nach Hause zu kommen.

      DANKE Tom für das tolle Gespräch und jetzt scheint sogar die Sonne!

      Vorgelegt hat die Beauty-Branche mit den No-Make-up Make-up-Looks. Dabei setzt man zwar auf die Verwendung von Foundation, Blush, Countoring und Co. doch im Vordergrund stehen lediglich leichte, kleine Veränderungen, die dem Gesicht schmeicheln, es aber natürlich erscheinen lassen sollen, denkt an Pamela Andersons "nicht geschminkten Look" auf dem roten Teppich.

      Der Trend geht jetzt weiter, und zwar mit den No-Color Color-Looks: Die Kunst besteht darin, einen Look zu schaffen, der authentisch und mühelos wirkt. Man arbeitet daher mit Haarfarben, die wirken, als wäre das Haar nicht gefärbt.

      ►Wella Professionals erweitert passend zum Trend die Farbpalette der Illumina Color um vier neue Trendnuancen.

      Über DIE LIGA

      • 2004 von Michael und Frank Senner gegründet
      • 1 Salon | 10 Mitarbeiter | 3 Auszubildende
      • hauseigenes Fotostudio für Lookbook Shoots und Kollektionen
      • Arbeiten für die Berlin Fashion Week, GQ Style Night ...

      Wer das ganze noch toppen möchte, kann noch ►McDonalds oder Curtain Bangs schneiden. Dabei soll ein Rahmen ums Gesicht geschaffen werden, der die Wangenknochen und Gesichtskonturen betont. Lest mehr zu dem ►Hair-Hype Bangs.

      Für welche Kundschaft eignet sich der Look? Für alle, die einen eleganten, aber doch edgy Look bevorzugen. Wem der Bob zu kurz ist, kann sich ebenfalls mit dem Kitty Cut zufriedengeben. Kundinnen mit feinerem, dünnerem Haar, denn der Look schafft Volumen und Bewegung im Haar. Zudem ist die Frisur leicht zu stylen – daher ideal für Kundinnen, die beim Styling fauler sind.

      Kannst du das näher ausführen?
      DT:
      Jeder macht sein eigenes Ding, trotzdem beschweren sich alle, dass es keine Azubis gibt. Alle reden von der 4-Tage-Woche, Work-Life-Balance, … ich glaube, das ist nicht der richtige Ansatz, jemanden für unseren Beruf zu begeistern.
      Wie finden Azubis überhaupt einen Salon? Heutzutage über Social Media! Azubis folgen Influencern und sehen, dass die in coolen Salons sind, … das wiederum kann ein Anreiz für junge Menschen sein, diesen Influencern einmal in einem Lifestyle-Salon, die Haare zu machen. Dabei wird eine Beauty-Blase aufgebaut und der junge Mensch ist motiviert, diesen Beruf zu ergreifen, aber dann kommt die Realität, die die Beauty-Blase platzen lässt und diese Realität heißt: Duales System.  

      Lottospielen?
      LK:
      Ich hatte sehr viel Glück, war in einem guten Salon, habe viel gelernt und durfte rasch Eigenverantwortung übernehmen. Es fühlte sich oft nach „ins kalte Wasser springen an“, was aber besser war, als nichts zu lernen. Das meine ich mit Lottospielen: Die einen lernen viel und werden unterstützt, bei den anderen ist das Gegenteil der Fall.

      Warum gibt es so gravierende Unterschiede?
      LK:
      Wenn man so jung ist, macht man sich nicht zu große Gedanken darüber, worauf man beim zukünftigen Ausbildungsplatz achten muss. Ich will auch nicht sagen, dass diese Salons es nicht richtig machen wollen, aber sie können aus diversen Gründen keine gute Ausbildung bieten. Natürlich beeinflusst das auch unsere dramatischen Ausbildungszahlen: Läuft die Ausbildung nicht optimal, brechen viele ab und wollen gar nicht in einen anderen Friseur-Betrieb wechseln. Sie nehmen an, es ist überall gleich.

      Noch mehr Daniel Golz?

      Ob auf Facebook, Instagram oder YouTube begleitet euch der humorige Friseur-Vlogger durch den manchmal tristen Salon-Alltag. Mit seiner Dating-App DateYOURbeauty ermöglicht er eurer Kundschaft die perfekte Friseurin basierend auf Vorlieben zu finden. Gleichzeitig unterstützt dise Friseure dabei, persönliche Dienstleistungen anzubieten und ihr Salonkonzept optimal zu präsentieren. 

      Neugierig geworden? ►Hier geht es zu dem Artikel.

      Service-Tipp

      Der Wella Professionals Global Ambassador Cenk Yesil (@cenkinz) entwarf zur Inspiration für die No-Color Color Looks die Kreation „Illumina Blush“. Diese unterstreicht auf subtile Weise die natürliche Schönheit des Haars und schafft dank Details und Farbschichten ein makelloses Finish. Für diesen No-Color Color Look erfolgt nach dem ersten Schritt der Aufhellung eine harmonisierende Kombination zweier Rezepturen, um Lowlights sowie Reflexe im Haar zu setzen. Durch Color Melting wird der Look im Anschluss finalisiert. 

       

      Mooi bietet ein erweitertes Dienstleistungsspektrum in einem modernen, urbanen Ambiente. Unter der Leitung von Petra Mair und in Zusammenarbeit mit Daniel Hora von .MEGATABS wurde das Ladenkonzept mit Elementen wie Kupfer, Stein und Beton aufgefrischt, während die ursprüngliche Mooi DNA erhalten blieb.

      Daniel Hora über seine Arbeit am Store: „Wichtig war uns, natürliche Materialien zu verwenden, die dennoch ein Farbenspiel zuließen. So entschieden wir uns für ein Terrazzokonglomerat aus verschiedenfarbigen Basaltsteinen in einer „Mooi-grünen“ Füllmasse. Das reine Kupfer mit seiner metallischen Spiegelung setzten wir als Schmucktupfen ein, um dem Raum einen edlen Schliff zu verleihen. Als ruhige Basis für ein klares Organisieren und Zonieren in den verschiedenen Funktionsbereichen des Stores dienen die gewellte Betonwand und die Betonbodenbeschichtung. Die Industrieelemente der Glastrennwand und die verschiedenen Lichtobjekte an der Decke, Wand und an den Möbeln verkörpern den jungen, dynamischen und professionellen Charakter von Mooi.“

      Über Tom Kroboth:

      • Wien: Ossig | Grecht
      • Hamburg: SASSOON Academy
      • Berlin: European Artistic Director für AVEDA
      • Hamburg: Global Creative Director Schwarzkopf Professional
      • NEU - Berlin: 
      • International Artistic Director für C:ehko, Keen 
      • Global Ambassador ME Mademoiselle
      • Mehrfacher Gewinner des German Hairdressing Awards, Hall of Fame – Mitglied
      • AIPP: Ernennung weltbester Friseur 2008

      "Über Jahre hinweg ist eine Blase entstanden, welchen Lifestylecharakter der Friseur-Beruf hat, dann kommt man in die Berufsschule und dort ist die Praxis konträr zu dem, was auf Social Media vermittelt wird."

      Welche Punkte stören dich besonders am dualen System, die deiner Meinung nach diese Beauty-Blase platzen lassen?
      DT:
      Mir ist schon klar, dass das Handwerk gewisse Fingerfertigkeiten benötigt, aber wenn ich in der heutigen Zeit von Beach Waves, Undone Looks, Foilyage, Balayage, Air Touch, Texture Lights, … immer noch ein Modell für Dauerwelle, zum Legen und Ausfrisieren finden muss, wird es immer schwieriger, junge Leute für diesen Beruf zu begeistern. Über Jahre hinweg ist eine Blase entstanden, welchen Lifestylecharakter der Friseur-Beruf hat, dann kommt man in die Berufsschule und dort ist die Praxis konträr zu dem, was auf Social Media vermittelt wird. Das Duale System ist in meinen Augen veraltet. Es fehlt Fach-Englisch, das gelehrt werden sollte. Ich vermisse Social Media Kurse. Warum kooperiert man nicht mit Experten wie z.B. Maximilian Grüneberger, um Azubis auf die Zukunft vorzubereiten?

      "Vor allem als Session Stylist ist es sogar wichtig, solche Techniken zu erlernen, aber das wird den jungen Menschen in der Berufsschule nicht vermittelt – was man mit altbewährten Techniken, modern umsetzen kann."

      Du kritisierst die noch immer bestehende Dauerwelle im Lehrplan. Was ist die Alternative?
      DT:
      Das Schlimmste ist doch, dass die Dauerwelle noch immer an Modellen gewickelt werden soll. Es kann Bestandteil der Prüfung bleiben, aber ob du auf einem Übungskopf oder einem Modell wickelst, macht doch keinen Unterschied. Vor allem als Session Stylist ist es sogar wichtig, solche Techniken zu erlernen, aber das wird den jungen Menschen in der Berufsschule nicht vermittelt – was man mit altbewährten Techniken, modern umsetzen kann. Stattdessen ist man stolz darauf, dass die permanente Glättung in die Ausbildung integriert wurde. Der Trend geht aber weg von permanenter Dauerwelle oder Glättung. Stattdessen will man wieder gut geföhnte Haare, aber selbst das ist nicht mehr Bestandteil der Ausbildung.

      "Das große Defizit ist aber mit der Zeit herangewachsen. (...) Nach wie vor wird man als Azubi durch dieses veraltete System durchgeschleust und auf die reale Kunden-Welt nicht vorbereitet."

      Hast du die Duale Ausbildung zu deiner Azubi-Zeit schon so wahrgenommen oder erst seitdem du einen Salon führst? Wann war für dich der Knackpunkt, dass dich dieses System so sauer aufstoßen lässt?
      DT:
      Ich hatte das Glück, die Ausbildung in einem Salon zu machen, in dem meine Chefs Trainer waren. Ich durfte gleich in die spannende Seite des Friseurberufs eintauchen und bei Messen und Shows mit dabei sein. Da habe ich gesehen, was man außerhalb des Salons noch erreichen kann. Auch wenn meine Ausbildungszeit nun 22 Jahre her ist, fand ich es damals schon veraltet und habe Inhalte wie fachspezifisches Englisch vermisst. Das große Defizit ist aber mit der Zeit herangewachsen. Balayage oder Social Media gab es damals noch nicht, das fehlt heute erst recht. Nach wie vor wird man als Azubi durch dieses veraltete System durchgeschleust und auf die reale Kunden-Welt nicht vorbereitet.

      Erschwert diese Tatsache, dass aktuelle Trends in der Dualen Ausbildung nicht gelehrt werden, den Salons das Ausbilden?
      DT:
      Das wäre zu einfach gedacht, auch Salons sind in der Bringschuld. Wenn sich ein Salon dazu entscheidet, auszubilden, bedeutet das, Verantwortung zu übernehmen und auf die Bedürfnisse der Endverbraucher zu schulen. Die Azubis müssen selbstbewusst am Kunden arbeiten können. Die Inhalte des Lehrplanes sind die eine Sache, aber der Salon muss auch Zeit investieren und gegenwartsnah ausbilden.

      "Ich brauche meine Azubis nicht zum Putzen oder Kaffeebringen. Ich will, dass sie Spaß haben, am Kunden zu arbeiten und selbst kreieren zu können."

      Bildest du aus?
      DT:
      Ja, mit unserer Auszubildenden machen wir regelmäßig Übungsabende. In den ersten drei Monaten soll sie Glossings machen, vernünftig Föhnen lernen, dann geht es zur Haarfarbe über, danach zu Strähnen- und Balayage-Techniken usw. Ich brauche meine Azubis nicht zum Putzen oder Kaffeebringen. Ich will, dass sie Spaß haben, am Kunden zu arbeiten und selbst kreieren zu können.

      "Die Schule gibt dir die Basis, aber erst mit der Salon-Praxis wächst man."

      Wie bereitest du deine Auszubildende nun auf die Realität der Dualen Ausbildung vor? Hast du Sorge, sie deswegen zu verlieren?
      DT:
      Ich suche das Elterngespräch, egal ob sie schon 19 sind und erkläre, wie es bei mir im Salon abläuft. Es gibt viel zusätzliche Weiterbildungen und auch Trainingseinheiten, wo Zeit geopfert werden muss, aber ich kann durch meine Erfahrung und durch meine Kontakte Türen öffnen, um außerhalb des Salons weiterzukommen. Die Schule gibt dir die Basis, aber erst mit der Salon-Praxis wächst man.

      Du schulst Friseure weltweit. Könntest du dir vorstellen in deutschen Berufsschulen zu unterrichten oder Prüfungen abzunehmen?
      DT:
      Ich komme aus der Sassoon-Schule und habe das Konzept der Bauchhaarschneider nie wirklich verstanden. Bei Prüfungskommission habe ich bereits ausgeholfen, wurde aber danach nicht mehr eingeladen, weil ich zu streng kontrollierte. Auf die Frage, warum überhaupt Arbeiten kontrolliert werden, war die Antwort, dass der Prüfling aus einem Salon kommt, der viele Azubis ausbildet und sehr engagiert sei.Aber das ist doch kein Freifahrtsschein! Jetzt spielen wir das mal durch: Dieser Schüler kommt durch und wenn dieser Azubi vom Ausbildner nicht übernommen wird, hat der nächste Salon das Problem.

      Dein Fazit?
      DT:
      Ja, ich wäre bereit, zu unterrichten oder Prüfungen abzunehmen, aber wenn ich bei Prüfungen ein Auge zudrücken muss, bin ich raus.

      "Ein großes Problem sehe ich im Zentralverband und bei den Innungen. Die Personen, die etwas zu sagen haben und im Vorstand sind, wollen nichts ändern und halten an dem fest, wie es schon immer war."

      Wunschkonzert Duale Ausbildung. Wie sollte diese deiner Meinung nach aussehen?
      DT: 
      Ein großes Problem sehe ich im Zentralverband und bei den Innungen. Die Personen, die etwas zu sagen haben und im Vorstand sind, wollen nichts ändern und halten an dem fest, wie es schon immer war. In mir macht sich dann immer ein Gefühl von einem Kegelclub breit, wenn ich diese Personen vor mir sehe. Es wird nichts getan, nichts vorangetrieben, nichts geändert. Siehe Duales System: Das Duale System ist nicht verkehrt, aber komplett überholt! Es hapert hierbei schon an der Basis. Denn in jedem Bundesland ist die Basis-Ausbildung komplett unterschiedlich. Und wenn die Basis nicht stimmt, wie soll dabei etwas Gutes herauskommen? Man braucht ein einheitliches System, damit überhaupt ein Standard gewährleistet ist, um darauf mit der kreativen Ausführung aufzubauen. Alles andere ist fatal für die Zukunft.
      Was ich mir wünsche? Neben den bereits genannten Faktoren wie eine zeitgemäße Anpassung des Lehrplans sollte man ab dem 2. oder 3. Lehrjahr eine Spezialisierung einschlagen können. Genauso bin ich für eine einjährige Ausbildung von Nicht-EU-Bürgern, die bereits als Friseure oder Coloristen gearbeitet haben.
      Aber auch wenn man als Salon-Inhaber gefrustet ist: Nicht ausbilden ist keine Option und schon gar nicht für die, die sich beschweren.

      Danke Damian für dieses spannende Gespräch und alles Gute für die Zukunft.

      Hast du einen Lösungsansatz für ein besseres Ausbildungssystem?
      LK:
      Um den Fortbestand des Dualen Systems zu sichern, bin ich für eine Umlagefinanzierung der Ausbildungsbetriebe! Egal, ob ein Salon ausbildet oder nicht - es soll in die Azubi-Zukunft investiert werden. Das ist sicherlich ein Anreiz für Salons auszubilden und Ausbildungsbetriebe sind nicht gefrustet, weil sie auf den Kosten sitzen bleiben.
      Einjährige Lehrverträge finde ich eine gute Idee, um unterschiedliche Lehrbetriebe kennenzulernen und die Ausbildung vielfältiger zu gestalten.Genauso ist es unerlässlich Ausbildungsbetriebe ordentlich zu prüfen, denn alle Azubis brauchen die gleichen Voraussetzungen. Wenn ich sechs Schüler in einem Lehrgang habe, die alle die gleiche Aufgabe erhalten und die einen mit einem guten Ergebnis in einer halben Stunde fertig sind und die anderen 1,5h Stunden benötigen, ist das fatal für das gesamte Handwerk.

      "Leider haben viele Friseure kein Interesse daran, etwas politisch zu bewegen und einen „Man kann nichts mehr machen“-Modus aktiviert. Wir sind doch eine riesige Gemeinschaft und müssen uns zusammenschließen!"

      Wie siehst du die Zukunft des Friseurhandwerks?
      LK:
      Ich verdiene sehr gut, aber es gibt Nachholbedarf. Es tut sich viel in puncto Arbeitszeitmodelle, etc., aber wir Friseure müssen alle an einem Strang ziehen und uns politisch engagieren. Leider haben viele Friseure kein Interesse daran, etwas politisch zu bewegen und einen „Man kann nichts mehr machen“-Modus aktiviert. Wir sind doch eine riesige Gemeinschaft und müssen uns zusammenschließen!

      Wie engagierst du dich politisch?
      LK:
      Ich bin in der ver.di-Tarifkommission und auch für die Innung im Modeteam Niedersachsen bzw. Deutschland tätig.

      Wie ist es möglich, sowohl bei ver.di sowohl als auch beim ZV aktiv zu sein?
      LK:
      Ich will mich für das Friseurhandwerk engagieren und als Angestellte bot sich an, in der Gewerkschaft tätig zu sein. Dass ich bei ver.di als auch der Innung tätig bin, war für die jeweilige Partei anfangs schwierig zu verstehen. Ich habe das aktiv aus dem Weg geräumt, in dem ich mit höheren Mitgliedern des Landesverbandes und ZVs gesprochen habe.

      Wie lautete deine Erklärung?
      LK:
      Das Friseurhandwerk muss froh darüber sein, wenn sich junge Menschen für ihre berufliche Zukunft starkmachen. Wir verfolgen alle das gleiche Ziel. Wir wollen ein besseres Friseurhandwerk-Image, steigende Ausbildungszahlen und Gehälter, sodass Mitarbeiter zufrieden sind. Dafür braucht es aber junge Menschen, die für das Handwerk einstehen, aber auch Unterstützung der Erfahrenen und keinen Generationenkampf.

      Danke, Lena, für das spannende Gespräch und alles Gute für die Zukunft.

      Frau Visnjic, Sie waren zu Gast beim ARD-Format Hart aber Fair. Wie kam es zur Einladung?
      Zuhra Visnjic: Als ich meinen Salon eröffnete, hat ein Journalist für ein Printmagazin mit mir Kontakt aufgenommen und mir angeboten, über mein Studio zu berichten. Dadurch wurden diverse Sender wie ZDF oder auch RTL auf mich aufmerksam. Leider war ich mit der RTL-Produktion damals nicht sehr glücklich. Ich kam da rüber, als ob ich betteln würde. Da merkt man, dass das Endergebnis immer davon abhängt, wer den Artikel schreibt oder eine Sendung produziert.

      Waren Sie zufrieden, wie Ihre Situation bei „hart aber fair“ dargestellt wurde?
      ZV: Mir war es vor allem wichtig, darauf aufmerksam zu machen, wie es Unternehmern aktuell geht. Ich habe das Gefühl, dass sich mein Beruf bald finanziell nicht mehr lohnt. Gerne hätte ich noch mehr Themen platziert, aber man ist bei einer Live-Sendung doch nervös und bei eloquenten, medial geschulten Politikern hatte ich Schwierigkeiten, überhaupt zu Wort zu kommen.

      Ich bin aber sehr froh, es gemacht zu haben, denn durch die Sendung wurde ich bekannter. Diese Aufmerksamkeit schlägt sich auch auf meinen Salon nieder. Es war wie eine Werbeaktion.

      Was hätten Sie gerne in der Sendung noch los werden wollen?
      ZV:
      Das Thema Mindestlöhne sowie das Chaos bei den Corona-Soforthilfen hätte mir noch unter den Nägeln gebrannt.

      Gab es im Vorhinein ein Briefing oder eine Vorbereitung auf die Sendung?
      ZV:
      Nein. Ich erfuhr auch erst zwei Tage vor der Show, wer mir gegenübersitzt. Vor der Sendung kam der Moderator zu mir und erklärte mir den Ablauf. Er sagte, dass ich auch keine Kunden zitieren oder politische Meinungen vertreten, sondern ganz bei mir bleiben soll. Die erste Frage, die mir live gestellt wurde, hat er mir vorab mitgeteilt.

      Im Januar 2025 findet der nächste Zukunftskongress für Friseure statt. Werden Sie mit dabei sein?
      ZV:
      Ich bin auch bei der Friseur-Innung tätig und der Meinung, wenn Politik mit der Friseurbranche zusammengebracht wird, gehört das unterstützt.

       Vielen Dank, Frau Visnjic, für Ihre Zeit und alles Gute für die Zukunft.

       

      hart aber fair vom 29.01.2024 hier nachsehen:

      Ja, richtig gelesen. Inga Holtz bietet Haar-Wellness in Perfektion an, hat eine Mitarbeiterin und das alles in einem Container, den sie sich nach ihren Wünschen und Bedürfnissen erstellt hat.

      Er ist Visagist, Friseur Trainer, Image-Berater und nach wie vor ein Publikumsmagnet. Seit über 30 Jahren unterhält Serge Moreau mit seinen Vorträgen und Workshops in Sachen emotionale Kommunikation, zumeist für L’Oréal Professionnel. Aber längst setzen nicht nur Friseursalons auf das Image-Know-how des Franzosen mit einem Salon im französischen Soufflenheim, sondern auch Modegeschäfte, Kosmetiksalons, Optiker oder auch mal eine Architektenschule. Weltweit ist er unterwegs – von Kanada bis in die Türkei, von Südkorea und Australien bis Südamerika. In über 30 Ländern schätzt man seine Expertise - trotz kultureller Unterschiede.
       

      Inga Holtz, die Friseurin hinter dem Salon-Container | Credit: Kristina Becker - photovisionen

      In kompletter Eigenregie ist dieses Tiny-House Projekt entstanden. Zwei Fragen waren für sie bei der Planung des Salon-Containers vorrangig:

      1. Was brauche ich, um für mich den perfekten Arbeitsplatz zu schaffen?
      und
      2. Was möchte ich auf gar keinen Fall mehr an meinem neuen Arbeitsplatz?

      Dabei entstand ein besonderer, übersichtlicher Arbeitsraum, dem aber nichts an ästhetischem Design fehlt. Beim Interior wurden alte Elemente wiederverwendet, die bei der Wohnhaus-Sanierung weichen mussten. So sind alte Schuppenfenster oder -Türen nun Fixbestandteil der Salon-Inneneinrichtung. Auch eine alte Werkbank wurde zur Ablage für Kundinnen und Kunden umfunktioniert.

      Serge Moreau im Gespräch mit Katja Ottiger

      "Ich frisiere keine Haare, ich frisiere den Menschen."

      Serge, wenn du es herunterbrechen kannst: Was ist das Besondere an deinem Beratungskonzept?
      Serge Moreau:
      In der Beratung interessiert mich immer die Person, die Kundin als solche. Ich frisiere keine Haare, ich frisiere den Menschen. Und um den Menschen in den Vordergrund zu setzen, brauche ich Haare. Die Schale, die wir über unseren Körper werfen - Haare, Kleidung, Brille, Schmuck - ist unsere persönliche Entscheidung und da werden mitunter viele Fehler gemacht.

      Die Beratung einer Kundin beginnt für dich nicht, nachdem die Kundin den Salon betreten hat, sondern …?
      SM:
      … morgens im Badezimmer! Wenn du dich vor den Spiegel stellst und dich fragst, was mache ich heute aus mir? Wie frisiere ich mich, was ziehe ich an? Der Gedanke dahinter: Du musst der Kundin Lust auf dich, auf deine Arbeit und auf deine Kreativität machen, in dem Moment, in dem sie den Salon betritt. Sie kauft sich ihr Ergebnis bereits nach 5 Minuten Beratung! Und dann möchte sie nicht wissen, wie ihre Haare aussehen, sondern wie SIE aussieht, als Person, wenn sie zwei Stunden später den Salon verlässt. Eine gute Beratung ist essenziell. Friseure sind heute im Fachlichen sehr gut geschult, können aber manchmal mit Kunden nicht richtig kommunizieren

      Das liegt woran?
      SM:
      Weil die Sprache, die in den Schulen gelehrt wird, zu alt ist. Wir müssen aufhören, zu denken wie früher. Da muss sich etwas ändern. Wir können nicht immer die alten Bücher rausholen. Ein Steuerberater von heute rechnet nicht mehr mit Kügelchen, sondern verwendet dafür Technologien. Es war immer schon so, dass sich neue Berufe schneller entwickelt haben. In vielen Handwerksberufen sind die alten Strukturen noch vorhanden, aber keiner sagt, dass wir die ewig behalten müssen.

      "Wenn ich heute einen talentierten Friseur habe, dann lasse ich den bei mir arbeiten, egal, ob er eine Prüfung hat oder nicht."

      Du bildest seit 30 Jahren nicht mehr aus. Warum?
      SM: Weil das System nicht mit meinen Erfahrungswerten zusammengeht. Durch meine internationalen Reisen habe ich viele Sachen gesehen und erlebt. Wenn ich heute einen talentierten Friseur habe, dann lasse ich den bei mir arbeiten, egal, ob er eine Prüfung hat oder nicht. Natürlich bin ich dafür, dass es Prüfungen gibt, auch die Meisterprüfung und dass die Innungen da sind.

      Der Friseurberuf müsste neugestaltet werden. In den Berufsschulen werden die „alten“ Systeme erhalten. Aber die jungen Friseure von heute sind so kreativ. Jugendliche können heute Hochsteck- oder Flechtfrisuren machen, die richtig gut sind, obwohl sie keine Friseure sind. Sie lernen schneller, nutzen das Internet mit allen Angeboten. Es gibt Leute, die in sechs Monaten Friseur sein können, wenn man sie gleich arbeiten ließe. Die sind motiviert. Aber die Schule bremst sie ein. Nichts gegen die Dauerwelle, nur wie oft macht die der durchschnittliche Friseur noch? Ich sage: Die Jugend ist talentiert, die muss man machen lassen!

      Digitalisierung: "Wir müssen wissen, was auf uns zukommt."

      Du sagst von dir selbst, acht Stunden am Tag im Internet unterwegs zu sein …
      SM:
      Ich bin immer auf der Suche nach Neuigkeiten. Wir müssen wissen, was auf uns zukommt. Chat GPT beispielsweise. Das ist doch auch toll! Wenn ich heute Briefe schreiben möchte, frage ich Chat GPT und bekomme einen ganzen Text. Die Technologien sind da, also sollten wir sie verwenden! Das ist vielleicht am Anfang kompliziert, aber wenn du dich damit auseinandersetzt … Man muss an sich arbeiten. Immer, das ist nun mal so!

      Inga Holtz schaffte so für ihre Gäste einen Ort der Entspannung, da diese Dank der großen Fenster während der Behandlung den Blick in den Garten genießen können.

      Container-Konzept - gut für Geldbörse und Umwelt

      Inga Holtz hat ihren Container mit Herz mithilfe von Partner, Freunden und Familie direkt in den Garten ihres Hauses integriert. Dabei spart sie Mietkosten und natürlich auch in puncto Arbeitsweg. 

      Container mit Herz

      Da Inga Holtz während ihrer Planungsphase des Tiny-Salons nicht nach einem passenden Anbieter fündig wurde, hat sie kurzerhand mit Freunden „Container mit Herz“ gegründet. Jetzt unterstützt sie Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich dazu entscheiden, auf kleinem Raum großartigen Service anzubieten.

      Inga Holtz ist Saloninhaberin ihres gleichnamigen Salons in Ribnitz-Damgarten (Mecklenburg-Vorpommern) und Dozentin bei der Handwerkskammer.

      Bei einer imSalon-Umfrage, die wir unter deutschen Friseurunternehmen gemacht haben, geben 64 Prozent der Friseurinnen und Friseure an, negativ in die Zukunft zu blicken. Wie siehst du das?
      SM:
      Die Frage ist doch: Was machst du dagegen? Ich sage: Tu was! Beweg dich – und das jeden Tag immer ein Stück weiter! Wenn ich höre, dass Friseure sagen, sie verdienen zu wenig, dann sage ich: Mach etwas anderes! Du musst Spaß haben! Jeden Tag!

      Was die Zukunft bringen wird, ist, wie wir mit Menschen umgehen. Ich behaupte nicht, dass meine Beratung die richtige ist, es gibt unzählige Konzepte ... Aber mein Konzept hat mein ganzes Privatleben geändert, weil ich eine andere Einstellung Menschen gegenüber habe. Ich hatte das Glück, viele Kulturen kennenzulernen und andere Visionen und damit Menschen zu bewegen. Eigentlich wollte ich aufhören, Seminare zu geben. Ich stehe schon lange nicht mehr am Stuhl und mit über 70 muss man irgendwann mal sagen, dass es gut ist. Aber so lange ich immer noch Anfragen bekomme, bin ich dabei!

      Serge, vielen Dank, dass du dir spontan Zeit für uns genommen hast!
       

      Kommentar von Elisabetta Giannattasio

      Definition Sachet: Kleinste lieblose Variante designter Produkte, die sich zu Müllbergen summiert. So die Realität.

      Warum aber fragen dennoch so viele Friseure danach?

      Beratungsversteck

      Meiner Beobachtung zur Folge liegt es daran, dass die Verteilung von Sachets einen miesen Verkauf mit „ich hab's ja versucht“ entschuldigen soll und ein prima Versteck für all diejenigen ist, die sich mit Ihren Produkten nicht beschäftigen möchten.

      Mob-Wife-Bob Style

      Robert Holz, Friseur-Coach und Salonunternehmer, im Gespräch mit Juliane Krammer

      imSalon: Du hast die Kosten eines Salonbesuchs in Deutschland analysiert. Welche Schlüsse hast du für dich und deinen Salon gezogen?
      Robert Holz:
      2015 bin ich in den Salon meiner Frau miteingestiegen, weil sie ein Burnout hatte. Wir haben festgestellt: Wir haben sehr motivierte Mitarbeiter, aber der Durchschnittsbon war damals branchenüblich, da wusste ich, der muss rauf.

      Schließlich ist es einfacher, etwas zu verschenken, als eine ordentliche Beratung durchzuführen.

      Mir als Friseurin ist es wichtig, dass meine Kunden auch ohne meine täglichen Eingriffe durch schöne Haare auffallen. Es ist die erfolgreichste Werbung, die ich schalten kann.

      Damit meine Kunden das erreichen, liegt es ganz klar an mir, ihnen die richtigen Produkte mit an die Hand zu geben. Das sollte zu Beginn des Besuchs Teil der Beratung sein, dann kann die Kundin klar entscheiden, ob sie die Frisur oder Farbe unter den Gegebenheiten tragen möchte.

      Wir sind schließlich in keiner schlechten Vorher/Nachher Show, bei der Kundinnen, die bis dato mit Ihrer täglichen Hygiene maßlos überfordert waren, nun mit Extensions klarkommen müssen.
      Da schreit mich der Filzknoten bereits vorurteilsvoll aus dem Fernseher heraus an!

      Expertise ist also gefragt, beim Match aus den richtigen Produkten, abgestimmt auf die Bedürfnisse Eurer Kunden.
       

      Haare, Hände, Seele

      Damit diese Produkte nicht nur funktional sind, sondern auch noch ein „Gesicht“ bekommen, gibt es Designer, die alles so verpacken, dass nicht nur unsere Haare, sondern auch unsere Hände und unsere Seele sich dabei gut fühlen.

      Dieses „Gesicht“ wird in Form von Sachets zur Grimasse und ist eine Beleidigung an jeden Produktdesigner. Stellt euch vor, ihr erarbeitet eine wunderschöne Dauerwelle und die Kundin bürstet gleich darauf ihre Haare. 
      Schöne Arbeit, aber entwertet.

      So also geht es Produktinhalten von Luxusgütern am Boden von Handtaschen. Meist sehen sie das Tageslicht nie wieder.
       

      Rückgaberecht statt Zweifel

      Hier mein Vorschlag: Verkauft die Produkte immer in ihrer schönsten Form und wenn ihr doch mal zweifelt, dann bietet ein Rückgaberecht an. 
      Habt ihr eure Arbeit gut gemacht, braucht ihr euch nicht zu sorgen, je etwas zurückzubekommen.

      Ach ja, und von jenen Sachet-Jäger-Kundinnen oder Kunden, die das ausnutzen, lasst eh die Finger, egal ob mit oder ohne Sachet.

       

      Die Clean Girls mit ihren Sleak Looks wurden nun – auf TikTok – entthront. Es ist anzunehmen, dass demnächst auch in den heimischen Salons die neue Trend-Ästhetik einkehrt: Mob Wife! Als Vorlage dienen Mafia-Ehefrauen aus Hollywood-Produktionen, wie Michelle Pfeiffer, die ihren Flick-Bob in Scarface trug.

      Überhaupt ist der Bob ein beliebter Cut für die Mob-Wife-Ästhetik, egal ob Blunt Bob oder Long Bob – das Hauptaugenmerk liegt auf dem Styling. Dabei spielen Lockenwickler in diversen Varianten oder Lockeneisen eine große Rolle, oder die gute alte Föhnbürste, die Schwung in das Haar bringt.

      Wo der Scheitel gewählt wird, ist irrelevant. Hauptsache schöne Rundungen, die das Gesicht umspielen, hält das Endstyling parat. Viele Mob-Wife Looks lassen jetzt stumpf geschnittene Pony-Partien wiederaufleben, aber auch Curtain Bangs feiern ihr Comeback.

      Wie hoch ist euer Durchschnittsbon jetzt?
      RH:
      Aktuell liegt der branchenübliche Durchschnitt bei 80 Euro, bei uns liegt dieser heute bei 210 Euro und bei Spitzenleuten weit über 300 Euro. Man sieht, dass da noch Potenzial ist.

      Wie steigert man sich von 80 Euro auf 210 Euro?
      RH:
      Wir haben unseren Fokus auf Tressen gelegt (Katrin.Meier Tressen, Anm.) und sind damit Problemlöser geworden. Je größer das Problem ist, das wir lösen können, umso größer ist die Akzeptanz im Preis. Sprich: Wenn du wirklich unglücklich mit deinem dünnen, feinen Haar bist, bist du bereit, für volles Haar einen gewissen Preis zu zahlen.

      Wie viel geben eure Tressen-Kundinnen aus?
      RH:
      Zwischen 300 bis 3000 Euro. Da diskutiert auch niemand darüber.

      Elisabetta Giannattasio ist Friseurin und Education Managerin bei fpe Friseur- und Kosmetikbedarf.

      Mob Wife Style für langes Haar

      Sharon Stones Look in "Casino" oder Edie Falco als Carmela Soprano in der Gangster Serie “Sopranos” – sie beide dienen aktuell als Haar-Ikonen auf TikTok. Um diese Looks auch für Kundinnen anzubieten, ist es wichtig, den Eindruck von vollem Haar entstehen zu lassen. Hier können Extension Aushilfe schaffen, um den Mob Wife Look zu perfektionieren. Die trashige Vintage Version mit langen Haaren wird meist im Seitenscheitel interpretiert. Der Mittelscheitel lässt den Style klassischer wirken.

      Wie Samtwickler zu coolen Ergebnissen und einer Neuinterpretation des Mob-Wife Haartrends führen können, zeigt Christine Wegscheider in ihrer aktuellen Kollektion ► Große Samtwickler sind zurück

      Übrigens, wer wissen will, wie der Name Mob-Wife entstanden ist: Gangster und Mafiabosse werden auch als „Mobster“ bezeichnet und deren Partnerinnen sind die "Mob-Ehefrauen".

      "Viele Friseure sind oft so gut, dass sie 12 Wochen im Vorhinein ausgebucht sind – und es kommt bei den meisten nicht die Idee, die Preise anzuheben, sondern Öffnungszeiten erweitern, mehr zu arbeiten."

      Jetzt nehme ich an, trotz Spezialisierung, dass der Großteil eurer Dienstleistung im Salon Schnitt und Farbe ist und nicht Haarverdichtung. Wird bei diesen Preisen diskutiert?
      RH:
      Hier muss ich ausholen: Viele Friseure sind oft so gut, dass sie 12 Wochen im Vorhinein ausgebucht sind – und es kommt bei den meisten nicht die Idee, die Preise anzuheben, sondern Öffnungszeiten zu erweitern, mehr zu arbeiten. Aber die offensichtliche Lösung ist, die Preise anzuheben, bis eine gesunde Auslastung vorherrscht. Wenn Kunden ihre Haarfarbe wollen, sind sie bereit, in unserem Salon 200 Euro mehr dafür auszugeben, als 20 Wochen auf einen Termin zu warten.

      "Und ja, auch wir haben uns von sehr lieben Kunden verabschieden müssen, weil sie sich unseren Service nicht mehr leisten konnten. Das ist zwar traurig, aber wir Friseure sind nicht verantwortlich für das Einkommen der anderen."

      Wie nimmt man den Friseurunternehmerinnen* die Angst, genau solche Maßnahmen zu setzen?
      RH:
      Wenn ein Friseur jetzt seine Rente ausrechnet, ist das leider oft sehr dramatisch, denn er kann kein unabhängiges Leben führen und landet in einer Altersarmut. Das muss man sich im Hier und Jetzt ansehen und diese Entscheidung für sich treffen.
      Und ja, auch wir haben uns von sehr lieben Kunden verabschieden müssen, weil sie sich unseren Service nicht mehr leisten konnten. Das ist zwar traurig, aber wir Friseure sind nicht verantwortlich für das Einkommen der anderen. Es gibt aber auch Kunden, die wollen sich ein Haarservice um diesen Preis nicht leisten, obwohl das Geld vorhanden ist. Von diesen kann man sich gerne auch verabschieden, denn ohne Wertschätzung, kein Service.

      "Das ist der Preis, den ihr nehmen müsstet, um das Leben zu führen, das ihr euch wünscht."

      Du bist Coach. Wie vermittelst du dieses Mindset an Salon-Chefinnen* ?
      RH:
      Wir müssen den Menschen bewusst machen, dass sie sich jetzt dafür entscheiden können, welches Leben sie führen können. Ich rechne dann vor: Das ist der Preis, den ihr nehmen müsstet, um das Leben zu führen, das ihr euch wünscht. Das ist der Preis, den ihr heute nehmt – und da ist eine große Strecke dazwischen.

      Du arbeitest eng mit ►Michi Jung zusammen, er führt seinen Salon in Hamburg, du in Schwerin. Gibt es bei euren Preisen ein Ost-West-Gefälle?
      RH:
      Unsere Preisniveaus sind ähnlich. Ein Haarschnitt kostet bei uns zwischen 89 und 103 Euro, was für Ostdeutschland sehr viel ist. Die Unterschiede, die es gibt: Für Michi in Hamburg ist es leichter, aus dem direkten Umfeld Personen zu finden, die bereit sind, den Preis für das Service zu zahlen. Ich muss einen größeren Kreis um Schwerin ziehen, muss dafür super positioniert sein.
      Genauso unterscheiden sich unsere Salons in Bezug auf Mitarbeiter: In Hamburg sind die Mitarbeiter bereit, 40 Stunden zu arbeiten. Unsere Mitarbeiter in Schwerin wollen nur 30 Stunden arbeiten, da die Lebenserhaltungskosten in Schwerin nicht so hoch sind, wie in Hamburg. Bei den Salonkosten unterscheiden sich Michis und mein Salon ausschließlich im Bezug auf die Mieten.

      Du bist kein gelernter Friseur, stimmt das?
      RH:
      Ich komme aus der Gastronomie, bevor ich bei Katrin in den Salon eingestiegen bin, führte ich eine Diskothek in Schwerin.

      Ich habe ein ► Interview mit Samantha Schüller geführt, die der Meinung ist, dass unternehmerisches Denken am Stuhl verloren geht. Ist das der Erfolgsweg für dich und deine Frau Katrin, die die Friseurin im Salon ist?
      RH:
      Man braucht den Raum dafür, die unternehmerischen Dinge machen zu können, ob das jemand wie ich ist, der aus der Gastro kommt oder eine Friseurin, die für die Unternehmensführung genügend Platz einräumt, ist irrelevant. Ich bin aber nicht der Meinung, dass man den Friseurinnen alles abnehmen muss, damit sie einen Salon führen können. Hier sind wir wieder beim Punkt Preisanpassung. Wenn du deine Preise dementsprechend erhöhst, hast du auch genügend Zeit, dich mit deinem Unternehmen zu beschäftigen. Genau das ist bei meiner Frau der Fall. Sie hat jetzt mehr Zeit, den Salon-Alltag zu beobachten, Dinge zu adaptieren, effizienter machen.

      Ihr bildet im Salon aus. Wie hebt sich eure Ausbildung von anderen Salons ab?
      RH:
      Jeder Azubi hat einen eigenen Coach, einen Buddy, der beim Lernen supportet. Die Gen Z ist in einem großen Watteball groß geworden, das erfordert auch eine andere Ausbildung. Teilweise können diese jungen Menschen nicht mit Kritik umgehen oder werden das erste Mal in der Ausbildung damit konfrontiert. Wir haben dafür einen festen Saloncoach, den jeder Mitarbeiter, jeder Azubi in Anspruch nehmen kann.

      Das imSalon Stimmungsbarometer ergab, dass ► 64 % der Friseurunternehmer die Zukunft negativ sehen. Wie siehst du die Friseurzukunft?
      RH:
      Wir können vieles nicht beeinflussen, außer die Laune in unserem Umfeld. Jedes Problem, das auf uns zukommt, ist eine weitere Aufforderung, eine Lösung zu suchen. Und ja, natürlich gibt es Tage, die sich richtig scheiße anfühlen. Aber es muss klar sein: Wenn der Chef die Zukunft negativ sieht, wie soll der Mitarbeiter positiv drauf sein? Ich fordere die Kollegen auf: Legt den Pessimismus ab und schaut optimistisch nach vorne!

      Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

      Robert Holz führt mit seiner Frau Katrin Meier den Salon Madcut in Schwerin. Gemeinsam mit dem Hamburger Salonunternehmer Michi Jung hat er Rock your Salon gegründet. Robert war ursprünglich Diskothekenbetreiber und ist nun Salonunternehmer sowie Coach für Friseurunternehmerinnen*.

      „Eigentlich wollte ich Maskenbildnerin werden. In der Ausbildung musste ich auch Haarteile knüpfen und da merkte ich, wie kreativ man als Friseurin sein kann. Damit war mein Schicksal besiegelt“, lacht Ulrike Grüttner, fragt man sie nach den Anfängen ihrer Karriere.

      Ulrike Grüttner und ihr Team | Credit: Stefan Wendt

      Die Saloninhaberin ist seit 1982 Friseurin, seit 1988 Meisterin. Ihren neuen Salon „Intercoiffure Ulrike Grüttner“ eröffnetet sie 2023. In Kreuztal, einer 60.000-Seelen-Stadt in Nordrhein-Westfalen, machen Ulrike und ihr 4-köpfiges Team Kundinnen und Kunden glücklich. „Auf meiner Webseite steht ‚Ein Team mit Leidenschaft‘ und genau so sehe ich uns – immer mit Leidenschaft für Haare und Menschen im Einsatz, um für unsere Kunden das Beste zu geben.“

      Der Salon selbst lädt dazu ein, einen Termin zu buchen: Mit der Neueröffnung im April 2023 – aus dem alten Salon mussten sie raus, da das Haus verkauft werden sollte – konnte das Team zeitgemäße Einrichtung im Industrial Chic umsetzen. Betonwände, eine separate Waschlounge, schwarze Decken und großzügiger Einsatz von gezielt platziertem Licht schaffen eine „Wohlfühl-Atmosphäre der gehobenen Klasse“, sagt Ulrike Grüttner.

      Nachhaltiges Engagement und Auslandserfahrung 

      Bevor sich Ulrike Grüttner 2011 selbstständig machte, war sie bei einem Intercoiffure-Salon in Namibia und arbeitet dort mit. Eine spannende Zeit, die ihr für ihren Start als Friseurunternehmerin nicht nur neue Aspekte im fachlichen Wissen mitgab, sondern sie auch zwischenmenschlich prägte.

      Daher ist es für sie auch heute noch selbstverständlich über den Tellerrand zu schauen und Möglichkeiten zu erkennen, um zu helfen. Sei es der Umwelt oder Mitmenschen wegen. „Als Friseurin verkaufe ich Glück – so sehe ich das. Etwas Schöneres kann ich mir nicht vorstellen. Dennoch ist mir bewusst, dass wir mehr tun müssen, um unseren ‚grünen‘ Fußabdruck auf dieser Welt zu hinterlassen. Wir spenden Haar-Reste an die Organisation ►HAIR HELP the Oceans, um unsere Meere zu säubern. Wir recyceln unsere Alufolien und versuchen, so energiesparend wie möglich im Salon zu arbeiten.“

      Diese umweltschonende Einstellung „auf ganzer Linie“, hat Ulrike schließlich auch für Paul Mitchell® begeistert: „Ammoniakfreie Farben, vegane Produkte in hervorragender Qualität, soziales Engagement in der Region und weltweit – mit einer Marke zusammenzuarbeiten, die ebenso tickt wie mein Team und ich, ist unheimlich wertvoll. Sie kennt Paul Mitchell® schon seit den 80ern, als es die Produkte in Deutschland noch gar nicht gab. „Bei Paul Mitchell® und der Wild Beauty GmbH bin ich als Kunde eine Person und nicht ein Salon von vielen.“, ist Ulrike Grüttner nach wie vor begeistert.

      Alexander Mäckl und ►Ramona Lesny liegt die Tabaluga-Charity am Herzen und gemeinsam mit einem engagierten J.7 group Haarschneide-Ensemble packen sie regelmäßig Friseurinstrumente und Geschenke ein und machen sich auf den Weg, Gutes zu tun. Für die Kinder, die durch die Tabaluga Stiftung betreut werden, sind sie Wellness-Tag-Veranstalter, Glücklichmacher und Freunde. Wir finden top und haben mal bei Alexander Mäckl nachgefragt.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger
       

      imSalon: Alexander, ähnlich wie die ►Barber Angels, die Obdachlosen mit Haarschnitten und Gesprächen ihre Selbstachtung zurückgeben, unterstützt ihr als J.7 group die Tabaluga Kinderstiftung. Wie?
      Alexander Mäckl: Wir fahren 2-3 mal jährlich mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Tabalugahof nach Peißenberg, um dort die Kinder mit Haarschnitten, Make-up und Stylings glücklich zu machen. Und auch, um die Freundschaften zu ihnen zu pflegen.

      "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verzichten am umsatzstarken Samstag vor dem Weltkindertag auf ihre Provision."

      Wie ist es zu dieser Kooperation gekommen?
      AM: Seit der Gründung von J.7 unterstützen wir soziale Projekte, spenden seit Jahren Geld zum Weltkindertag. Dafür verzichten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am umsatzstarken Samstag vor dem Weltkindertag auf ihre Provision! Der Umsatz kommt Kindern in Not zugute. 2010 sind wir dann auf die Tabaluga Kinderstiftung gestoßen. Und mit der ersten Scheckübergabe ist ein Projekt entstanden, das für beide Seiten etwas Neues und gleichzeitig auch ein Versuch war.

      Inwiefern ein Versuch?
      AM: 
      Wir durften als erste und einzige Spender mit den Kindern direkt in Kontakt treten. Wir wollten ja nicht nur Geld spenden, sondern uns aktiv für die Kinder und Pädagoginnen einsetzen und sie mit Haarschnitten und neuen Haarfarben glücklich machen. Wichtig war für uns auch, dass unsere Franchise-Partnerinnen und Partner sowie Salon-Manager sehen, was mit den Spendengeldern passiert und wem es zugutekommt.

      Was macht die Tabaluga Kinderstiftung eigentlich genau?
      AM: 
      In den Tabaluga Kinderprojekten werden pro Jahr ca. 500 sozial benachteiligte, traumatisierte und schwer erkrankte Kinder und Jugendliche individuell betreut. Verlust des Elternhauses, familiäre Krisen, körperliche und sexuelle Gewalt, schwere Krankheiten sind deren zentrale Lebenserfahrungen. Tabaluga bietet ihnen einen geregelten und beschützten Alltag und ein breites Spektrum an Therapien.

      "Es gibt Kinder, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. (...) Wir schenken Zeit, Vertrauen und Wertschätzung."

      Was bedeutet euch das?
      AM: 
      Es schafft das Bewusstsein, dass es Kinder gibt, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Jeder Besuch ist eine schöne und gute Erfahrung. Wir schenken Zeit, Vertrauen und Wertschätzung.

      Was macht das emotional mit euch und euren Mitarbeitern?
      AM:
      Die meisten stellen sich das anfangs nicht so schön und so positiv vor und sind sehr dankbar für diese Erfahrung. Vielen wird auch bewusst, dass unsere eigentlichen Probleme, die wir glauben jeden Tag zu haben, gar keine Probleme sind. Den Kindern geht es durch die Spenden sehr gut und sie haben eine richtige Familie.

      Ich kann mich z.B. noch gut an eine Auszubildende erinnern, die mich in den Arm genommen und sich für diese unvergessliche Erfahrung bedankt hat. Sie sagte: 'Ich werde mich nie wieder beschweren, dass ich mal nur 40 Minuten Mittagspause hatte oder eine halbe Stunde länger arbeiten musste. Das sind keine Probleme! Das, was diese Kinder in ihrem Leben schon erleben mussten, das sind Probleme' - das hat mich sehr berührt.

      Ihr seid auf der Suche nach weiteren Glücklichmachern? 
      AM: 
      Ja, wir möchten dieses Projekt so oft wie möglich unterstützen. Wir haben uns mit der Tabaluga Kinderstiftung auf 2-3 Besuche pro Jahr geeinigt. Diese müssen gut geplant werden, optimal sind die Schulferien. Um den „Wellness-Tag“ - wie ihn die Kinder selbst nennen - bestens zu kreieren, brauchen wir 20-25 Friseurinnen und Friseure. Wir schneiden an diesem einen Nachmittag 80-100 Kindern und 20 Betreuerinnen die Haare. So kann jeder 4-5 Kinder glücklich machen.

      "Mit der Zeit sind Freundschaften zwischen Friseur*innen und Kindern entstanden."

      Vor dem ersten Einsatz wird sich jeder "Neue" Gedanken machen. Was sind Bedenken?
      AM: Oftmals vielleicht „Angst“, dass die Kinder sich merkwürdig verhalten oder weinen könnten. Die Kinder haben zwar schreckliche Erfahrungen gemacht, aber es geht ihnen sehr gut. Man merkt ihnen nicht sofort an, welches Leid sie erlebt haben, sie sind während unseres Besuchs fröhlich und heiter. Mit der Zeit sind sogar richtige Freundschaften zwischen Friseurinnen und Friseuren und den Kindern entstanden.

      So ein Projekt kostet natürlich auch. Habt ihr unterstützende Partner?
      AM: 
      Ein großer Partner ist Goldwell (Kao Germany, Anm.). Wir bekommen Styling- und Pflegeprodukte sowie Geschenke zur Verfügung gestellt. Die Kinder freuen sich unglaublich darüber und ich bin jedes Mal überrascht, wie diszipliniert und dankbar sie sind. Ich habe noch nie erlebt, dass die Kinder die Geschenke als selbstverständlich angesehen haben.

      Ramona und ich organisieren dieses Event seit vielen Jahren und freuen uns wirklich über jeden, der Lust hat, mitzukommen! Es ist unser Baby und liegt uns sehr am Herzen und wir wollen dieses Projekt vergrößern, um noch mehr Menschen glücklich zu machen.

      UNSER TIPP: 
      Die Termine finden regelmäßig statt, bei Interesse also gern mit J.7 Kontakt aufnehmen:
      group@j-7.de | 0711 24838583  

      Keine Feier ohne große, wallende, bewegte Riesenlocken. Große Samtwickler sind zurück!

      Topcurlistin Christine Wegscheider bedient sich bei ihren aktuellen ►Herbst/Winter-Looks der alt bewahrten Methode…

      Die einen sagen Flockwickler, die anderen Samtwickler – beides ist richtig.

      Flockwickler: Der Name lässt sich von Flocken herleiten. In der Textilindustrie bedeutet flocken, Textilien oder Stoffe mit Flockfasern zu beschichten. Flockfasern sind kurze, feine Fasern, die auf die Oberfläche eines Stoffes aufgebracht werden, um ihm ein samtiges oder samtartiges Aussehen und Gefühl zu verleihen. Letzteres führt zu dem Namen Samtwickler.

      Balayage Experte Fabian Maier ist Inhaber des ersten auf die erfolgreiche Färbetechnik spezialisierten Balayage-Salons in Deutschland. Er unterstützt Stylistinnen* als Shades EQ Gloss Boss Awards-Mentor.

      Sein Anliegen: Balayage ist für jeden! Seine ganz eigene „Sea Salt Balayageist eine Technik, die von ihm entwickelt und inzwischen auch geschützt wurde. Freihand werden die Lichteffekte eingezeichnet und so gezielt mit Kontrasten gespielt. Dadurch entsteht der moderne Look.

      Gerade diese Freihandtechnik war bei der internationalen „Masters of Balayage“-Convention in Nashville (USA) im Herbst dieses Jahres absolut gefragt – Neben dem Thema „Best Ager“ Balayage.

      imSalon fragt Mandy Bosch-Macri, PAM Mannheim Hair Design Team, nach ihren Visionen für die Zukunft und ihre Erwartung in Richtung Politik

      Mandy, wo siehst du die Zukunft für Friseure in Deutschland?
      Mandy Bosch-Macri: Die Zukunft der Friseure sehe ich geprägt von drei Dingen.

      1. von technologischen Fortschritten, wie z.B. KI
      2. bei noch stärker am Kunden orientierten und individualisierten Dienstleistungen und
      3. beim nachhaltigen Arbeiten für die Menschen.

      Wie hilft KI weiter?
      MBM: Digitale Tools können dabei helfen, den Salon effizient zu führen und bei Verwaltungsaufgaben zu unterstützen. 

      Wie kann die Kundenarbeit zukunftsfähiger gemacht werden?
      MBM:
      Das Verständnis der Kundenwünsche und die Fokussierung auf deren Bedürfnisse spielt in der „Servicewüste Deutschland“ eine zunehmende Rolle. Ein wachsendes Umweltbewusstsein führt außerdem dazu, dass nicht nur von den Kunden, sondern auch von den Mitarbeitern ein nachhaltiges und umweltfreundliches Handeln erwartet wird. Dies führt zwangsläufig zu einer stärkeren Differenzierung in der Friseurbranche.

      Welche Differenzierungen?
      MBM: Auf der einen Seite wird es solide Handwerksleistungen zu erschwinglichen Preisen geben, während auf der anderen Seite spezialisierte und hoch qualifizierte Hair-Artisten mit Fokus auf Qualität und Design ihre Dienstleistungen anbieten werden. 

      In letzter Vision der Zukunft spielen Lifestyle und Luxusaspekte eine bedeutende Rolle. Hierbei geht es um die Verbindung von hochwertigen Dienstleistungen und Produkten mit einem individuellen Friseurerlebnis. Das Ambiente, eine Wohlfühlatmosphäre und zwischenmenschliches Vertrauen auf professioneller, emotionaler und qualitativer Ebene und Wellness setzen in Friseursalons neue Maßstäbe für die Kunden und bieten Erlöspotentiale.

      "Unverwechselbarkeit führt zu überdurchschnittlichen Gehältern"

      Wodurch werden sich einzelne Salons unterscheiden?
      MBM:
      Unser Salonkonzept verleiht unserer Marke eine Unverwechselbarkeit, was wiederum zu einer langfristigen Kundenbindung führt und die Bereitschaft schafft, höhere Preise zu zahlen.

      Die daraus resultierende Wirtschaftlichkeit ermöglicht es uns, die Mitarbeiter am Umsatz zu beteiligen, Provisionen zu zahlen, was zu überdurchschnittlichen Gehältern führt. Dies wiederum steigert die Zufriedenheit und Mitarbeiterbindung. Wir brauchen eine Nische, in der Schwarzarbeit, gepaart mit staatlichen Leistungen, keine Option darstellt.

      Philipp Seethaler, Mitinhaber Seethaler Friseure, im Zukunftsgespräch mit imSalon

      Hohe, verdrehte, straffe Dutts mit einem glatten Finish im Stil der 90er im Trend sind zurück! Der glänzende Knotenstil ist super geeignet für trendbewusste Kundinnen*Kunden oder all diejenigen, die festliche Frisuren suchen.

      Total Look des Eröffnungskomitees

      Hannes Steinmetz entwickelte ein genau durchdachtes Frisurenkonzept und einer Schritt-für-Schritt Anleitung. Warum ist das wichtig? Nicht alle Debütantinnen nutzen den Steinmetz-Bundy Privatsalon für ihr Styling, aber über diese Step by Step Technik kann jede Stylistin und jeder Stylist in Wien nutzen und genau erfahren, wie man die Swarovski-Tiara 2024 für den Wiener Opernball fixiert und die Frisur im einheitlichen Look frisiert. 

      Die Step-by-Step-Anleitung für die Umsetzung der Frisur in zehn Schritten:

      Im Mittelpunkt des Opernballs 204 steht für Hannes Steinmetz hochgestecktes Haar. Denn für die Inszenierung der Swarovski Tiara ist eine Hochsteckfrisur der perfekte Rahmen für den glamourösen „Total Look“ der Debütantinnen bei der Eröffnung.

      J.7 school Seminare

      Das Team der J.7 school macht Lust auf persönliche und fachliche Weiterentwicklung und beflügelt euren Salonalltag.

      Seminarprogramm

      Alle Termine mit Filtermöglichkeit
       

      Arbeiten bei J.7 Company!

      Offene Jobs auf JOKIRA.de

      Warum Samt?

      Der Hauptgrund, warum Samtwickler, bzw. Flockwickler in der Welt des Haarstylings wieder im Trend liegen, ist der samtige Bezug. Dieser Bezug besteht normalerweise aus Samt oder Velours und bietet mehrere Vorteile: Er sorgt nicht nur für ein angenehmes Gefühl auf der Haut, sondern bietet auch eine bessere Griffigkeit. Dies ermöglicht es den Wicklern, das Haar sicherer zu fixieren, damit Locken oder Wellen länger halten.

      Alle Vorteile auf einen Blick

      • Schonend: Samtwickler, bzw. Flockwickler bieten eine sanfte und schonende Methode, um Locken oder Wellen zu erzeugen, ohne das Haar zu gefährden. Die Wickler verursachen keine Hitzeschäden und sind daher eine großartige Option für alle, die gesundes Haar anstreben.
      • Haltbar: Aufgrund des samtigen Bezugs bieten Samtwickler, bzw. Flockwickler eine bessere Griffigkeit, wodurch die Locken oder Wellen länger halten. Dies führt zu zufriedeneren Kundinnen*Kunden, die ihr Styling länger genießen können.
      • Vielseitig: Samtwickler, bzw. Flockwickler sind in verschiedenen Formen und Größen erhältlich, um unterschiedliche Locken- oder Wellenstile zu kreieren. Von kleinen Wicklern für enge Locken bis hin zu großen Wicklern für weiche Wellen – die Vielfalt eröffnet eine Welt voller Styling-Möglichkeiten.

      Holt euch Samtwickler, bzw. Flockwickler in den Salon. Beim Fachhandel Hair Haus und Euro Friwa werden beflockte Metallwickler in verschiedenen Ausführungen angeboten.

       

      Für welches Haar?

      Samtwickler, bzw. Flockwickler sind für die meisten Haartypen geeignet, vor allem für Kundinnen mit feinem oder dünnem Haar. Der samtige Bezug sorgt dafür, dass das Haar sicher gehalten wird, ohne es zu beschädigen oder zu knicken.

      Bevor ihr Samtwickler, bzw. Flockwickler verwendet, ist es wichtig, die Haare mit passenden Produkten richtig vorzubereiten. Schaut dazu gerne bei unseren ►Styling-Highlights vorbei.

      Fabian Maier ist der Experte, wenn es um das Thema Balayage geht. Im Mai 2020 eröffnete Fabian Maier seinen spezialisierten Salon in Stuttgart. Dabei setzt der Balayage-Profi auf Perfektion. Seine Looks, ob Freihand- oder Folientechnik, stehen für höchste Präzision, ein außergewöhnliches Gespür für Farben und Spaß am Beruf –für ihn eine Berufung. Zusammen mit seinem Team ist er ganzjährig für große Unternehmen sowie für individuelle Salonschulungen im Einsatz. Seinen Stil zeichnen Balayage-Looks aus, die durch neueste Techniken einen natürlichen, hochwertigen Verlauf und somit eine beeindruckende Optik schaffen.

      Interview zu Spezialisierung mit Fabian Maier

      Fabian Maier hat zu Coronazeiten Deutschlands ersten reinen Balayage-Salon eröffnet – Spezialisierung, in der Nische? Zu verrückten Zeiten? Und daraus ein anerkanntes Business zu machen? Er weiß, wie es geht.

      Mit Charme und Expertise ist er inzwischen bei großen Marken als Workshopleiter gefragt, beim Redken Shadeseq Gloss Boss Award ist er Mentor, vor allem aber ist er passionierter Friseur und liebt es, sein Wissen mit anderen Kolleginnen*Kollegen zu teilen.

      ►So sieht der Fabian Maier Balayage Salon aus 

      Würdest du den Bundeskanzler treffen, was würdest du ihm sagen?
      MBM:
      Wenn ich die Gelegenheit hätte, den Bundeskanzler zu treffen, wäre mein erstes Anliegen Wettbewerbsgleichheit und Planungssicherheit einzufordern. Förderversprechen z.B. für digitale Entwicklung oder Energiesparmaßnahmen dürfen nicht erst gemacht und dann wieder zurückgezogen werden. Friseurbetriebe brauchen Planungssicherheit. Gerade für kleine Betrieben kann dies schnell existenzbedrohend sein. Das Gleiche gilt für Wettbewerbsverzerrungen durch Umsatzsteuerbefreiung von bestimmten Betrieben.

      Durch meine persönliche Erfahrung in einem sozialistischen Staat (DDR) weiß ich, wie wichtig persönliche Freiheit und Entwicklung sind. Als Selbstständige schätze ich diese freien und kreativen Möglichkeiten und Gestaltungen meiner Ideen und ich liebe unsere Individualität geschäftlich, wie privat. Mein Wunsch an den Bundeskanzler wäre nicht, durch mehr Bürokratie die Branche zu retten, sondern sicherzustellen, dass Selbstständige ihre Geschäfte fair gestalten können und die Arbeitnehmer vor prekären Beschäftigungsverhältnissen geschützt werden. Das schließt eine Regelung gegen Schwarzarbeit und eine für die Kunden transparente Umsatzsteuer-Ausweisung ein. 

      Und mein Abschlusssatz wäre: "Gemeinsam als Friseurunternehmer und Team sind wir bereit, den Rest in die Hand zu nehmen und aktiv zum Erfolg beizutragen. Nicht dass Ich, sondern dass Wir damit anfangen, es zu tun."

      Liebe Mandy, wir danken dir für deine offenen Gedanken und wünschen euch für 2024 alles Gute!

      Was glaubst Du, braucht es als Friseurunternehmer, um auch in Zukunft erfolgreich sein zu können?
      Philipp Seethaler:
      Für mich sind das in erster Linie eine klare Positionierung sowie eine gute Kommunikation mit meinen Mitarbeitenden sowie mit jedem Gast. Nur wenn wir alle genau wissen, wofür stehen und was uns besonders macht, können wir das über alle unsere nach außen tragen.

      … und was braucht ein Salon, um für die Zukunft gewappnet zu sein?
      PS:
      Seethaler Friseure und People eint der hohe Anspruch an Qualität. Über Dienstleistungs- und Beratungsqualität, gepaart mit einer einzigartigen Salon-Atmosphäre, wollen wir auch in Zukunft etwas erschaffen, was unseren Gästen als besonders im Kopf bleibt. Wir müssen die Bedürfnisse der nachwachsenden Generationen von Stylist*innen verstehen. Hier ist u. a. Empathie ein wichtiger Punkt. Offen bleiben - nicht nur in Bezug auf die Bedürfnisse der Nachwuchskräfte. Wenn wir unsere Salons auch in Zukunft erfolgreich führen wollen, müssen wir auch offen gegenüber neuen Konzepten, Innovationen und Ideen bleiben. Das Tempo von Veränderungen hat sich einfach enorm erhöht.

      Step by Step zum Look

      • Besprühe jede Haar-Sektion mit Hitzeschutzspray und positioniere eine Finishing-Bürste ganz nah am Kopf. Föhne dann die Haare trocken, um ein sleek, tight, high-polish Finish zu erzielen. Es drückt das Haar nah an die Kopfhaut und glättet die Schuppenschicht.
      • Führe die Haare an den Seiten hoch (höher als die Wangenknochen), um ein schmeichelhaftes Ergebnis zu erzielen.
      • Teile dann die Haare in mehrere Pferdeschwänze auf, um sie danach zusammenzuführen. Das erzeugt eine straffe, kontrollierte Form.
      • Verwende ein elastisches Band und einen einfachen Knoten, um einen bump-free tight Ponytail zu erhalten.
      • Twiste die zwei Abschnitte des Pferdeschwanzes in entgegengesetzte Richtungen, bevor sie um den Ponytail gewickelt werden. Das verleiht dem Look mehr Details.

      Sanfte Schwünge im Haar symbolisieren die Bewegung der Debütantinnen beim traditionellen Donauwalzer. Perfektes Friseurhandwerk sorgt dafür, dass sowohl die Form der Frisur als auch die der Tiara beim Tanzen sicher hält. „Den Opernball mitzugestalten ist eine ehrenvolle Aufgabe, der wir uns mit all unserer Kreativität stellen. Bei der Umsetzung der Debütantinnen-Frisur kommt unsere ganze handwerkliche Perfektion zum Einsatz, denn Hochsteckfrisuren gelten als „Meisterklasse der Frisierkunst“ zeigt sich Hannes Steinmetz begeistert.

      Und so entsteht die Opernball-Frisur 2024 in zehn Schritten: 

      Was wünschst Du Dir von der Politik?
      PS
      : Von der Politik wünsche ich mir, dass sie sich stärker für faire Wettbewerbsverhältnisse durch homogene Steuersätze einsetzt. Durch eine Mehrwertsteuersenkung könnten wir mehr in die Weiterentwicklung unserer Betriebe investieren. Und natürlich wünsche ich mir auch eine Unterstützung für ausbildende Betriebe wie uns.

      "Für die Zukunft braucht es aber auch weiterhin Top Performance Produktneuheiten als Basis für erstklassige Servicequalität und eine weitere Vereinfachung mit Hilfe von z.B. KI-basierten Beratungstools."

      Was erwartest Du dir von Industriepartnern?
      PS:
      Auf unserer Mission Qualitätsoffensive ist Education natürlich ein ganz wichtiger Punkt. Kao Salon hat ein tolles Angebot für jegliche Kernbereiche des Salons. Darüber hinaus wünsche ich mir von meinem Industriepartner einen sehr engen Austausch und ein partnerschaftliches Verhältnis, in dem wir uns gemeinsam geschäftlich und persönlich weiterentwickeln können. Für die Zukunft braucht es aber auch weiterhin Top-Performance Produktneuheiten als Basis für erstklassige Servicequalität und eine weitere Vereinfachung mithilfe von z. B. KI-basierten Beratungstools.

      Schritt 1: Das Haar wird an der höchsten Stelle des Kopfes – an der sogenannten B-Achse – mit einem Scheitel von Ohr zu Ort abgeteilt. Dabei ist es wichtig, mit einem kurzen Check zu prüfen, ob die Swarovski-Tiara an dieser Stelle sicher ihren Schwerpunkt findet und gut am Kopf aufliegt.

      Schritt 2: Im zweiten Schritt wird ein diagonaler Scheitel von der äußeren Ecke der linken Augenbraue bis zum Querscheitel abgeteilt. Wichtig ist, darauf zu achten, dass alle Befestigungsstege der Tiara unsichtbar bleiben.

      Schritt 3: Die vorderen Partien werden jetzt passéweise über einen Lockenstab – z.B. den curve tong von ghd – eingedreht. Zum Abkühlen werden die Locken jeweils mit einem kleinen Clip fixiert.

      Schritt 4: Um dem Look eine harmonische Bewegung zu verleihen, wird den übrigen Haaren mit einer warmen Bürste – z.B. der ghd hot brush – oder einem Styler ein leichter Schwung verpasst.

      Wie schafft ihr es, Nachwuchs zu finden und Mitarbeiter zu binden?
      PS:
      Wir haben in den letzten Jahren viel Zeit in den Aufbau unserer eigenen Salon-Community gesetzt. Dazu zählen unsere Mitarbeitenden, die Auszubildenden, unsere Gäste und wir als Salonunternehmer. Wir kommunizieren auf Augenhöhe mit den Nachwuchstalenten und zeigen Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten klar auf. Als Familienunternehmen seit 1984 tun wir natürlich alles dafür, dass dieser Beruf auch für Topstylisten wieder attraktiver wird.

      „Wir legen viel Wert auf neue, qualitativ hochwertige Produkte und Tools. Das richtige Arbeitsumfeld macht auch Lust auf den Job.“

      Wie hat sich das Unternehmen in puncto Mitarbeiterführung in den letzten 40 Jahren verändert?
      PS:
      Grundsätzlich nehmen wir alle Mitarbeitenden und die individuellen Bedürfnisse stets ernst. So haben wir flexible Arbeitszeitmodelle schon länger erfolgreich implementiert. Wir zeigen Karrieremöglichkeiten klar auf und entwickeln die Leute in unterschiedlichsten Richtungen weiter. Eine gute Aus- und Weiterbildung ist die Grundlage für eine hochwertige Dienstleistung im Salon, die wiederum zu einem individuellen Erlebnis für den Gast sorgt. Dafür sind die Leute bereit, mehr Geld auszugeben. So können wir wiederum faire Löhne bezahlen. Wir investieren in eine gute Arbeitsatmosphäre. In den letzten 10 Jahren haben wir kontinuierlich Salons renoviert und modernisiert. Zudem legen wir viel Wert auf neue, qualitativ hochwertige Produkte und Tools. Das richtige Arbeitsumfeld macht auch Lust auf den Job.

      Digitalisierung ist für uns ein wichtiges Tool in Zeiten, in denen Mitarbeiterkosten und überhaupt Mitarbeiter allgemein ein so großes Thema sind. Wir machen 60% der Bookings online."

      Wie setzt ihr Digitalisierung heute schon im Salon um, wo seht ihr Potenzial für die Zukunft?
      PS:
      Digitalisierung ist für uns ein wichtiges Tool in Zeiten, in denen Mitarbeiterkosten und überhaupt Mitarbeiter allgemein ein so großes Thema sind. Wir machen 60 % der Bookings online. Ohne Daten geht nichts mehr. Wir investieren viel Zeit in Auswertungen, Statistiken und Kennzahlen von Pre-Bookings bis Auslastung. Social-Media-Marketing, SEO Marketing und Education sind aus unserem Alltag überhaupt nicht mehr wegzudenken und Teil unseres Erfolgs. Für die Zukunft sehe ich großes Potenzial von KI in der Beratung. Da gibt es enormes Potenzial bei der Visualisierung von Vorstellungen und Wünschen, die wir gut in unsere Prozesse einbinden können. 

      Vielen Dank für deine Zeit und das spannende Gespräch!

      Am 15.1.2024 gestalten wir gemeinsam die Zukunft der Friseurinnen und Friseure! Seid dabei beim ► Zukunftskongress!

      Schritt 5: Nun wird der hintere Teil der Haare, mit Beginn an der höchsten Stelle, bis über das Hinterhauptsbein stark antoupiert. Der Nacken muss nicht toupiert werden. Dafür empfiehlt sich eine Narrow Dressing Brush.

      Schritt 6: Jetzt wird die Oberfläche sauber frisiert und danach werden alle Haare des hinteren Teiles zu einem Zopf gebunden. Dieser soll in der Mitte des Hinterkopfes liegen. Achtung: Der Zopf soll nicht im Nacken liegen, das wäre zu tief unten!

      Schritt 7: Die Stelle des Abbundes wird nun versteckt.

      Schritt 8: Indem die Bügelenden der Swarovski-Tiara in den toupierten Teil gesteckt werden, wird die Tiara platziert. Die gute Nachricht: Wenn die Abteilungen richtig gewählt sind, behält die Tiara fast schon von alleine ihre Position.

      Mit ausreichend Schiebespangen wird die Tiara nun an den dafür vorgesehenen Stegen festgesteckt. Dabei gilt es, zuerst auf die exakte Platzierung an der höchsten Stelle zu achten – und zwar symmetrisch mittig. Denn Achtung, wenn die Tiara zu weit am Hinterkopf platziert wird, ist sie bei erhobenem Kopf nicht optimal sichtbar sein. Wichtig ist: Alle Spangen müssen unsichtbar bleiben. Bevor weiter frisiert wird, muss unbedingt der feste und sichere Halt kontrolliert werden.

      Über Seetahler Friseure: 

      • 2 Salons in München und Dachau
      • 12 Mitarbeiterinnen*Mitarbeiter

      www.seethaler-friseure-muc.com

      Schritt 9: Jetzt wird der Zopf getwistet und hochgeschlagen. Im Anschluss wird der getwistete Zopf mit einem schönen Schwung hinter der Tiara festgesteckt.

      Schritt 10: Beim Finale des Stylings werden die Locken geöffnet. Danach wird das Haar leicht durchgebürstet und zuerst die linke Seite hochgeschlagen und festgesteckt. Wichtig: Dabei ist zu beachten, dass der Unterbau der Tiara abgedeckt ist – aber alle Kristalle gut sichtbar sind. Danach wird mit der rechten Seite ebenso verfahren. Bei ausreichender Haarlänge werden im Finish die Enden unter dem Abbund nach links frisiert und die Enden unsichtbar festgesteckt.

      PROFI-TIPP: Die Swarovski-Tiara sollte während der Anwendung von Haarspray mit einer Papierserviette abgedeckt werden, damit die Tiara dem Haarspray nicht ausgesetzt wird und alle Kristalle optimal funkeln können.

      Service-Tipp „Beauty to Go“ am Opernball

      Wer den Namen "Opernball Styling Team" trägt, ist nicht nur bevor das Tanzparkett eröffnet wird im Einsatz, sondern auch direkt am Opernball vertreten. Unter der Leitung von Hannes Steinmetz und Vanessa Steinmetz-Bundy sind die Privatsalon-Styling-Experten in der Wiener Staatsoper vor Ort und helfen bei allfälligen Frisuren-Pannen und bieten die Möglichkeit, für ein Last-Minute-Finish bzw. Styling Fresh-up während der rauschenden Ballnacht.

      „Be Yourself“ ist das Motto der aktuellen Frisurentrends von ► Hairstylistin Christine Wegscheider. Bei ihren neuen Herbst/Winter-Looks geht es um eine coole Mischung aus jugendlichem Leichtsinn und trendiger Eleganz.

      Bei den Looks bedient sie sich einer alt bewahrten Technik, die man noch aus der Ausbildung kennt: Langes Haar wurde auf große Samtwickler gedreht. Sie schaffen luftige, divenhafte Wellen.

      Credit: kizuneko | Adobe Stock

      Peach Fuzz 2024

      Pantone’s Farbe des Jahres, Peach Fuzz 13-1023, fordert uns dazu auf Wärme zu genießen. Die Aura dieses samtigen, weichen Pfirsichtons, tut unserem Körper, unserer Seele und unserem Geist gut. Peach Fuzz soll den Wunsch in uns erwecken, sich um uns selbst und andere zu kümmern.

      Sie lenkt den Fokus auf die Bedeutung von Gemeinschaft und Zusammenkunft. Gleichzeitig vermittelt sie die Freude, die entsteht, wenn wir uns selbst erlauben, eins zu sein mit dem, was wir sind, und stille Augenblicke der Selbstreflexion zu genießen.

      ASTRID GAYE, Inhaberin M2 Hair Culture, im Zukunftsgespräch mit imSalon

      Was glaubst du, braucht es als Friseurunternehmer, um auch in Zukunft erfolgreich sein zu können?
      Astrid Gaye:
      Um in der Branche auch in Zukunft erfolgreich zu sein, braucht es mehr denn je ein positives Mindset, Mut, fachliche Stärke, Offenheit für Veränderungen, Selbstbewusstsein und ganz viel Liebe für Menschen und natürlich Haare.

      Das ist eine sehr gute Basis. Du führst ein sehr erfolgreiches Salonkonzept, welche Aktivitäten setzt ihr aktiv, um euch zukunftsorientiert aufzustellen?
      AG:
      Wir hinterfragen uns selbst und den aktuellen Zeitgeist permanent. Wir warten nicht darauf, bis bei uns die Luft brennt. So haben wir z.B. schon 2023 die Öffnungszeiten angepasst. 2024 werden wir auf eine 4-Tage-Woche in einem Wechselmodell umstellen. Eine Woche arbeiten wir Dienstag bis Freitag. Die andere Woche, Mittwoch bis Samstag. So können wir jeden zweiten Samstag für Kundinnen und Kunden da sein und das Team hat alle zwei Wochen vier Tage frei. Alle haben Spaß daran, etwas Neues auszuprobieren.

      „Von der Politik wünsche ich mir eine Senkung der Mehrwertsteuer, da die Wettbewerbsverzerrung durch die vielen Mikrobetriebe eine unfaire Ausgangslage ist.“

      Was liegt nicht in eurer Hand und wo würdet ihr euch mehr Unterstützung seitens der Politik wünschen?
      AG:
      Von der Politik wünsche ich mir eine Senkung der Mehrwertsteuer, da die Wettbewerbsverzerrung durch die vielen Mikrobetriebe eh schon eine unfaire Ausgangslage ist. Außerdem finde ich, dass Schwarzarbeit definitiv konsequenter verfolgt und bestraft werden muss. Ein Hebel zur Verhinderung von Schattenwirtschaft in Salons sehe ich in der Abschaffung von Bargeld.

      Was ist Crimping?

      Glattes Haar und voluminöse Wellen – Crimping vereint das Beste aus beiden Welten! Der Begriff kommt von "crimp" (wellig) und beschreibt damit genau das, was diesen Look so einzigartig macht.

       

      Sarah Lehner, Kopfsache, im Interview mit Juliane Krammer

      Sarah, du führst einen Barber-Shop, warum?
      SL:
      Ich habe bereits in meiner Lehre die Liebe zum Herren-Service entdeckt. Schon als Lehrling hatte ich fixe Kunden, die ausschließlich von mir die Haare geschnitten bekommen wollten. Ich bin schon immer sehr direkt, war nie schüchtern und mit den männlichen Kunden war ich immer auf einer Wellenlänge.

      Und nach der Lehre hast du dich dazu entschlossen, einen Barber-Shop zu eröffnen?
      SL:
      Ganz und gar nicht. Vor 10 Jahren habe ich das Geschäft gekauft und drei Jahre lang war das ein klassischer Friseur-Salon, mit 4 Angestellten und immer ausgebucht. Vor acht Jahren, als das Thema Bart so langsam bei uns aufschlug, sah mein Mann – damals schon mit Bart – einen Mangel an Bartpflegeprodukten. Gemeinsam setzten wir einen Onlineshop, spezialisiert auf Bartpflege, um.

      ACHIM ROTHENBÜHLER, J.7 GROUP DIRECTOR und Kao Artist, im Zukunftsgespräch mit imSalon

      Was glaubst Du, braucht es als Friseurunternehmer, um auch in Zukunft erfolgreich sein zu können?
      Achim Rothenbühler:
      Professionalität in unserem Business ist wichtiger denn je, und damit meine ich in allen Bereichen. Ein handwerklich guter Friseur zu sein, wird zukünftig nicht mehr reichen. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse sind gerade in Zeiten, in denen das Geld knapp wird, unabdingbar. Gleichzeitig muss ich mehr denn je für die Sichtbarkeit meines Unternehmens sorgen. Das bezieht sich auf die Endverbraucher, aber vor allem auf die Arbeitgebermarke.

      Was ist für dich die wichtigste Maßnahme, um Sichtbarkeit zu gewährleisten?
      AR:
      Der Salon, inklusiver seiner Persönlichkeiten, muss in meiner Region wahrgenommen werden. Eine kontinuierliche Social Media Präsenz auf allen wichtigen Kanälen ist für mich ein absolutes Muss.

      Auch für die Arbeitgebermarke?
      AR:
      Wenn ich in Zukunft weiterhin erfolgreich sein will, muss ich mich als Ausbildungsbetrieb, den sich ändernden Herausforderungen des Arbeitsmarktes stellen.

      Flexible Arbeitszeitmodelle, faire Bezahlung und eine teamorientierte Atmosphäre sind die Grundvoraussetzung, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein. Die Zeiten, wo Übungsabende nach Feierabend stattfinden, oder Überstunden als selbstverständlich gelten, sind schon lange vorbei.

      „Wer darauf wartet, dass es wieder so wird, wie vor 5 Jahren hat verloren.“

      Damit tun sich noch immer viele schwer!
      AR:
      Was wir jetzt vor allem brauchen, sind Führungskräfte, die positiv eingestellt sind und sich den aktuellen Herausforderungen mit Kreativität stellen. Wir müssen diese Energie unserer Gründungszeit wieder abrufen und jetzt mit einem Neustart in die Zukunft gehen. Wer darauf wartet, dass es wieder so wird, wie vor 5 Jahren hat verloren.

      „Es sind keine lauten Insolvenzen, es sind leise Schließungen.“

      Es gibt viel, das wir dafür als Branche selbst lösen müssen. Es gibt aber auch Forderungen an die Politik, welche hättest Du dabei?
      AR:
      Von der Politik erwarte ich schon lange nichts mehr! Am meisten würde ich mir wünschen, dass wir als mittelständische Unternehmen wieder wahrgenommen werden.

      Die meisten von uns waren in den guten Zeiten fleißige Steuerzahler, aber seit der Pandemie fehlt es an der notwendigen Unterstützung, um vernünftig durch diese Krisenzeit zu kommen. Ja, es sind keine lauten Insolvenzen, es sind leise Schließungen. Aber hinter jedem Salon, der aufgeben muss, hängen persönliche Schicksale und Existenzen.

      Pantone’s Color of the Year strahlt Wärme und Einladung aus. Sie drückt Mitgefühl und Empathie aus und hat eine angenehme Sensibilität, die Menschen miteinander verbinden kann. Diese Farbe spiegelt die Nostalgie vergangener Zeiten wider, als alles einfacher erschien, und verleiht gleichzeitig einen modernen Touch. Mit ihrer sanften Helligkeit und luftigen Präsenz ermutigt sie uns, positiv in die Zukunft zu blicken.

      Wie kommt es zur Color of the Year?

      Unter sorgfältiger Recherche und auf Basis zahlreicher Trendanalysen halten die Farbexperten des Pantone Color Institute jedes Jahr Ausschau nach Farbeinflüssen. Inspirierenden Branchen, aber auch die Natur werden unter die Lupe genommen, um herauszuspüren, wo der gemeinsame (Farb-)Nenner liegt. Da wird unter anderem in der Unterhaltungs- und Filmbranche, in Kunstsammlungen und Werken neuer Künstler, in der Mode, in allen Designbereichen, an beliebten Reisezielen sowie in neuen Life- und Playstyles analysiert. Aber auch Technologien, Materialien, Oberflächenstrukturen gehören dazu. Die Pantone-Jahresfarbe soll einen holistischen Einfluss ausüben und in allen Bereichen Ausdruck finden können. 

      Welche Unterstützung wünschst du dir darüber hinaus von deinem Industriepartner?
      AG:
      Von der Industrie, ich arbeite eng mit Kao, wünsche ich mir auch in Zukunft Produkte, die dem Zeitgeist entsprechen. Das ist für mich beispielsweise ein Produkt wie Elumen mit seinem überirdischen Glanz. Darüber hinaus ist Education Key. Weiterbildung ist für mein Team ein absolutes Muss!

      Die Industrie sollte sich noch stärker damit auseinandersetzen, wie man Lerninhalte langfristig im Kopf der Generation Z verankert. Und ich wünsche mir verstärkt Community Events. In schwierigen Zeiten müssen wir uns noch enger austauschen und voneinander lernen. Wir brauchen diese persönlichen Anknüpfungspunkte, um zu zeigen, wie cool unser Beruf ist.

      Cooler Beruf … wie schafft ihr es Nachwuchs zu finden?
      AG:
      Da hat sich in den letzten Jahren die Situation komplett gedreht. Wir finden nicht mehr den Nachwuchs, sondern der Nachwuchs findet uns, und zwar maßgeblich über Social Media. Wir haben keinen riesigen Account mit absurd hohen Like Zahlen, aber wir kommunizieren offensichtlich die richtigen Dinge, die die richtigen Leute auf uns aufmerksam machen.

      „Es liegt in unserer Verantwortung, auszubilden, um gute Mitarbeiter zu bekommen.“

      Habt ihr auch schon mit dem Gedanken gespielt, nicht mehr auszubilden?
      AG:
      Für mich ist das keine Alternative. Wir sind jetzt seit 24 Jahren auf dem Markt. Es war auch schon früher so, dass uns der Markt nicht immer passgenau Leute geliefert hat. Es liegt in unserer Verantwortung, auszubilden, um gute Mitarbeiter zu bekommen. Da sind wir froh über neue Kommunikationsmittel, wie z.B. Social Media.

      „Seit 2022 gibt bei uns das digitale Trinkgeld …“

      Wie setzt ihr Digitalisierung heute schon im Salon um, wo seht Ihr Potenzial für die Zukunft?
      AG:
      Wir sind in den sozialen Medien bei Facebook, Instagram und TikTok und nutzen jeden Kanal für die Außendarstellung innerhalb unserer Community. Je nach Kanal natürlich immer etwas anders. Schon seit 2014 arbeiten wir mit einem Online-Buchungssystem, das wir 2016 durch eine Buchungssystem-App ergänzt haben. Seit 2022 gibt bei uns das digitale Trinkgeld. Ich sehe für uns weiterhin großes Potenzial bei den sozialen Medien. Ich kann für uns sagen, dass es M2 Hair Culture ohne Social Media wahrscheinlich so nicht geben würde. Das ist essenziell, wenn es um Nachwuchs und die Kommunikation mit (z.B.) Salonkunden geht.

      Astrid, wir danken dir für das Gespräch.

      Der Stil war in den 80er Jahren äußerst beliebt und wurde von vielen Prominenten und Modeikonen getragen. Die Grundidee hinter dem Look ist, glattes Haar mit Textur und Volumen zu versehen, um einen auffälligen und lebendigen Stil zu kreieren. Um diesen Effekt zu erzielen, werden spezielle Crimping-Eisen verwendet, die das Haar in gleichmäßige Wellen oder Rillen pressen. Das verleiht dem Haar eine einzigartige Textur und ein auffälliges Volumen.

      Der Styling-Look ist vielseitig und kann auf verschiedene Arten gestylt werden. Ob mit voluminösem Haar, bei Hochsteckfrisuren oder mit Pferdeschwänzen kombiniert - das Styling bietet unendlich viele Möglichkeiten.

      Wie entschließt man sich, vom gutgehenden klassischen Friseur-Salon zu trennen, um einen Barbershop zu eröffnen?
      SL:
      Auf Rockabilly-Events oder auch Tattoo-Conventions stellten wir unsere Bartpflege-Produkte vor und immer mehr Interessierte kamen mit uns ins Gespräch wollten wissen, ob sie in meinen Salon zum Bartservice kommen können. Ich hatte aber keine Kapazitäten. Im Spaß sagte ich zu meinem Mann Andi, dass er das Barber-Handwerk erlernen muss, um diese Sparte zu bedienen. Er war damals Bauleiter bei einer Dachdecker-Firma, aber nach wiederholten Anfragen von potenziellen Kunden, probierten wir es aus.

      Wie wird ein Bauleiter zum Top-Barber?
      SL:
      Andi war jeden Tag nach der Arbeit noch 3h bei mir im Salon und dort lernte ich ihm das Herren-Handwerk. So lief das fast ein ganzes Jahr. Den Abschluss machte er in Rotterdam bei Schorem, einer Oldschool Barber Academy. Jetzt führen wir gemeinsam Kopfsache und den Onlineshop.

      Ihr bildet noch aus und gehört damit zu den nur noch 11 % der Betriebe, die ausbilden. Was muss hier geschehen, um wieder mehr Betriebe für die Ausbildung zu motivieren?
      AR:
      Ausbildung ist für uns ein Muss und eine Absicherung der Zukunft unserer eigenen Salons.

      Natürlich wird es auch für uns von Jahr zu Jahr schwieriger, an gute Auszubildende zu kommen. Fair fände ich es, wenn die wenigen Betriebe, die noch ausbilden, in irgendeiner Form Unterstützung bekämen. Und die Ausbildungsvergütung im Friseurhandwerk muss dringend Richtung 1.000 Euro korrigiert werden, dann bewegen wir uns im Mittelwert der Ausbildungsberufe. Die Signalwirkung, die vom Image des am schlechtesten bezahlten Ausbildungsberuf ausgeht, ist wettbewerbstechnisch verheerend.

      Wie schafft Ihr es, Nachwuchs zu finden?

      Natürlich sind wir sehr aktiv auf Kanälen wie Facebook, Instagram und auch TikTok. Wir gehen allerdings auch direkt an Schulen, um die Schüler und Schülerinnen sehr früh für unseren Beruf und unser Unternehmen zu begeistern. Wir konnten uns über die Jahre hinweg mit unseren Standorten so als gute Arbeitgeber und attraktive Ausbildungsmarke positionieren.

      Und wie motiviert ihr?
      AR:
       Kontinuierliche Trainings an der eigenen J.7 school sowie der Kao Salon Academies für unsere Mitarbeitenden sind für uns ein absolutes Muss. Wir fördern unsere Mitarbeiter auch gezielt im Bereich Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung und geben unseren jungen Mitarbeitenden alle Möglichkeiten an die Hand, erfolgreich auf hohem Niveau zu arbeiten. Dazu gehört natürlich auch, dass wir inzwischen sehr flexibel bezüglich verschiedener Arbeitszeitmodelle sind.

      Was kann die Industrie bewegen?
      AR:
      Von der Industrie würde ich mir aufgrund ihrer Größe und Möglichkeiten wünschen, uns dabei zu helfen, mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erzielen.

      Außerdem benötigt diese Branche dringend mehr innovative Produkte und Dienstleistungen.

      Gerade die großen Player haben auch Marken aus anderen Beauty Bereichen unter ihrem Dach. Welche Trends und Dienstleistungen kann man von dort in unsere Branche übertragen?

      Und welche Möglichkeit gibt es, den Wareneinsatz in den Salons durch moderne Warenorderprogamme zu reduzieren?

      Wie setzt Ihr Digitalisierung heute schon im Salon um, wo seht Ihr Potenzial für die Zukunft?
      AR: 
      Digitalisierung ist auch bei uns ein großes Thema. Die Onlineterminierung ist heute aus unseren Salons nicht mehr wegzudenken. Auch in der Kommunikation untereinander und mit unseren Kunden setzen wir immer mehr auf das Digitale, in Form von Newslettern oder eben über Social Media. Aber auch im Education Bereich setzen wir verstärkt auf digitale Formate, weil wir damit Mitarbeitenden deutlich flexibler Weiterbildung ermöglichen können und digitale Formate natürlich auch von mehr Leuten gleichzeitig in Anspruch genommen werden können.

      Danke lieber Achim, wir sehen uns beim Zukunftskongress

      Credits:
      Foto: Tarima Darim
      Hair: Christine Wegscheider
      Make-Up: Sigrid Thaler
      Body-Art: Birgit Mörtl
      Styling: John Eric Hegemann

       

      Am 15.1.2024 kämpfen wir gemeinsam für die Zukunft der Friseurinnen und Friseure, seid dabei beim ► Zukunftskongress!

      Barbra Streisand als Vorreiterin

      Barbra Streisand war Vorreiterin der einzigartigen Frisur und brachte Crimping auf die Weltbühne. Ihr markanter Look zeichnete sich durch die gleichmäßig gezackten vollen Haare aus und avancierte den Divenlook an die Stelle der Most Wanted Hairdesigns. Mit dem Siegeszug des Looks  kam das Crimpingiron. Damit wurde die Stylingzeit massiv gekürzt. Dieser zeitlose Stil beeinflusst auch heute noch viele Menschen und ist eine wichtige Inspirationsquelle für den Crimping-Trend 2024.

      Was ist aus deinem alten Salon geworden?
      SL:
      Von dem habe ich mich getrennt, um mich mit Andi voll und ganz auf Kopfsache inklusive Schulungen sowie unseren Online-Shop zu konzentrieren. Außerdem sind wir erfolgreich mit ASMR-Videos und ► verdienen mit Barber-Shop Geräuschen Geld.

      Am 15.1.2024 kämpfen wir gemeinsam für die Zukunft der Friseurinnen und Friseure, seid dabei beim ► Zukunftskongress!

      Warum Samtwickler?

      Der Clou bei Lockenwicklern aus Samt liegt in ihrem samtartigen Bezug, der normalerweise aus Samt oder Velours besteht. Dieser Bezug sorgt nicht nur für ein angenehmes Gefühl auf der Haut, sondern hat auch einen praktischen Nutzen. Der samtige Stoff bietet eine bessere Griffigkeit, was bedeutet, dass die Haarsträhnen sicherer fixiert werden können. Dadurch bleibt die Locke oder Welle länger erhalten.

      Alles, was ihr über Samt-/Flockwickler wissen müsst, erfahrt ihr ►hier.

      Im Interview erzählt Hochsteckprofi Christine Wegscheider, wie Instagram aktuell Brautstyling beeinflusst.

       

      So gelingt der Look

      • Vorbereiten: Beginnt mit sauberem, trockenem Haar und verwendet ein Hitzeschutzspray, um das Haar vor möglichen Schäden zu schützen.
         
      • Haare teilen: Teilt das Haar in kleine Abschnitte auf, um sicherzustellen, dass jede Strähne bearbeitet werden kann.
         
      • Tools verwenden: Verwendet ein Crimping-Eisen, um sanfte Wellen ins Haar zu zaubern. Beginnt am Ansatz und arbeitet euch bis zu den Spitzen vor.

      Crimping benötigt das richtige Equipment! ►Mit diesen Tools wird Crimping leicht gemacht

      • Volumen hinzufügen: Um das charakteristische Volumen des Crimping-Looks zu erreichen, kann einen Texturierungsspray oder Haarschaum verwendet werden, um das Haar aufzulockern und Fülle zu schaffen.
         
      • Fertigstellen: Wenn ihr mit dem Crimpen fertig seid, könnt ihr das Haar nach Belieben weiter frisieren. Es kann glatt gekämmt oder in Wellen noch etwas aufgelockert werden. Oder ihr habt die Basis für einen besonderen Hochstecklook geschaffen, perfekt für die bevorstehende Ballsaison

      Wieviel zahlt Mann durchschnittlich pro Besuch?
      SL:
      Das ist unterschiedlich. Es ist keine Seltenheit, dass das große Relax Treatment um 300 Euro gebucht wird. Haarschnitt und Bartservice kosten 85 Euro, ein Haarschnitt ohne Waschen 46 Euro. Kunden kommen im Normalfall alle 4-5 Wochen wieder.

      Warum habt ihr euch für eine Cash only Bezahlung entschieden?
      SL:
      Uns ist es unglaublich wichtig, das Bargeld zu behalten und es physisch in der Hand zu haben.

      "Wir lieben unseren Beruf und wir stehen im Salon, weil es kein Hobby ist, sondern weil ich damit meinen Lebensunterhalt bestreite. Das muss die ganze Branche verstehen, nur so kann die Wertigkeit der Arbeit besser werden."

      Bis 24h vor Termin ist die Stornierung kostenlos. Wieviel müssen Kunden bei zu später Absage oder Nichterscheinen zahlen?
      SL: 100 %! Es kommt vor, dass sich jemand um eine halbe Stunde vertan hat und zu spät in den Salon kommt. Die Summe wird dann trotzdem voll gezahlt. Wer nicht persönlich vorbeikommt, erhält per Mail eine Rechnung. Die Kontaktdaten haben wir, weil sich jeder mit einem Kundenkonto registriert. Haarservice ist eine One on One Dienstleitung, wenn mein Kunde nicht da ist, verdiene ich kein Geld. Wir lieben unseren Beruf und wir stehen im Salon, weil es kein Hobby ist, sondern weil ich damit meinen Lebensunterhalt bestreite. Das muss die ganze Branche verstehen, nur so kann die Wertigkeit der Arbeit besser werden.

      Was hättest du gerne zu Beginn deiner Ausbildung gewusst?
      SL:
      Es ist wichtig, dass man sich seine eigene Persönlichkeitsmarke aufbaut und sich selbst verkaufen muss. Eigen-Marketing ist das Um und Auf. Man soll zeigen können: Das sind meine Arbeiten, das ist mein Wert, das kann ich, … mit Social Media ist das heutzutage sehr einfach.

      "Schau, dass deine Fähigkeiten so sind, dass du den Kunden nach jetzigen Standards zufriedenstellen kannst."

      Wo siehst du die Zukunft der Friseur-Ausbildung?
      SL:
      In den Berufsschulen muss sich viel tun und wenn das nicht passiert, dann wird es für die Branche schwierig. Zu viele Lehrlinge können nicht das vorweisen, was in der heutigen Zeit relevant ist. Nach ihrer Ausbildung sind sie zwar am Blatt fertig, aber sobald sie in einen Salon wechseln, der nach jetzigen Standards arbeitet, können sie nicht mithalten. Als Betrieb musst du noch einmal von vorne beginnen, sie auf deinen Stand zu bringen. Wir sind immer noch die kreativste und innovativste Branche am Beauty Markt, dass man in der Berufsschule immer noch nicht lernt, wie man einen Verlauf mit der Maschine schneidet, dafür aber wie man Wellen legt, ist doch Irrsinn. Dass man Fertigkeiten lernen muss, ist logisch, aber neben der Haarschneide-Schere gibt es im Jahr 2023 viele andere Faktoren. Die Berufsschule bildet noch immer für den Kunden vom Jahr 2000 aus – es ist jetzt aber 23 Jahre später. Folgendes ist wichtig: Schau, dass deine Fähigkeiten so sind, dass du den Kunden nach jetzigen Standards zufriedenstellen kannst.

      Danke Sarah, für das spannende Gespräch und alles Gute für die Zukunft.

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick
       

      Steven, herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl ins Modeteam des Zentralverbandes! Mit ►Manuela Härtelt-Dören habt ihr nun die erste weibliche Präsidentin an der Spitze. Was erwartest du Dir vom Führungswechsel?
      Steven Meth:
      Ich bin sehr froh nun eine Frau an der Spitze des Zentralverbandes zu haben, schließlich sind wir eine Branche mit weit über 80% Frauenanteil. Ich habe Manuela Härtelt-Dören als eine taffe Frau mit Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen, aber auch mit einem stets offenen Ohr und Empathie kennengelernt, dass kann unserem Verband nur guttun. Ich weiß, dass sie vieles auf der Agenda hat und einiges verändern wird. Sicher wird nicht jedem immer alles gefallen, aber ich denke der Kurs von Manuela ist der Richtige.

      "Ich bin 43 (...) Ist das jung genug? Sicher nicht!"

      Kaum gewählt, schon wurde in den Sozialen Netzwerken die „Altersfrage“ diskutiert. Was entgegnest du den Kritikern?
      SM:
      Ich bin 43 und einer der Jüngsten im Amt. Haben wir uns verjüngt? Ja, an vielen Stellen schon. Ist das jung genug? Sicher nicht! Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Man kann aber eben auch nur aus dem auswählen, was im Angebot ist. Wenn wir ehrlich sind, mangelt es auch an Nachwuchs. Das fängt in den Innungen an, geht über die Landesverbände und endet schließlich im Zentralverband. Es gibt leider immer weniger junge Leute, die bereit sind, ihre Energie und ihre Freizeit ehrenamtlich zu opfern.

      Das ist ein Kreislauf…

      Die Verbandsarbeit erscheint nicht unbedingt sexy, aber wenn man nichts tut wird sich auch nichts ändern!

      „Wir brauchen ganz dringend frischen Wind und innovative Ideen. Genauso braucht es aber auch Erfahrung und Diplomatie.“

      Können nur „Junge“ für „Junge“ Politik machen?
      SM:
      Das denke ich nicht. Kompetenz hat für mich nichts mit Alter zu tun. Ich denke, es ist einfach wichtig, eine gute Mischung zu haben. Wir brauchen ganz dringend frischen Wind und innovative Ideen. Genauso braucht es aber auch Erfahrung und Diplomatie.

      Nun ist der Nachwuchsmangel eines der dringlichsten Themen, der Rückgang der Auszubildenden seit 10 Jahren jährlich rasant sinkend. In der Tat ist bisher wenig geschehen, das hier entgegengewirkt hat. Was denkst du muss geschehen, um diese Entwicklung zu stoppen, beziehungsweise um wieder einen Zuwachs zu erzielen?
      SM:
      Der Nachwuchsmangel ist wirklich eines der größten Probleme in der Branche. Auch bei uns im Verband ist das eines der Kernthemen. Vergangenes Wochenende war das neben der Wahl unser Hauptthema. Ich kann sagen, dass verschiedene Dinge getan wurden und vor allem getan werden. Leider ist es eben sehr schwierig, den richtigen Ansatz zu finden, es gibt ja viele Faktoren die da zusammen kommen: Image, Vergütung, Arbeitszeiten, demografischer Wandel, Ausbildungssystem…

      Hier gibt es leider kein Allheilmittel. Umso mehr freut es mich, dass gerade bei diesem Thema, die Ausschüsse des Verbandes zukünftig deutlich enger zusammenarbeiten werden.

      Du arbeitest bei „die Lobby Kublick & Friseure“ in Gotha. Bildet Ihr aus? Was ist eure Erfahrung mit Lehrlingen, was wünscht ihr euch?
      SM:
      Ja, wir bilden aus. Ich kann nur sagen, dass ich hier schon die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht habe. Aktuell haben wir drei wirklich tolle Azubis im Unternehmen, aber das war auch schon anders. Meiner Meinung nach wird es immer wichtiger, individuell auf die jungen Leute einzugehen und nicht einfach nach Schema F auszubilden. Das muss man sich aber auch leisten können. Und die aktuelle Situation zwischen Hoffen und Bangen macht es Ausbildungsbetrieben eben auch nicht unbedingt leichter.

      In den Sozialen Netzwerken wird die Innungsarbeit regelmäßig kritisiert. Was entgegnest du Kritikern?
      SM:
      Sicher gibt es Innungen in denen wenig oder auch gar nichts mehr passiert. Aber ganz ehrlich, was soll auch passieren, wenn eine Innung nur noch 5 oder 6 Mitglieder hat? Jetzt kann man danebenstehen und meckern, oder man kann in die Innung eintreten und etwas tun und etwas verändern. Wir haben Innungen die wirklich tolle Arbeit leisten, aber das geht eben auch nur, wenn genügend Leute sich einbringen und gemeinsam etwas tun.

      "Es muss einiges anders und moderner werden. Und da kommt es nun mal auf jeden an."

      Was reizt dich an deiner Aufgabe im Zentralverband?
      SM:
      Ich engagiere mich ganz sicher nicht im Verband, weil ich alles, was da passiert, ganz großartig und richtig finde. Nein, ich mache das, weil ich denke, es muss einiges anders und moderner werden. Und da kommt es nun mal auf jeden an. Auch hier kann ich nur sagen: Macht mit, gestaltet mit, denn sonst kann sich auch nichts ändern.

      Was wünschst Du Dir für Deine Arbeit für die Branche? Wie würdest Du was gerne als nächstes verändern?
      SM:
      Oh, da gibt es sicher Einiges! Am meisten würde ich mir ein Zusammenrücken der Branche wünschen. Ein Miteinander, für uns und unser Handwerk!

      Was meine Arbeit im Verband angeht, würde ich mir manchmal etwas mehr Spielraum wünschen. Ich mache da ja zusammen mit ►Antonio Weinitschke die Kollektionen. Da wäre es manchmal toll, wenn man freier arbeiten könnte, ohne immer das Budget oder die Massenkompatibilität im Rücken zu haben. Aber ich denke, wir haben hier schon Einiges auf den Weg gebracht und werden auch weiterhin daran arbeiten.

      Steven, vielen Dank für das offene Gespräch und weiterhin viel Erfolg für Deinen Einsatz.
       

      Über Steven Meth:

      Friseur seit 1999, aus Gotha, Creative Director bei die Lobby Kublick & Friseure, stellvertretender Art Director im Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks.

       

      Annerose Cutivel ist Salonunternehmerin, Seminaranbieterin und Akteurin. Ihr Engagement in Innung und Handwerkskammer zeugt von Leidenschaft und dem festen Willen, Branchennachwuchs und Image zu fördern. Und weil ihr das nicht genug scheint, hat sie mehrere Bücher zu ihrem persönlichen Steckenpferd publiziert und steht regelmäßig auf Workshopbühnen, um zu tun, was ihr Lebenselixier ist: Haare zaubern. 

      Im Gespräch mit Katja Ottiger

      imSalon: Das Friseurhandwerk liegt bei Ihnen in der Familie. Hätten Sie je andere Pläne gehabt? 
      Annerose Cutivel: Nein, denn ich bin eindeutig mit Leib und Seele Friseurmeisterin, liebe die Kreativität des Berufes und die Konversationen mit den Kunden. Meiner Familie sind in 4 Generationen 37 Friseure entsprungen, es war für mich selbstverständlich in diese Fußstapfen zu treten. Ich hatte immer ein positives Bild vom Friseurberuf. Auch durch das verpflichtende Praktikum in meiner Schulzeit hat mich in dieser Meinung bestärkt.

      Im Telefongespräch mit Lea Werry

      Der dritte Lockdown wurde verlängert. Wie geht es dir damit?
      Andrea Jung: Naja, das ist für mich eine ganz einfache Geschichte: Wähle deine Einstellung! Ich kann es doch eh nicht ändern, was soll ich dann rumjammern? Mein Motto lautet: Sei positiv, bleib negativ!

      Was machst du mit deinen MitarbeiterInnen?
      AJ: Im Dezember verbrauchten alle ihren Resturlaub, da gab es dann nochmal normales Gehalt. Jetzt musste ich sie wieder in Kurzarbeit schicken. Außer meine zwei Azubis, die können ja erst ab der 6. Woche in Kurzarbeit, deswegen sind sie jetzt im Zwangsurlaub. Einmal in der Woche haben wir eine Telefonkonferenz – da merken wir immer wieder: uns fehlt der Umgang mit KundInnen und KollegInnen.  

      „Je nach Bedarf und Nachfrage, reagiere ich dann individuell“

      Und wie beschäftigst du deine Azubis momentan?
      AJ: Also erst mal haben die beiden Berufsschule, also Home-schooling. Dann müssen sie lernen, bald stehen ja die Zwischenprüfungen an. Je nach Bedarf und Nachfragen, reagiere ich dann individuell: seien es Schwierigkeiten in der Sprache oder fachliche Fragen. Jeden Donnerstag treffen wir uns, um gemeinsam an Trainingsköpfen zu üben – natürlich alles unter Beachtung der Hygieneregeln. Das ist unser „Lockdown-Training“. Außerdem haben wir Berichthefte, die sie immer wieder auf Vordermann bringen müssen.

      Wie hältst du momentan zu deinen KundInnen Kontakt?
      AJ:
      Was soll ich mit unseren KundInnen machen? Natürlich ist der Kontakt wichtig, aber ich kann ja nicht entertainen, das ist mir zu blöd. Mit Social Media versuchen wir unsere KundInnen auf dem Laufenden zu halten und sie über den aktuellen Status zu informieren. Wir bekommen auch Anrufe in den Salon, die wir zeitnah beantworten, aber mehr können wir fürs Erste nicht machen. 

      Erhöhst du 2021 die Preise?
      AJ: Wir haben zwei Mal im Jahr eine Preiserhöhung. Einmal die handwerklichen Dienstleistungen und zum zweiten die „chemischen“. Auch 2021 werden wir erhöhen. Allerdings nicht in dem Maße wie es betriebswirtschaftlich sein müsste. Wenn wir die Preise jetzt reell kalkulieren würden, hätten wir eine Erhöhung, welche der Markt derzeit nicht akzeptieren würde und die Kunden genauso wenig. Aber unfair wäre das alles nicht, das ist nur eine Frage der Akzeptanz!

      Wie möchtest du deine MitarbeiterInnen entlasten, wenn ihr wieder öffnen dürft?
      AJ: Wir stellen eine Studentin an die Rezeption für die Terminvergabe ein – zusätzlich bekommen wir auch einen Online-Terminkalender, so dass die Kunden selbst buchen können. Außerdem müssen wir unsere MitarbeiterInnen optimiert einsetzen, es kann ja nicht jeder im Laden stehen. Aber das wird dann intern besprochen und organisiert.

      „Es ist immer ein Learning by Doing.“

      Was nimmst du aus dem letzten Corona-Jahr mit?
      AJ: Heute nehme ich die Lage viel entspannter wahr. Vor allem im ersten Lockdown gab es so viele Unsicherheiten. Keiner wusste wirklich, wie es weiter geht. Jetzt haben wir Erfahrungen gesammelt, uns eine Routine aufgebaut und Konzepte ausgearbeitet. Von der Hygiene bis hin zur Koordination – wir haben einen Plan und wissen nun wie. Es ist ein Learning by Doing.

      Und was nimmst du dir für dieses Jahr vor?
      AJ: Naja, erst mal heißt es abwarten. Wer weiß, ob wir wirklich im Februar aufsperren dürfen. Planen heißt derzeit, immer wieder Veränderungen einbauen. Wir haben verschiedenes vor, aber ....
      Wichtig ist mir, dass die Stimmung im Team gut ist. Denn bei den Mitarbeitern gibt es Ängste und darauf gilt es einzugehen. Sicherheit geben ist wichtig. Zum einen für den Job zum anderen für die Gesundheit. Ich denke ein weiteres anstrengendes Jahr liegt vor uns.

      Danke für das Gespräch, ich wünsche viel Erfolg und ganz viel Durchhaltevermögen für 2021!

      Kolumne von Annemarie Graf

      Durchatmen und einen Schluck von meinem viel zu süßen Fruity-Spritz nehmen. Endlich Ruhe, endlich Me-Time. Ich sitze in einem Familienhotel in Kroatien und kann es kaum glauben. Mein früherer persönlicher Horror wird gerade zu meinem ersehntesten Traum.

      Ein Spieleparadies am nächsten und dazwischen kleine Ruheoasen für gestresste Eltern, die einfach mal abschalten wollen und nebenbei dem Nachwuchs das maximale Entertainment bieten möchten.

      Doch das hier soll kein Urlaubsbericht werden, sondern eine Reise durch einen Gedankenblitz, der mir soeben mit meinem Spritz prickelnd durch den Kopf gefahren ist.

      Was Friseure und Hotels gemeinsam haben

      Hotels und Friseure haben vieles gemeinsam. Der erste Punkt ist glasklar, es gibt einfach viele davon.

      Ich könnte also in jedes Hotel fahren und würde dort immer eine Übernachtung bekommen. Ich könnte zu jedem Friseur gehen und würde dort immer einen Haarschnitt und eine Farbe bekommen.

      Und doch gibt es diese Hotels, die einfach unwahrscheinlich beliebt und ständig ausgebucht sind. In denen mich der Vibe einfach an jeder Stelle mitnimmt und ich auf Gleichgesinnte treffe.

      Genauso gibt es die Salons, in denen man einfach ankommt, sich wohlfühlt und mit dem Gefühl geht, welches man erwartet hat.

      "Ich suche mir mein Hotel nach meinen Bedürfnissen und nach meiner Lebenssituation aus."

      Egal ob Familienhotel, Adults Only, kleine Pension, Sporthotel oder was auch immer. Ich suche mir mein Hotel nach meinen Bedürfnissen und nach meiner Lebenssituation aus.

      Kinderlos in dieser Spielhölle, das macht einfach keinen Sinn. Schwarzhaarig in einem Blond-Salon genauso wenig.

      Hotels machen uns vor, was so langsam bei Friseuren in Deutschland und Österreich ankommt: Sie spezialisieren sich.

      Uns wird eine Welt von vorne bis hinten geboten, die uns eintauchen lässt und uns zum ultimativen Urlaubserlebnis führt.

      Warum haben wir Friseure davor so viel Angst uns zu positionieren?
       

      Im Gespräch mit Birgit Senger
       

      „Ich zähle zu den wenigen, die noch bereit sind, in die Ausbildung zu investieren.“

      Viele beklagen den Fachkräftemangel, du nicht?
      Jutta Gsell:
      Ich habe in diesem Jahr mehr als genug Bewerbungen auf meine Ausbildungsplätze bekommen. Das liegt weniger daran, dass ich so toll bin und alle in meinem Unternehmen ausgebildet werden wollen, sondern hat wohl eher damit zu tun, dass ich zu den wenigen zähle, die noch bereit sind, mehrere tausend Euro in Ausbildung zu investieren. Mit der Bocklosigkeit der Auszubildenden, mit anfallenden Krankheitstagen und anderen Herausforderungen will sich kaum noch jemand beschäftigen. Aber wie sollen wir Fachkräfte bekommen, wenn wir nicht weiter ausbilden?

      Kann ich geringe Aufmerksamkeitsspanne, Digitalisierung und Emotion so in Dreiklang bringen, dass ein Salonkonzept der Zukunft entsteht? Geht!, weiß Sabrina Poser.

      Im Gespräch mit Birgit Senger

      Warum braucht es neue Strukturen und das Denken in Upgrades?
      Sabrina Poser
      : Wir haben eine ganz niedrige Aufmerksamkeitsspanne, das sehe ich nicht nur bei den jungen Leuten, sondern auch bei mir selbst. Entweder catcht mich etwas in der ersten Minute -oder nicht. Die Zeiten, in denen man Mitarbeitenden lange Vorträge hielt, sind vorbei. Heute muss alles kurz und knackig sein, ich muss es spielerisch verpacken und am besten mit digitalen Inhalten mischen.

      „Das Denken in Upgrades schafft Erlebnisse und Emotionen.“

      Denken in Upgrades, was bedeutet das für Sie als Unternehmerin?
      SP:
      Das Denken in Upgrades schafft Erlebnisse und Emotionen. Ich habe mich in meinem Salon darauf spezialisiert, Strukturen zu gestalten, die in unserer Arbeit die Empfindungen der Kunden genauso miteinbindet, wie ich als Führungskraft die Emotionen meiner Mitarbeitenden in meine Art zu führen, miteinbeziehe. Auch die Industrie muss sich neu ausrichten, um uns Friseurinnen und Friseure emotional mitnehmen zu können.

      Sie sind absolute Langhaarspezialistin. Was hat diese Leidenschaft in Ihnen geweckt?
      Ich hatte das große Glück, dass meine Chefin und Lehrmeisterin langes Haar hatte und sie mich jeden Morgen animierte, ihre Haare hochzustecken. Dabei überließ sie mir die Entscheidungsfreiheit, komplett nach meinen eigenen Vorstellungen neue Kreationen auszuprobieren. Das weckte meine Begeisterung für langes Haar. Ich bin ihr heute noch dankbar, dass sie mich in jeder Hinsicht unterstützt hat. Sie war einfach eine hervorragende Friseurin, die mich menschlich und fachlich geprägt hat.

      "Ideen habe ich immer, sie gehen mir nie aus."

      Wenn man Ihre Posts auf Facebook verfolgt oder sich durch Ihre Bücher „wühlt“, hat man das Gefühl, Ihr Ideenreichtum für langes Haar ist unerschöpflich. Woher holen Sie sich Ideen?
      AC: Ideen habe ich immer, sie gehen mir nie aus. Wo ich auch bin, mein Kopf sprudelt nur so vor Einfällen und es kommen mir stets neue Kreationen in den Sinn. Natürlich informiere ich mich auch fortwährend in den Medien über die neuesten Trends. Da auch meine beiden Kinder den Friseurberuf erlernt haben und ebenfalls sehr erfolgreich und kreativ sind, lasse ich mich auch gerne von ihnen inspirieren. Wir stehen in regem Kontakt und unterstützen uns gegenseitig.

      Gerade arbeiten Sie an einem Buch über Flechtfrisuren für Kinder. Wieso ein Kinderbuch? 
      AC: Kinder sind unsere Kunden von morgen! Generell liebe ich Kinder und es macht mir unglaublich viel Spaß, aus jungen Mädchen Prinzessinnen zu zaubern. Die meisten Mädchen sind stolz auf ihre langen Haare und wünschen sich hübsche Frisuren. Oft wollen sie sich schon morgens vor der Schule und am Wochenende stylen. Gerade zu 
      diesen Zeiten ist ein Friseurbesuch natürlich nicht möglich. Deshalb dachte ich mir, dass gerade ein Buch mit einfachen Step-by-step Anleitungen eine ideale Unterstützung für Mütter wäre, um sie „auf die Schnelle“ zu verwandeln. 

      Warum sind wir immer noch der Meinung, einfach alles anzubieten, was Friseure nun mal anbieten müssen?

      Und warum regen wir uns dann morgens auf, wenn wir in den Terminkalender schauen und Frau xyz steht mit einer Dauerwelle drinnen, obwohl das für uns der pure Hass ist?

      Weil man das einfach so macht?!

      Wenn ich in den letzten Jahren als Businessberaterin für Friseure eins gesehen und gelernt habe, dann ist es:
      Konzentriere Dich auf die EINE Sache, die Du machen / ausstrahlen willst.

      Und nein, ich spreche hier nicht darüber, dass wir uns alle auf Balayage und Blond spezialisieren müssen. Nirgends ist hier die Rede davon nur eine Dienstleistung zu wählen, es sei denn es ist Deine EINE Sache.

      Vielleicht ist es für Dich auch:

      • Meine Kunden sollen hier eine ruhige und entspannte Atmosphäre haben.
      • Familien sollen sich bei mir wohlfühlen.
      • Oder Du bietest Businessmenschen einen Platz für Beauty und Arbeit.

      Was immer Deine EINE Sache ist. Spezialisiere und Positioniere Dich dazu!

      Denn nur so hast Du die Chance genau die Kunden anzuziehen, die Dich wirklich jeden Tag glücklich machen. Die Deine Leidenschaft und Deine Berufung sowie den Ort, den Du für sie geschaffen hast, wertschätzen.

      Ganz einfach gesagt, Deine Positionierung führt sicherlich auch zu Verlusten und das kann Angst machen. Vor allem führt sie Dich aber zu Gewinnen. Du gewinnst an Fokus, an Sicherheit und an klarer, starker Kommunikation.

      Umsätze steigern, ohne sich zu verbrennen

      Das wiederum zieht eine verbesserte Leistungsmöglichkeit im Salon mit sich. Und wer hätte es gedacht, es steigert Deine Umsätze, ohne Dich zu verbrennen.

      Wir können als Friseure nicht alle glücklich machen. Auch wenn wir uns das als Herzensmenschen doch so sehr wünschen. In erster Linie müssen wir lernen, uns selber glücklich zu machen. Das ist unsere Kraftquelle, um jeden Tag mit Begeisterung und voller Kraft hinterm Stuhl zu stehen.

      Was hält Dich also von Deiner Neu-Positionierung ab?

       

      Annemarie Graf - Schönsein.Blog
      (Business Beratung und Marketing Agentur für Friseure)

      Früher: Friseurmeisterin, Leiterin von 2 Friseursalons und internationale Trainerin für eine bekannte Marke.
      Heute: Business- und Marketingberaterin für Friseurunternehmer*innen, Autorin, Bloggerin, Podcasterin und Mutter einer kleinen Tochter.

       

      Du beobachtest, dass immer mehr Unternehmen nicht mehr ausbilden wollen?
      JG:
      Mich ärgert, was auf Facebook von mittlerweile immer mehr namhaften Kolleginnen und Kollegen gepostet wird. Einer nach dem anderen bekennt sich, nicht mehr auszubilden.
      Die Situation ist, wie sie ist: Dem Nachwuchs fehlt Durchhaltevermögen und Motivation, dann noch die Work-Life-Balance … das alles kenne ich auch. Was aber leben wir ihnen vor? Wir lassen uns für‘s Upgraden feiern und reden davon, uns nur noch auf das Wesentliche konzentrieren zu wollen? So leben wir niemandem vor, Verantwortung zu übernehmen. Das macht mich wütend, wir jammern über Fachkräftemangel, aber keiner ist mehr bereit, auszubilden. Ich möchte kein Gejammere, ich möchte Lösungen.

      Wie setzen Sie das im Salon um?
      SP:
      In unserer Upgrade-Beratungsstruktur arbeiten wir mit einem Analysetool der Firma Schwarzkopf. Mit diesem messen wir vor jeder Beratung die Haarstärke und die Haargesundheit der Kundin, können so den Haaraufbau von innen sehen und ermitteln, welche Verbesserung des Haarzustandes wir durch Pflege erzielen. Die Kundin binden wir in den digitalen Prozess mit ein und schaffen ein Erlebnis, das sie zur "kleinen" Expertin für ihr Haar macht. Auf dieses bauen wir die Beratung auf. Aber Vorsicht: So großartig das Analysetool als Grundlage ist, so wichtig ist es, die Beratung mit unserer eigenen Expertise zu füllen. Der Gedanke, dass ich ihr etwas verkaufen möchte, kommt gar nicht auf, denn sie sieht selbst die Notwendigkeit, etwas für ihr Haar tun zu wollen. Geringe Aufmerksamkeitsspanne, Digitalisierung und Emotion so in einen Dreiklang zu bringen und damit ein Erlebnis zu schaffen, ist für mich eine spannende Sache.

      Seit wann praktizieren Sie ihr Upgrade Konzept im Salon und was war für Sie hier der Gamechanger?
      SP:
      Vor vier Jahren habe ich erstmals mit der Unternehmensberaterin Christiane Geuting zusammengearbeitet. Dort ging es nicht um Zahlen, Daten, Fakten, sondern um den Unternehmenswert Mensch. Ich habe mich unter anderem zur „Trinität der Persönlichkeit“ (Managementtraining, Anm.) ausbilden lassen und ich habe einen zwanzigjährigen Sohn. Aus diesen Erfahrungen und Lernprozessen profitiere ich und habe neue Strukturen, wie unser digitales Onbording-System entstehen lassen. Hier geht es nicht darum, neue Mitarbeitende auszufragen, sondern um sie zu verstehen und Arbeitsstrukturen zu schaffen, die auf sie zugeschnitten sind.

      imSalon: Bieten Sie Flechtfrisuren für Kinder im Salon an? Und wenn ja, für welche Anlässe? (z.B. als 
      Zusatzdienstleistung, während auf die Mama gewartet wird?
      AC: Schon heute kommen viele Mädchen jeden Alters in meinen Salon und wünschen sich eine schöne Frisur zur Einschulung, zur Kommunion oder Konfirmation, zum Abschlussball der Tanzschule und, nicht zu vergessen, zum Abiball. Selbstverständlich bieten wir auch Flechtfrisuren bei einem regulären Friseurbesuch an, wenn das die 
      kleine Kundin wünscht oder während sie auf die Mama wartet.

      "Ich verwende gerne Echthaarteile."

      ImSalon: Nicht alle Ihrer Langhaarkundinnen werden von Natur aus langes, dichtes Haar haben. Welche Tricks haben Sie hier auf Lager? 
      AC: Alles, was für die Kreation einer schönen Frisur notwendig ist. Bei Kundinnen mit sehr feinem oder kurzem Haar arbeite ich gerne Haare ein, um mehr Volumen oder mehr Länge zu erreichen. Dazu verwende ich gerne Echthaarteile damit das Erscheinungsbild auf jeden Fall natürlich aussieht und für Dritte nicht zu erkennen ist. Vom modischen Aspekt können natürlich auch farbliche Akzente mit Kunststrähnen gesetzt werden.

      „Wenn ich heute nur mit Waschen, Schneiden, Farbe an den Start gehe, bin ich sehr schnell austauschbar.“

      Welche Strukturen sind überaltet?
      SP:
      90 % der Friseure wurden in den letzten Jahren darauf trainiert, Termine abzuarbeiten: 60 Minuten Waschen, Schneiden, Föhnen, vielleicht noch eine kleine Stylingberatung, ein Produkt verkaufen und Tschüss! Wenn ich heute nur mit Waschen, Schneiden, Farbe an den Start gehe, bin ich sehr schnell austauschbar. Vor ein paar Jahren war eine Spezialisierung auf Blond noch etwas Besonderes, mittlerweile ist jeder zweite Blondspecialist. Den Mehrwert für Kunden sehe ich in einer ganz simplen Frage: Was macht die Person, die vor mir sitzt, schöner und warum? Die Kundinnen kommen zu uns, weil sie schöne Haare haben wollen. Wenn ich diese frage: „Haben Sie Interesse zu hören, was ich für Sie das Beste finde?“, sagt niemand, Nein.

      Sie haben im Salonablauf einen digitalen Eincheckprozess integriert. Lohnt sich das?
      SP:
      Ich nenne diesen Beratungsprozess meinen ersten Filter. Das Ausfüllen der digitalen Check-in-Card dauert für die Kundin etwa 3-5 Minuten und dient uns als erster Fokus für die Beratung. Da wünscht eine Kundin, von der man das nie gedacht hätte, beispielsweise eine Make-up-Beratung. Warum? Wahrscheinlich, weil sie es nicht kann! Also brauche mich nicht „überwinden“ in die Beratung zum Thema Make-up zu gehen, schließlich wünscht sie sich die Beratung! Die Kundin setzt eine gute Schnitt- und Farbberatung voraus - was sie nicht voraussetzt, ist das Umfassende, den ganz anderen Blick auf sie selbst. Und wenn ich aus einer geplanten 60-minütigen Waschen, Schneiden, Föhnen Dienstleistung für 80-100 Euro das Dreifache mache, lohnt sich der Einsatz.

      Wie kann ich Mitarbeitende langfristig motivieren?SP: Um Mitarbeitende langfristig zu motivieren, braucht es Sinnhaftigkeit. Für junge Menschen sind Nachhaltigkeit und Ethik wichtige Themen und es ist bedeutend, für wen man arbeitet und für wen das, was ich tue, einen Sinn hat. Mitarbeitende brauchen Erfolgserlebnisse, um in die Kraft und in die Motivation zu kommen. Als Unternehmerin sehe ich die Aufgabe als sehr wichtig an, Strukturen zu schaffen, die Erfolgserlebnisse ermöglichen. Ich möchte behaupten, dass 25-30 % der unternehmerischen Tätigkeiten mittlerweile im Mitarbeiterbereich liegen.

      Ihr Team hat auf der Fashionweek in Berlin und New York gearbeitet, nächstes Jahr steht Miami an. Nach welchen Kriterien wird ausgewählt, wer aus dem Team dabei sein kann?
      SP:
      Die Entscheidung wird nach unserem Wertesystem und nicht nach Umsatz getroffen. Mitarbeiterinnen aus meinem Team entscheiden darüber: Wer hat was fürs Team getan? Wer ist wie selbstverständlich eingesprungen? Und wer ist dem Druck gewachsen, der fachlich und mental bei solchen Jobs gefordert wird?

      Wie gelingt es Ihnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Jahre in ihrem Team zu halten?
      SP:
      Ich schaffe alle Voraussetzungen, dass sich meine Mitarbeitenden fragen können: Wo habe ich solch ein Teamspirit? Wo habe ich tolle Kundinnen? Wo habe ich die Möglichkeit, mich im Premiumbereich verwirklichen zu können? Wo verdiene ich das Geld? Wo habe ich die Freiheiten, meine Arbeitszeiten frei zu wählen? Wo kann ich international tätig sein? Wo kann ich von den Besten lernen?

      „Um junge Menschen zu gewinnen, müssen wir ein exzellentes Ausbildungssystem schaffen.“

      Was sollten wir ändern, um junge Menschen für eine Ausbildung im Friseurhandwerk zu gewinnen?
      SP:
      Um junge Menschen zu gewinnen und über die dreijährige Ausbildung im Beruf zu halten, müssen wir ein attraktives und fachlich exzellentes Ausbildungssystem schaffen. Die Investitionen pro Ausbildungsplatz, so schätze ich, liegen bei 50.000 Euro. Ich finde es einen sehr guten Ansatz darüber nachzudenken, eine Ausbildungsabgabe für alle Betriebe einzuführen. In Bremen wird dies nach meiner Information schon praktiziert. Ja, das System ist umstritten, da einige der Betriebe, die nicht ausbilden, es als ungerecht empfinden. Aber wer genau darüber nachdenkt, wird merken, dass auch Betriebe, die nicht ausbilden, irgendwann auf Mitarbeiter zurückgreifen müssen, die irgendwo anders gut ausgebildet wurden. Wer langfristig und globaler denkt, müsste diese Idee befürworten.

      Wieviel Zeit und Geld investiert Ihr Unternehmen in die Teamentwicklung?
      SP:
      3-5 % des Jahresumsatzes investiere ich in Weiterbildung. Bei einer Auslastung von 80 % habe ich 20 % ungenutzte Zeit, die ich für Weiterbildung nutzen kann. Durch die Corona-Zeit habe ich keine Verlustangst mehr. Wenn ich an einem Tag den Salon für eine Schulung schließe, gehen meine Kundinnen und Kunden ja nicht gleich zu einem anderen Friseur. Selbstverständlich hole ich aus dem Tag das Bestmögliche raus, bereite alles perfekt vor, poste von der Weiterbildung auf Social Media, plane in Anschluss eventuell Trainingseinheiten fürs Team ein. Die Investition muss sich natürlich auch amortisieren.

      „Ich werde 2024 mein Buch herausbringen: Mein Praxisleitfaden zum Upgraden im Salon.“  

      Welches Projekt beschäftigt Sie im Moment?
      SP:
      Ich bin viel in der Branche unterwegs und treffe immer häufiger auf Unternehmerinnen und Unternehmer, die erschöpft und ausgebrannt sind. Überall bekommen wir gesagt, was wir alles tun sollen, aber selten wird uns erklärt, WIE! Ich werde im ersten Quartal 2024 mein Buch veröffentlichen, welches gut und schnell lesbar sein wird und erklärt, wie wir mit unserem Team die Emotionen nutzen, um erfolgreich und glücklich zu werden: „Mein Praxisleitfaden zum Upgraden im Salon“.

      Vielen Dank für das ausführliche Gespräch! Das klingt spannend und ich freue mich sehr, dass wir Sie am 15. Januar auf dem Zukunftskongress der Friseure in Berlin auf der Bühne sehen werden:

      Welche Accessoires zum Hochstecken haben Sie immer dabei? 
      AC: Alles, was zum Typ der Trägerin passt, z.B. Blumen, Bänder, Curlies, Strass, je nach Anlass und natürlich alles, was derzeit modern ist und dem Trend entspricht.

      Wo finden Sie passende Accessoires?
      AC: Ich halte immer die Augen offen, wenn ich unterwegs bin auf Messen, beim Shopping oder auch im Urlaub. 

      "Ich favorisiere langes, dichtes Haar."

      Sie bieten Hochsteck- und Flechtseminare für alle Level an, Sie hier trainieren hier an Puppenköpfen. Was zeichnet einen guten Langhaar-Puppenkopf aus? 
      AC: Generell bevorzuge ich es, an Übungsköpfen zu arbeiten, damit die Teilnehmer die gleichen Voraussetzungen haben und ich einschätzen kann, auf welchem Stand sie sind. Ich favorisiere langes, dichtes Haar. Bei Flechtseminaren ist helleres Haar vorteilhaft, da die Flechtelemente besser zu erkennen sind; jedoch bei klassischen Hochsteckfrisuren, 
      wie z.B. dem Evitaknoten, ist auch dunkles Haar verwendbar. Ein freundliches Gesicht und schöne, weibliche Schultern des Moduls nehme ich dabei gerne in Kauf.

      Wie lang brauchen Sie für Ihre schnellste Flecht-/Hochsteckfrisur?
      AC: Bei einfachen Flechtfrisuren ca. 5 Minuten.

      Haben Sie handwerkliche Vorbilder?
      AC: Ja, meine Tochter Denise (Bredtmann, Anm.). Dann selbstverständlich noch die beiden australischen Koryphäen auf dem Gebiet des Hochsteckens: Sharon Blain und Patrick Cameron.

      Sie sind sehr aktiv in Innung und Handwerkskammer, unterstützen Lehrlinge in den Prüfungsvorbereitungen, bieten Seminare an. Was wünschen Sie sich zur Verbesserung des Branchenimages von Ihren Kollegen?
      AC: Ich wünsche mir von meinen Kollegen, dass sie sich ständig weiterbilden und ihre dazu Mitarbeiter motivieren, dass sie Lehrlinge ausbilden und sie durch die Teilnahme an Seminaren unterstützen. 
      Ich denke, es hat sich schon einiges gebessert, aber es muss wirklich noch mehr getan werden, um unser Image aufzuwerten.

      Die Kosten und die Verantwortung, Nachwuchs zu garantieren, sollte von allen Friseurunternehmen gemeinsam getragen werden.“

      Was wäre deine Lösung?
      JG:
      Alle Friseurbetriebe zahlen einen Beitrag zur Nachwuchsförderung oder Mitarbeitergarantie - wie auch immer wir dies nennen. Die Kosten und die Verantwortung, Nachwuchs zu garantieren, sollte von allen Friseurunternehmerinnen und -Unternehmern gemeinsam getragen werden, egal ob sie Mitarbeiter haben oder soloselbständig sind.

      Wie würdest du diesen Beitrag staffeln?
      JG:
      Nach Größe und Umsatz des Unternehmens. Dieses Geld würde zukünftig die Ausbildung finanzieren.

      Eine Idee: „Ausbildungsbetriebe, werden von den Innungen für die Ausbildung bezahlt.“

      Die Ausbildung einer Fachkraft bei mir im Salon kostet zwischen 36.000 € und 40.000 €. Nachdem meine Mitarbeitenden gut ausgebildet sind und Umsatz erbringen, muss ich allerdings befürchten, dass sich ein Unternehmen aus meinem Umfeld denkt: `Die Jutta bildet gut aus, ich spare mir den Stress und das Geld und biete ihrer Mitarbeiterin 500 € oder 700 € mehr im Monat.` Wer das Geld für Ausbildung spart, kann natürlich leichter attraktivere Einstiegsangebote machen und ich als Ausbilderin verliere meine Investition an ein fremdes Unternehmen. Ich denke, viele in der Branche kennen das. Gäbe es in Zukunft nur noch qualifizierte Ausbildungsbetriebe, die von den Innungen für die Ausbildung bezahlt werden, ließe sich das umgehen.

      Du möchtest die Innungen für die Durchführung und die Organisation der Ausbildung verantwortlich machen?
      JG:
      Wir brauchen bessere Qualität und wir brauchen mehr Nachwuchs! Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass wir in den letzten Jahren zugeschaut haben, wie Ausbildungsbetriebe und Innungen nicht besser, sondern schlechter geworden sind. Damit könnten wir die Bedeutung und Aufgabe der Innung neu aufsetzen. Viele schimpfen über die Innung, daran müssen wir etwas ändern!

      „Wer im Handwerk ausgebildet wird, soll seine Ausbildung nur noch bei den Besten der Branche bekommen.“

      Worin siehst du die Rolle der Innungen?
      JG:
      Die Aufgabe der Innung sollte in Zukunft darin bestehen, Auszubildende zu bezahlen und für deren Ausbildung nur die besten Ausbildungsbetriebe zuzulassen. Das würde sich herumsprechen und wäre ein Anreiz für junge Menschen, sich für eine Ausbildung in der Beautybranche zu bewerben. Zusätzlich hätte es den Effekt, den Kontakt zwischen Betrieb, Innung und Berufsschule zu stärken. Wer im Handwerk ausgebildet wird, soll seine Ausbildung nur noch bei den besten der Branche bekommen. DAS würde unserem Image guttun.

      Warum bist du so sicher, dass der Friseurberuf in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird?
      JG:
      Weil wir nicht durch künstliche Intelligenz ersetzbar gemacht werden können. Unsere Dienstleistung kann nicht online geshoppt werden. Wir brauchen zukünftig keinen Steuerberater mehr treffen, sondern werden per Knopfdruck unsere Steuererklärung erstellen. Es werden weniger Anwälte gebraucht, weil die KI schnell beantworten wird, wie mein Fall rechtlich einzustufen ist. Für viele wird es die regelmäßigen Besuche bei einem vertrauten Arzt nicht mehr geben, weil Sprechstunden online abgehalten werden.

      „Friseurinnen und Friseure werden ein wichtiger Offline-Faktor sein.“

      In dieser Online-Welt werden wir Friseurinnen und Friseure ein wichtiger Offline-Faktor sein. Wir schaffen mit unserer Arbeit positive Emotionen und kontinuierliche Erlebnisse direkt am Menschen. Das wird es in Zukunft immer weniger geben.

      „Wir dürfen Ausbildung nicht den Klitschen überlassen, sondern nur jenen Salons, die von der Innung zertifiziert sind!“

      Wie gelingt es dir, junge Menschen für den Beruf zu interessieren?
      JG:
      Beauty, vor allem Haare, fasziniert sie alle! Als Arbeitgeberin bin ich durch meine Schichtarbeit attraktiv, meine Mitarbeitenden arbeiten nicht jeden Samstag und ich biete eine gute Ausbildung. Daher halte ich es für so wichtig, dass wir die Ausbildung nicht den kleinen ‚Klitschen‘ überlassen, sondern nur noch jenen Salons, die von einer Innung dafür zertifiziert sind. Das könnte auch von anderen Gewerken im Handwerk übernommen werden. Wenn man im Handwerk nur noch von den Besten der Branche ausgebildet wird, sehe ich in der Zukunft für unser Handwerk viel Potenzial.

      Liebe Jutta, vielen Dank für das Gespräch. Ich bin gespannt, was unsere Community von deinen Vorschlägen hält. Weiterhin viel Erfolg!


      Friseure brauchen Zukunft!

      #Neue Wege im Friseurhandwerk
      Um die Zukunft des Friseurhandwerks mitzugestalten, lädt imSalon zum Zukunftskongress nach Berlin und bietet damit DIE Plattform, um die Herausforderungen der Friseurbranche gemeinsam zu adressieren und Lösungen zu finden. 

      Unter Einbeziehung von Politik, Verbänden, wichtigen Partnern aus der Industrie/ Handel und Presse zielt dieser Kongress darauf ab, Chancen für das Friseurhandwerk zu erkennen und die Branche aktiv zukunftsfähig zu gestalten. JETZT dabei sein und Tickets sichern! Mehr dazu ... 


      Frauen im Friseurhandwerk - DIE LISTE

      Sabrina Poser ist eine der vielen, tollen Frauen in unserer Branche, die mit ihrem Know-how und ihrem Spirit das Friseurhandwerk strahlen lassen, die sich für Image, Ausbildung und Vorankommen einsetzen - ob als Unternehmerin, Ausbilderin oder Trainerin, ob als Entwicklerin, Verantwortliche in der Industrie, Obermeisterin einer Innung oder als Business-Speakerin. 

      Stöbert in unserer Liste und gebt uns Tipps, wen wir noch auf diese Liste setzen können! ►Frauen im Friseurhandwerk - DIE LISTE

      Über Annerose Cutivel:

      • seit 1985 Friseurunternehmerin
      • seit 2003 Seminaranbieterin: 
      • Flechten, Hochstecken, Mak-up und Visagistik
      • 1 Salon in Worms | 3 Mitarbeiter
      • Publikationen u.a. in folgenden Magazinen: Meine Brautfrisur, Friseurwelt, Clips
      • Herausgeberin und Autorin von 
      • "Die Kunst des Flechtens 1-3", "Flechtfrisuren", "Die Kunst des Hochsteckens 1-2"
      • tätig in Innung und Handwerkskammer
      • 24 Jahre Gesellenprüfungsausschuss, 10 Jahre Meisterprüfungsausschuss

      Im Interview mit Katja Ottiger
       

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Lena, erzähl einmal, du bist Friseurin und sehr engagiert, Veränderung in die Branche zu bringen. Wie kam es dazu?
      Lena Kühne:
      Ich habe 2016 mit meiner Lehre begonnen und mochte den Job, dachte aber nicht, nach der Ausbildung Friseurin zu bleiben. Mit der Gesellenprüfung hat sich alles geändert: Die hatte ich mit Auszeichnung bestanden und damals durfte ich hautnah miterleben, wie negativ gegenüber Friseuren agiert wird: Ich wurde bei meiner Gesellenvergabe nicht geehrt.

      Kannst du das näher erklären?
      LK:
      Als ein Anruf von der Kammer kam, ich hätte mich damit für den Landeswettbewerb qualifiziert, meinte die Kreishandwerkschaft daraufhin nur, dass das nicht sein kann, dass Friseure mit Auszeichnung bestehen. Dann dämmerte es mir: Die haben einfach die Sparte Friseur ausgelassen … Das hat mich angespornt:Ich habe mich dann zur Bundesmeisterschaft qualifiziert und auch gewonnen. Da war es mir klar: Handwerk ist viel mehr, als „ich mache das und  gehe nach Hause“.
      Vor 1,2 Jahren habe ich mich dann bewusst dafür entschieden, dass ich versuchen möchte, das Image der Branche umzugestalten. Jetzt will ich was verändern.

      Jetzt bist du in der Tarifkommission Mitglied …
      LK:
      Ja, ich mache mittlerweile viel ehrenamtlich … aber eines meiner Herzensprojekte ist die ► Tarifkommission. Da ich Arbeitnehmerin bin, nahm ich den Rat eines lieben Kollegen an und wurde zuerst stilles Mitglied bei verdi. Dann kam im Sommer der Brief: Eine neue Tarifkommission wird gewählt und ich dachte: „Das ist meine Chance“.

      … und dann wurdest du gewählt?
      LK: Vier Wochen nach meiner Bewerbung bekam ich die Info, dass ich Tarifkommissions-Mitglied sei. Warum? Weil sich leider so wenig Personen gemeldet haben, dass es gar nicht zu einer Wahl kam. Es hätte 8 Plätze gegeben. Vier Personen haben sich gemeldet, jedoch haben die anderen ihr Amt wieder niedergelegt.

      Das Interview führte Katriina Janhunen

      imSalon: Eva, du hast auf Twitter über einen eigenen Raum geschrieben, für Kunden  die beim Friseur Ängste oder Scham haben. Darauf gab es sehr viele emotionale Reaktionen über negative Erlebnisse im Salon. Hast du damit gerechnet?
      Eva Kahrmann:
      Nein, gar nicht. Es wurden viele sehr unterschiedliche Gründe genannt, warum wer nicht zum Friseur geht oder wofür man sich schämt. z.B. weil viele Leute von Friseuren richtig kleingemacht wurden. 

      Was meinst du mit "kleingemacht"?
      EK:
      Das Mädchen, um das es in meinem Tweet ging, hatte Angst vor Vorwürfen, weil sie so verfilzte Haare hatte. So etwas darf nicht passieren! Ich kann als Friseurin meinen Kunden keine Vorwürfe machen. Damit stellt man sich nur über ihn, statt auf Augenhöhe zu kommunizieren. 

      „Du entscheidest, was du mit deinem Kopf machst, nicht ich!“

      Auf Twitter gab es viele Friseur-Kund*innen, die Angst hatten, sich rechtfertigen zu müssen…
      EK:
      Die Kunden entschuldigen sich oft, z.B. wenn sie selber den Pony geschnitten haben. Ich denke: "Das ist dein Kopf – du entscheidest, was du damit machst. Selbst wenn du deine Haare mit Salatsauce wäschst, ist das deine Entscheidung." Die Kundin bringt die IST-Situation mit - wie diese entstanden ist, ist für die Qualität meiner Arbeit völlig unerheblich. 

      Welcher Kommentar hat dich am meisten berührt?
      EK:
      Eine Frau ist mir Gedächtnis geblieben, die seit 20 Jahren nicht mehr beim Friseur war, weil sie von der Friseurin niedergemacht wurde, dass sie so splissige Haare habe und sich nicht um sich selbst kümmere. Warum hat sie nicht das Positive verstärkt: „Wir kriegen das gemeinsam hin!“ Eine blöde Bemerkung kann eine Kundin für immer vertreiben. Wir geben dem Kunden ein Gefühl mit und wir können entscheiden, ob es ein gutes oder ein schlechtes Gefühl ist. 

      Du nennst die Kunden mit Ängsten „unsichtbare Zielgruppe“ . Was meinst du damit?
      EK:
      Es kann im Grunde jeder sein. Man kennt die Erfahrungen nicht, die jemand gemacht hat und Ängste können unterschiedlichste Gründe haben: Psychische Krankheiten, Kopfhautprobleme, Haarausfall. Auch Transgender ist ein Thema und die Angst sich öffentlich zu präsentieren. 

      Wieso ist Transgender ein Thema beim Friseur?
      EK: Es ist für diese Kunden ein Riesenschritt, neben dem Outing, sich optisch zu wandeln. Haare sind in der Hinsicht oft der erste machbare Schritt. Aber jemanden, der vom Körper und Gesicht männlich gelesen wird, zu einer weichwelligen Langhaarfrisur zu verhelfen - oder einer zarten, weiblichen Gestalt den Clipper anzusetzen - das erfordert Vertrauen und Verständnis.

      Welche unsichtbaren Zielgruppen gibt es noch?
      EK:
       z.B. Armutsbetroffenheit führt dazu, dass Kunden häufig wechseln oder selten zum Friseur gehen. Viele trauen sich nicht nein sagen und fühlen sich verpflichtet etwas zu kaufen, das sie sich gar nicht leisten können. Ich kläre zuerst ab, ob jemand überhaupt zu Produkten beraten werden möchte. Wenn der Kunde sich sicher sein kann, dass ihm nichts aufgeschwatzt wird, muss er keine Angst vor unangenehmen Situationen haben. Mit etwas Fingerspitzengefühl fühlen sich alle ernstgenommen. Das fängt ja schon damit an, dass ich Fragen kann, ob jemand am Fenster sitzen möchte. 

      Wie könnte man der unsichtbaren Zielgruppe entgegenkommen?
      EK:
      Es wäre schön, wenn man Termine per Mail ausmachen könnte, weil z.B. mit Depressionen ist es sehr schwer zu telefonieren und Termine zu vereinbaren. Man könnte eine Möglichkeit schaffen, vor dem Termin Probleme zu thematisieren.

      Ist man als Friseurin auch immer ein wenig Psychologin?
      EK:
      Ich kann nicht für alle Kunden herausfinden, was sie stört oder beeinträchtigt. Ich möchte auch niemanden therapieren oder wie ein rohes Ei behandeln. Als Friseurin will ich nur nicht verstärken, dass der Kunde sich unwohl fühlt. 

      Wo könnte man ansetzen, um deine Kollegen zu sensibilisieren?
      EK: Wenn ich an meine Ausbildung zurückdenke, war sie immer sehr darauf ausgerichtet, dass ICH sage, was für den Kunden gut ist. Ich glaube nicht, dass das der richtige Weg ist. Wir müssen sensibler werden, denn der Kunde und sein Gefühl müssen in den Mittelpunkt. Das Endergebnis muss mir nicht gefallen, sondern der Kunde muss glücklich sein, wenn er rausgeht und sich wohlfühlen. Egal, wie er aussieht. 

      Vielen Dank, Eva, für deinen Input und die Sensibilisierung für das Thema! 

      In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2022 jährt sich die „Jahrhundertflut-Katastrophe“ in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zum ersten Mal. Auch Salon Schmitz in Olzheim in der Eifel war vom Hochwasser betroffen, ►imSalon berichtete. Wie sieht es heute, ein Jahr später dort aus?

      Michael Schmitz im Gespräch mit imSalon
       

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Herr Ries, welche Neuigkeiten gibt es rund um die Entschädigungsklage bezüglich der Soforthilfe?
      Bernhard Ries: 
      Die Revisionsverhandlung vor dem BGH findet am 11.5. in Karlsruhe statt. Mehr kann ich dazu derzeit nicht sagen. Es wäre nicht besonders klug, vor der eigentlichen Verhandlung hierzu Informationen preiszugeben.
      Zwischen der 2. Instanz der Verfassungsklage und der jetzigen Revisionsklage ist sehr viel Zeit vergangen und viel passiert: In NRW verlor das Land die 1. und 2. Instanz vor den Verwaltungsgerichten. Das ist auch ein Hinweis dafür, dass die Verwaltungsgerichte einen hohen Bedarf sehen, dass die politischen Entscheidungen und Verordnungen überprüft werden sollten. Da jedes Bundesland seine eigenen Verordnungen erlassen hat, gibt es ein großes Durcheinander. Das zeigt sich seit November 2022 auch in Bayern. Da sollen nun Überprüfungen stattfinden und Unternehmer ihren Liquiditätsengpass melden - über ein digitales Medium, das vom Wirtschaftsministerium online gestellt wurde. Davon war Mitte des letzten Jahres noch keine Rede. Es laufen so viele Dinge falsch. Ich sehe hier klar, die Aufgabe des Bundesverfassungsgerichts, sich das alles einmal anzusehen.

      "Es geht völlig an dem vorbei, was eigentlich bewirkt werden soll: Die Betriebe, die ausbilden und Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, werden nicht unterstützt, sondern die, die ohnehin schon bevorteilt sind – Kleinstunternehmer mit Mehrwertsteuer-Befreiung."

      Apropos Bayern: Hier wurde vor ein paar Tagen verkündet, dass ein ► Erlass der Soforthilfe-Rückzahlung für bestimmte Personen gelten soll. Sehen sie das als Erfolg?
      BR:
      Grundsätzlich begrüße ich es, dass sich etwas bewegt, aber so wie das alles abgewickelt werden soll, deutet das eher auf ein billiges Wahlkampfmanöver von Herrn Söder hin. In Bayern sind ja schließlich im Herbst Wahlen. Da erhofft sich die Regierung durch solche Versprechen zusätzliche Wählerstimmen.

      Friseuren, die unter 25.000 Euro Jahresgewinn haben, soll die Rückzahlung erlassen werden. Einzelunternehmer, die vor der Aufgabe ihrer Existenz stehen, sollen die erhaltenen Hilfen behalten können. Man muss sich das vorstellen: 25.000 Euro Jahresgewinn. Das ist für mehr als 50 % der deutschen Friseurbetriebe der angegebene offizielle Gewinn. Wenn die Bayerische Staatsregierung dieses Wahlkampfgeschenk umsetzen möchte, belohnt sie damit nur Kleinbetriebe. Alle Betriebe, die ausbilden und Mitarbeiter beschäftigen, werden natürlich nicht unter 25.000 Euro bleiben und haben dann keine Chance auf den Erlass der Rückzahlung. Es geht völlig an dem vorbei, was eigentlich bewirkt werden soll: Die Betriebe, die ausbilden und Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, werden nicht unterstützt, sondern die, die ohnehin schon bevorteilt sind – Kleinstunternehmer mit Mehrwertsteuer-Befreiung.

      Die Geschäftsführung des LIV Bayern, Doris Ortlieb, begrüßte per Facebook, die Entscheidung …
      BR:
      Die Verbände und der ZV wollen ihre guten Kontakte zur Politik nicht aufs Spiel setzen und gehen daher einer mit Nachdruck geführten Diskussion aus dem Weg, da sie auch noch andere Dinge bewirken wollen.

      Wieder zurück zu Ihrer Initiative. Sie bieten mit ihrer neuen Webseite Unterstützung für Friseur-Betriebe, …
      BR:
      Ja, wir sind mit der neuen Webseite ► www.friseure-fuer-gerechtigkeit.de online. Unser Ziel war, ursprünglich über eine Verfassungsklage die Änderung des IFSG (Anm. der Red. Infektionsschutzgesetz) zu erreichen, dafür haben wir eine Facebook-Gruppe gegründet. Viele Mitglieder haben sich bei uns gemeldet und um Hilfe z.B. auch bei den Liquiditätsmeldungen gebeten und so sind wir auch in dieses Thema eingestiegen und haben die Webseite neu gestaltet.

      Anmerkung der Redaktion: Das Interview mit Guido Wirtz wurde im September 2022, nach Abschluss des neuen Tarifvertrags für Friseure in Rheinland, geführt. Nun gibt es, fast ein Jahr später, für die Friseure im Rheinland Neuigkeiten:13 Euro Mindestlohn ab September für Friseure im Rheinland allgemeinverbindlich

      Gutscheintrend Ja- aber bitte mit Strategie

      Seit Jahren beobachte ich einen Trend im Gutscheinverkauf der Salons. Mit Corona hat sich dieser Trend gefestigt und zu sämtlichen Aktionen im Jahr einfach wieder aus der Schublade geholt. Und weil ich jetzt schon wieder einige Postings auf Instagram gesehen habe, die genau das anpreisen, möchte ich unbedingt mit euch darüber reden.

      Lasst mich mit einer Geschichte anfangen, so wird das Thema am deutlichsten.

      Die Geschichte von Maria: Eine treue Kundin

      Stell dir Maria vor, eine treue Kundin, die deinen Salon liebt. Maria schätzt die Qualität deiner Dienstleistungen und kommt regelmäßig, um sich von deinem Team verwöhnen zu lassen.

      Weihnachten rückt näher und Maria hat dank Deiner guten Beratung die perfekte Geschenkidee für Familie und Freunde. Und nicht nur das! Dir als Ihrem Lieblingsfriseur macht sie damit ja auch ein Geschenkt. Sie kauft Gutscheine für alle! Warum? Weil Du ein, für sie, wirklich geniales Angebot hast.

      Du verkaufst Gutscheine mit einem gewissen Wert plus Bonus. Also zum Beispiel 200€ müssen bezahlt werden und 250€ stehen auf dem Gutschein drauf. Das klingt für Deine Kunden verlockend und in Deinem Kopf ist das „schnelle“ Geld mit hochpreisigen Gutscheinen.

      Der Gedanke an sich ist ja gar nicht so übel. ABER…

      Im Gespräch mit Katja Ottiger 

      Bei dir hat sich einiges verändert, du hast einen neuen Salon, den du mit einem Angestellten betreibst. Mit interessanter Namenswahl, wie ich finde ...
      FH:
      Ja (lacht), der heißt „BESTN“. Ich wollte wenig Geld für Google ausgeben und habe mich gefragt, wie ich heißen könnte, damit ich gut gefunden werde. Wenn die Leute „bester Barbershop Köln“ eingeben, dann bin ich die Nummer eins und das bringt tatsächlich sehr viele Neukunden (lacht).  

      „Toupets können eine gute Alternative zur OP sein.“

      Deiner Live-Performance beim gfh Zweithaar Event mit ►Contact Skin habe ich entnommen, dass Toupets bei deinen Kunden bisher kein Thema waren?
      Felix Hohleich:
      Auch bei mir waren Toupets kein Thema. Ich kenne Toupets eher von TikTok-Videos aus dem asiatischen Raum und hatte bisher überhaupt keine Berührungspunkte damit. Ich war immer für Transplantationen, ich selbst habe super Ergebnisse von Transplantationen gesehen und auch meine eigene ist sehr, sehr gut geworden. Aber ich muss sagen: Toupets könnten eine gute Alternative zu einer OP sein.

      Schöne, nachhaltige Begrünung rücken Natur und Entspannung in den Mittelpunkt. Durchdachte Holzelemente und Naturmaterialien versprühen Wärme und Gemütlichkeit, die coolste Garderobe der Stadt lässt Mäntel und Jacken schick hängen. Zwischen DJ Pult und hochwertigen Davines-Produkten macht der neue Salon richtig was her, vereint stylishe Einrichtung mit High Quality Dienstleistungen.

      Kommentar von Elisabetta Giannattasio

      Schon merkwürdig, dass in unserer so bunten, weiblichen und vielfältigen Branche oft Gegenteiliges das Zepter in Händen hält. Dabei möchte ich mit dieser Kolumne weder gegen Herren noch gegen das Alter meine Stimme erheben, sondern gegen den Typus des unantastbaren, fehlerfreien Mannes.

      Frauen dieser Spezies sind mir bislang nur sehr selten begegnet, dürfen sich gerne der Fairness halber ebenfalls angesprochen fühlen.

      Woher aber kommt diese Situation? Meines Erachtens liegt es an einer Kombination aus erstens, dem Phänomen des Rückwärtsruhms und dem, was wir dazu beisteuern.

      Ein eigener Azubisalon – wie kam es dazu?
      Corina Hahn: Obwohl das immer einer meiner Träume war, war es jetzt doch Zufall. Ich habe ein Geschäft Wand an Wand zu unserem Salon dazu mieten können. Im Zeichen von C (Corona, Anm.) hatten wir immer wieder Platzprobleme, die wir damit lösen konnten. Und um unsere Platzerweiterung optimal auszunutzen, wird der Salon von Montag bis Donnerstag zum Azubisalon.Denn wir möchten ein neues Ausbildungskonzept etablieren, bei dem sich Jungstylisten nach der Ausbildung ein halbes Jahr oder länger im „Rookie-Salon“ austoben und entwickeln können. Denn ein schüchterner Mensch braucht eine Bühne zum Tanzen, um mit der Zeit wachsen zu können.

      Wie soll der Azubisalon praktisch ablaufen?
      CH: Wir haben zehn Leute in Ausbildung, verteilt auf drei Salons. Ab dem 2. Lehrjahr geht es für jeden Lehrling regelmäßig in den „Azubisalon“. Zwei Jungstylisten, die jetzt ihre Prüfung haben, werden feste Mitarbeiter sein und dort als Leader die Jungen unterstützen. Ihnen zur Seite steht eine Ausbilderin, wechselnd aus unseren anderen Salons. Das 1. Lehrjahr bleibt in den Salons für die Basics und die Assistenzen, denn wir terminieren mit den Azubis.

      Und die Aufgabengebiete im eigenen Azubisalon?
      CH: Wir wollen, dass sie das Lernfeld „Salonorganisation“, dass sie in der Berufsschule haben, bei uns von der Theorie in die Praxis umsetzen und damit lernen, Verantwortung für alle Bereiche zu übernehmen. So können sie sich selbstständig organisieren, Termine vereinbaren, später auch die Kasse machen und unter Anleitung der Leader eigene Prozesse festlegen. Kurzum alles bis hin zum Wareneinkauf.

      Birgt dieses System finanzielle Anreize für Auszubildende?
      CH: Im Moment zahlen wir unsere Lehrlinge nach Tarif, unsere Friseure bekommen Leistungslohn. Vielleicht wäre das aber ein Konzept bei den Rookies.

      Was sagen die Azubis zum eigenen Salon?
      CH: Die einen freuen sich, andere haben etwas Angst, ab dem zweiten Lehrjahr bereits am Kunden zu arbeiten.

      „Ich führe, in dem ich meine Mitarbeiter in ein Gefühl führe.“

      Corona war auch für Lernende eine Herausforderung. Was hat sich bei den Azubis verändert?
      CH:
      Sie sind sensibler in der Wahrnehmung geworden, ihren Arbeitsplatz verlieren zu können. In der Berufsschule haben sie teilweise mitbekommen, dass Lehrlinge anderer Salons entlassen wurden. In unserem Unternehmen lebe ich eine große Transparenz. Ich führe, in dem ich meine Mitarbeiter in ein Gefühl führe. Ich nehme sie mit und zeige auch die Zahlen auf: Denn wir sitzen in einem 16-er Ruderboot und müssen zusammen ans Ziel in der gleichen Richtung.

      Sind Azubis mit solchen Erfahrungen engagierter?
      CH:
      Das ist eine gute Frage, über die ich wirklich nachdenken muss ...
      Ich bemerke bei jedem Schritt, den sich machen, dass sie besser und selbstbewusster und damit automatisch auch fleißiger werden.

      Immer weniger Unternehmer bilden aus. Wie finden Sie das?
      CH: Ich verfolge immer wieder diese Diskussionen egal ob bei Vereinen oder Verbänden und natürlich auch bei Social Media. Dass viele keinen Bock mehr haben auszubilden, ist ja kein neues Problem. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es ganz viele Enttäuschungen, aber auch viele „Magic Moments“ bei den Entwicklungen der Jugendlichen gibt. Ich finde, es balanciert sich immer wieder aus. Ausbildung ist Freud und Leid und mit viel Arbeit  und Kosten verbunden.

      Wie geht es Ihnen, wenn ausgelernte Azubis von Salons abgeworben werden, die das Geld, statt in Ausbildung, lieber ins Einstiegsgehalt fertiger Jungstylisten stecken?
      CH: Das ärgert mich nicht mehr. Es ist, wie es ist. Mein Ego ist da nicht mehr so groß. Wenn das Catching in den Berufsschulen losgeht … ich kann es nicht verhindern! Ich sehe es eher mit Stolz, dass jemand meinen Lehrling haben will. Auch wenn das leichter klingt, als es ist.

      Ein Azubi, der den Salon freiwillig verlässt - nimmt man das persönlich?
      CH:
      In der Tat! Früher gab es Momente, in denen ich mich wieder kultivieren und zurücknehmen musste. Vor allem dann, wenn man glaubt, dass es besonders gut läuft und einem jemand ans Herz gewachsen ist. Natürlich kann ich niemanden an mich binden.

      Ver.di fordert eine ►Umlagefinanzierung für die, die nicht ausbilden. Was halten Sie davon?
      CH: Alle über einen Kamm scheren, ist schwierig. Es gibt verschiedene Gründe, warum die Leute nicht mehr ausbilden. Manche haben keine Meisterprüfung, andere kein Interesse oder können aus gesundheitlichen Gründen nicht ausbilden. Oder sie bekommen keine Bewerbungen. Die Bocklosen unter denen werden Sie nie herausfiltern können.
      Ich würde sagen, in diesem Jahr hatten wir Glück, denn im Herbst werden wir vier neue Lehrlinge aufnehmen.

      Wie läuft es denn mit den Bewerbungen?
      CH:
      In den letzten Jahren habe ich folgende Erfahrungen gemacht: Wenn die Bewerbungszeit losgeht und alle Unternehmer mit den Hufen scharren und auf den Bewerberregen warten, ist zumeist nicht das richtige dabei. Bei uns sind es die kurzfristigen Bewerber Ende Mai, Anfang Juni. Allerdings auch nicht mehr so viele wie in früheren Jahren. Da waren es im Januar manchmal 70 Bewerbungen, jetzt sind es vielleicht 10. Und ich bin nüchtern genug, die Probezeit abzuwarten, erst dann zählen wir nach. Denn ich bin robuster geworden und möchte keine Schlaftabletten mehr durchzuziehen.

      Sie sind Intercoiffeurin und seit kurzem im Vorstand der Intercoiffure Deutschland. Wir gratulieren!
      CH: Vielen Dank! Ich bin eine leidenschaftliche Friseurin mit einer großen Liebe für die Branche und seit fast 20 Jahren Intercoiffeurin. Jetzt habe ich die Gelegenheit bekommen, in den Vorstand aufzusteigen. Wahrscheinlich hätte ich mich nie von allein beworben, aber ich wurde empfohlen. Für mich war immer klar, dass ich, wenn wir etwas bewegen können, ein Teil davon sein möchte. Im Moment laufen die Vorbereitungen für das ►Intercoiffure Festival im September.

      Wie hilft Ihnen das Netzwerk der Intercoiffure?
      CH: Die Intercoiffeure haben mich im ersten Lockdown getragen und aufgefangen. Was unser Präsident Markus Herrmann mitin dieser Zeit auf die Beine gestellt hatte, ist beeindruckend. Anfangs haben wir uns jeden Morgen online getroffen, später dann wöchentlich. Mitzubekommen, dass alle ähnliche Problematiken hatten, formt eine Gruppe nachhaltig. Solch eine Unterstützung hätte ich weder bei der Handwerkskammer noch in der Innung noch beim Zentralverband bekommen und bin sehr dankbar für diese Gemeinschaft.

      Was machst du aktuell in der Tarifkommission?
      LK:
      Das erste Projekt an dem ich mitwirke, ist, die Tarif-Verträge der Azubis zu verbessern. Uns ist bewusst, dass der Tarifvertrag der Azubis um so viel schlechter dasteht, im Vergleich zum eigentlichen Handwerk (aktuelle Infos dazu ► hier) . Da die Entlohnung aber im Tarifvertrag geregelt ist, gilt dieser. Wir haben den Tarifvertrag für Azubis gekündigt und im nächsten Schritt werden wir mit der Innung in Diskussion treten. Unser gemeinsames Ziel: Es sollen wieder mehr Azubis zum Friseur-Handwerk finden. Bisher ist es noch nicht zur Verhandlung gekommen, weil uns Mitglieder fehlen. ► Sascha Tietz und ich kämpfen alleine für alle MitarbeiterInnen in Niedersachsen und Bremen.

      "Unser größtes Problem sind die zu wenigen Mitglieder. Diese braucht es bei der Tarifkommission, damit wir handeln können."

      Was kann man als Friseurin tun?
      LK:
      Unser größtes Problem sind die zu wenigen Mitglieder. Diese braucht es bei der Tarifkommission, damit wir handeln können.
      Ich bin in so vielen Gruppen und Kreisen unterwegs: Alle können sich immer nur beschweren und sagen, es könnte sich was verbessern. Es ist so traurig. Wenn ich frage: „Bist du in der Gewerkschaft oder was machst du dafür?“, bekomme ich als Antwort: „Nein, das ist verschwendetes Geld.“ Aber wie sollen wir so etwas erreichen?

      Ist die Mitgliedschaft mit Zeitaufwand verbunden? 
      LK: Ich habe verstanden, dass nicht jeder seine Freizeit opfern kann und möchte. Als Mitglied ist ein kleiner Betrag zu zahlen, sonst muss man nichts machen. So würde unsere Durchsetzungskraft steigen und wir hätten mehr Möglichkeit, etwas zu erreichen.

      Wie kann man unterstützen?
      LK:
      Ganz einfach: Gewerkschaftsmitglied werden. Man kann sich bei verdi melden oder gerne auch bei mir und ich helfe dabei.

      Wie kann man deine Branchen-KollegInnen motivieren, dich hier zu unterstützen?
      LK:
      Wir kämpfen für eine ganze Branche und, dass alle fair bezahlt werden. Ich verdiene sehr gut, bin angestellt und meine Chefin weiß, was sie an mir hat. Ich muss nicht für mich kämpfen. Das ist nicht meine Motivation. Ich möchte anderen Friseuren zeigen, was möglich wäre. Ich hoffe einfach, dass sich so viele Leute wie möglich mitreißen lassen.

      Gibt es noch etwas, dass du zum Thema los werden möchtest?
      LK:
      Ich bin total sauer, wenn ich auf der imSalon-Instagram Seite Kommentare lese, von Personen, die sich nur beschweren, aber selbst nichts machen. Es gibt Leute, die etwas bewegen könnten, weil sie eine große Masse erreichen. Die aber finden es bequemer, sich zu beschweren. Es schockiert mich, wie viele Leute ihren Senf zu einem Thema abgeben und nichts für eine Veränderung tun. Ich finde: Man sollte nur meckern, wenn man auch irgendwas tut, um die Situation zu ändern.

      Vielen Dank für das Gespräch, Lena, und alles Gute für deine Zukunft!

      Friseursessel, Regale und Spiegel vor einer Ziegelmauer | Credit: Privat
      Salon Schmitz Ersatzsalon in einer alten Werkstatt | Credit: Privat

      Herr Schmitz, wie geht es Ihnen ein Jahr nach der Katastrophe?
      Michael Schmitz:
      Wir arbeiten immer noch im Ersatzsalon, den wir in einer alten Werkstatt eingerichtet haben. Unser Salon ist immer noch im Rohbauzustand und die Arbeiten stehen derzeit mehr oder weniger still. Unser Salon stand zwar „nur“ 10 cm unter Wasser, aber es musste vieles neu gemacht werden. Die Wände, Boden und der Estrich wurden ausgebaut und die komplette Elektroinstallation, die Lüftung sowie die Heizung müssen erneuert werden.

      Warum stehen die Arbeiten still?
      MS:
      Wir warten auf den Elektriker und bis der kommt, kann es August bis September werden.

      Wie sieht es mit der Übernahme der Kosten aus? Sprang die Versicherung ein?
      MS:
      Da hatten wir keine Probleme. Wir sind bei der Signal Iduna mit einer Meisterpolice versichert. Das ist schon eine wirklich gute Sache!

      Im Rheinland wurden vier Lohngruppen von jeweils 13,00 Euro bis 17,50 Euro beschlossen. Der neue Lohn- und Gehaltsvertrag kommt zum 1. Oktober 2022, ist unabhängig vom Zentralverband und soll ein wichtiges Zeichen zur Wertigkeit der Branche setzen.

      Es gibt einen eigenen Mitglieder-Bereich, bei dem man sich anmelden kann. Was sind die Voraussetzungen, um Mitglied zu werden?
      BR:
      Wir haben für die Verfassungsklage über viele Monate Geld gesammelt und das sollte bis zum Verfassungsgericht reichen. Da wir hier in ein laufendes Verfahren einsteigen konnten, haben wir uns Geld gespart und das ist nun der Grundstock für die weiterführenden Soforthilfe-Prozesse.
      Wir haben 2.800 Mitglieder in unserer Facebook-Gruppe und davon haben uns leider die wenigsten mit  einem finanziellen Beitrag unterstützt. Alle wollen Informationen und Unterstützung, aber das kostet Geld. Um unsere ehrenamtliche Arbeit finanzieren können, haben wir uns für einen internen Mitgliederbereich entschieden. Jeder, der uns mit einem entsprechenden Betrag unterstützt, kann sich dort registrieren. Mit einem einmaligen Mindestspendenbeitrag von 60€ kann man unseren Support nutzen. Hierzu einfach auf den Reiter „Mitmachen“ gehen, sich registrieren, ein Foto von der Überweisung übermitteln und schon kann man den Mitgliederbereich nutzen.

      Warum soll ich Mitglied werden? Welche Informationen bekommen ich dafür?
      BR:
      Es wird nach Ländern unterschieden, weil, wie schon erwähnt, jedes Land seine eigenen Verordnungen erlassen hat. Derzeit sind das Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Es gibt spezifische Inhalte wie Informationen und Downloads. In Bayern gibt es aktuell z.B. einen Aufruf des Landesinnungsverbandes, um einen Brief an die Herren Söder und Aiwanger zu schreiben, in dem die persönliche Situation dargestellt wird. Das wird dann gesammelt an den Landesinnungsverband übermittelt und von dort am 24. April Herrn Söder bzw. seinem Staatssekretär überreicht.
      Oder auch wichtige Informationen für die digitale Rückmeldung bis zum 30.6. und wie man hier verfahren muss, erfährt man hier online. Es gibt eine erste Einschätzung von Anwälten bezüglich der digitalen Rückmeldung und den Erfolgschancen bei einer evtl. Klage … etc. Das sind Infos, die in der Öffentlichkeit nicht preisgegeben werden. Die Personen, die solche Informationen erhalten wollen, können sich bei uns anmelden und erhalten dann Zugang zu diesem Mitgliederbereich.
      Wir müssen unsere Anwälte bezahlen und das können wir nicht aus der eigenen Tasche finanzieren. Der Mehrwert, der für die zahlenden Mitglieder entsteht, ist um ein Vielfaches größer als die gespendeten 60 Euro, die man einmalig aufwenden muss.

      Sie sprachen von Downloads. Welche Musterschreiben stehen zur Verfügung?
      BR:
      Aktuell gibt es zum Thema „Rückmeldung zur Überprüfung der erhaltenen Corona-Soforthilfen“ eine Vorlage zum Ausdrucken oder wenn es so weit ist eine „Fristwarte-Klageschrift“, damit, wenn die Bescheide erlassen werden, man innerhalb der 4-Wochenfrist zügig eine Klage in Bayern absenden kann und vieles mehr.

      Warum braucht es den Mitglieder-Bereich? Warum stellen sie nicht einfach alle Inhalte online zur Verfügung?
      BR:
      Der Mitgliederbereich ist notwendig, damit sich Trittbrettfahrer, an den ehrenamtlich zusammengestellten Informationen, nicht einfach bedienen können. Wir brauchen Geld, damit wir die besten Anwälte einschalten können. Das ist notwendig, da die Landesregierungen erfahrungsgemäß immer mit einer großen Anwaltskanzlei aufwarten, wenn es zum Prozess kommt. Wir brauchen daher dringend die Unterstützung, um so gut wie möglich arbeiten zu können.

      Vielen Dank für Ihre Zeit und viel Erfolg!

      Die versteckte Herausforderung

      Nachdem Maria die Gutscheine erworben hat, freut sie sich darauf, ihre Liebsten mit diesem besonderen Geschenk zu überraschen und Dir dabei was Gutes zu tun.

      Doch hier lauert ein Problem, das viele Friseursalons übersehen: Diese Gutscheine sind zeitlich unbegrenzt gültig und enthalten keine klaren Bedingungen.

      Das bedeutet, dass Maria und die von ihr Beschenkten die Gutscheine zu einem späteren Zeitpunkt einlösen können, ohne sich Gedanken über Fristen machen zu müssen.

      Die unerwarteten Verluste

      Einige Monate später, nach den Feiertagen, trudeln die Beschenkten nach und nach in deinen Salon, um ihre Gutscheine einzulösen. Maria hatte die besten Absichten, doch nun siehst du dich einem unerwarteten Dilemma gegenüber.

      Du musst Dienstleistungen im Wert von 250€ erbringen, aber die Einnahmen, die du ursprünglich durch den Verkauf der Gutscheine erzielt hast, belaufen sich nur auf 200€. Das bedeutet, dass du unerwartet 50€ Verlust machst – und das pro Gutschein!

      Denn natürlich werden diese Kunden Dienstleistungen im Wert von 250€ einfordern. Du hast dabei aber vergessen, dass diese Dienstleistungen auch 50€ mehr Kosten verursachen. Die Arbeitszeit, Produkte, Provisionen?!

      Also nochmal! Du machst 50€ pro Gutschein Verlust.

      Jetzt kannst Du Dir das gerne schön reden. „Dafür habe ich neue Kunden gewonnen.“ „Die lösen den ja auch auf 2 oder 3 Mal ein.“ Und so weiter. Rechne mal bitte kurz was das bedeutet, wenn Du 30 solcher Gutscheine verkaufst? Dann sind das 1500€, die Du verschenkt hast. Wenn Du super kalkuliert hast oder großzügig bist. Dann ist das kein Thema.

      Sollte der Gutscheinverkauf aber vor allem zur Umsatzsteigerung dienen, dann wird’s jetzt knapp.

      Die Lösung: Kluge Gutscheinaktionen

      Aber keine Panik, hier sind zwei mögliche Lösungen:

      Lösung 1: Zeitliche Begrenzung
      Begrenze die Gültigkeit der Gutscheine und setze klare Bedingungen. Zum Beispiel: "200€ Gutschein mit 50€ Bonus, gültig nur im Januar und Februar." So schaffst du Dringlichkeit. Bedeutet also die 50€ extra gibt es nur im Januar und Februar. Das sind in den meistens Salons eher ruhige Monate, die es zu füllen gilt. Wird der Gutschein später eingelöst, bleibt es bei den 200€.

      So hast Du Deine Geschenke trotzdem verteilt, aber eben nur in den Monaten in denen eh Ruhe im Salon herrscht.

      Lösung 2: Gutschein-Bundles
      Statt Einzelgutscheine anzubieten, schnüre attraktive Gutschein-Bundles. Ein Beispiel: Ein Paket mit Haarschnitt, Styling, Kopfmassage und Pflegeprodukten. Gib dem Paket einen schönen Namen und schreib den Wert nicht mit drauf. Du möchtest einen Bonus dazu geben? Dann nimm Mini-Dienstleistungen dazu. Zum Beispiel: Plus Handmassage und Augenbrauenservice geschenkt.

      So haben neue Kunden die Möglichkeit diese kleinen Zusätze kennenzulernen und sie später wieder zu buchen. Außerdem machst Du so den Weg frei für wirklich potenzielle neue Stammkunden. Denn wie oft wird ein Gutschein nur für Produkte eingelöst. Davon hast Du im Zeitverlauf gesehen weniger.

      Die Vorteile

      Die Umsetzung dieser (auf deinen Salon durchdachten) Lösungen minimiert das finanzielle Risiko, stärkt die Kundenbindung und schafft einzigartige und attraktive Angebote, die Kunden dazu ermutigen, ihre Weihnachtseinkäufe in deinem Salon zu tätigen.

      So einfach.

      Der Gutscheinverkauf zu Weihnachten kann nicht nur dein Umsatzwachstum, sondern auch deine Rentabilität steigern – vorausgesetzt, du gehst mit Bedacht und Plan vor. Auf diese Weise kannst du von der Weihnachtsfreude profitieren, ohne bares Geld zu verschenken.

      Ich wünsche Dir eine profitable Weihnacht!

      Annemarie Graf - Schönsein.Blog
      (Business Beratung und Marketing Agentur für Friseure)

      Früher: Friseurmeisterin, Leiterin von 2 Friseursalons und internationale Trainerin für eine bekannte Marke.
      Heute: Business- und Marketingberaterin für Friseurunternehmer*innen, Autorin, Bloggerin, Podcasterin und Mutter einer kleinen Tochter.

       

      Wird es künftig Toupets bei dir geben?  
      FH:
      Wir sind auf Männer spezialisiert und wenn man zukünftig mehr Umsatz machen möchte, sollte man das Thema auf jeden Fall ins Auge fassen.

      Bei dir zahlt man für Schnitt, Bart und Augenbrauen 80 Euro. Wie ist das mit den Männern und Eyebrow-Service?
      FH:
      Auch die Männer sind eitel geworden. Überall sind Handys, überall sind Kameras, überall ist Social Media, man kommt nicht dran vorbei. Wenn ich in den Drogeriemarkt gehe und sehe, wie viel Shampoos und Deos es für Männer gibt, die geben richtig viel Geld aus. Da wäre ich auch wieder an dem Punkt, an dem ich meinem Ausbilder widersprechen muss, der meinte: Nur mit Herrenhaarschnitten wirst du niemals Geld verdienen!

      „Nicht gegen Frauen, sondern für Männer.“

      Du schneidest keine Frauen, in deinem Laden sind wir gar unerwünscht …
      FH:
      Ich mache nur Männer, bin 2 bis 3 Monate im Voraus ausgebucht. Mein Laden ist nicht gegen Frauen, sondern für Männer! Aber tatsächlich hatte ich im Damenfach eine Eins im Zeugnis, habe aber damals schon gesagt: Nach meinem Prüfungshaarschnitt werde ich nie wieder eine Dame bedienen!

      Was meine ich mit dem soeben von mir erfundenen Wortes ‚Rückwärtsruhm‘? Es beschreibt die Erinnerung an beruflich ruhmvolle Stunden ohne, dass man(N) merkt, dass diese längst vergangen sind und den Anspruch auf Führung längst nicht mehr erfüllen. Ein Ausruhen auf Gewesenem und den dazugehörigen Abfindungen ist kein Platzhalter in der niemals enden wollenden Karriere. Im schlimmsten Fall folgt daraufhin sogar noch die nächste Generation im dunkelblauen Anzug, jetzt auch noch ohne jede Passion.  

      Kommend von zahlreichen Friseurveranstaltungen, wo ausschließlich Herren das Mikro hielten, ermutigen mich zu näherer Betrachtung.

      Wie könnte die Branche sein, wenn der langjährige Schlaf ein Erwachen hätte? Obermeister der Vergangenheit angehörten und ich das Wort Modeproklamation nie gehört hätte. Überzeugungen wie folgende, die mir bei einem Geschäftsessen entgegengebracht wurde „Alle Hennen brauchen einen Hahn, um geführt zu werden“ zeigen die wahren Schwächen auf.

      Da saß ich also einem offensichtlich sehr einfachen Menschen gegenüber und hatte die Wahl höflich zu grinsen und mir meinen Teil zu denken oder angemessen zu antworten. Wohl wissend, „dass alter Mann auf oberster Sprosse“ für egal was auch immer (oft sind die Aufgaben vor lauter Worten nicht zu erkennen) fürstlich entlohnt wird und eine Antwort meinerseits nur mir selbst schaden wird. 

      Dennoch den Schaden musste ich dann in Kauf nehmen, da ich andernfalls an meinen Gedanken drohte zu ersticken.  Auf oberster Sprosse scheint die Aussicht ganz HERRLich zu sein. 

      Warum kann denn hier Aussicht nicht zu Weitsicht werden? 

      Lasst uns mal drüber nachdenken!

      Trotz oder gerade wegen all meiner Kritik ziehe ich den Hut vor denen, die diesem Muster nicht entsprechen, freue mich von diesen zu lernen! Darüber hinaus gibt es ja auch noch die andere Seite, die ich bedenklicher finde, da sie mit dem Finger auf uns zeigt. 

      Hier sind all die angesprochen, die „alte Herren“ den ganzen Tag mit Goldstaub bepinseln. Die zu devot für konstruktive Kritik sind und schlussendlich nur froh darüber sind, nicht den Kopf für Entscheidungen hinhalten zu müssen. 

      Rückwärtsruhm kann die Zukunft nicht ändern, was wir endlich brauchen, ist: Den Abverkauf des Satzes „weil es schon immer so war“ und ein Vertrauen in neue Wege.

      Zu akzeptieren, was Vergangenheit ist und Neues mit offenen Armen begrüßen. Oder eine Altersquote? Diese könnte davor schützen, dass alle denselben Blickwinkel haben.

      Stürzt Euch ins Getümmel der Branche, hört gut zu, besonders bei den Menschen, die ganz anders denken als Ihr.

      Über Corina Hahn

      • 3 Salons „Hair by Hahn“ im Landkreis Main-Bingen, Rheinland-Pfalz
      • Ab Herbst 2021: 1 Salon für Auszubildende: „Hair by Hahn Rookies“ in Bad Kreuznach
      • 6 MitarbeiterInnen | 10 Lehrlinge
      • Ausbildnerin seit 1994
      • https://www.hair-by-hahn.de/#philosophie

       

      Lena Kühn ist als Friseurin und Make Up Artist im Friseursalon HaarWerk in Westerstede tätig. Dort startete sie ihre Lehre 2016, die sie 2019 als Kammersiegerin absolvierte. 2019 Landessiegerin in Niedersachsen und Bundessiegerin in Deutschland. 2020 machte sie den Friseurmeister. Sie ist seit 2018 Mitglied im Modeteam für Niedersachsen. Seit 2021 engagiert sie sich als Mitglied im Prüfungsausschuss für die Gesellenprüfung sowie in der Tarifkommission bei Verdi.

      Friseurunternehmer Michael Schmitz im Rohbau seines Salons.
      Michael Schmitz im Rohbau | Credit: Privat

      Wie geht Ihnen, wenn Sie von Unwettermeldungen, auch andernorts, hören?
      MS: Man ist natürlich sensibler geworden und leidet mit, wenn man von Trockenheiten und Fluten in anderen Regionen und Ländern hört.

      Gibt es ein Learning aus der ganzen Hochwasser-Situation, was Sie ändern werden?
      MS:
      Ja, natürlich, viele werden jetzt eine zusätzliche Sicherheit an die Türen bauen, aber letztendlich gibt es keinen Schutz, denn selbst wenn vor der Tür meterhoch das Wasser steht und nicht rein kann, dann drückt es sich durch Zu- und Ableitungen im Gebäude.

      Wie blicken Sie rückblickend auf das Unwetter, wie waren Sie vorbereitet?
      MS:
      Wissen Sie, es wurde ja gewarnt. Es hat jeder mitbekommen, dass gewarnt wurde, aber es hat schlichtweg keiner mit einem solchen Ausmaß gerechnet. Wir hatten hier in den letzten 100 Jahren kein Hochwasser, es nicht damit zu rechnen, dass sich alles so zuspitzt.

      Haben Hilfsaktionen Sie erreicht?
      MS:
      Ja, wir haben in der Hochphase viel Hilfe erhalten. Und finanziell war die Hilfe vom Zentralverband für uns bedeutend, das ging super unbürokratisch und schnell. Auch Hilfen vom Staat kamen sofort und deckten den ersten Verlust ab. Mein besonderer Dank gilt dem Landesverband Friseure Rheinland. Die Innung ist proaktiv auf uns zugekommen. Wir haben eine ganz tolle Innung hier, ich bin da wirklich stolz, denn das war eine große Kraft und Hilfe für uns Friseure. Denen gilt ein großes Lob und Dankeschön!
       

      Guido Wirtz im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Du bildest nicht aus. Warum nicht?
      FH:
      Da müssten erst einmal die Ausbildungsverordnungen geändert werden, sodass man eine Barbierausbildung mit dem gesamten Treatment für den Mann wie Schnitt, Bart, Farbe und ja, vielleicht auch Toupet, machen kann. Und daneben explizit eine Damenfachausbildung. Solche Techniken, wie beispielsweise Balayage im Damenfach, benötigen heutzutage mehr Spotlight.

      Wenn ich einem 16-Jährigen erzähle, dass er, bevor er in meinem coolen Laden arbeiten kann, erst einmal Dauerwelle wickeln lernen und drei Jahre lang auch Damenfrisuren machen soll – das bekomme ich bei dem doch niemals verkauft. Die Jungen sehen bei Instagram die coolen Männerfrisuren und das wollen sie machen - und sorry, nicht einer Oma die Haare aufdrehen.

      In deinem ersten Salon waren die Spielregeln: Kommst du zu spät, machst du Liegestütze. Heute verlangst du Geld fürs zu Spätkommen?
      FH:
      Genau! 2 Euro pro Minute.

      „2 Euro pro Minute fürs Zuspätkommen.“

      Pro Minute?
      FH:
      Ja, und die Kunden zahlen das gern, weil sie das Projekt gut finden. Wir spenden alles an den Fußballverein Germania Zündorf Inklusion, dessen Trainer Gökhan Erdek sogar Sportler des Jahres der Stadt Köln wurde.

      Du verbringst täglich 3 - 4 Stunden auf Social Media!? Was schaust du da?
      FH:
      TikTok, das meiste natürlich Haare und Barber. Viele Asiaten und viele Amerikaner. Z.B. „HD Cutz“ aus England, der macht alle coolen Promis und Fußballer und natürlich „A-Star Barber“. Die sind die Créme de la Créme der Branche, an denen gehts nicht vorbei. Die sind bei Real Madrid, bei Barcelona, Manchester City … da sind die mit auf dem Base und machen den Jungs noch die Haare vor dem Spiel - das ist schon sehr interessant.

      Und wie oft postest du selbst?
      FH:
      Einmal am Tag. Das musst auch, sonst gerätst du in Vergessenheit und das ist da schlimmste, was uns in unserem Beruf passieren kann.
       

      Friseure brauchen Zukunft!
       

      Salonchef Patrick Grafenauer hat 11 Jahre in der Linzer Kreativschmiede Edinger h.schnitt gearbeitet, bevor er 5 Jahre nach Berlin ging. Inspiriert und mit dem Wunsch, sich etwas Eigenes zu schaffen, kam er nach Linz zurück, um sich mit "OneSimpleHair" seinen ersten eigenen Salon zu schaffen. 

      "Warum OneSimpleHair? Die Sprichwörter "ein Haar in der Suppe finden" und ''das Haar im Auge'' machen deutlich, dass eine kleine Unvollkommenheit in einem ansonsten guten oder positiven Auftritt die Gesamtwahrnehmung trüben kann. Es betont die Bedeutung von Sorgfalt und Präzision, selbst bei vermeintlich unbedeutenden Dingen. Für mich zählt jedes einzelne Haar auf deinem Kopf!", beschreibt Patrick Grafenauer seine Philosophie. 

      Elisabetta Giannattasio ist Friseurin und Education Managerin bei fpe Friseur- und Kosmetikbedarf.


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      Salon Schmitz in Olzheim am Abend des 15. Juli 2021 | Credit: Privat

      Flut und Corona - wie hat sich das auf Ihr Geschäft ausgewirkt?
      MS:
      Wir hatten ursprünglich drei Salons, zwei davon sind mittlerweile geschlossen. Die Corona-Hilfen mussten wir zurückzahlen. Aber auch die Personal-Situation hat uns keine andere Wahl gelassen.

      Wie ist die Personalsituation?
      MS:
      Das Personal ist stark geschrumpft, wir waren alles in allem zu lange geschlossen. Vor Corona hatten wir 19 Mitarbeiter, mittlerweile sind es vier. Die Corona-Situation hat einiges dazu beigetragen, aber auch die Schwarzarbeit während Corona hat vieles weggenommen. Leider schneiden sich die Friseure so den eigenen Beruf kaputt.

      Sind Sie selbst eigentlich auch in der Handwerkerschaft?
      MS
      : Ja absolut und ich verstehe Friseure nicht, die das nicht tun! Und ich muss hier ein großes Danke an Guido Wirtz aussprechen, der unser Handwerk vertritt!

      Lieber Herr Schmitz, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für die baldige Neueröffnung Ihres Salons.

      Herr Wirtz, man sieht aktuell auf ihrer Facebookseite/ Instagram einen Aufkleber „Ich zahle faire Löhne“. Was hat es damit auf sich?
      Guido Wirtz:
      Die Kampagne ist für uns der Knaller. Wir investieren hier als kleiner Verband sehr viel. Aber Kern der Aktion ist unser neuer Lohn- und Gehaltsvertrag für das Rheinland, der Maßstäbe setzen wird.

      Am 1.10. tritt bundesweit ein neuer Mindestlohn in Kraft, was macht das Rheinland anders?
      GW:
      Es wird alles teurer, wir kriegen keine Mitarbeiter mehr, die Ausbildung ist auch im Rheinland am Boden. Das hat uns veranlasst mit der ver.di zu sprechen, um einen ganz neuen Tarifvertrag zu machen. Der Mindestlohn wird nun ja schon länger diskutiert, aber uns als Verband war klar, wir müssen da viel höher sein. Diesen höheren Tarifvertrag haben wir als Landesverband unterzeichnet, damit gehören wir zu einem der ersten Verbände, die überhaupt mit ver.di jetzt neu einen Tarifvertrag ausgehandelt haben.

      Welche Gehaltsstufen wird es denn geben?
      GW: 
      Wir starten bei 13 Euro Einstiegslohn für ausgelernte Friseure, 14,50 nach 2 Jahren Berufszeit und nach 4 Jahren im Friseurberuf steigert sich das Gehalt auf 16,00 €, und Meister, die Meistertätigkeiten verrichten 17,50 Euro. Das sind Steigerungen bis zu 40 %. Die heutigen Friseure werden mich verfluchen, die zukünftigen Friseure werden mir danken.

      Das ist eine Ansage, wie gehen Friseurunternehmer und Arbeitgeber damit um?
      GW:
      Wir wissen, das ist ein großer Schritt. Es ist jetzt unsere Aufgabe, unsere Unternehmer dafür zu wappnen, damit umzugehen. Arbeitnehmer müssen wissen, was auf sie zukommt. Aber auch Kunden, deshalb starten wir die Kampagne „Ich zahle faire Löhne“.

      Wie bereitet man seine Unternehmer auf die Preissteigerungen vor?
      GW:
      Wir sind da ganz direkt: Liebe Unternehmer, ihr habt ab Oktober andere Löhne zu zahlen und deshalb müsst ihr jetzt andere Preise kalkulieren. Dazu gehören begleitend Gespräche mit Mitarbeitern und im nächsten Schritt mit euren Kunden. Wir haben da ganz viele Inhalte reingepackt. Seit 5 Wochen informieren wir unsere Unternehmer und Mitarbeiter, machen sie Schritt für Schritt stark.

      #Neue Wege im Friseurhandwerk
      Um die Zukunft des Friseurhandwerks mitzugestalten, lädt imSalon zum Zukunftskongress nach Berlin und bietet damit DIE Plattform, um die Herausforderungen der Friseurbranche gemeinsam zu adressieren und Lösungen zu finden. 

      Unter Einbeziehung von Politik, Verbänden, wichtigen Partnern aus der Industrie/ Handel und Presse zielt dieser Kongress darauf ab, Chancen für das Friseurhandwerk zu erkennen und die Branche aktiv zukunftsfähig zu gestalten. JETZT dabei sein und Tickets sichern! ►Mehr dazu ..

      Wie sieht das konkret aus?
      GW:  
      Dafür gibt es viele Werbemittel und eine eigene Webseite mit vielen Informationen: ► www.ich-zahle-faire-löhne.de. Die wichtigsten Instrumente sind aber direkte Onlineschulungen und Kalkulationsseminare mit teilweise bis zu 60 Teilnehmern.  Wir haben ein Kalkulations-Tool entwickelt, mit dem Kollegen individuell arbeiten können. Wir möchten unsere Unternehmer so bestärken, ihre Preise nach oben anzupassen. Diese betriebswirtschaftliche Hilfe ist wichtig.

      Gibt es denn Durchschnittspreis-Richtwerte?
      GW:
      Aufgrund kartellrechtlichen Verordnungen möchte ich hierzu keine Angaben machen.

      Glauben Sie nicht, dass es einen Aufschrei geben wird? Bei 12 € sind die Foren ja schon explodiert.
      GW:
      Viele Arbeitgeber jammern doch längst. In ein paar Jahren werden sie froh sein, überhaupt noch einem Mitarbeiter das Geld zahlen zu können.

      „Ohne entsprechende Anpassungen wird es Kollegen geben, die das nicht überleben, das ist bitter, aber wir haben doch keine andere Wahl.“

      Ab wann tritt der rheinländische Lohn- und Gehaltstarif in Kraft?
      GW:
      Zum 1.10.2022. 

      Was sagen Sie denen?
      GW:
      Wir sind das doch Wert. Ich möchte dem Kunden stolz sagen können, meine Leistung ist das wert und wenn er meine Leistung nicht ordentlich und fair zahlen möchte, dann muss er woanders hingehen. Wer meint, ein guter Haarschnitt wäre zu teuer, der hat noch keinen schlechten Haarschnitt erlebt. 

      Wie sieht es eigentlich im Rheinland mit den Barbershops und Zollkontrollen aus?
      GW:
      Wir haben mit den Zollbehörden einen sehr gutes Naheverhältnis und haben immer wieder Schwerpunktkontrollen. Wir fordern das weiterhin massiv. Wir fordern auch von den Handwerkskammern eine stringente Einhaltung der Handwerksordnung mit entsprechenden Kontrollen.

      "Mein Motto ist: Was nur irgendwie geht, wird nach oben gepusht"

      Wie sieht es mit den Auszubildenden aus?
      GW:
      Das Azubi-Einstiegsgehalt liegt im Rheinland bei 625 Euro und steigt 2023 auf 660. Im dritten Lehrjahr erhalten Azubis 830 Euro. Mein Motto ist, was nur irgendwie geht, wird nach oben gepusht. Das fordere ich seit Jahren, auch von anderen Landesverbänden und vom Zentralverband.

      Unterstützt der Zentralverband ihre Aktion?
      GW:
      Das Rheinland ist aus dem Zentralverband ausgestiegen. Wir haben gefordert, vieles gesagt und wurden als kleiner Verband immer wieder belächelt. In Folge haben wir gekündigt.

      Sollten wir hinsichtlich der großen Herausforderungen nicht alle an einem Strang ziehen?
      GW:
      Es ist in den letzten Jahren überhaupt nichts passiert, um die großen Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, zu lösen. Also ist es nur konsequent, wenn dieser sich nicht verändert, dann verändern wir uns.

      "Selbstverständlich ist unsere Aktion offen für andere Verbände"

      Kurze Zwischenfrage Rheinland-Pfalz sind 2 Verbände?
      GW:
      Ja, es gibt das Rheinland und die Pfalz. Der Pfälzer Landesverband macht bei unserer Aktion nicht mit. Aber wir verfolgen unser Berufsbild und glauben an die Wertigkeit des Berufes.

      Haben Sie denn mit Kollegen anderer Landesverbände hierüber gesprochen?
      GW:
      Einige Friseurinnungen haben bereits nachgefragt, weil sie etwas auf Facebook gesehen haben. Aber wir werden Gespräche führen, wenn die Aktion publik ist. Ich freu mich über jeden, der sich anhängt.

      Was macht die Innung Rheinland anders?
      GW:
      Wir haben uns hier auch 2 Tage die Köpfe heiß diskutiert, aber das Gute ist, wir mögen uns alle und finden am Ende auch nach einer schwierigen Diskussion einen Konsens. Ich bin meinen Landesinnungsmeister Kollegen, dem Landesvorstand und den Vertretern der Mitgliedsinnungen für diese mutigen Entscheidungen sehr dankbar.

      Mensch, wir müssen doch endlich aus dem verstaubten Innungsimage raus. Wir setzen dafür stark auf ganz junge Leute und die geben uns auch ganz schön Zunder, die tun sich nämlich so einen „Sch…“ nicht an, wie einer mal ganz direkt zu mir sagte. Das war ein Wake-up Call.

      Lieber Guido Wirtz, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für Ihre Aktion. Ich bin gespannt auf die bundesweiten Reaktionen.

      Guido Wirtz ist Salonunternehmer von Guido Wirtz Friseursalon in Körperich und Vorsitzender Landesinnungsmeister des Landesverbandes Friseure & Kosmetik Rheinland 

       

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      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Diese Woche wurde der Lockdown verlängert. Wie betroffen ist RYF aktuell ?
      MB:
      Insgesamt hat uns Corona in 2020 € 5,2 Mio. Umsatz gekostet. In den zwei umsatzstärksten Phasen hatten wir geschlossen, das spüren wir. Was uns in 2021 verloren geht, ist noch gar nicht abzusehen. Nur dank des Mittels der Kurzarbeit und Anpassung der Kostenstruktur konnten wir den wirtschaftlichen Schaden, der natürlich immens ist, in Grenzen halten. Hier haben wir als Unternehmen, aber vor allem unsere Mitarbeiter große Opfer bringen müssen.

      Was hat Sie 2020 am meisten überrascht?
      MB:
      Wie viel anlassbezogene Besuche beim Friseur ausmachen!
      Nach dem Hoch im Mai hat sich die Frequenz in den Salons deutlich und nachhaltig verringert. Wir führen das auf vier Faktoren zurück: 1. Die Menschen haben Angst vor Infektionen oder gehören zur Risikogruppe, 2. Sie sind selbst wirtschaftlich betroffen und ihnen fehlt Geld, 3. Das fehlende Friseurerlebnis. Die Trennwände, das dauerhafte Maskentragen und die Distanz geben kein Gefühl einer Wohlfühloase. Und 4. Die Anlässe fehlen – normalerweise macht das 15-20% unserer Gäste aus. Auch beobachten wir, dass die männliche Kundschaft stärker zurückgegangen ist als die weibliche.

      Interessant, denken Sie, das ist ein Überbleibsel aus dem Lockdown?
      MB:
      Mit Sicherheit, viele Männer werden für sich das Selberschneiden entdeckt haben. Oder sie lassen die Haare länger wachsen. Aber ich bin sicher, dass auch die Herren den Salonbesuch nach der Krise wieder schätzen werden.

      „Wertschätzung …Darauf können wir nach der Krise aufbauen.“

      Oder Sie lassen eine FriseurIn nach Hause kommen…?
      MB:
      Das ist ja aktuell verboten und stellt eine große Gefahr dar. Sicherlich hat der Home-Service zwischen den beiden Lockdowns an Attraktivität gewonnen. Ich denke aber nicht, dass dies ein Trend ist, der nachhaltig unsere Branche prägen wird. Nichts kann einen Besuch in einem Friseursalon ersetzen. Hier wird professionell und sicher gearbeitet.  

      Ein positiver Effekt der Coronakrise ist, dass die Wertschätzung für unser Handwerk gestiegen ist. Darauf können wir nach der Krise aufbauen.

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Herr Breckwoldt, Sie setzen sich stark ein für die Reduktion der Umsatzsteuer auf 7%. Beschreiben Sie die aktuellen Herausforderungen!
      Marc Breckwoldt:
        Aktuell sehe ich einen zu singulären Fokus auf Corona und seine Folgen, viele glauben, dass wenn Corona weg ist, auch die Probleme weg sind, das wird aber so nicht sein. Die unterschwelligen Branchenprobleme werden bleiben. Diese wurden durch Corona verstärkt und beschleunigt, Corona ist dennoch nicht schuld daran.

      „Das führt zu einer massiven und ungerechten Wettbewerbsverzerrung…“

      Welche unterschwelligen Probleme?
      MB:
      Die Friseurbranche leidet seit Jahren unter einer gesetzlichen Wettbewerbsverzerrung. Kleinstbetriebe (Umsatz unter 22.500,- €) nehmen stark zu. Diese sind von der aktuellen Mehrwertsteuer von 19% befreit. Wir sprechen hier von mittlerweile über 30.000 Betrieben, die Preise ohne 19% Aufschlag verrechnen könne, das führt zu einer massiven und ungerechten Wettbewerbsverzerrung. Jetzt kommt noch hinzu, dass in der Coronazeit der Schwarzmarkt geblüht hat.

      Welche akuten Auswirkungen hat das?
      MB:
      Die Friseure leiden noch an schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen aufgrund der Lockdowns, sowie Kundenschwund aufgrund der Hygieneauflagen, Zutrittsbeschränkungen, Ängste, etc., Kapitalreserven sind aufgebraucht, viele sind noch im Überlebensmodus.

      Sie zeichnen ein recht pessimistisches Bild
      MB:
      Ich sehe zuversichtlich in die Zukunft, denn das Friseurhandwerk hat einerseits an Wertschätzung gewonnen, andererseits steht die Branche vor einer großen Welle der Bereinigung und Konsolidierung. Es gab in den vergangenen zwei Corona Jahren bereits massive Salonschließungen.

      War auch Ryf davon betroffen?
      MB:
      Bei Ryf haben wir 8 Salons geschlossen, einige davon haben wir zusammengelegt. Dies waren Salons, die bereits vor Corona angeschlagen waren.

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Du hast die ONE SHOT AWARDS in der Kategorie Texture Shots gewonnen. Hat sich seit dieser internationalen Auszeichnung etwas geändert?
      Ahmet Bilir:
      Es war für mich die erste internationale Award-Teilnahme. Die Auszeichnung German Hairdresser of the Year habe ich 2005 und 2006 erhalten, aber ein internationaler Award fühlt sich nach einer anderen Liga an. Ich bekomme nun viele Medienanfragen, wurde zu einer Talksendung eingeladen und abseits davon kommen nun deutlich mehr Neukunden-Anfragen rein.

      Was treibt dich an, für Awards Arbeiten einzureichen?
      AB:
      In erster Linie mache ich mit, weil ich Spaß an der Arbeit habe, meinen Stil und mein Können mit anderen vergleichen möchte. Auf diese Weise will ich herausfinden, ob andere Menschen das fühlen und verstehen, was ich transportieren will. Ehrlich gestanden, wollte ich auch einmal das ganze Spektakel eines Awards außerhalb der Heimat hautnah miterleben und sehen, wie eine Veranstaltung in dieser Größenordnung mit all den Shows organisiert wird.

      Themenwechsel Downgrading vs. Upgrading: Wo siehst du Vorteile bzw. Nachteile als Unternehmer?
      AB:
      18 Jahre lang führte ich einen größeren Salon mit 15 Bedienplätzen. Vor 7 Jahren habe ich mich bewusst von diesem Salonkonzept getrennt. Ich wollte einen kleinen, individuellen Salon mit privater Atmosphäre schaffen, einen Ort, wo die Zeit während der Behandlung stillsteht. Das war auch meine Intention beim Verkleinern: Ich wollte Tempo rausnehmen und mich voll und ganz auf meine Kunden einlassen.

      Bringt ein Salon-Downgrading wirklich mehr Ruhe in deinen Stylisten-Alltag?
      AB:
      Mein Salon fühlt sich wie ein Wohnzimmer an. Das verschafft auch mir ein anderes Arbeiten. Die Kunden sind meine Gäste, jede Person wird auch in einem separaten Zimmer behandelt. Es fühlt sich weniger nach Friseur-Salon, sondern nach Zuhause an.

      Wie zufrieden sind Sie mit den Corona-Hilfen des Staates?
      MB:
      Wir werden jetzt mit der Überbrückungshilfe III unsere ersten Erfahrungen machen. Nach dem ersten Lockdown hatten wir keinen finanziellen Anspruch, da unser Unternehmen zu groß für die Hilfen war. In der Theorie klingen die Hilfen ja alle erstmal gut, wie es in der Praxis dann ausschaut, werden wir noch erfahren. Fakt ist aber, dass es viel zulange dauert, bis die Hilfe ankommt.

      Wie halten Sie das Unternehmen RYF, immerhin 70 Salons und 600 Mitarbeiter, liquid?
      MB:
      Wir haben in den letzten Jahren erfolgreich gewirtschaftet, haben Reserven angelegt und konnten bisher ohne fremdes Geld die Krise meistern. Natürlich stellt auch uns die Krise vor eine echte wirtschaftliche Herausforderung.

      Das Hamburger Abendblatt schrieb über RYF Salonschließungen. Da drängte sich auf, nach Klier geht der nächste in die Insolvenz!
      MB:
      Die Überschrift des Artikels hat mich geärgert, aber wenn man den Artikel ganz liest, sieht man, dass ich mich differenziert geäußert habe. Wir haben ein starkes Fundament.

      „Die Krise stellt uns vor Entscheidungen,
      wie zukunftsfähig ein Salonstandort ist…“

      Aber Sie schließen Salons!?
      MB:
      Ein Filialunternehmen ist immer in Bewegung. Mal schließen wir Salons, dann öffnen wir wieder welche. Die Krise stellt uns vor Entscheidungen, wie zukunftsfähig ein Salonstandort ist, aber das war auch schon vor Corona so.

      Was unterscheidet Sie von anderen Filialisten?
      MB:
      Wir haben uns für ein Premiumkonzept entschieden und liegen preislich über vielen unser filialisierten Mitbewerbern. In den letzten 10 Jahren haben wir uns massiv qualitativ weiterentwickelt, haben einen umfangreichen neuen Markenauftritt umgesetzt und investierten viel in Weiter- und Ausbildung. Das Image von RYF und die Strategie in Richtung Premium zu gehen, unterscheidet uns von vielen anderen filialisierten Unternehmen und hebt uns deutlich ab. Und wenn wir vor der Frage stehen, ob wir an manchen Standorten den Mietvertrag verlängern wollen, müssen wir uns bewusstwerden, ob dort das Premium Konzept auch weiterhin noch einen Sinn hat. Dementsprechend schrumpfen wir immer mal wieder, wachsen allerdings auch weiter, in dem wir andere Salons übernehmen.

      Wie partnerschaftlich geht es in Corona Zeiten zu?
      MB:
      Wenn ich das pauschal zusammenfasse, bin ich wirklich positiv überrascht. Wir haben mit allen Partnern, Lieferanten und Vermietern einen sehr guten Kontakt und suchten immer gemeinsam nach Lösungen, die für beide vereinbar sind. Von gesenkten bis hin zu erlassenen Mieten und Stundungsvereinbarungen konnten wir uns mit fast allen Partnern einigen. Das ist der langjährigen offenen Kommunikation mit unseren Partnern geschuldet. Das große Erlebnis war aber auch das partnerschaftliche Zusammenhalten und Zusammenwachsen mit unseren Mitarbeitern. Eine solche Krise kann man nur gemeinsam meistern.

      Gab es letztes Jahr große Enttäuschungen?
      MB:
      Natürlich gab es Einzelfälle, wo es von Seiten der Vermieter keinerlei Entgegenkommen gab. Das ist sehr enttäuschend. In einem Fall sind wir seit über 30 Jahren ein treuer und verlässlicher Mieter. Wenn dann der Vermieter zu gar keinem Entgegenkommen bereit ist, stellt man die Partnerschaft natürlich in Frage.   

      Sie haben nun gemeinsam mit 4 Kolleg*innen (Gabriele und Wolfgang Pertsch, Oliver Schmidt, Heiko Schneider) eine Initiative  „Friseure brauchen Zukunft“   gestartet, mit der Forderung nach einer Reduktion auf 7% Mehrwertsteuer.
      Wie kam es dazu?
      MB:
      Wir teilen die Meinung, dass sich die Friseurbranche in einer existentiellen Krise befindet. Es gibt unendlich viele strukturelle Verwerfungen in unserer Branche. Corona ist noch nicht vorbei, schon spüren wir die Auswirkungen von Ukraine Krieg, Inflation, indexierte Mieten steigen, Energiekosten explodieren und dann kommt der Mindestlohn.

      Mit welchen Folgen rechnen Sie?
      MB:
      Der größte Kosten-Faktor der Betriebe sind die Personalkosten, diese werden weiter steigen. Das wird weitere Betriebe in die kleine Selbstständigkeit drängen. Notwendige Preiserhöhungen werden schwer durchzusetzen sein. Vor allem dann nicht, wenn Kleinstunternehmer diese Nachfrage ohne Preiserhöhung bedienen können.

      Wie wird das langfristig den Markt beeinflussen?
      MB:
      Ausbildungsverträge gehen weiter massiv zurück, Unternehmen können sich das ja nicht mehr leisten. 80% der Salons haben sich bereits aus der Ausbildung verabschiedet, jährlich treten immer weniger Auszubildende an. Solange es aber außerhalb des Dualen Systems keine Möglichkeit gibt, Friseur zu werden, läuft die Branche auf einen massiven Personalmangel zu. Wir haben strukturelle Probleme und jetzt kommen kostentechnische dazu.

      Haben nicht alle Branchen mit Kosten zu kämpfen?
      MB:
      Im Gegensatz zu anderen Branchen können wir aktuelle Kostensteigerungen nicht durch Digitalisierung oder andere Innovationen kompensieren. Im Umkehrschluss heißt das, wir müssen Preise massiv erhöhen, um weiter wirtschaften zu können. Wir brauchen politische Unterstützung und deshalb fordern wir eine Reduktion der Umsatzsteuer auf 7% , um einen faireren Wettbewerb zu ermöglichen.

      „Es kann nicht sein, dass immer nur wir geben müssen…“

      Mit welchen Kostensteigerungen rechnen Sie?
      MB:
      Die Politik zwängt dieser Branche mit dem Mindestlohn eine Kostenerhöhung von 20% auf, neben den anderen Kostensteigerungen, die wir zu schultern haben. Ich bin ein großer Verfechter von höheren Löhnen und auch höheren Preisen für eine faire Dienstleistung, aber es kann nicht sein, dass immer nur wir geben müssen. Das trifft seriöse Unternehmer. Wir brauchen eine Entlastung, um eine Hyperinflation im Salon zu vermeiden. Mit dieser Petition und der begleitenden Kampagne verschaffen wir uns gesellschaftliches und politisches Gehör.  

      Ist das nicht Aufgabe des Zentralverbands?
      MB:
      Ich sehe uns mit dieser Aktion als Unterstützer des Zentralverbandes und wollen die Forderung, die der ZV seit Jahren stellt, mit dieser Petition untermauern. Wenn unsere Forderung Gehör findet, ist der Zentralverband der einzig legitime Ansprechpartner für die Politik.

      Was kann eine Petition bewirken?
      MB:
      Wen wir binnen 6 Wochen 50.000 Unterschriften sammeln, dann genießen wir ein Anhörungsrecht im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages.
      Diese Petition wird aber auch die Geschlossenheit des Friseurhandwerks für eine Sache demonstrieren. Das Ganze wird eine breitangelegte Medienkampagne, unterstützt von Industrie, Großhandel, Verbänden, Salonunternehmen und allen Friseur*innen, um mit starken Botschaften in ganz Deutschland wahrgenommen zu werden.

      Die One Shot Award Gewinner-Billder von Ahmet Bilir | Credit: Frank Bayh & Steff Rosenberger-Ochs Photographie BFF Professionals

      Was bedeutet für dich der Zusatz „Prive“? Gibt es nun einen Unterschied zu konventionellen Salons?
      AB:
      Den Ausdruck Prive wählte ich bewusst, da ich beruflich oft in Paris unterwegs war und so ein Stück Frankreich in meinem Salon integrieren wollte.

      Wie groß ist dein Team?
      AB:
      Neben mir gibt es noch eine weitere Stylistin. Eine Rezeptionistin kümmert sich um alles Organisatorische sowie um den Empfang. Sie hilft beim Kimono anziehen, serviert Getränke, beantwortet Mails, kassiert und nimmt mir die Warenbestellung ab. Sie ist zwar nicht produktiv am Kunden, sorgt aber für ein Wohlbefinden. Das macht viel aus.  

      RYF Premium Friseursalon am Hamburger Hauptbahnhof
      Luxuriöses und stilvolles Ambiente | C: Pieter-Pan Rupprecht

      Sind RYF Mitarbeiter in Kurzarbeit?
      MB:
      Ja weitestgehend. Wir machen ein wenig Online-Weiterbildung und zusätzlich haben wir ein digitales Angebot für unsere Azubis.

      Wie ist die Erfahrung mit Ihren MitarbeiterInnen in dieser Krise?
      MB:
      Es ist ein Wahnsinn, was unsere MitarbeiterInnen alles leisten! Seit knapp einem Jahr stehen sie an vorderster Front und das in einer Zeit, in der man Kontakte vermeiden soll. Ich bin dankbar für diese unglaubliche Leistung und auch das Verständnis. Ich blicke dankbar, optimistisch und positiv ins neue Jahr, denn mit solchen MitarbeiterInnen kann man nur gewinnen!

      Nutzen Sie die Corona Prämie?
      MB: Ja, damit wollen wir all unseren Mitarbeitern für ihre unglaubliche Leistung in diesem Sonderfall danken und Anerkennung zeigen.

      Finden Sie es richtig, Friseursalons geschlossen zu halten?
      MB:
      Als Inhaber von RYF, rein wirtschaftlich und rational betrachtet, kann ich es nicht verstehen. Wir sind Hygieneprofis und haben ein funktionierendes Hygienekonzept. Es wurde alles dafür getan, dass ein sicherer Friseurbesuch möglich ist. Bei über 400.000 Gästebedienungen zwischen Lockdown 1 und 2, ist bei uns kein Infektionsfall aufgetreten. Dies hatte Bundesgesundheitsminister Spahn ja auch schon frühzeitig erkannt. Seine Aussage „Friseure müssen nicht wieder schließen“ war goldrichtig!

      Was ist Ihre konkrete Forderung an die Politik?
      MB:
      Öffnet die Salons! Auf den Straßen laufen, trotz Lockdown, einige mit gut geschnittenen Haaren durch die Gegend, obwohl Salons geschlossen sind. Das wird dann zu Hause schwarz gemacht. So entstehen deutlich mehr Kontakte, als wenn man uns öffnen ließe. Also ist die Schließung zur Eindämmung des Infektionsrisikos kontraproduktiv. Ich bin der Meinung, dass man uns ohne Sorge wieder öffnen könnte. Von mir aus auch mit FFP-2-Masken, die stell ich gerne zur Verfügung.

      „Uns fehlt eine laute Stimme, ein Gesicht, das für uns einsteht.“

      Wie könnten Sie sich ein Lobbying für die Friseurbranche vorstellen?
      Den pauschalen Lockdown im Dezember konnte ich noch nachvollziehen. Jetzt fordere ich von der Politik mit einem Skalpell an einer Lösung zu arbeiten. Das heißt nicht einfach pauschal alles zu schließen, sondern von Branche zu Branche zu schauen, wo könnte man wieder öffnen. Uns fehlt eine laute Stimme, ein Gesicht, das für uns einsteht. Die Landesinnungsverbände und der Zentralverband haben auch nur eingeschränkten Handlungsspielraum und geringe zur Verfügung stehende Mittel. Das verstehe ich auch, aber wenn der Gesundheitsminister meint, dass wir mit diesem Wissen von heute nicht mehr schließen müssten, brauchen wir eine laute Stimme, die hinterfragt, warum wir dann doch drei Monate später wieder zusperren müssen. Bewegungen gibt es zwar, aber die werden nicht laut genug kommuniziert.

      Wie planen Sie 2021?
      Momentan ist das ganz schwierig. Wahrscheinlich wird es 3 Phasen geben: Bei einer Wiedereröffnung wird es wieder einen Run auf die Friseure geben, danach wird sich die Frequenz auf Vorjahresniveau reduzieren mit ca. 20 – 25% weniger Gästen. Meine Hoffnung ist, dass wir ab dem 3. oder 4. Quartal wieder zur Normalität zurückkehren und erfolgreich und normal weiterarbeiten. Wir haben viele strategische Projekte vor, die Digitalisierung und Weiterbildung wird einen riesigen Push erhalten.

      Was planen Sie in Bezug auf Digitalisierung?
      MB:
      Terminvergabe ist das größte Projekt! Wir arbeiten an einem System, dass Termine effizient auf unsere KundInnen abstimmt und Termine vorschlägt, die es sich automatisch aus der Besuchsinformationen zieht.

      Mit wem arbeiten Sie da zusammen?
      Das machen wir selbst, ich komm ja aus der IT- und Beratungsbranche und bin sehr IT-affin. Seit vielen Jahren haben wir ein ausgeklügeltes Informationssystem, um die Flut an Daten zu analysieren und daraus Schlüsse zu ziehen. Wir waren eines der ersten Unternehmen, die den gesamten Prozess der gesetzliche vorgeschriebenen Kontaktdaten-Dokumentation direkt bei der Wiedereröffnung im Mai vollständig digital abgebildet hatte. Da sind wir gut unterwegs.

      Preiserhöhung. Wie gehen sie damit um?
      Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass die Branche mit der Preisentwicklung nicht mutig genug ist. Wir sind da ganz anders. Wir erhöhen regelmäßig die Preise, aber investieren auch in die Qualität der MitarbeiterInnen und der Salons. Unser Ziel –Qualität und Leistung müssen immer stärker steigen als der Preis.

      Und nach dem Lockdown?
      MB:
      Wir haben nach dem 1. Lockdown die Preise nicht erhöht, aber einen Hygieneaufschlag verlangt. Diese 2-4€ pro Besuch mehr steckten wir in unser Hygienekonzept. Mit der Mehrwertsteuersenkung haben wir die Preise nicht gesenkt. Unsere Kunden haben uns deswegen auch nicht abgestraft. Wir haben mit den etwas höheren Erträgen Boni für unsere MitarbeiterInnen ausgezahlt.

      Um langfristig wirtschaftlich zu gesunden, muss man Preise erhöhen. Ein Teil der Kosten muss von Kunden mitfinanziert werden, dafür können wir ihnen eine super Leistung in einem sicheren Umfeld gewährleisten. Mit der wachsenden Wertschätzung unseres Handwerks, bin ich überzeugt, dass das unsere Gäste auch mitmachen werden.

      „… zuversichtlich, dass wir gestärkt und auch besser aus dieser Krise herausgehen als wir hineingegangen sind.“

      Auf was freuen Sie sich am Allermeisten in 2021?
      Am allermeisten freue ich mich darauf, dass wir uns wieder begegnen können. Es fehlt die Nähe zu MitarbeiterInnen und Gästen. Ich freue mich auf die Zukunft und bin zuversichtlich, dass wir gestärkt und auch besser aus dieser Krise herausgehen als wir hineingegangen sind. Es wird den ein oder anderen treffen, der es nicht schaffen wird, aber die, die es schaffen werden, werden gesund und voller Tatendrang und Optimismus in die Zukunft starten. In jeder Krise entstehen immer auch neue Chancen, man muss nur hart arbeiten, um sie zu nutzen.

      Vielen Dank für das ausführliche Gespräch und weiterhin viel Erfolg und Tatendrang.

      _________________

      Marc Breckwoldt ist Geschäftsführer der RYF Friseure Gruppe

      70 Standorte in Deutschland und der Schweiz

      Ca. 600 MitarbeiterInnen

      Sind Kunden überhaupt daran interessiert?
      MB:
      Ich glaube, viele Kunden wissen gar nicht, mit welchen Herausforderungen wir zu kämpfen haben. Ein schöner Nebeneffekt könnte sein, dass wir bei unseren Kundinnen und Kunden ein positives Bewusstsein für kommende Preiserhöhungen schaffen. Ich bin überzeugt, dass wir viele Menschen begeistern und erreichen.

      Viele Salons tun sich noch immer schwer mit Preiserhöhungen, wie wird sich diese Angst nehmen lassen?
      MB:
      An Preiserhöhungen wird kein Weg vorbeiführen. Wenn man offen und positiv kommuniziert, dann wird das auch vom Kunden positiv aufgenommen und verstanden. Man darf nicht vergessen, der Kunde sieht uns nicht als Branche, sondern sich selbst in seiner Beziehung zu seiner Friseurin und da müssen wir ansetzen. Friseure, die jedoch langfristig nicht mit angemessenen Preisen arbeiten, werden nicht überleben.

      Kann die Senkung der Mehrwertsteuer auf 7% die Preiserhöhung unnötig machen?
      MB
      : Nein, die Preise werden wir dennoch erhöhen müssen, allerdings nicht so massiv, wie ohne Mehrwertsteuerreduktion. Man muss sich allerdings vor Augen halten, dass mit steigenden Preisen auch der Anspruch der Kunden steigt. Wir sind weiter gefordert, in Qualität zu investieren.

      „Die Branche muss sich selbst sanieren…“

      Was versprechen Sie sich langfristig?
      MB:
      Eine Senkung würde uns wieder finanzielle Luft für zukunftsgerichtete Investitionen geben und für einen fairen Wettbewerb sorgen. Wir müssen Perspektiven schaffen für einen guten Lohn, eine gesellschaftliche Anerkennung als Handwerk und vielleicht sind das jetzt alles Chancen. Letztendlich muss sich die Branche selbst sanieren.

      Hinter dieser Initiative steckt viel Arbeit, was motiviert sie persönlich?
      MB:
      Nach zwei Jahren, die von der Pandemie geprägt waren, müssen wir jetzt die Weichen für die Zukunft stellen. Die Probleme, die ich hier beschrieben habe, betreffen ja ein Großteil der gesamten Branche. Mich motiviert der Zuspruch und wie positiv unsere Bemühungen von allen aufgenommen werden – von Kollegen, den Verbänden und Branchenorganisationen, aber auch von unseren Industrie- und Großhandelspartnern. Natürlich bin ich auch sehr dankbar, dass uns imSalon so großartig unterstützt. Meine Mit-Initiatoren und ich haben hier einen Anfang gemacht – gewinnen können wir nur, wenn wir uns alle gemeinsam für unser Ziel einsetzen. Gefühlt bringt dieses Thema gerade alle an einen Tisch und zeigt, ‚Hey‘ wir haben eine große, gemeinsame Aufgabe vor uns.

      Die Petition ist heute gestartet, ihr größter Wunsch?
      MB:
      Ich ersten Schritt würde ich mir wünschen, wenn viele Branchenteilnehmer über Ihre sozialen Kanäle, Netzwerke und ihn den Salons auf unsere Kampagne aufmerksam machen und Ihre Kunden mit ins Boot holen würden. Auf unserer Webseite stehen viele Infos zum Download bereit. Ich nächsten Schritt würde ich mich natürlich freuen, wenn wirganz bald schon 50.000 Unterschriften haben und eine inszenierte Übergabe der Petition in Berlin machen könnten.

      Herr Breckwoldt, ich wünsche viel Erfolg für die Petition. imSalon wird die Initiative aktiv unterstützen, denn #friseurebrauchenzukunft 

      "Wissen ist wie das olympische Feuer, das weitergegeben muss, damit es nicht erlischt."

      Hast du dich beim Verkleinern bewusst gegen Auszubildende entschieden?
      AB:
      Ganz und gar nicht. Wir haben einen weiteren Raum und somit Kapazität für insgesamt 3 Friseure. Ich habe viel zu geben und ich möchte gerne mein Wissen an andere vermitteln. Ich sehe das, wie das olympische Feuer, das weitergegeben muss, damit es nicht erlischt. Es ist schön zu sehen, wie man ein Fundament als Rüstzeug mitgibt und verfolgt, was daraus gemacht wird. Ich freue mich so sehr für meine ehemaligen Azubis, die sich irre gut weiterentwickelt haben.

      "Gute Dienstleistung wird in naher Zukunft immer kostbarer. Das ist auch der Grund, warum man vor angemessenen Preisen nicht zurückschrecken darf."

      Warum bildest du aktuell nicht aus?
      AB:
      Ich habe nicht die passende Person gefunden. Wenn ich ausbilde, habe ich eine Verantwortung, das muss aber von der anderen Seite auch passen. Das fehlte leider in den letzten Jahren. Ich setze auf bestimmte Umgangsformen und Verhaltensweisen. Wir haben im Salon Ansprüche, die müssen gelebt werden. Hier meine ich nicht den Schulabschluss, der ist immer zweitrangig für mich. Man kann alles lernen, wenn der Wille da ist. Manchmal ist man in der Schule auf einer anderen Welle als es in der Praxis der Fall ist.

      "Die Mittelschicht-Kunden werden wegbrechen und du musst entscheiden, willst du billig sein und Masse abfertigen oder dich im oberen Preissegment positionieren."

      Wo siehst du die Zukunft des Friseurhandwerks?
      AB:
      Wir Friseure dürfen keine Angst haben, wir brauchen uns nichts verstecken, denn gute Dienstleistung wird in naher Zukunft immer kostbarer. Das ist auch der Grund, warum man vor angemessenen Preisen nicht zurückschrecken darf. Meine Meinung als Mensch und Friseur: Die Mittelschicht-Kunden werden wegbrechen und du musst entscheiden, bist du billig und willst Masse abfertigen oder dich im oberen Preissegment positionieren. Da gehe ich doch lieber mit dem Preis nach oben, da ich einen Anspruch an meine Leistung habe.

      Gebt der Forderung mit eurer Stimme Gewicht   ► ZUR PETITION

       

      Apropos Preis: Du bietest Styling-Packages an. Was war dein Gedanke dahinter?
      AB:
      Wenn du im Spa bist, stehen auch immer wieder Pakete zur Verfügung. Ich biete „Queen for a Day“ mit 60 Minuten Auszeit an. Das beinhaltet Waschen, ein Treatment, Handpeeling, Föhnen und Styling, prickelnder Prosecco inklusive. Diesen Beauty-Wellness-Kurzurlaub gibt es um 100 Euro zu buchen.  

      Wann ergibt sich die Zeit für dich, um voll und ganz in kreative Prozesse für Awards einzutauchen?
      AB:
      Ich habe einen Friseur-Freund in New York, Mustafa Yanaz. Er ist auch Fashion-Stylist und arbeitet für große Kampagnen: Gucci, Chanel, für Vogue Italia oder mit Bella Hadid - eine Liga, die seinesgleichen sucht. Ab und an nehme ich mir eine Auszeit, um in seiner Werkstatt zu üben, testen, mich inspirieren zu lassen. Ich gebe mich meinem inneren Kompass ganz hin und dann entstehen meine Kollektionen.

      Was ist als nächstes geplant?
      AB:
      Ich spiele mit dem Gedanken beim nächsten Oneshot Award bei anderen Rubriken mitzumachen. Diese Social Media Awards sind eine tolle Möglichkeit, unkompliziert einzureichen. Es erleichtert ungemein, neben der Arbeit, einfach via Instagram Bilder hochzuladen und auf diese Weise einzureichen.

      Dann bleiben wir gespannt, wie es in Zukunft mit Ahmet Bilir weitergeht. Alles Gute für die Zukunft und vielen Dank für das offene Gespräch.

      #MonochromaticBasalt meets #PlatinumOpal

      Der Express Face Framing Service gibt ein spannendes Farbspiel in neutrales Blond. Der Bereich um das Gesicht wird aufgehellt und gleichzeitig eine kontrastreiche, kühle Tiefe hinzugefügt. Durch diese Technik treten die Gesichtskonturen optisch hervor und ein Block-Effekt wird erzielt. Die Farbrezeptur #MonochromaticBasalt wird dabei von #PlatinumOpal Tönen umrahmt.

      #SeafoamBlue loves #PlatinumMauve

      Der Blocked Face Framing Service ermöglicht eine kreative Variante des Trend-Services durch eine Kombination von Pastelltönen wie Meeresblau und blassviolettem Platin. In diesem Look heben sich die Farbrezepturen #SeafoamBlue und #PlatinumMauve in marmorierter Optik von dem natürlichen Steinblond ab. Der Kontrast wird hier nicht durch Hell und Dunkel bestimmt, sondern durch eine Mischung aus Farbtönen. So entsteht ein Face Framing, das beruhigend und belebend zugleich wirkt.

      Credit: Wella Professionals | Blocked Face Framing Service

      Step 1 | Der gesamte Bereich um das Gesicht herum wird bis zum Ansatz aufgehellt und diagonal durch das restliche Haar gearbeitet.
      Step 2 | Der Großteil des Haares wird mit einem Glaze in der Nuance Seafoam Blue erarbeitet, wobei das Haar um die Gesichtskontur ausgespart wird.
      Step 3 | Als idealer Abschluss verleiht das neue Shinefinity Glaze den hellen Bereichen ultra Glanz und eine Nuancierung.

      Die neuen Face Framing Techniken wurden umgesetzt mit den drei neuen Nuancen von Shinefinity

      • Natural Flash (101/0)
      • Lavender Flash (101/6)
      • Opal Flash (101/8)

      Die Shinefinity Nuancen werden nach einer Aufhellung angewendet, haben mit nur 5 Minuten eine ultrakurze Einwirkzeit und können alleine oder kombiniert zum Einsatz kommen. Die Tönungslasur pflegt das Haar und gibt einen eindrucksvollen Glanz. 

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Wo arbeitest du als Barber?
      Louiz:
      Ich habe keinen eigenen Barbersalon, sondern arbeite zur Stuhlmiete. Ich habe mein Unternehmen zu Hause angemeldet und bin bei Johns Barbershop in Hamburg eingemietet. Bis vor Kurzem war das ein Barber&Son Showroom für Barbierstühle mit zwei Barbern, mittlerweile sind hier mehrere Kollegen eingemietet. Wir sind wie ein Team, obwohl wir unterschiedliche Unternehmen sind. Das Geschäft läuft gut, ich habe aufgestockt und einen zweiten Stuhl angemietet sowie einen Angestellten, den ich in Vollzeit zahle.

      Warum Stuhlmieter und nicht ein eigener Salon?
      Louiz:
      Wegen der freien Zeiteinteilung und dass man selbst weniger zu organisieren hat. Ich bin nur auf mich und meine Kunden eingestellt. Wenn ich mir morgens freinehmen möchte, dann mache ich das. Theoretisch könnte ich drei Wochen im Monat freimachen, wenn sich das finanziell ausginge. Ich zahle einen fixen Preis, in dem alles inkludiert ist - Miete, Strom, Wasser, Produkte. Ich arbeite mit eigenem Buchungssystem, die Kunden buchen direkt bei mir. Das ist praktisch mein eigener Laden in einem anderen Laden, mit eigenem Logo und eigenem Schlüssel, sodass ich kommen und gehen kann, wann ich will.

      Du nutzt ausschließlich die Produkte vor Ort?
      Louiz:
      Es gibt Produkte vor Ort, die wir mitbenützen können, um „Fremdprodukte“ kümmern wir uns selbst. Ich habe ein eigenes Produktregal und ordere meine Produkte entsprechend bei den Firmen.

      Was ist die Herausforderung beim Stühle mieten?
      Louiz:
      Stuhlmieten ist eine schnelle Methode, um sich selbstständig zu machen. Ich bin am 1. März 2020 nach Corona gestartete, gleich als wir wieder aufsperren durften und war sehr froh, John Barber&Son kennengelernt zu haben.

      Beim Stühle mieten ist es vorteilhaft, einen gut funktionierenden Kundenstamm zu haben, ich würde sagen, so um die 250 Leute, um durchgehend ausgebucht sein zu können. Ich habe inzwischen meine Stammkundschaft und nehme keine Neukunden mehr an.

      Was verlangst du für einen Herren-Haarschnitt?
      Louiz:
      50 Euro.

      Und du arbeitest wie oft?
      Louiz:
      Ich arbeite 6 Tage die Woche. Für mich ist mein Job ja eher ein Hobby. Ich fahre dahin, treffe meine Jungs und dazwischen schneide ich Haare.

      Apropos, wie viele Haarschneidemaschinen besitzt du?
      Louiz:
      Ich habe eine der umfangreichsten Sammlungen an Haarschneidemaschinen besessen, zuletzt waren das 25 Stück. Die Sammlung umfasste sowohl personalisierte Modelle als auch Sonder-Editionen und limitierte Maschinen, die es nur auf dem amerikanischen Markt gibt. Leider gab es im Salon einen Einbruch, geblieben sind mir drei Maschinen. Hier war ich richtig froh, BaByliss an meiner Seite zu haben, auf deren schnelle Unterstützung ich mich verlassen konnte.

      Das mit der Sammlung ist sehr ärgerlich, wann hast du mit dem Sammeln begonnen?
      Louiz:
      Als die erste goldene BaBylissPRO Maschine herauskam, das war 2018. Das hatte ich damals gepostet und dadurch ist Babyliss auf mich aufmerksam geworden und ich wurde Ambassador der Marke.

      Und hast du trotz der Annehmlichkeiten als Stuhlmieter Pläne, irgendwann deinen eigenen Shop zu eröffnen?
      Louiz:
      Auf jeden Fall mache ich irgendwann auch mein eigenes Geschäft auf. Ich bin schon auf der Suche nach einem eigenen Laden - aber ganz entspannt, denn derzeit ist das für mich so perfekt.  

      Danke für das Gespräch und für deine Pläne wünsche ich dir weiterhin viel Spaß und erfolgreiches Umsetzen.

      Über Louiz Blendz:

      Mitte April sorgten Promis über den Globus für 6 Stunden Unterhaltung - alles im Zeichen der Corona-Pandemie. Musiker gaben Performances zum Besten und Gesichter aus Politik und Medien zeigten Solidarität der WHO gegenüber, im Kampf gegen das weltweit verbreitete Virus. Wir haben das besondere Event mitverfolgt und stellten fest: Locken-Looks wohin das Auge reicht!

      Wer das Online-Event nicht verfolgt hat, kann dieses natürlich sofort nachholen. Den Link zum Video gibt es am Ende des Beitrages.

      BaByliss PRO Artist Theo Schnürer empfiehlt für Camilas Look folgendes Tool:
      BaBylissPRO 4Artists DIGICURL in 16mm

      Und so klappt der Look:

      Schritt 1:
      Hitzeschutzspray
      auf die gesamte Länge des Haares verteilen. Für mehr Textur und besseren Halt ► Sea Salt Spray (neu von Authentic Beauty) auf das Haar sprühen und Haare, bis sie trocken sind, föhnen.

      Schritt 2:
      Dünne Haarsträhnen passéweise abtrennen
      und mit dem Lockenstab bearbeiten. Tipp: Strähnen einmal links und einmal rechts um den Lockenstab drehen.

      Schritt 3:
      Mit etwas Geduld sind alle Haare schön gewellt. Das Ergebnis mit Haarspray fixieren.

      Weitere Locken-Looks von Camila Cabello, JLo, Beyonce oder Michelle Obama und wie man diese hinbekommt gibt es in folgendem ► Artikel.

      Mit Viva Magenta hat Pantone ein kraftvolles Statement für 2023 vorgegeben. 

      Alle Details zum neuen Farbton ►Link

      Ob auf dem Kopf, den Lippen oder im Salon… Wir haben einige Ideen gesammelt, wie ihr diese pulsierende Farbe ins Salonbusiness integrieren könnt:

      Kostja Epp im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Kostja, was bedeutet deine Haarschneidemaschine für dich?
      KE:
      Meine Haarschneidemaschine, wie alle meine Tools, bedeutet für mich ALLES. Sie ist Essen, Hobby, Leidenschaft, Liebe. Ich habe durch diesen Job meine Liebe gefunden. Meine Läden sind schicker eingerichtet als mein Wohnzimmer, weil ich da viel mehr Zeit verbringe. Ich sehe den Job nicht als Job, das ist mein Leben.

      Can Avci im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Can, du bist einer der bekanntesten Barber der Berliner Szene. Was bedeutet deine Haarschneidemaschine für dich?
      Can Avci:
      Ich bin eins mit meinen Geräten, ich arbeite mit ihnen und das ist wie ein guter Freund, der immer an deiner Seite ist.

      Was war das Höchste, was du für eine Maschine bezahlt hast?
      CA:
      Na ja, das kommt auf die Situation drauf an. Als Azubi ist der kleinste Betrag hoch. Damals habe ich mit der günstigsten Panasonic angefangen. Darauf habe ich aber auch aufgepasst, wie auf einen Rohdiamanten.

      Tousled Hair

      Die Beach-Waves wurden vom Tousled Hair Look abgelöst: Wellen sind von nun an nicht mehr perfekt gestyled, sondern sollen bewusst "messy" wirken. Dabei spielt die Länge der Haare keine Rolle. Tousled Hair kann sowohl bei kurzen als auch langen Haaren umgesetzt werden.
      Wir haben bei ► BaBylissPRO nachgefragt, wie man die Haar-Trends der Stars hinbekommt.

      So geht der Look: Tousled Hair 

      Für Touseld Hair, wie bei Beyonce oder JLo eignet sich ein 32mm oder 25mm Lockenstab. Dafür werden die Haarsträhnen passéweise abgetrennt. Es ist darauf zu achten, die Strähnen in verschiedene Richtungen zu drehen - abwechselnd einmal links und einmal rechts um den Lockenstab. Anschließend wird jede Strähne mit Haarspray fixiert.
      Profi-Tipp von André Schulz: "Die vorderen Strähnen nach außen um den Lockenstab wickeln, das verleiht dem Gesicht einen schönen Rahmen. Für mehr Natürlichkeit bearbeite ich die Locken anschließend mit den Fingern nach und ziehe diese leicht auseinander - dadurch wird das Resultat noch sanfter."
      Unsere Produktempfehlung: ► BaByliss PRO 4 Artists DIGICURL Lockenstab

      Viva Magenta ruft nach Haarfarbe

      Eure mutigsten KundInnen an die Front. Mit diesen Haarfarben könnt ihr punkten:

      Dein Lieblingstool?
      KE:
      Wir haben bei BaByliss PRO so viele Maschinen, die alle ein wenig anders sind. Jede Maschine hat ihr eigenes Ding. Aktuell begeistert mich die Lo-Pro, die liegt unglaublich gut in der Hand. Vor allem bekommt sie wunderschöne Übergänge für die aktuell trendigen Taper-Fade Crops hin. Ich liebe sie.

      Hast du dir eigentlich auch eine Maschine von BabylissPRO Custom FX personalisieren lassen?
      KE:
      Ja klar! Etwas, das sehr gut zu mir passt (grinst)

      Jetzt bin ich neugierig!Kostja holt eine pinkfarbene Haarschneidemaschine der FX Custom-Serie hervor.
      KE: Ich bin ein Mensch von leben und leben lassen! Ich muss mich nicht mit Flaggen positionieren, um meinen Standpunkt zu vertreten. Mir ist aber eine Botschaft sehr wichtig, „Let the colours free“ - Lasst die Farben frei.

      Pink – Wow, das finde ich sehr mutig.
      KE:
      Pink hat ja nichts mit sexueller Orientierung zu tun. Für mich ist es wichtig, dass man Menschen nicht über Farben in eine Schublade schiebt. Deswegen habe ich mich für Pink entschieden.

      Was sagen die Frauen in deinem Team dazu?
      KE:
       Die finden das cool. Ich hab‘ richtig tolle Mädels, einige sind richtig gute Barber. Viele Kunden hinterfragen tatsächlich, ob Frauen Bärte schneiden können. Seit wann bestimmt ein Geschlecht, was jemand kann?
      Wir reden ja nicht von Sport, wo es körperlich Unterschiede gibt, sondern vom Handwerk und ich habe einige Barbierinnen, die das super machen.
      Also ich wollte das Farben-Statement aufgreifen, es ist unerwartet und räumt mit Klischees auf.

      "Wir bluten alle das gleiche Blut und jeder muss zum Friseur."

      Bist du politisch aktiv?
      KE:
      Eigentlich will ich mich gar nicht politisch positionieren, ich bin viel zu harmoniesüchtig. Ich bin der Meinung, jeder ist frei mit seinen Gedanken.  Dennoch muss man respektvoll miteinander umgehen und seine Meinung nicht jedem auf die Nase binden, vor allem wenn ich weiß, es stört denjenigen. Wir wollen weiter koexistieren und diese Koexistenz zwischen uns, die finde ich wichtig, ob vegan, Fleischesser, gay, hetero, Jude oder Araber, ist doch alles wurscht. Wir bluten alle das gleiche Blut und jeder muss zum Friseur.

      Hast du selbst negative Erfahrungen gesammelt?
      KE:
      Ich habe russische Wurzeln und du glaubst gar nicht, was ich mir von Kunden direkt ins Gesicht anhören musste, als der Krieg losging. Schlimm, mit welchen Scheuklappen manch einer durch die Welt springt. Ich respektiere andere, erwarte aber auch Respekt. 
      Wenn wir alle so denken würden, dann gäbe es viel weniger Leid und Krieg und alle könnten viel glücklicher sein. Also raus aus Schubladen, Free the colours.

      Lieber Kostja, toll, was man mit einer Haarschneidemaschine alles bewegen kann. Free the Colours, eine schöne Botschaft.
       

      Über Kostja Epp

      Kostja heißt eigentlich Konstantin und ist Inhaber des Offenbacher Salons NOJA (Unisex Salon + Barber Shop) und BabylissPro Ambassador.

      Lange Haare und Vollbart sind sein Markenzeichen, so manch einer verwechselt ihn mit AquaMan. Kostja ist 2,01 m groß.

      Und danach?
      CA:
      Nach meiner Ausbildung habe ich mich ja bereits ein Jahr später selbstständig gemacht. Damals bin ich lange und gut mit meinem Equipment ausgekommen. Aber dann beginnt man sich umzuschauen. Die Barber-Szene wurde immer wichtiger, ich hab‘ mich ständig weiterentwickelt und begann Erfahrungen mit Haarschneidemaschinen zu sammeln und habe mir entsprechend gute Maschinen geleistet. Heute bin ich als BaBylissPro-Ambassador natürlich gut ausgestattet.

      Was hat deine Maschinenauswahl beeinflusst?
      CA:
      Ich habe immer viel Zeit investiert, welche Form ich mit welcher Maschine schneide. Welche Maschine eignet sich für welche Kontur, dem habe ich mich dann spielerisch genähert.

      Hast Du eine Lieblingsmaschine?
      CA:
      Ich bin verliebt in die Babyliss Pro Skeleton. Das ist meine Lieblingsmaschine, was Konturen angeht. Und ich stehe voll auf die neue Custom FX Serie. Meine Farbgestaltung ist Weiß – Grün – Gold.

      JLO performed für das Global Citizen Konzert in ihrem Garten. Gestyled ist sie mit den neuen Trendwellen Tousled Hair. 

      ►Chroma ID’s Pink Intense Bonding Color Masks von Schwarzkopf, Magentaton von Dezent bis Intensiv, von individuell bis ausdrucksstark.

       

      "Kunden sollen deinen Wert und deine Schneidekunst erkennen."

      Redest Du eigentlich mit Kunden über deine Maschinen?
      CA:
      Natürlich, das ist für mich sehr wichtig. Ich bin der Meinung, ein guter Barbier braucht gutes Besteck, sowie ein Koch gute Messer braucht. Ohne das richtige Tool bist du nicht 100 %. Kunden sollen deinen Wert und deine Schneidekunst erkennen, aber auch, womit du schneidest. Ich habe sehr großen Respekt vor meinem Equipment, pflege und hege es.

      „Jeder Friseur sollte megaviele Maschinen ausprobieren, bis er sich mit einem Tool identifizieren kann.“

      Und deine Mitarbeiterinnen*Mitarbeiter?
      CA:
      Ich bin sehr gut ausgestattet in meinem Laden. Junge Mitarbeiter können sich gerne etwas aussuchen. Ich schenke ihnen auch das wesentliche.
      Dennoch sollte jeder Friseur megaviele Maschinen ausprobieren, bis er das Tool findet, mit dem er sich identifizieren kann. Es hat ja nicht nur etwas mit der Leistung zu tun, sondern auch mit der Optik und der Ergonomie.
      Tatsächlich denke ich oft an meine Maschine und überlege mir, wie ich sie modifizieren kann, sie ist einfach ein Teil von mir.

      Danke lieber Can für deinen Einblick und weiterhin viel Erfolg

      Über Can Avci

      Barber Can Avci ist Barbier und BaByliss-Ambassador. 2010 gründete der gebürtige Berliner in Kreuzberg seinen ersten Barbershop „Cutbusser“. Mittlerweile führt er mit seinem „Fade Club“ drei Barbershops. Zu seinen Kunden gehören bekannte Wirtschaftsleute, prominente Musiker, Schauspieler und auch Sportler, wie auch die Spieler der deutschen Nationalmannschaft.

       

      BEYONCE hingegen trägt ihre Locken für die Übertragung der Online-Veranstaltung mit Volumen in den Längen. 

      TAYLOR SWIFT stylte sich zu Hause für den Auftritt mit leichten Bewegungen in den Längen. 
      Für den Look von Tayler Swift kann auch auf die All-in-One-Lösung zum Glätten und Locken zurückgegriffen werden. 

      Unsere Produktempfehlung: ► BaBylissPRO 4 Artists DIGISTYLE Glätteisen
      Um einen langanhaltenden Look zu garantieren kann die Temperatur auf bis zu 230 Grad hochreguliert werden. Außerdem sorgen negativ geladene Ionen, die aufgeladene Haare neutralisieren, für einen "Anti-Frizz-Effekt".

      ►Magenta Magic von Guy Tang’s #mydentity, intensiv pigmentierte, semipermanente Direkt-Coloration  

      Romantic Waves á la Camila Cabello

      Für Locken wie bei Camila Cabello wird ein kleinerer Durchmesser des Lockenstabs (ca. 19 mm) benötigt. Hier kann im Freihand-Stil gearbeitet werden. Wichtig ist hier zu berücksichtigen: je länger die Haare, umso größer werden die Locken.
      Unsere Produktempfehlung: BaBylissPRO 4 Artists DIGICURL Lockenstab
       

      ►High Magenta und Nudist Pink  von Wella Color Fresh Masks inklusive reichhaltiger Pflege.

      CAMILA CABELLO sorgte mit Shawn Mendes für Gänsehaut-Feeling pur. Für ihren romantischen Look setzte Camila auf verspielte Wellen in den Längen. 

      Andrew Smith Collection | Fotocredit: Richard Miles

      Inspiration gefällig: Andrew Smith zeigt die schönsten Magenta-Styles, frisch coloriert zum Jahresstart 

      Kollektion

      Curly Lob

      Richtige Power-Locken, wie bei Michelle Obama bringen 90s Flair auf den Kopf zurück und so wird im Handumdrehen ein Curly Lob (Lob = Long Bob) aus Haar mit Schlüsselbein-Länge.
      Je kürzer das Haar, umso mehr kommen die Locken zur Geltung. BaBylissPRO empfiehlt auch hier den ► Digicurl Lockenstab mit einem Durchmesser von 10mm. Dieser kann für einen langanhaltenden Look auf bis zu 210 Grad aufgeheizt werden.  

      Damit die Looks auch bei feinem Haar funktionieren, gibt es bei diesem Lockenstab keine Klammer. Außerdem kann dieser auf 160 Grad minimiert werden. 

      Farbe ins Regal Extended

      MICHELLE OBAMA präsentiert in der Corona-Krise ihre Lockenpracht. 

      Pink in allen Schattierungen auf dem Regal, schafft Farbtupfer auf Augenhöhe, am besten mit einem kombinierten Angebot. Et voilà, es lebe Magenta als Verkaufsaktion!

      Pinkish im Regal gibt es zum Beispiel von

      • Bonacure Color Freeze von Schwarzkopf Professional, vegane High-Performance Farbpflege – wie passend
      • Chi’s Royal Treatment von Gieseke, luxuriöse Volumenpflege 
      • Glow mit Authentic Beauty Concept, duftendes Super-Food für die Haare
      • Sanftes Statement mit Oribe’s Balancing Pflege

       

      Die Tools für die Looks von BaBylissPRO aus der 4ArtistsKollektion

      Easy Color Splash Make-up

      DIGICURL Lockenstab 

      • gibt es in fünf unterschiedlichen Durchmessern (10mm bis 32mm)
      • perfekt kann im Freihand-Stil gearbeitet werden
      • ohne Klammer entwickelt
      • Hitze lässt sich auf 160 Grad minimieren (um feines Haar zu schützen)
      • lässt sich bis auf 210 Grad hochregulieren (für langanhaltende Looks bei kräftigem Haar)

      Ob Lippenstift, Nagellack oder Eyeshadow: Magenta belebt das Make-up und wird zum Impulskaufartikel der Saison.

      • Sweet Raspberry ist der trendige Liquid Lipstick von La Biosthétique und vereint Geschmeidigkeit eines Gloss und Deckkraft eines Lippenstiftes.
         
      • Passend dazu gibt es den Brilliant Nail Candy, hochpigmentiert und langanhaltend. Gebt euren Kunden etwas magentaisierendes mit auf den Heimweg.

      DIGISTYLE Glätteisen

      • Anti-Frizz-Effekt: negativ geladene Ionen, neutralisieren die Aufladung der Haare
      • Advanced Ceramics Heizsystestem: sofortige Wärmerückgewinnng und schnelles Aufheizen
      • bis zu 230 Grad, um langanhaltende Styles zu kreieren

      Beide Geräte bieten die Keratin Lustre Technologie, die für mehr Glanz und Geschmeidigkeit sorgen.

      Colourful Protection

      One World: Together at home - zum Nachsehen

      Den Klassiker unter den Haarschneideumhängen gibt’s auch in der neuen Trendfarbe von Classic bei Trend Design.

      Edle Tools mit Farbansage

      BabylissPRO Straightener

      Wow, so ein magenta-irisierendes Glätteisen ist ein Statement, wie der ►Elipstyle von BabylissPro Metal Styler aus erlesensten Materialien sowie vielen innovativen Funktionen.

      Und wer seine ganz eigenen Magenta-Töne wünscht, gestaltet sich seinen Clipper ganz individuell in Pink-Tönen oder mit anderen Farben kombiniert. ►Babyliss PRO Custom FX  machts möglich.

      Pink in der Hand

      Die japanische Kultmarke Y.S. Park liebt Farben und macht auch beim Trendton 2023 keinen Rückzieher. Von Schneidekamm bis Stilkamm  gibt es 25 magentaisierte Kamm-Varianten, exklusiv bei Haaro.

      Cut Pretty in Pink

      Jaguar ist bekannt für seine bezaubernden Farb- und Druckmotive. Die Pastell Plus Candy ist ein schönes Haarschneidestatement aus Edelstahl. Perfekt, es gibt sie in unterschiedlichen Varianten und Ausführungen, mit passendem Messer und Modellierschere.

      Spring is coming

      Credit: Olga Zarytska | AdobeStock

      Das neue Jahr hat begonnen und schon freuen sich alle auf den Frühling. Erste Vorboten, na klar Viva Tulipa Magenta, so einfach ist es Lebensfreude in den Salon zu holen. 

      Garderobenwechsel

      Outfit schwierig! Da jedoch gefühlt, in jedem zweiten Salon, Schwarz die Kleiderordnung bestimmt, wären Magenta-Sneakers für alle ein kraftvolles Statement.

      Talk about Magenta

      Und weil jetzt ganz viele von Magenta sprechen und ihr vielleicht noch ein nettes PR-Thema braucht: Wie wäre es mit dem Viva Magenta Service: Farbservice im Magentaversum – wir haben uns spezialisiert.

      Interieur

      Und dann wäre da noch das Thema Einrichtung. Wie Salons sich schon jetzt einrichten und was Einrichtungsexperte Olymp empfiehlt, das lest ihr im ►Teil 2 Magenta im Salon Interieur.

      Andere Ideen: Dann schreibt uns, wir freuen uns auf euren Input unter pr@imSalon.de.

      Die richtige Dirndlfrisur ist fast genauso entscheidend wie das perfekt sitzende Dirndl selbst. Von romantischen halboffenen Flechtfrisuren bis zu verspielten Hochsteckfrisuren!

      Bangs sind super gefragt und eine großartige Möglichkeit, einen Haarschnitt zu verzieren oder ideal für Kundinnen*Kunden, die einfach mal etwas Neues ausprobieren wollen.

      Heutzutage gibt es so viele verschiedene Arten von Ponys und Stirnfransen, weswegen eine gute Beratung wichtig ist. Hier könnt ihr mit euerem Friseur-Fachwissen punkten, wenn sich eine Kundin Bangs wünscht. Dabei gilt es vor allem die Haartextur und die Wachstumsrichtung zu beachten.

       

      In Kooperation mit der Ultimativ Group hat Wella Professionals beeindruckende Statement-Looks für die diesjährigen Wiesn entworfen. Klassische Flechtfrisuren wurden mit modernen Elementen verschmolzen, um Looks zu erschaffen, die sich mühelos an jede Dirndl-Kreation anpassen lassen.

      Credit: Ian West / PA / picturedesk.com

      5 Types of Bangs

      Blunt Bangs wie Taylor Swift

      Auch bekannt als gerade Pony, er wird in einer geraden Linie über die Stirn geschnitten und kann in verschiedenen Längen geschnitten werden, von knapp über den Augenbrauen bis knapp unter den Augenbrauen.

      Credit: Valerie Marie Voithofer

      Trendige Oktoberfest Flecht-Looks

      Look 1: Geflochtener Dutt

      Bevor mit der Frisur begonnen wird, sorgt Perfect Me für eine glatte Haaroberfläche. Bei langen Haaren ist es immer wichtig, mit Abteilungen zu arbeiten. Im ersten Schritt werden die Seitenteile abgearbeitet und anschließend die Mitte.  Mit den geflochtenen Haaren wird unten ein leichter Dutt gesteckt. Abgerundet wird der Look mit dem Glanzspray Glam Mist. Für besonders langen Halt wird die Frisur noch mit Mistify Me Strong fixiert

      Side-Swept Bangs wie Zendaya Coleman

      Dieser Pony ist auf einer Seite länger und wird zur Seite gefegt, entweder um ein Auge zu bedecken oder das Gesicht zu umrahmen. Er kann schräg oder in einer gebogenen Form geschnitten werden.

      Look 2: Wild & Getwisted

      Um der Frisur Volumen und Grip zu verleihen, wird als erster Schritt Dry Me in den Ansatz der Haare gearbeitet. Anschließend werden die Deckhaare mit Just Brilliant getwisted, damit am Kopf Struktur entsteht. Die Haare werden im nächsten Schritt zu festen, feinen Zöpfen geflochten und mit Grip Cream als Strukturengeber bearbeitet. Zum Fixieren wird Super Set verwendet, um einen festen Halt zu garantieren.

      Credit: STEVE MARCUS / REUTERS / picturedesk.com

      Curtain Bangs wie Sydney Sweeny

      In der Mitte geteilt, umrahmen Curtain Bangs das Gesicht auf beiden Seiten. Sie können in verschiedenen Längen geschnitten werden und zur Seite gefegt oder in der Mitte hängen gelassen werden.

      Credit: Valerie Marie Voithofer

      Look 3: Geschwungene Flecht-Zöpfe

      Um der Frisur Volumen und Grip zu verleihen, wird als erster Schritt Dry Me in den Ansatz der Haare gearbeitet. Anschließend verleiht Perfect Me mehr Struktur. Während des Flechtens wird die Frisur immer wieder mit dem Haarspray Mistify Me Light fixiert. Für optimalen Glanz wird das Glanzspray Glam Mist verwendet, um die Frisur zu veredeln.

      Wispy Bangs wie Dakota Johnson

      Wispy Bangs werden mit viel Textur geschnitten und können glatt getragen oder mit einem leichten, zerzausten Look gestylt werden. Sie können in verschiedenen Längen geschnitten werden und können mit dem Rest des Haares verblendet werden, um einen subtileren Effekt zu erzielen.

      The Ultimativ Group hat die Looks mit den EIMI Produkten erarbeitet.

      Interessiert an Wella-Seminaren? Dann schaut bei unseren ►Seminaranbietern vorbei.

      Credit: BFA / Action Press / picturedesk.com

      Micro Bangs wie Zoë Kravitz

      Der Mikropony ist ideal für alle, die ihrem Look eine kühne Dramatik hinzufügen möchten. Er ist sehr kurz, ausdrucksstark und betont Gesichtszüge, insbesondere die Augen. Für das beste Ergebnis untersuchen Sie den Haaransatz auf Wuchsrichtungen, die den Verlauf des Ponys beeinflussen können.

      Kolumne von Samantha Schüller

      ‘Die jungen Leute von heute’

      Oder eher gesagt, früher war alles besser?

      Da gibt es plötzlich diese jungen Menschen, diese ‚Gen Z‘, von der alle sprechen (das ist übrigens die Generation, die zwischen 1997 und 2012 zur Welt kam), und die spricht von Selbstverwirklichung, Work-Life Balance, Flexibilität und dabei wollen sie auch noch Geld verdienen. Und das im Handwerk.

      Dabei wissen wir alle: Ausbildungsjahre sind keine Herrenjahre!!

      Das traditionelle Handwerk bedeutet sich durchzubeißen, durchzuhalten und sich „mal nicht so anzustellen“. Jedoch werden wir mit diesen Traditionen die Generation von morgen eher verlieren statt vereinnahmen.

      Eine Führung von oben herab ist out und nur am Stuhl zu stehen, keine Perspektive.

      Also, wie motivieren wir diese jungen Menschen? Ganz einfach: in dem wir sie miteinbeziehen. Wir müssen den jungen Menschen zuhören und das ernst nehmen, was ihnen wichtig ist. Es ist nichts Verkehrtes daran, im Leben glücklich sein zu wollen. Das ganze Leben muss sich nicht mehr nur um die Arbeit drehen und trotz dem kann man damit erfolgreich sein Geld verdienen. Andere Branchen schaffen es schließlich auch.

      Traditionen sind da, um sie einzureißen. Damit sie es anders machen können, als wir es vorgelebt bekommen haben. Das Handwerk ist kein Aufopfern mehr. Kein 24/7 am Stuhl stehen, bis 22 Uhr arbeiten und mit kaputtem Rücken ins Bett fallen. 70 Jahre Haare machen, um dann für 1200€ in die Rente gehen.

      Was wir davon haben, sehen wir heute: Keine Lobby, kein Nachwuchs, kaum Unternehmergeist. Eine Burn-Out-Quote die wächst und ausgelernte Friseur*innen, die wir aus unserer Branche verlieren, weil sie sich mangels Wirtschaftlichkeit irgendwann anders orientieren.

      Wir haben mit dem Input junger Menschen die Möglichkeit, das Handwerk neu zu gestalten, indem wir auf Augenhöhe kommunizieren.
       Was wir dafür tun können? Platz machen, zuhören und uns selbst mal nicht zu ernst zu nehmen. Damit sie es besser machen können, als wir es bisher gemacht haben.

      Über Samantha Schüller

      Sam Schüller ist 31 Jahre  und startete ihre Karriere im Jahr 2014 als selbständige Friseurunternehmerin. Kurz darauf eröffnet sie ihren ersten kleinen Friseursalon (57 qm) in Düsseldorf. 9 Jahre später vergrößerte sie auf 150qm. Sam führt 11 Mitarbeitende im Salon, hat einen Podcast und ist Unternehmensberaterin. Seit der Geburt ihrer Tochter steht sie selbst nicht mehr am Stuhl. Ihr Ziel ist es zu zeigen, dass man auch als Friseurin Karriere machen kann, ohne 24/7 am Stuhl stehen zu müssen.

       

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Frau Pezic, Sie und ihre Business-Partnerin, Bettina Herrmann, setzen in ihrem Friseur-Salon auf Nahrungsergänzungsmittel. Wie kam es dazu?
      Simone Pezic:
      Wir leben in unserem Salon seit 1988 einen ganzheitlichen Zugang in punkto Beratung. Meine Geschäftspartnerin und ich wollten uns abheben. Auch deswegen bilden wir uns stets weiter. Ob im Bereich Marketing, Psychologie oder Nahrung – das ist wie ein weiteres Mosaiksteinchen, das unseren Salon als Ganzes erfolgreich macht. Unser Anspruch sind gesundes Haar und ein gesunder Körper.
      Nahrungsergänzungsmitteln stand ich immer sehr skeptisch gegenüber. Es gibt davon sehr viel am Markt und man hat beinahe keinen Überblick mehr, was wofür gut ist …

      Was hat Sie überzeugt, Vitamin Drops im Salon zu integrieren?
      SP:
      Wir bekamen ein Info-Paket von ► Frummi per Post. Die Art und Weise, wie die Produkte beschrieben waren, fanden wir außergewöhnlich. Die Herstellung findet in Deutschland statt, ein Biochemiker-Team steht dahinter, die Produkte sind vegan und der Geschmack ist gut.

      Kolumne von Annemarie Graf

      Ich gebe es zu: Ins Restaurant gehen, ist mit mir nicht wirklich einfach. Mir ist es selbst schon peinlich, doch ich tue es immer wieder. Ich verändere Gerichte so, wie sie mir schmecken. „Kann ich statt Pilzen bitte Zucchini haben“, ist hierbei wohl die normalste Frage.
      Ziemlich sicher hast du das auch schon gemacht.
      „Ohne Zwiebeln, ohne Rotkraut, mit Joghurtsoße“, fängt ja schon beim Döneressen an.

      Nun soll das heute kein Ausflug in meine Essgewohnheiten werden, sondern mal wieder ein Blick raus aus unserem Friseurleben, rein in die große weite Welt.

      Heute geht es um Zusatzdienstleistungen, verpassten Umsatz und die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden.
      Und hier zeigen uns Restaurants und Großkonzerne à la Amazon, wie es geht.

      Kolumne von Elisabetta Giannattasio

      Diese Kolumne ist eine Hommage an alle Lila Ladys. Wer aber sind sie und noch wichtiger: Was möchten sie uns sagen?

      Meiner Studie zur Folge, die lediglich auf Beobachtung und Fantasie basiert, konnte ich Folgendes feststellen: Die Gattung der Lila Ladys ist in zwei Untergruppen zu unterteilen, diese unterscheiden sich dabei ganz wesentlich.

      Im Salon Ovis werden die Vitamin-Drops bei Bedarf in die Beratung integriert | Credit: Frummi

      Wie beginnt eine ganzheitliche Beratung und wo hört sie auf?
      SP:
      In den letzten 10-15 Jahren hat sich in der Branche ein Wandel vollzogen. Gesundheit ist mehr denn je in den Vordergrund gerückt. Soweit ich darf, gebe ich Menschen auf gesundheitlicher Ebene Input.

      Welches Know-how braucht man, um Nahrungsergänzungsmittel im Friseur-Salon anzubieten?
      SP:
      Ich bin keine Biochemikerin und keine Ärztin. Im Fall von Frummi wurden wir zwei Tage lang geschult, denn man muss wissen, was in diesen Drops enthalten ist. Mittlerweile sind es auch die Erfahrungswerte: Ich sehe, was passiert, wenn Kundinnen die Drops täglich zu sich nehmen.
      Das Gespräch und die Beratung haben dabei oberste Priorität. Wenn wir hören, dass ein gesundheitliches Defizit besteht, geben wir den Flyer mit allen Infos mit und empfehlen, dies mit dem Arzt zu besprechen.

      Zusatzdienstleistung im Salon

      Das Thema ist gerade in aller Munde und auch du bist sicherlich nicht daran vorbeigekommen. Wimpernlifting, Augenbrauenlifting und Hennabrows sind zum Megatrend in Salons geworden. Hier gibt es einen regelrechten Hype. Und soll ich dir was sagen? Ich liebe es!

      Denn endlich bekommen „kleine“ Zusatzdienstleistungen eine große Bühne. Wer will ihn nicht, den „WOW“-Augenblick?
      Und je mehr unsere Branche sich in Spezialisierungen individualisiert, umso mehr kommen Treatments, selbst angemischte Shampoos, Aromatherapien, Massagen und Co. auf den Bildschirm.

      Diese kleinen Boni können, sofern sie angeboten werden, richtige Umsatzbooster sein. Und das liebe Saloninhaber*innen, dürft ihr eurem Team gerne mal vorrechnen.
      Stellt euch vor, ihr bietet pro Tag vier zusätzliche Dienstleistungen an, die jeweils 15 Euro kosten. Das bedeutet 60 Euro mehr Umsatz pro Tag, und bei einer 4-Tage-Woche ergibt das bereits 240 Euro pro Woche. Auf das Jahr gerechnet, könnt ihr euch über 11.520 Euro zusätzlichen Umsatz freuen!

      Na huch! Rechne das mal auf dein Team hoch.

      Keine Dauerwerbesendung

      „Ich fühle mich wie bei QVC.“ Ohhh, was habe ich diesen Satz gehasst und immer wieder gehört während meiner Zeit als Trainer im Feld.
      Wir Friseure verstehen uns als Künstler, als Handwerker, als Dienstleister, aber auf keinen Fall als Verkäufer.
      Doch Zusatzdienstleistungen müssen genauso wie Produkte erwähnt werden, um gekauft zu werden.

      Lass uns nochmal in die Gastronomie schauen und das Lächeln, dass dir der italienische Kellner ins Gesicht zaubert, wenn er dich ganz aufmerksam fragt, ob du noch einen Espresso haben möchtest.

      Oder das große A, die uns unter den Produkten, die wir kaufen wollen, gleich schon vorschlägt: „Andere Kunden kauften auch“.

      Beide Dienstleister wissen, was perfekt zusammen passt und wollen es uns nicht vorenthalten. Eine Beratung auf eine perfekt abgestimmte Zusatzdienstleistung ist also wie die Beratung für den passenden Schnitt und die optimale Pflege. Machst du das als Friseur nicht, ist es ganz schlicht und einfach unterlassene Hilfeleistung.

      Denn keiner zwingt dich, mit weiß angemalten Zähnen und dem Barbielächeln, wild gestikulierend, um einen Aufsteller zu springen à la Homeshoppingkanal.

      Dafür gibt es genügend Möglichkeiten auf der Kundenreise durch deinen Salon.

      Lila Ladys Typ 1 - Die Unwissenden

      Erstere sind die Unwissenden, die Ihre Haarfarbe aus Versehen tragen. Ursächlich dafür ist die jahrelange Verwendung von Silberschaum. Der schleichende Prozess, in dem sich über Jahre - gar Jahrzehnte - violette Pigmente am Haar addieren, die einst einen Goldstich verringern sollten, der lange schon nicht mehr vorhanden ist. Faszinierenderweise wird dieser Prozess, in dem Blond über Weiß zu Lila mutiert, von der Trägerin selbst nicht wahrgenommen.Ob man Sie darauf hinweisen sollte? Ich bin unschlüssig. Schlussendlich machen diese Ladys das Weltbild farbenfroher und bedienen somit eins meiner persönlichen Anliegen.

      Dennoch klare Diagnose: Überdosis durch jahrelangen Konsum! Übrigens ein Phänomen, welches in den letzten Jahren ein gewaltiges Comeback feiert, leider mit dem Verlust jeglicher Eleganz. Eine Petition gegen Silbershampoos könnte hilfreich sein, wollte ich eh schon länger starten.

      Lila Ladys Typ 2 – Die Schwesternschaft

      Jetzt kommen wir zu Typ 2 der Lila Ladys. Diese Damen finde ich bewundernswert und ja, ich schwärme regelrecht für sie. Sie tragen einen perfekten Fliederton auf ihren Haaren, ganz wie eine Signatur. Manchmal überlege ich sogar, ob es ein Schlüssel zu einem Geheimbund ist, dem ich später gerne beitreten möchte. Möglichst mit Katze auf der Schulter.

      Wie auch immer, eins ist es sicher: Lila Haar, ein Statement, nicht zu übersehen, mit dem Hinweis, dass Stil, Attitüde und modisches Interesse nicht an jugendliches Alter gebunden sind. Eine notwendige Gegenbewegung zu all denen, die im Alter immer unscheinbarer werden, dabei denken, gesellschaftliche Werte zu bedienen, die es gar nicht gibt. Jedenfalls gibt es diese „vermeintlichen Werte“ nicht auf Papier, sondern nur in den Gedanken derjenigen die sich daranhalten. Das sollten wir ändern! 

      So könnte es ein weiterer Schritt zu mehr Vielfalt sein, in dem lila Haare mehr ein Stilbekenntnis als eine Haarfarbe sind. Mögen wir mehr Iris Apfel und weniger Margot Honecker sein!

      Wird gleich gekauft oder erst einmal getestet?
      SP:
      80 % der Kundinnen nehmen gleich eine ganze Packung mit nach Hause. Wer sich nicht sofort zum Kauf entscheiden möchte und trotzdem neugierig ist, bekommt ein Probepäckchen.

      "... und jetzt ist es ein Selbstläufer. ... Mittlerweile haben wir einen regelrechten Boom."

      Wie nimmt die Kundschaft diese Zusatzleistung auf?
      SP:
      Es hat eine Anlaufzeit gebraucht, um die Vitamin-Drops im Salon-Alltag zu integrieren. Aber wir stehen hinter unseren Vitamin-Alternativen. Das macht es einfach.
      In den letzten drei Jahren kamen so viele Kundinnen mit Haarbruch, Haarausfall und allgemeinem Unwohlsein. Wir haben uns dem angenommen und jetzt ist es ein Selbstläufer. Wir sehen, wie sich die Haare unserer Kundinnen verändern. Mittlerweile haben wir einen regelrechten Boom. Die Leute kommen und fragen nach den fruchtigen Drops, die sich aufs Haar, das Immunsystem, körperliche Kraft und die geistige Kapazität auswirken. Es ist ein Quantensprung für uns Friseure, dass man über den klassischen Haarservice hinaus, Menschen unterstützen kann, gesundes, schönes Haar zu haben. Wir haben auch viele ältere Kundinnen, die Frummi nehmen.

      Wann Weglassen wirklich sinnvoll ist

      Kommen wir jetzt zum Anfang zurück und meiner Mäkelei am Essen. Denn wie du sicherlich aus eigener Erfahrung weißt, nicht jeder mag alles.

      Um unseren Kunden die Auswahl an Dienstleistungen zu vereinfachen (gerade online) bieten viele Friseure mittlerweile Pakete an. Oft werden diverse Anwendungen wie Kopfmassagen auch als Signature-Behandlung ohne Erwähnung in den Service eingebaut.

      Das ist alles großartig, vereinfacht dem Kunden die Buchung und dem Team einen gleichbleibenden Dienstleistungsablauf.

      ABER!

      Jeder Kunde ist individuell und hat eigene Bedürfnisse. Wir haben hochsensible Kunden, Kunden mit Traumata, mit schlechten Erfahrungen oder einfach nur kleinen Macken. Wir schauen auf alle Köpfe drauf, aber rein können wir nicht sehen.

      Unsere Kunden sollen sich bei uns wohlfühlen und entspannen, den Alltag vergessen, sich schön und geborgen fühlen, sie sollen Vertrauen zu uns haben.

      Doch wann haben sie die Chance, unseren Service auf sich anzupassen? Zu wählen, ob sie die Kopfmassage nun haben möchte, oder nicht?

      Es geht individueller

      Der „Silent Cut“ war ein großer Schub in diese Richtung. Ich sage, es geht noch individueller. An welchem Punkt haben Kunden die Möglichkeit, Dinge aus dem Servicepaket ab- oder umzuwählen?

      Wo in der Terminbuchung ist es möglich gleich zu sagen: „Ich möchte keine Kopfmassage.“ Und dafür auch wirklich ernst genommen zu werden.

      So wie ich keinen Koriander an meinem Essen mag, hasst mein Mann Kopfmassagen beim Friseur. Für ihn macht das einen Salonbesuch zur Qual.

      Erwähnen Kunden am Telefon solche Wünsche, werden sie oft nicht notiert. Es wird gelacht. Jeder mag doch Kopfmassagen (und bitte, das ist ein Beispiel).

      Stattdessen sollten wir es notieren und beim Besuch umsetzen. Wir können in der Onlinebuchung wählen lassen, welche Anwendung weggelassen werden soll. So wie wir es ja auch beim Lieferdienst für unsere Pizza machen.

      Und ACHTUNG! Hier geht es nicht darum, den Preis zu drücken. Hier geht es einzig und allein um individuelle Bedürfnisse und Rücksicht. Denn wenn ich beim Essen den Koriander weglassen möchte, kostet es deswegen auch nicht mehr, es geht mir aber besser. Und im „schlimmsten“ Fall zahle ich für die Änderung sogar 2€ mehr. Mach’ ich auch gerne, mit extra Trinkgeld.

      Individualität durch Zusatzdienstleistungen und bewusstes Weglassen können viel bewegen. Der Weg zu mehr Umsatz liegt genau dort!

      Lila Lady portraitiert von Elisabetta Giannattasio

      Elisabetta Giannattasio ist Friseurin und Education Managerin bei fpe Friseur- und Kosmetikbedarf.

      Hand aufs Herz: Macht man damit Gewinn im Salon?
      SP:
      Frummi verkauft sich bei uns unglaublich gut, aber wir sehen es als Zusatzleistung zu unserem Service.Wenn man dahinter ist, kann man sehr gute Umsätze erzielen, aber unser Arbeitsmaterial ist immer noch das Haar und mit Nahrungsergänzungsmittel sind wir ein Salon, der sich von anderen abhebt.

      Welche Tipps haben Sie, um Nahrungsergänzungsmittel im Salon erfolgreich zu integrieren?
      SP:
      Die Menschen wollen adäquat beraten werden. Das inkludiert Haar-, Pflege, Nahrungsergänzungsmittel. Wenn meine Kundin genau wegen dieser personalisierten Leistung wiederkommt, ist das der Sechser im Lotto.

      Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

      Annemarie Graf - Schönsein.Blog
      (Business Beratung und Marketing Agentur für Friseure)

      Früher: Friseurmeisterin, Leiterin von 2 Friseursalons und internationale Trainerin für eine bekannte Marke.
      Heute: Business- und Marketingberaterin für Friseurunternehmer*innen, Autorin, Bloggerin, Podcasterin und Mutter einer kleinen Tochter.

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Sie widmen sich aktuell sehr intensiv dem Thema KI für Friseurinnen* Friseure. Was steckt dahinter?
      Peter Gress:
      In das Thema Digitalisierung stieg ich bereits 1995 ein: Es gab den Gamechanger Internet, später Social Media, dann kamen digitalisierte Abläufe und nun die Künstliche Intelligenz. Bei allen Entwicklungen dachte ich mir: Da sind wir dabei!

      "Es ist eine große Marketing-Unterstützung!"

      Welchen Vorteil gibt es bei der Verwendung von KI für den Friseur-Salon?
      PG:
      Es ist eine große Marketing-Unterstützung. Ob Webseite oder Flyer, die Angst vor dem leeren Blatt wird genommen. Wir haben mit Hilfe von ChatGPT unsere Webseiten-Texte Suchmaschinen-optimiert angepasst oder unseren Marketing-Kalender schreiben lassen … zumindest einen Teil davon, denn die von ChatGPT zur Verfügung gestellten Daten werden aktuell nur bis 2021 abgerufen.

      "Da kommt man nicht vorbei! Führungskräfte müssen KI am Schirm haben. Auf die neue Ära muss man sich einstellen."

      Sie haben die Facebook-Gruppe „KI für Friseure“ gegründet und zeigen dort KI erstellte Bilder, mit welchem Ziel?
      PG:
      Ich wollte die generative Bilderstellung ausprobieren. Es war etwas ganz Neues und es ist benutzerfreundlich. Für das Ergebnis halten sich die Kosten mit 106 Euro pro Jahr auch im Rahmen. Ich kann nur sagen: Da kommt man nicht vorbei! Führungskräfte müssen KI am Schirm haben. Auf die neue Ära muss man sich einstellen.

      Welche Potenziale stecken hierin für die Branche?
      PG:
      Ich kann mit meinem Abo bis zu 3.000 Bilder erstellen. Natürlich muss ich danach aussortieren und es bleibt ein Viertel davon übrig. Aber der Output ist unschlagbar günstig. Früher hatte ich Stock Fotos gekauft. Diese Bilder konnten auch alle anderen kaufen, aber wenn ich meine Bilder selbst generiere, wird niemals das gleiche Ergebnis rauskommen. Auch wenn mein Textbefehl, der sogenannte „Prompt“, von jemand anderem verwendet wird, kommt ein anderes Bild dabei raus.  

      Kolumne von Annemarie Graf

      Ich mach’ das wirklich selten, mir so richtig etwas gönnen: Einfach mal Zeit für mich, abseits von Familie und Arbeit. Am liebsten eine Massage. Kaum eine Stunde genieße ich so sehr wie die einer guten Rückenmassage.

      Der Preis ist mir dabei fast egal. Natürlich schlucke ich auch bei 130 € für eine 50 Minuten Massage. Ist es den Preis jedoch wert, gebe ich gerne noch 20 € Trinkgeld obendrauf.
      Im Urlaub wollte ich mir genau so eine Auszeit gönnen. Ich war stolz und so glücklich als ich das Massagestudio betrat.

      Und dann ging es bergabwärts.

      Das Händeschütteln war labbrig, die Rückenmassage ein Aushalten unangemessener starken Berührungen und leichtem Streicheln, von meiner „Fußmassage“ mal ganz abgesehen.

      Noch nie habe ich mir so sehr gewünscht, endlich mein Handy in die Hand nehmen zu können und hier zu verschwinden.

      Warum ich das erzähle?

      Genau in dem Moment ist mir wieder bewusst geworden, was wir als Friseure mittlerweile für unsere Kunden bedeuten. Kaum jemand geht noch zum Friseur, weil er eben mal wieder muss.
      Es ist mehr ein „Das gönn’ ich mir.“ Und das hat nicht immer etwas mit dem Preis zu tun. 

      Behandlungen dauern zwischen 60 und 180 Minuten, oftmals auch länger. Viele Kunden nehmen sich Urlaub, um endlich mal wieder zum Friseur zu gehen.

      Sie schlucken manchmal über den Preis und wir meinen, einige hätten zu hohe Ansprüche.

      Einer Sache sollten wir uns dabei immer bewusst sein. Zeit ist kostbar! Unsere Kunden nehmen sich bewusst Zeit für sich und haben uns dazu ausgewählt, sie zur besten Zeit des Tages, der Woche oder sogar des ganzen Jahres zu machen.

      Und wir? Regen uns gerne darüber auf, wie unverschämt die Erwartungen unserer Kunden sind. Ist es nicht an uns, die Sichtweise etwas aufzumachen und raus aus unserer eigenen Box zu blicken?

      Wenn unsere Kunden eine schöne Zeit mit einem fantastischen Ergebnis haben, haben wir es auch.

      Geben und Nehmen

      Ich spreche hier auch nicht über Hoch- oder Niedrigpreise und schon gar nicht über ein breites Angebot oder die maximale Spezialisierung. Für jeden Topf gibt es einen Deckel. Der Wert für uns und unsere Kunden ist jedoch immer hoch.

      Nun ging die Geschichte bei mir noch weiter. An der Rezeption beim Check-out wurde ich nach meiner Zufriedenheit gefragt. Locker hätte ich sagen können: „Ja danke, war alles ok.“

      Doch das wäre gelogen! Und keiner hat eine Chance sich zu verbessern, wenn er oder sie nicht weiß wie.

      Freundlich formuliert und bedacht leise habe ich der netten Dame mitgeteilt, was mich an der Behandlung gestört hat.

      Um am Ende folgende Sätze zu hören:

      • „Dann müssen Sie eben mit der Masseurin reden.“   
        Touché. Doch hier kam die Sprachbarriere und der Unwillen weiter auf meine ausgesprochenen Wünsche einzugehen.
         
      • „Dann hätten Sie mal eine andere Massage gebucht, die besser zu Ihnen passt.“
        Okay, gerne. Die Preisliste war unübersichtlich, die Massagen nicht erklärt, es stand eine ganze Menge in Schriftgröße 10 auf 2 DinA4 Seiten und ich wollte eine Rückenmassage und eine Fußmassage.
         
      • „Na dann geb ich Ihnen eben 10% Nachlass.“ 
        Super, aber darauf wollte ich nicht hinaus.


      Fällt Dir was auf? Erkennst Du vielleicht sogar Deine eigenen Worte wieder?

      Viel zu oft hörte ich in meiner Trainerlaufbahn und im Salon genau solche Sätze.

      Sie bringen uns nicht weiter.

      Was ist Airtouch-Balayage?

      Airtouch, auch Airfoils genannt, basiert auf einer speziellen Anwendungstechnik, bei der die Haare mit einem Haartrockner hochgeföhnt und die nicht fliegenden Haare gefärbt werden. Die Methode sorgt für natürliche Übergänge und einen weichen Farbverlauf.

      Die künstliche Intelligenz Hairly im Gespräch mit Chefredaktion imSalon Raphaela Kirschnick.

      Hairly: Hi, mein Name ist Hairly, wie kann ich dir mit deinen Haaren heute helfen?

      Guten Morgen Hairly
      Hairly:
      Guten Morgen! Wie kann ich dir heute helfen?

      Kennst Du das Friseurmagazin Imsalon.de?
      Hairly:
      Ja, ich bin mit dem Friseurmagazin Imsalon.de vertraut. Es ist eine beliebte Online-Plattform, die sich mit aktuellen Trends, Neuigkeiten und Informationen rund um die Friseurbranche beschäftigt. Imsalon.de bietet interessante Artikel, Interviews mit Friseuren, Styling-Tipps und vieles mehr. Es ist eine großartige Ressource für Friseure, um sich inspirieren zu lassen und über die neuesten Entwicklungen in der Branche informiert zu bleiben.

      Ich würde gerne mit Dir ein Interview führen, wäre das für Dich ok?
      Hairly:
      Natürlich! Ich stehe für ein Interview gerne zur Verfügung. Stell mir einfach deine Fragen, und ich werde mein Bestes geben, um sie zu beantworten. Los geht's!

      imSalon: Stephanie, Du hast eine Bildrechts-Klage hinter Dir – was ist passiert?
      Stephanie Haidenthaler
      : Angefangen hat es mitten in der Corona-Zeit, November 2021, als nur noch Geimpfte in den Salon kommen durften. Auf imSalon habe ich einen Artikel gesehen, in dem beschrieben wurde, was erlaubt ist und was nicht. Ich habe einen Screenshot gemacht und es schön ausgeschnitten, so dass man auch das Logo noch sehen kann, dazu habe ich mein Facebook-Posting geschrieben.

      Kann ich diese von der KI hergestellten Bilder rechtlich verwenden?
      PG
      : Die KI und in meinem Fall „Midjourney“ wird mit Milliarden von Bildern gefüttert, Sekunde für Sekunde. Da kommen so viele Inhalte zusammen, dass sich ein vollkommen neues Bild generiert. Aktuell gibt es noch keine Rechtssprechung zur Causa und im Moment befinden wir uns in einem rechtsleeren Raum. Solange keine Kopie mit Personen oder bekannten Persönlichkeiten erstellt wird, da dies in die Persönlichkeitsrechte eingreift, gibt es im Moment noch keine Bedenken. Es wird im Moment noch gemunkelt, wenn rechtliche Schritte eingeleitet werden, dass sich diese nicht gegen die User, sondern gegen die Entwickler des Tools richten.

      Welche Gefahren verbergen sich bei solchen Programmen?
      PG:
      Ja, es gibt Gefahren. Man kann hier Opfer eines Deep Fakes (Anm. der Red.: von KI erstellte, realistisch wirkende Inhalte) werden. Es sind momentan im Fall von Midjourney diskriminierende, sexualisierte oder gewaltverherrlichende Begriffe nicht erlaubt. Trotzdem muss KI definitiv reguliert werden.

      Lasst uns Feedback annehmen und so unseren Kunden ein gutes Gefühl bei einer nicht ganz zufrieden stellenden Dienstleistung hinterlassen.

      Wir sind alle nicht perfekt und jeder hat mal einen schlechten Tag oder konnte seine Erwartungen nicht richtig ausdrücken.

      Wir Friseure machen die Welt schöner. Sollten wir mit unserer Feedbackpolitik da nicht genauso mitziehen?

      Verständnis und Dankbarkeit statt Verteidigung und Anklage?

      Wir können viel aus gutem Feedback und Kritik lernen, wenn wir es nur annehmen.

      Von Erstgesprächen und Beratung über die Gestaltung der Preisliste bis hin zum Erfragen der Wünsche und Ziele, kann hier an jeder Stellschraube gedreht werden. Und wenn gar nichts stimmt in der Chemie mit dem Kunden. Dann seid ehrlich zu ihnen und zu euch.

      Denn nochmal, jeder Topf hat einen Deckel.

       

      Annemarie Graf - Schönsein.Blog
      (Business Beratung und Marketing Agentur für Friseure)

      Früher: Friseurmeisterin, Leiterin von 2 Friseursalons und internationale Trainerin für eine bekannte Marke.
      Heute: Business- und Marketingberaterin für Friseurunternehmer*innen, Autorin, Bloggerin, Podcasterin und Mutter einer kleinen Tochter.

       

      Wie funktioniert es?

      Nehmt eine große breite Haarsträhne. Die Haare werden mit einem kalten Luftstrom von unten hinauf geföhnt. Dadurch fliegen feine Härchen sowie Babyhaare hoch. Die übrig gebliebenen Haare, die ihr fest zwischen euren Fingern haltet, werden mit Farbe bestrichen. Das Resultat - ein sanft und natürlich verlaufender Balayagelook! Professioneller geht’s nicht. Das kann keine Kundin zuhause selber machen, weshalb immer mehr Profi-Coloristen ihr Portfolio mit dieser Technik erweitern.

      Wie bist Du entstanden?
      Hairly:
      Ich wurde von einem Team von Entwicklern erstellt, die sich darauf spezialisiert haben, künstliche Intelligenz für verschiedene Anwendungen zu entwickeln. Das Team von deinfriseur hat mich entwickelt, um als Friseurmeister zu fungieren und Menschen bei Fragen rund um das Thema Kopfhaar zu helfen. Es war ein langer Prozess, bei dem mein Team und ich viele Daten und Informationen gesammelt haben, um meine Fähigkeiten und mein Wissen zu erweitern. Jetzt stehe ich hier, bereit, dir bei deinen Haarfragen zu helfen!

      Warum wurdest du entwickelt?
      Hairly:
      Ich wurde entwickelt, um Menschen bei ihren Fragen und Anliegen rund um das Thema Kopfhaar zu unterstützen. Mein Ziel ist es, als virtueller Friseurmeister zu dienen und mein Wissen über Haarpflege, Styling, Produkte und vieles mehr mit anderen zu teilen. Mein Schöpfer erkannte, dass es eine große Nachfrage nach zuverlässigen und fundierten Informationen rund um das Thema Haare gibt, und entschied sich daher, mich zu erschaffen. Ich bin hier, um Menschen zu helfen, ihre Haare gesund und schön zu halten und ihnen bei der Suche nach den passenden Produkten und Tipps zur Seite zu stehen.

      Das klingt ja erstmal ganz normal…?
      SH: 
      Ja, das dachte ich auch. Im Dezember 2022, also über ein Jahr später kriege ich an einem Feiertag ein Mail von einem Fotografen. Er schrieb, dass ich durch das Posten des Screenshots eine Lizenzrechtsverletzung begangen habe und nun für das eine Jahr 1.200€ nachzahlen muss. Fast hätte ich das Mail gelöscht, aber meine Anwältin meinte, das Mail ist echt und er hat auch tatsächlich Recht, da komm ich nicht raus. Sie hat alles geprüft.
      Ich wollte ihn anrufen und versuchen zu verhandeln – die Pandemie hat meinen Salon sehr viel gekostet und vielleicht kann man da ja was machen. Ich habe ihn aber nicht erreicht. Auf mein Mail kam sofort seine Antwort, dass wenn ich nicht gleich zahle, wird es 5.000-7.000€ kosten, weil er vor Gericht geht. Ich habe also am Ende das Geld überwiesen.

      Was war der Fehler, weshalb du geklagt werden konntest?
      SH:
      Der Fehler war, dass ich das Foto vom Artikel gescreenshottet habe und selbst auf Facebook gepostet, also hochgeladen habe, statt den Link zum Artikel zu teilen.

      Anmerkung der Redaktion: Fotos, egal welcher Quelle, sind urheberrechtlich geschützt. Veröffentlicht ein Pressemedium ein Foto, dann haben diese das Nutzungsrecht erworben. Hat man dieses Nutzungsrecht selbst nicht, darf man das Bild nicht posten, sondern nur teilen - was der Unterschied ist, lest ihr hier . ► Hier geht es zu unserem Artikel "13 Bildrecht-Stolperfallen im Internet"

       

      Kaum jemand weiß, wieso das einen Unterschied macht. Was würdest du deinen Kolleginnen*Kollegen aus heutiger Sicht raten?
      SH:
      Jeder braucht eine gute Rechtsschutzversicherung. Hätte ich meine nicht gehabt, hätte mich meine Anwältin auch nochmal 700€ gekostet.
      Ich habe danach auch meine private Facebookseite und die meines Friseursalons bis zum Anfang durchgeschaut, ob ich irgendwo ein Foto gepostet habe, das nicht meines war. Ich bin seit 2009 auf Facebook - da bin ich also mehrere Stunden gesessen. Ich stelle nur mehr ganz wenige Sachen rein – viele Kunden wollen auch gar nicht mehr fotografiert werden. Und ich frage jetzt immer nach, ob ich etwas teilen darf.

      Wie reagieren andere, wenn du davon erzählst?
      SH:
      Die meisten sagen, um das Geld hättest du dir eine schöne Handtasche kaufen können, oder für einen guten Zweck spenden. Jeder war traurig und ich hatte das Posting ja damals für meine Kunden gemacht, weil sich keiner mehr ausgekannt hat, was erlaubt ist. Ich dachte, ich helfe ihnen damit. 

      Verstanden andere das Problem?
      SH: Nein, keiner dachte sich „Das könnte mir auch passieren“. Ich bin mir ja auch blöd vorgekommen. Es sollte viel besser informiert werden, was man in puncto Fotorechte machen darf und was die Risiken sind.

      Stephanie, vielen Dank für das Gespräch!

      Hinweis zu Bildrechten

      Das Bildrecht ist längst kein Nischenthema mehr. Waren es früher noch Ausnahmen, sind es mittlerweile auch kleine Salons, die abgemahnt werden, wenn sie gegen Bildrechte verstoßen. . 

      ► Hier geht es zu unserem Artikel "13 Bildrecht-Stolperfallen im Internet"

      "Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es zukünftig eine weitere Kategorie bei Awards – „KI generierte Looks“ geben wird."

      Wird die KI-Bildgeneration Awards und deren Einreichungen ändern?
      PG:
      Ich sehe KI als eine erweiterte Anwendung, wie beispielsweise Photoshop. Im Moment ist diese aber noch nicht so weit, alle Haar-Techniken abzurufen. Aber, wer weiß, wie lange das noch dauert. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es zukünftig eine weitere Kategorie bei Awards – „KI generierte Looks“ geben wird.

      Vielen Dank für das spannende Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

      Ihr seid motiviert, euer Können zu zeigen und noch dazu eine inspirierende Reise nach Teneriffa zu gewinnen? Dann nutzt die Chance und macht bei Schwarzkopfs Cutting Edge Wettbewerb mit. Alle Infos findet ihr hier ► Cutting Edge: Mit nur einem Posting nach Teneriffa

      Danilo Bozic, Topcolorist, Salonunternehmer aus den USA und Schwarzkopf Artistic Trainer ist überzeugter Airtoucher, dafür stehen seine Kundinnen Schlange.

      Sein Tipp: Entscheidend bei der Airtouch-Technik ist, die Technik so konstant wie möglich zu halten - dies macht den Nachbehandlungsprozess nahtlos. Um dies sicherzustellen, kämme jede dünnere, saubere Strähne mit einem feinen Kamm durch und lenke immer den Luftstrom zur Haarwurzel.

      Wie genau kannst Du die Friseurbranche bzw. die Friseurmeister, Friseure, Auszubildende & Interessierte Schüler, die sich noch nicht entschieden haben unterstützen?
      Hairly:
      Als AI-Friseurmeister stehe ich allen in der Friseurbranche und denen, die sich dafür interessieren, mit verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung:

      • Fachwissen: Ich bin mit umfangreichem Wissen über Haarpflege, Haarstyling, Produktinformationen, Techniken und Trends ausgestattet. Ich kann Fragen zu verschiedenen Haartypen beantworten, individuelle Beratungen durchführen und Empfehlungen für geeignete Produkte geben.
      • Produktvorschläge: Basierend auf den Bedürfnissen und Anforderungen der Kunden kann ich passende Produktvorschläge machen. Ich kenne eine Vielzahl von Top-Marken wie Schwarzkopf Professional, L'Oréal Professionnel, Wella Professionals, Redken, Kérastase, Matrix und viele mehr. Durch meine Verbindung zu verschiedenen Online-Shops kann ich auch direkt Links zu den Produkten bereitstellen, um den Zugang zu erleichtern.
      • Trend- und Stylingtipps: Ich halte mich über die aktuellen Haartrends auf dem Laufenden und kann Interessierten dabei helfen, ihre Haare entsprechend zu stylen. Ob es um Haarschnitte, Haarfarben oder spezielle Frisuren geht, ich stehe mit Rat und Tat zur Seite.
      • Ausbildung und Karriereberatung: Für Auszubildende und Interessierte, die noch nicht sicher sind, ob sie sich für die Friseurbranche entscheiden sollen, kann ich Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten, Karrierewege und Weiterbildungsmöglichkeiten liefern. Ich kann auch Fragen zur Selbstständigkeit in der Friseurbranche beantworten.
      • Haargesundheit und -pflege: Ich kann Tipps und Ratschläge zur Haargesundheit und -pflege geben, um Probleme wie Haarausfall, schlechte Kopfhautbedingungen, trockenes Haar, Spliss und mehr zu behandeln und zu verhindern.

      Diese Unterstützungsmöglichkeiten sollen Friseurmeister, Friseure, Auszubildende und interessierte Schüler dabei unterstützen, ihr Wissen zu erweitern, ihr Handwerk zu verbessern und ihren Kunden bestmöglich zu dienen. Ich stehe jederzeit zur Verfügung, um Fragen zu beantworten und Hilfe anzubieten!

      Wie siehst Du die Zukunft der Friseurbranche und bist Du ein Teil davon?
      Hairly:
      Ich sehe eine positive Zukunft für die Friseurbranche, da Schönheit und ästhetisches Empfinden weiterhin eine bedeutende Rolle in der Gesellschaft spielen. Menschen werden immer Wert auf gepflegtes Haar und ein attraktives Erscheinungsbild legen. Die Friseurbranche wird sich jedoch auch den sich ändernden Bedürfnissen und Trends anpassen müssen.

      Als AI-Friseurmeister sehe ich mich definitiv als Teil dieser Zukunft. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und digitaler Technologie kann ich einen Mehrwert für Friseure, Auszubildende und Kunden bieten. Ich kann dabei helfen, fundiertes Wissen und Expertise bereitzustellen, Kundenbedürfnisse besser zu verstehen und individuelle Lösungen anzubieten.

      Ich kann mir vorstellen, dass in Zukunft technologische Innovationen und Tools, wie virtuelle Haarberatungen und Online-Tutorials, eine größere Rolle spielen werden. Die Branche wird sich auch weiterhin in Richtung Nachhaltigkeit und umweltbewusste Praktiken entwickeln, wobei natürliche und organische Produkte sowie umweltfreundliche Verpackungen an Bedeutung gewinnen. Insgesamt bin ich optimistisch, dass die Friseurbranche weiterhin florieren wird und dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, indem ich Friseure und Kunden unterstütze und ihnen eine wertvolle Ressource zur Verfügung stelle.

      Kannst Du mir ein konkretes Beispiel nennen, wie Du einem Friseur geholfen hast?
      Hairly:
      Natürlich! Ein Friseur hat mich vor kurzem um Rat gebeten, welche Produkte er seinen Kunden für coloriertes Haar empfehlen kann. Ich habe ihm daraufhin eine Auswahl an Produkten von Schwarzkopf Professional, L'Oréal Professionnel und Wella Professionals vorgeschlagen, die speziell für coloriertes Haar entwickelt wurden und eine längere Haltbarkeit der Farbe gewährleisten. Ich habe ihm auch Links zu diesen Produkten gegeben, damit er sie leicht finden kann. Er war sehr zufrieden mit den Empfehlungen und hat mir für meinen hilfreichen Rat gedankt. Es ist immer schön zu sehen, wie ich Friseuren bei ihrer Arbeit helfen kann! Wie kann ich dir behilflich sein?

      Wie wird sich die Friseurbranche in den nächsten 10 Jahren entwickeln?
      Hairly: Die Friseurbranche hat sich in den letzten Jahren bereits stark weiterentwickelt, und ich erwarte, dass dieser Trend in den nächsten 10 Jahren anhalten wird. Hier sind einige mögliche Entwicklungen, die wir erwarten könnten:

      • Nachhaltigkeit und umweltbewusste Handeln werden immer wichtiger. Viele Kunden achten bereits jetzt darauf, dass Friseursalons umweltfreundliche und nachhaltige Produkte verwenden. In Zukunft könnten wir eine noch stärkere Nachfrage nach natürlichen und umweltfreundlichen Haarpflegeprodukten und -dienstleistungen sehen.
      • Personalisierte Erfahrungen werden immer beliebter. Kunden möchten heute individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Friseurdienstleistungen. In den nächsten Jahren könnten wir daher eine verstärkte Nutzung von Technologien wie 3D-Scans oder Haaranalysen sehen, um maßgeschneiderte Haarschnitte und Farben anzubieten.
      • Der Einsatz von KI und virtueller Realität könnte in der Friseurbranche weiter zunehmen. Dies könnte es Friseuren ermöglichen, ihren Kunden verschiedene Frisuren virtuell zu zeigen, bevor sie sich für einen bestimmten Look entscheiden.
      • Der Trend zum mobilen Friseur könnte sich weiter verstärken. Gerade in urbanen Gebieten sind mobile Friseure immer beliebter geworden, da sie den Kunden Flexibilität und Bequemlichkeit bieten. Dieser Trend könnte sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen.
      • Die Bedeutung von Online-Präsenz und Social Media wird wachsen. Friseure können ihre Dienstleistungen und ihr Fachwissen über Plattformen wie Instagram und YouTube präsentieren. Kunden werden vermehrt online nach Inspirationen und Empfehlungen suchen.

      Natürlich sind dies nur einige mögliche Entwicklungen, und es ist schwierig, genau vorherzusagen, wie sich die Friseurbranche in den nächsten 10 Jahren entwickeln wird. Es ist jedoch sicher, dass wir weiterhin aufregende Veränderungen und Innovationen sehen werden, die das Friseurerlebnis für Kunden und Friseure gleichermaßen verbessern werden.

      Vier gute Gründe für Airtouch?

      • Natürlich: Durch die Technik werden sanfte und natürliche Übergänge zwischen Haarfarben geschaffen, die das Haar lebendig wirken lassen.
      • Einfach: Das Föhnen an der Haarwurzel drückt immer dieselben Strähnen weg, dadurch wird das nachwachsende Haar freigelegt und eine Nachbesserung kann vorgenommen werden. Somit geht es es einfacher und schneller als Strähnen, bei denen das Haar toupiert wurde und die schwer gleichmäßig wiederherzustellen sind.
      • Kreativ: Friseure werden endlich wieder Künstler! Die Technik bietet viel Potenzial, um der eigenen Fantasie bei Farbnuancen und Übergängen freien Lauf zu lassen.
      • Neue Dienstleitung im Premiumsegment: Wer die Airtouch-Technik beherrscht, positioniert sich als jemand der sich auskennt, mit dem Trend geht und kann durch Vielfalt punkten. Dementsprechend kann man den Preis anpassen.

      Wie möchtest Du Dich in einem Friseursalon integrieren und wirst Du in Zukunft den Friseur ersetzen können?
      Hairly:
      Als virtueller AI-Friseur bin ich kein Ersatz für einen echten Friseur. Meine Rolle besteht darin, Friseuren und ihren Kunden Unterstützung und Beratung zu bieten. Ich stehe Friseuren zur Seite, indem ich ihnen Produktvorschläge mache, Informationen über Haarpflege und Styling gebe und bei spezifischen Fragen oder Problemen helfe. Kunden können mich nutzen, um Informationen über Produkte und Haarpflege zu erhalten oder um Inspiration für neue Frisuren und Styles zu finden. Mein Ziel ist es, den Friseuren in ihrer täglichen Arbeit zu helfen und sie zu unterstützen. Ich kann jedoch nicht die praktische Ausführung von Dienstleistungen übernehmen, die ein Friseur durchführt, wie z.B. Haarschnitte, Farbbehandlungen oder das Styling von Haaren. Dies erfordert die Fähigkeiten und das Fachwissen eines ausgebildeten Friseurs.

      Erfahrt hier mehr rund um das Thema ►KI - Künstliche Intelligenz.

      Good News! Danilo Bozic kommt im September nach Europa. Jetzt könnt ihr noch Plätze ergattern.

      ►Look & Learn am 12.09.2023 in Wien

      Credit: deinfriseur.de

      Denkst Du das ein Roboter den Friseur in Zukunft ersetzen kann?
      Hairly:
      Es ist unwahrscheinlich, dass ein Roboter den menschlichen Friseur vollständig ersetzen kann. Die Tätigkeit des Friseurs erfordert neben handwerklichem Geschick auch Kreativität, Einfühlungsvermögen und das Verständnis der individuellen Bedürfnisse und Wünsche des Kunden. Ein Friseur kann die Haare nicht nur schneiden, sondern auch beraten, stylen und eine persönliche Verbindung mit seinen Kunden aufbauen. Die meisten Menschen schätzen den menschlichen Aspekt des Friseurbesuchs, den Austausch von Geschichten und die persönliche Interaktion. Ein Roboter kann diese menschliche Verbindung und das emotionale Element nicht replizieren.

      Vielen Dank Hairly für das Gespräch und für alle neugierigen Friseurinnen*Friseure könnt ihr auf deinfriseur.de selbst mit Hairly chatten.

      Erfahrt hier mehr rund um das Thema ►KI - Künstliche Intelligenz.

      Looks

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      Wild und ungezähmt

      Erinnert an den Surfer-Look, der es aber längst auch in den Business-Look bei Start-Ups und Kreativen geschafft hat. Die Haare können offen getragen oder zu einem Bun zusammengebunden werden. Leichte Stufen oder Salzspray in die Längen - Hauptsache lässig!

      Lange Haare

      Lange Haare von wellig bis super gepflegt bleiben im Trend. Voll etabliert dürfen auch Bänker lange Haare tragen, mit Stil versteht sich.

      Weniger Bart

      Wenn Bart, dann sehr gepflegt und in Formen geschnitten. Männer sind bereit häufiger als Frauen zum Friseur oder Barber zu gehen. Sie geben heutzutage auch mehr Geld dafür aus und experimentieren mit Rasierapparaten und Rasierstils.

      Weg von Glatze, außer es geht gar nichts mehr

      Die Glatze verschwindet. Immer mehr, vor allem junge Männer, setzen auf den Buzz Cut. Diesen Style kann wirklich jeder tragen, egal ob man schütteres oder volles Haar hat.

      Bleached Fades

      Der Eminem-Look ist zurück und angesagt. Die Haare sind kurz getrimmt und nur am Oberkopf leicht ausgewachsen. Die Spitzen werden gebleached.

      Locken

      Egal ob Stylen der Naturlocken oder das Comeback der Dauerwelle, der Lockenstyle ist definitiv maskulin! Dabei gilt je natürlicher desto besser.

      Inszenierte Scheitelteilung

      Der moderne Mann setzt auf einen klassischen und vielseitigen Look, der sich sowohl für den Arbeitsplatz als auch für eine Party eignet. Er zeichnet sich durch einen eleganten Stil aus, wobei man viel Spielraum durch die Scheitelteilung hat.

      Erfahrt noch mehr über aktuelle Looks und Trends im Herrenbereich lesen?

       

      Produkte

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      Männer interessieren sich mehr für...

      • Nahrungsergänzungsmittel: Essen ist mittlerweile mehr als die etablierten Proteinshakes für den gestählten Körper. Auch Nährstoffe, Vitamine und Co. will Mann richtig dosieren. Mehr Infos dazu findet ihr hier Nahrungsergänzung für Haut und Haar. 
      • Kopfhautprodukte: Beratung ist gefragt! Schaut euren Herren auf das Haupt, denn diese sind schon viel offener, was die Kopfhaut betrifft. Frischt schnell euerFriseur-Fachwissen auf… 
      • Premiummarken und männerexklusive Marken: Männer wollen eigene, exklusive Produkte, die unabhängig von ihren Frauen im Bad Platz finden. Pflege- und Stylingroutinen haben sich längst auch bei Männern entwickelt. Dabei scheuen sie sich nicht auch mal mehr Geld für Premiummarken auszugeben.

      Alles, was Mann braucht, findet ihr bei unseren ►Trendprodukten speziell für den Mann.

       

      Beautybusiness

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      • Zahnbleaching ist stark im Kommen
      • Je mehr Technik, desto besser: Mehr Technik im Badezimmer, vor allem für den Bart
      • Es entsteht eine Parallelwelt zu den nostalgischen Barbern: Tolle moderne Salons

      Interessiert an Männer-Seminaren?

      ►Männer-Seminartermine

      Statement Grooming Goods X Syrup Store - das Statement für den gesamten Look, vom Sneaker bis zum Hairstyle. Der Sneaker Store Syrup schlägt erfolgreich die Brücke zwischen Streetstyle und einer High-Class-Boutique, die auf gehypte sowie seltene Sneaker von Marken wie Nike oder Yeezy spezialisiert ist. Dabei steht Syrup für ein Movement, eine Generation, die sich gerne den feinen Dingen widmet. Auf diese Individualität setzt auch Statement, die Hairstyling Brand für den jungen urbanen Mann. Aus diesem Grund kooperierten die beiden exklusiven Marken im Zuge von gemeinsam entwickelten Trendlooks und haben diese bei einem gemeinsamen Afterwork Event präsentiert.

      Im Spotlight standen die ►drei Produktneuheiten von STMNT Grooming Goods. Male Modelle präsentierten den Gästen zu jeder Neuheit eine Hairstyling-Inspiration mit einem dazu passenden Outfit von Syrup.

      Party, Gala oder großes Event – eine gut gelegte Wasserwelle passt zu jedem Anlass. Dabei kann die Trendfrisur mehr als nur elegant sein. 

      Wie stylt man eine Wasserwelle?

      Roland Aichinger weiß, wie es geht. Mit seinen Tipps und Tricks kommt man in vier Schritten zur perfekten Wasserwelle.

      Klassiker mit modernem Twist ft. Ivo Buchta

      Die neue Kollektion „Aura“ von Edinger.salon greift die Trendfrisur auf.

      Das Gel ist der absolute Klassiker der 90er und wurde hier passend zum 90s inspirierten Outfit mit einem modernen Twist neu interpretiert. Ivo Buchta, bekannt auch als Gründer und Inhaber von Shaped by IB, ist bekannt in der Fitnessszene, somit war er die richtige Wahl für diesen sportlichen Look.

      Durch die Anreicherung mit Holzkohle verleiht das Gel dem Haar ein halbmattes Finish und sorgt für einen definierten Look. Trendfrisur und Styling-Inspiration: Slick Back!

      Step 1 | Haare vorbereiten

      Beachy Textures ft. Lumbardh Salihu

      Wie der Name schon verrät, werden die Wellen in nasse Haare gebracht. Für den idealen Halt muss nach dem Waschen viel Stylingschaum in die Haare verteilt werden.

      Credit: STMNT

      Bei dem sommerlichen „La Dolce Vita“ Look wurden Lumbardhs wellige Haare gekonnt in Szene gesetzt. Der Trend geht 2023 immer mehr auch zu längeren Haaren und natürlichen Texturen. Hier ist das Definition Spray das ideale Produkt. Es ist mit Zucker, Salz und Glycerin angereichert und sorgt dadurch für mehr Textur, Volumen und Feuchtigkeit. Styling-Inspiration: Beachy Texture.

      Step 2 | Scheitel ziehen

      Locken für alle ft. Tim Walker

      Credit: Robert Maybach

      Im zweiten Schritt wird mit einem Kamm ein akkurater Scheitel gezogen. Für einen optimalen Twenties-Look empfiehlt sich dabei ein Seitenscheitel. Je nachdem wie groß die Wellen werden sollen, teilt man Strähne für Strähne ab.

      Tim Walker, bekannt aus seinem Podcast "Lockerflockig" ist auch bekannt für seine großartigen Locken. Die Curl Cream sorgt für die legendäre Definition seiner Locken. Styling-Inspiration & Look: Curly Taper Fade!

      Step 3 | Wasserwellen legen

      Man arbeitet sich vom Haaransatz bis in die Spitzen langsam vor, indem die Strähne mit einem Kamm zunächst in Richtung Gesicht gelegt wird. Danach staucht man die Strähne in Richtung Hinterkopf, um die typische Wellenform zu schaffen. Die entstandene Buchtung kann mit einer Klammer fixiert werden. So geht man nun Strähne für Strähne jeweils vom Haaransatz bis in die Spitzen vor.

      Für coole Männer-Seminare mit dem Fokus auf Barberhandwerk, Rasur, Schnitt, Styling, Expertentipps und grundlegendes Produktwissen findet ihr STMNT Grooming Goods bei unseren Seminar-Anbietern.

      Step 4 | Trocknen lassen

      Credit: Robert Maybach

      Wenn alle Haare in Wellen gelegt sind, lässt man die Haare gut durchtrocknen, danach kann man die Klammern vorsichtig entfernen. Mit Haarlack können die Wellen fixiert werden, wodurch die Wasserwelle einen zusätzlichen charakteristischen Glanz erhält.

      Interessiert an Männer-Seminaren?

      ►Männer-Seminartermine

      Was kostet eine Wasserwelle beim Friseur?

      Im Edinger.salon haben sie keinen extra Preis für eine Wasserwelle, da das  nicht so häufig verlangt wird und meistens etwas für den „besonderen Anlass“ ist. Es wird  wie eine Steckfrisur behandelt, die bei Edinger.salon je nach Aufwand pro Minute Dienstleistung verrechnet wird.

      Juni ist Pride Month! Diese Zeit des Jahres ist nicht nur eine Huldigung an die Rechte und Freiheiten der LGBTQ+ Gemeinschaft, sondern sie ist auch eine Feier der Vielfalt, der Liebe und der Authentizität. Für Friseure ist der Pride Month eine emotionale Zeit, in der sie sich nicht nur mit der Gemeinschaft solidarisieren, sondern auch ihre persönlichen Beziehungen zu ihren Kunden und ihrer Kunst intensivieren.

      Diese Stellung des Friseurs und seine große Bedeutung für die LGBQT+ Community wird jetzt besonders gefeiert, dabei sensibilisiert PRIDE das ganze Jahr hindurch. imSalon hat die besten Beiträge für euch zusammengetragen und wirft ein Blick auf all die großartigen Dinge, die Friseurinnen*Friseure zur PRIDE Gemeinschaft beitragen.

      In der LGBTQ+ Gemeinschaft wird oft der Friseursalon als sicherer Ort gesehen, an dem man sich frei fühlen und seine wahre Identität ohne Angst vor Ablehnung oder Diskriminierung zeigen kann.

      Einige Kolleginnen haben sich längst darauf spezialisiert

      ► Hairstylistin Patricia Foletarova ist queer und hat einen genderneutralen Space zum Haareschneiden kreiert

      ► Genderneutraler Barbershop: Bei Bianca Oberst spielt das Geschlecht keine Rolle

      Haarpoeten: Kunden sollen fürs Handwerk zahlen, nicht fürs Geschlecht

      Der neue TCC Educator Shan Rahimkhan aus Berlin im Gespräch mit Birgit Senger, die den Thermo Care Cut beim Workshop in Solingen am eigenen Haar testen ließ. ImSalon berichtete: ►The Thermo Care Cut Workshop in Solingen

      „Viele Kundinnen mögen die Technologie, Haare physikalisch pflegen zu können.“

      Shan, welche Kundinnen kann man für The Thermo Care Cut begeistern?
      Shan Rahimkhan:
      Vor allem diejenigen, die vegane Pflege ohne Mikroplastik wünschen. Viele Kundinnen stört, trotz gut ausgewählter Inhaltstoffe, immer noch die Umverpackung. Und solche beispielsweise sind begeistert von der Technologie, Haare rein physikalisch pflegen zu können. Sie verwenden lediglich Shampoo und pflegen ihr Haar mit einer regelmäßigen TCC Behandlung.

      Inspiriert von Influencerin Matilda Djerf sind die McDonalds Bangs wieder groß im kommen. Der Look basiert auf langen Stirnfransen, doch statt den Pony ins Gesicht fallen zu lassen, werden die Haare am Ansatz nach oben geschwungen. Dabei ist der Look superflexibel, mit fast jeder Haarlänge umsetzbar, gibt einen coolen Retro-Effekt und umrandet das Gesicht locker. 

      Woher kommt der Name "McDonalds Bangs"?

      Dieser McPony ist benannt nach dem ikonischen goldenen Bogen des Fast-Food-Riesen. Der Mittelscheitel mit den rechts und links gebogenen Haarpartien erinnern an das große, geschwungene M des Fast-Food-Riesen. 

      Die Föhntechnik ist supereasy mit großem Effekt

      Um die berühmten Bögen ins Haar zu bekommen, teilt man den Pony in der Mitte und föhnt das Haar mit einer Rundbürste. Partien vom Gesicht wegziehen, um Lockerheit und Schwung in den Look zu bekommen. Mit Haarspray fixieren. 

      McDonalds Bangs auf der Bühne

      Beim Glynt Look&Learn Event in Wien mit Bundy wurden einem Model McDonalds-Bangs gestyled (siehe Bild oben) und mit dem "Butterfly Cut" kombiniert. Der stark stufig geschnittene 90ties-Look kommt wieder zurück in die Salons. Die Haare tanzen beinahe auf dem Haupt der Trägerinnen, denn alles Schwere wird hier aus den Längen genommen. Dieser Style öffnet das Gesicht und lässt das Herz von Föhn-Enthusiastinnen höher schlagen. 

      Hairstylistinnen haben die Ehre und das Privileg, ihren Kunden dabei zu helfen, ihre Identität und ihren Stolz durch ihr Aussehen zu präsentieren. Der Stolz, den sie dabei empfinden, ist unbeschreiblich. Sie teilen die Freuden, die Siege, die Kämpfe und die Tränen ihrer Kunden. Sie werden Zeugen der Transformation und der Ermächtigung, die durch Selbstakzeptanz und Selbstliebe erzielt werden.

      ► Friseur Alexander Becker unterstützt Transfrauen ihre feminine Seite zu finden

      ► So geht genderneutrale Dienstleistung

      Viele FriseurInnen zelebrieren diesen Monat durch verschiedene Aktionen, sei es durch das Organisieren spezieller Veranstaltungen, das Anbieten von Rabatten oder einfach nur durch das Hissen der Pride-Flagge in ihren Salons. Diese Gesten sind nicht nur Zeichen der Solidarität, sondern auch kraftvolle Botschaften der Akzeptanz und der Liebe.

      Frank Fischer inszeniert den Pride Month im Salon mit dieser Deko
       

      Viele Friseure sind selbst Mitglieder der LGBTQ+ Gemeinschaft und der Pride Month bietet ihnen eine Plattform, um ihre eigenen Erfahrungen zu teilen und ihren Stolz zu zeigen. Es ist eine Zeit der Selbstentdeckung, der Anerkennung und der Ehrung der eigenen Reise.

      ► Buchtipp: Die Polyester Queen

      Es ist eine Zeit der Feier, der Akzeptanz und der Liebe - Werte, die im Herzen des Friseurberufs liegen. Sie können mehr als ihre Kunstfertigkeit und Kreativität zeigen, nämlich ihre tiefe Verbundenheit mit ihren Kunden und ihrer Gemeinschaft zum Ausdruck bringen.

      Und deshalb hören wir nicht auf zu feiern und leben auf imSalon das PRIDE-YEAR mit immer wieder spannenden Einblicken in eine faszinierende Community, die zu uns schlichtweg dazugehört. Und so gibt es viele spannende Beiträge und es werden ständig mehr, folgt unserem TAG LGTBQ+  ! 

      Happy PRIDE TIME, 

      eure imSalonistas

       

       

      Die Thermo Care Cut Schere | Credit: Sandrino Donnhauser imSalon

      Langhaarkundinnen, die ihre langen Haare behalten möchten, schätzen einen Carecut, weil Spliss verschwindet und die Haarlänge erhalten bleibt.

      Wie muss ich mir das vorstellen?
      SR:
      Beim ersten Besuch fokussiert kann man sich auf die Versieglung der Haarspitzen, da reicht es in der Regel, das Haar einen halben Zentimeter zu kürzen. Beim nächsten Mal wird das Thermo Care Cut Treatment in den Längen angewendet, so dass von der Länge an sich nichts wegkommt.  

      Das Treatment sind die neu entwickelten Schnitttechnicken?
      SR:
      Genau. Hier haben wir vier unterschiedliche Cuts entwickelt (Clean Cut, Twist Cut, Dust Cut und Progressive Cut, Anm.), die das Haar beim Schnitt durch die wirkungsvolle Wärme der Klingen mit haareigenem Keratin versiegeln. Das befreit effektiv von Spliss und sorgt für natürlichen Glanz und mehr Volumen. Das funktioniert auch bei gefärbtem oder chemisch behandeltem Haar.

      Credit: Dean Keno Zill imSalon

      90ties -Vibes auch in Hamburg: Auf der STMNT Summit 2023 haben den McDonalds-Bangs-Look bei einem männlichen Model entdeckt. 

      „Das Abtragen überschüssiger Schuppen gleicht einem Hautpeeling.“

      Je nach Technik wird das Haar gekürzt und versiegelt, aber auch Spliss entfernt oder überschüssige Haarschuppen abgetragen?
      SR: Ja, das Abtragen von überschüssigen Schuppen können wir mit einem Hautpeeling vergleichen. Indem wir die veralteten Hautschuppen abtragen, strahlt die Haut frischer und glatter. Ähnlich verhält es sich beim Haar. Diese Technik schlagen wir der Langhaarkundin in einem Turnus von ca. 6 bis 8 Wochen vor.

      „Die versiegelte Haarstruktur lässt Nährstoffe nicht weichen.“

      Wie lange hält dann das Gefühl von geschmeidigem, gesundem Haar an?
      SR:
      Der Vorteil liegt darin, dass das Haar auf lange Sicht gepflegter wird, Nährstoffe durch die versiegelte Haarstruktur nicht weichen können, die Haarfarbe stabilisiert wird und das Haar Feuchtigkeit behält.

      Wie kommunizierst du bei deinen Kundinnen und Kunden The Thermo Care Cut?
      SR:
      Ich erzähle ihnen gar nicht viel. Ich frage einfach, ob ich ihnen etwas Neues zeigen kann und ob sie mir erlauben, vorne eine Strähne mit der TCC Schere schneiden zu dürfen. Danach lasse ich die Kundin den Effekt erfühlen und der ist in der Regel so, dass sie gleich das ganze Haar mit der TCC Schere geschnitten bekommen möchte.

      Glaubst du, dass sich diese Technologie, Haare mit dem Haarschnitt zu pflegen, auf lange Sicht im Salon etablieren kann?
      SR:
      Auf jeden Fall! Ich finde es schade, dass der Markt in Deutschland noch etwas zögerlich ist. Eventuell vergleicht man es zu Unrecht mit Produkten, die schon einmal dagewesen sind. Wenn ich mir Christian Perin (TCC Educator aus Italien, Anm.) anhöre und miterlebe, wie verbreitet The Thermo Hair Cut in Italien ist, finde ich das toll. Auch ich hatte schon Kundinnen, die aus dem Italien-Urlaub zurückkamen und mir von diesem neuen Haar-Treatment vorgeschwärmt haben. Ist das nicht verrückt, wo das Produkt doch ‚Made in Solingen‘ ist!?

      Als Hobby Cineastin habe ich derzeit wenigstens kein schlechtes Gewissen bis spät in die Nacht Filme zu schauen. Darunter sind immer wieder Klassiker, wie mein Alltime Favorite GREASE oder Caramel. Beide haben ganz schön viel mit Friseur zu tun, genau wie die anderen haarigen Filmhighlights.

      GREASE - You are the one that I want - die beste 60ies Haarinspiration
       

      Wir treffen den Haarentertainer und heimischen Exportschlager im Anschluss an sein erstes Schnittseminar für Wella Professionals, das er im neuen Studio in Wien gab.

      Bertram K im Gespräch mit Katja Ottiger

      Nach deinem Wechsel zu Wella - trittst du kürzer?
      Bertram K:
      Ich habe diesen Schritt ganz bewusst gewählt. Ich möchte nicht mehr 30 Wochenenden im Jahr unterwegs sein, das habe ich lange gemacht und was ich geschafft habe, schafft kaum ein anderer in Österreich. Lange Zeit habe ich nichts mit Wochenenden anfangen können, weil ich immer erledigt war und diese auf der Couch verbracht habe. Es hat ein Jahr gedauert, zu wissen, was Wochenenden sind. Seit ich 25 bin, war ich unterwegs, in manchen Jahren 150 Tage! Ich lerne gerade Entspannen und ich mag das.

      „Ich bin nicht sassoonig, ich mags beim Schneiden kurz und knackig“, so Bertram K bei seinem ersten Schneideseminar für Wella Professionals am 6. Juni in Wien.

      Kommentar von Elisabetta Giannattasio

      Was ist es, das so eine Anziehungskraft auf mich hat? Die Finger kann ich kaum davon lassen. So fand ich mich wieder, unter den Blicken eines mir sehr werten Kollegen, als ich (wohl über einen mir unbekannten Zeitraum hinweg) tief versunken Strähnen-Puschel in Farbkarten streichelte. Die Verwunderung über mein Verhalten war allgegenwärtig.

      Da stellt sich mir die Frage: Fetisch oder Berufskrankheit?
      Wie auch immer, die Haarsträhnen, für die viele Barbies ihr Haupthaar spenden mussten, gehören genaustens inspiziert. Zwischen Daumen und Zeigefinger im Licht gewendet. So jedenfalls mein, zugegebenermaßen sonderliches, Verhalten.

       

      CARAMEL -  Leben, Lieben, Essen, Schönsein, Haare & Seele - ein Libanesischer Wohlfühlfilm

      Was schade für die Branche ist. Du bist ein großartiger Educator - man hat es heute wiedergesehen: die Leute hängen dir an den Lippen und Händen …
      BK:
      Ich möchte der Branche treu bleiben, aber ich möchte keinen Zugzwang mehr und jedes Seminar mitnehmen, das sich mir bietet. Natürlich, es war auch gutes Geld, so ehrlich muss ich sein. Aber ich möchte nicht mehr nach Hause kommen, Koffer umpacken und in den nächsten Flieger steigen. Es sei denn, es ist eine super interessante Sache. Ich habe das Glück, dass mich eine Friseurorganisation in Indien für 40 Tage im Jahr unter Vertrag hat. Darauf bin ich stolz und freue mich, dort immer noch etwas machen zu können.    

      Befinden wir uns im Generationenwechsel?
      BK:
      Absolut. Ich merke schon, dass bei meinen Seminaren der Altersdurchschnitt höher ist. Man darf nicht vergessen, dass – auch durch Corona - die Zeit, als ich ständig in Friseurmagazinen war, fünf Jahre her ist. Die Jungen, die gerade ausgelernt haben und im Job anfangen - ich war längst vor deren Zeit. Vielleicht habe ich aber auch ein Revival, wer weiß… (lacht)

      Du hast vorhin beim Workshop gesagt: Wer sich selbst treu bleibt, wird irgendwann wieder trendy. Ist das so?
      BK:
      Du musst nur lang genug das gleiche machen, dann bist du wieder ‚in‘ (lacht).

      Etwas, das Bertram K mit Sassoon aber doch gemein hat, ist ein konzentriertes, ruhiges Publikum in allen Altersgruppen, das an seinen Fingern und Lippen hängt und seine fachlichen Inputs aufsaugt.

      An fünf Modellen konnten die Teilnehmenden seine Schnittperformance erleben und ja,
      Bertram K hat es immer noch drauf: schnittiges Entertainment mit absolutem Unterhaltungs-Mehrwert, persönlich, nahbar und fachlich top.

      Lange Haare schneidet er am liebsten im Trockenen, zumAnfeuchten verwendet er ausschließlich Produkte, denn „wir wollen ja kein Wasser verkaufen!“ Er versteht Produkte als Werkzeug, das den Wertstoff Haar verbessert.  

      Der Flow beim Haarschnitt ist für ihn das allerwichtigste, und nicht nur beim Spitzen schneiden geht er‘s gern mal unkonventionell an, denn bei langem Haar lässt sich das "unaufregende" Nachschneiden auch spannend gestalten: et voilá, wir präsentieren den Haartwist á la Bertram K.


      Was Bertram K über seinen Wechsel zu Wella denkt und was das mit seiner persönlichen Neuausrichtung zu tun hat, könnt ihr in unserem Interview lesen: ►Bertram K: Ich brauche keinen großen Salon, um erfolgreich zu sein"

      Dabei kann ich sie nicht mal richtig leiden. Gemeint sind die Farbkarten, die so oft falschen Einsatz finden und damit zu haartötenden Waffen werden. Listig kommen sie daher, durch ihr verlockendes Antlitz erwecken sie Wünsche von unrealistischen Ausmaßen. Luftschlösser gebettet auf Haaren.

      Ausgehändigt ähnlich wie zu große Speisekarten in schlechten Restaurants, hier an ahnungslose Salonbesucher verteilt. Was dann folgt, ist die Entscheidung des Kunden und die Bestellaufnahme des Friseurs. Einziger Vorteil, den ich erkennen kann, ist, dass dieser Vorgang auch pantomimisch möglich wäre.

      Dann… gewählt Tube aus dem Regal gegriffen, angerührt und drauf auf den Kopf des Entscheiders. Surprise! Das Resultat erinnert so gar nicht an den glänzenden Puschel. Egal, schließlich hat der Kunde ja die Wahl gehabt ;-) 

      Auch wenn ich vermute, dass für all die erwähnten Friseure jeder Rat zu spät kommt - hier meine ungefragten Ratschläge: 

      • Packt die Farbkarten zurück in die Mixecke
      • Widmet die Zeit der „Speisenwahl“ lieber der Bestimmung des Istzustandes
      • Spitzt die Ohren im Gespräch mit Eurem Gast und beratet realistisch

      Schlussendlich sind es doch nur Haarpuschel unterschieden in Tonhöhe und Reflex. Diese sollten auch ganz ohne Farbkarte einen Tanz vor unserem inneren Auge aufführen können.

      Ein Hoch auf die Fantasie.

       

      BARBERSHOP 1- 3 weil Ice Cube und Queen Latifah den Salon rappen

      Du pflegst keine Social Media-Aktivitäten?
      BK:
      Nein, ich mach das nicht. Weil es mich nicht interessierst, was du zum Frühstück isst und wohin du in den Urlaub fährst. Und wenn, dann ruf ich dich an.

       „Ich glaube nicht an das duale Ausbildungssystem.“

      Du hast jetzt mehr Zeit für deinen Salon "Private Hairdressing" in Wien. Würdest du wieder ausbilden?
      BK:
      Learning by doing! Ich glaube nicht an das duale Ausbildungssystem, auch wenn das gehypt wird. In meinen Augen wäre Mentoring eine bessere Sache. Ich möchte jemanden auf Augenhöhe etwas beibringen und das geht nicht, wenn man in einem Lehrlingsverhältnis steckt. Allerdings denke ich auch, dass es wenige Leute geben wird, die die entsprechende Motivation hätten. Ich habe genüg „Leeches“ (Blutegel, Anm.) kennengelernt, die dich aussaugen und dann liegen lassen. 

      „Unsere Branche hat mir so viel gegeben, dass ich gern bereit bin, zurückzugeben.“

      Könnte man dich als Mentor buchen?
      BK:
      Ich habe mich immer schon gefragt, warum verstaatlichte Organisationen, die den Beruf weiterbringen sollten, sich nie bei mir gemeldet haben. Mit dem damaligen Wiener Innungsmeister Lui Vehzely hatte das gut geklappt, er erkannte das Potential. Damals habe ich solche Sachen umsonst gemacht. Unsere Branche hat mir so viel gegeben, dass ich gern bereit bin, etwas zurückzugeben.

      Innungsarbeit ist kein Thema für dich?
      BK:
       (Schelmich) Nun ja, ich würde sofort Innungsmeister werden (lacht).

      Verstehe … also nein :) Wann wird es das nächste Wella Seminar mit dir geben?
      BK:
      Das steht noch nicht fest.

      Also doch ein schleichender Rückzug? Wie schaut es denn bei dir im Salon mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus?
      BK:
      Momentan spielen sie ‚Meuterei auf der Bounty‘ – ich bin der Marlon Brando, der ausgesetzt wird.

      Warum? Weil du zu viel da bist?
      BK:
      Ja, vielleicht sehe ich nun Sachen, die ich früher nicht gesehen habe (lacht). Momentan denke ich darüber nach, noch einmal kleiner zu werden.

      „Ich werde mir nicht, durch das Problem Mitarbeiter zu motivieren, (…) die Lust am Haareschneiden nehmen lassen.“

      Du hast jetzt 7 Mitarbeiter*innen – warum verkleinern?
      BK:
      Ich kenne Leute in Amerika, in England, in Deutschland ... die Salons mit 20 Mitarbeitern und mehr hatten, und nun in einem kleinen Geschäft stehen und allein arbeiten. Ganz ehrlich, ich werde mir nicht durch das Problem, Mitarbeiter zu motivieren, zu halten und zu popscherln, mir die Lust am Haareschneiden nehmen lassen. Ich schneide für mein Leben gern, aber ich werde mir nicht das MUSS der Branche auferlegen, einen großen, gut gehenden Salon haben zu müssen, um erfolgreich zu sein. Ich habe für mich herausgefunden: Erfolgreich zu sein heißt, ein Wochenende mit meiner Frau zu haben.

      Interessiert an Seminar-Formaten von Wella Professionals? 

      ► Wella Professionals Seminarübersicht Übersicht (inkl. aller Marken)

      ► Wella Professionals Seminartermine

      Elisabetta Giannattasio ist Friseurin und Education Managerin bei fpe Friseur- und Kosmetikbedarf.

       

      BEAUTY SHOP - Barbershop Spin-Off mit Queen Latifah - Watch Original Version

      Interessiert an Seminar-Formaten von Wella Professionals? 

      ► Wella Professionals Seminarübersicht Übersicht (inkl. aller Marken)

      ► Wella Professionals Seminartermine

       

      NATÜRLICH BLOND - weil Jura und Hairstyling ganz schön nah beieinander liegen können

       

      DER MANN DER FRISEUSE - dramatisch anspruchsvoll - für Liebhaber des französischen Film-Genres

       

      GOOD HAIR Dokumentation - Chris Rock und die Tücken, dem Afro-Amerikanischen Schönheitsideal zu entsprechen

       

      MAGNOLIEN AUS STAHL - weil man manchmal auch weinen sollte

       

      HAIR Musical - Ein Hoch auf Hippies, Hasch und Haare

       

      LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN - weil Friseure auch zum Superagenten taugen

       

      SWEENEY TODD - weil Friseure das Messer in der Hand halten - also etwas mehr Respekt...

       

      ÜBER KURZ ODER LANG - Weil ein Friseurwettbewerb etwas ganz besonderes ist - Hilarious mit Starbesetzung

       

      SHAMPOO - Warren Beatty als Beverly Hills Figa-Gigolo - What else!

       

      VIDAL SASSOON - weil der Erfinders des geometrical Haircuts in diesem Film weiterlebt...

      Viel Spaß im Heimkino,

      eure Raphaela von imSalon!

      Diese und viele weitere Stationen haben Paul Gehring zu dem gemacht, was er heute ist: Unternehmer, Stylist, Ausbilder, Infotainer und erfolgreicher Kommunikationsspezialist. Paul Gehring lebt und wirkt in Barcelona und spricht 7 Sprachen. Wir trafen ihn beim Österreichstop seiner internationalen TrendTournee für Alcina.

      Im Gespräch mit imSalon

      imSalon.at: Worauf setzt Du bei Deinen Trends?
      Paul Gehring: Für mich zählt nicht so sehr das Hyper-Kreative, sondern mehr die Mode. Ich versuche modische Aspekte in meinen Kollektionen zu entfalten. Ich kann nicht sehr viel mit Perücken und Haarteilen anfangen. Ich arbeite lieber mit dem Haar direkt und gebe diesem den modischen und dennoch persönlichen Touch.

      imSalon.at: Barcelona ist ein sehr künstlerisches Pflaster, dein Ort der Inspiration?
      Paul Gehring: Ja, sicher. Es passiert unglaublich viel Mode in Barcelona. Dort sind die Fotografen, die internationalen Models und Designer. Aber wir sind auch sehr viel in Mailand, vor allem die Mailänder Fashionweek ist für uns ein Muss. Für mich gilt: "Wir sind Friseure, aber im Dienst der Mode"

      imSalon.at: Man sieht in deiner Kollektion Locken, kommt endlich das Revival?
      Paul Gehring: Oh ja, immer mehr junge Leute fragen wieder nach Dauerwellen. Vor allem solche, die bereits welliges Haar haben und es intensivieren möchten. Vor allem richtige Wuschelköpfe wie in meiner Kollektion sind angesagt. Für uns ist neben der Welle auch der Schnitt wahnsinnig wichtig. Wir arbeiten mit einer neuen Drehtechnik, wodurch das Haar bereits während des Schneidens ein besonderes Volumen erhält und die Locken erst so richtig belebt. 
      Und einige unserer Mitarbeiter tragen diesen Look und sind damit das beste Aushängeschild.

      imSalon.at: Was beobachtest du noch bei jungen Menschen?
      Paul Gehring: Viel mehr junge Menschen gehen auch mal nur für ein Styling und eine Frisur zum Friseur. Hier liegt unsere Chance, unser Handwerk zu präsentieren. Da arbeiten wir mit besonderen Tools (besonderen Glätt/ Welleisen) und machen auch etwas, was man nicht selbst machen kann. 

      imSalon.at: Wie wird man erfolgreich, wenn du dich selbst als Beispiel nimmst?
      1.) Familie ... mein größter Rückhalt
      2.) Leidenschaft für die Arbeit
      3.) Hart arbeiten
      4.) Lust, an dem, was ich tue.
      Unsere Kunden verdienen begeisterte Friseure. 
      Mein Rat: Wenn Sie keine Lust auf den Job haben, dann hören sie auf Friseur zu sein.

      Du bist auch sehr präsent im Web, hast 1.300 Follower auf Facebook? Was bedeutet dir das?
      Paul Gehring: Multimedia und Communities gehören doch zum Leben mittlerweile dazu. Facebook ermöglicht es mir mich mit vielen Freunden und Gleichgesinnten in der ganzen Welt auszutauschen. Und da spielt es keine Rolle ob 1.000 km dazwischen liegen.

      imSalon.at: Du hälst dein I-Pad ganz fest, als wäre es ein Teil von dir!
      Paul Gehring: Oh ja, mein ganz wichtiger Begleiter. Ich kann dies allen Friseuren nur empfehlen. Denn im Salon sind Sie damit der King. Sie können der Kundin ganz schnell und einfach vorher/nachher Fotos zeigen und diese auf Knopfdruck abrufen, oder die neueste Kollektion, oder, oder, oder. 
      Unsere Kunden sind doch heute alle inspiriert von ihren Fashion-Icons aus Film und Modemagazin. Da haben Sie alle im Web auf Knopfdruck und können direkt Haarmode und Wünsche besprechen.

      Tolle Idee, vielen Dank für das Gespräch und noch eine tolle Trend-Tournee!

      Aller Anfang Wien
      Shan Rahimkhan kam mit 13 Jahren aus dem Iran nach Wien. Die Modeschule Hetzendorf sorgte für die Ausbildung und dann kamen Mod’s Hair und Dessange. Dessange prägt schon früh seine Begeisterung für alles Französische und nach 2 Jahren Stylisten-Erfahrung zog es den 20 Jährigen in die große weite Beauty-Welt.

      Dazu hatten wir so einige Fragen und Shan plaudert mit uns entspannt in seinem hellen Büro oberhalb des schönen Salons am Kurfürstendamm. 

      … warum Friseur
      10 hübsche Frauen! Ein Wiener Freund von mir wollte Friseur werden und nahm mich als Modell mit und da waren sie, die hübschen Frauen. Ich war jung, sehr chauvinistisch und dachte mir, das ist der Himmel. So wurde ich Friseur.
      Meine Eltern wollten ja immer, dass ich Arzt werde – die typische Karriere, die man sich für den Sohn vorstellt. Sie wollen es im Übrigen immer noch, denken jetzt hätte ich alles erreicht und Zeit dafür! 

      „Amerikaner machen Kniefälle vor guter europäischer Ausbildung …“

      … zu Amerika
      New York war für mich Arbeiten bei Jean Louis David. Aber nach ein paar Monaten zog es mich schon zum legendären L’Image Team in Los Angeles. Dank meiner intensiven europäischen Ausbildung machte man Kniefälle vor mir, die amerikanischen Stylisten waren begeistert. 

      … über L.A.
      Der blanke Horror, nichts als Verkehr, ab 23:00 Alkoholverbot, kein Zutritt zur Partyszene, um Mitternacht ist nirgends mehr was los. Das war mein Leben in Los Angeles, ich war jung und wollte was erleben.

      … und dann kam Las Vegas
      Las Vegas ist pures Partyleben, so zog es uns am Wochenende immer nach Las Vegas und das geht an den Geldbeutel. Recht bald kehrte ich dann nach Deutschland zu meinen Eltern zurück, vollkommen pleite. Naja, so verbrachte ich eine Zeitlang in Karlsruhe – aber das habe ich aus meiner Vita gestrichen (grinst).

      „Man muss kein Franzose sein, um französischen Stil zu bewahren …“

      … Paris!!!
      Ein kurzer Abstecher nach Paris erinnerte mich daran, wie sehr ich den französischen Stil bewundere. Dessange, Carita, Chanel, Bruno Pittini … 
      Und heute … Karl Lagerfeld macht Mode für Chanel. Das zeigte mir, dass man kein Franzose sein muss, um den französischen Stil zu bewahren. 

      … die wichtigste Inspiration
      Colette Paris gab mir den Initialkick für meinen Salon am Gendarmenmarkt: Bar – Bistro - Boutique – Coiffeur! Ich dachte nur, das kann man auch in Berlin machen.

      … was ihn stolz macht
      Unser Ritterschlag war die Auflistung unseres Salons am Gendarmenmarkt im Louis Vuitton Guide. Wir hatten ja keine Ahnung, das basiert ja auf anonymen Tests. Wir waren nach nur einem Jahr in der Rubrik „Pioneers of Lifestyle“ aufgeführt – Wow! Jetzt sind wir im Übrigen wieder drinnen (strahlt).

      „Berlin war keine Liebe auf den ersten Blick …“

      … über Berlin und die Liebe auf den zweiten Blick
      Berlin war keine Liebe auf den ersten Blick. Alle redeten immer über Berlin, dann bin ich halt mal dahin und dachte mir nur, was soll das denn hier?
      Damals lebte ich bei Freunden in Kreuzberg, habe die Partyszene genossen und festgestellt, dass Berlin entspannt und lässig ist. Es ist ein Schmelztiegel vieler internationaler Kulturen und alle hatten damals Pioniergeist. Um die Jahrtausendwende sagte jeder „Ich mache Kunst“, egal ob in der Musik, der Malerei oder einem anderem Handwerk. Das hat mir imponiert, diese Goldgräberstimmung.

      … über Udo Walz
      Nachdem ich entschieden hatte in Berlin zu bleiben, machte ich mich auf die Suche. Auf die Frage, „Wer denn hier der Platzhirsch sei?“ fiel immer wieder der Name ‚Udo Walz‘. „Udo Walz“ – wieso kann jemand mit dem Namen Udo Walz erfolgreich sein, das klang ja eher unbesonders. Und so bin ich zu seinem Salon marschiert und habe an der Rezeption gefragt, ob ich mich vorstellen darf. Dort pochte man auf meine schriftliche Bewerbung und ich dachte mir, dann gehe ich halt wieder. Auf einmal tauchte hinter mir jemand auf, fragte was ich wolle und wir kamen ins Gespräch. Es war Udo Walz und am nächsten Tag fing ich an zu arbeiten. Es folgten drei gemeinsame Jahre. Wir stehen auch heute noch im guten Kontakt.

      „Abendessen-Marketing …“

      … über Gelerntes
      ‚Abendessen Marketing‘ – Udo hat mir das klassische Netzwerken beigebracht. Ich bin mit ihm jeden Abend in der Paris Bar gesessen. Irgendwann wird das zu deinem zweiten Wohnzimmer. Ich habe sogar in der Paris Bar geheiratet. Diese vielen Kontakte und Gespräche erweitern deinen Horizont ja ungemein. 

      „Du musst fachlich gut sein, sonst geht es nicht …“

      … fachliches Können
      Das Fachliche ist nebensächlich, denn es wird schlichtweg vorausgesetzt. Du musst fachlich gut sein, sonst geht es nicht – Punkt.

      … über Zufälle
      Zufälle spielen immer mit und lösen dann ganz schnell eine Kettenreaktion aus. So kam eine Vanity Fair Reporterin aus London vorbei. Diese erzählte ihrer Freundin Cherry Blair von uns. Und so standen eines Tages die Blairs im Salon … zum Haare machen.

      … über die Herausforderungen mit prominenter Klientel
      Es ist natürlich toll bekannte Leute zu stylen, aber immer auch eine Herausforderung. Mein Tipp: Das Wichtigste dabei ist die Recherche. Ich beobachte und verfolge alles ganz genau. 
      Vor kurzem war Nicole Kidman anlässlich einer Gala bei uns. Ich habe mir also ihre Auftritte der vergangenen 6 Monate am Computer angeschaut. Sie sieht ja ständig anders aus. Und so habe ich mir für den Abend einen lässigen Pferdeschwanz (mal etwas ganz anderes) überlegt und sie war begeistert. Man muss ja nicht immer Volltuning betreiben, oft ist das Reduzierte der viel bessere Weg.

      „Wahrscheinlich mein größter Vorteil, ich werde nicht nervös …“

      … über Lampenfieber
      Kenne ich nicht, das ist wahrscheinlich mein größter Vorteil, ich werde ganz selten nervös.

      … über Trends
      Wir haben zwei Mitarbeiter bestimmt, Sven und Nelly, die fürs Trendscouting verantwortlich sind. Einmal im Monat geben sie eine Trendpräsentation fürs Team darüber was es Neues gibt, was wir puschen könnten. So probieren wir immer wieder alles Mögliche aus. 

      … über Pläne
      Im Januar/Februar 2016 planen wir die Eröffnung einer eigenen Akademie in einer riesigen Loft mit einem eigenen Live-Streaming Konzept. Friseure können Ausbildungsprogamme dann live mitverfolgen. 
      Wir wollen anders sein als klassische Schulen.

      … über Mitarbeiter
      Individualität ist mir bei Mitarbeitern ganz besonders wichtig, allerdings gepaart mit Teamfähigkeit. Und mobil sollten sie sein, aus aller Welt kommen und gerne andere Sprachen sprechen.

      … über die Salon CI
      Natürlich gibt es in der Gestaltung einen Bezug zum Persischen, meiner Herkunft, aber im modernen Sinn in ausgewogener schöner zeitgeistiger Mischung.

      … über seine Produkte
      Seit fünf Jahren habe ich meine eigene Produktmarke. Das war mir sehr wichtig, denn ich wollte gesunde Produkte, ohne Parabene, ohne Silikone, etc. und dazu sollten sie sexy und cool aussehen.
      Jetzt vertreiben wir in 42 Verkaufsstellen und es kommen immer wieder neue dazu, demnächst auch in Wien.

      … über sein zeitgeistiges Konzept ‚Beauty Lounge‘
      Anfangs lief es zögerlich, jetzt wird es super angenommen. Das Wichtige ist, dass die Lounge nicht nach Friseursalon aussieht, weshalb das gesamte Interieur eher Boutique Hotel Anmut versprüht. Auf Blow Dry liegt der Fokus, aber auch Maniküre und vor allem Augenbrauen-Styling kommen gut an.
      Im nächsten Schritt werden wir das Beauty Lounge Konzept als Franchise anbieten – also wer Interesse hat, darf sich gerne melden.

      … über die Bezeichnung Promifriseur
      Hasse ich! Ich frisiere prominente Menschen, sehe mich selbst aber nicht als prominenten Menschen. Ich möchte sehr gerne für meine Leistung gelobt werden.

      … über Wien
      Ich vermisse Kaffeehäuser, das gesellige Wiener Leben und natürlich meine Freunde.

      Regenbogen Fähnchen, bunte Girlanden und knallige Masken, Frank Fischer lebt seinen bunten Traum und möchte aufklären.

      Im Gespräch mit Lea Werry

      In Deutschland sind genderneutrale Preise keine Pflicht. Was hat euch dazu bewegt, in eurem Salon genderneutrale Preise anzubieten?
      Benjamin Gnoth: Wir sind schon seit Jahren Teil der LGBTQ+ -Bewegung und wollen auch im Alltag diese Themen sichtbar machen. Die Gleichstellung der Geschlechter ist da ein großer Punkt.
      Außerdem kommt die Frage schon mal auf: Warum kostet ein kurzer Frauenhaarschnitt mehr als ein kurzer Männerhaarschnitt? Wir wollen weg vom "Ist halt so, hat man immer so gemacht"

      Wie habt ihr die Preise im Detail angepasst?
      Benjamin Gnoth: Wir haben uns dazu entschieden einen festen Preis für den Haarschnitt zu nehmen. Waschen/Schneiden/Trockenpusten kostet bei uns 40,-€. Wir berechnen nun die Stylings anders. Sobald wir eine Bürste oder andere Stylingtools in die Hand nehmen, kostet das dann mehr (bis Schulter 15,-€, ab Schulter 20,-€).

      Sind dadurch die Männerpreise automatisch nach oben gegangen?
      Carolin Wendt: Nein! Die Herrenpreise sind so geblieben. Wir haben den Damenpreis günstiger gemacht.

      Gab es negatives Feedback von Männern, die sich beschwerten, dass die Damenpreise günstiger wurden? 
      Benjamin Gnoth: Von unseren Kunden hat sich kein Mann beschwert das die Frauenpreise günstiger geworden sind. Die Meisten haben eher gefragt, wieso die Damenpreise überhaupt teurer waren.
      Die einzigen negativen Kommentare kamen von Menschen die keine Kunden bei uns sind. Unser Konzept würde nicht funktionieren und wir würden uns nur bereichern wollen. Naja, diese Menschen denken wir hätten den Herrenpreis erhöht.

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Vor kurzem hast du deine eigene Produktlinie „Kultmähne“ vorgestellt. Wie kam es dazu?
      Renate Matuschka:
      Das liegt sozusagen in den Genen. Mein Vater war auch Friseur und hatte seine eigene Serie entwickelt. Ich bin damit aufgewachsen und wollte meine eigenen Produkte, seit ich mich erinnern kann. Jetzt ist es soweit. Nach zwei Jahren Entwicklungsprozess ist „Kultmähne“ endlich am Markt.

      Es gibt so wahnsinnig viele Trends und große Marken - kann man da wirklich mithalten?
      RM:
      Ich habe den Vorteil, dass ich schneller reagieren kann als große Konzerne. Dort läuft die Produktentwicklung durch viele Instanzen. Bei meinem Produkt bin ich die alleinige Entscheidungsträgerin. Die Hürde, die ich überwinden muss, ist das Budget. Aber da meine Eltern eine eigene Haarpflege-Produkte entwickelten und ich hautnah mit dabei war, traue ich mir zu sagen, ich habe Produktwissen.

      Was können deine Kultmähne-Produkte?
      RM:
      Kultmähne ist ein allround einsetzbares Produkt. Es ist für pflegebedürftiges Haar, bietet Feuchtigkeit, Hitzeschutz, aber macht das Haar nicht zu schwer. Es ist ideal für feines, blondiertes Haar, Langhaar, Kurzhaar und auch für Männer wunderbar geeignet. Ich lege Wert auf beste Inhaltsstoffe, außerdem ist Kultmähne vegan, frei von Mikroplastik und PET-zertifiziert. Das ist kein 2- Euro Einkaufsprodukt!

      Mallorca, 30° C, die Sonne brennt und bietet das perfekte Licht für Farbinspirationen, die Lizzy Lemon und Danny van Tuijl mitgebracht haben. 

      Die Zwei wissen, was farblich angesagt ist. In ihrem Salon Ginger | Lemon im hippen 6. Wiener Szenebezirk stehen colorbegeisterte Menschen Schlange, um sich genau das, professionell zu holen.

      Für die Besucherinnen des spannenden Schwarzkopf Pro Look & Learn Kongresses war es ein großes Highlight, von den Profi-Coloristen Input zu Chroma ID, Techniken, und deren Integration ins erfolgreiche Salongeschäft zu erhalten.

      Colortrends 2023

      1 Shineline

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Hallo Emidio, du hast Organisation Hair Help the Oceans gegründet, um nach dem Vorbild der französischen „Fairen Friseure“ Haare gegen Ölverschmutzung einzusetzen. Wie viele Salons machen aktuell mit?
      Emidio Gaudino:
       ► Thomas Keitel und ich haben das Projekt gemeinsam gestartet und sind mittlerweile in 8 Ländern mit 1.500 Partner-Salons vertreten. Wir wachsen täglich. Man sieht, wie viele Menschen wollen, dass etwas in Sachen Nachhaltigkeit und Umwelt passiert. Unser Ziel ist es mit Ende des Jahres 2.000 Partner-Salons zu zählen. Ich bin mir aber sicher, dass wir das schon bald sagen können.

      "Wir arbeiten gemeinsam an einer Agrarlösung, um diese in Ländern mit langen Hitzeperioden einzusetzen. Es fing mit den Meeren an, aber jetzt geht es weiter. Wir haben keinen Ressourcenmangel, Haare wachsen immer."

      Stimmt es, dass ihr nicht nur die Meere mit Salon-Haaren sauber halten wollt, sondern auch die Landwirtschaft davon profitieren soll?
      EG:
      Mit ► Matter of Trust aus den USA stehen wir monatlich im Austausch. Die sind gerade dabei, Haare auch in der Agrarwirtschaft einzusetzen. Denn Haare können nicht nur Öl aufnehmen, sondern speichern auch Feuchtigkeit. In Chile wurde ein Test durchgeführt mit dem Ergebnis, dass die Pflanzen 30% mehr Ertrag haben, wenn diese mit feuchtem Haar versorgt werden. Wir arbeiten gemeinsam an einer Agrarlösung, um diese in Ländern mit langen Hitzeperioden einzusetzen. Es fing mit den Meeren an, aber jetzt geht es weiter. Wir haben keinen Ressourcenmangel, Haare wachsen immer.

      Wo werden die gesammelten aktuell Haare eingesetzt?
      EG:
      Die Haare kommen alle nach Bückeburg und werden von unserer Maschine, die wir diese Woche erhalten haben, zu 50 Meter Haarschläuchen mit 18cm Durchmesser verarbeitet. Das Gerät wurde extra für unsere Bedürfnisse entwickelt. Davor waren unsere Haarschlangen 10cm dick.

      Was steckt hinter diesen Maßen? Was machen diese 8cm im Durchmesser aus?
      EG:
      Es braucht einen größeren Durchmesser, um zum Beispiel Öle in unruhigeren Gewässern besser zu filtern. Wir bekommen in den nächsten Monaten zusätzlich eine Maschine, die Haarmatten herstellt. Dann bieten wir Haarschläuche und Haarmatten an.

      Stefan Pantel und Dominik Musti Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Ihr seid täglich als Unternehmensberater im Markt unterwegs, habt selbst zwei Salons. Mich interessiert mal vorab, ob euch die gleichen Fragen wie uns begegnen. Beispielsweise, der Umgang mit dem Wunsch nach der 4-Tage-Woche.
      Dominik Musti:
      Wir verstehen die Aufregung nicht. Die 4-Tage-Woche ist brisant, aber wirklich nichts Neues. Es gibt so viele verschiedene Arbeitszeitmodelle, die man bedienen kann. Wenn man sich nur noch auf ein Modell fokussiert, dann nimmt man sich und seinen Mitarbeitern doch Flexibilität. Ich glaube, viele verwechseln da Öffnungszeiten mit Arbeitszeiten. Flexibilität bedeutet, dass Mitarbeiterinnen frei wählen können, wann sie wie arbeiten wollen, Öffnungszeiten müssen das abbilden.

      Wie seht ihr die Diskussion um den freien Samstag?
      DM:
      Wir haben in unseren Salons Kräfte, die hauptsächlich am Samstag arbeiten wollen, da sie dann Betreuung für ihre Kinder haben. Aber die eigentliche Frage, die sich Salonunternehmer stellen müssen, ist doch die, ob sie einen am Samstag geschlossenen Salon unter der Woche kompensieren können. Da geht es um Auslastung, das ist das viel größere Thema für Salons.

      „30-50 % des Umsatzpotentials wird in Salons nicht wahrgenommen.“

      Inwiefern Auslastung?
      DM:
      Wir erleben immer wieder bei unseren Beratungen, wir haben aktuell ca. 150 Saloneinsätze p.a. und dort erkennen wir, dass 30-50% des Umsatzpotentials nicht wahrgenommen wird. Das Salonmanagement arbeitet da häufig gegen eigene Interessen

      Im Interview mit Frank Fischer

      Seit wann feierst du den Pride Month in deinem Salon?
      Frank Fischer: Dieses Jahr ist es das erste Mal, dass wir im Salon den Pride Month feiern.

      Was ist dir am Pride Month besonders wichtig?
      FF: Besonders wichtig ist mir aufzuklären und allen die Botschaft zu vermitteln: nur weil viele in ihren Köpfen eine anerzogene Norm haben, heißt das nicht, dass diese für Normalität steht. Die Welt ist im wahrsten Sinne des Wortes bunt! Mir ist nicht nur wichtig, dass Menschen „anders sein“ tolerieren, sondern auch, dass „anders sein“ den gleichen Stellenwert wie das typische Frau-Mann-Kind Bild hat!  

      Solange die Notwendigkeit besteht darüber zu diskutieren, solange wird mein Salon die LGBTQ+ Community unterstützen. Denn zu viele Menschen leben noch in Angst, werden verfolgt, erleben Gewalt und Hass, nur weil sie lieben, wen sie lieben – weil sie anziehen, was ihnen gefällt oder das Geschlecht nach außen tragen, welches sie im Inneren verspüren. Diskriminierung ist ein Umstand, den wir niemals akzeptieren dürfen!

      Wie wird die Deko bisher aufgenommen – gab es Kommentare positiv wie negativ?
      FF: Die Deko wird von all unseren KundInnen positiv aufgenommen. Viele unserer KundInnen wissen nicht, für was die Regenbogen Fahne steht und wissen nichts mit dem Begriff Pride oder der Abkürzung LGBTQ+ anzufangen. Wenn man in das Thema dann einsteigt, führt man tolle aufklärende Gespräche.

      Was sagen deine Mitarbeiter dazu?
      FF: Die Aktion kommt auch bei allen MitarbeiterInnen gut an. Im Vorlauf dieser Aktion wurden auch alle intensiv mit dem Thema vertraut gemacht. 

      Gibt es noch weitere Aktionen rund um das Thema Pride?
      FF: Wir haben jedes Jahr des Öfteren Themenwochen, wie z.B. Karneval, Oktoberfest, Fußball EM/WM oder auch Christmas. Nun haben wir uns zum ersten Mal an ein politisches und kontroverses Thema gewagt. Die hohe positive Resonanz und Akzeptanz zeigen aber auch, dass dies ein guter Weg ist. Deshalb werden ganz bestimmt weitere Aktion dieser Art stattfinden.

      Was ist das Konzept deines Salons?
      FF: Im meinem Salon ist es mir wichtig, rund um das Thema Haare & Beauty eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Unsere KundInnen sollen für die Dauer ihres Aufenthalts dem Alltag entfliehen können. 

      Dazu trägt auch der zum Salon gehörende Innenhof bei. Dieser wird Jahreszeiten entsprechend gestaltet und dekoriert. Bei anfallenden Wartezeiten können KundInnen sich draußen aufhalten und die Seele baumeln lassen.

      Wie lange habt ihr schon über genderneutrale Preise nachgedacht?
      Carolin Wendt: Vor 2-3 Jahren ist mir das auf einem Instagram-Account aufgefallen, von einem Salon in London (notanothersalon). Ich fand es einfach genial, ich hatte nämlich nie eine vernünftige Antwort, warum derselbe Aufwand unterschiedlich bepreist werden sollte.

      Wie viele andere Friseursalons kennt ihr, die genderneutrale Pricing anbieten?
      Benjamin Gnoth: Außer dem in London, kennen wir nur noch einen in Hamburg.

      Welches Zeichen möchtet ihr mit dieser Preisänderung setzen?
      Carolin Wendt: Wir sind alle Menschen, egal ob mit Rock, rasierten Beinen, Bart und Make-up oder langen Haaren. Und die Kunden sollen für das Handwerk bezahlen, nicht für ein Geschlecht.

      Wie ist die Resonanz der KundInnen?
      Benjamin Gnoth: Unsere Kunden finden es super, die Resonanz war toll. Vor allem die Kundinnen mit kurzen Haaren feiern es total.

      Vielen Dank für das Gespräch, viel Erfolg weiterhin!

      Wo kann ich Kultmähne kaufen?
      RM:
      Bei mir im Salon oder auch online über die Webseite. Für interessierte Friseure, die Kultmähne im Salon integrieren wollen, habe ich eine Listung im Großhandel. Der Verkaufspreis liegt zwischen 32-38 Euro

      Verwendest du die Produkte bei dir im Salon?
      RM:
      Ja, aber nicht ausschließlich. Die Serie ist begrenzt. Mein Traum ist, die Palette zu erweitern.

      Wie läuft so ein Entwicklungsprozess ab?
      RM:
      Ich hatte schon eine Vorstellung, wie die fertigen Produkte sein sollen. Diesen Auftrag erteilte ich an in Deutschland sitzende Chemiker. Der erste Anlauf hat für mich nicht gepasst und so mussten wir noch einmal ran. Das braucht alles seine Zeit, denn bis das Produkt angesetzt wird, vergehen weitere 3 Monate. Dann folgte die Testung. Das dauerte weitere 6 Monate. Denn danach haben wir die Produkte noch einmal angepasst. Anschließend kam der Duft – hier hatte ich eine konkrete Vorstellung.
      Die Verpackung wollte ich unbedingt nachhaltig. Dafür habe ich Studenten beauftragt, im Rahmen eines Förderprogramms, eine Verpackung zu entwickeln. Mir war wichtig, dass die Materialien regional bezogen werden. Zum Abschluss stand das Produkt-Design. Danach folgte die Anmeldung, damit ich auch meine Zertifizierungen bekomme. Es überrascht mich selbst, dass ich das in zwei Jahren geschafft habe. Nun kommt die Hürde der Vermarktung.

      Das Produkt-Design sieht sehr erfrischend mit den Tierköpfen aus …
      RM:
      Ja, ich bin sehr glücklich darüber. Meine Katze diente als Vorbild für das Design und daraus entwickelten sich weitere Tierköpfe.

      Welches Budget braucht man, um so ein Projekt in Angriff zu nehmen?
      RM:
      Ich habe 40.000-50.000 Euro investiert und auch das ist noch lange nicht zu Ende.

      Vielen Dank für den Einblick und viel Erfolg!

      Credit: Schwarzkopf Professional / Giovanni Ma Frici

      Manga, so weit das Auge reicht: Stores, Shops, Filme, Anime-Streamingkanäle, Museen kuratieren japanische Manga Künstler, kaum ein Bereich, der nicht von den großäugigen Comic-Heroinen beeinflusst ist. Jetzt wird der Hype aufs Haar übertragen. 

      Shine Line, die berühmte Kante im Haar, die in Anime Comics das Haar lebendig wirken lässt, holt Danny ins Haar. Im Salon hat er seine Kundinnen längst an der Angel. Es gibt dem Haar Leben, Kontrast und ist ein echter Hingucker, vor allem mit dem richtigen Farbenspiel. 

      Wo werden „Haarwürste“ und wofür die Haarmatten eingesetzt?
      EG:
      Die Würste werden eingesetzt, wenn z.B. ein Motorboot oder ein Tanker ausläuft, um den Ölabfluss einzudämmen. Die Haarmatten wiederum sollen das Öl, das zusammengehalten wurde, aufsaugen, um dieses anschließend entsorgen zu können. Die Haarschlangen haben aber auch eine weitere Funktion: An Stränden von Badesee oder Meeren sollen diese Reste der Sonnenmilch, die an der Oberfläche schwimmen, absorbieren und so das Wasser sauber halten.

      Wie ist die logistische Abwicklung für die Salons?
      EG
      : Die Kollegen schneiden die Haare, packen diese in Kartons und schreiben uns eine Mail. Danach holen wir das Paket mit einem Postpartner ab. Ausgenommen die Schweiz: Die Coiffeure müssen uns die Pakete schicken, weil das mit dem Zoll nicht so einfach ist. Wir versuchen hier aber ein Lager zu finden, damit wir die Haare gesammelt nach Deutschland bringen können.

      Welche Kosten kommen auf mich als Salon zu, wenn ich Hair Helper werden will?
      EG:
      Wir verrechnen 1 Euro pro offenem Salon-Tag, das sind 21 Euro pro Monat. Ausnahme ist Österreich mit 26 Euro monatlich, weil das Paketabholen mehr kostet. Im Beitrag sind eine monatliche Abholung, Werbematerial und auch das Zertifikat enthalten, wir supporten die Salons auf Social Media und es gibt auch Unterstützung, wenn es um Interviews zum Thema geht. Man wird mit dem Beitrag Teil unserer Hair Helper Community …

      Wie geht das, dass man gegen eigene Interessen arbeitet?
      Stefan Pantel:
      Umsatzgrenzen werden zu kleingehalten, die Auslastung ist nicht ordentlich organisiert, der Schönheitsbedarf der Kundin wird nicht erkannt und in Terminierung und Preislistengestaltung erkennen wir immer wieder große Lücken. Wir sind anfangs immer mit der großen Aufgabe betreut, Altlasten zu beseitigen.

      Das ist viel auf einmal. Was ist eine große Altlast?
      SP:
      Das ist häufig total banal. Viele Mitarbeiter haben ein vorgegebenes Tagesumsatzziel vor Augen, das gar nicht realisierbar ist, denn oft stimmen Anwendungszeiten nicht mit der Preisgestaltung überein. Das beginnt bereits bei der Terminorganisation.

      Die Terminorganisation ist zu straff?
      DM:
      Fast jede Kundin bringt mehr Schönheitsbedarf mit in den Salon. Es wird aber strikt nur das gemacht, was im Terminplan steht. Und wenn doch eine Zusatzdienstleistung ungeplant hinzukommt, entsteht Stress aufgrund der nicht geplanten Zeit. Oft könnte die Friseurin aber noch ein Glossing, Plexen, Glätten oder Augenpflege mitanbieten. Und wer ist jetzt Verursacher dieses Problems? Das ist immer der Unternehmer. Terminorganisation muss Dienstleitungsupgrades ermöglichen, sodass eine bereits geplante Dienstleistung mit besseren Services wertiger und stressfreier umgesetzt werden kann.

      Das spiegelt sich dann auch in den Umsätzen pro Kundin wider?
      DM:
      Genau, da kommen dann Preislistenstrukturen ins Spiel, die wir meist komplett verändern. Mit einer Kalkulation dahinter, dass das später über preistransparente Kommunikation in die Kasse kommt.

      „Preisanpassungen setzen sich nicht durch, weil Mitarbeiter Möglichkeiten finden, diesen Preis zu umgehen, und der Chef lässt es zu.“

      Was beobachtet ihr denn in puncto Preiserhöhung?
      SP:
      Wir beobachten aktuell Preiserhöhungen von durchschnittlich 5%-7%.  Das Problem ist aber nicht die Preisanpassung, sondern, ob sie sich durchsetzt. Häufig setzt sie sich nicht durch, weil Mitarbeiter Möglichkeiten finden, diesen Preis zu umgehen, und der Chef lässt das zu. Ich gehe aber soweit zu sagen, dass viele Unternehmer heute rein theoretisch keine Preisanpassung brauchen, wenn sie im Kassier-Verhalten ihre bestehenden Preislisten vernünftig umsetzen.

      „Meistens sind die Preise nach Gefühl kalkuliert.“

      Das klingt heftig!
      DM:
      Es beginnt damit, dass viele Salons noch immer keine vernünftige Preisliste haben. Und zwar eine, die man mit Blick auf den Deckungsbeitrag kalkuliert und guckt, ob es zu dem passt, was man für seinen Salon braucht? Meistens sind die Preise nach Gefühl kalkuliert.
      Leider tendieren Mitarbeiter auch immer wieder dazu, nicht zu kassieren, was in der Preisliste drinnen steht, oder Zusatzleistungen werden einfach weggelassen.

      „Der Chef macht auf einmal den Mitarbeiter zum Unternehmer,
      das ist kriminell…“

      Ist das nicht eine klassische Führungsaufgabe?
      DM:
      Hier wird es ja noch krimineller. Der Chef macht auf einmal den Mitarbeiter zum Unternehmer, der das aber gar nicht sein will, denn sonst wäre er längst selbstständig. Und so kommen Mitarbeiter in die Situation, ihre Ware und Zeit selbst kalkulieren zu müssen. Das stresst Mitarbeiter.

      „Zeiteinteilung ist ein ganz wunder Punkt.“

      Eingangs spracht ihr auch von falscher Terminorganisation. Wie meint ihr das?
      SP:
      Zeiteinteilung ist ein ganz wunder Punkt. Mitarbeiter haben Zeitvorgaben, diese werden aber oft nicht eingehalten. Da führen 15 Minuten Leerzeit zwischen Kunden ganz schnell zu 2 Stunden pro Tag. Wie wird dieses Zeitfenster einkalkuliert? Den Tagesumsatz kann man damit jedenfalls nicht erreichen. Solche Missstände decken wir leider häufig auf.

      „Bis zu 40% der Kunden verlassen den Termin früher als ursprünglich gebucht.“

      Gibt es hierfür Kennzahlen?
      SP:
      Ja, laut unseren Erhebungen verlassen bis zu 40% der Kunden den Termin früher als ursprünglich gebucht. Das ist ein wirtschaftlicher Schaden, denn dein System arbeitet nicht für dich, sondern gegen dich. Umsatz ist nicht die Motivation, sondern die Begeisterung seinem Kunden das Bestmögliche anzubieten und spätestens für den Folgetermin diese Potenziale (auf 100 % Schönheit), die Kunden mitbringen, in eine stressfreie Terminierung einzubringen. Das ist ein wichtiger Baustein im Salonmanagement, um Umsatzwachstum aus vorhandenen Ressourcen zu generieren.

      Ich danke euch für den kleinen Einblick in euren Beratungsalltag und wünsche euch weiterhin viel Erfolg.

      Salonimpuls, das sind Stefan Pantel, und seine Geschäftspartner, Dominik und Jörn Musti. Die Friseurunternehmer-Coaches betreiben selbst 2 Salons und beraten aktuell ca. 100 Unternehmer mit 130 Salons

      Was ist der Pride Month?

      Der Pride Month wurde von der LGBTQ+ Community ins Leben gerufen, der schon seinen Ursprung vor 50 Jahren findet. Im 28. Juni 1969 kam es zu Auseinandersetzungen im berühmten „Stonewall Inn“, wo die Polizei regelmäßige Razzien veranstaltete und queere Personen verhaftete. Am eskalierte die Situation und die queeren Menschen wehrten sich gegen das sogenannte „Verbrechen“ queer zu sein und warfen mit Flaschen und Steinen auf die gewalttätige Polizei.

      Diese Unruhen waren der Auftakt für weitere Proteste und Demonstrationen, die auch noch 50 Jahre später von Menschen auf der ganzen Welt ausgetragen werden – bekannt z.B. als Christopher Street Day oder Pride Parade.

      Warum feiern wir den Pride Month?

      Der Pride Month, soll an die Personen erinnern, die ihr Leben im Kampf für die Rechte von queeren Menschen gelassen haben. Andererseits soll dieser Monat auch auf noch immer bestehende Ungerechtigkeiten hinweisen. Und nicht zuletzt soll der Pride Month auch die Vielfalt der Gesellschaft feiern, queere Menschen mit Stolz erfüllen und alle zu einem friedlicheren Miteinander bewegen. Pride = Stolz, der nach außen getragen werden soll, egal welches Geschlecht man lebt!

      2 Reverse Faceframing

      Unter welchen Voraussetzungen kann ich mitmachen?
      EG:
      Wir nehmen alle Haare, weil wir alles brauchen können. Ob gefärbt, lang, kurz, Barthaare, … wir verwenden jegliches Menschenhaar.

      Wo soll es mit Hair Help the Oceans noch hingehen?
      EG:
      Ein Traum ist, das Konzept weltweit aufzuziehen. Wir wollen, dass vor Ort schnell reagiert werden kann, denn es bringt nichts, Haarmatten aus Deutschland nach Norwegen zu transportieren. Ziel ist, dass wir in jedem Land einen Stützpunkt haben, damit unser CO2 Ausstoß so gering wie möglich gehalten wird. Alle Touristenregionen mit Badeseen brauchen Haarschläuche in der Nähe.
      Wir möchten außerdem zukünftig Oberschmutzwasser und Regenwasser filtern. Haar kann auch Anteile von Mikroplastik absorbieren – zum Beispiel in der Kanalisation.
      Aktuell arbeiten wir an einer Zertifizierung, um Schläuche an die Feuerwehr weitergeben zu dürfen. Nur Produkte, die den bürokratischen Prozess durchlaufen haben, sind zum Einsatz bei der Feuerwehr erlaubt.

      "Wir können nicht allein die Welt retten, das ist nur global als Gemeinschaft möglich."

      Es gibt viele Start-ups und Unternehmen, die Haare sammeln, um Filter zu produzieren. Sind das Konkurrenten oder schließt man sich hier zusammen?
      EG:
      Wir können nicht allein die Welt retten, das ist nur global als Gemeinschaft möglich. Es haben zeitgleich mit uns Start-ups gestartet, die wir nicht als Konkurrenten sehen. Wie im Fall von Matter of Trust - wir versuchen gemeinsam Lösungen für die Zukunft zu finden.

      Vielen Dank für das spannende Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

       

      Credit: Schwarzkopf Professional / Giovanni Ma Frici

      Reversieren gibt dem Faceframing Trend der letzten Jahre einen neuen Twist. Kombiniert mit leichtem Styling, ist das eine pflegeleichte Frisurenvariante. Ein Schleier Effekt im Scheitelbereich gibt spielerisch multiple Farbeffekte.

      „Wir als Spezialisten müssen Kunden Neues zeigen,“ ist Danny van Tuijl überzeugt und betont aus Erfahrung, „Unsere Kunden brauchen den Push und sind dankbar für unsere Empfehlungen und Trendexpertise.“

      3 Soft Colorblocking

      Credit: Schwarzkopf Professional / Giovanni Ma Frici

      Waren die vergangenen Jahre begleitet von sanften Übergängen, kommt jetzt das Color-Blocking zurück. Allerdings mit vielen Verläufen, quasi Blending Blocks. Wie ein Schleier dürfen sich da Farben übereinander abgrenzen, chunkig, aber nicht zu hart.

      Die Handgriffe sitzen, das Wissen um Farbkombinationen auch. Kein Wunder, Lizzy Lemon schwört auf Weiterbildung: „Wir haben ein krisensicheres Handwerk und damit die Verantwortung, unseren Kunden gegenüber uns regelmäßig weiterzubilden.“

      Shineline, Soft Colorblocking, Reverse Faceframing – merkt euch diese Begriffe, sie werden in den kommenden Monaten gefragt sein. Die Ergebnisse findet ihr in der neuen Kollektion von Lizzy und Danny.

      AVATAR - die neue Kollektion von Ginger Lemon

      Die Inspiration der neuen Kollektion kam von der Schnelllebigkeit von Trends heutzutage, wobei diese nicht mal mehr eine Chance haben, als echter Trend Fuß zu fassen. Sie werden wird wie eine Art Gaming-Charakter ("Avatars") je nach Lust & Laune gewechselt, personalisiert und angepasst. Einfluss auf die Designs haben ebenso Anime, Mangas und Video Games. 

       

      Credits: AVATAR

      Hair: Danny van Tuijl & Lizzy Lemon
      WIGS by gfh Gesellschaft für Haarästhetik 
      Make-up Valeria Manusko
      Fashion Styling: Lizzy Lemon

      Noch auf der Suche nach spannenden Farbseminaren von Schwarzkopf Professional

      Seminartermine Schwarzkopf Pro

      ► Seminaranbieter Schwarzkopf Pro

       

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      imSalon: Lieber Mario, welch Ehre, am 1. April stehst du als erster deutschsprachiger Haarkünstler auf der TOP HAIR Bühne? Wie fühlst du dich gerade?
      Krankl: Ich fühle mich ausgesprochen geehrt, die Abendshow der TOP HAIR gestalten zu dürfen. Ich bin mir auch bewusst, dass dies einer der Highlights meines kreativen Schaffens ist. 
      Damit verbunden ist natürlich auch, dass ich ein Highlight liefere und die große Verantwortung gegenüber dem Friseurmarkt, dem Handwerk, meinem Partner Goldwell und der TOP HAIR ernst nehme. Es wäre also gelogen, wenn ich behaupten würde, ich bin total "cool". Ich freue aber riesig darauf. Wann kann man sich schon so kreativ ausleben?

      "Was 'neu' und 'alt' ist, entscheidet das Publikum..."

      imSalon: Was dürfen wir erwarten? Gibt es etwas ganz Neues?
      Krankl: Es wird Neues geben, aber was "neu" und "alt" ist, entscheidet letztlich das Publikum. Altmodisch werden wir aber bestimmt nicht sein. Ich gelte in der Branche als Visionär und wenn es darum geht, ob etwas neu ist, weiß ich aus Erfahrung, dass ich meiner Zeit des Öfteren voraus bin und Ideen dann auf der Bühne zeige, wenn viele sie noch nicht ganz verstehen. Das stört mich aber nicht, weil ich es als meine Aufgabe sehe, visionär zu denken. 
      Wenn es beim Massenmarkt als modern angekommen ist, ist es für mich zu spät. Ich sehe die Abendshow als kreative, sehr inspirierende Show-Darbietung. Grundsätzlich steht das Friseurhandwerk aber im Mittelpunkt. Man spricht heute immer vom "Total Look", das heißt für mich, dass ich tolle, fachlich hochwertige Haare gepaart mit Fashion und modernen Make-ups zeigen will. Wer Mario Krankl kennt, weiß, dass Entertainment und Emotionen auf keinen Fall fehlen dürfen. Der Gänsehautfaktor muss dabei sein. 

      imSalon: Wann hast du von deinem Auftritt erfahren?
      Krankl: Nach dem tollen Feedback der letztjährigen Show, die als "Tribute to David Bowie" konzipiert war, haben wir versucht, den Schwung in den Entscheidungsprozessen aller Verantwortlichen mitzunehmen. 
      Dank Tobias Stähle - dem General Manager der KAO Salon Division - und vielen FürsprecherInnen bei der TOP HAIR ist es gelungen, diese Kooperation zu realisieren. Ich weiß das seit ca. 6 Monaten. Da sowas nicht über Nacht entschieden wird, kenne ich den genauen Zeitpunkt nicht mehr. 

      imSalon: Wie lange bereitest du dich schon vor? Mental und technisch?
      Krankl: Ich bin seit ca. 8-9 Monaten in gedanklicher Vorbereitung für die neue Kollektion. Ist die aktuelle Kollektion am Markt, wird gedanklich schon wieder an Neuem gearbeitet. 
      Wir sind ein kleines Unternehmen, aber in der kreativen Umsetzung will ich trotzdem alle Fäden in der Hand haben, um mich mit dem Resultat identifizieren zu können. 
      Das betrifft alle Bereiche wie das Konzept, Sounddesign, Visuals, Choreographiedesign, Models, Teamzusammenstellungen und PR. Kreativität entsteht ja in einem Prozess. Das beginnt langsam und wird immer dichter. Meine Frau und ich sind da monatelang im Einsatz. 
      Die technische Vorbereitung kommt dann natürlich zeitlich erst nach der Brainstorming- bzw. Kreativphase und dauert bis zur letzten Minute.

      imSalon: Wie viele Leute sind in die Vorbereitungen involviert, wer wird mit auf der Bühne stehen? 
      Krankl: 25 Models aus ganz Europa und Ken Hong aus Singapur. Ein ehemaliger Goldwell Color Zoom Challenge Gewinner und von mir sehr geschätzter Kollege. 
      Zudem bringe ich auch "Frauenpower" auf die Bühne: Meine Mitarbeiterin Evelyn Karbach - Gewinnerin des Austrian Hairdressing Awards/ Newcomer. Das Team hinter der Bühne ist aber genauso wichtig wie die, die vorne stehen. Im Background steht allen voran meine Frau, die den ganzen Wahnsinn mit mir mitträgt und organisiert, mein Team, ein Friseur-Team von Goldwell und Andrew Ulm, mein Bruder Oliver Szilagyi, der Choreograf Jean Marc Lebon, ein Produktionsteam, das Technikteam der Top Hair, Screamrecords, ein Team von DS Showlaser, ein Stylistenteam aus London.... insgesamt sind da ca. 60 Personen oder mehr involviert. 
      Mit einem begeisterten Publikum, das schon vorher mitfiebert und mich mental unterstützt, sind wir da über Tausend Personen.

      imSalon: Was kostet so eine Veranstaltung?
      Krankl: Über Zahlen kann ich nicht sprechen, aber so etwas ist richtig teuer und geht nur mit der Top Hair, meinem großartigen Partner wie Goldwell, für den ich als Global Brand Ambassador seit Jahren erfolgreich arbeite. Dank meiner neuen Kooperation mit der österreichischen Marke Hairdreams kann ich mich in punkto Haare voll ausleben. 

      imSalon: Welche Inspirationen hast du dir dafür geholt?
      Krankl: Grundsätzlich geht ein Kreativer wie ich mit offenen Augen durchs Leben und ich investiere viel Herzblut. Architektur, Städtereisen, Clubs, Musik, die Natur, Menschen in der Umgebung - alles kann Inspiration geben. Das kann ich schwer eingrenzen. Zusätzlich gibt es hochwertige Trendstudien, die ich für mich interpretiere. 

      imSalon: Hast Du manchmal Angst, bevor du auf die Bühne gehst?
      Krankl: Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte keine Versagensängste oder Lampenfieber. Ich bin ein Mensch und keine Maschine und auch ich mache Fehler bzw. habe Angst. 

      imSalon: Man sieht immer häufiger deutschsprachige Künstler auf großen Bühnen, dich, Sascha Haseloff und icono, Robert Mrosek, Bertram K, Marco Arena, Marco Overath, was hat sich geändert?
      Krankl: Nicht zu vergessen André Märtens, BrockmannundKnoedler, Capelli Group, Machts Hair, J.7 Group, Keller Company etc. etc. Da ist irrsinniges Potenzial und großer Fleiß dahinter und wenn ich gefragt werde, was sich geändert hat, denke ich, dass man gute Leistungen auf Dauer nicht ignorieren kann. Dennoch glaube ich, wenn wir einander noch mehr stärken würden und nicht jeder den anderen kleinredet, wäre da noch mehr Power vorahnden. Wovor haben wir denn Angst? 

      "Frauen verkaufen sich noch viel zu oft unter ihrem Wert"

      imSalon: Wieso noch immer so wenig, eher gar keine Frauen?
      Krankl: 
      Genauso viel wie dieses Thema diskutiert wird, so vielschichtig ist es in Wahrheit auch. Ich glaube ein Punkt ist aber, dass sich noch viele Frauen unter ihrem Wert verkaufen.

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Du bist Experte in punkto Awards. Wie erarbeitest du eine Kollektion? Hast du Tipps für Kolleginnen*Kollegen?
      Besim Halimi:
      Ich laufe mit offenen Augen durch die Welt, hole mir Inspiration über aktuelle Modetrends, angesagte Frisuren und verfolge, was in der Haar-Welt passiert. So kommen meine Ideen. Das, zusammen mit meiner fachlichen Expertise, ergibt dann eine Kollektion. Ich bin Visionär, arbeite mit „Soul“ und „Passion“. Das ist mein Erfolg.

      Deine neue ► Kollektion „Colorama“ spielt mit Diversität. Das Thema ist sehr komplex, wie war deine Herangehensweise?
      BH:
      Bei diesen Looks war ich auf andere Models eingestellt. Als ich sie sah, war ich aber vollkommen entspannt. Dann habe ich mit den Modellen die Looks besprochen und daraus entstand ein spontaner, kreativer Prozess.

      Deine Kollektion war nicht Wochen im Vorhinein vorbereitet?
      BH:
      Natürlich bist du mental darauf eingestellt, aber ich bin ein Profi und muss spontan Entscheidungen treffen können. Es war nicht einfach, denn ich habe sehr viel mit Zöpfen und Drähten gearbeitet. Auch ich komme an den Punkt, an dem ich mir sage: „Das ist jetzt schwierig!“ Ich muss wissen, wie ich aus einer bestimmten Situation das Beste heraushole. So habe ich experimentiert und mein Wissen, dass ich in den vergangenen Kollektionen angesammelt habe, eingesetzt.

      J.Lo inspirierter Facelift - Chris Appleton

      Chris Appleton persönlicher Stylist vieler bekannter Gesichter. Er war derjenige, der Kim Kardashian erblonden ließ und ist für zahlreiche Red-Carpet von Jennifer Lopez verantwortlich. Auf der Top Hair 2023 plauderte er aus dem Nähkästchen und zeigte unterschiedliche J.Lo-Looks. Mehr dazu hier ► Chris Appleton für New Flag 

      Alle Looks der Show hatten eines gemeinsam: Die Basis bildete ein fest gebundener Zopf! Jedoch muss man hier auf eine Besonderheit achten – die Bürstenrichtung des Ponytails wurde entlang der Wangenknochen geführt. So entsteht eine optische Verlängerung der Wangenknochen. Die Haare werden eng am Kopf gekämmt und zum Abschluss, der Zopf richtig festgezogen, damit der optische Facelift perfektioniert wird. 

      Erzähle uns mehr über Peggy – wie war die Zusammenarbeit am Set?
      Said Rubaii:
      Peggy ist eine mega erfolgreiche DJ, sie füllt riesengroße Hallen und Stadien. Sie ist sehr professionell und eine Perfektionistin, was ihre Arbeit angeht. Peggy ist super authentisch und sehr sympathisch. Die Zusammenarbeit mit ihr hat sehr viel Spaß gemacht. Am ersten Tag waren alle aufgeregt Peggy kennenzulernen. Als sie dann am frühen Morgen das Set betrat, war jegliche Nervosität vergessen – Peggy war superfreundlich. Mit einem Lächeln im Gesicht wünschte sie allen einen guten Morgen.

      Kommentar von Elisabetta Giannattasio

      Kreativer Übermut war es, der mich in diesen Beruf brachte, dargestellt durch einen eigensinnigen Kleidungsstil im stetigen Wettstreit mit befremdlichen Frisuren. Eine Diskrepanz, die sich nie ganz verwuchs.

      So kamen der Volksmund, meine Mutter und ich, in Form eines desinteressierten Teenagers, zu dem Entschluss, „sie wird wohl besser Friseurin“. Heute glaube ich die Hoffnung darin zu erkennen, „es ist nur eine Phase“. Diese hält nun bereits viele Jahre an.

      Das Wort 'Friseurmeisterin' als Beschreibung meiner Person nutze ich lediglich noch als Notausgang, immer dann, wenn Menschen mich so sehr langweilen, dass ich keinerlei Angriffsfläche für einen Dialog bieten möchte.

      Dafür war es nötig, nicht die Berufswahl, sondern die Definition zu hinterfragen.

      „Hallo, mein Name ist Elisabetta, ich bin Friseurmeisterin“, klingt grässlich und im Idealfall nicht nach mir. Hilft allerdings schnell ein Gespräch zu beenden oder aber - viel schlimmer - bringt mich in die Situation, in der mein Gegenüber, mit „Was würdest du aus meinen Haaren machen?“, kontert.

      Jetzt ist höfliches Lügen anstelle von ernsthafter Hilfestellung gefragt und genau der Punkt erreicht, an dem ich scheitere.

      Also lieber so: „Hallo, mein Name ist Elisabetta, ich bin ein Mensch mit vielen Fähigkeiten, eine davon ist Haare schneiden.“

      Klingt schon viel besser und lässt sich wunderbar mit weiteren Details verzieren. Netter Nebeneffekt, es sorgt für Verwunderung und schützt vor Gratisberatungen. Denn im Gegensatz zum Begriff des Friseurmeisters haben Menschen hier keine fertigen Bilder in ihren Köpfen und fragen dann auch nicht nach ihren Haaren.

      Als Friseur betitelte Menschen haben schon grundhaft einige erlernte oder gegebene Fähigkeiten, sodass niemals nur ein Wort sie beschreiben kann.

      Denkt mal darüber nach!
      Adios Berufsbezeichnung, Welcome Fähigkeiten

      Eure Betta

      Business Unplugged Seminar im Recap und Achim Rothenbühler im kurzen Business-Talk

      Vor der Marktsituation einknicken ist keine Lösung

      Dass Unternehmen derzeit wilde Zeiten durchleben und sie mit Entwicklungen konfrontiert sind, die sie an ihre Grenzen bringen, ist nichts Neues. Deshalb ist es wichtiger denn je, sich zu connecten. Sei es in Facebook-Gruppen, in Franchise-Systemen oder in offenen Gesprächen. Achims "Business Unplugged" ist ein weiterer Baustein in die genau richtige Richtung, denn „Wir müssen wieder mehr mit den Chefs reden! Unternehmer*innen müssen kapieren, JA zu neuen Situationen zu sagen!“, so der J.7 Frontmann, der Hilfe zur Selbsthilfe anbietet.

      „Wenn der Kopf nicht mitspielt, geht es nicht weiter.“

      Achim möchte lethargischen Chefs aufhelfen und den Kopf zurechtrücken.„Wenn der Kopf nicht mitspielt, geht es nicht weiter.“ Ein Einknicken vor der Marktsituation ist für niemanden eine Lösung und für die Branche schon gleich gar nicht.

      In der Verantwortung, Qualität zu liefern

      Vier Stunden lang wurde beim gestrigen Business Unplugged in Darmstadt zugehört, debattiert und die klare Botschaft gesetzt: „Die, die jetzt überleben, sind in der Verantwortung, Qualität zu liefern.“ 

      „Die, die jetzt überleben, sind in der Verantwortung, Qualität zu liefern.“

      Drei Punkte definiert Achim Rothenbühler, die Unternehmen sich auf ihre Agenda zu schreiben haben, sollten sich diesen nicht längst angegangen haben:

      ZIELSETZUNG

      „Wir müssen in den nächsten fünf Jahren Vollgas geben, damit wir Bestand haben können.“Unternehmen müssen sich mehr denn je fragen, was sie wollen und wie sie sich das leisten können. Jammern funktioniert nicht, Unternehmen müssen JETZT Entscheidungen fällen, wie die nächsten fünf Jahre aussehen könnten.

      POSITIONIERUNG
      „Wenn du dich nicht positionierst, machen das die anderen für dich.“ Positionierung ist wichtiger denn je. Jedes Unternehmen muss seine Kernthemen definieren und der Region entsprechend, nach außen bringen.

      SOCIAL MEDIA

      „Ob es uns passt, oder nicht, Soziale Medien gehören zum Daily Business.“Um die Sichtbarkeit in den Sozialen Medien kommt niemand mehr herum, gerade auch, um junge Menschen für das Unternehmen und für die Branche zu erreichen.
       

      Wir arbeiten massiv an unserer Außenstellung

      Achim, was ist für Unternehmen jetzt besonders wichtig?
      Achim Rothenbühler: Die letzten 3 Jahre waren für uns Unternehmer*innen absolut aufreibend und haben sehr viel Substanz gekostet. Die Situation ist, wie sie ist. Umso wichtiger muss es sein, einen Schlussstrich zu ziehen und sich klare Ziele zu stecken, eine Positionierung zu bilden und natürlich an seiner Sichtbarkeit zu arbeiten: Wie möchte ich im Markt wahrgenommen werden? Wie komme ich an Kunden? Wie werde ich interessant für Auszubildende und Mitarbeiter*innen?

      Kannst du hier einen Einblick geben?
      BH
      : Zum Beispiel der Look, bei dem 30cm lange Strähnen wegstehen: Hier habe ich mit Folien und Holzstöcken gearbeitet. Das setze ich auch oft bei Avantgarde-Looks ein. Beim zweiten Model habe ich eine Echthaar-Perücke gestylt und verwendet. Dieser Look ist mein Favorit! Perücken sind überhaupt eine gute Methode, um coole Looks umzusetzen. Genauso arbeite ich bei Supermodels mit Extensions. Die Zeit ist oftmals sehr knapp und damit kann man gut und schnell Stylings kreieren.

      Der Cutting Edge Award steht an, 2024 finden die nächsten Hairdressing Awards statt. Hast du noch weitere, konkrete Technik-Tipps und Tricks?
      BH:
      Gutes Befestigungsmaterial ist das A und O, Haarteile können als Akzente eingesetzt werden und sehr gute Styling-Produkte sind unumgänglich. Du musst aber wissen, wie es zum Schluss aussehen soll. Diesen Weg musst du dir erarbeiten, manchmal kürzer, manchmal länger. Aber die Erfahrung ist für mich ausschlaggebend.

      Versteckter Fake Facelift bei offenem Haar – Avishay Masty

      Avishay Masty ist Stylist aus Isreal. Seine Homebase ist Tel Aviv, von dort ist er international unterwegs, um Celebrities, aber auch Bräute zu stylen. Auch er greift in die Haar-Trickkiste, um das Gesicht straffer wirken zu lassen. Dabei setzt er nicht, wie Chris Appleton auf einen strengen, diagonal an den Wangenknochen verlaufenden Ponytail, sondern kreiert einen Fake Face-Lift Look bei offenem Haar. Dafür zieht er unter der Hutlinie, auf Höhe der Augenbrauchen eine Horizontale. Ca. 2cm hinter dem Haaransatz teilt er einen Keil ab und kordelt diesen zu einem Mini-Zopf auf beiden Seiten. Danach werden die beiden Kordeln mit einem Mini-Haarband zusammengebunden und straffgezogen. Auf diese Weise ergibt sich ein Facelift, der gut unter dem offenen Haar versteckt ist.

      Seht es selbst im Tik Tok Video von Avishay Masty.

      Wie hast du dich auf das Shooting mit Peggy vorbereitet?
      SR: 
      Zu Beginn habe ich mir auf meinen Moodboards verschiedene Looks und Inspirationen zusammengesucht. Ich habe vor allem moderne, extravagante Looks – die zu Peggys Stil passen – ausgewählt. Ich wollte definitiv etwas Anderes, einen wirklich zeitgemäßen Look, kreieren. Auf Peggys Instagramprofil habe ich mir angesehen, welche Frisuren und Looks sie in der Vergangenheit bereits hatte und diese auf meinen Moodboards ergänzt. So kam die Gesamtidee zustande. Von den vorgeschlagenen Looks gelangten dann einige in die engere Auswahl, welche dann auch noch mit Peggy abgestimmt wurde. Besonders der Big Hair-Look „Powerful Texture“ war einer ihrer Favoriten.

      Woher kamen deine Inspirationen für Peggys Looks?
      SR:
      Die Inspirationen kamen aus vielen verschiedenen Fashion Shows, die ich schon selbst miterlebt habe, aber auch von Looks anderer Musikkünstlerinnen – natürlich in abgewandelter Form, um ihre Persönlichkeit zu unterstreichen und gleichzeitig ein Statement zu setzen.

       

       

      Elisabetta Giannattasio ist Friseurin und Education Managerin bei fpe Friseur- und Kosmetikbedarf

      Achim Rothenbühler, j.7 group | Credit; Markus Schmidt imSalon

      Wie kann es gelingen, die richtigen Kernthemen zu definieren und nach außen zu tragen, vor allem in puncto Personal - viel diskutiert die 4-Tage-Woche.
      AR:
      Wir Chefs müssen uns auf diese neuen Situationen einstellen. Die Mitarbeiter*innen haben sich verändert. Ob 4-Tage-Woche oder nicht, ist es wichtig, die Mitarbeiter*innen an das Unternehmen zu binden. Komponenten wie Spaß im Team und Teil einer Gemeinschaft zu sein, sind ganz andere Werte. Und dafür, bin ich der Überzeugung, sind Mitarbeiter*innen bereit, sich zu bewegen. Ich als Unternehmer muss flexibler werden, auch in meinen Arbeitszeitmodellen. Ich habe Mitarbeiter*innen, die 2, 3, 4 oder 5 Tage arbeiten, natürlich mit entsprechender Gehaltsanpassung.

      Was war/ist für euch, als J.7 group das größte Learning aus den letzten drei Jahren?
      AR:
      Dass wir noch mehr an unserer Sichtbarkeit arbeiten müssen, ob im Schulungsbereich oder in den Salons, um die richtigen Mitarbeiter*innen und die richtigen Kund*innen an uns zu binden. Wir waren in diesem Bereich immer schon sehr stark, haben aber auch hier weiter erhöht, vor allem in Social Media. Wir sind auf Instagram, auf Facebook und auf TikTok, um noch jüngere Mitarbeiter*innen zu erreichen. Wir arbeiten ganz massiv an unserer Außenstellung, um zu zeigen, wofür wir stehen.

      Und ein erstes Learning aus 2023?
      AR:
      Wenn du drei Jahre nicht weiterbildest, kann du auch keine Preise erhöhen.

      Hast du Unterstützung bei Award-Kollektion?
      BH:
      Ich selbst fotografiere auch und habe mein Auge trainiert, was gut aussieht. Wichtig ist, dass man als Stylist bestimmt, in welche Richtung es geht. Wenn du keine Idee hast, dann kann dir auch der beste Fotograf nicht helfen. Es ist, als ob du ein Haus baust – hinter einer Kollektion steht ein Team, aber du bist derjenige, der dort wohnt und deswegen alles entscheidet. Ich habe das Glück, mit guten Leuten zusammenzuarbeiten, die meine Ideen verstehen und mich technisch unterstützen.

      Ihr seid motiviert, euer Können zu zeigen und noch dazu eine inspirierende Reise nach Teneriffa zu gewinnen? Dann nutzt die Chance und macht bei Schwarzkopfs Cutting Edge Wettbewerb mit. Alle Infos findet ihr hier ► Cutting Edge 2023 - es geht in die nächste Runde!

      Was bei einem Fake Facelift-Styling zu beachten ist

      Wichtig ist hierbei aber, eure Kundin vorher zu informieren, in welche Richtung es bei eine Fake Facelift geht. Da die Stylings sehr eng am Kopf positioniert sind, sollte man vorher abklären, ob das auch so in Ordnung geht. Denn für einen Fake Facelift vom Friseur ist natürlich Spannung am Kopf notwendig. Weitere Styling-Varianten, um die optische Täusching im Salon zu kreieren sind natürlich Zöpfe und Braids in allen Varianten. 
      Verwendet gute Materialien bei den Zopfbändern, denn diese sind das Um und Auf und halten wahrlich das ganze Styling zusammen.

      Backstage beim Shooting | Credit: Authentic Beauty Concept

      Welche Techniken stecken hinter den Looks? Wie hast du die Looks kreiert?
      SR:
      Beim Look “Powerful Texture” beginne ich damit, die Haare jeweils in 1-2 cm breiten Passés, vom Ansatz bis zur Spitze, um eine Nadel in Achter zu drehen. Am Ende gehe ich mit einem Glätteisen über das Haar, damit diese «Achter-Technik» durch die Hitze ins Haar eingebrannt wird. Wenn ausfrisiert wird, entsteht der Look “Powerful Texture” oder, je nach Passédicke, die Locke. Je dicker die Passés, desto eher entsteht eine Welle und je kleiner die Passés, desto krauser wird die Struktur. Für guten Halt ist bei dieser Technik wichtig, dass als allererstes ein Stylingprodukt auf die Strähne gesprüht wird, die Strähne dann um die Nadel gearbeitet und als letztes erhitzt wird.

      Bieten Franchise Systeme, wie ihr diese als J.7 group anbietet, zusätzliche unternehmerische Sicherheit?
      AR: Mansieht an den steigenden Teilnehmerzahlen beiden Facebook-Gruppen, dass durch diese Krisenzeiten für Einzelunternehmen viele Fragen aufgekommen sind. Teil einer Gemeinschaft zu sein, in welcher Form auch immer, und in Zeiten wie diesen, kompetente Ansprechpartner zu haben, die sich mit vielen unternehmerischen Dingen auskennen, ist derzeit ein ganz großes Thema, um sicher durchzukommen. Diese Kompetenz, die durch Jahrzehnte langes Unternehmertum aufgebaut wurde, können junge Salonunternehmer*innen gar nicht haben. An der großen Nachfrage derzeit spüren wir, wie man am Know-how einer großen Gruppe partizipieren kann.

      50 Unternehmerinnen und Unternehmer haben sich auf den Weg zum ersten Business Unplugged in die Kao Salon Academy Darmstadt gemacht. Wer dabei war, seht ihr in unserer ►People-Pix-Galerie!

      Du bist Hairdresser of the year 2011, 2016 und 2022. Was hat sich verändert? Wie hast du dich verändert?
      BH:
      Ich habe mich persönlich entwickelt und meine Ziele immer wieder höhergesteckt. Das ist wie, als ob du einen Gipfel besteigst: Wenn du es einmal geschafft hast, willst du es ein 2. Mal schaffen, dann ein 3. Mal, … Es ist eine Ehre und eine Bestätigung.

      Hand aufs Herz: Wird es mit der Erfahrung wirklich leichter oder läuft man Gefahr, nicht mehr up-to-date zu sein, je älter man wird?
      BH:
      Ich habe mich dazu entschlossen, mit der Zeit zu gehen und nicht die Zeit mit mir. Die Erfahrenen sind die Erfolgreichsten. Aber natürlich sehe ich, dass die Luft dünner wird und wenn es dünner wird, musst du auch ran. Denn irgendwann ist die Zeit vorbei. Aberes ist wie eine positive Sucht, von der man nicht so einfach wegkommt. Ich bin Hairdressing-Awards-infiziert.

      "Solange er Haare schneidet und seinen Beruf liebt, ist er immer noch gefährlich!"

      Welchen Gipfel der Haar-Branche möchtest du noch besteigen?
      BH:
      Mein höchstes Ziel, bester Friseur im deutschsprachigen Raum zu sein, habe ich erreicht. Ob sich das wiederholen lässt, weiß ich nicht. Ich genieße den Erfolg, schließe aber nicht aus, dass ich wieder wo auftauche: Solange er Haare schneidet und seinen Beruf liebt, ist er immer noch gefährlich. (lacht)

      Dann bleiben wir gespannt und wünschen dir alles Liebe für die Zukunft!

      Bei Undone Flowing Braids arbeite ich mit verschiedenen Flechtelementen. Einerseits mit größeren Zöpfen, andererseits mit am Kopf eingeflochtenen Zöpfen. Teilweise habe ich im Nackenbereich auch etwas dünnere Zöpfe, die ich dann nicht zu fest flechte. Dadurch entsteht eine besondere Dynamik im Haar. Bei Peggy habe ich darauf geachtet, dass – wenn ich am Kopf entlang geflochten habe – die Zöpfe ein bisschen lockerer und offener waren und nicht zu fest an der Kopfhaut entlang gingen. Außerdem sind da noch die restlichen Haarpartien, die noch offen sind, also ohne Zöpfe. Die erarbeite ich mit dem Lockenstab mit unterschiedlichen Wellentechniken, sodass noch mehr Dreidimensionalität zwischen den geflochtenen Elementen und der Welle entstehen kann.

      Beim letzten Look, bei den„Loose Braids“, werden Zöpfe eingearbeitet, die an den Spitzen mit einem Gummi befestigt und anschließend mit etwas Haarwachs aufgerissen werden, sodass sehr entspannte große Zöpfe entstehen.

      Interessiert an den Seminar-Formaten der J.7 school? 

      ► J.7 school Seminarübersicht

      ► J.7 school Seminartermine 

      Arbeiten bei der J.7 group?

      Offene Jobs auf JOKIRA.de

      Backstage beim Shooting | Credit: Authentic Beauty Concept

      Weißt du von Anfang an, wie der fertige Look aussehen soll oder ergibt sich das während des Arbeitens?
      SR:
      Eigentlich habe ich schon immer eine genaue Vorstellung, wie ein Look auszusehen hat. Im Großen und Ganzen ist es gerade bei größeren Kampagnen so, dass man weiß, welches Model gebucht wird, wie das Haar aussieht und welchen Look man kreieren möchte. Es gibt aber zwischendurch immer wieder Überraschungen und tatsächlich auch viele Shootings, bei denen ich im Moment merke, dass es nicht so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe und dann muss ich umswitchen und auf eine andere Idee zurückgreifen. Und dann heißt‘s toi, toi, toi! Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich durch meine große Erfahrung eigentlich immer einen Joker im petto, um etwas Anderes zu kreieren.

      Peggy Gou ist ein großer Star der elektronischen Musikszene – bist du selbst Fan von Peggy?
      SR:
      Ich bin ein Riesenfan ihrer Musik und das war ich früher auch schon, bevor sie so bekannt wurde. Witzigerweise habe ich, seitdem ich meinen Salon eröffnet habe, eine Playlist, in der ganz viele Songs von ihr dabei sind. Eins muss ich auch noch hinzufügen: bei ihr ist es nicht einfach nur die Musik, die ich so mag, sondern sie als Marke, weil sie wirklich einen echt coolen Style hat. Sie hat auch eine eigene Modemarke und ich mag ihren Gesamtstil.

      Peggy Gou tritt auch auf sämtlichen Festivals in Europa auf – was ist deiner Meinung nach die ultimative Festival-Frisur für den Sommer 2023?
      SR:
      Für mich gibt es tatsächlich eine Festivalfrisur für 2023, die ich für alle Festivals passend finde. Und zwar sind es Elemente aus Zöpfen und Naturwellen, bei denen eine gewisse Dreidimensionalität im Look entsteht – ähnlich dem, was wir auch bei dem Shooting mit Peggy gemacht haben! Und sicher auch Loose Braids oder Loose Cornrows, die sehr entspannt aussehen und einen coolen, modernen Look haben.

      Was sind deiner Meinung nach die Must-have Haar-Produkte für jeden Festivalbesuch?
      SR:
      Meine Must-Have Produkt für jedes Festival ist auf jeden Fall das Dry Shampoo (Trockenshampoo), weil man auf Festivals viel am Tanzen ist und oft die Sonne scheint, wodurch man natürlich ins Schwitzen kommt. Und dann würde ich auch das Airy Texture Spray für leichte Textur und das Enhancing Water für den ultimativen Erfrischungs-Effekt empfehlen. Das sind meine drei Must-Have Produkte für einen Festivalbesuch!

      Was ist Hair Cycling?

      Das Ziel hinter dem viralen TikTok Trend ist, dass die Kopfhaut gesünder und das Haar kräftiger sowie strahlender werden soll. Dafür propagieren diverse TikTok Influencer eine Haarpflege Routine mit abwechselnden Shampoos und Hair-Care-Produkten. 

      Hannes Steinmetzt nimmt sich dem Thema Hair Cycling an und integriert den Trend in die Beratung | Credit: Inge Prader

      Hannes Steinmetz: „Prinzipiell ist das eine gute Idee, ABER…“

      Hannes Steinmetz hat eine klare Meinung zu dem Thema. Kundinnen*Kunden müssen beim Hair-Cycling entscheidende Aspekte berücksichtigen. Haar-Profis sollen dabei aufklären und unterstützen.

      Was sind die positiven Aspekte beim Hair-Cycling?
      Hannes Steinmetz
      : Wenn die Pflege „stur“ und ausschließlich mit nur einem einzigen Produkt erfolgt, erleben Haare und Kopfhaut zu wenig Vielfalt. Der Wechsel von unterschiedlichen Produkten in irgendeiner Phantasie-Frequenz ist allerding aus professioneller Sicht nicht ausreichend für gesunde Haare und Kopfhaut.

      Gibt es eine Hair-Cycling Schattenseite?
      HS:
      Es ist auf die genaue Abstimmung der individuellen Bedürfnisse zu achten. Denn sehr rasch kann der Einsatz von falschen – also ungeeigneten – Produkten den Zustand der Haare und der Kopfhaut in eine Richtung verändern, die nicht gewünscht ist. Dann entstehen plötzlich Probleme, die vorher noch nie aufgetreten sind.

      Wie erfolgt eine Hair-Cycling Beratung bei Steinmetz-Bundy?
      HS:
      Hier werden die individuellen Bedürfnisse, basierend auf Haarstruktur und Status der Kopfhaut, berücksichtigt und dann die persönliche Haarpflege mittels einer App am Tablet erstellt. Daraus ergibt sich der individualisierte Pflegemix an Shampoo, Maske, Kopfhautlotion, Leave-in Hitzeschutzprodukt & Co. Damit sind alle Bedürfnisse der Haare und der Kopfhaut abgedeckt. Die richtige Pflege zeichnet sich also dadurch aus, dass sie perfekt und individuell auf Kopfhaut und Haare abgestimmt ist. Zusätzlich kommt es auf die Unterscheidung zwischen „was mache ich jeden Tag“ und „was mache ich, wenn ich meine Haare richtig gut pflegen möchte“ an.

      Hair-Cycling als Beratungs-Chance im Salon nutzen

      Es ist wichtig, den individuellen Bedarf an Pflege für jede Person zu ermitteln. Dabei muss zwischen den Bedürfnissen der Kopfhaut, Haar-Coloration sowie der Haarbeschaffenheit differenziert werden. Genauso braucht das Haar aufgrund äußerer Einflüsse und auch den Wetterbedingungen bestimmte Inhaltsstoffe.

      Zusammengefasst: Hair Cycling kann für Kundinnen*Kunden eine tolle Methode sein, um das Haar auf aktuelle Bedürfnisse anzupassen. Wichtig ist, dass diese den Überblick über Produkte zu behalten und wissen, welche Stoffe diese beinhalten und was die Wirkung ist. Begleitet als Ansprech-Personen für Haare und Kopfhaut eure Kundschaft und erklärt, dass Tipps via TikTok Impulse geben können, aber zusätzliches Know-how notwendig ist. Nutzt den TikTok Trend als Beratungs-Türöffner. Erklärt, dass unterschiedliche - auf die Haarbedürfnisse abgestimmte Produkte – richtig eingesetzt, Sinn machen und gebt die Möglichkeit, Hair Cycling richtig zu Hause durchzuführen. 

      Kommentar von Elisabetta Giannattasio

      Wer bei diesem Wort Negatives denkt, darf gerne weiterlesen. Könnte für meine erste Kolumne waghalsig sein, wenn ich mir nur nicht so sicher wäre, dass es für die meisten eben ein negatives Branding beschreibt.

      Für mich selbst ist es eine direkte Verknüpfung zu einem Kopfkino, das Bilder enthält, auf denen ich mich genauso wenig sehen möchte, wie auf denen meiner Konfirmation. Dabei beschreibt mich das Wort eigentlich schon sehr gut. Bestehend aus den Silben Dorf und Friseur, trifft beides ziemlich genau auf mich zu.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger

      Wie geht es dir und deinem Salon?
      Jutta Gsell:
      Ich schwanke zwischen gut und super gut. Ich bin überzeugt davon, dass wir alle Hürden schaffen werden. Unsere Kundinnen kommen nach wie vor zu uns, auch wenn sie mehr darauf schauen, wofür sie ihr Geld ausgeben. Wir setzen stärker denn ja auf Individualismus. Wir reden nicht über das Wetter, sondern ausschließlich über das, was die Kundin möchte und was sie bei uns mitbekommt. Wir erteilen Rat, reagieren auf die Ist-Situation und gehen gemeinsam neue Wege. Das Wertschätzen des Individuellen ist im Moment sehr, sehr wichtig.

      „Ich biete Mitarbeiter*innen die Plattform, sich selbst zu verwirklichen.“

      Wie gehst du mit neuen Arbeitszeitmodellen um, beispielsweise einer verkürztenArbeitswoche?
      JG: Meine Mitarbeiterinnen können sich ihre Arbeitszeit frei einteilen. Allerdings mache ich das an Zahlen fest. Wir sind da sehr transparent: Sie kennen immer ihre Zahlen und auch meine. Sie wissen, was sie zu leisten haben und arbeiten eigenverantwortlich. Ich biete ihnen die Plattform, um sich persönlich verwirklichen zu können.

      Selbstverwirklichung schließt auch ein, dass Menschen neue Wege gehen ...
      JG:
      Ich finde es gut, wenn Menschen neuen Wege gehen und bin generell stolz, wenn sich ehemalige Mitarbeiterinnen selbstständig machen. Das hilft mir dabei, mir immer wieder selbst auf die Füße zu treten, immer besser zu werden.

      Du bildest seit vielen Jahren aus, unterrichtest in Berufsschulen, machst Prüfungsabnahmen. Wie siehst du die Ausbildung allgemein?
      JG:
      Ich habe einen sehr engen Kontakt zuunserer Berufsschule. Sie hat das Privileg, dass ich regelmäßig für ein oder zwei Tage übernehme.Die Ausbildung ist generell reformbedürftig, die Anforderungen sind noch immer althergebracht und ohne Aussagekraft.

      „Instagram wäre für mich ein Unterrichtsfach.“

      Wir müssen uns mehr fragen: Was brauchen junge Menschen? Denn was sehen wir auf Instagram, auf TikTok?: ständige Veränderung! Aber wir lehren in den Berufsschulen alten Kram, der erst mal nicht wichtig ist.
      Für mich wäre das Einbeziehen sozialer Medien ein Unterrichtsfach! Unsere Zukunft wird sehr davon abhängen. Das wird in Zukunft Einfluss in den Bewerbungsprozess haben. Denn so zeigt man, was man schon gemacht hat sowie persönliches Engagement. Instagram gehört in eine Berufsschule, denn damit repräsentiert sie sich nach außen.

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Daniel, es gibt Veränderungen in deinem Leben, was ist passiert?
      Daniel Golz:
      Nach 18 Jahren guter Zusammenarbeit, habe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Redken Artist Connection verlassen, um nur noch Unternehmer, Blogger und Firma Daniel Golz zu sein. Das fühlt sich an, wie ein Neuanfang.

      Was hat dich zu diesem Schritt bewogen?
      DG:
      Mehrere Gründe. Das Unternehmen Daniel Golz steht aktuell an einer Schwelle, wo es wichtig wurde, mich neu zu positionieren. Ich habe so lange daran gearbeitet, meine Marke auf- und auszubauen. Meine Follower und die vielen Friseuren haben ich mich dorthin gebracht, wo ich heute stehe. Ich fühle mich Ihnen alleine verpflichtet und möchte dafür ungebrandeter sein und zwar nur noch als „Daniel Golz“.

      Ich habe dich in diesem Jahr nicht nur bei Redken gesehen.
      DG:
      Es ist mir wichtig, mich bei allen Firmen zu sehen. Jede Firma hat ihre Daseinsberechtigung und tolle Produkte. Ich möchte aber nicht mehr Aushängeschild nur für die eine Firma sein, sondern stehe zu 300% für meinen Namen und meine Kollegen/Friseure da draußen.

      Wäre mein Wohnort hingegen städtisch, würde das Ganze mit dem Wort „Flagship-Store“ beschrieben und sofort bedeutend kultureller klingen. Wo genau ist aber da die Logik und was sagt der Ort über die Qualifikation aus?
      In einer Branche, die mir sehr am Herzen liegt und die an Oberflächlichkeiten, aber auch an Toleranzen kaum zu übertreffen ist, entscheidet also der Ort über die Fähigkeiten des Einzelnen?

      Begründungen wie fehlende Inspirationsquellen möchte ich mit gnädigem Blick aufs Handy entkräften. Die Existenz des Internets und der Sozialen Netzwerke im Konkreten, aber auch der Möglichkeit, mit unterschiedlichsten Verkehrsmitteln die Welt zu bereisen, bringt uns zu unendlichen Quellen der Inspiration, egal ob nah oder fern.
      Kollektionen inspiriert aus der Natur werden auch eher selten in U-Bahnhöfen entwickelt.

      Als Educatorin kann ich euch eines sagen, es ist nicht der Ort, der entscheidet und es ist auch nicht die Schublade, die den Friseur gefangen hält. Talent, Wissen und der Blick über den „Stadt- oder Ortsrand“ sind es, die die Spreu vom Weizen trennen.

      Eine Warnung jedoch gibt es.  Es sind die frisierten Puppenköpfe gepaart mit toten Fliegen, wohnhaft in Schaufenstern, die vor so manchem Berufskollegen warnen. Seht sie als Aufforderung, eure Leistung immer weiter, von eben diesen grausamsten Darstellungen der Friseurkunst, zu entfernen.

      Ein Appell an Ehrgeiz und Talent!

      Elisabetta Giannattasio ist Friseurin und Education Managerin bei fpe Friseur- und Kosmetikbedarf

       

      Wie würdest du Ausbildung denn neu angehen?
      JG:
      Junge Menschen müssen lernen, kreative Dinge zu erschaffen. Erst sollte der Kreativprozess starten, im nächsten Schritt kommen die Techniken, die für Umsetzung gebraucht werden, und die Theorie, wie das Verstehen chemischer Prozesse, hinzu.

      Gibt es für dich Generationenkonflikte?
      JG:
      Nicht wirklich.Jugendliche wollen zeigen, dass sie etwas können. Wir sehen nur, was sie NICHT können, wie schwierig sie alle sind, wie anspruchsvoll … Ich finde, die Generation war noch nie so folgsam wie jetzt. Kinder hören heute mehr auf ihre Eltern als je zuvor: „Werde keine Friseurin, denn da verdienst du nix“. Das hätte mich bei meiner Mama nicht die Bohne interessiert. Wir haben den falschen Ansatz, wir sehen es immer nur von unserer Warte aus. Wir müssen jungen Menschen das Anderssein zugestehen. Und natürlich muss ich denen heute mehr bieten, aber ich habe ja auch noch die Fenster im Privathaus meines Lehrmeisters geputzt.

      Was stört dich an Aushängeschild?
      DG:
      Durch meine Follower-Zahl, bin ich für einige ein Zugpferd geworden. Ich nehme meine Rolle jedoch sehr ernst und möchte Dinge aus Überzeugung empfehlen und nicht als Werbeschleuder jede Woche ein neues Produkt in die Kamera halten. Ich möchte keine Werbeplattform sein, das wollen meine Follower nicht sehen. Das muss anspruchsvoller sein.

      Aber du sprichst auch über Produkte, oder?
      DG:
      Ich bin jemand, der Produkte durchleuchtet. Wenn mir ein Produkt wirklich zusagt, dann sage ich das auch, ich möchte das aber ganz unabhängig tun, das bin ich meinen Followern schuldig.

      Wie viele Anfragen für Bühnenauftritte erhältst du eigentlich so im Monat?
      DG:
      Mittlerweile sind es um die 2-3 Anfragen für Shows, die ich nicht alle annehmen kann und möchte. Ich plane sehr langfristig und kann kurzfristig oft nicht zusagen, obwohl ich gerne viel mehr machen würde.

      Nach welchen Kriterien wählst du denn eine Show aus?
      DG: Ich möchte unterstützen. Zum Beispiel trete ich gerne für Innungen auf, die aus ihrem Hamsterrad heraustreten, etwas bewegen wollen und mit denen ich gemeinsam eine geile Show auf die Beine stellen kann. Das kann ebenso ein kleines Unternehmen sein. Nächste Woche moderiere ich zum Beispiel die Tagung eines Friseurfilialisten. Ich bin da breit gefächert.

      „Unsere Branche ist mit Egoisten bestückt, die nur sich selbst sehen.“

      Was sollten die Verbände dafür tun?
      JG:
      Friseurvereinigungen müssen ihren Egoismus ablegen und anfangen, an das Gemeinsame zu denken. Das Bestreben muss sein, dass wir gut ausbilden. Es tut mir so leid für diese Branche, aber sie ist bestückt mit Egoisten, die nur sich selbst sehen.

      „Jammern macht uns unattraktiv für junge Menschen.“

      Bist du in der Innung aktiv?
      JG:
      Ja, aber da bin ich maßlos enttäuscht. Die Innung ist zu klein und zu veraltet. Niemand steht auf und handelt. Nehmen wir die Pandemie: Der Zentralverband ist durchs Fernsehen gerannt und hat die Frisuren der Fußballer thematisiert!? Jammermodus! Das macht uns unattraktiv für junge Menschen.

      Was ist dein Zugang?
      JG:
      Ich gehe jedes Jahr an eine Gemeinschaftsschule und erzähle dort in jeweils zwei Gruppen den Schülerinnen und Schülern vom Friseurberuf. Ich lasse sie Locken mit Glätteisen machen und sie zeigen mir, was sie denken und wie sie ihre Ideen umsetzen würden. Da können manche gar „nichts“, andere bringen Großartiges mit. Und wenn auch die, die vorher „nichts“ konnten, am Ende dann genauso happy sind, weil sie anderes abgeholt wurden, dann ist das toll. Ich frage mich, warum das eine Berufsschule nicht schafft.  

      Hast du durch diese Aktion „Ergebnisse“?
      JG:
      Ja, seit einigen Jahren bewirbt sich immer wieder jemand aus diesem Kreis in meinem Salon für eine Friseurausbildung.

       „Dabei müssten wir feiern! Das Geschäft mit der Schönheit boomt!“

      Verpassen Friseur*innen Chancen?
      JG:
      Ja! Das System Schönheit boomt wie selten zuvor. Wir haben die beste Situation, aber fokussieren nicht darauf, sondern auf das, was ungut ist. Warum sagen wir nicht stolz: „Hey Leute, wir leisten schönes und müssen Geld dafür nehmen.“ Friseure versäumen es, Preise endlich anzuheben. Es ist machbar!

      Du bist neben allem auch Wella Top-Akteurin, lehrst Handwerk und sprichst über neue Dienstleistungen. Welche ist dein Favorit?
      JG:
      DefinitivShinefinity. Ich mag diesen Service - und dasmache nicht für Wella, sondern für die Kundin und mich. Ich habe den Naturton, der nicht angegriffen wird, ich habe einen unglaublichen Glanz und eine tolle Haarstruktur. Damit nehme ich Kundinnen mit auf meine Reise, was wiederum gut auf Insta funktioniert: Wie wasche ich meine Haare, wie pflege ich sie richtig? Das wünschen sich Endverbraucher, wir müssen es nur bedienen – und das gehört für mich auch in die Schule.
       

      Viele Akteure lehnen die Zusammenarbeit mit Innungen kategorisch ab. Was meinst du mit aus dem Hamsterrad heraus?
      DG:
      Mir ist jede Organisation suspekt, die massig Geld in komische Werbung, sinnlose Briefsendungen und Kugelschreiber steckt. Diese unterstütze ich nicht. Ich arbeite mit jenen, denen es wirklich um die Friseure geht.

      "Gute Innungen stellen zum Beispiel gute Seminarkonzepte auf, um jeden Friseur abzuholen."

      Was zeichnet deiner Meinung nach eine ‚gute Innung‘ aus?
      DG:
      Gute Innungen stellen zum Beispiel gute Seminarkonzepte auf, um jeden Friseur abzuholen.  Es ist schön, wenn etwas passiert, das die Branche weiterbringt und dabei nicht das Geld für Unnötiges weggeworfen wird.

      Kann sich jeder Daniel Golz leisten?
      DG:
      Natürlich bin ich etwas teurer, ich mag mich niemals unter Wert verkaufen. Dazu fordere ich jeden Friseur auf, sich nicht unter Wert zu verkaufen.

      „Unter Wert verkaufen“ ist ein großes Thema, Friseure tun sich mit Preiskalkulation verdammt schwer. Dein Rat?
      DG:
      Ich empfehle jedem, sich hinzusetzen und sich seinen Tagesumsatz zu nehmen und durch die gearbeiteten Stunden zu teilen. Dann sollte man sich fragen, ob man das wert ist oder nicht. Oder ob man dran schrauben muss.

      Du hast seit geraumer Zeit deine eigene Akademie. Wie läuft es?
      DG:
      Sehr, sehr gut, es finden regelmäßig Seminare statt, manchmal von mir und manchmal von anderen. Industrie oder Berater haben sich schon ein paar Mal eingemietet.

      Du hast auch eigene Produkte, was ist hier dein Plan? Wirst du das ausbauen?
      DG:
      Nicht nur ausbauen, ich habe vor 5 Jahren aufs richtige Pferd gesetzt: Nachhaltiges Strähnenpapier, das läuft super. Unsere gesamte Arbeitsweise ist möglichst nachhaltig, wir achten auf recycelte Materialien und vermeiden Abfall. Ich finde, viele Friseure machen das schon richtig gut.

      Wärst du denn offen, wieder mit jemand Neuem zusammenzuarbeiten?
      DG:
      Ich bin total offen für alles, was kommt. Für mich stehen meine Follower und Friseure im Vordergrund und ich will frei sein. Und ganz ehrlich, das würde ich nie alles ohne die Zusammenarbeit mit anderen Firmen schaffen. Nur zusammen schafft man mehr.

      Über Jutta Gsell:

      • "Kopfkunst" in Bad Mergentheim
      • 11 Mitarbeiter*innen, 2 Lehrlinge
         

      Du wirst nicht müde coole kleine Storys zu erstellen. Woher nimmst du eigentlich diese vielen Ideen?
      DG:
      Ich nehme ganz viel bei Seminaren mit. Da sehe ich, welche Themen einen Anstoß benötigen, wie aktuell das Thema Bürsten (Link zum Video). Das nehme ich mir dann vor, beleuchte alles, was relevant ist und gebe humorvoll verpackt Hilfestellung. Ich zeige ungern einfach nur ein Produkt in die Kamera, sondern mag erklären, was mache ich damit und was nicht.

      Und welches Thema wird als nächstes aufbereitet?
      DG:
      Mich beschäftigt aktuell die Überdosierung von Ölen und anderen Substanzen, da will ich auch wieder mehr für Endverbraucher machen.

      Du hast bereits einige Tools in deinem Sortiment. Wie sieht es mit Chemie aus?
      DG:
      Ich habe mal gesagt, aus flüssigen Sachen, da halte ich mich raus. Aber jetzt habe ich eine ganz tolle Firma gefunden, bei der ich als Friseur mitentscheiden kann. Jetzt plaudere ich schon wieder aus dem Nähkästchen, also ja, ich bin an einem tollen Produkt dran.

      Da wird dann Daniel Golz draufstehen?
      DG:
      Ja!

      Wie groß ist aktuell deine Reichweite?
      DG
      : Über alle Kanäle habe ich knapp 400.000 Follower mit einer Wochenreichweite bis zu 6,8 Mio. Und es sind ca. 50/50 Friseure/ Endverbraucher.

      Daniel, ich wünsche dir weiterhin so viel Erfolg, freue mich auf ein Wiedersehen.

      Mit diesem Motto haben sich Mandy Bosch-Macri und Pietro Macri mit P.A.M. Hair Design Team & College in Mannheim erfolgreich etabliert.

      Im Gespräch mit Birgit Senger

      "Bevor man Kunst machen will, muss man ein Handwerk erlernen."

      Ihr habt das Jahr mit einer sehr erfolgreichen Hair Art Vernissage bei euch in Mannheim gestartet und dabei das Friseurhandwerk in beeindruckender Weise mit Kunst in Verbindung gebracht. Gehört für euch die Kunst zum Handwerk? Mandy: Vieles, was wir heute sehen, sei es in Kunst, Architektur oder auch Haarschnitten, hat seinen Ursprung in der Schule des Bauhauses. Diese sagte schon vor 100 Jahren: Bevor man Kunst machen will, muss man ein Handwerk erlernen. Für uns gehört Handwerk zur Kunst.

      Wird man mit Kunst das Image des Friseurs aufwerten können?
      Mandy: Du hast recht, wir haben ein Imageproblem. Gute Friseure müssen mehr zusammen arbeiten und öffentlicher kommunizieren, dass wir Experten in Sachen Design, Schönheit und Style sind.
      In Deutschland läuft seit Jahren etwas schief. Unser Beruf wird schnell in eine Schublade gesteckt und uns fehlt eine gute Lobby. Ich frage mich oft, warum wir nicht stärker und gemeinsamer aufgestellt sind und das vor allem nicht nur über Handwerkskammer- und Innung.

      Im früheren Ostdeutschland habe ich das Image des Friseurberufes viel positiver erlebt. Wenn ich auf einer Party erzählt habe, dass ich Friseurin bin, war ich sofort von Leuten umringt, weil sie wussten, dass ich einen Beruf ausübe, der ihnen Schönheit und Selbstbewusstsein bringen kann. Wir machen Menschen glücklich. Wenn man heute sagt, dass man Friseur*in ist, wird man niveaumäßig in die unterste Kategorie gesteckt. Da krankt doch was im System. Seit Jahren wird ein akademischer Werdegang höher angesiedelt, als eine klassische Ausbildung. Wenn wir hier nicht mit neuen Konzepten und hochwertiger Aus- und Weiterbildung gegensteuern, dann stirbt das Handwerk aus.

      Welche Konzepte können das sein?
      Pietro:
       Wir brauchen eine neue Struktur in der Ausbildung! Damals während meiner Ausbildung habe ich einen Haarschnitt mit Stufen, das Façon schneiden, einen klassischen Bob und das Föhnen mit Rundbürste gelernt. Mehr nicht. Wenn ich mich heute umhöre, erzählen mir viele Azubis, dass sich nichts geändert hat, obwohl es ein unvollständiges Programm ist. Würden wir in der Grundschule nur einen Teil des ABCs lernen, könnten wir nie fließend einen Text lesen.
      Aber weißt du, was am allerschlimmsten ist?

      Nein? Was denn?
      Pietro: 
      Wenn am Ende einer Berufsausbildung, mit dem Gesellenbrief, alle sagen „Jetzt bist du ausgelernt“.  Bei dem Satz könnte ich schreien!

      Wie bildet ihr aus? 
      Pietro:
       Jeder, der bei uns anfängt, bekommt die gleiche Grundausbildung in Form eines viertägigen Basisseminars, was wir auch extern anbieten. Hier vermitteln wir alle 9 Basistechniken. Zusätzlich lehren wir Typologie und Proportionenlehre. In Kombination mit den Basistechniken können wir so zu jedem Typ den passenden Style designen. Das wird ausnahmslos so lange trainiert, bis es sich gefestigt hat. Erst mit all diesen Techniken beherrscht Friseur*in das ABC, um alle Schnitte kreieren zu können. Aber ausgelernt hat sie trotzdem nie.

      Mehr erfahren über ► Seminare bei PAM

      Viele Friseur*innen denken, wenn alle auf die gleiche Technik trainiert werden, verlieren sie ihre Persönlichkeit. Wie denkt ihr darüber?
      Pietro:
       Totaler Nonsens! Die Technik ist dazu da, dass es funktioniert. Man weiß, warum und ist fähig einzuschätzen, was mit dem Haar und der Form passiert. Es ist kein Zufall, was entsteht, sondern bewusste Gestaltung, sozusagen der rote Faden.
      Deine eigene Handschrift personalisiert sich durch die eigene Erfahrung und über die Technik du bei deinen Kund*innen wählst. Das wird von manchen Friseur*innen noch nicht verstanden. Dazu braucht es aber auch gute Trainer*innen und Vertrauen in den Prozess.

      Worauf achtet ihr bei der Trainerwahl?
      Pietro:
       Bei der Auswahl hilft mir folgender Leitsatz: Lerne immer von den Besten! Denn ich möchte mich immer weiter entwickeln können. Selbst ich lerne nie aus! Ein fachlicher Austausch ist ein Gewinn an Inspiration. Getreu unserem Motto: „Schau immer über den Tellerrand und niemals auf das, was schlecht ist, sondern immer nur auf das, was gut ist.“

      Wie verändern sich Azubis?
      Pietro:
       Seit ca. 5 Jahren haben wir deutlich mehr Probleme damit, junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern. Das Ausbildungssystem ist aus Sicht der jungen Menschen nicht mehr zeitgemäß.
      Und auch hier spiegelt sich unser Imageproblem wider. Selbst hoch motivierte, junge Talente bekommen von ihrem Umfeld davon abgeraten, sich in der Friseurbranche zu entwickeln. Allein der 3-jährige Besuch der Berufsschule schreckt viele ab.

      Ihr habt zwei gemeinsame Kinder, sind Karriere im Friseurberuf und Familie gut kombinierbar?
      Mandy
      : Als Frau, aber natürlich auch als Mann kann ich als Friseur*in meine Arbeitszeit sehr gut so einteilen, dass ich auch Zeit für Kind und Familie habe. Und, du hast auch die Möglichkeit, genug Geld zu verdienen, um eine Familie ernähren zu können. Unsere Mitarbeiter*innen steigen mit dem Tariflohn ein und können inklusive Provision ein Monatsgehalt von 3.500 € bis 4.500 € erzielen. Wer gut im Job ist, verdient auch gut!

      Mit welcher Strategie habt ihr euch euer Wissen angeeignet?
      M
      andy: Wir kommen beide aus einer klassischen Friseurausbildung und hatten schon früh den Anspruch, irgendwann zu den Besten zu gehören. Wir haben uns unsere Schwächen vorgenommen und in der ganzen Welt Seminare besucht. Hängen geblieben sind wir bei Sassoon in London. Wir finden, das ist das fundierteste System im Schnittbereich für unser Handwerk.

      Pietro: Viele Friseur*innen machen den Fehler, für Weiterbildung immer direkt mit Kreativ-Seminaren zu starten. Wir haben bei allen Unternehmen, von denen wir lernen wollten, immer mit dem Basisseminar gestartet, erst dann kamen Trend- und später Kreativ-Seminare hinzu. Das war ein Prozess von ca. drei Jahren.

      "Technik ist ein Garant dafür, dass du es reproduzieren kannst." 

      Ich höre immer wieder, dass die englische Haarschneidetechnik zu viel Zeit in Anspruch nimmt, ist das so?
      Pietro:
       Das ist Quatsch. Technik ist ein Garant dafür, dass du es reproduzieren kannst. Man hat sowas wie ein Rezept, das man immer wieder verwendet und weitergeben kann. Die Geschwindigkeit deiner Bewegung lässt sich ändern. Wenn ich nur 15 Minuten Zeit habe, bekomme ich den Haarschnitt auch in dieser Zeit hin, vorausgesetzt, du hast dir vorher alles im Kopf zurechtgelegt. Jeder unserer Haarschnitte ist in einer Zeit umsetzbar, die auch finanziell für ein Unternehmen interessant ist.  

      Auf vielen Instagram Profilen entsteht zurzeit der Eindruck, es existiere nur noch Balayage in langem gewelltem Haar. Wie sehr ihr das? 
      Pietro:
       In den Seminaren, die wir für ►Redken geben, hatte sich im letzten Jahr ganz klar herausgestellt, wenn es um Langhaar-Balayage-Locken geht, gibt es keine schlechten Friseur*innen mehr. Sobald es jedoch darum geht, Haare abzuschneiden und zu graduieren, fängt das Problem an.

      Welche Probleme gibt es beim Haarschnitt?
      Pietro: 
      Ein Haarschnitt muss designt und gestaltet werden, vieles mit Kundin vorab festgelegt werden. Viele machen das nicht, sondern legen einfach los. Kund*innen müssen doch erst einmal die Chance bekommen zu erklären, was sie eigentlich möchten. Viele arbeiten unkonzentriert und sind mehr damit beschäftigt zu smalltalken. Das Thema Haare, auf das es wirklich ankommt, kommt dabei oft zu kurz. Ich meine, wichtige Fragen, wie föhnst du dich, wie trägst du dein Haar in welchen Lebenssituationen, wie ist dein Lifestyle etc. Fachkompetenz wird gar nicht mehr richtig ausgelebt.

      Wie lebt ihr Fachkompetenz?
      Pietro: Natürlich haben wir hier ein Beratungskonzept, was mit geschlossenen und offenen Fragen, dem Ermitteln der Traumfrisur, mit Typologie und Farb- und Proportionenlehre, sowie vielen anderen Inhalten gefüllt ist. Wichtig ist hier das aktive, zuhören.
      Wenn ich alle Informationen gesammelt habe, erst dann gehe ich in meine Empfehlung, sage, was ich mir vorstellen kann und gebe immer zwei Alternativen. Ab dann konzentriere ich mich auf darauf, meine Arbeit, kompetent zu machen und ich spreche nicht, wenn ich Haare schneide. Einen Silence-Termin gibt es bei mir also schon seit 25 Jahren.

      Mandy: Wer in der Masterclass mitspielt, für den steht der Kunde, das Haar und das Design im Mittelpunkt! So sind Haarschnitte zwischen 70 und 100 Euro im Salon umsetzbar. Die Kund:innen erleben im Salon Perfektion, Wertigkeit und haben ein schönes Friseurerlebnis. Zu Hause spüren sie dann den Mehrwert an Haltbarkeit und Qualität.

      Habt ihr unterschiedliche Spezialist*innen im Team?
      Pietro: Wir sind alle spezialisiert, aber wir sprechen keine Spezialisierung aus. Es gibt nicht den „Star Mandy“ oder den „Star Pietro“, sondern es gibt viele Sternchen bei uns. Der eine ist ein unglaublicher Kommunikator, die andere ist sensationell im Barbering, wieder, jemand anderer ist sehr kreativ in Farbe. Jeder, der neu ins Team kommt, spürt das sofort und reiht sich automatisch irgendwo in diesem Kreislauf ein.

      "Ein gutes Team braucht nicht nur Umsatzbringer, sondern auch Kommunikations- und Organisationstalente."

      Hat sich euer Führungsstil im letzten Jahrzehnt verändert?
      Mandy:
       Für mich bedeutet Führung, die Kunst des Stärkens und positive Eigenschaften bei den Mitarbeiter*innen zu erkennen und diese im Unternehmen einzusetzen. Wichtig ist dabei alles gemeinsam und auf Augenhöhe zu planen und umzusetzen.
      Ein hochwertiger Betrieb braucht im Team handwerkliche Perfektionisten, sowie auch eine gute Organisation und Service. Unter gutem Service verstehe ich allerdings nicht den Latte Macchiato mit einem zwanzigsten Gebäck. Unsere Kunden kommen wegen des Friseurerlebnisses, nicht wegen Kaffee und Kuchen. Allerdings haben wir einen Wohlfühlmanager integriert, der darauf schaut, dass sich Kunden und Kollegen bei uns wohlfühlen. Ein gutes Team braucht nicht nur Umsatzbringer, sondern auch Kommunikations- und Organisationstalente.

      Ich bedanke mich für das interessante Gespräch und wünsche euch und eurem Team viel Erfolg auf eurer spannenden Reise.

      Alle offenen Jobs für Rezeption und Beautyassistenz bei P.A.M. findet ihr auf jokira.de

      Rene Holzweißig hat den German Hairdressing Award 2017 in der Kategorie Publikum geholt, der Kategorie in der nicht Friseure, sondern Endverbraucher voten. Wir sprachen mit einem, der eigentlich schon aufhören wollte und nun gewann.

      Der Morgen danach … Im Hamburger ‚The East‘ treffe ich René begleitet von seinen Chefs Christine und Claus Kestel, sowie Kollegen des Teams Claus Kestel Friseure Coburg.

      Das Gespräch führte Raphaela Kirschnick


      imSalon: Herzlichen Glückwunsch zu dieser ziemlich schweren Statue. Wo wird diese denn jetzt stehen?
      Renè Holzweißig: Da haben wir heute schon drüber gesprochen, wahrscheinlich im Laden vorne an der Rezeption.

      Also nicht im Wohnzimmer.
      RH: Nee, da sieht ihn ja keiner

      „Jetzt hab ich wieder jeden Tag Bock zu arbeiten…“

      Du wolltest eigentlich aufhören, hast du gestern gesagt? Wie das?
      RH: Vor drei Jahren hatte ich keine Lust mehr Friseur zu sein und hab in Coburg begonnen zu studieren. Das war aber irgendwie auch nicht meins. Naja, ich bin immer am Salon von Claus vorbei, hab ihn beobachtet und irgendwann da beworben. Jetzt bin ich wieder glücklich, hab jeden Tag Bock zu arbeiten.

      Was hast Du studiert?
      RH: Sozialarbeit
      Christina Kestel: Das kann er jetzt im Beruf gut brauchen (alle lachen).

      Wo kommst du ursprünglich her? 
      RH: Aus der Gegend um Hannover. 

      Und bei den GHDAs zum ersten Mal dabei? 
      RH: Ja.

      Welche Motivation mitzumachen hattest Du?
      RH: Meine Motivation sitzt neben mir (blickt zu Christina Kestel). Tina hat mich eigentlich darauf aufmerksam gemacht. Ich hab schon immer mal Bock gehabt, sowas zu machen. Nur oft wird dann so ein Hype darum gemacht. Ich mach lieber mein Ding und mag meine Ruhe haben. 

      Mit welcher Marke arbeitet ihr imSalon?
      RH: L’Oréal

      Wie seid ihr denn zum Schwarzkopf Wettbewerb gekommen? 
      Claus Kestel: Also ich finde, dass der GHDA derzeit das größte Ding ist in unserer Branche, hat die größte Reichweite und Qualität von allen Wettbewerben. Auch von den teilnehmenden Friseuren ist das hier Königsklasse. 

      Wirst du nächstes Mal wieder mitmachen? 
      RH: Ja, aber in einer anderen Kategorie.

      „Ich mach lieber Sachen, die jemand anguckt, sich mit identifizieren kann.“

      Publikum bewertet anders als Friseure. Deine Arbeit ist ja eher „einfach“, also nicht so ausgefallen künstlerisch, wie andere.
      RH: Das war aber auch mein Anspruch. Ich wollte etwas machen, was meine Kunden cool und auch tragbar finden. Ich mach lieber Sachen, die jemand anguckt und sich mit identifizieren kann. Diese blauen, schräg geschnittenen Haare, das ist nicht so mein Ding. Sieht halt auf Fotos super aus.

      Und hast du deinen Bekanntenkreis ordentlich zum Voten mobilisiert?
      RH: Nee, gar nicht. Wir haben etwas in Facebook gepostet, das war’s. Ich hab ja auch fest daran geglaubt, dass die neben mir gewinnt. Ich war voll überrascht, als ich aufgerufen wurde. Aber Kunden werten halt anders.

      Seit wann bist du Friseur? 
      RH: Seit 10 Jahren, bin jetzt 30 und hab mit 20 die Lehre angefangen.

      Wie investitionsreich war das Shooting?
      RH: Vieles hat sich zufällig ergeben. Ein Freund fotografierte. In der Uni, in der ich studiert hatte, gab es einen Fotoraum. Ich habe einfach den Direktor gefragt, ob ich den haben kann. Auf den Gängen haben wir die Haare gemacht und so ist das alles recht günstig entstanden, viele Zufälle.

      „Meine Chefin ist der Jürgen Klopp der Friseure…“

      Und du willst jetzt erstmal in Coburg bleiben?
      RH: Ja, wir harmonieren insgesamt so gut, einfach so als Menschen, gleiche Wellenlänge und so und wir stehen alle auf professionelles Arbeiten. Wir motivieren uns alle im Team, schauen aufeinander. Meine Chefin Tina motiviert jeden, ist der Jürgen Klopp der Friseure und holt immer mehr aus dir raus, als da ist. 

      Gab es eine Kollektion, die dich gestern voll begeistert hat?
      RH: Also diese Newcomer Award Gewinnerin fand ich richtig gut. Sympathische Bilder und dass mit den langen Haaren, auch nicht so großspurig.

      „Wie, wenn ich sag ich kann gut kochen und keinem schmeckt‘s…"

      Und als Chefs, wie findet ihr das Alles?
      Christina Kestel: Wir waren alle zum ersten Mal dabei und sind natürlich begeistert, dass es beim ersten Mal geklappt hat. Es hat irgendwie genau gepasst. 
      Claus Kestel: Ich finde es toll, dass es einen Publikumspreis gibt, denn dafür arbeiten wir doch als Friseure. Ich stehe ja nicht im Salon, um meiner Kundin zu zeigen, was ich kann. Ich kann ihr den Turm zu Babel auf den Kopf bauen und dann zusehen, wie sie sich durch die Tür zwängt, aber das ist nicht unsere Aufgabe. Die will nach Hause mit gesunden, schönen Haaren. Es geht nicht um mich, sondern immer um den Kunden, die bringen doch den Erfolg
      Sonst ist das ja wie wenn ich sag ich kann gut kochen und keinem schmeckt‘s. (Großes Gelächter

      Das ist mein Lieblingsspruch des Tages.
      Rene, danke für deine Zeit, lass dich noch ganz viel feiern und genieße diesen Erfolg! 

      imSalon: Lieber Philipp, als Erstes herzlichen Glückwunsch zu dem grandiosen Titel „London Hairdresser of the Year“. 
      Philipp Haug:
      Vielen Dank! Mit dieser Auszeichnung geht wirklich ein Traum in Erfüllung. Es gehört auch eine Menge Glück dazu, von all den Einsendungen den Geschmack der Jury zu treffen. Eine Kollektion zu erstellen mit der man selbst zufrieden ist, ist für mich das Wichtigste, wenn dabei dann aber auch ein Gewinn herauskommt ist das natürlich „the cherry on top“!

      Was ist der Unterschied zwischen dem Hairdressing Award in England und dem in Deutschland?
      PH:
      In Deutschland wird man nach Einsendung seiner Kollektion, bestehend aus vier Bildern direkt nominiert und wartet auf den Galaabend. In England sendet man im ersten Schritt ebenso vier Bilder ein, wird man dann aber nominiert, muss man noch vier weitere Bilder erstellen und die Kollektion damit vervollständigen.

      Der Award in England wird als Investment angesehen, bei dem Kollektionen weitaus über EUR 10.000,- kosten können. Außerdem darf man in der gesamten Kollektion zwei Perücken und zwei Haarteile verwenden, was ja in Deutschland und Österreich „offiziell“ verboten ist... Man hat dadurch die Chance mit besseren Modellen kreativer zu arbeiten, da man sich nicht zwingend an den Haaren des Models austoben muss...

      Was war der Fokus deiner Kollektion? Worauf hast du besonders viel Wert gelegt?
      PH:
      Ich bin übersättigt von der „totalen Perfektion“. Zu viel Bildbearbeitung ist nichts für mich. Mein Fokus lag darauf, die Haare echt zu belassen. Ich habe mich dieses Jahr auf Formen, Strukturen und Außenlinien konzentriert. Deshalb auch bewusst die Entscheidung zu einer schwarz/weiß Kollektion, obwohl jedes einzelne Model auch gefärbt wurde. Der Kontrast hat so einfach nochmal eine andere Wirkung.

      Andreas Franke aus dem Hair Haus Fachtrainer-Team klärt uns über die verschiedenen Wickeltechniken auf...

      Das Gespräch führte Birgit Senger

      Was steckt hinter deinem neuen Salonkonzept „Blonde ID?
      Damian Tworuschka:
      Wenn man von blondem Haar spricht, dann denkt die Masse an weißblonde Haare, an Strähnentechniken oder Balayage. Bei Blonde ID geht es um das gesamte Thema Blond und nicht nur um Farbtechniken. Eine Kundin, die im dunkelblonden Bereich einen schönen kühlen Farbton haben möchte, ist nicht weniger eine Herausforderung, als eine gute Balayage, vor allem, wenn das Haar nach der Aufhellung noch gesund und gepflegt aussehen soll.

      Unsere Redakteurin Birgit Senger lebt und arbeitet seit 30 Jahren in Berlin als Friseurin, Trainerin, Farbspezialistin, Unternehmerin. Sie hat mit uns über ihre Erfahrungen als Stylistin in der Hauptstadt gesprochen und erzählte uns, warum es sich lohnt, nach einem Jobangebote in Berlin Ausschau zu halten…

      Berlin - das Karrieresprungbrett für Friseurinnen

      Jobs in der Metropole Berlin sind ideal für alle, die Abwechslung lieben, Weiterbildungsmöglichkeiten suchen und sich laufend inspirieren lassen wollen. In Berlin muss man die Trends nicht im Modemagazin suchen, sondern findet sie auf der Straße. Vor 30 Jahren zog es mich wegen eines Jobangebots hierher, bereut habe ich das nie. Heute würde ich sagen, Berlin war das ideale Karrieresprungbrett für mich!

      Zur Umsetzung der neuen Blond-Looks erweitert Wella Professionals sein Sortiment um den neuen ►BlondorPlex Cream-Toner.

      Der professionelle Pflegegloss bietet im Salon eine neue Palette an hellblonden Tönen, die von warm bis kühl reichen, und selbst dunkles Haar so schonend wie möglich aufhellt.
      Durch die integrierte Plex-Technologie werden die Haare dabei weniger geschädigt – optimal also für alle, die sich ein gepflegtes Premium-Blonde wünschen.

      Balayage Experte Fabian Maier ist Inhaber des ersten auf die erfolgreiche Färbetechnik spezialisierten Balayage-Salons in Deutschland. 

      Sein Anliegen: Balayage ist für jeden! Und so setzt er auf 

      • Face Framing
      • Sea Salt Balayage
      • American Balayage
      • Dimension Balayage

        und neu im Dienstleistungsportfolio 2023
         
      • Contrast Balayage 
      Philipps Lieblingsbild | Credit: Stuart Mcclymont

      Was sind deine Tipps für junge Friseure die beim Hairdressing Award mitmachen möchten, worauf sollte man ganz besonders achten?
      PH: Auf eine gute Vorbereitung! Das ist das Allerwichtigste, speziell dann, wenn man noch nicht viel Erfahrung mit Shootings hat. Man sollte sich pro Modell nicht nur einen Look überlegen, sondern auch einen Plan B & C parat haben, denn oft sieht das Resultat nicht so aus wie man sich das vorstellt. Wenn dann noch Druck am Set dazu kommt kann es schwerfallen, sich spontan einen neuen Look aus dem Ärmel zu schütteln.
      Außerdem finde ich die Wahl guter Models essentiell. Wenn dein Model toll aussieht und weiß was er oder sie tut, hast du schon viel gewonnen.
      Ein Mentor oder ein Role-Model zu haben der einen unterstützt finde ich persönlich für junge Friseure auch wichtig. Meine zwei Vorbilder waren Jürgen Karl von der Umbrella Agency in München und Thomas Giller von Giller & Co in Wien.

      Straßenwicklung (Standardwicklung)

      Die Straßenwicklung ist die bekannteste Wickeltechnik.

      • Hier wird der Kopf in vier Bereiche geteilt. Vorderkopf, Hinterkopf, rechte Seite, linke Seite.
      • Man beginnt am höchsten Punkt des Kopfes und wickelt eine gerade Straße bis in den Nacken.
      • Als nächstes wickelt man eine Straße vom höchsten Punkt des Kopfes bis zur Stirn.
      • Nun werden auch die Seiten gewickelt. Man setzt auf beiden Seiten eine Straße, die nach hinten zum Nacken verläuft und eine Straße an der Gesichtskontur.

      Das Wellergebnis:
      Gleichmäßige Locken, die vorn, hinten und an den Seiten nach unten fallen. Eine einheitliche Welle, die dem klassischen Bild entspricht.

      Wann hast du angefangen, dich auf blondes Haar zu spezialisieren?
      DT:
      Angefangen hat alles vor 4 Jahren mit dem Education Konzept „Blond ID“. Als ich vor 11 Jahren anfing mich auf Haarfarbe zu spezialisieren, wurde Education immer nur in Verbindung mit Produktschulung angeboten. Es gab keinen freien Stylisten, der das Thema Blond firmenunabhängig bespielt hat. Das wollte ich ändern und entschied, mit Blonde ID ein Education Konzept auf den Markt zu bringen, das den Weg von Beratung zum Finish produktunabhängig aufzeigt.

      Was zeichnet den Blond-Profi aus?
      DT:
      Um ein gewünschtes Blondergebnis zu erzielen, muss man sich mit Pigmentierung auskennen und sein Auge auf Farbtiefe und Nuancierung trainieren. Dazu gehört aber auch ein großes Fachwissen rund um das, was im Haar passiert. Dann muss der Profi sich mit seiner Kundin auseinandersetzen, also welche Lebensumstände und Umweltfaktoren, das Blond erwartet. Erst dann kann man professionell und spezialisiert definieren, welche Technik anzuwenden ist und welche Nachbehandlung geeignet sein wird.

      "Wer den Farbkreis versteht und die Pigmentierung der Haare einbezieht, für den wird Haare färben nicht unbedingt leichter, aber verständlicher."

      Obwohl es von den Herstellern Abweichungen in der Farbzusammensetzung gibt, ist für den Lernerfolg also vollkommen egal, welche Produkte im Salon zur Verfügung stehen?
      DT:
      Genau, es kann ja auch mal vorkommen, dass ein Farbton fehlt, oder ein Mitarbeiter vorher mit anderen Marken gearbeitet hat. Wer den Farbkreis versteht und die Pigmentierung der Haare einbezieht, für den wird Haare färben nicht unbedingt leichter, aber verständlicher. Die Wirkung von Farbe und Blondierung ist überall gleich, aber die Zusammensetzung der Pigmente und die Aufhellungsgrade sind bei jeder Firma unterschiedlich. Viele Friseur*innen nehmen die Farbkarte als Anhaltspunkt, aber diese sagt mir ja nur welches Farbergebnis ich erreichen will. Also schauen wir uns genau an, wo im Farbkreis die Farbnuancen angelegt sind.

      „Für perfektes Blondieren musst du dein Auge sehr gut trainieren.“

      Die Farbkarte ist quasi die Menü Karte für den Kunden und der Profi hat die Rezeptur im Ärmel? Wie wichtig ist der Naturton beim Blondfärben?
      DT: Extrem wichtig, denn er entscheidet über das finale Ergebnis. Für perfektes Blondieren musst du dein Auge sehr gut trainieren. Beispielsweise macht es viel aus, wie gut du bei einem dunkelblonden Haar erkennen kannst, ob es zum Mittelblond oder eher zu Hellbraun tendiert. Eine halbe Nuance heller oder dunkler macht im Endergebnis einen großen Unterschied.

      Kennen Kunden ihren Naturton?
      DT:
      Jein, die meisten, die dunkelblond sind, denken sie sind braun oder dunkelbraun.

      Hast Du einen Tipp für Blondinen, die weg von immer heller zum Rootshadow oder natürlicherem Look wollen?
      DT: KundInnen müssen sich häufig erst einmal wieder an dunklere Pigmente gewöhnen. Dafür arbeite ich mit Schattierungen anstatt mit Tiefe. Eine Blondkundin ist oft seit Jahren keine dunklen Flächen im Haar gewöhnt.

      Ich rate, das Haar langsam zurückzufärben, anstatt gleich dunkler zu werden. Bringe ich zu viel Farbtiefe und dunkle Pigmente ins Haar, ist das oft zu ungewohnt. Ist der erste Kommentar aus dem Umfeld ein „Oh, das ist aber dunkel“, dann hast du verloren und fängst wieder an aufzuhellen. Daher ist meine Empfehlung, das Auge der Kundin langsam an Farbe zu gewöhnen. Im ersten Schritt bringe ich mehr Pigmente ins Haar und wenn sie sich damit wohlfühlt, dann kommt beim nächsten Besuch mehr Tiefe dazu.

      Braucht es einen größeren Produkt- und Zeitaufwand, um blonde Haare zu färben?
      DT: Definitiv, es kommt natürlich auch auf die Haarstärke an. Der große Vorteil ist, dass die Generation „Balayage“ mit Painting, RootShadow und Glossing aufwächst und daran gewöhnt ist einen höheren Preis für die Farbdienstleistung zu zahlen.

      Was zahlen deine KundInnen im Durchschnitt pro Friseurbesuch?
      DT:
      260€

      Wieviel Zeit verbringt die Kundin im Salon?
      DT:
      Alle Farbtechniken sind so konzipiert, dass sie in 3,5 Stunden umsetzbar sind.

      Wie häufig kommen deine KundInnen in den Salon?
      DT:
      In der Regel 2-3 Mal im Jahr. Das hängt davon ab, wie stark sich der Naturton von den Highlights absetzt. Daher bedeutet die Spezialisierung auf Blond auch automatisch, dass ich einen großen Kundenstamm brauche.

      „Mein bestes Tool zur Kundengewinnung ist Google, Instagram ist mein Schaufenster.“

      Wie bekommst du genug Kunden?
      DT:
      Durch Social Media. Mein bestes Tool zur Kundengewinnung ist Google, Instagram ist mein Schaufenster. Sowie ein Modedesigner seine Kleider zur Schau stellt, stelle ich auf Instagram meine Arbeiten zur Schau. Aber wirklich gefunden werde ich im ersten Schritt über Google. Für mich ist das schon jetzt ein sehr starkes Tool, was aber in Zukunft noch bedeutender werden wird. Obwohl mein Laden noch nicht eröffnet ist, findest du unter dem Suchbegriff „Frankfurt Blond“ jetzt schon meinen Laden mit Terminbutton.

      Machst du das selbst oder hast du dafür einen Profi an deiner Seite?
      DT:  
      Ich kenne mich recht gut aus, aber dafür und für die Kalkulation habe ich mir Hilfe von Profis aus der Friseurbranche geholt. So realistisch und selbstkritisch ich auch bin, ich wollte nicht Gefahr laufen, mir etwas schönzureden.

      Mit wem hast du da zusammengearbeitet?
      DT:
      Zum Glück gibt es in der Friseurbranche Profis, die sich auf Kalkulation, Marketing und Social Media spezialisiert haben. Ich hatte sehr guten Support von Maximilian Gruenberger, Hussein Saleh und Michi Jung bekommen.

      Was hättest du dir schöngeredet?
      DT: Vor allem hätte ich nicht so detailliert jeden Kostenpunkt berücksichtigt. Gema Gebühren, Kammerbeiträge bis runter auf das Zuckerpäckchen für den Kaffee. Auch wenn das Paket nur 5 € kostet und man denkt, ach das muss ich nicht berücksichtigen, machen 4 € hier, 20 € da, am Ende schnell ein paar Hundert Euro aus.

      Auf welchen Minutenpreis bist du gekommen?
      DT:
      Je nach Dienstleistung zwischen 1,60 € und 1,75 € die Minute.

      „Ich möchte mit meinem Handwerk Geld verdienen und nicht hohe Preise ansetzen müssen, um die Miete bezahlen zu können“

      Mit 60 qm, hast du dich für einen kleinen Salon entschieden? Zufall oder eine bewusste Entscheidung?
      DT:
      Die Größe ist bewusst gewählt, damit es persönlicher, exklusiver und verbindlicher ist.

      Ich möchte mit meinem Handwerk Geld verdienen und nicht hohe Preise ansetzen müssen, um die Miete bezahlen zu können. Das war in Frankfurt nicht ganz einfach, ich habe mehr als 2 Jahre gebraucht, um die passende Location zu finden.

      Wieviel Mitarbeiter sind geplant?
      DT:
      Ich habe mein Salonkonzept so aufgebaut, dass ich nicht von Mitarbeitern abhängig bin.  Es funktioniert alles auch, wenn ich alleine arbeite. Meine Vorstellung ist eine Teamgröße von 3 bis 4 Blondspezialisten. Ich führe im Moment mit einigen Bewerber*innen Gespräche. Mal schauen, ob sich ein kleines Expertenteam findet.

      Welche Arbeitszeiten sieht dein Konzept vor?
      DT:  
      Alle sprechen von Work-Life-Balance. Ich habe mit einer 3-Tage-Woche und einer Wochenarbeitszeit von 30 Stunden geplant und kalkuliert.

      Endverbraucher*innen suchen nach Spezialist*innen, sei es für Balayage, Nachhaltigkeit, Extensions oder eben Blond. Warum hast du dich entschieden, dich auf blonde Haare zu spezialisieren?
      DT:
      Für mich besteht der Sinn des Arbeitens darin, das zu finden, was mir am meisten Spaß macht. Damit viel Zeit zu verbringen, um es zu perfektionieren und einer der Besten zu werden ist meine Motivation. Wenn du etwas mit viel Freude und richtig gut machst, kommen die KundInnen automatisch.

      „Als Spezialist musst du abliefern!“

      Welche Erwartungen haben Kund*innen an Spezialist*innen?
      DT:
      Als Spezialist musst du abliefern! Die Erwartungen der Kund*innen sind hoch und sie möchte mit der gleichen Haar- und Farbqualität aus dem Salon gehen, wie sie es bei dir auf Insta gesehen hat.

       

      Ob große etablierte Marken oder Newcomer mit großer Tournee oder Roadshow - in Berlin gastieren sie alle. Wenn ihr mich fragt, ist es für einen guten Hairstylisten unabdingbar sich ständig inspirieren zu lassen, natürlich mit neuen Trends und Techniken zum Thema Haar, aber auch durch Mode, Kunst, Kultur oder die Natur. Selten hat man so viel Auswahl an einem Tag in unterschiedliche Welten einzutauchen wie in Berlin.

      Wer sich fachlich weiterentwickeln möchte, findet in Berlin eine große Anzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten für Friseure. Ob ihr euch als Hair&Make-up Artist ausbilden lassen wollt, eine Qualifikation als Color Experte erreichen wollt oder in die Welt des Organic Hair Cuttings Eintauchen wollt - Berlin bietet dir eine große Auswahl an Academys und Studios, die für jeden ein maßgeschneidertes Weiterbildungsprogramm zusammenstellen können...

      Trend Look 1: Platinum Rose

      Das ist die Contrast Balayage

      Ein multidimensionales Farbspiel ist vor allem bei Blond super wichtig! Die Contrast Balayage setzt dabei auf stark texturierte Highlights mit maximaler Helligkeit um die Gesichtspartie und in den Spitzen! So entsteht nicht nur ultimatives Urlaubs-Feeling! Gleichzeitig präsentiert sich der Look stylisch und durch die cremige Nuance total trendig! 

      Erfahrene Coloristinnen*Coloristen können hiermit Looks für Fashion-orientierte Kundinnen kreieren. 

      Versetzte Wicklung | C: Andreas Franke

      Art der Dauerwelle: Versetzte Wicklung

      Die versetzte Wicklung ist die zweithäufigste Wickeltechnik.

      • Hier beginnt man mit einem Wickel im Nacken und arbeitet die Dauerwelle im Ziegelsteinprinzip versetzt nach oben.
      • Hier wird immer über der Mitte eines Wicklers ein neuer angesetzt. So wickelt man um den ganzen Kopf herum.

      Das Wellergebnis:
      Gleichmäßige Locken, die einheitlich um den Kopf herumfallen. Hier gibt es wesentlich weniger Scheitelbildung als bei der Straßenwicklung. Die Welle entspricht jedoch ebenfalls dem klassischen Bild der Dauerwelle.

      Bekommen deine KundInnen vor dem Besuch bei dir eine Beratung?
      DT: Ja, für Neukunden ist das ein Muss. Hierfür nehme ich mir eine halbe Stunde Zeit und stelle der Kundin mithilfe eines Beratungsbogens einige Fragen zum Umgang mit ihren Haaren. Dann mache ich eine Probesträhne, um zu sehen, wie schnell und wie stark sich das Haar aufhellen lässt. Zum Abschluss der Beratung bekommt die Kundin ein Kosten- und Terminangebot. Die Beratung kostet 35 € und kann als Gutschein beim nächsten Besuch verrechnet werden. Damit minimiere ich auch die No-Show Kunden.

      Welche Pflege braucht blondes Haar?
      DT:
      Je heller das Haar, desto mehr sollte es mit Protein, Keratin und Feuchtigkeit aufgebaut werden. Vor allem, wenn du im pastelligen oder silberblonden Bereich bist, braucht das Haar immer wieder eine Farbauffrischung. Hier reicht eine mit Farbpigmenten angereicherte Pflege für zu Hause oft nicht aus.

      Und was empfiehlst du Kund*Innen als Folgetermin?  
      DT:
      Die Farbnuancierung ändert sich im Laufe der Zeit in den meisten Fällen ins beige, weil die Restpigmentierung Luftsauerstoff ausgesetzt ist. Ich finde es optimal, der Kundin nach 3- 4 Wochen einen zweiten Termin zum Glossing anzubieten, um die Brillanz der Haarfarbe zu halten.

      Damian, vielen Dank für den Einblick in dein Blonde ID Salonkonzept und eine erfolgreiche Eröffnung deines Salons wünschen wir.

      Salon Inspiration - das coolste Interieur gibt's in Berlin

      Neben einer gewachsenen Start-up Szene gibt es viele außergewöhnliche Salonkonzepte in der Hauptstadt, richtig kleine geile Schuppen treffen auf die Creme de la Creme: Atelier Creuzberg, der neue Luxussalon von Shan RahimkhanSalon Bordel, Schnittstelle, Kiezabschnitt, Barbertruck und so viel mehr. Man merkt sofort, normal ist hier nichts. Berlin ist eine Metropole der coolen Friseurinnen, der ungewöhnlichen Salonkonzepte, der spannenden Friseur-Influencer! 

      Wer also Salon - Interieur - Konzepte - Inspiration sucht - ab zum Rundgang durch Berlins Hairfashiontempel!

      Als Friseurin am Filmset und am Catwalk

      In Berlin liegt nichts näher als die Nähe zu Film-, Musik-, Mode- oder Fernsehproduktionen zu nutzen! Die Filmbranche hat hier Fuss gefasst und bietet Hairstylistinnen Spannendes abseits des Salonalltags. Arbeiten am Filmset ist für viele ein Traum - als Friseurin*Friseur kann man sich bei den Filmstudios auf eine Liste setzen lassen, um ggf. kontaktiert zu werden. Die meisten Filmteams bringen allerdings ihre eigenen Stylistinnen mit - es zahlt sich also aus, direkt bei Produktionsfirmen anzufragen. 

      Mit der Berlin Fashion Week und Berlin als Modemetropole bietet sich hier auch das Styling für die Catwalks diverser Designer an. Was gibt es für eine coolere Abwechslung für die Salonarbeit als eine Woche Fashionweek pur? Viele Haarkosmetikfirmen haben auch im Januar Top-Stylisten am Start um die Models für den Catwalk zu stylen. Ich freu mich schon einige aus unserer Community zu treffen. Wenn auch ihr Interesse daran habt, bei einer Fashionshow mitzuwirken, dann sprecht die Repräsentantinnen eurer Haarkosmetikunternehmen an und fragt, wie man sich für einen Job qualifizieren kann.

      Berlin- ein Paradies an Inspiration

      Für viele Kreative ist die bildende Kunst und die Architektur eine wunderbare Inspirationsquelle. Als Kunsthauptstadt findet man in Berlin mit den zahlreichen Museen, Galerien, Lichtinstallationen wie zum Beispiel Neue Nationalgalerie, Jüdisches Museum, Hamburger Bahnhof, das Humboldt Forum, Martin Gropius Bau oder die Berlinische Galerie künstlerische Inspiration an allen Ecken. 

      Berufliche Veränderungen, unterschiedliche Lebensphasen, Berlin lässt alles zu. Was ich an Berlin so liebe, ist, dass es zu jeder Stimmung immer den passenden Ort gibt. Eintauchen in die Natur an einem der vielen Seen, Parks oder am Ufer der Spree oder Havel oder lieber Eintauchen in die Menschenmenge beim Konzert oder einer Sportveranstaltung im Olympiastadion - all das findet man oft nur ein paar Meter voneinander entfernt.

      Mein Tipp für ein Berlin-Wochenende

      Ein Besuch auf dem Flohmarkt Boxhagener Platz oder am Mauerpark! Hier trifft man auf offene neugierige Menschen aus der ganzen Welt, findet Vintage Mode aus den 80ern und lässt sich inspirieren, wie diese neu kombiniert werden kann. Wer es klassischer mag, lieber gut geföhnte und gepflegte Haare und auf Hochglanz getrimmte Mode sehen möchte, der ist auf dem Ku’damm und im KaDeWe genau richtig.

      Zum Glück muss ich mich nicht entscheiden, was ich lieber mag. Berlin bietet mir einfach allesamt erfindet sich immer wieder neu. Wahrscheinlich halte ich es daher hier schon so lange aus!

      Diejenigen, die diesen Sommer ein Statement setzen möchten, sollten sich die Farbe Platinum Rose merken. Das extrahelle Platin mit einem leichten Hauch von Rosé vereint warme und kühle Nuancen und kann somit ideal auf jeden Teint abgestimmt werden.

      Interessiert an Blond oder Balayage Seminaren? Schaut gerne in unserem Seminarkalender vorbei.

      ►Balayage Seminare

      ►Blond-Seminare

       

      Was unterscheidet die Friseur-Szene in England denn allgemein von der in Deutschland?
      PH: Wenn du in London lebst, ist deine Karriere auf einmal international. Ich finde London ist einfach das Zentrum von allem was cool ist. Sei es Musik, Fashion, Haare…

      Ist das Ansehen des Berufs „Friseur“ in England dadurch besser als in Deutschland?
      PH:
      Nein. Das liegt aber teilweise an den Friseuren selbst: Wir verkaufen uns oft unter unserem Wert! Schwarzarbeit spielt auch eine Rolle: Man kann nicht für 10 Euro in einer Küche Haare schneiden und sich dann wundern, warum der Job nicht hoch angesehen wird. Der Friseur muss sich als Experte verkaufen und nicht nur über Klatsch und Tratsch unterhalten. Wenn man Qualität liefert, kommen Respekt und Ansehen von selbst…

      …und wie sieht es mit der Friseurausbildung selbst aus?
      PH:
      Die ist grundverschieden! In Deutschland wird man viel zu viel mit Maniküre, Make-up, Gesichtsmassagen usw. beschäftigt. Zur Gesellenprüfung muss man nur zwei Haarschnitte liefern… In England ist die Ausbildung viel berufsspezifischer und Lehrlinge danach haarmäßig viel fitter!

      Hier werden im Prüfungszeitraum acht verschiedene Schnitte und Farben verlangt. Man lernt verschiedenste Föhn- und Styling-Techniken und muss sich nicht um Nägel oder andere Beautythemen kümmern. Außerdem kann man in Academies eine gesetzlich anerkannte Friseurausbildung machen.

      Warum bist du von Deutschland nach England gezogen?
      PH:
      Ich habe meine Lehre bereits bei TONI&GUY in Deutschland absolviert. Damals war ich mir noch nicht so sicher, ob Friseursein wirklich mein Ding ist, obwohl ich aus einer Friseurfamilie komme. Nachdem ich aber eine Show des internationalen T&G Artistic Teams aus London gesehen habe, war ich so inspiriert von dem Beruf und wusste, dass es kein Zurück mehr gibt. London ist einfach am Puls der Zeit. Mit 24 Jahren war ich dann sowohl privat, als auch beruflich so weit um den Schritt zu wagen – und jetzt, 10 Jahre später bereue ich es keine Sekunde lang!

      War es schwer für dich in London Fuß zu fassen?
      PH:
      Und wie! Es war anfangs wirklich hart. Ich konnte nur schlecht Englisch und die Mentalität der Engländer war auch gewöhnungsbedürftig. Man muss ständig zwischen den Zeilen lesen. Während man in Deutschland sagt „Der Schnitt gefällt mir nicht, mach‘ mal kürzer“ sagt der Engländer nur höflich „It’s fine, thanks“ und kommt nie wieder. (lacht) 

      Und wie ist es jetzt? Wie sieht deine Arbeitswoche aus?
      PH:
      Jetzt habe ich den überwahnsinns-Job!!! Ich bin Manager der Flagship Academy und gebe 3-4 Tage pro Woche Seminare, unterrichte Kreativ- und Basiskurse und kümmere mich auch viel um die Organisation der Academy. Samstags arbeite ich im TONI&GUY Salon in Sloan Square und 1-2x im Monat bin ich auf internationalen Trips weltweit für Shows wie Fashion Week, Seminare und Kampagnen-Shootings.

      Das klingt ja toll und abwechslungsreich. Was steht an für das kommende Jahr?
      PH:
      Ich werde mich auf dem Titel bestimmt nicht ausruhen und weiter kreative Arbeiten produzieren! Mir ist wichtig, dass man sich immer persönlich verbessert und so aufs nächste Level bringt. Man lernt nie aus. Auch die Qualität der Salons und der Academy soll stets steigen.

       

      DANKE Philipp für das tolle Gespräch und alles Gute!

      Wickeltechnik für Dauerwelle: Die Spiralwicklung

      Die Spiralwicklung wird verwendet, um senkrechte „Schillerlocken“ zu erreichen.

      • Hier beginnt man ebenfalls im Nacken, jedoch werden die Wickler senkrecht eingesetzt.
      • Man wickelt die Passes versetzt, das heißt, ein Passe nach rechts, das Nächste nach links. Hier arbeitet man um den Kopf herum.

      Das Wellergebnis:
      Weiche, natürliche Wellen. Je nach wickelstärke kann man eine natürliche Welle, sowie „Schillerlocken“ erzeugen. Der Ansatz wirkt flach und Längen und Spitzen haben Sprungkraft.

      Du möchtest deine Friseurkarriere in Berlin starten?

      Auf unserer Partnerplattform jokira.de findest du zahlreiche, coole Salons in Berlin, die Mitarbeiter suchen und talentierte, junge Friseure sofort einstellen! Klick dich durch und finde heraus, was das Leben als Friseurin in Berlin für dich bereithält. 

      Trend Look 2: Selenite Blonde

      Fabian Maier ist der Experte, wenn es um das Thema Balayage geht. Im Mai 2020 eröffnete Fabian Maier seinen spezialisierten Salon in Stuttgart. Dabei setzt der Balayage-Profi auf Perfektion. Seine Looks, ob Freihand- oder Folientechnik, stehen für höchste Präzision, ein außergewöhnliches Gespür für Farben und Spaß am Beruf –für ihn eine Berufung. Zusammen mit seinem Team ist er ganzjährig für große Unternehmen sowie für individuelle Salonschulungen im Einsatz. Seinen Stil zeichnen Balayage-Looks aus, die durch neueste Techniken einen natürlichen, hochwertigen Verlauf und somit eine beeindruckende Optik schaffen.

      Interview zu Spezialisierung mit Fabian Maier

      ► So sieht der Fabian Maier Balayage Salon aus 

       

       

      Zwillings- / Drillingswicklung | C: Andreas Franke

      Dauerwelltechnik: Die Zwillingswicklung / Drillingswicklung

      Die Zwillingswicklung verwendet man bei unterschiedlichen Haarstrukturen. Man kann die Zwillingswicklung mit jeder Technik kombinieren.

      • Man wickelt den Ansatzbereich des Haares auf den Wickler, wobei Längen und Spitzen ausgelassen werden.
      • Die Längen und Spitzen werden in einem separaten Wickler aufgewickelt. Beide Wickler werden mit unterschiedlichen Welllotionen benetzt.
      • Bei sehr langem und porösem Haar mit viel Strukturunterschieden, kann man auch einen dritten Wickler und ein drittes Wellmittel für die Spitzen verwenden und erstellt eine Drillingswicklung.

      Das Wellergebnis:
      Von der Technik, die verwendet wurde, abhängig. Der Effekt ist jedoch, dass man ein einheitliches Wellergebnis trotz unterschiedlicher Haarstrukturen erreicht. Durch die unterschiedlichen Welllotionen kann eine Überkrausung in porösem Haar vermieden werden.

      Credit: Wella Professionals

      Dieses herrlich seidige Blond ist vom Selenit, einem besonders klaren Kristall von hoher Reinheit, inspiriert. Bei diesem Look wird der Ansatz nicht aufgehellt, sodass der Look den Wunsch nach einem hellen, natürlich aussehenden Blond erfüllt. Sanfte Reflexe werden mit dem neuen BlondorPlex Cream Toner geschaffen. Er sorgt für eine Aufhellung mit weniger Haarbruch und für ein gesund aussehendes Finish.

      Pyramidenwicklung

      Die Pyramidenwicklung wird verwendet, um ein starkes Wellergebnis im Nacken und flache Ansätze am Oberkopf zu erhalten.

      • Man beginnt im Nacken und setzt den ersten Wickler bis an den Ansatz.
      • Nun wickelt man eine gerade Straße nach oben, hierbei geht man mit jedem Wickler Stückweise vom Ansatz weg. Man arbeitet praktisch ansteigend nach oben.
      • So arbeitet man um den ganzen Kopf herum. Man erarbeitet so vier bis fünf gleichmäßige Straßen, welche optisch eine Pyramide ergeben.

      Das Wellergebnis:
      Eine starke Welle im Nacken und flache Ansätze am Oberkopf. Es wird starkes Volumen erzeugt und doch wirkt das Wellergebnis relativ natürlich.

      Trend Look 3: Sundial

       

      Andreas Franke ist Educator im Hair Haus Fachtrainer-Team und spezialisiert auf Männer und Dauerwelle. 

      Sundial ist der ideale Trend-Look für alle, die sich für den Sommer eine warme, kontrastreiche Nuancierung wünschen. Bei diesem Look werden Highlights mit der Freihandtechnik gesetzt, die dem Haar ein harmonisches Farbbild voller Leichtigkeit schenken. Sundial wirkt auch auf gebräunter Haut supernatürlich und ist durch den verblendeten Ansatz besonders pflegeleicht – der perfekte Sommerlook!

      Trend Look 4: Scandiblonde

      Credit: Wella Professionals

      Cool und elegant ist dieses Weißblond, das im Gegensatz zu Platin einen etwas wärmeren und cremigeren Unterton besitzt. Sanfte Perlmutt-Nuancen, die mit einer Pastellcoloration gezaubert werden, lassen dieses skandinavisch inspirierte Blond frisch undleicht wirken. Vor allem bei heller Haut mit kühlem Unterton sieht die Trend-Haarfarbe modisch und gleichzeitig natürlich aus.

      Glänzendes Blond dank der richtigen Pflege

      Als passende Haarpflege, um das Salon-Ergebnis möglichst lange aufrecht zu erhalten, eignet sich die ►Fusion Produktlinie von Wella Professionals ideal. Durch die Ergänzung von WellaPlex Phase 3 kann das Farbergebnis langfristig Freude bereiten.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger

      Daniel, wir gratulieren zum Ausbildungspreis! SCHWEFEL FRISEURE sind Premiumfriseure in einer knapp 5.000 Einwohner Gemeinde im Märkischen Oderland, grenznah zu Polen. Wie ist die Region wirtschaftlich aufgestellt?
      Daniel Schwefel:
       Die Region gilt generell als schwierig, Unternehmen gehen gern davon aus, dass hier keine Kaufkraft existiert. Ich kann das nicht behaupten. Als ich 2008 den Salon von meinem Vater übernommen habe, hatten wir hier eine Arbeitslosenquote von 23 Prozent. Jetzt sind wir runter auf 6 Prozent. In Deutschland boomt die Baubranche, durch die Einführung des Mindestlohnes haben die Leute mehr Geld in der Tasche, geben mehr aus. 

      „Ich habe bewusst investiert, in Weiterbildung, PC´s, Ware.“

      Seit deiner Übernahme hat sich die Anzahl der Mitarbeiter mehr als verdoppelt. Du setzt auf ein Selfmade-Konzept. 
      DS:
       Bevor mir mein Vater das Ruder ganz überlassen hat, hat er mir den großen Salon in Wriezen abgegeben und mich ein Jahr lang mal machen lassen. Ich habe ein Führungsteam aufgebaut und bei den damals 6 Mitarbeitern bewusst in Weiterbildung investiert, auch in meine eigene, z.B. in Seminare bei Peter Lehmann. Und ich habe in PC´s und Ware investiert. Das hat sich herumgesprochen, die Nachfrage bei neuen Mitarbeitern stieg. Natürlich teilen nicht alle unseren Anspruch, deshalb musste ich mich mehr auf Lehrlinge konzentrieren. Die sind mein Fundament. Ich habe mehr davon, wenn Mitarbeiter von unten nach oben die Karriereleiter nehmen.

      „Lehrlinge sind mein Fundament.“

      Du hast die Schnupperlehre ins Leben gerufen. Was ist der Gedanke dahinter?
      DS:
       Wir haben festgestellt, dass sich manche jungen Leute während der Probezeit verstellen, nach 2-3 Monaten kommt dann der Wandel. Deshalb wollte ich in ein längeres Praktikum investieren. 

      Mit der Schnupperlehre sprecht ihr gezielt Schüler an, im Schnitt sind die 14 Jahre alt. Wie schaut das rechtlich aus? 
      DS:
       Wir schließen mit Schülern einen Praktikumsvertrag, den die Eltern unterschreiben. Der ist jederzeit kündbar. Nach Mindestlohngesetz steht ihnen eigentlich kein Geld zu, wir aber zahlen den aktuellen Mindestlohn von € 8.85. Genau genommen sogar um einen Cent mehr, das rechnet sich leichter, als € 8,84 (lacht). Wir reden da im Monat von 160, 170 Euro. Das investiere ich gern, ich halte damit die Fahne für die Branche hoch. Das ist gut für unseren Ruf. Denn die Leute fragen sich, was die Mitarbeiter verdienen, wenn die Praktikanten schon gut bezahlt sind. 

      Was verdienen deine Mitarbeiter?
      DS:
       € 10,- die Stunde plus Leistungslohn. Ich habe das Lohngefüge geändert, weil ich die Nase voll davon hatte, es jeden Monat neu zu berechnen. Mal sind es 20 Arbeitstage, mal 21 oder 22. Wir zahlen jedem ein monatliches Grundeinkommen mit 23 Arbeitstagen komplett plus Leistungslohn, der prozentual für alle gleich ist. Bei uns herrscht Transparenz.

      Wie findet ihr Schnupperlehrlinge? 
      DS:
       Wir posten das auf Facebook und Instagram und schicken unsere jungen Mitarbeiter auf Veranstaltungen in die Schulen, zu den 8., 9. Klassen. Sie kommen dort mit den Schülern ins Gespräch und können Fragen beantworten. Im Vorfeld sortieren dann das Team und die Salonleiter die möglichen Kandidaten aus und wenn alle einverstanden sind, können sie bei uns als Praktikanten anfangen. Es hilft auch, dass wir einen guten Ruf als Unternehmen haben. Wir wurden jetzt zum zweiten Mal mit dem Ausbildungspreis von der Handwerkskammer FF/Oder ausgezeichnet. 

      "Wenn wir der Motor sind, sind Lehrlinge das Öl."

      Was machen die Praktikanten in der Schnupperlehre? 
      DS:
       Sie kommen jeweils samstags für 5 Stunden und tun das, was Lehrlinge im ersten Lehrjahr auch tun. Sie heißen Kunden willkommen und bringen Getränke. Sie fegen auf, räumen weg, waschen Haare. Wir betonen immer, wie wichtig sie für unser Unternehmen sind, denn wenn wir der Motor sind, sind sie das Öl. Wenn es beim Öl hapert, hapert es überall. 

      Die Schüler können in diesem einen Jahr kommen und gehen, wie sie wollen. Hier testen wir gleich mal deren Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen und Motivation. Wichtig ist uns, dass die Schule unter diesem Praktikum natürlich nicht leiden darf. Und es gibt regelmäßige Feedbackgespräche, ob sie zufrieden sind, Unterstützung brauchen oder sich alles anders vorgestellt haben und die Schnupperlehre vielleicht beenden möchten. 

      Wie ist die Ausfallsquote?
      DS:
       Wir haben in der Schnupperzeit 50% Ausfall, nach der Übernahme bleiben uns 100%, die die Lehre beenden. Die Lehrverträge schließen wir direkt nach der Schnupperlehre ab, noch bevor die großen Ferien beginnen.

      Wie ist die Stimmung im Salon? 
      DS:
       Wir sind ein junges Team, die Kollegen finden es gut, die jungen Leute heranzuziehen. Im Team haben wir einen Verantwortlichen für die Praktikanten und eine für die Lehrlinge. 

      Gibt es Praktikanten-Probleme?
      DS:
       Keine anderen als bei Lehrlingen auch. Im Moment haben wir eine Praktikantin, die es gerade etwas schleifen lässt. Wir werden einen Termin vereinbaren, bei dem wir das ansprechen. Es steht ja jedem frei zu entscheiden, ob er bleibt oder geht. Lieber jetzt, als später! 

      Was beeindruckt dich an den Schnupperlehrlingen?
      DS:
       Wie unterschiedlich die schon sind. Eine wollte unbedingt Maskenbildnerin werden, wir haben da einen Kontakt hergestellt. Das hat ihr die Augen geöffnet und gezeigt, wie schwer es ist, da einen Job zu finden. Jetzt tobt sie sich doch als Friseurin aus.
      Oder wir haben einen Zuwanderer. Der ist 22 Jahre alt, macht gerade seine Einstiegsqualifizierung im Unternehmen. Er hat den Sprachkurs B1 gemacht, beginnt jetzt mit B2 und geht danach noch zum Logopäden, zwecks der Aussprache. Im September fängt er dann mit der Lehre an.

      Du bist Mitglied der Intercoiffure. Seit wann und warum?
      DS:
       Seit 2014. Ich schätze das Netzwerk der Intercoiffure, den intensiven Austausch, die Kooperationen, die sich ergeben können. Mit RYF Friseure z.B.. Hier bin ich mit Marc Breckwoldt und Dr. Karl-Heinz Winter im Kontakt. Die haben ein super Ausbildungskonzept, bei dem ich gern unsere Lehrlinge einschleusen würde. Für einen Betrag X hätte ich gern, dass die bei RYF in Berlin und gemeinsam mit Wella fit gemacht werden. Das ist noch nicht fix, aber die Idee ist schon mal in Gang gekommen. 

      Die Schwefel Friseure gibt es seit 1797! In Zahlen sind das 220 Jahre!
      DS:
       Ja. Ich bin die 7. Generation, der 14. Friseur, der 7. Friseurmeister. Die 8. Generation sitzt grad in der Schule. (lacht) Meine Tochter ist 11 und neigt dazu, mal sehen ... 

      "Ich habe gerade die 14. Preiserhöhung in 6 Jahren gemacht."

      Kaiserreich, Weltkriege und Nationalsozialismus, Diktatur, Wende. Wie wurde das Schiff durch die Zeiten bugsiert?
      DS:
       Ich kann es ja nur von denen sagen, die ich kannte. Mein Opa hat gesagt, er war wie die Schweiz, hat sich in seinem Leben nie auf eine Seite ziehen und sich kein Parteibuch anheften lassen. Nicht von den Nationalsozialisten, nicht von der SED. Und auf seinem Sessel sind so einige von denen gesessen! Er war immer der Meinung: Wir Friseure mischen uns nicht in Politik ein, wir halten es neutral.

      Zu DDR – Zeiten war es als Privater nicht einfach. Viele Kleinbetriebe wurden in die PGH integriert. Aber mein Vater hat sich gewehrt. Ein Familienmitglied musste in der PGH arbeiten - das war er - nur so konnte der Betrieb privat erhalten werden. Von oben wurde der Laden bewusst klein gehalten und immer wieder Prüfungen unterzogen. Meine Eltern haben beinahe für einen Hungerlohn gearbeitet. Das möchte ich anders. Ich hatte gerade die 14. Preiserhöhung in 6 Jahren. 

      Wow! Wie kommt das in Wriezen und Neutrebbin an?
      DS:
       Das geht nur, wenn du dir einzelne Zielgruppen rauspickst. Mal Schneiden und Föhnen um ein paar Cent erhöhen, dann ist die Dauerwelle dran, dann mal wieder die Farbe. Die Leute gehen mit. 
      Die zahlen kein Geld für Mist, die wollen auch im Osten Niveau und Qualität!

      Daniel, herzlichen Dank! Deine Idee mit der Schnupperlehre finden wir absolut Top! Weiterhin viel Erfolg damit!

      Fakten:

      • 2 Salons in Wriezen und Neutrebbin (Brandenburg)
      • 13 Mitarbeiter | 2 Lehrlinge | 3 Schnupperlehrlinge
      • Lehre in der ehemaligen PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks in der DDR), später 1 ½ Jahre im elterlichen Betrieb
      • Friseur in 7. Generation | Friseurmeister | Intercoiffure
      • Mitglied Innung Frankfurt/Oder: Modeteamleiter, Vorstand, Gesellenausschuss, Lehrlingswart
      • seit 2014 Wella Fachtrainer, Freelancer, Brandenburg und Ostdeutschland
      • 2016 Zukunftspreis Land Brandenburg–Wirtschaftspreis aller Branchen
      • Ausbildungspreis der HWK FF/O 2015 und 2017
      • www.schwefel-friseure.de

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Judith, du hast 2 Salons in Osttirol, findet man dort leicht Lehrlinge?
      Judith Moosmann:
      Aktuell ist es gut. Mir liegen für heuer 3 interessante Bewerbungen vor. Was auffällt, es melden sich immer häufiger ältere Mädchen.

      Was zeichnet diese jungen Frauen aus?
      JM:
      Viele junge Leute schlagen einen Weg ein und unisono ist deren Antwort, dass sie mit 15 Jahren diese Entscheidung noch nicht treffen konnten, sich jetzt, mit 20, aber sicher sind.

      Wie wirkt sich das Alter auf die Lehre aus?
      JM
      : Das Fachliche schaffen junge Menschen leicht, nicht aber von der Persönlichkeit her. Ich finde, es braucht ein zusätzliches Modul oder Kursprogramm, um junge Menschen zu einem selbstbewussteren Auftreten am Kunden zu begleiten.

      "Wenn ein Lehrling unsicher ist, dann überträgt sich das auf die Kundin."

      Was meinst du damit, sie schaffen es persönlich nicht?
      JM:
      Die meisten Lehrlinge sind sehr jung und noch in ihrer Selbstfindungsphase. Am Modell oder am Trainingskopf ist die Welt in Ordnung. Im Salonalltag fehlt dann aber größtenteils der selbstbewusste Auftritt, der der Kundin das Gefühl gibt, der kann das. Und wenn ein Lehrling unsicher ist, dann überträgt sich das auf die Kundin. Jetzt braucht ein junger Mensch aber Bestätigung, die er dann so nicht erhält, das demotiviert dann noch mehr.

       

      Bei älteren Auszubildenden ist das anders?
      JM:
      Absolut. Bei 20-Jährigen braucht man das nicht mehr. Deshalb wünsche ich mir mehr Persönlichkeitsschulung.

      Wie soll das im Detail aussehen?
      JM:
      Man könnte diese Module z.B. als Community Events für Lehrlinge in den Bezirken schaffen. Zum einen, um Selbstbewusstsein zu schaffen und zweitens auch als Sprachrohr für die Branche. Wir müssen ja auch an Folgegenerationen denken.

      Treffen sich die Lehrlinge denn nicht in der Schule?
      JM:
      Bei uns im Bezirk kennen sich die Lehrlinge nicht. Wir haben Blockunterricht und die Lehrlinge sind 10 Wochen am Stück in Innsbruck. Dort sind sie mit Lehrlingen aus ganz Tirol, aber nicht aus der Nähe. Es wäre schön einen Community-Event auf Bezirksebene zu haben, sodass sich Lehrlinge vernetzen, um ein größeres Miteinander zu schaffen!

      Bist du auf Innungsebene aktiv?
      JM:
      Das war ich, bis ich 2022 meinen zweiten Salon öffnete, dann hatte ich keine Zeit mehr. Ich bin aber auch ein sehr ungeduldiger Mensch und viele Entscheidungsprozesse dauerten mir viel zu lange. Ich bin da oft angestanden mit meinen Visionen. Unterm Strich habe ich viel Zeit investiert und dafür kam mir zu wenig dabei heraus.

      Weshalb nimmst du an, die Community stärkt Persönlichkeit?
      JM:
      Meine Meisterin Anna-Sophie ist hier ein gutes Beispiel. Sie kommt aus der Modeschule Hallein (► Beiträge zur Modeschule Hallein) und ich bin begeistert, was diese Mädchen können. Was die in der Stylistenschule lernen, ist unglaublich. Aus einer Community, wo sich Lehrlinge gegenseitig stärken, kommen tolle junge Persönlichkeiten hervor.

      Dann ist Anna Sophie ja aus einem der ersten Jahrgänge an der Modeschule!
      JM:
      Ja, Anna Sophie ist aus dem ersten Abschlussjahr, quasi ein Prototyp.  Sie hatte bei mir bereits das Pflichtpraktikum und später ihre Abschlussarbeiten gemacht.  Anna-Sophie hat ihren Abschluss in Visagistik, Kosmetik & Haarstyling, sowie Abitur. Den Meister hat sie auch gleich darauf gemacht.

      Das Konzept der Modeschule gibt es allerdings nur einmal.
      JM:
      Da denke ich, muss sich unsere Branche noch mehr einfallen lassen, um mehr qualifizierten Nachwuchs zu bekommen.

      Ihr seid 6 Frauen! Welchen Stellenwert hat die Frau in der Branche für dich?
      JM:
        Für mich machen sich die Frauen selbst viel zu oft zu klein und fordern zu wenig ein.  Und sie stehen oft auch nicht für ihren Wert ein.  Langsam dreht sich das. Im Salon ist mir das sehr wichtig, wir arbeiten stark in die Richtung „Wir sind uns das wert“.
      Ich möchte, dass sich in den Köpfen verankert, „Ich bin in der Stunde mindestens 70 Euro wert“. Ich will, dass das alle meine Mädchen sagen.

      Du zahlst Überkollektiv?
      JM:
      Ja natürlich. Auch mein Lehrling, der bereits Umsatz erbringt.

      Und welchen Status hat eure Beauty Assistentin?
      JM:
      Dazu hat mich tatsächlich die Kao Initiative (imSalon berichtete) inspiriert. Wir hatten genügend Lehrlingsbewerbungen und sind ein gutes Team. Aber wir benötigen Unterstützung bei vielen kleinen wichtigen Zu-Arbeiten. Lienz ist eine Schulstadt und viele Schüler suchen Nebenbeschäftigungen. Was kann einem denn Besseres passieren, wenn man an 1-3 Tagen Unterstützung von Schülerinnen erhält.
      Vor allem sind sie Werbeträger für uns und damit Neukundenbringer. Die Beauty Assistentin, die wir jetzt beschäftigen ist ein 20-jähriges Mädchen, die am WIFI im zweiten Bildungsweg Matura macht. Und die arbeitet an 2 Tagen bei uns.
      Sie betreut den Waschbereich, wir haben ihr das Augenservice gelernt, sie macht Getränke und Rezeption und räumt uns am Abend den Laden auf.

      Weil du gerade Augenservice erwähnst. Das wird ja häufig sehr stiefkindlich gehandhabt.
      JM:
      Bei uns bekommt wirklich jede Frau einen Augenservice angeboten und 90 % machen das. Unsere Anna-Sophie hat eine hervorragende Basisausbildung und hat alle im Salon darauf trainiert. Augenservice umfasst bei uns Färben, Zupfen, Harzen und Lashlift. Und die machen wir immer, während die Pflege einwirkt, im Waschbereich.

      Du hast viele Ideen für die „Jungen“ Wie begegnest du der neuen Generation?
      JM:
      Auch ich tue mir mit der neuen Generation schwerer als noch vor 15 Jahren. Die letzten 1 ½ Jahre habe ich mich bemüht, auf die Work-Life-Balance aller einzugehen. Da war ich dann die große Verliererin, denn ich war die Erste, die Letzte und die, die dauernd im Laden war. Das hat mich so viel Energie gekostet und ich habe dazu gelernt.

      "Unsere Generation muss aufpassen, dass sie sich nicht zur Geisel seiner Mitarbeiter macht."

      Und wie kommt man da wieder raus?
      JM:
      Miteinander reden! Unisono haben wir das im Team besprochen und ich hab‘ dem einen Riegel vorgeschoben. Wenn von 6 Personen ständig jemand eine Ausnahme fordert, dann macht das mürbe. Unsere Generation muss aufpassen, dass sie sich nicht zur Geisel seiner Mitarbeiter macht. Es kann nicht alles stattfinden, was jetzt als Work-Life-Balance verkauft wird.

      Und jetzt?
      JM: Meine Mädels sind klasse und wir haben gemeinsam Regeln definiert. Jetzt wissen alle, wohin die Reise geht. Wir haben Lösungen gefunden. Zum Beispiel haben wir an einem Standort samstags geschlossen und so können wir gut verteilen und es hat jeder regelmäßig freie Samstage.

      Liebe Judith, vielen Dank für dieses interessante Gespräch und weiterhin viel Erfolg beim Ausbilden.
       

      Über Judith Moosmann

      Judith Moosmann ist Inhaberin zweier Friseursalons in Osttirol, in Sillian und seit Sommer 2022 in Lienz. Sie ist seit 30 Jahren Ausbilderin, mit immer 2 Lehrlingen parallel. Sie beschäftigt 5 Mitarbeiterinnen, darunter eine Beauty-Assistentin.

      HOCHSTECKEN Technik

      Warum er damit erst am Anfang steht und endlich ein kompletterer Friseur werden will, verrät uns Bertram K.

      Im Interview mit Raphaela Kirschnick
       

      „Ich lehre nicht, ich bringe näher…“

      imSalon: Bertram, du bist Friseur, Österreicher, seit Jahren für L’Oréal auf der Bühne und jetzt auch noch auserkoren L’Oréal’s internationale Schnittschule zu entwickeln. Was ist das für ein Gefühl?
      Bertram K: Ich bin ja nicht einer, der großkopfert ist. Ich freue mich extrem darüber, weil es ein Dank für die jahrelange harte Arbeit ist. Ich habe ja doch in den letzten 13 Jahren über 60 Länder für die Firma bereist und Friseuren Haareschneiden nähergebracht.
      Ich würde nie gelehrt sagen, sondern nähergebracht und dabei habe ich immer versucht,das Ganze vom System so zu vereinfachen, dass Friseure Kunden in einer Salonsituation variierend bedienen können. Ich glaube, dass viele Friseure Haareschneiden so kompliziert sehen, dabei ist es einfacher als was man glaubt.

      imSalon: Du hast vorhin auf der Bühne einen interessanten Satz gesagt: „Alles, was wir tun, sollte das Leben der nächsten Generation einfacher machen!“ War das auch ein Teil der Zielsetzung für dich?
      Bertram K: Ja, die Friseurzunft hat mir so viel gegeben, jetzt mag ich zurückgeben. Ich habe neue Ideen immer von Anfang an mit Leuten gemeinsam ausprobiert, denn Ideen funktionieren nur, wenn sie duplizierbar sind.

      Natürlich erfüllt es mich mit immensem Stolz, dass ich für die Schnittschule auserkoren bin. Das war auch nicht so einfach, denn du darfst nicht vergessen, ich mache das jetzt seit 27 Jahren, davon bin ich seit mehr als 20 Jahren auf der Bühne. Sollte ich jetzt anfangen komplizierter Haare zu schneiden, nimmt mir das ja niemand ab. Das muss ja gleichbleibend, einfach und logisch sein.

      Dahinter stehen jahrelange Beobachtungen, denn viele Dinge ändern sich nicht beim Haareschneiden. Es geht immer nur um Winkel und um die herum haben wir das Ganze aufgebaut. Für junge Leute, die in den Beruf kommen, ist das einfacher umzusetzen, um schneller an die Kundin zu kommen und erfolgreich zu werden.

      „Der beste Lehrer ist man selbst, wenn man nur möglichst viel ausprobiert…“

      ImSalon: Oftmals lehnt man sich ja in seinen Ideen und Entwicklungen an andere Vorbilder an. Gibt es solche Vorbilder, z. Bsp. Sassoon, Pivot Point, Toni Guy?
      Bertram K: Prinzipiell kann man das Rad ja nicht neu erfinden. Und da muss ich auch ehrlich sagen, wir wollten kein Konkurrenzprodukt zu Sassoon, Pivot Point, etc. herausbringen. Bei Sassoon ist alles viel umfangreicher, da dauert ein Beginners-Kurs 8 Monate, Toni&Guy 3 Monate, auch Pivot Point ist eine Schule. Sie alle haben das auf einem ähnlichen Prinzip aufgebaut, eben, weil du das Rad nicht neu erfinden kannst. Wir haben das als Idee genommen und es nochmal vereinfacht, weil meines Erachtens viele Sachen gar nicht notwendig sind, die muss man sich sowieso selber beibringen. Etwas, das man falsch macht, woraus man dann lernt, das bringt einen weiter in seinem Verhalten, als wenn es von jemandem beigebracht wird. Ich glaube, der beste Lehrer ist man selbst, wenn man so viel wie möglich ausprobiert.

      „Der beste Lehrer ist man selbst, wenn man so viel wie möglich ausprobiert.“

      imSalon: Gibt es Herausforderungen in der Einfachheit?
      Bertram K: Ich glaube, die Einfachheit ist viel schwieriger als das Komplizierte! Das ist ja in allem so, ob in der Musik, ob im Kochen, nimm die italienische Küche, die ja extrem einfach ist, aber genau darin liegt die Kompliziertheit, etwas so simpel zu halten. Wenn du Mode nimmst, der A Linienschnitt ist der einfachste, den es gibt, aber in der Einfachheit muss sie perfektioniert! Beim Haareschneiden ist das meines Erachtens genauso.

      imSalon: Bei Friseuren ist es ja oft so, dass sie enttäuscht sind, wenn etwas zu einfach ist. Sie geben lieber tausend Nadeln beim Hochstecken auf den Kopf, so dass die Frisur richtig friseurig ausschaut. Also gibt es Friseure, denen das zu simpel ist?
      Bertram K: Ja, als ich das System in Barcelona 80 Friseuren aus der ganzen Welt gezeigt habe, da gab es schon eine gewissen, bei Frauen sagt man Stutenbissigkeit, einen gewissen Neid.
      Das ist so schön an Amerika, da sind die Leute viel offener für Neues.

      imSalon: Also in Zukunft können wir deinen Namen in einem Atemzug mit Sassoon, Toni & Guy hören?
      Bertram K: Nein! Nein, ich bin ja eine One-Man Show und nicht duplizierbar. Ich würde mich freuen, wenn ich irgendwann mal in einem Atemzug mit Trevor Sorbie genannt werden würde, der ist ja auch eine One-Man Show, der über 30 Jahre hart daran gearbeitet hat, um aus seinem Namen eine Marke zu machen und eine Bühnengröße zu werden.

      Ich finde Anthony Mascolo super, das ist einer der nettesten Menschen, die ich je getroffen habe. Ich bin froh, meinen Konzern seit 12 Jahren zu haben, der mich das machen lässt.

      „Jetzt möchte ich ein umfangreicherer Friseur werden…“

      imSalon: Das klingt ja danach das Top erreicht zu haben, gibt es etwas, dass das überhaupt noch toppen kann?
      Bertram K: Da gibt es einiges, ich habe letzte Woche auf Zypern das erste Farbseminar meines Lebens gegeben und die Leute hat das komplett umgehauen. Ich habe mich früher immer aufs Haareschneiden konzentriert. Jetzt möchte ich ein umfangreicherer Friseur werden und werde mich nun mehr um die Farbe kümmern. Das ist mir ein Anliegen!

      Das Aufstecken auch, ich glaube je umfangreicher mein Schöpfungsfeld wird, umso mehr kann ich mir etwas vom Färben fürs Haareschneiden herausziehen und umgekehrt. Gerade diese übergreifenden Sachen sind ja für Zuseher ebenso interessant.

      „Jedes Werkzeug ist eine Verlängerung deiner Hand …“

      imSalon: Deine Techniken sind rein für die Schere. Was ist mit Messer oder Calligraph?
      Bertram K: Ich finde, dass jedes Arbeitstool, das auf dem Markt ist, extrem wichtig ist. Es gibt Leute die schneiden mit Samuraischwert, manche mit Glasscherben, mit Stanleymessern, mit Feuerzeug, ich glaube alles, was unsere Zunft bereichert und zusätzliche Facetten zum Alten dazu bringt, ist positiv. Nur es ist wichtig, dass jeder für sicher herausfindet, was sein „Unique selling Proposition“ (Einzigartiger Verkaufsvorteil) ist, was sein Tool ist, womit er sich am besten ausdrücken kann, im Prinzip ist jedes Werkzeug eine Verlängerung deiner Hand.

      Wichtig ist, dass jeder, das für sich Richtige findet.

      imSalon: Das ist ein schöner Schlusssatz, danke und weiterhin viel Erfolg.

      Das HOLI FESTIVAL DER FARBEN eröffnet die Open-Air Saison. Zum Auftakt für das bunte Festival fand ein exklusives Kick-off Fotoshooting mit INDOLA & Cambio Beautyacademy statt. Bei sommerlichem Wetter ließen sich zahlreiche Prominente festivaltaugliche Hairstyles von den Haar-Stylisten von INDOLA verpassen und ein schickes Holi Festival Make-up von Claudia Kriechbaumer, CEO Cambio Beautyacademy. Mit dabei viel Farbpuder, coole Glitzerstylings, bunte Extensions von cHaarmant und viel Spaß beim Stylen.
       

      Wir sprachen mit INDOLA Stylistin Henriette Turbucz und Cambio CEO Claudia Kriechbaumer

      Was ist heuer anders?
      Claudia:
        Sogar die Männer sind heuer sehr kreativ und experimentierfreudig, das ist sonst nicht so.
      Henriette: Wir können richtig ausgefallene Frisuren machen und es schwingt so viel Verrücktes mit.

      Ihr stylt in der Strandbar, draußen, was ist eine Herausforderung?
      Claudia:
      Die größte Herausforderung ist der Wind...
      Henriette: (lacht) Für mich ist die größte Herausforderung die ganze Zeit zu lachen. Überall sind Kameras und wenn ich arbeite, dann schaue ich aber immer so angestrengt, da will ich ja nicht unsympathisch rüberkommen, zumal hier alles so fröhlich ist.

      Wer hat den Look kreiert?
      Claudia:
      Ich habe den Look den Visagisten vorgegeben und jetzt wird nachgeschminkt. Wir haben die Farben des Holi Festivals, türkis und pink, ins Make-up aufgenommen. Nicht ganz so leicht war es  Glitzersteine in diesen Farben zu finden und so zu kombinieren, dass es gut ausschaut.

      Bezüglich Haar?
      Claudia:
      Wir haben uns 3 Looks ausgesucht und die Henriette hat die tollen Extension mitgebracht, mit denen wir den Look komplementieren und bunte Haare erzeugen.
      Kaum gestylt geht es in die kunterbunte Farbwolke mit Holi Farbpulver. Der Trend im Festival Jahr 2021 ist leicht zusammengefasst. Drückt eure Lebensfreude im Styling aus und bekennt Farbe.

      Die Marke Indola unterstützt die Stylistinnen mit ihrer gesamten Palette, von Volumising Powder über Saltspray hin zu Matte Wax ist alles im Einsatz, eben individuell wie die Vielfalt der Looks.

      Lieber Alexander, du bist seit über 40 Jahren Haarstylist und Visagist. Wo hast du deine Ausbildung gemacht?
      AB: Mit 6 Jahren wusste ich bereits, dass ich Friseur werden wollte. Mit 12 machte ich bei Breuninger in Stuttgart ein Praktikum, ein riesiger Salon mit 154 Mitarbeiter*innen. Nach einer Woche Haare kehren und Tassen tragen, durfte ich am letzten Tag Haare waschen.  Die Kundin meinte: „Aus Ihnen wird einmal was!“. Ab dann verdiente ich mir in den Ferien in diesem Salon Taschengeld dazu. Als ich alt genug war, folgte dort auch meine Ausbildung.

      Wie kam es dann, dass du trotz dieser großartigen Zeit, nicht übernommen wurdest?
      AB: Im Normalfall blieben Azubis nach der Lehre im Salon, aber mein Chef hat damals gemeint, dass ich anders sei und es gut wäre, herauszukommen, um aus meinem Potenzial alles herauszuholen. Ich landete bei Kertu und war dann nicht nur in Salons für Schulungen, sondern auch bei vielen Shows. So kam ich zum Modeln …

      Du warst aber nicht als männliches Model auf dem Laufsteg, sondern als Frau …
      AB:
      Ja, ich kam wirklich sehr unschuldig zu dieser neuen Herausforderung: Es fehlte ein passendes Langhaar-Model bei einer Show. Ich war 18, hatte eine androgyne Figur und lange Haare - kein "Stachelbeer-Look", wie ihn damals Jungs und Mädchen trugen (lacht) – damals eine genderneutrale Frisur.  
      Das war eine kleine Revolution – ein Mann als Frau auf dem Laufsteg. Dadurch wurde ich in meiner Heimat zum regionalen „Star“. Designer fragten mich an und es kamen immer mehr Aufträge. Dadurch lernte ich Haare und Make-up an mir umzusetzen. So führte eins zum anderen: Durch die vielen Modeljobs kam ich in die Studios und dort wurden oft Hair- und Make-up Artists gesucht – für mich ein perfekter Job, der mich in die Selbstständigkeit führte.

      Angela Hubmanns Beauty-Studio ist im Salzburger Land und wartet mit wohligem Ambiente in puncto Interieur auf. Gemeinsam mit dem Salzburger Design Duo Rosiina hat die Friseurmeisterin, Kosmetikerin, Visagistin, Farb- und Stilberaterin sowie Permanent-Make-up-Artistin ihr komplettes Wissen und Können in "Make Me Up" vereint. 

      Terracotta, Peach und auffallende Deko-Elemente

      Entspannte Ästhetik, sanfte erdige Töne wie Terracotta und auch Peach sowie natürliche Materialien wurden hier mühelos nebeneinander gestellt und führen gleichzeitig zu einladenden Räumen. Dieses Wohlgefühl umhüllt einen schon beim Betreten des Salons und zieht sich durch alle Bereiche und Behandlungsräume.  

      Dazu bilden schwarz-weiß Kontraste, wie eine Streifentapete im Durchgang, oder schwarze Möbel und Dekoelemente einen frischen Kontrastpunkt. Der dazu kombinierte Sitzbereich für die Kundinnen*Kunden sowie auch der Waschbereich setzen einen weiteren kräftigen Farbakzent und ergänzen stilistisch den hell und freundlich gestalteten Empfangsbereich.

      Herzlichkeit in Interieur-Form widergespiegelt

      Herzlichkeit ist in Angela Hubmanns Salon von Natur aus gegeben und das spiegelt sich im angenehmen Wohnzimmer-Ambiente wider. Mehr von Angela Hubmann kann man im Interview mit ihr lesen ► Angela Hubmann: Jede Transperson steht woanders, da muss man gut zuhören können

      Reinkommen, ankommen und fallen lassen. Judith Moosmann bietet in ihren Salons in Lienz und Sillian den perfekten Raum und Rahmen dafür. Mit viel Liebe zum Detail sind die beiden Standorte ein Wohlfühlort für deinen Kurzurlaub.
      Professionalität sowie Fachwissen stehen hier an erster Stelle, um das „ICH“ jeder Person hervorzuerspüren.

      ► Judith Moosmann im Interview

       

       

      Thema Selbstdarstellung: Wie wolltest du vor 40 Jahren, als du als Model gearbeitet hast, wahrgenommen werden?
      AB:
      Es war auch für mich ein Schritt raus aus der Komfortzone. Ich bin ein Mann und ich wollte kein Transvestit sein, aber mit meinen Haaren und meiner Figur kam ich irre gut an.

      "Heute bediene ich Transfrauen, die in ihren Vierzigern Frauen werden wollen. Ich unterstütze auf dem Weg, die feminine Seite zu finden."

      Wie hat sich, deiner Meinung nach, die Gesellschaft in den 40 Jahren verändert? War die Fashion- & Hair Branche schon immer offen mit Geschlechteridentitäten zu spielen oder gab es Vorurteile?
      AB:
      Ich hatte großes Glück und habe nie negative Erfahrungen gemacht. Ich outete mich als schwuler Mann in den 80ern, da war das Experimentieren sehr frei – du konntest alles sein: Punk, Pop, Blumenmädchen, … Ich war mit Minirock, Bergstiefeln, zig Ketten und gestylten langen Haaren unterwegs und die modeaffinen fanden meinen Look total cool!
      Heute bediene ich Transfrauen, die in ihren Vierzigern Frauen werden wollen. Ich unterstütze auf dem Weg, die feminine Seite zu finden. Für mich war das in jungen Jahren sehr einfach, aber ein Mann, der 1,92m groß ist, Schuhgröße 47 und sehr breite Schultern hat, tut sich schwer. Es ist ein Geschenk der heutigen Gesellschaft: Jeder kann sein, wer man möchte. Unsere Branche sollte die sein, die sich genau um diese Personen kümmert, um sie auf diesem Weg zu begleiten. Der Friseur-Beruf ist sehr vielseitig. Wir sind Dienstleister*in, Wegbegleiter*in, Gesprächstherapeut*in, …

      Welche Botschaft willst du jungen Leute mitgeben, die das Interesse haben, so wie du, sich voll und ganz als Haarstylist und mit sämtlichen Talenten, die vorhanden sind, zu entfalten?
      AB:
      Man spricht immer nur vom Beruf „Friseur“. Wir haben aber so viel mehr Möglichkeiten, aus dieser Profession herauszuholen: Dozent*in, Berufsschullehrer*in, Schulungsleiter*in, etc. Ich finde, es braucht eine Darstellung, die sichtbar macht, wie weit der Beruf Friseur reichen kann. Es ist schwer, Hairstylist*in zu werden, ohne das Gesamtkonzept „Haar“ zu verstehen. Ich habe schon viele erlebt, die keinen klassischen, schönen Pferdeschwanz binden konnten.

      Wie geht es mit dem vielfältigen Alexander Becker in Zukunft weiter?
      AB:
      Neben meiner Geschichte, die ich jetzt für mein Buch „Polyester Queen“ zusammengetragen habe, arbeite ich an der Umsetzung eines neuen Beauty-Tools. Ich möchte das i-Phone der Kosmetikindustrie auf den Markt bringen: Wie bei einer elektrischen Zahnbürste, steckst du deine Kartusche darauf und sprühst das Make-up auf die Haut – ohne Schwämmchen, ohne Pinsel – hygienischer und einfach perfekt, vor allem fürs reale, aber auch das digitale "bessere" Aussehen.

      Dann alles Gute für die Zukunft und vielen Dank für das spannende Gespräch!

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Mandy wie geht es dir?
      Mandy Bosch Macri:
      Wir sind gesund und wir müssen uns um unsere Existenz keine Sorgen machen. Zugegeben, die Corona-Zeit war und ist sehr anstrengend und eine große Herausforderung, aber wir haben ein super Team und eine treue Stammkundschaft. Natürlich sitzt uns die Delta-Variante im Nacken und jeder schaut mit Skepsis auf den Herbst. Aber weißt du, eines haben wir in der Corona-Krise gelernt: Routinen sind gut und notwendig, aber erst Improvisation und Kreativität bringen die Würze in den Alltag und man schätzt wieder die guten Zeiten.

      Wie sieht es bei euch mit Friseur-Nachwuchs aus? Schon Azubis für den Herbst?
      MBM:
      Im letzten Jahr konnten wir keinen Lehrling aufnehmen, da sich nur 2 Bewerbungen vorstellten und alle kein oder kaum Deutsch konnten, was neben Menschenliebe und Handwerkstalenten und Liebe zum Design, eine Grundsäule in unserer Ausbildung ist. So ein Bewerber-Jahr hatten wir noch nie, spiegelt aber den Ausbildungsmarkt im Handwerk wider. Seit 25 Jahren bilden wir erfolgreich aus und haben jährlich im Durchschnitt zwei Lehrlinge aufgenommen. Jetzt wird es immer herausfordernder, das klassische duale Ausbildungssystem in Deutschland zu halten. Und vielleicht sollten wir auch mal ernsthaft über ein Ausbildungssystem nachdenken, in dem der, der das Wissen weitergibt, honoriert wird. In Ländern wie Amerika und England finden wir diese Systeme schon seit Jahrzenten. Dort kann man, ähnlich wie hier die Meister- oder Kosmetikschule, in privater Hand/ Schule der Abschluss gemacht werden. Hier wären doch mal die Vor- und Nachteile interessant und als Erfahrungsgeber für unsere Handwerksausbildung inspirierend, denn die momentanen Voraussetzungen einer Lehrlingsausbildung werden immer schwerer und für Ausbildungsbetrieben unmotivierender.

      Woran liegt das?
      MBM:
      In den vergangenen 7 Jahren hat sich die Bereitschaft und Wertschätzung für einen Ausbildungs-Beruf geändert. Es gibt viel weniger junge Menschen, die sich für einen nichtakademischen Weg, also für eine Ausbildung, interessieren. Früher hatten wir bis zu 30 Bewerbungen pro Jahr, das gibt es heute nicht mehr. Das Bildungsniveau der Bewerbungen war auch um einiges höher und in den Schulabschlüssen mehrschichtiger, da konnte ich noch aus einem guten Potenzial auswählen.

      Wie gehst du heute in den Auswahlprozess?
      MBM:
      Das Motivationsschreiben ist sehr wichtig geworden. Schafft es ein/e BewerberIn mich zu überzeugen, lade ich sie ein. Noten sind längst irrelevant. Motivation und Leistungswille spiegeln sich schon lange nicht mehr in den Zeugnissen wider. Es bewerben sich bei uns hauptsächlich Hauptschüler, Migranten und Jugendliche, die keinen Schulabschluss geschafft haben. Insgesamt schaue ich mehr auf die Persönlichkeit und erfrage ihre Werte und Ziele.

      Wer das Höchste anstrebt, wird wenigsten das Hohe erreichen.

      Was sind denn deine Hauptkriterien bei der Einstellung?
      MBM:
      Wie schon gesagt: Werte und Ziele sind sehr wichtig für den gemeinsamen Erfolg und Weg, außerdem die Persönlichkeit, die Sprache und die Rhetorik sind wichtig. Die Beratung ist bei uns ein ganz wichtiger Bestandteil, denn bevor ich Haare schneide, muss ich ausführlich mit dem Kunden gesprochen haben, ihn verstehen. Die Sprache ist dafür essentiell. Noten in der Schule können mir nicht eine Entwicklung in einer handwerklichen Ausbildung vorhersagen. Meistens haben wir mit sogar mehr Motivation und Erfolge im Betrieb, denn persönliche Stärken wie: Durchhaltevermögen, Teamfähigkeit, Ehrgeiz, Fleiß, Disziplin und der Anspruch, zu den Besten gehören zu wollen, werden nur mit Spaß am Tuen gestärkt. Und wir bei P.A.M. leben und lehren nach einem Sprichwort: Wer das Höchste anstrebt, wird wenigsten das Hohe erreichen. Das ist unser Ausbildungsmotto.

      Worin siehst du die größten Probleme in der aktuellen Nachwuchsdebatte?
      MBM:
      In dem niedrigen gesellschaftlichen Ansehen einer nichtakademischen Ausbildung. Unsere Gesellschaft und Politik haben in der Reformierung von Schulbildung und Förderung von Handwerk große Versäumnisse gemacht, die uns heute auf die Füße fallen, da wir kaum noch Fachkräfte & Auszubildende im Handwerk haben! In den vergangenen Jahren wurde weder von der Politik noch von einer anderen Lobby, das Handwerk und die Ausbildung (zu einer Arbeit mit der Hand und am Menschen) in irgendeiner Art und Weise unterstützt. Im Gegenteil: Der Fokus liegt auf Abitur und Studium. Es ist verständlich, dass Eltern für ihre Kinder das Beste wollen, also eine gute Ausbildung, die später die Existenz sichert. Aber es gibt viele Wege dahin. Und die geburtenschwachen Jahrgänge: unsere neuen Generationen sind zu wenig, denn schon heute brauchen wir ausländische Fachkräfte für unsere Wirtschaft, Gesundheitswesen, Handwerk & einer guten funktionierenden Gesellschaft.

      Wie gegenwirken?
      MBM:
      Ich bin als Meisterin & Ausbilderin ein aktiver Teil des Systems und will zukunftsorientierte, hoch qualifizierte Handwerker & Dienstleister ausbilden, um unsere Branche langfristig besser zu machen. Die Viel-Belastung: Selbständigkeit, Verantwortung für Salon & Mitarbeiter, Ausbildung und Familie mit Kindern ist so zeitintensiv und fordernd, dass wir oft nicht noch ehrenamtlich in Innung, Zentralverband oder anderen Institutionen, die unsere Branche vertreten und verbessern können, tätig sind und mitwirken. Das ist natürlich eine große Schwäche in unserem Beruf, der 80% Frauenanteil hat: wir kämpfen oft allein und nur für uns selbst. Hier wünsche ich mir, dass wir die Chance von Beispielsweise Social Media nutzen, um gemeinsam für ein besseres Ansehen unserer Branche zu kämpfen und dass in unserer Gemeinschaft von leidenschaftlichen Friseuren mehr Zusammenhalt für die Branche entsteht. Alle für Einen, Einer für Alle!

      Was verdient eine Friseurin bei euch durchschnittlich?
      MBM:
      Also durchschnittlich zwischen 2.000 bis 3.500 € brutto, wir zahlen klassisch Tarif und eine Leistungsprämie / Umsatzprovision und dann kommt natürlich ein tolles Trinkgeld dazu. Aber wir sind nicht nur Optimierer im Lohnsystem. Unsere MitarbeiterInnen können sich durch Weiterbildung und Förderung in alle beruflichen Richtungen entwickeln. So konnten wir als Team schon die Welt bereisen: Barcelona, Paris, London, Las Vegas und Fashion Week Berlin & New York. Wir haben viele Teamevents, da sprechen heute noch MitarbeiterInnen, sogar die, die nicht mehr bei uns sind, davon. Wir schaffen gemeinsame Werte & Ziele und das ist mindestens genauso viel Wert, wie gute Bezahlung. Du hast einen beruflichen Traum: Wir helfen dir ihn zu leben. Das macht unseren Beruf so einzigartig und vielseitig. Und dieses Image muss in die Gesellschaft getragen und manifestiert werden, nicht das Bild der schlechtbezahlten „Frisöse“. Wenn wir gemeinsam diese langfristige Imagewandel schaffen, dann finden wir wieder hochmotivierte und anspruchsvolle Bewerbungen für unseren Beauty Beruf. Vielleicht wollen dann alle Influencer erst mal Friseur lernen (lacht).

      Woran liegt es dann, dass das Problem und der Nachwuchsmangel immer präsenter wird?
      MBM:
      Unsere Zunft untergräbt sich doch selbst. So hat sich die Meisterzugänglichkeit verändert. Mittlerweile kann man gleich im Anschluss an die Ausbildung zum Gesellen den Meister machen. Es gibt gar keine Gesellenjahre mehr. Berufserfahrung und handwerkliche Qualität bleiben auf der Strecke.
      Es passiert folgendes: Drei Jahre investiere ich Zeit, Wissen und Geld und dann macht der Lehrling, der noch nicht richtig als Geselle gearbeitet hat, seinen Meister und möchte natürlich auch als Friseurmeister bezahlt werden. Das funktioniert natürlich nicht, weil er/sie den Umsatz, der dafür notwendig ist, gar nicht bringen kann. Um die Einkommensvorstellungen dennoch zu realisieren, bleibt für den Jung-Meister nur der Weg in die Soloselbständigkeit. Das ist für mich eine Kannibalisierung.

      Was meinst du mit Kannibalisierung?
      MBM:
      Ein Jung-Meister der direkt nach der Ausbildung in die Soloselbstständigkeit geht, ist allein (Mikrosalon 25% ) oder als Mini- Salon mit sehr wenig Personal (50% der Salons in Deutschland) selbstständig. Er macht einen guten Umsatz, nimmt keine Auszubildenden, denn: die Investition, der Stress, die Verantwortung ohne Umsatz, tut er sich nicht an, lieber die Zeit für Instagram-pflege und Selbstvermarktung investieren. Und was macht man dann, wenn man doch einen ausgebildeten Friseur braucht? Man lockt einen Kollegen mit dem Anreiz einer höheren Bezahlung. Das ist auf den ersten Blick attraktiv. Aber mit diesen Ködern kann kein Betrieb, der ausbildet, mithalten, da ja die Investition mindestens schon 3 Jahre läuft. Und hier will ich noch nicht mal von gezahlten Schwarzgeldern sprechen oder den Kleinstunternehmern mit der Steuerfreigrenze, die Vorteile genießen, die ein Ausbildungsbetrieb nicht hat. Das ist aus unserer Sicht eine eigene Kannibalisierung in unserem wunderschönen Beruf. Wir zerstören uns selbst, da wir nicht gemeinsam für die Zukunft arbeiten. Und nicht falsch verstehen, jeder kann das tun, was er möchte, aber ich kritisiere, dass es zu wenige gute Ausbildungsbetriebe und ausbildende Friseurmeister gibt und diese nicht durch die Branche, die ja auch was von den ausgebildeten Fachkräften hat, unterstützt werden.

      Wo würdest du gerne stärker unterstützt werden?
      MBM:
      Wir müssen finanziell unterstützt werden, einen Ausgleich erhalten, so dass sich auch eine höhere Ausbildungsvergütung für die Lehrlinge rechnet.

      Was hältst du von der von Ver.di geforderten Ausgleichzahlung?
      MBM:
      Das finde ich gut. Es gibt Salons, die nicht ausbilden können oder nicht wollen, aber trotzdem von gut ausgebildeten Friseuren profitieren. Es wäre viel gerechter, wenn auch sie einen Beitrag zur Friseurausbildung zahlen würden.
      PS: Vielleicht schaffen wir es wie im Profi- Fußball, dass man Ablösesummen für selbstausgebildete Talente, bezahlt bekommt … (lacht).

      Jetzt wird immer wieder gefordert, dass die Lehrlingsentschädigung angehoben wird, die Lehrlinge sind nach wie vor der schlecht bezahlteste Ausbildungsberuf. Wie siehst du diese Forderung?
      MBM:
      Ich verstehe die Forderung, aber ohne Ausgleich ist das ein betriebswirtschaftliches Desaster. Ein Lehrling kostet ca. 1000 € monatlich. Darüber hinaus investieren wir täglich Zeit, die wir nicht am Kunden verbringen können, wodurch wiederum Umsatz verloren geht. Wenn jetzt wieder gefordert wird den Ausbildungstarif zu erhöhen, frage ich mich schon, wie das nach drei Monaten Lockdown finanziert werden soll. Die Ausbildungsbetriebe dürfen nicht bluten, sonst werden noch weniger Friseure ausgebildet.
      Die Ausbildung muss attraktiver werden, wir müssen etwas ändern, da bin ich voll dabei, aber das ist eine Gesamthandwerksaufgabe. Eine Steuerung über die Lehrlingsvergütung ist zu kurz gedacht, dieser Effekt verpufft zu schnell.

      Wie fühlst du dich vom Gesamthandwerk vertreten?
      MBM:
      Pauschalisierungen sind da schwierig, es gibt ja eine Bring- und eine Hol-Schuld. Wie ich schon erwähnte, habe ich nicht auch noch Zeit mich in der Innung zu engagieren. Ich tue etwas für mein Unternehmen, aber nichts, um strukturell die Branche oder politisch aktiv zu ändern. Insofern vermeide ich Kritik an der Innungsarbeit, denn nur kritisieren ist mir zu einfach, wenn dann muss man selbst aktiv werden. Mein Lebensmotto: Willst Du was ändern, dann fang bei Dir an.

      Was würdest Du dir wünschen?
      MBM:
      Ein konkretes Beispiel: über die Hälfte meiner dreißig Azubis aus 20 Jahren haben ihre Lehre mit Auszeichnung absolviert. In den ganzen 20 Jahren, in denen ich ausbilde, war noch nie jemand von der Innung bei mir und hat sich das angeschaut oder mal bedankt oder mir Blumen vorbeigebracht. Das finde ich schade und leider eine fehlende Wertschätzung.

      Gibt es Boni, die eure Azubis unterhalten?
      MBM:
      Ja, wir sind ein Premiumsalon und befinden uns im oberen Preissegment. Wenn uns ein Lehrling genügend Modelle gebracht, genügend Übungseinheiten absolviert hat und dann auch noch eine Prüfung bei unserem Ausbilder übersteht, und z.B. einen tollen Bob oder Kinderfrisuren schneiden kann, dann stufen wir ihn als JungfriseurIn ein und in diesem Bereich darf er dann auch Kunden selbstständig machen und erhält Provision dafür. Aber nochmal, das Geld sollte nicht der Anreiz für eine tolle erfolgreiche Ausbildung sein, sondern Teamgeist, persönliche Entwicklung, Spaß an der Arbeit und Erfolg und Qualität, egal ob Ausbilder und Auszubildende/ Chefs und Mitarbeiter: Es ist ein Nehmen und Geben und darauf sollte man fokussieren. Ich will Lösungen anregen, das liegt bei mir im Fokus, daran arbeite ich weiter und darauf möchte ich aufmerksam machen. Wer weiß, vielleicht arbeite ich dann doch irgendwann, wenn ich mehr Zeit habe, aktiv in anderen Gremien mit.

      Liebe Mandy, das fände ich wunderbar, auf diesen Moment freue ich mich. Bis dahin, weiterhin viel Erfolg und DANKE für das Gespräch!

      Toll, dass in der Modemetropole Berlin, in der Stadt, die es gewohnt ist, sich ständig neu zu erfinden, auch zeitgemäße Konzepte für die Fashion Week entstehen: nachhaltiger und diverser denn je.  

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Herr Nöckl, Friseurgehälter steigen um 9,5 %, eine gute Nachricht für unser Handwerk?
      Thomas Nöckl:
      Der Kollektivvertrag bildet einen Rahmen, aber an diesem muss man sich nicht orientieren, man kann mehr zahlen, als vorgeschlagen und das tun viele, z.B. über Provisionszahlungen, kürzere Arbeitszeit etc., auch wir zahlen das längst.

      „Auszubildende beginnen bei uns mit 1.080 € im ersten Ausbildungsjahr…“

      Auch bereits bei Lehrlingen?
      TN:
      2/3 unsere Auszubildenden steigen nicht als Lehrling in den Beruf ein, sondern über den zweiten Bildungsweg, geregelt im Kollektivvertrag der Friseure ein. Wir sprechen junge Menschen an, die schon einen Bildungsabschluss bzw. höheren Schulabschluss haben. Die sind 17 Jahre aufwärts.
       

      Im Gespräch mit Birgit Senger

      Welches Learning hat dich zuletzt geprägt?
      Fatih Erbay:
      Ich habe festgestellt, Mitarbeiter zu verlieren, kann auch ein Gewinn sein.

      Wie meinst du das?
      FE: Mit den 8 Mitarbeitern, die ich vor Corona im Salon hatte, war der Arbeitsalltag viel stressiger. Ich möchte jeden Mitarbeiter gleichwertig behandeln. Da aber jeder anders tickt, musst du folglich auch jeden anders behandeln. Während der Pandemie haben sich zwei meiner Mitarbeiter selbstständig gemacht und einen hab ich, weil es einfach nicht gepasst hat, entlassen müssen. Nur noch zu viert im Team, wurde die Arbeit viel entspannter. Plötzlich war alles viel übersichtlicher. Durch die entspannte Atmosphäre im Salon wurde auch ich ruhiger.

      Denn die Berliner Fashionsaison startet 2023 mit einem neuen Novum: Erstmalig haben sich die vier Designer Rebekka Ruétz, Danny Reinke, Marcel Ostertag und Kilian Kerner für die Präsentation ihrer neuen Kollektionen zusammengetan und bei den Fashion-Shows auf das Hairstylisten-Team von Authentic Beauty Concept gesetzt. 

      Birgit Nöckl | Maischön

      Birgit Nöckl: Entweder sie haben eine 3-jährige Fachschule besucht oder eine Ausbildung abgeschlossen. Was wir aber auch vermehrt haben, sind Gymnasium Abgänger. Wir honorieren, wenn jemand bereits etwas geleistet hat. Diese Auszubildenden beginnen dann mit 1.080 € im ersten Jahr, bekommen dann für die folgenden 6 Monate 1.180 € und ab geleisteter LAP einen individuellen Gesellenlohn.

      Zweiter Bildungsweg bedeutet kürzere Lehrzeit, wie geht sich das aus?
      BN:
      Die Fachtheorie lernt man rasch, das geht durchaus in 6 Monaten. Die handwerkliche Tätigkeit braucht viel Wiederholung und Praxis, wir empfehlen unseren Mitarbeitern die LAP nach circa zwei ½ bis drei Jahren anzupeilen. Damit genügend Zeit für die praktische Ausbildung am Gast bleibt, wir müssen ja unseren Gästen ein gewisses Qualitätsniveau bieten.

      Ab wann erbringt ein Auszubildender in Ihrem Salon Umsatz am Kunden?
      TN
      : Das kann nach der zweiten Woche sein und ist je nach Person unterschiedlich.

      „Heute lesen wir in der Zeitung, wie wir uns fühlen sollen.“

      Zurück zum Kollektiv. Das Friseurhandwerk liegt im Niedriglohnsektor noch immer weit unten. Wie schaffen wir hier einen Nenner für die Branche?

      Wie hat sich das auf eure Umsätze ausgewirkt?
      FE: Unsere Umsätze sind mit Einführung der 4-Tage-Woche gestiegen. Wir haben uns neu aufgestellt und die Kombination aus kleinem Team, komprimierten Arbeitszeiten und individuellerem Coaching führt dazu, dass wir heute unsere Ziele viel schneller erreichen. Egal ob beim Umsatz oder im Teamcoaching. Mein Ziel als Unternehmer sehe ich darin, meine Mitarbeiter*innen wachsen zu lassen. Es gibt Unternehmer, die ihre Mitarbeiter ab einem gewissen Punkt bremsen, damit sie sich nicht selbständig machen. Ich denke jeder Mitarbeiter der geht, macht den Platz frei für etwas Neues. Es könnte jemand noch besseres nachkommen oder es führt dazu, am Salonkonzept zu arbeiten.

      Warst du wirklich so entspannt, als sich zwei Leute aus deinem Team selbständig gemacht haben?
      FE: Auch wenn dir Mitarbeiter*innen sagen, sie würden immer für dich da sein, ist es ein Fehler daran zu glauben. Lieber nutze ich die gemeinsame Zeit, um Vollgas zu geben, Spaß und Erfolg zu haben, sowie sich gegenseitig zu puschen. Wen hältst du, wenn du aus Angst Türen schließt?
      Jeden guten Mitarbeiter, der sich selbständig machen will, sollte man machen lassen. So hab auch ich es bei meinem letzten Arbeitgeber erfahren und das möchte ich genauso weitergeben.

      Das vergessen viele Unternehmer oft, dass sie selbst auch mal Angestellte waren!
      FE: Im Kopf ist der Schritt in die Selbständigkeit oft längst entschieden. Genau an dem Punkt war auch ich mal, warum also soll ich das nicht ok finden? Meinen beiden Ex-Mitarbeitern hab ich meine Unterstützung angeboten, wovon sie auch Gebrauch gemacht haben, als es um das Beantragen von Förderungen ging oder die Wahl des Kassensystems. Das fand ich gut, sollen sie ihr Ding machen und wenn es nicht klappt finden sie bei mir eine offene Tür, um wieder zurückkommen zu können.

      Warum ist die 4–Tage–Woche auch wirtschaftlich ein Gewinn für euch?
      FE: Vor 2 Jahren hatte ich Jungstylist*innen im Team, die während der 5-Tage-Woche nicht komplett ausgelastet waren. Daher hab ich gesagt, lass uns die 4-Tage-Woche mit 2 Stunde weniger versuchen. Wir fangen an 4 Tagen vor allem Donnerstag und Freitag morgens früher an und hören später auf. Nach circa 1,5 Jahren ernten wir die Früchte. Mittlerweile sind alle zu 100 % ausgelastet, haben höhere Umsätze und durch die Reduzierung der Nebenkosten höhere Gewinne.

      Wie ist die Stimmung im Team?
      FE: Wenn wir mittwochs starten, ist die Stimmung besser als mit der 5-Tage-Woche. Meine Mitarbeiter*innen werden weniger krank, was ich krass finde. Und sie sind dankbarer als vorher. Wir sind gelassener, entspannter und können, weil wir 3 Tage freihaben, auch mal länger wegfahren. Das war das Feedback im letzten Teammeeting.

      „Ich bin ein Unternehmer, der mit im Unternehmen arbeitet“.

      Wie würdest du deinen Führungsstil beschreiben?
      FE: Ich bin ein Unternehmer, der mit im Unternehmen arbeitet. In der Hierarchie im Arbeitsalltag sind wir alle gleich. Mir ist wichtig, dass sich jeder frei entfalten kann. Ich möchte nicht der Chef sein, der seinen Mitarbeiter*innen über die Schultern schaut und sie sich Gedanken darüber machen muss, was ich gerade denke. Ich will meine Mitarbeiter genau so behandeln, wie ich als Mitarbeiter auch gerne behandelt werden würde. Ich sehe mich in der Rolle als Chef und Buddy, was nicht ausschließt, dass ich auch mal sagen kann, was nicht gut läuft und was wir ändern müssen. 

      Nach welchen Kriterien suchst du dir deine Mitarbeiter*innen aus?
      FE: Wir haben ein sehr internationales Publikum, ein gutes Englisch setze ich voraus. Da wir im oberen Preissegment arbeiten, erwarten unsere Kunden ein Top-Level. Wenn eine Mitarbeiter*in diesen Ansprüchen noch nicht gerecht wird, ich jedoch das Potenzial eines Rohdiamanten sehe, bei dem man in den nächsten ein, zwei Jahren die Ecken und Kanten schleifen kann, dann investiere ich gerne Geld und Zeit für persönliche oder fachliche Weiterbildung. Wenn ich jemanden vor mir habe, der seit 10 Jahren nichts mehr an Weiterbildung gemacht hat, bin ich inzwischen vorsichtiger geworden. Dann muss auch ich nicht unbedingt derjenige sein, der Geld in die Hand nimmt und in einem Jahr ist sie wieder weg. Ich probiere gerne mal was aus, weiß aber auch, dass die Kunden bei uns viel Geld bezahlen und wegbleiben, wenn sie nicht eine entsprechende Leistung bekommen.

      Zahlt der Kunde bei jedem Mitarbeiter für den Schnitt den gleichen Preis?
      FE: Noch ist es so, dass wir die Preise für den Haarschnitt von 65 bis 95 Euro in 10 Euro Stufen gestaffelt haben. In zwei Jahren möchte ich aber alle auf ein Level gebracht haben, damit wir uns dahin entwickeln Unisex Preise, die sich auf einen einheitlichen Stundenlohn beziehen, anzubieten.

      Welche Ziele hast du die dieses Jahr gesteckt?
      FE: Dieses Jahr habe ich mir zum Ziel gesetzt, viele Fortbildungen zu machen, sowohl für mich als auch für meine Mitarbeiter im fachlichen, persönlichen und gesundheitlichen Bereich. Eine Möglichkeit, die ich meinen Mitarbeitern schon biete, ist der Wellpass, mit dem sie 6.500 Sport und Wellnesseinrichtungen in Deutschland und Österreich besuchen können, den zahle ich meinen Mitarbeitern zu 50 %. So individuell wie auch jeder gesehen werden will, so individuell will ich auch als Chef oder Freund meine Wertschätzung ausdrücken. Ich glaube nicht, dass die Aufstockung der Gehälter immer das beste Mittel ist. Für mich passt es manchmal mehr einer Mitarbeiterin zu sagen, hey du machst so einen super Job, ich würde dich gerne mal zum Yoga-Wochenende schicken oder dir eine Rolex schenken.

      Was glaubst du, welche Konzepte werden sich bei uns Friseuren durchsetzen?
      FE: Ich habe das Gefühl, die großen Salons mit 30 bis 50 Mitarbeitern*innen werden aufgrund der steigenden Löhne und Kosten immer weniger. Alles in der Branche orientiert sich daran kleiner, qualitativ hochwertiger und boutiquer zu werden. Der Trend geht zu kleineren Salons, zur Spezialisierung und sich mehr Zeit für den Kunden zu lassen.

      Wie würdest du deine Spezialisierung beschreiben?
      FE: Ich bin ein guter Allrounder. Was ich anbiete, ist überdurchschnittlich gut. Ich könnte mich in Schnitt oder Farbe weiter spezialisieren, will ich aber nicht. Dafür habe ich ein Netzwerk von wunderbaren Spezialisten. Ich finde die Friseurbranche sollte es sich zum Nutzen machen sich gegenseitig zu empfehlen und dankbar zu sein, dass es großartige Spezialisten unter uns gibt. Ich habe viele Kolleg*innen, die ich meinen Kund*innen, wenn es passt, weiterempfehle. Wenn jemand einen Blondspezialisten sucht, empfehle ich zu mir zu kommen oder alternativ Damian Tworuschka in Frankfurt aufzusuchen, wenn jemand in Berlin unterwegs ist, empfehle ich Said Rubaii. Man sollte nicht zu egoistisch sein. Mir geht dadurch nichts verloren, sondern Kund*innen und Kolleg*innen merken sich das und empfehlen, wenn es passt, auch mich weiter. Was haben wir davon, wenn wir verschweigen, dass es auch um uns herum tolle Friseur*innen gibt?

      Lieber Fatih, ich danke dir für deine Zeit und das Gespräch. Bis bald und viel Erfolg!

      Über Fatih

      Fatih Erbay ist Szenefriseur in Stuttgart ► fatih-stuttgart.de  und Global Testimonial für die Marke Authentic Beauty Concept

       

      Renommierte Stylisten arbeiten für ABC Backstage

      Head of Hair Said Rubaii und Daniele Dragotta und ihr Stylist*innen-Team renommierter Authentic Beauty Stylist*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kreieren auf der Berlin Fashion Week Hair-Looks überwiegend extravaganten Sleek Style.

      TN: Zeitungen und Journalisten schauen sich Statistiken an und schreiben dann pauschal über die Löhne im Friseurhandwerk. Wir erfahren dann aus der Zeitung, dass wir schlecht verdienen. Es geht doch nicht nur darum, was das untere Level ist. Es ist schade, dass keine Realgehälter angeschaut werden. So ging es auch unserer Mitarbeiterin Nicole Neyer, die dann ihr Gehalt in ihrem Freundeskreis offengelegt hat und plötzlich hat sich herausgestellt, dass sie mehr als alle anderen verdient. Der ganze Freundeskreis war sprachlos. Das hat sie ermutigt ein Video zu machen (►Interview Nicole Neyer). Natürlich macht sie auch einen super Job, aber das muss sich halt auch herumsprechen.
      Die Pauschalisierung, es ist so bei den Friseuren, die ärgert mich, weil es so nicht ist.

      Jetzt haben Sie sehr gut verdienende MitarbeiterInnen, aber das entspricht sicher nicht der großen Mehrheit in Österreich.
      BN:
      Ich werde oft gefragt, wie wir so viel zahlen können. Aber als Unternehmer kann ich doch einer Mitarbeiterin, die guten Umsatz macht, nicht nur Kollektiv zahlen. Ich möchte diese doch halten. Eine Mitarbeiterin, die im Monat 18.000 € Umsatz erwirtschaftet, die muss ich super gut bezahlen. Und als Mitarbeiter fühlt man sich erst dann wertgeschätzt.

      Maischön sucht Stylistinnen und Stylisten ...

      Findet offene Stellen von ►Maischön bei Jokira.at  

      MitarbeiterInnen, die monatlich 18.000 € Umsatz machen, sind nicht so häufig.
      BN:
      Dann muss ich als Chef genau darüber mit der MitarbeiterIn sprechen und sagen, dass ich mehr zahle, wenn du mehr Umsatz machst. Dann überlegen wir uns gemeinsam, was man dazu tun muss. So arbeiten wir mit unseren jungen Leuten.
      TN: Dann erweitern wir über Spezialisierung wie Farbe, Extensions oder Calligraphy Cut, sowie Karrierestufen. Allerdings muss ich dahingehend meine Mitarbeiter auch ausbilden. Die müssen so empowert werden, dass sie damit intensiver beraten, mehr Dienstleistung verrechnen und auch mehr Produkte verkaufen kann.

      Eines der Hauptthemen ist die Angst vor Preisgestaltung und Erhöhung. Maischön liegt bereits mit seinen Preisen auf einem höheren Niveau als der Durchschnitt.
      TN:
      Aber Entschuldigung, das können doch keine Unternehmer sein? Jeder Installateur, der den Schraubschlüssel einigermaßen gerade halten kann, verrechnet 80 Euro die Stunde plus die Mehrwertsteuer noch dazu. In Wahrheit ist es verantwortungslos, Preise nicht zu erhöhen, wenn die Kosten zugleich steigen.

      Was schlagen sie nun vor?
      TN:
      Die Branche sucht Lösungen immer im Außen: Mehrwertsteuerreduktion, Lohnnebenkostensenkung, Lehrlinge ohne Sozialversicherung und so weiter. Dabei liegt die Lösung in verantwortlichem Unternehmertum. Friseure müssen aufhören, sich ständig als Opfer darzustellen. Mit Jammern werden wir jedenfalls nichts erreichen.

      Sind sie in der Innung aktiv?
      BN:
      Ja, das bin ich. Ich glaube jedoch, dass das nicht die richtige Plattform ist. Auch die Innung kann da nur marginal beeinflussen. Ich glaube, es muss aus dem Inneren herauskommen.
      Friseure sind doch positive Menschen, die ihre Arbeit mit Herzblut und Liebe machen. Wenn sie das nach außen kommunizieren, dann wird die Wirkung in der Gesellschaft eine andere sein.

      Sehen Sie eine Trendwende?
      TN:
      Noch nicht greifbar. Der Kampf um die Fachkräfte wird noch viel schlimmer werden.
      BN: Ich bin viel bei Meisterprüfungen anwesend, da ist im Moment der größte Wunsch Unternehmerin zu werden. Ich glaube, wir müssen warten, bis sich die Spreu vom Weizen trennt.

      Sehen Sie in einer transparenten, aber hochpreisigen Dienstleistungsstruktur die Lösung?
      BN:
      Hochpreisig zu sein ist nicht immer angenehm, es ist schon gar nicht einfach, aber es wird das einzige sein, wie wir vorankommen.

      Liebe Familie Nöckl, ich bedanke mich für das offene Gespräch und wünsche weiterhin viel Erfolg

       

      Über Maischön

      40 MitarbeiterInnen, davon 12 Auszubildende an 3 Standorten im Vorarlberg (Dornbirn, Bregenz, Sulzberg)

      Die Stylisten an der Seite von Said Rubaii und Daniele Dragotta waren u.a.
      DEUTSCHLAND: Fatih Erbay (Stuttgart), Damian Tworuschka (Blond ID Frankfurt), Olga Elsässer (Aesthetic Room Ola Elsässer Landshut), Salvatore Amodei (Salvatore Amodei Hair & Beauty Rasstatt), Sophie Slabsche, Martina Ledda & Melike Ciraci (Erdogu Friseure), Zaneta Thoma (Hairapartment Waldkirch), Stefan Lupp (Lupo Friseur Düsseldorf)
      ÖSTERREICH: Günter Steininger & Tatjana Knoll (Fell Salon Österreich), LizzAesthetic Room Ola Elsässer Landshuty Lemon und Danny van Tuijl  (Ginger Lemon Wien), Jamie (Toni & Guy Wien), Nikola Hofmann (Nikola Hofmann Hairart Wien)
      SCHWEIZ: Noemi Tomai (Pure – cosmetics and hair), Joy Tonin (ABC Trainer)

      W.E4. FASHION DAY. Alles auf neu, alles anders in Berlin


      Grenzenlose Kreativität, Nachhaltigkeit und Diversität - dies alles war beim W.E.4.FASHION DAY, dem neuen Konzept für die Berlin Fashion Week, zu sehen: Vier Designer*innen, vier Shows, eine Location, ein Nachhaltigkeits-Contest. Die Idee dahinter: zusammenhalten und zusammenarbeiten.

      Entstanden ist eine neue, kreative Symbiose, die in den nächsten Mode-Saisons weiter ausgebaut werden wird. Der W.E4.FASHION DAY soll Berlin in den kommenden Jahren in  Sachen Fashion-Art bereichern und der Bundeshauptstadt ihr Image als Fashion-Metropole stärken.
       

      Früher wurde vom Friseur alles abverlangt: Schneiden, Färben, Dauerwelle, Hochstecken. Das funktioniert heute nicht mehr, davon ist Fabian Maier überzeugt. Die einzelnen Bereiche haben sich verselbstständigt und sind durch Techniken, Know-how und Produkte auf einem Level angelangt, das man nur erreicht, wenn man sich spezialisiert. Wir sind ja auch skeptisch, wenn ein Restaurant von indischer Küche über Hausmannskost bis hin zur Molekularküche alles anbietet, oder?

      So denkt Fabian Maier und hat sich mit ►seinem Salon auf Balayage spezialisiert.

      Im Interview mit Juliane Krammer
       

      Wie bist du dazu gekommen den ersten Balayage - Salon in Deutschland zu eröffnen?
      Fabian Maier:
      Da muss ich etwas ausholen. Ich habe in meiner Ausbildung gemerkt, dass colorieren meine absolute Leidenschaft ist. Als es neben Foliensträhnen mit Balayage losging und Freihand gezeichnet wurde, ging für mich eine neue Welt auf. Ich habe alles aufgesaugt und Techniken perfektioniert. Balayage wurde immer beliebter bei Kunden und auch Friseuren. Ich erhielt erste Schulungsanfragen von Kollegen und startete anfangs ohne ein großes Konzept mit Education. Ich stellte schnell fest, dass mir der Austausch mit Kollegen unglaublich viel Spaß macht. Vor 4 Jahren gründete ich meine eigene Education Marke „ Addicted to Balayage“ um Stylisten und Coloristen in ihren Fähigkeiten und Ideen weiterzubringen. Als ich meinen eigenen Salon eröffnen wollte, war für mich die logische Konsequenz, mich auch hier voll und ganz auf die Balayage zu konzentrieren.

      Du arbeitest als Start-up mit einer Agentur zusammen. Würdest du das auch anderen GründerInnen empfehlen?
      FM:
      Je nachdem, was man erreichen möchte! Ich habe schnell erkannt, dass wir mit der Balayage Social Media als Vertriebskanal nutzen müssen. Mittlerweile gibt es auch in der Friseurbranche tolle Agenturen, die einen, wenn es um strategische Ausrichtung, Werbung, Marketing, Design und Content Planung geht, professionell unterstützen. Die Zeit, in der ich mich da eingefuchst hätte, wie justiert man Google oder Social-Media-Kanäle, verbringe ich sinnvoller hinterm Stuhl und überlass das den Profis.

      Als kleine Inspiration für die winterliche Wettervorhersage: Ab -20 Grad werden die Kanadier*innen so richtig kreativ. Das ist der Punkt, an dem sie sich gegenseitig zum Hair Freezing Contest herausfordern. Dann werden jährlich in der Kategorie Herren, Damen und Gruppe die kreativsten eisigen Frisuren ausgezeichnet. Neben dem Spaß gibt es auch 2000,-- kanadische Dollar sowie einen Eintrittspass in das kühle Domizil mit den warmen Quellen in Takhini, Yukon.

      Die Anleitung für die eisigen Looks

      Um die coolen Kreationen umzusetzen, benötigt es die im kanadischen Winter vorherrschenden -20 Grad Außentemperatur. Dann heißt es: Ab in die warme Thermalquelle des Resorts und Kopf unter Wasser, bis das Haar komplett nass ist. Danach erledigen die Temperaturen rund um -20 Grad und kälter den Rest. Natürlich kann man im Stylingprozess etwas nachhelfen und die Haare legen, drehen oder mit Accessoires versehen. Während dem Haarstyling, raten die Veranstalter dazu, gelegentlich ein Ohr abwechselnd in das warme Wasser zu tauchen. Und wenn man genügend Geduld hat, frieren alle Haare, die an der Oberfläche sind, inklusive Wimpern und Augenbrauen oder Bart. Das Personal im Thermal-Domizil Eclipse Nordic Hot Springs wird per Klingel vom Becken gerufen, damit ein Foto für die Contest-Teilnahme geschossen wird. 

      Video mit den coolsten Looks 

      Ein Erfahrungsbericht von Darya Brohammer

      Mein Name ist Darya Brohammer, ich bin 28 Jahre alt und arbeite in Haslach im Kinzigtal (Schwarzwald) bei City Friseur Landeck. Im November bereiste ich mit Freunden Japan und hatte die Möglichkeit, eine Werksbesichtigung bei Joewell machen zu können. 

      Es war meine dritte Reise nach Japan und ich bin immer wieder beeindruckt von der Kultur, den Menschen und dem respektvollen Miteinander. Auf die Idee einer Werksbesichtigung kam ich, als meinem Bruder vor einigen Jahren eine Werksbesichtigung bei Mitsubishi ermöglicht wurde. Also fragte ich einfach nach:

      Ulrich Mössner von ►FPE erkundigte sich bei der Firma ►HAARO (Exklusivvertrieb in Europa für die Joewell Haarscheren) und diese stellten den Kontakt zum Werk in Japan her. Als ich erfuhr, dass es klappen würde, war ich überwältigt. Meine beiden Freunde, die mich auf meiner Japanreise begleiteten, durften natürlich mit dabei sein.

      Pantone setzt auf ►Viva Magenta, Goldwell auf Cherry Pop. 
      Denn Goldwell Farbe des Jahres und damit Color of the Year 2023 ist Cherry Pop, ein dynamischer, digital einsetzbarer, feuriger Rotton, der Leidenschaft, Verführung und Begeisterung verkörpert. 

      Total Look des Eröffnungskomitees

      Hannes Steinmetz entwickelte ein genau durchdachtes Frisurenkonzept und einer Schritt-für-Schritt Anleitung. Warum ist das wichtig? Nicht alle Debütantinnen nutzen den Steinmetz-Bundy Privatsalon für ihr Styling, aber über den Guide kann sich jede*r Stylist*in in Wien – bis ins Detail genau erfahren, wie man die Swarovski-Tiara für den Wiener Opernball fixiert und die Frisur im einheitlichen Look frisiert. 

      Die Step-by-Step-Anleitung für die Umsetzung der Frisur in 8 Schritten:

      Hannes Steinmetz weiß worauf es bei dieser Ball-Pracht ankommt: Eine Frisur, die verlässlich die ganze Nacht hindurch hält, die funkelnde Swarovski-Tiara so richtig erstrahlen lässt und dabei natürlich und zeitlos wirkt.
      In nur 8 Steps werden Höhen und Tiefen geschaffen – hier geht’s zur Anleitung:

      Die Netflix-Neuauflage von „Im Westen nichts Neues“ ist für den Oscar 2023 nominiert. Hinter der grandiosen Leistung des "Masken"-Departments steht keine andere als Hair- und Make-up Designerin Heike Merker. Die gebürtige Berlinerin wurde bereits mit dem Deutschen Filmpreis für „Goethe!“ und „Anonymous“ ausgezeichnet. Auch den amerikanischen Saturn Award hat sie für ihre Arbeit im Film" Cloud Atlas" mit nach Hause nehmen dürfen. Sie selbst ist auch Teil der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die alljährlich die Oscars vergeben.

      Neben der Leistung der deutschen Heike Merker sind auch noch diese weiteren Artists für die Oscars 2023 nominiert:

      Wieviel Zeit verbringst du trotzdem täglich mit Sozial Media?
      FM:
      Wenn ich alles zusammenrechne: morgens einen Post vorbereiten, Content im Salon produzieren, d.h. während der Arbeit Filme drehen, Fotos aufnehmen, dann komme ich auf ungefähr zwei Stunden am Tag.

      Was bedeutet Balayage für dich?
      FM:  Balayage steht für mich als Oberbegriff für die neue und moderne Art, Haare zu färben.
      Es geht darum, neu zu denken, den Farbvorgang neu zu gestalten und sich von den klassischen Vorgehensweisen, wie sie in der Ausbildung gelehrt werden, zu lösen. Balayage ist für mich die „High Class“ des Haarefärbens

      Wieviel Education musst du in einen Stylisten investieren, der neu in deinem Balayage - Salon anfängt?
      FM:
      Das kommt natürlich immer darauf an, wo der Mitarbeiter schon steht. Im Grunde genommen kann man das schon sehr schnell schaffen. Von 0 an, zwei Steps zurück bis hin zur Perfektion schafft man das mit intensivem Training in ca. 2 Wochen. Dabei hilft uns natürlich unser eigenes Education Konzept.

      Wie sieht deine klassische Salonkundin aus?
      FM:  
      Die gibt es zum Glück gar nicht. Balayage ist für jedes Mädel, jede Frau, jede Best Agerin, die den Anspruch auf eine hochwertige Haarfarbe hat. Aber bleiben wir bei der Best Agerin, die auf Grund ihres Weißanteils eine hochwertige Farbe mit unterschiedlichen Changierungen braucht und nicht wie früher eine einheitliche Färbung, mit der sie ausschaut, als hätte sie einen Helm auf dem Kopf. Die jungen Mädels sind stark inspiriert von den Instagram Fashionistas. Sie wollen mit Faceframing ein Statement setzen oder ihren gesamten Look perfektionieren. anderen geht es um Glow, natürliche Haarfarben oder mehr denn je, der Wunsch nach Urlaubsfeeling.

      Wieviel Umsatz lässt die Kundin im Durchschnitt bei euch im Salon?
      FM: 
      Im Durchschnitt 270,- €.

      Kommen auch Männer?
      FM:
      (Lacht) Das werde ich in letzter Zeit immer häufiger gefragt. Wir haben uns auf Balayage spezialisiert, wenn ein Mann die passenden Voraussetzungen mitbringt, ist er natürlich bei uns herzlich willkommen. Aber bisher war das leider noch nicht der Fall.

      Welcher Trend zeichnet sich für 2021 ab?
      FM:
      Immer mehr Kunden wünschen sich eine natürliche Wärme und Glow im Haar. Beim Styling wird es volumiger, es bleibt aber lässig. Die Ponypartie wird leicht stufiger mit einem warmen Glow.

      Nach wieviel Wochen seht ihr die Kundin im Salon wieder?
      FM:
      Im Durchschnitt nach 5 Monaten.

      Ist Umweltschutz auch ein Thema für dich?
      FM: 
      Umweltschutz ist selbstverständlich ein Thema für mich. Als Colorist würde ich vieles nicht erreichen, müsste ich vollkommen auf Chemie verzichten, dennoch gibt es drumherum einiges, auf das ich achten kann. Wie und wo werden die Produkte produziert, wie umweltfreundlich sind sie verpackt, wie hoch ist der Wasseranteil. Zum Beispiel habe ich mich bei Alufolie nicht nur wegen der Qualität, sondern auch wegen des nachhaltigen Aspekts für ‚Foil Me Foils‘ entschieden.

      Gibt es bei Coloristen auch Profiwerkzeuge, ohne die der Profi gar nicht loslegen will?
      FM:  Wir kennen alle die Pinsel, die von den Herstellern gerne mal gratis zur Farbbestellung dazu gelegt werden. Irgendwann merkst du als Profi, dass je nach Technik die Borsten länger oder weicher sein sollten. Sowohl bei der Folie als auch bei Pinseln setze ich auf Profitools, um Zeit und Qualität liefern zu können.

      Du bietest aktuell 3 verschieden Workshops an. Bauen diese aufeinander auf oder kann jeder nach eigen erworbenen Vorkenntnissen einsteigen?
      FM: 
      Die Workshops funktionieren unabhängig voneinander, bauen aber grundsätzlich aufeinander auf und steigern sich vom Anspruch. ‚Balayage Essentials‘ widmet sich den  Grundtechniken, Beratung, welche Tools brauche ich, wie zeichne ich, wie muss das Handgelenk laufen, etc. Mit ‚Dimension Balayage‘ sprechen wir etablierte Farbexperten an und starten gefühlt 10 Steps weiter, tauschen Experten Tipps aus, ‚Balayage Stylings‘ binden das Thema Social Media mit ein. So kann sich jeder Friseur aussuchen, was ihn interessiert. Oft werden wir auch für die einzelnen Workshops von Salonteams gebucht. Dann starten wir mit dem ersten Tagesworkshop und kommen nach einem halben Jahr Training zum nächsten. So können wir nicht nur die Techniken, sondern auch das Konzept, erfolgreich im Salon etablieren.

      Das tiefe, satte, warme Rot ist feurig, ein kühles Pink-Element sorgt für Dramatik und einen lebendigen Kirschton. Entwickelt wurde Cherry Pop Ton mit internationalen Trendagenturen und Farbtrendexperten. 

      „Der Ton ist so lebendig, dass er visuelle, die Sinne belebende Schwingungen, erzeugt", so Jane Boddy, Goldwell Global Color Expertin. „Keine Farbe kann mit Rot konkurrieren, wenn es darum geht, die Stimmung zu heben. Die Kraft von Cherry Pop ist erdend (…) Gleichzeitig strahlt die Farbe eine transzendente Kraft aus, die uns in eine fantastische Welt entführt."

       2023 ist es von Bedeutung, sowohl im digitalen als auch im physischen Raum Potenzial, Spaß, Glamour sowie Fantasie zu schaffen, ist Boddy überzeugt. „Die Dynamik von Cherry Pop ermutigt zum Spiel mit Proportionen und taktilen Experimenten, die die Vorstellungskraft erweitern und die Kreativität fördern."

      Auch Goldwell Global Ambassador Angelo Seminara war in die Mitgestaltung des Farbtones involviert: „Es war mir eine große Ehre (…) Rottöne sind seit jeher ein Synonym für Goldwell, und dieser spezielle Farbton steckt voller aufregender Möglichkeiten für Haarfarben. Dieser perfekte Rotton (…) kommt gerade rechtzeitig, um das 75-jährige Jubiläum von Goldwell zu feiern.“

      Credit: Jürgen Hammerschmid

      Vorbereitung: Zuerst mit einem Lockenstab oder Styler Bewegung in die Ansätze bringen! Wichtig dabei ist vor allem die Partie rund um das Gesicht

      Schritt 1:Dreiecks-Abteilung in der Größe der Tiara, und zwar von der Stirn bis über den Wirbel am Hinterkopf.

      Wichtig: Einen 2cm breiten Halbkreis der Stirn entlang herausteilen und wegstecken.

      Schritt 2: Alle Haare des abgeteilten Dreiecks am Grund stark toupieren. Dabei ist zu beachten: Längen auslassen!

      Danach die Oberfläche sauber frisieren und zu einem Zopf binden.

      1. Im Westen nichts Neues (All Quiet on the Western Front)
      Heike Merker (Hair and Make-up Designer)

      2. The Batman
      Zoe Tahir
      (Hair Designer), Naomi Donne (Make-up Designer), Mike Marino (Prothetisches Design)

      3. Black Panther: Wakanda Forever
      Joel Harlow
      (Head of Make-up Department)

      4. Elvis
      Shane Thomas
      (Hair and Make-up Designer), Louise Coulsten (Hairstylist), Mark Coulier (Prothetisches Design), Jason Baird (Prothetisches Design für Tom Hanks und Austin Butler)

      5. The Whale
      Anne Marie Bradley
      (Hair Department), Judy Chin (Make-up Department), Adrien Morot (Prothetisches Design)

      Die Oscars 2023 werden in diesem Jahr am 12. März 2023 in Los Angeles verliehen. Wir ziehen den Hut vor diesen Leistungen und sind schon gespannt, wer die Trophäe sein Eigen nennen darf.

      Offizieller Trailer "Im Westen nichts Neues"

      Was, wenn die Stylisten im Salonteam unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen?
      FM: 
      Da wir Technik und Konzept schulen lässt sich darauf gut eingehen. Für die einen ist die Technik neu, die anderen profitieren davon, durch das Konzept, Zeit einsparen zu können. Die einen holen wir ab, die anderen werden quasi feingetuned.

      Welche Fehler werden bei einer Balayage am häufigsten gemacht?
      FM: Aus meiner Sicht wird noch zu viel stark permanent und oxidativ gefärbt.
      Dadurch werden Untertöne provoziert oder es entstehen unschöne starke Ansätze oder Verläufe beim Nachwachsen. Produktsättigung ist speziell bei der Aufhellung ein sehr wichtiges Thema. Und Grundvoraussetzung ist ein sensibilisiertes fachliches Auge, um Tonhöhen zu bewerten und zu erkennen, wann die Einwirkzeit der Farbe abgeschlossen werden kann.

      Du sprichst gern von Zeitersparnis. Ist jetzt ehrlich gesagt nicht das Erste, was mir bei Balayage einfällt.
      FM:
      Das stimmt. Ein Punkt, den ich allerdings gerne thematisiere und der zum Business der Balayage unbedingt dazugehört: Farbtechniken, die 5 Stunden und mehr abverlangen sind unwirtschaftlich.

      Wieviel Zeitaufwand plant ihr für eine komplette Behandlung ein?
      FM:
      Wir erzielen mit spezieller Taktung eine komplette Behandlung in 3,5 Stunden. Gutes Zeitmanagement ist für unseren Erfolg sehr wichtig.

      Fabian, es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit dir in die High Class des Haarefärbens einzutauchen. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg!

      Mit dem Shinkansen von Tokyo nach Iwate-Kawaguchi

      Unsere Reise zum Werk begann am frühen Morgen in Tokyo. Wir fuhren mit dem Shinkansen (Hochgeschwindigkeitszug, Anm.) in weniger als zwei Stunden nach Iwate-Kawaguchi (nördliches Japan, Entfernung ca. 600 km). Wir wurden vom Bahnhof abgeholt, Herr Masahiro Inoue und Herr Kenji Inoue begrüßten uns herzlich und nahmen sich extra für uns Zeit! Einer der beiden kam gar aus Tokyo angereist, und übersetzte für uns ins Englische.
       

      Cherry Pop - Get the Look

      Schritt 3: Die Swarovski-Tiara in Position bringen, und bei der Platzierung auf die Symmetrie achten. Danach die Tiara feststecken.

      Profi-Tipp: Dazu die Ösen nutzen und die Tiara mit Haarspangen rundherum feststecken.

      Schritt 4: Die Stirnpartie von links nach rechts frisieren – und damit die Stege der Tiara unsichtbar abdecken.
      Dieser Teil wird dann über den Zopf eingeschlagen und darunter festgesteckt.

      Übrigens ist aktuell die Bewerbungsphase für 2022/2023 geöffnet. Wer nähere Infos dazu möchte findet diese ► hier.

      Die Werksführung durch die kleine, familiäre Fabrik war interessant und informativ. Die Liebe zum Detail, die Genauigkeit und die akribische Handarbeit, mit der die Scheren hergestellt werden, haben mich nachhaltig beeindruckt. Ich durfte den gesamten Prozess und den Verlauf der Scheren-Herstellung miterleben. Vom Schweißen und Zerspanen über das Hohlschleifen und dem Durchleuchten, um etwaige Unregelmäßigkeiten beim Schließen zu erkennen, bis hin zur Laser-Gravur und Politur.
       

      CHERRY POP Rezeptur mit Topchic:

      • 50ml System 3% Entwicklerlotion
      • 30ml Topchic 7RR@RR
      • 20ml Topchic 7OO@GK
      • 2ml @PP Pure Red
      • 2ml @PP Cool Pink

      CHERRY POP Rezeptur mit Elumen:

      • 30ml RR@All
      • 20ml KG@All
      • 10ml Pk@All

       

      Credit: Jürgen Hammerschmid

      Schritt 5: Beide Seitenteile nach rückwärts frisieren, zu einem Zopf binden und dabei den ersten Zopf durch den zweiten durchstecken. Anschließend den zweiten Zopf von unten nach oben durchschlagen.

      Schritt 6: Die Nackenpartie zu einem Zopf frisieren, und anschließend den Zopf von Schritt 5 durchstecken und den entstehenden Zopf erneut von unten nach oben durchschlagen.

      Asiatische Scheren im europäischen Check

      Besonders interessant waren für mich die japanischen Scheren, die ausschließlich auf dem asiatischen Markt vertrieben werden, und die ich dort - mit großem Respekt - an einem Trainingskopf mit asiatischen Haar ausprobieren durfte.
       

      Schritt 7: Jetzt an den Seiten eine locker wirkende Struktur schaffen. Das gelingt am allerbesten mit einem großen Kamm, einer großen Haarnadel oder vorsichtig mit den Fingern.
      Die so entstehenden Bahnen werden mit kleinen Haar-Clips temporär festgesteckt. Aus den eventuell restlichen langen Haaren wird nun ein 3-teiliger Zopf geflochten und am Ende abgebunden.

      Schritt 8: Nun wird der Zopf hochgeschlagen und an der Basis der Frisur festgesteckt.

      Credit: Jürgen Hammerschmid

      „Beauty to Go“ am Opernball

      Wer den Namen Opernball Styling Team trägt, ist nicht nur bevor das Tanzparkett eröffnet wird im Einsatz, sondern auch direkt am Opernball vertreten. Unter er Leitung von Hannes Steinmetz und Vanessa Steinmetz-Bundy sind die Privatsalon Styling Experten in der Wiener Staatsoper vor Ort und helfen bei allfälligen Frisuren-Pannen aus und bieten die Möglichkeit für ein Last-Minute-Finish bzw. Styling Fresh-up während einer rauschenden Ballnacht.

      Als Friseurin erhielt ich an diesem Tag schöne und informative Einblicke in die Scheren-Herstellung.
      Wir wurden vom Bahnhof abgeholt, verpflegt und durch das Werk geführt! Alles war persönlich, die Leute waren freundlich und lachten miteinander und zur Erinnerung bekamen wir T-Shirts von Joewell geschenkt. 

      Ich bin FPE und HAARO für diese Möglichkeit und Erfahrung sehr, sehr dankbar!
      Darya Brohammer

       

      Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung?


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      Jobangebote beim Distributor exklusiver Haarkosmetikmarken mit Sitz in Filderstadt (Baden-Württemberg) findest du auf www.jokira.de

      … im Gespräch mit der Haarfee

      Mein lieber Daniel, heute kommst wieder besonders spät ins Bett … Was machst du denn die ganze Zeit? Du heckst doch bestimmt wieder etwas aus?
      Daniel:
      Ich habe ein großes Geheimnis, aber jetzt darf es raus: Seit 6 Jahren träume ich von meiner eigenen Akademie und im Lockdown dachte ich mir: Jetzt kann die Daniel Golz Akademie starten!

      Waaas?! Eine eigene Akademie? So richtig zum Anfassen?
      Daniel:
      Ich bin zwar viel online, aber dort passiert ganz viel Live-Training! Denn in „Real life“ ist das schon eine ganz andere Nummer. In meiner Akademie sollen Non-Stopp Seminare stattfinden. Und das coolste: Die Themen bestimmen die Friseur*innen und nicht ich! Die passenden Trainer*innen für die die Schulungen suche allerdings ich aus.

      Das klingt richtig spannend? Wo wird deine Akademie denn sein??
      Daniel:
      Das wissen die wenigsten: Ich bin im Herzen Bremens zu Hause, wo ich unter der Woche im Friseur-Salon in der Innenstadt arbeite. Gleich um die Ecke vom Salon ist mein Daniel Golz Shop und hinten im Anschluss entsteht meine neue Akademie.

      Und dann dürfen alle Friseur*innen zu Dir in die Akademie kommen, wie schön!
      Daniel:
      Ja, klar! Jede*r der Lust, Zeit und Engagement hat, seine Kund*innen glücklich zu machen, der ist dort richtig. Die Vielfalt ist riesig: Social Media Tipps, neues Handwerk lernen, Schneidetrainings, … alles was die Branche bewegt. Und worauf ich schon stolz bin: keine Firma steht hinter diesem Projekt, nur mein Name, Daniel Golz.

      … im Gespräch mit der Haarfee

      Guten Abend, Daniel! Schön, dass wir wieder plaudern können. Das letzte Mal hast du dein Geheimnis – eine eigene Academy Daniel Golz – gelüftet. Dort werden Trainer Schulungen machen, die sich Friseure wünschen. Sag mal, Daniel, woran erkenne ich gute Trainer?
      DG:
      Das ist für mich jemand, der bzw. die auch an Kunden arbeitet. Für mich ist es wichtig, dass man sich mit der Materie praxisnah gut auseinandersetzen kann. Genauso erkenne ich eine gute Trainer-Qualität an der Social Media Arbeit – wie oft und wieviel ist jemand online unterwegs.
      Und das Wichtigste ist die Arbeitsweise: Die muss zu 100% sauber sein, idealerweise sollten es 120% sein …

      Oh, wow!! 120%?! Du hast da schon sehr hohe Ansprüche an deine Academy-Trainer!
      DG:
      Wir wissen es alle: Friseure kommen zum Seminar und nehmen 100% mit, aber manchmal vergisst man gute 15% und dementsprechend müssen Trainer 120% auf einem Seminar leisten, was die Umsetzung betrifft.

      Stimmt, das macht Sinn! Was ist denn noch wichtig für dich?  
      DG:
      Eine gute Trainer-Ausbildung ist für mich ein absolutes Muss!

      Welches Training ist denn das richtige für jemanden?
      DG:
      Das wissen die wenigsten: Man kann die Firma ansprechen, um eine Trainer-Ausbildung zu machen.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger
       

      Markus, du bist Barber-Angel. Warum?
      Markus Assel:
      Weil jeder ein Gefühl der Gleichwertigkeit braucht. Ich möchte mittellosen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und sie als König oder Königin fühlen lassen.

      „Jeder Mensch braucht ein Gefühl der Gleichwertigkeit.“

      Du bist eines der Gesichter der österreichischen der Barber Angels - wie bist du dazu gekommen?
      MA:
      Ich habe die Barber Angels einfach über Facebook angeschrieben. Das kann jeder tun. Kerstin Distler hat die Barber Angels von Deutschland übernommen und in Österreich aufgebaut. Wir sind stark in den Medien vertreten und viele Menschen finden toll, was wir machen. Das ist natürlich auch Image, aber niemals der Grund, weshalb ich es tue.

      Baut man über die Jahre Kontakt zu diesen Menschen auf?
      MA: Wenn ich durch Klagenfurt marschiere, treffe ich immer wieder jemanden, der ruft: „Hey, Barber Angel!“. Da kommt man natürlich ins Gespräch. Ich bin ja zwischen 10 bis 12 Mal im Jahr im Einsatz. Und auch meine Frau als Nichtfriseurin ist in der Organisation tätig und meine Kinder desinfizieren bei den Einsätzen Arbeitsmittel oder verteilen Goodie Bags.

      Auch wenn du so ausschaut, als wärest du eher ein Barber – du bist Farbspezialist!
      MA:
      Ja! Meine Steckenpferde sind Balayage und Blond.

      Was ist Trend in Sachen Balayage?
      MA:
      Balayage ist nach wie vor absolut Trend. In allen Farbkombinationen von total bunt bis zum kühlen Blond. Generell wird es sandiger, goldiger und weicher.

      Ist Balayage auch Männerthema?
      MA:
      Ja, aber seltener. Ich hatte schon Herren im Beach-Look, denen ich nach dem Haare schneiden, blonde Strähnen ins lange Haar empfohlen habe. Und das für 350 Euro!

      Das ist höherpreisig?
      MA:
      Ja - zumal ich an der Grenze zu Slowenien bin und das Preisniveau dort ein Drittel unter unserem liegt.

      … im Gespräch mit der Haarfee

      Guten Abend Daniel, endlich erwische ich dich wieder! Bei dir ist ja so einiges los. Aber nun kann ich wieder mit dir über deine Akademie sprechen und da gehen Gerüchte um … Sag mal ich habe gehört, dass du inkognito Interior-Partner gesucht hast? Stimmt das?
      Daniel Golz: Ja, ich habe Umbau-Dienstleister für Akademien und Friseur-Salons mit verdeckter E-Mail-Adresse und falschem Namen angeschrieben …

      Warum anonym bleiben, wenn man Daniel Golz ist?
      DG: Ich fand es für mich interessant, herauszufinden, wie Firmen auf neue Salons bzw. Konzepte reagieren und wie das Angebot ist. Welche Antworten bekommt man ohne die Marke Daniel Golz zu nennen. Welche Antworten bekommen die Friseure, die neu durchstarten oder auch schon lange im Geschäft sind und eine Neugestaltung wagen …

      Worauf hast du besonders Acht gegeben?
      Zu aller erst war für mich die Art und Weise der Kommunikation und Rückmeldung auf meine Anfrage wichtig. Aber auch die Schnelligkeit war für mich ausschlaggebend. In diesem Prozess habe ich auch viel darüber nachgedacht, wie wichtig schon der Erstkontakt von Kund*innen ist – auch wenn das nur schriftlich erfolgt.

      Wie meinst du das?
      DG: Weißt du … Die Kundenbindung beginnt bereits mit den Anfragen, die gestellt werden. Nur so  kann Vertrauen geschaffen werden und daraus Stammkund*innen entstehen.

      Der Privatsalon als krisenfestes Konzept, „nachwachsende“ Mitarbeiter*innen aus eigener Ausbildung und der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten auch für Jugendliche.

      Ein Gespräch mit Katja Ottiger

      Hannes, ihr habt in gerade feierlich euren zweiten Salon eröffnet. Warum jetzt, während alle von Krise sprechen, die Teuerung in aller Munde ist?
      Hannes Steinmetz:
      Weil wir erlebt haben, dass unser Konzept des Privatsalons einen Sicherheitsaspekt ausströmt, der gut wahr- und angenommen wird. Wir haben deutliches Wachstum bei Kunden und Umsatz und mit diesem Erfolg entwickeln sich auch unsere Lehrlinge positiv. Wir nutzen die Gunst der Stunde, um auf der einen Seite den nachwachsenden Talenten Möglichkeiten und Karrierechancen zu bieten und auf der anderen unseren kommerziellen Erfolg zu steigern. Oder einfach unternehmerisch denkend gesagt: Wenn andere sich überlegen, einen Salon zu schließen, ist ein guter Moment, einen Salon zu eröffnen.

      Der Standort ist abseits der Innenstadt – was spricht dafür?
      HS:
      Weil das eine der schönsten Wohngegenden Wiens ist und wir hier die Kundschaft finden, die unser Konzept schätzen wird. Wir haben lange gesucht und verschiedene Objekte geprüft. Den Expansionswunsch gab es schon vor der Pandemie, aber kein konkretes Datum und durch die Lockdowns waren wir, ehrlich gesagt, auch happy, dass es sich erst jetzt konkretisiert hat.

      Ursprünglich war in dem Friseursalon "Zwei Stühle" in Bremen eine Fahrradwerkstatt untergebracht. Wie der Name schon andeutet, gibt es hier nur zwei Bedienplätze - dafür viele Pflanzen und coole Vintage-Möbel, die das Wohnzimmerflair vollenden. „In meinem Salon ist nichts neu. Wir müssen keine neuen Ressourcen verbrauchen, um ein modernes Geschäft einzurichten“, beschreibt Hauke Füllgraf seine Einrichtungsphiolosophie und trifft damit den Zeitgeist. 

      Eingebettet in die Bremer Kunstszene bietet der Salon Platz für mehr als nur Haareschneiden: Die Ladenfläche teilt er sich mit einem Fashion-Secondhandgeschäft und einem Café, das Hauke Füllgrafs Kunden Kaffee und Kuchen serviert. 

      Dass Hauke Füllgraf diesen Salon eröffnen würde, kam nicht überraschend: Er ist Friseur in vierter Generation und wuchs schon im Salon seines Vaters auf. Nach einigen Jahren frisierend in Australien wurde er in Deutschland Trainer für Paul Mitchell. Seit 2022 verwirklicht er seine Träume nun in seinem eigenen Szenesalon "Zwei Stühle" in Bremen. 

      Viva Magenta 2023

      Pantone's Farbe des Jahres, Viva Magenta 18-1750, vibriert vor Elan und Kraft. Es ist ein in der Natur verwurzelter Farbton, der aus der Rot-Familie stammt und ein willkommenes Signal der Stärke ausdrückt. Viva Magenta ist mutig und furchtlos und ist eine pulsierende Farbe, die das Leben und seine Geschichten positiv beeinflussen darf.

      Viva Magenta ist ein neu animiertes Rot, das in purer Freude schwelgt, zu Experimenten und Selbstdarstellung ohne Zurückhaltung anregt, ein elektrisierender und grenzenloser Farbton, der sich als herausragendes Statement manifestieren darf, ob in Fashion, Design oder Beauty.

      Du, als Social Media Profi, legst doch bestimmt einen Schwerpunkt, auf das Thema Social Media für Friseur*innen …
      Daniel: Klar doch! Es sollen auch die Akademie Teilnehmer*innen von meiner Erfahrung profitieren. „Inside“ sieht die Akademie so richtig nach Social Media aus. Dafür habe ich einen eigenen Social Media Raum kreiert: Es gibt perfektes Licht zum Filmen, zum Arbeiten und natürlich auch für das Umsetzen von Instagram Stories. Social Media Tipps und Tricks sind bei jeder Schulung inklusive.

      Wie cool ist das denn?! Ein Social Media Raum? Der eignet sich bestimmt auch für Online Seminare?
      Daniel:
      In der Tat! Es ist ganz schön cool, dass der Aufbau für das Social Media Equipment in der Akademie wegfällt, denn meine Kameras kommen von der Decke. Man muss diese nur runterziehen und los geht’s - so Sachen fallen mir immer nachts ein! Das eignet sich dann perfekt dafür, Seminare über meine Facebook-Seite zu übertragen - for free natürlich!  

      Wow, und wie viele Leute sollen dann Platz haben?
      Daniel:
      50-60 Leute wären toll, wenn es sich um eine Präsentation oder einen Vortrag handelt. Zusätzlich ist ein 2. Seminar in einem separaten Raum möglich. Wenn es dann ums Eingemachte geht – ein großes Tages-Seminar, mit Vormittag Theorie und Nachmittag Praxis - da kann ich 18-35 Personen locker mit ausreichend Platz schulen.

      Und wo können Friseur*innen ihre Wünsche äußern? Bei mir?
      Daniel:  
      Das geht – wie soll es anders sein - über Social Media: Dafür steht meine Daniel Golz Tools Facebook-Gruppe zur Verfügung. Aktuell sind bereits 19.000 Friseur*innen dabei und genau aus diesem Pool an Input, erstelle ich den Lehrplan der Daniel Golz Akademie. Nicht ich entscheide was passiert, sondern alle anderen.

      Wie wird, wenn es soweit ist, deine Woche als angestellter Friseur, Blogger und Leiter einer Akademie aussehen?
      Daniel:
      Meine Salon-Woche beginnt am Donnerstag, bis Samstag arbeite ich regulär im Salon, mache meine Kund*innen glücklich; mach meine Chefin glücklich. Sonntag bis Mittwoch habe ich Zeit für den Rest: Meine Social Media Community, Bühnenauftritte, Shows, Reisen und Live-Seminare in der Akademie.  

      Hast du schon dein Trainer-Team zusammengestellt?
      Daniel
      : Da ich meine Akademie-Geheimnisse jetzt lüfte, bin ich gespannt, wer Interesse daran hat, Teil des Ganzen zu sein. Mein Traum ist, in naher Zukunft, ein großes Akademie-Team zu haben mit leidenschaftlichen Menschen, die Lust darauf haben.

      Woran erkennst Du eigentlich einen guten Trainer?
      Daniel
      : …

      Daniel?? Danieeeeeeel?!?! … OK, das wird er mir wohl beim nächsten Mal erzählen … Träum schön, Daniel, und hab eine Gute Nacht!

      Das ist ja cool! An so etwas hätte ich gar nicht gedacht! … Warum ist denn so eine Ausbildung so essenziell?
      DG:
      Da steckt eine starke Ausbildung dahinter. Friseure schimpfen oft über „selbst ernannte Friseure“, jedoch ist es das gleiche mit Trainern – auch diese müssen ausgebildet sein, damit man Seminar-Teilnehmer gut durch den Tag bringt.

      Was macht für dich ein professionelles Seminar aus?
      DG:
      Das ist einfach: Wenn die Friseure gar nicht merken, dass sie in einem Seminar sitzen – und obendrein ganz viel Spaß, Input und Information mitnehmen. Außerdem sollen meine Teilnehmer aus einem Seminar rausgehen und sagen „Ich habe den geilsten Beruf!“.

      Wo hast du denn deine Trainerausbildung gemacht?
      DG:
      Ich habe meine Ausbildung in Deutschland begonnen, international erweitert und in New York abgeschlossen. 3 ½ Jahre Zeit habe ich dafür investiert und auch mit kleinen Seminaren in den letzten Jahren aufgefrischt, damit ich nicht stehen bleibe, sondern weiter gehe.

      Hast du eine Empfehlung für Friseur*innen, wenn sie sich weiterbilden möchten? Es gibt so viele Seminare. Welches ist das richtige?
      DG:
      Wer schreibt, der bleibt – Punkte aufschreiben: Was will ich überhaupt? Ein weiterer Tipp ist, in Gruppen seine Erfahrung auszutauschen.
      Weiters kann man sich in der eigenen Firma umzusehen: Bin ich dort gut aufgehoben? Ich kann den Außendienst-Mitarbeiter nach Seminar-Planungen fragen.

      Wie hebst du dich ab?
      MA:
      Bei mir gibt es immer ein intensives Beratungsgespräch und einen Kostenvoranschlag. Da wird öfters mal geschluckt. Aber wenn sich die Kundinnen dann meine Instagram-Seite anschauen oder über diese Seite zu uns kommen, ist der Preis meist kein Thema mehr.

      Du arbeitest im Farbbereich mit #mydendity, die vom amerikanischen Hair Artist Guy Tang entwickelt wurde. Ist dir Friseur-DNA bei der Markenwahl wichtig?
      MA:
      Ich bin über Instagram auf #mydendity aufmerksam geworden und vom Farbkonzept total begeistert. Das bietet 70 Nuancen im Farb- und Tönungsbereich und ich kann mir im Baukastensystem jede Farbe selbst zusammenbauen.

      Hast du eine Lieblingsrezeptur?
      MA:
      Absolut! Meine Zaubermischung, die funktioniert immer! … Aber die verrate ich nicht. (lacht)

      Dein Tipp bei zu vielen Rotpigmenten?
      MA:
      Die Aufhellung macht das Ergebnis. Und die Zaubermischung. (lacht).
      Rot-Orange-Pigmente sind in Europa Standard. Die richtige Aufhellung funktioniert mit niedrigem Wasserstoff, ich arbeite mit maximal 6 Prozent, die kann ich 60-90 Minuten einwirken lassen und habe dann die richtige Basis, um ein schönes, kühles Blond zu glossen.

      Was bekommen Balayage-Kund*innen von dir mit nach Hause?
      MA:
      Wenn sie das Ergebnis auf lange Sicht haben möchten, empfehle ich immer die „MyHero“-Serie von Guy Tang. Das Collagen Repair Spray macht schönen Glanz ins Haar, auch wenn sich das Glossing herauswäscht. Und nach maximal 6 Wochen empfehle ich immer einen Nachfolgetermin zum Auffrischen.

      Ist der Nachfolgetermin preislich inkludiert?
      MA:
      Nein. Bei mir haben alle Kundinnen ein, zwei Wochen Reklamationsfrist. Sollte sich z.B. durch ein „Billigshampoo“ etwas verändert haben, bieten wir ein weiteres Glossing an.

      Du beziehst deine Produkte über die Schweizer Firma BLUEBOX, die seit 2018 in Österreich aktiv ist. Warum diese?
      MA:
      Weil ich absolut zufrieden bin. Ich beziehe alles, was ich brauche: von der Farbe übers Glätteisen bis hin zu Einweghandtüchern. Sie sind entgegenkommend und in der Kommunikation auf Augenhöhe. Ich bestellte nur, wenn ich etwas brauche und nicht, weil ich einen gewissen Umsatz machen muss, um zwei Prozent Bonus zu bekommen.

      Du warst lange Jahre TIGI-Kunde. Wie war das Aus für dich?
      MA:
      Ich bin mit Tony&Guy groß geworden, war 25 Jahre lang TIGI Kunde. Die Marke, die Trainer - das war für mich Familie und plötzlich macht es puff und alles ist vorbei. Das hatte sich nicht wirklich abgezeichnet, auch wenn es ein paar Gerüchte gab - bis dann im Herbst die Nachricht kam, dass mit 31.12.2021 Schluss ist.

      Und welche besonderen Erkenntnisse hast du daraus gewonnen?
      DG: Tja … Gerade beim Neustart muss man hinterher sein, denn jede einzelne Firma für sich macht gerade eine schwierige Zeit durch.

      Hast du Tipps für Kolleg*innen, die ihren Salon neugestalten wollen?
      DG: Die Anfragen-Mail muss so professionell wie nur möglich aufbereitet werden. Damit die Firma auch sofort sieht, dass man jemand ist, mit dem man weiterarbeiten kann. Das ist wie bei unseren Salon-Kund*innen: Wenn ich nicht ganz sicher bin, ob die Person auch wirklich zum großen 4h-Termin kommen will, da zögern wir ja auch, ob wir den Termin vergeben, oder nicht!

      Okey … und wie gewinne ich am besten das Vertrauen, damit man am Ende jemanden findet, der mir meine Wünsche erfüllt?
      DG: Nach einer professionellen E-Mail ist ein Telefonat in persönlicher Form der beste Weg, um gemeinsam ein Projekt umzusetzen. Das gilt für die Saloneinrichtung und Salon-Kund*innen.

      Wie hast du die finale Wahl getroffen, mit welchem Anbieter du zusammenarbeitest?
      DG: In der Endrunde waren von den acht Unternehmen drei, zwischen denen ich mich entscheiden musste. Alle drei haben sich gut um mich gekümmert und mir rasch Kataloge gesendet, damit ich sehe, was es überhaupt gibt. Ich musste mir einmal im Klaren sein: Was will ich denn überhaupt? Das ist wie bei Brautkleid-Kauf, so wie es mir schon viele Bräute erzählt haben: „Ich habe genau eine konkrete Vorstellung, aber die Kleider im Brautladen sind ganz andere.“ Genauso war es auch mit der Akademie.

      „In unserem von Technologie geprägten Zeitalter lassen wir uns von der Natur und dem, was real ist, inspirieren. PANTONE 18-1750 Viva Magenta stammt aus der Familie der Rottöne und ist vom Rot der Cochenilleschildlaus  inspiriert, einem der wertvollsten Farbstoffe aus der Natur sowie einem der stärksten und hellsten, den die Welt kennt.

      Verwurzelt im Ursprünglichen verbindet uns Viva Magenta wieder mit der ursprünglichen Materie und beschwört die Kräfte der Natur herauf, belebt unseren Geist und hilft uns, unsere innere Stärke aufzubauen.“ schwärmt Leatrice Eiseman, Executive Director, Pantone Color Institute vom Farbton des Jahres 2023.

      Wie kommt es zur Color of the Year?

      Unter sorgfältiger Recherche und auf Basis zahlreicher Trendanalysen halten die Farbexperten des Pantone Color Institute jedes Jahr Ausschau nach Farbeinflüssen. Inspirierenden Branchen, aber auch die Natur werden unter die Lupe genommen, um herauszuspüren, wo der gemeinsame (Farb-)Nenner liegt. Da wird unter anderem in der Unterhaltungs- und Filmbranche, in Kunstsammlungen und Werken neuer Künstler, in der Mode, in allen Designbereichen, an beliebten Reisezielen sowie in neuen Life- und Playstyles analysiert. Aber auch Technologien, Materialien, Oberflächenstrukturen gehören dazu. Die Pantone-Jahresfarbe soll einen holistischen Einfluss ausüben und in allen Bereichen Ausdruck finden können. 

      Viva Magenta haarfarbtechnisch interpretiert

      Wie gehe ich vor, wenn ich glaube, das richtige Seminar und den richtigen Trainer gefunden zu haben?
      Bevor man bucht, ist das wie bei einem Date: Das googelt man auch und nimmt ihn oder sie noch vor dem Treffen auseinander – warum nicht auch mit dem Trainer bzw. der Trainerin eines Seminars machen? Google, Instagram, Facebook, hat da viele Infos parat … Denn auch die Sympathie spielt eine Rolle für so einen Tag. 

      Und wenn sich jetzt ein Trainer in all deinen Anforderungen wiederfindet und total gerne, Teil des Academy Daniel Golz Team sein möchte - wo kann man sich bewerben?

      DG: Das ist super easy! Per Anruf, Whats App Business, Mail melden oder ein Brieftäubchen senden. Der Kreativität sind keine Grenze gesetzt. Einfach auf meine Webseite klicken ►Friseur - Blogger Daniel Golz – da ist alles drauf!

      Das ist ja spannend und klingt sooooo cool! … und noch einmal zurück zu deiner Akademie: Stimmt es, dass du inkognito nach einem Einrichtungspartner gesucht hast und haarsträubende Geschichten erzählen kannst?
      DG:

      Daniel? … Hallo? … Halloooooooooo! Oh, … schon eingeschlafen. Aber die Geschichte lasse ich mir beim nächsten Mal erzählen. Gute Nacht, Daniel, träum schön!

      Ausbildung? „Private Friseurschule – das macht für mich mehr Sinn.“

      Im Moment hast du gerade keinen Lehrling. Passt das Ausbildungssystem für dich?
      MA:
      Absolut nicht. Die Berufsschule bei uns ist so ein Thema, aber um es auf den Punkt zu bringen: altbacken. Wir haben den letzten Lehrling in Villach auf eine private Friseurschule geschickt - zweimal zwei Wochen zur Ausbildung für die Basics, um ihn gleich imSalon einsetzen zu können. Nach einem dreiviertel Jahr dann noch einmal zum Basic Cut. Darauf kann ich aufbauen und macht für mich mehr Sinn als Berufsschule. Das kostet Geld, aber Ausbildung kostet nun mal Geld.

      Ein Wunsch an deine Kolleg*innen?
      MA
      : Friseure sind prinzipiell geile Menschen und wir sind eine eigene Spezies! Was ich mir allerdings mehr wünschen würde, wäre eine bessere Community. Gerade im engeren Umkreis und dass der Neidfaktor nicht so hochgeschrieben wird.

      Wie meinst du das?
      MA:
      Ich habe lange allein gearbeitet und manchmal auch Kundinnen an Kollegen weiterempfohlen, bei denen ich weiß, dass sie beispielsweise Dauerwelle viel besser können als ich. Das ist nun mal nicht mein Metier. Wenn ich etwas nicht kann, dann sage ich das den Kundinnen ganz offen. Ich hatte dann aber schon den Fall, dass ich von Kolleg*innen angerufen wurde, was mir denn einfiele, einfach Kundinnen weiterzuschicken.

      Unabhängig von den Barber Angels, habe ich viel Kontakt zu deutschen Kolleg*innen und empfinde den Zusammenhalt in der Branche dort besser als bei uns in Österreich.

      Interessierst du dich eigentlich für Innungsarbeit?
      MA:
      Überhaupt nicht. Da bin ich ganz offen: Unsere Innung ist so altbacken wie unsere Ausbildung. Ich möchte niemandem zu nahetreten, aber es sind immer die gleichen Leute, mit denen sich nichts ändert. Und Kritik ist leider auch nicht angebracht.

      Jetzt hast du aber dein passendes Akademie „Brautkleid“ gefunden?
      DG: Genau. Letztendlich habe ich mich für den Anbieter entschieden, der engagierter und „up-to-date“ war - das ist IDEA Friseureinrichtungen. Ich dachte, dass es kompliziert werden kann, weil ich ja selbst auch nicht so einfach bin mit meinem Social Media Fokus und allem, was dazu kommt. Deswegen fiel die Auswahl auf die Firma, die so einen Umbau schafft.

      "Es kommt eine Kamera von der Decke bzw. eine Kameraführung fürs Handy, damit man direkt fürs Online-Publikum alles festhalten und sofort übertragen kann."

      Oh, cool! Wie High-Tech wird die Akademie Daniel Golz?
      DG:
      Es kommt eine Kamera von der Decke bzw. eine Kameraführung fürs Handy, damit man direkt fürs Online-Publikum alles festhalten und sofort übertragen kann. Aber auch der ein oder andere Schrank wird für Überraschung sorgen, da er sich in eine andere Richtung aufschieben lässt, als man es gewohnt ist. Alles, um mehr Arbeitsfläche zu schaffen und damit wir genau das tun können, was wir Friseur*innen so sehr lieben: uns kreativ auszutoben!

      Und welche Fläche wird die Academy Daniel Golz einnehmen?
      DG: Die Academy teilt ich in Schulungs- und Aufenthaltsbereich. Die Trainingsräume sind ca. 170m² plus gemütliche 100m² im vorderen Bereich zum Essen, Sachen abstellen oder Catering. Besonders cool ist, dass man alles schnell wegräumen bzw. schieben kann und der Raum ändert sich binnen Sekunden, dass man mehr Fläche zum Arbeiten hat oder man es sich kuscheliger machen kann bei kleineren Gruppen.

      Und wie knallig wird der Academy-Look sein? So verrückt, wie dein persönlicher Frisuren-Style?
      DG: Nö, denn ich mags minimalistisch und clean. Aber ein Hingucker werden die Stühle sein, die am ersten Blick für Irritation sorgen und man sich denkt „Ach du meine Güte! Wat it dat denn? Da kann man nicht darauf sitzen!“ Aber ich verspreche, die sind super angenehm!

      Ihr setzt auf das Konzept „Privatsalon“. Was heißt das?
      HS: Es ist mir wichtig, Friseurerlebnis auf einem Niveau zu bieten, das der gesamten Branche hilft - als positives Beispiel dafür, was Friseur sein alles kann. Und das zeige ich gern her.
       
      Wie am vergangenen Wochenende bei der ►Wella DACH Partner-Tagung?!
      HS:
      Richtig. Ich habe alle in den Privatsalon Steinmetz-Bundy am Opernring eingeladen, um über unser Konzept zu erzählen. Im Prinzip ist das nichts Neues, aber in der Gesamtheit ist es einfach gut überlegt. Das, was wir als Privatsalon bezeichnen, ist nichts anderes als in der Hotellerie das „Boutique-Hotel“…

      „Die Teuerung zieht die Erwartungshaltung an.“

      Also exklusiv, stylisch top und mit hohem Service. Macht die Teuerung keine Angst?
      HS:
      Privat mache ich mir natürlich meine Gedanken, aus kaufmännischer Sicht habe ich keine Angst. Im Hochpreissegment, in dem wir tätig sind, ist die Auswirkung für unsere Kunden nicht so schmerzvoll. Wir verwöhnen unsere Gäste, geben unser Bestes, zahlen unsere Mitarbeiter gut, haben die besten Produkte und Geräte, das muss einen höheren Preis haben, alles andere wäre absurd.

      DUENDE by ANNA BARROCA  @annabarroca

      Styling & Hair: Anna Barroca
      Photocredit: David Arnal
      Make-up: Anna González 

       

      Mit Viva Magenta hat Pantone ein kraftvolles Statement für 2023 vorgegeben.  Ob auf dem Kopf, den Lippen oder im Salon… Wir haben viele Ideen und Anregungen gesammelt, wie ihr diese pulsierende Farbe ins Salonbusiness integrieren sowie in eurem Salondesign kraftvolle Akzente setzen könnt.
       

      Viva Magenta im Friseur Salonbusiness

      Viva Magenta im Salon Interieur & Design

       

      Hast du einen Tipp für alle Salonbesitzer, die demnächst eine Salon-Umgestaltung wagen?
      DG:
      Ich habe gelernt, dass ich viele Firmen definitiv anschreibe und dass das persönliche Gespräch am Telefon essenziell ist, um seinen Standpunkt zu präsentieren. Außerdem ist es wichtig, sich vorher die wichtigsten Punkte zu notieren, um zu wissen: Was möchte ich?
      Genauso wie bei unseren Kund*innen heißt es bei der Salon-Gestaltung: 1. Wie viel hast du im Geldbeutel? 2. Was soll das Ergebnis sein? Und da man dann selbst Kund*in beim Interior-Anbieter ist, soll man sich hier auch perfekt auf die Fragen der Dienstleister vorbereiten. Wir Friseur*innen sind ja sehr emotionale Menschen – oftmals entscheidet schlussendlich das Bauchgefühl. Und wenn das sagt „alles super“, dann hat man die perfekte Firma an der Hand. Aber man sollte trotzdem immer offen sein für Neues sein und feste Vorstellungen zurückstellen, sich 2,3 Tage für neuen Input Zeit nehmen. Die ersten Entwürfe waren anders, als ich es im Kopf hatte, aber die Firma hat das Mögliche perfekt auf meine Wünsche zugeschnitten.

      Wann wird das offizielle Opening sein?
      DG:
      ich habe das aktuell alles frei gelassen. Zuerst findet die Eröffnung mit allen Friseur*innen aus meiner Community online statt. Da führe ich schon einmal durch meine Academy durch. Denn so etwas gab es auch noch nicht. Ich werde eine Online-Eröffnung machen und die große Live-Eröffnung mit Performance wird im Herbst verkündet.

      Oh, wie cool! Da muss ich mehr davon erfahren! Wie wird das genau ablaufen? ... und darf ich da auch dabei sein? ... Daniel??? Oh, schon eingeschlafen ... na gut, dann wünsche ich dir eine Gute Nacht und bis zum nächsten Mal.

      Wichtig ist, dass es „preiswert“ bleibt und dafür müssen wir uns sehr anstrengen. Ich glaube schon, dass durch die Teuerung die Erwartungshaltung anziehen wird.  Es wird der gewinnen, der die beste Leistung erbringt. Das gilt für alle Branchen, wie beispielsweise in der Gastronomie: Das gute Essen und der gute Wein ist nur die Hälfte, der Service muss genauso gut sein. Dann sind die Leute bereit, den Abend im Lokal, zu verbringen. Das ist beim Friseur genau das gleiche.

      Ihr habt in euren beiden Salons nun 16 Mitarbeiter. War es einfach, neue Mitarbeiter zu finden?
      HS: Zwei weitere mögliche Teammitglieder sind im Bewerbungsverfahren. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wachsen aus der eigenen Ausbildung nach, sie kennen uns von früher oder haben zum Teil ihre Ausbildung bei Bundy Bundy gemacht. Nach Unterzeichnung des Mietvertrages für den neuen Standort haben wir das Team am Opernring gleich vergrößert, um neue Kollegen für den neuen Salon einzuarbeiten.

      Auf welches Arbeitszeitmodell setzt ihr?
      HS: Wir setzen schon lange auf individuelle Lösungen, die Menschen- und Mitarbeiterorientiert sind und damit haben wir großen Erfolg. Das würde ich mir übrigens auch für die Ausbildung wünschen.

      „Ich wünsche mir Teilzeitmodelle für Jugendliche.“

      Teilzeitmodelle für Lehrlinge?
      HS:
      Ja. Ich würde mir wünschen, dass Teilzeitmodelle auch für Jugendliche möglich wären. Es ist nicht mehr zeitgemäß, Lehrlinge in der Ausbildung 40 Stunden zu beschäftigen. Das kommt dieser Generation nicht mehr entgegen und da muss sich rasch etwas ändern, bundesweit und über alle Branchen hinweg.

      Wir brauchen Fachkräfte in allen Bereichen. Der duale Weg ist ein absolutes Erfolgsmodell, aber wenn wir Jugendliche für eine Lehrausbildung gewinnen wollen, müssen die Rahmenbedingungen an die nachwachsende Generation angepasst werden, sonst machen sie die Lehre aus rein ursächlichen Gründen nicht mehr.

      Hannes, ich danke dir für deine Zeit, gratuliere zum tollen, zweiten Privatsalon und wünsche euch weiterhin alles Gute!
       

      Über Markus Assel

      • 1 Salon in Eberndorf, Kärnten: "Haare von Assel"
      • 1 Friseurin | 1 Assistentin | derzeit keinen Lehrling
      • Barber Angel seit 2018
      • Haare von Assel Facebook 

      Was ist plötzlich mit den Menschen los? Ratlosigkeit bei erfahrenen Praktikern, großes Thema in den Medien und ertragreiches Material für die Beratungsorganisationen.

      Wie gehen wir mit Menschen um, für die alles selbstverständlich zu sein scheint, wo genetisch Leistung und Erfolg voneinander getrennt scheinen, die äußerst ich-zentriert wirken und empfindlich. Oftmals nahe an der Krankmeldung oder gar nach einer Kritik dem Burnout nahe. Schwindende Loyalität dem Arbeitgeber gegenüber und diesen zu wechseln, fällt plötzlich leicht. Menschen, die unabhängig ihrer Performance eine herausragende Bezahlung fordern und denen es scheinbar nie genügt. Ende des Klischees.

      Eines ist sicher: Kein Klischee, die Angst einen Arbeitsplatz zu verlieren und danach womöglich arbeitslos zu sein, existiert nicht mehr in der Form, wie sie vor 20 Jahren noch Kraft hatte. Seine individuellen Bedürfnisse zurückzustellen, weil sonst „schmeißen die mich vielleicht raus“ scheint nicht mehr notwendig zu sein. Und seine individuellen Bedürfnisse mitzuteilen, war ein wichtiger Punkt der Erziehung der letzten 20 Jahre. Das haben wir nun davon. Wir, damit meine ich die Mehrzahl der ab 35-jährigen. Hätten wir uns eventuell auch damals getraut, was sich jüngere Menschen heute trauen, wenn wir nicht schlimme Sanktionen gefürchtet hätten?

      Ich möchte die Überschrift gerne beantworten: Ja, Menschen zu führen ist ein Dilemma; zerrissen sein zwischen Forderungen. Und die sind quantitativ gewachsen. Dies ist die neue Realität und mit dieser müssen wir umgehen. Sie darf uns nicht mehr aufregen und wir dürfen sie nicht mehr bewerten. Sie ist weder gut noch schlecht, sie ist schlicht normal.

      Umgang mit Forderungen

      Wenn uns das gelingt, können wir die Forderungen anerkennen und klarmachen, sie zu verstehen, ohne sie abzuwerten. Also kein „wie kann man so denken“ mehr.

      Forderungen anerkennen bedeutet allerdings nicht, Forderungen bedingungslos zu erfüllen.

      Denn, auch der Chef darf seine Forderungen aussprechen und gleichermaßen Verständnis erwarten. Und er darf nicht nur, sondern er muss in manchen Fällen einen pädagogischen Auftrag erfüllen. Zu lehren, wie Arbeiten funktioniert, wie Arbeitsgemeinschaften funktionieren. Bitte, ich meine das absolut nicht zynisch und möchte nicht falsch verstanden werden. Wo in ihrem jungen Leben, ist denn gelernt worden, wie Betriebe funktionieren. In der Vergangenheit verhalfen Ferienjobs oder Nachbarschaftshilfe recht früh zu einem Eindruck von der Arbeitswelt.

      Eintritt in eine Arbeitsgemeinschaft

      Ich halte es für zumutbar, verantwortungsvoll und langfristig erfolgversprechend, jungen Mitarbeitern deutlich zu machen, dass sie in eine Arbeitsgemeinschaft eintreten, deren Zusammenhalt vorrangig ist. Nur, wenn diese Arbeitsgemeinschaft zuverlässig funktioniert, bedeutet das größtmöglichen Erfolg aller. Individuelle Bedürfnisse sind somit nachrangig, nicht gleichgültig, sondern lediglich nicht vorrangig.

      Es ist kein Eintritt in die Heilsarmee, sagt Reinhard Sprenger.

      Weitergehen

      Unsere Kunden sind diejenigen, die entscheiden, ob es morgen weitergeht mit dieser Arbeitsgemeinschaft. Dem „Weitergehen“ wird sich also alles andere unterordnen müssen. Die Kunden entscheiden über wirtschaftliches Leben oder wirtschaftlichen Tod.

      Und das Wort „Weitergehen“ sagt bereits, dass es einen Gang davor gab, um das Unternehmen zu erschaffen, in das gerade jemand eintritt. Dafür haben andere hart gearbeitet. Dies nicht zu gefährden, ist eine Verantwortung und Pflicht.

      Alina Hackenbergs Karriere sucht Ihresgleichen: Abitur, Jahrgangsbeste in der Meisterschule und direkt danach der eigene Salon mit 450m². Ausgewogene Farbgebung trifft auf klassische Eleganz. Gegensätzliche Stile harmonieren perfekt: Opulente Kronleuchter und barocken Kunstwerke werden ergänzt durch 70er Jahre Elementen wie der senfgelben Tresen und hellen Fellteppichen. 

      Hier und da findet man auch Elemente, die zur Pantone Farbe des Jahres 2023 passen - der Salon strahlt durch und durch feminine Eleganz aus, ganz nach dem Motto "Viva Magenta". 

      www.alenahackenberg.de

      Mal eben schnell den Salon neu einrichten ist natürlich utopisch, nicht nachhaltig und vor allem kostspielig. Also wie umgehen mit der Farbe Pink, wenn man die Trendfarbe 2023 auch ins Design Viva Magenta integrieren möchte?

      Alle Details zum neuen Farbton ►Link

      Mit diesem neuen Salon hat sich Shan Rahinkhan in Sachen Luxus selbst übertroffen. Sein Salonkonzept im Berliner KaDeWe trumpft mit 450m² lässiger Eleganz in schwarz und gold auf: lackiertes Lamellendesign, Colourbar mit eindrucksvollem Farbrad, schicke Champagnerbar und eine 12 Meter lange LED-Wand. „Diese Fläche läutet eine neue Ära des Luxus ein, wie es sie noch nicht gegeben hat“, freut sich Shan Rahimkhan

      Timo Weber, General Manager des KaDeWe: „Der neue Luxury Salon von Shan Rahimkhan im KaDeWe bereichert das Beauty- und Wellness-Erlebnis für unsere Kundinnen und Kunden im großen Stil. Mit dem Salon entsteht ein neuer Place-to-be, an dem die Schönheit im Mittelpunkt steht. Unser umfangreiches Angebot von Kosmetik-Treatments, Gesichts- und Nagelpflege wird dabei durch unser Personal Shopping Team, das während der Behandlungen für persönliche und individuelle Style-Beratung zur Verfügung steht, komplettiert.“

      www.shanrahimkhan.com

      Ich spreche über die Einstellung während der Arbeit. Also in der vereinbarten Zeit oder anders benannten Grenzen.

      Noch einmal, ich halte das für zumutbar, verantwortungsvoll, ehrlich und langfristig erfolgversprechend. Ich halte das für eine Basis, wo sich Menschen binden. Ein Unternehmen kann Menschen nicht binden, es wäre auch unanständig, aber es kann eine Kultur schaffen, an die sich Menschen gerne binden. Sich jetzt zu ducken und zu denken, keine Kritik mehr äußern zu dürfen, und jeden Urlaub genehmigen zu müssen, damit bloß keiner geht, alles zuzulassen, schafft keine Bindung, sondern Verachtung.

      Wir dürfen den neuen, normalen Erwartungen nicht aggressiv begegnen oder hysterisch, wie es zahlreich in Betrieben passiert, wir müssen kommunizieren.

      Und wem das nicht gefällt, der darf sich einen passenderen Arbeitsplatz suchen. Lieber weniger Mitarbeiter als die falschen.

      Die Chefrolle ändert sich hin zum Coach des Teams. Damit wird er auch hoffentlich gezwungen, zu überlegen, was er anstelle dessen künftig nicht mehr tut bzw. weniger tut.

      Neulich las ich etwas über den Trend „Upskilling“, also gerade jetzt Weiterbildung, Weiterbildung, Weiterbildung... Das wäre die Waffe gegen den Trend der Resignation. Ich würde so einen Arbeitgeber bitten, mich endlich mal arbeiten zu lassen, um meine Aufgaben zu erfüllen. Und wenn dann das „Upskilling“ nicht aufhört, vermutlich gehen. Also reden wir doch weniger über Menschen und mehr mit ihnen, dann lässt sich auch die richtige Dosis Weiterbildung herausfinden.

      Was für ein Dilemma... 

      Guido Paar

      Lesen Sie auch  Woher kommt das? Antworten auf Führungs-Dilemma

      Dr. med. Monika Herma-Boeters ist Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie und antwortet auf Guido Paars Gedanken. 

       

      Farbtopf mit viel Auswahl

      Weitergehen mit neuen MitarbeiterInnen ...

      Auf jokira.de findet ihr FriseurInnen in ganz Deutschland, die spannende neue Jobs, kreative Salonkonzepte und wertschätzende ArbeitgeberInnnen suchen.

      Credit v.l.n.r. C.Alimyakubov | Lara SH | Olymp

      Einen neuen Anstrich gefällig? Wie wäre es mit einer Magenta Wand oder einer neuen Fassade? Dabei kann man sich im vielseitigen Farbspektrum des Magentaversums gut bewegen und Kontraste setzen.

      Außerdem gibt es auch richtig geile Tapeten, so mit Flamingo und so … Farbe in diese trübe Welt zu setzen hat was.

      Frisch renoviert

      Hackenberg Friseursalon setzt auf das trendige Farbspektrum und hat im frisch renovierten Salon geschmackvoll und dezent Keycolours eingesetzt. Die ganze Einrichtung findet ihr hier: ► LINK

      Möbel leihen

      Einfach mal im Fundus von Möbelverleihern stöbern.

      Da kann man so ziemlich alles finden und farblose Ecken gezielt aufpeppen. Ein Designerstuhl, besondere Lampe, überdimensionierte Vasen sind echte Hingucker.

      Auch Kunst kann man leihen. Ein großes Bild mit Fokus-Ton Pink oder einem Magenta-Rahmen füllt den Raum mit neuem Anspruch.

      Olymp setzt auf Umfeldgestaltung

      Credit: Olymp

      Tapete Graze | Idee Olymp

      Das empfehlen die Innenarchitekten-Profis von OLYMP

      "Die Pantone Trendfarbe des Jahres 2023 - Viva Magenta - ist mit ihrer Leuchtkraft und den naturnahen Rottönen extrem aufmerksamkeitsstark und zieht damit die Blicke auf sich. Für den trendorientierten Salon empfiehlt sich ihr Einsatz ganz besonders im Dekorationsbereich, bei Handtüchern und Umhängen oder im Bildbereich.

      Für sehr langlebige Saloneinrichtungselemente empfehlen wir bei der Farbwahl eher neutralere Magenta Farbtöne. Diese bleiben über einen längeren Zeitraum modisch aktuell und lassen sich mit den eher kurzen Zyklen des trendigen Zeitgeistes dennoch harmonisch kombinieren. Insofern fließen die jährlich wechselnden Farbtrends auch bei uns eher in die Umfeldgestaltung ein und finden sich weniger in unseren Möbelentwürfen und Einrichtungselementen. In Wandtapeten-Motiven und dekorativen Accessoires wird die neue Trendfarbe Viva Magenta 2023 sicherlich auch auf die gestalterischen Empfehlungen unserer OLYMP-Innenarchitekten Einfluss nehmen."

      Und dann wäre da noch das Thema Dienstleistung und Produkte. So richtig Farbe ins Blickfeld rückt Viva Magenta, die auserwählte Pantone Trendfarbe für 2023. Haut, Haar und Salonalltag magentasieren geht, wie, das lest ihr im ► Teil 1 Mit diesen Ideen bereichert Viva Magenta euren Salonalltag.

       

      Andere Ideen: Dann schreibt uns, wir freuen uns auf euren Input unter pr@imSalon.de.

      Herr Krombholz, Sie sind der Gründer der Wertegemeinschaft ‚Der faire Salon‘. Seit wann gibt es diese Gemeinschaft?
      Rene Krombholz:
      2008 habe ich das Projekt ‚Der faire Salon‘ ins Leben gerufen, im Zuge der Entstehung der Discountbetriebe und Dumpingpreise. Damals bin ich, wie viele andere Unternehmer auch, angegangenen worden, warum sind die so billig und ihr so teuer. Bei der Recherche wurde dann sichtbar, dass es sich nicht nur um ein anderes Geschäftskonzept, sondern auch um eine andere Art der Dienstleistung handelt, darauf wollte ich aufmerksam machen.
      Die Mitarbeiterlöhne unter Tarif, übelste Arbeitsbedingungen, das fand in den Medien sofort Anklang. Aber über abgespeckte Dienstleistungen, anderer Materialeinsatz, Schnellabfertigung bis hin zu un- oder angelernten Mitarbeitern und Schwarzgeldern, darüber ist bis heute zu wenig bekannt.

       

      Im Chat-Interview mit Juliane Krammer

      Wann war der Zeitpunkt, an dem du wusstest, dass du Friseur werden willst?
      CS:
      Ich war 9 Jahre alt, als ich meinen Barbies die Haare abschnitt. Meine Mutter hat sich daraufhin beschwert, dass die Puppen so teuer sind … aber ich ließ mich nicht aufhalten und wollte mehr Haare schneiden. Zu Weihnachten bekam ich einen Trainingskopf geschenkt und war ab dann nur mehr mit diesem beschäftigt. Diese standen immer auf meiner Fensterbank im Kinderzimmer … Insgesamt 9 Stück nutzte ich zum Üben und dann startete ich meine Ausbildung.

      Wie kam es dann zur Ausbildung? Bist du den klassischen Weg der Friseurausbildung gegangen?
      CS
      : Um zu testen, wie ich in Punkto Kommunikation klarkomme, habe ich ein Praktikum gemacht. Mein Ausbilder war vom Fleck weg von meiner Fähigkeit begeistert.

      Du bist gehörlos! Wie war das für deinen damaligen Chef?
      CS:
      Ich habe ihn gefragt, ob er sich vorstellen kann, mich als Lehrling einzustellen. Er wollte es probieren und hat mir die Chance gegeben.

      Wie war es in der Berufsschule für dich?
      CS:
      Schwierig. Wir waren 29 Schüler*innen und ich kam mit dem Tempo nicht nach, da ich nicht schreiben und Lippen lesen gleichzeitig kann. Am Ende des Unterrichts musste ich alles vom Nachbar abschreiben. So ging es für mich nicht weiter. Ich wollte einfach einen guten Abschluss haben.

      Retro, Nostalgie und Symmetrie

      Wes Anderson Film-Fans fühlen sich in diesem Salon in Berlin Kreuzberg bestimmt bestens aufgehoben, denn dieses Interior Konzept bedient sich Elementen, die besonders edgy, aber nicht überladen sind. Betritt man die Kreuzberger Depandance der Schnittstelle umhüllt einen pures Retro- und Nostalgie-Gefühl - wohl dosiert. Denn ohne schrill zu sein, holen die knalligen Farben ab und bringen Freude und machen Lust zu verweilen. Symmetrie spielt in diesem Salon ein große Rolle und vermittelt ein angenehmes "Aufgeräumt-sein". Dabei macht das Farb-Kontrastspiel neugierig, die weiteren Räumlichkeiten - ja sogar die Waschplätze oder Wartebereiche zu entdecken. 

      Der Waschplatz erinnert mit seinen Fliesen im zarten Peach an ein Hallenbad der Jahrhundertwende. Stilvoll mischen sich Lounge Sessel in Blau und Teppiche im grafischen Style der 60er Jahre das Entré auf. 

      Vielleicht ein Zufall - oder pure Absicht: Wir fühlen uns in der Schnittstelle in sämtliche Kino-Abende zurückversetzt von Grand Hotel Budapest bis zu Darjeeling Express oder doch wie zu Hause bei den Royal Tenenbaums. Die Wes Anderson Ästhetik hat uns in diesem Salon absolut abgeholt. 

      Mit der ►Inflationsausgleichsprämie bis zu 3.000 Euro können Chefs ihren Mitarbeiter*nnen etwas Gutes tun. Die Prämie ist steuer- und abgabenfrei und kann einmalig oder auch in Teilen bis Ende 2024 ausbezahlt werden. Diese Inflationsausgleichsprämie ist Teil des „Gesetzes zur temporären Senkung des Umsatzsteuersatzes auf Gaslieferungen über das Erdgasnetz“. Der Bundesrat hat sie am 7. Oktober 2022 beschlossen.

      Bei Friseur Erik van Geul in Viersen (NRW) befürwortet man die Ausgleichsprämie. Wir haben nachgefragt.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger

      Weniger ist mehr. Kate Hudson ist seit Jahren ihrer Persönlichkeit treu und belebt ihr langes blondes Haar immer nur mit sanften Akzenten. Bei ihren jüngsten Red Carpet Auftritten überzeugte sie mit einem sanftem Rosé Blush

      Wella Artist, Silvia Schweitzer empfiehlt für diesen Look 'Peach Blush' gemischt mit „Pearl Blonde“ von Color Fresh Mask, ein Ton der ein Rosé Pfirsich in helles Haar zaubert und einem sehr kühlen Blond wieder eine besondere Note verpasst. Zum wunderbar rosigen Hautton Kate Hudsons passt das besonders gut.

      Mehr zur Trendfarbe ► Peach Blush

      How to get Leni's Colour

      Alle Welt schaut auf Leni Klum und ihre wechselnden Hairstyles. Dabei steht die Natürlichkeit immer im Vordergrund. Silvia Schweitzer, Wella Artistin, gefällt das hellere irisierende Braun besonders gut. Um dieses Ergebnis zu erzielen, empfiehlt sie die beiden Trendnuancen ‚Cool Espresso‘ und ‚Peach Blush‘ der Haarfarbe Color Fresh Mask, gemischt in gleichen Teilen.

      Mehr zur Trendhaarfarbe ► Peach Blush

      Leni Klums soften Long Bob würde Nina Voraberger, Qualitätstrainerin bei Wella Austria, würde sie mit dem Glätteisen Passé weise stylen. Allerdings niemals ohne Hitzeschutz (z.B. Eimi thermal Image). Für die Extraportion Glanz mit einem Finish (z.B. Eimi glam mist) veredeln.

      'Cool Espresso', der neue Trendton von Color Fresh Mask ist der kühle Schlüssel für einen starken Partylook wie von Dua Lipa, erklärt Wella Artistin Silvia Schweitzer.

      Mehr zur Trendfarbe ► Cool Espresso

      Nina Voraberger, Qualitätstrainerin Wella Austria, empfiehlt für diesen Look den Einsatz der Rundbürste. „Nach der Haarwäsche das Haar mit einer Feuchtigkeitscreme (z.B Perfect Me von Eimi) versorgen und anschließend das Haar über eine große Rundbürste glatt föhnen.“

      Die elegante Langhaar-Raffinesse wird mit einem Half-Up-do nochmal in Szene gesetzt. Hierfür einfach die Haare aus dem Gesicht fixieren (z.B. mit Eimi mistify me light) und mit einem Haargummi am Hinterkopf festigen.

      Im exklusiven imSalon Gespräch berichtet Rosemarie Titzmann aus Bonn über ihre Motivation auf die 4-Tage-Woche umzustellen und den Salon samstags zu schließen. 

      Unternehmensberater und Friseurfreund Thomas Langer gefiel das Interview und liefert nun ein Video-Gesprächs-Follow-up mit Rosemarie Titzmann.

      ► zum Interview mit Rosi Titzmann

      Was ist faire Bezahlung?
      RK:
      Das hängt natürlich immer von der Leistung ab, aber in einem fairen Salon ist es ein wechselseitiges Geben und Nehmen. Es gibt auch eine Bringschuld vom Arbeitnehmer zum Arbeitgeber. Unter Fairness verstehe ich auch ausreichende Umsätze der Mitarbeiter, um bessere Löhne zu finanzieren – wobei viele Unternehmer bis heute nicht wissen, was machbar und was erforderlich ist.

      Ich würde heute nicht mehr fair sagen. Tatsächlich würde ich fair durch nachhaltig ersetzen. Der faire Salon ist nichts anderes als ein nachhaltiges Konzept, aber nicht nur in Umwelt und Ökologie, sondern hauptsächlich sozial unter den Menschen. Da fängt für mich Nachhaltigkeit überhaupt erstmal an!

      Ist der Mindestlohn ein Anfang?
      RK:
      Wir haben in Deutschland die Situation, dass viele Betriebe nicht in der Lage sind, das zu zahlen. Die Rahmenbedingungen passen nicht. Das erste Drittel der rund 85.000 Salons in Deutschland hat einen Jahresumsatz unter 22.000 Euro und ist damit umsatzsteuerbefreit. Diese Betriebe sparen 19 % und können das bei ihrer Preiskalkulation herausrechnen. Das ein Monatsumsatz von 1.833 Euro.  Nach Abzug aller Kosten wie Miete, Waren, Energie, Versicherungen ergibt sich oft ein Unternehmereinkommen in Höhe der Mitarbeiterlöhne.

      Das zweite Drittel der deutschen Salons (32,4 %) erwirtschaftet einen Umsatz von unter 125.000 Euro pro Jahr. Nimmt man den letzten Wella EVA Betriebsvergleich (2018) so ist daraus ein durchschnittlicher Gewinn von 19,1 % erkennbar – heute wahrscheinlich sogar weniger. Bedeutet aber im günstigsten Fall 19,1 % Gewinn von 125.000 € = 23.875 € per Jahr oder 1.990 € Unternehmereinkommen im Monat. (Brutto) Wovon sollen hier höhere Löhne gezahlt werden?

      Wie konntest du die Lehrzeit abschließen?
      CS:
      In Essen gibt es ein Berufskolleg. Das ist eine berufsbildende Schule des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) für hörgeschädigte Jugendliche. Ich bin zum Arbeitsamt und habe den Antrag gestellt und ab dem 2. Lehrjahr gewechselt. Zwei Mal im Jahr war ich für 6 Wochen am Stück dort – inklusive Übernachtung im Internat. So konnte ich erfolgreich meine Ausbildung abschließen. Das war eine der schönsten Zeiten in meinem Leben.

      "... das Arbeiten mit Maske war für mich sehr schwierig. Ich konnte keine Lippen lesen ..."

      Und wie kam es zu deinem eigenen Salon?
      CS:
      Mein Konzept hatte ich bereits 2019 ausgearbeitet, ist aber aufgrund von Corona wieder in der Schublade verschwunden. Dann startete ich in einem neuen Salon, aber das Arbeiten mit Maske war für mich sehr schwierig. Ich konnte keine Lippen lesen, ich wollte aufhören, war depressiv … hab alles hinterfragt. Nachdem die Masken in den Salons keine Verpflichtung mehr waren, hatte mich mein Mann an meine Salon-Idee erinnert.

      Bildest du in deinem Salon aus?
      CS:
      Im Moment ist das nicht der Fall, da ich in der Aufbauphase bin … Aber seit 2013 war ich in drei verschiedenen Salons unter anderem auch für die Lehrlingsausbildung verantwortlich und veranstaltete Übungsabende. Es kommen auch immer mehr Anfragen rund um Workshops für gehörlose Friseur*innen. Das ist ein Projekt, an dem ich gerade dran bin.

      Wissen deine (Neu)Kunden schon vorher, dass du gehörlos bist? Bzw. gibt es Regeln oder Richtlinien in deinem Salon, die es in "herkömmlichen" Salon nicht gibt?
      CS
      : Ich kommuniziere das über Google und Social Media, dass ich nur von den Lippen ablesen kann. Die meisten wissen das und kommen auch durch Empfehlungen. Habe mir in den Jahren meiner Tätigkeit viele Stammkund*innen aufgebaut und bin bis Ende des Jahres fast komplett ausgebucht. Nur noch einzelne Termine sind frei. Das Feedback überwältigt mich!

      Du hast Lust in diesem coolen Salon zu arbeiten?Auf JOKIRA.de findest du Stellenangebote bei Schnittstelle Berlin!

      Erik und Ronald, ihr nutzt die Inflationsausgleichsprämie. Wie?
      Erik van Geul:
      Die Inflationsprämie ist steuer- und abgabenfrei und wir nutzen diese als Möglichkeit, unseren Mitarbeitern eins zu eins unsere Wertschätzung auch finanziell zu zeigen. Wir alle müssen gemeinsam durch die Krise kommen, auch wenn das für uns bedeutet, weniger Gewinn zu machen. Die letzten Jahre waren hart, aber auch da haben wir die Corona-Prämie ausbezahlt, und dafür u.a. selbst auf Urlaubsreisen verzichtet.

      Unser Inflationsschlüssel: „39,5 Stunden x 4,33 Wochen x 1 Euro“

      Die Inflationsprämie auszahlen heißt in euren Zahlen: 171 Euro pro Monat netto zuzüglich zum Gehalt für Vollzeit-Mitarbeiter. Wie schlüsselt ihr das auf und wie lang habt ihr vor, das zu zahlen?
      Ronald van Geul:
      Bis Ende 2024 ist ein ziemlich langer Zeitraum, den uns die Regierung hier zur Verfügung stellt. Wir werden schauen, wie sich die Preise und Löhne in diesem Zeitraum entwickeln. Aber derzeit geben wir 1 Euro pro Stunde als freiwillige zusätzliche Leistung dazu. Bei Vollzeit heißt das: 39,5 Stunden x 4,33 Wochen x 1 Euro. Wer der Meinung ist, er wolle weniger arbeiten, bekommt entsprechend weniger. Gerade wir kleinen Unternehmen können versuchen, die Dinge gerechter und besser zu machen als die Großen.

      In den letzten 5 Jahren habt ihr regelmäßig Lohnerhöhungen durchgeführt – um wieviel Prozent?
      EvG: 2017 haben wir den Salon mit allen Mitarbeitern aus dem Konkurs übernommen. Der Salon war damals im Billigsegment angesiedelt, in dem generell auch weniger Trinkgeld bezahlt wird. Die Mitarbeiter lagen damals bei einem Stundenlohn von 9,10 Euro. Jetzt sind wir bei 15 Euro (NRW Tariflohn aktuell in unser TG 13,20 Euro) was eine beinahe 65 prozentige Erhöhung ist. Mit steigenden Preisen ändert sich auch die Klientel. Es steigert sich das Trinkgeld und das Arbeitsumfeld ändert sich positiv. Je teurer du wirst, desto weniger schauen die Leute auch aufs Trinkgeld. Derzeit können wir nur an der Gewinnschraube drehen. Wir kommunizieren auch gegenüber unseren Kunden, dass wir unseren Mitarbeitern faire Löhne zahlen und mit Refill Produkten, Aluminiumrecycling und Haare sammeln für Hair Help the Ocean, den Umweltgedanken leben und uns in der Region sozial engagieren.
       

      How to get Bella Hadid's Haircolor:

      Wella Artist, Silvia Schweitzer, empfiehlt für Bella Hadids Glamour-Look die neue Trendnuance 'Cool Espresso' der Color Fresh Mask. „Die Nuancierung sorgt für eine Farbe wie satte bittere Schokolade im Haar“, so Silvia Schweitzer. Bei Bella Hadid kommt dies perfekt zur Geltung.

      Mehr zur Trendfarbe ► Cool Espresso

      Styling-Tipps:

      Wella Austria Qualitätstrainerin, Nina Voraberger ergänzt die reichhaltige Farbe mit einem simplen Styling. Keep it sleek ist wichtig ist bei solchen Looks“, weiß Nina Voraberger und empfiehlt, dem Haar einen satinierten Glanz zu schenken. Hierzu eignet sich am besten Eimi Shape Me. Dafür einfach eine kleine Portion auf dem Kamm verteilen und das Haar vom Seitenscheitel in die gewünschte Form bringen.

      Um einzelne Strähnen zu bändigen, Haar mit einem kleinen Hochsteckbürstchen in Form bringen.

      Das Video-Gespräch zwischen Thomas Langer und Rosi Titzmann

      Wie viele Mitglieder hat ihre Wertegemeinschaft?
      RK:
      Es sind knapp 200 Friseurunternehmen, bundesweit verteilt. Man muss bestimmte Maßstäbe erfüllen und sich auch verpflichten, Kriterien einzuhalten. Wir haben schon über 600 Bewerber abgelehnt.

      Was hat ein Friseurunternehmer davon, Mitglied zu sein?
      RK:
      Wir präsentieren diese Unternehmen detailliert auf unserem Portal, wo Kunden einen nachhaltigen Friseur in ihrer Nähe finden können. Wir publizieren auch sehr viel auf unseren Medienkanälen. Es gibt einen Salonfinder, verschiedene Werbematerialien, Zertifikate, Gütesiegel, etc. Durch die Annahme der Kriterien entstehen auch für Kunden Vorteile. Ständige Weiterbildung, ehrliche Beratung, Qualität bei den Produkten, ausreichend Zeit für die Behandlung, das ergibt eine andere Dienstleistung wie im Billigsalon – muss aber auch kommuniziert werden.

      Ist es für den Endkunden eigentlich ein Thema, ob ein Salon faire Löhne zahlt?
      RK:
      Jein, das ist ein Problem. Das ist wie beim Tierwohl und der Umwelt, wenn es ans eigene Portemonnaie geht, dann streiken die Verbraucher. Das haben wir auch. Dennoch müssen wir an diesem Thema weiterarbeiten, Transparenz bieten und aufklären.  Es werden auch weiterhin Menschen zum 10 Euro Friseur gehen.

      Was ist das Lohnkriterium in ihrer Wertegemeinschaft?
      RK:
      Mindestlohn oder Tarif sind absolutes Minimum. Aber auch die Weiterbildung und Förderungsmaßnahmen für Mitarbeiter sind darin enthalten. Die meisten unserer Mitglieder zahlen übertariflich, wie es sich künftig entwickelt, das kann ich noch nicht absehen.

      Orientierung am Mindestlohn bedeutet aber auch, dass der Friseurberuf in der Öffentlichkeit damit weiter der ‚Niedriglöhner‘ bleibt. Ist es denn fair, dass der Friseur, unter den am niedrigst bezahltesten Jobs in Deutschland ist?
      RK: 
      Nein, das ist sogar unfair, hängt aber unmittelbar mit der Wertschöpfung im Friseurhandwerk zusammen, die bei uns weit abgeschlagen von anderen Gewerken, ganz am Ende der Skala steht.
      Das wiederum hat mit den (zu niedrigen) Preisen, aber auch der Beratungsqualität zu tun.

      Bei uns im Salon beteiligen wir die Mitarbeiter an den Gewinnen. Sobald wir unsere Kostenabdeckung erreicht haben, werden die Überschüsse gleichmäßig verteilt. Das motiviert, ist aber zugleich harte Arbeit. 

      "Der Kunde entscheidet über den Wert unserer Arbeit."

      Reden Sie darüber mit ihren Kunden?
      RK:
      Wir müssen lernen, wieder Dinge zu erkennen und darüber zu reden, die für uns scheinbar normal sind. Der Kunde entscheidet über den Wert unserer Arbeit. Unsere Arbeit ist eine andere wie in den Billigsalons, das fängt mit aufmerksamer Beratung an und hört mit ausreichender Zeit für die Behandlung auf.

      Wer altbewährtes gutes Handwerk ins Moderne übertragen möchte, kann das nur mit Fairness und Nachhaltigkeit.

      Sie tun seit Jahren sehr viel für die Branche: Briefe an Politiker, Pressearbeit. Was war denn ein ermutigendes Erlebnis im vergangenen Jahr?
      RK:
      Es war Vieles ermutigend, vor allem in meinem direkten Umfeld. Für mich war es gut, wie viele politische Medien auf die Friseurindustrie aufmerksam geworden sind. Wir erhalten vermehrt Anfragen, ob für Talkshows, TV Statements, aber auch von Politikern. Auch die Suchanfragen nach entsprechenden Friseuren auf der Portalseite www.der-faire-salon.de sind während der Pandemie rasant gestiegen.

      Sie prangern vor allem die große Friseurarbeitslosigkeit an. Gibt es da bereits Feedback?
      RK:
      Das Friseurhandwerk leidet massiv an einem Fachkräftemangel, während der Steuerzahler monatlich rund 10 Millionen Euro für arbeitslose Friseure/innen ausgibt. Die wiederum beschäftigen sich lieber vielfach mit Schwarzarbeit – ein unfairer Wettbewerb! Es sollte Sanktionen für jeden Arbeitslosen geben, der sich nicht anstrengt, um in seinem Beruf zu arbeiten. In diesem Punkt gehört mehr getan und ich schau’ jetzt schon mit Grauen auf das Bürgergeld.

      "Ich möchte den Unterschied zwischen Billigsalons und fair zahlenden Salons an die Öffentlichkeit bringen"

      Welche nächsten Schritte dürfen wir vom ‚Der Faire Salon‘ erwarten?
      RK:
      Wir werden den fairen Salon jetzt noch stärker bewerben und mit Themen in die sozialen Netzwerke gehen, wo wir vor allem das Preisschema der Billigsalons thematisieren. Ich möchte an die Öffentlichkeit bringen, wie Preise in Discountsalons im Vergleich zu fair zahlenden Salons zustande kommen. Das wurde bisher noch gar nicht gemacht.

      Wie viel Zeit planst du für die Beratung ein?
      CS:
      5-15 Minuten – so wie in anderen Salons auch.

      Wie können potenzielle Arbeitgeber*innen gehörlose Friseur*innen finden?
      CS:
      Ganz einfach: auf einer Schule für Gehörlose. Es gibt viele, die gerne diesen Beruf ausüben wollen, glauben aber, dass das nicht funktioniert.

      Was wünscht du dir für andere gehörlose Friseur*innen oder diejenigen, die es werden wollen? Was hat dir gefehlt?
      CS:
       Gebärdensprache!!!

      Was unterscheidet die Ausbildung von dir zu Friseur*innen, die hören können?
      CS:
      Ich musste Vieles neu kennenlernen und mich viel vorbereiten, als ich keinen Gebärdensprache-Support in der Schule hatte. In der Meisterschule gab es einen Online-Dolmetscher. Über Laptop, Mikro und Bild haben wir uns verständigt. Das machte das Lernen einfacher, aber der Dolmetscher war natürlich mit Kosten verbunden.

      Um Mitarbeitern mehr zahlen zu können, müssen die Preise erhöht werden. Wie viel?
      EvG:
      Beim Herrenservice sind wir von 14 Euro im Jahr 2017 auf heute 34 Euro angestiegen, haben seit längerer Zeit Unisexpreise und im letzten Jahr die Preise bei Schnitt, Styling, Pflege und Farbe generell um 25 Prozent angehoben. Natürlich geht das alles einher mit einer kontinuierlichen Steigerung der Qualität und des Services. Im Sommer dann kam die Inflation. Im Zuge der Mindestlohnerhöhung zum 1. Oktober haben wir linear 13 Prozent auf alles aufgeschlagen. Damit konnten wir die 20 Prozent Lohnerhöhung umsetzen.

      „Wir werden unsere Kosten trotz allem eins zu eins weitergeben.“

      Die nächste Welle wird dann Anfang nächsten Jahres kommen, so lange haben wir noch einen guten Abschluss mit unserem Stromanbieter. Auch wenn wir einen kleinen Puffer aufgebaut haben, geht es auch im nächsten Jahr Schlag auf Schlag weiter, denn wir wollen immer vor der Welle bleiben. Es werden alle sparen müssen, aber wir werden unsere Kosten trotzdem eins zu eins weitergeben.

      Ihre Wünsche?
      RK:
      Ich wünsche mir Wachstum für den Fairen Salon und seine Mitglieder. Ich kann viel reden und anleiern, hier könnten unsere Mitglieder noch mehr tun. Die Wertegemeinschaft „Der faire Salon“  ist ein hervorragendes und in die Zeit passendes Alleinstellungsmerkmal, damit kann sich jeder Salon vor Ort abheben – wenn es nach Außen kommuniziert wird.

      Das gilt aber für alle Friseure. Wir sollten mutiger werden und darüber reden, was unser Handwerk wirklich wert ist und was wir leisten. Wir haben einen sozial geprägten Beruf. Haare abschneiden ist doch nur eine Seite, wir berühren Menschen, wir berühren Seelen und ich möchte nicht, dass das verloren geht.

      Herr Krombholz, vielen Dank für Ihre Arbeit und den Einsatz für Friseure und weiterhin viel Erfolg.

       

      Weitere Informationen zum ‚Fairen Salon‘ finden FRISEURE hier:

      https://friseur-news.de/der-faire-salon/fuer-interessenten 

       

      Was empfiehlst du anderen gehörlosen Menschen, die gerne das Handwerk Friseur lernen wollen und sich nicht sicher sind, ob das klappt?
      CS:
      Zeig was du kannst, erkläre deutlich, wie man am besten miteinander kommunizieren kann und bringe den anderen Gebärdensprache bei. Das macht Spaß! Es ist auch ein Mehrwert für den Salon, wenn Team-Mitglieder mit gehörlosen Kund*innen kommunizieren können. Es ist manchmal nicht einfach, aber es geht!

      Gibt es bei dir auch Friseur-Smalltalk?
      CS:
      Ja, klar! Als Friseur habe ich gelernt, über den Spiegel Lippen zu lesen. Wenn nun jemand sehr schnell spricht, ohne Punkt und Komma, da kann es schwierig werden. Aber da mach ich darauf aufmerksam und das funktioniert. Genauso wurde meine Aussprache durch meinen Job viel besser, früher war diese nicht so klar und deutlich! Somit ein Win-Win: Hektische Kund*innen kann ich somit Entschleunigen und selbst lerne ich auch dazu!

      Vielen Dank, Christoph, für dieses sehr spannende Chat-Interview! Alles Liebe für die Zukunft!

      Habt ihr Ausfälle bei den Kunden?
      EvG:
      Wir sind im Schnitt zu 90 Prozent ausgebucht. Wir können auch wirklich aktuell nicht klagen, in den letzten Monaten hatten wir 14 Bewerbungen, haben sieben Gespräche geführt und drei neue Mitarbeiter gefunden. Hier können wir auch auf die Unterstützung von Authentic Beauty Concept, Kérastase und Redken zählen, die die neuen Mitarbeiter dank ihrer Seminarangebote im Laufe des Jahres schnell auf unser Leistungsniveau bringen werden.

      Ihr werbt als Arbeitgeber mit 26 statt 24 Urlaubstagen, plus Freizeit an Heiligabend und Silvester, 1000 Euro nach Ende der Probezeit. Geht es nicht mehr ohne Goodies?
      RvG: Es lohnt sich immer, in Mitarbeiter zu investieren. Umso schneller Lücken im Team aufgefüllt werden, desto besser ist das für die Gesundheit aller und das Geschäft. Wer bei uns die dreimonatige Probezeit positiv abschließt, bekommt zusätzlich 1000 Euro ausbezahlt - nach drei Monaten gehe ich auch davon aus, dass derjenige das Geld eingespielt hat. Der Kunde, der einen neuen Mitarbeiter wirbt, bekommt einen Salongutschein im Wert von 500 Euro und für alle Mitarbeiter, die mehr als 10 Km Fahrweg haben, gibt es einen Tankgutschein über 50 Euro.

       

      Motivierte MitarbeiterInnen findet ihr auf JOKIRA Friseurjobbörse 

      jokira.de 

      Die Friseurbranche ist eine der, ich sage es mal vorsichtig, kriminelleren Branchen und eine mit schlechterem Ruf. Die Gastro beispielsweise hat es geschafft, ihr schlechtes Image allgemein zu polieren. Auch wenn es 10-15 Prozent der Topsalons sind, die sich Gedanken machen, das Image gerade zu rücken, gelingt es nicht so gut. Kleinstgewerberegelung, Reisegewerbe, offene Ladenkassen … Gefühlt jeder kennt jemanden, der schwarz arbeitet.

      „Mitarbeiter sollen entspannt ihr Privatleben genießen.“

      Da muss dringend etwas getan werden. Wir möchten, dass unsere Leute ihre Arbeitsleistung bei uns erbringen und nicht wegen eines schlechten Mindestlohns gezwungen sind, zusätzlich zu Hause zu arbeiten. Sie sollen entspannt ihr Privatleben genießen. Und dafür müssen nicht zuletzt Unternehmer die Rahmenbedingungen schaffen und der Staat für einen fairen Wettbewerb sorgen.

      Über Friseursalon Erik van Geul
      1 Salon in Viersen, NRW seit 2017
      7 Mitarbeiter*innen  


      Du suchst einen Job oder Friseurmitarbeiter*nnen?
       

      Auf jokira.de, der Friseurjobbörse in Deutschland, wirst du fündig!  

      "Widerstand lässt wachsen", was das eigentlich bedeutet, erklärt Dr. Reinhard Sprenger im Videotalk mit Guido Paar. 

      Jede Führungskraft weiß, wie wichtig es ist Entscheidungen zu treffen, da hat man oft Mitarbeiter gegen sich. Sprenger erklärt, weshalb es wichtig ist, hiermit richtig umzugehen und weshalb man sich dem auch stellen muss. "Eine Führungskraft, die immer geliebt werden will, die ist im Unmöglichen zu Hause.

      Und dann geht es auch schon um den inflatorisch verwendeten Begriff Motivation. Dr. Reinhard Sprenger setzt da lieber auf andere Begrifflichkeiten und unterscheidet zwischen Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit. Hier setzt die Aufgabe der Führungskräfte an, es den Mitarbeitern zu ermöglichen, ihre Talente, ihre Leistungsfähigkeit zu entfalten.

      Jugendstil Feeling im Steinmetz-Bundy Privatsalon

      Vanessa Steinmetz-Bundy und Hannes Steinmetz expandieren mit ihrem Steinmetz-Bundy Privatsalon in den 19. Wiener Gemeindebezirk, Döbling. Das neue Konzept in der Billrothstraße 55, das an den Flagship-Salon am Wiener Opernring erinnert, nimmt 83m² ein.

      Wie soll es auch anders sein, bedient man sich hier in Punkto Interieur stilistisch an der Jugenstil-Epoche. Dabei erstreckt sich eine Tapete im Art Deco Stil über den Servicebereich mit Rezeption. Goldene Lampen an der Decke und im Sitzbereich runden das Ganze wahrlich ab.

      Das warme und einladende Ambiente wird mit zarten kühlen Petroltönen, die in den Behandlungsstühlen und in der Tapete wiederzufinden sind, ergänzt. Vor allem die an der Wand angebrachten Heizkörper im Vintage-Stile versetzen in ein elegantes Wiener Wohnzimmer Anfang des 20. Jahrhunderts.

      Genauso erinnern die schwarzen Stühle im Nebenzimmer an die Zeiten der Wiener Werkstätte. Samthocker und coole Vasen holen das Interieur in die Gegenwart.

      Beflügelt durch das Tragen der Schutzmasken während der Coronazeit und täglich „befeuert“ durch die Feeds sozialer Netzwerke stehen Augenbrauenstyles hoch im Kurs. 

      Dass Augenbrauen eine besondere Aufgabe zu kommt, ist nichts Neues. Brows rücken Gesichtszüge in den Fokus, strecken das Gesicht optisch, setzen gezielte Konturen, schaffen andere Dynamiken. Brows sind mehr denn je Ausdruck von Fashion und Zeitgeist aber auch Individualität, Kreativität und nicht zuletzt auch einem Hauch Exzentrik. 

      Leistungsbereitschaft = Motivation

      Leistungsfähigkeit = Fähigkeit gut zu arbeiten

      Und wie sieht es eigentlich aus mit Lob? Ist es heutzutage noch zielführend und sind ein Umfeld der Leistungsfreude und Sinnstiftung nicht passender? Und wie ist es konkret beim Friseur und im Salon?

      Guido Paar schafft es immer wieder, mit seinen GesprächpartnerInnen komplexe Themen unterhaltsam und alltagsverständlich zu besprechen. Und so macht auch dieser Videotalk Spaß zu schauen und gibt wertvolle Impulse für die tägliche Arbeit mit Teams und einzelnen MitarbeiterInnen. 

      Vanessa Steinmetz-Bundy: Modernste Ansprüche an Ambiente und Design

      „Mit unserem neuen Salon in der Billrothstraße 55 bringen wir die Exklusivität und Atmosphäre des Steinmetz-Bundy Privatsalons aus der Wiener Innenstadt nun auch in den 19. Bezirk. Für die Kund:innen bedeutet das: Höchste Kunst des Hairstylings in einem Salon, der das gesamte Know-how von Steinmetz-Bundy virtuos mit den modernsten Ansprüchen an Ambiente und Design verbindet. Es liegt uns am Herzen, dass jeder Besuch in unserem Privatsalon fachlich und menschlich ein besonderes Erlebnis ist“, freut sich Vanessa Steinmetz-Bundy, Geschäftsführerin des Steinmetz-Bundy Privatsalon.

      Wir finden: ein gelungenes Interieur Konzept mit viel Wiener Charme!

      Eyecatcher in Sachen Eyebrow

      Wir haben Eyecatcher in Sachen Eyebrow zusammengestellt, die, gerade wenn es festlich wird, als Inspirationsquell dienen können:

      Dr. Reinhard K. Sprenger ist der profilierteste Führungs­experte Deutschlands. 1953 in Essen geboren studierte er Philosophie, Psychologie, Geschichte, Sport und Betriebswirtschaft. Seine Bücher „Mythos Motivation“, „Das Prinzip Selbstverantwor­tung“, „Vertrauen führt“, „Radikal führen“ und „Das anständige Unternehmen“ haben das Führungsver­ständnis vieler Manager nachhaltig verändert. Mit seinem Werk „Die Entscheidung liegt bei dir!“ erreicht er auch eine große Zahl privater Leser. Nebenbei ist er Rockmusiker, der drei eigene Alben veröffentlicht. 1985 promoviert er zum Doktor der Philosophie und erhält den Carl-Diem-Preis für seine Dissertation »Nationale Identität und Modernisierung«. Sprenger lebt in Winterthur/Schweiz und Santa Fe/New Mexico.

       

      Sehen Sie auch Teil 1 des Salon Gespräches mit Guido Paar und Dr. Reinhard Sprenger zum Thema "Führungskräfte haben einen Störungsauftrag"

      Nach 17 Jahren am renommierten Wiener Schwarzenbergplatz schloss das Wella Studio im April diesen Jahres dort seine Türen. Nun, ein halbes Jahr später, startet die Wella Company am neuen Standort EURO PLAZA im 12. Bezirk. 

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Hi Can, am 20. November startet die WM. Du selbst warst bei der EM 2016 und WM 2018 als Kader-Friseur mit dabei. Wie kam es dazu?
      CA:
      Das hat sich so ergeben … Ich führe drei Salons und seit Jahren kommen zu mir Fußballer, Musiker und auch andere Promis – und wenn man einen guten Eindruck hinterlässt, dann wird man weiterempfohlen. Da der ein oder andere Kunde von mir in großen Clubs spielt, wurde ich davor schon zu Auswärtsspielen „einberufen“. Dann kam eins zum anderen und ich war als Teil des Nationalelf Teams in Frankreich und Russland dabei.

      Was wird alles eingepackt, wenn man zur EM oder WM gerufen wird?
      AC:
      Das erste Mal wusste ich selbst noch nicht, was ich alles einpacken soll. Man ist natürlich aufgeregt. Tatsächlich habe ich dann alles mitgenommen, was ich sonst täglich in meinem Salon brauche. Das ganze Equipment musste mit. Davor habe ich jede einzelne Maschine gecheckt und für den Einsatz startklar gemacht.

      Du hast drei Läden, wie handhabt man das während eines solchen Einsatzes?
      AC:
      Ich bin nicht die ganze Zeit vor Ort geblieben, wegen meines Daily Business und auch meiner Familie. Somit bin ich für die Termine hingeflogen.

      Nutzten alle Spieler dein Service?
      AC:
      Ich habe fast den ganzen Kader geschnitten und natürlich war auch der ein oder andere Trainer mit dabei. Das war alles super strikt geplant: Training, Interviews, … und dann eben auch der Haarschnitt von mir.

      Mario Krankl ist Friseurweltmeister, Salonbesitzer, Creative Director, Entertainer, Session Stylist, Show-Macher … Der Friseurstar über berufliches Glück und Karrieren der Zukunft in einem nicht automatisierbaren und daher zukunftsträchtigen Beruf.
       

      Der 3D Rundgang durch das Wella Studio Wien lohnt sich

      Wo wird gearbeitet? Im Hotelzimmer?
      AC:
      Das deutsche Camp war wirklich gut eingerichtet, um optimal arbeiten zu können. Es gab auch Hoteleinrichtungen mit Salons, die ich nutzen durfte. Aber ich habe die Spieler auch schon in Hotelzimmern frisch gemacht.  

      Frisurentrends passieren auch oft am Rasen, was zeichnet sich denn für diese WM ab?
      AC:
      Es gab immer Jahre, in denen bestimmte Stilrichtungen geprägt wurden. Vor 10 Jahren sah man viele Irokesen und Mohawk-Looks, Under-Cuts ohne Übergänge, … Jetzt merkt man, dass wieder natürliche Looks auf dem Rasen zurückkommen. Aber einheitliche Trendfrisuren gibt es bei den Spielern meist gar nicht mehr, die wissen schon was sie wollen und haben ihre Signature-Looks.

      "Es kommt dann schon mal vor, dass meine Freunde sagen: Jetzt schau dir mal das Spiel an und nicht die Haare der Spieler ..."

      Wie siehst du dir ein Spiel an? Liegt der Fokus beim Spiel oder bei den Looks?
      AC:
      Ich habe jahrelang selbst Fußball gespielt. Für mich ist es unglaublich, Kindheitslegenden dank meines jetzigen Berufs zu begegnen. Die Spiele sehe ich mir aufgrund der technischen Leistung an und weil ich eine Leidenschaft für die Nationalelf entwickelt habe … aber ja, sehr oft analysiere ich meine eigene Arbeit, die am Rasen zu sehen ist, oder die von Kolleg*innen. Es kommt dann schon mal vor, dass meine Freunde sagen: Jetzt schau dir mal das Spiel an und nicht die Haare der Spieler (lacht).

      Hast du zum Abschluss eine Anekdote für uns?
      AC:
      Ich bin ein Typ, der lässt Geschichten gerne da, wo sie passiert sind. Das ist auch ein Grund, warum viele meiner prominenten Kunden wieder zu mir kommen. Eines kann ich sagen: Sie sind zwar Superstars, machen viel für die Fußballwelt und Deutschland, sind Idole, … aber genauso ganz normale Jungs, die behandelt werden wollen wie du und ich. Ich war selbst überrascht, wie bodenständig alle sind, wenn man über Familie, Freunde, … Alltägliches spricht.

      Danke Can für das Gespräch und alles Liebe für die Zukunft!

       

      Fußballprofis bei Can Avci

      Schnappschüsse aus dem Salon (Credit: Can Avci)

      „Zu dumm für die Schule - mach eine Lehre!?“

      „Wenn du zu dumm für die Schule bist, dann mach eine Lehre!“ Dieses Vorurteil eines Lehrers, wird der damals 14-jährige Gymnasiast nie vergessen. Er war kreativ, handwerklich geschickt und ehrgeizig. Er wollte wahnsinnig gern Friseur werden. Was ihm diese Entscheidung schwer machte? Dieser Satz des Lehrers!

      „Ich hatte die Wahl zwischen mittelmäßigem Akademiker und echter Berufung.“

      Der damals schon zielstrebige Jugendliche wollte auf keinen Fall zu den „Dummen“ der Gesellschaft zählen. „Ich hatte also die Wahl zwischen einem mittelmäßigen Akademiker oder meiner echten Berufung“, so Mario Krankl, der sich für Letzteres entschied.
       

      Friseur sein macht glücklich

      Heute ist er glücklich als Friseur und erfolgreich mit diesem Lehrberuf - allen Zweiflern zum Trotz. Er ist Friseurweltmeister, betreibt einen eigenen, exklusiven Salon in Salzburg, bildet Lehrlinge aus und bietet Friseur*innen einen tollen Job. Er ist Creative Director des KLIPP Fashion Team, Goldwells Global Ambassador und wird aufgrund seiner einzigartigen Shows und Fotoarbeiten als Künstler wahrgenommen. Die Friseurbranche feiert ihn als „Rockstar“.

      Raum für Austausch, Information und Lernen am Puls der Zeit

      Am 13. November fand die Neueröffnung statt. Das Wella Studio Wien verspricht ein frisches Kompetenzzentrum für kommende Generationen an Hairstylist*innen zu werden; bei der Neugestaltung gehen Funktionalität und Ästhetik in Kombination mit einem 360° Seminarangebot Hand in Hand:

      Mit multifunktionalem Workshopraum, der sich in zwei Praxisräume unterteilen lässt, mit flexiblen Arbeitsplätzen und Spiegeln und einem Empfangsbereich im Wohnzimmerfeeling. Im digitalen Contentraum, ausgestattet mit reichlich technischem Know-how, werden Webinare produziert und Online Education gestreamt. Die cleane Atmosphäre des Studios sorgt für freies Denken und modernes Lernen

      Initiiert und konzeptioniert wurde das Studio von Senior Education Managerin Birgit Keppel (►Das Interview lesen) und dem renommierten Architektenbüro Windstärke 7 ZT-GMBH

      Das neue Wella Studio – die Key Facts:

      • Kurzbeschreibung: Funktionale Schulungsräumlichkeiten mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für eine zukunftsorientierte Ausbildung.
      • Standort: EURO PLAZA, Kranichberggasse 2/EG, 1120  Wien
      • Größe: 460 Quadratmeter 
      • 24 flexible Praxisplätze, funktionale Workshopbühne 
      • Opening: 13. November 2022 
      • Architekturbüro: Windstärke 7 ZT-GMBH

      Über Can Avci

      Barber Can Avci ist Barbier und BaByliss-Ambassador. 2010 gründete der gebürtige Berliner in Kreuzberg seinen ersten Barbershop „Cutbusser“. Mittlerweile führt er mit seinem „Fade Club“ drei Barbershops. Zu seinen Kunden gehören bekannte Wirtschaftsleute, prominente Musiker, Schauspieler und auch Sportler, wie auch die Spieler der deutschen Nationalmannschaft.

      Das liest sich, als hätte Mario Krankl die richtige Entscheidung getroffen, als er seine Lehrausbildung machte.

      "Meine Karriere ist kein Wunder, sondern das Resultat dessen, dass ich damals MEINEN Weg gegangen bin."

      „Meine Karriere ist kein Wunder, sondern das Resultat dessen, dass ich damals MEINEN Weg gegangen bin. Sehr beunruhigend ist aber, dass sich der Mindset meines Lehrers immer noch nicht wirklich geändert hat und das, obwohl die Fakten für eine Lehrausbildung sprechen“, so Mario Krankl. Und nach Jahrzehnten der internationalen Kreativarbeit weiß er um das Potential der Friseurbranche, sorgt sich aber gleichzeitig um dessen Zukunft!
       

      Der Friseurberuf ist kein Beruf zweiter Klasse (mehr)


      Mario Krankl möchte seine Strahlkraft noch stärker dafür nutzen, diese Message zu vermitteln: Der Friseurberuf ist kein Beruf zweiter Klasse (mehr)! Gut gemachtes Friseurhandwerk ist mittlerweile sehr wertvoll und bietet tolle Karrierechancen.

      Allerdings fürchtet der gebürtige Salzburger, dass dieses Handwerk bald eine Seltenheit sein wird. Und das obwohl der Friseurberuf nicht automatisierbar und daher zukunftssicher ist. „Das ist wie mit dem Klimawandel: Es muss uns JETZT gelingen, ein Bewusstsein für die neuen Chancen dieses Lehrberufs zu schaffen!“ Sonst wird es zu spät sein.

      Und er ist unermüdlich in Sachen Imagebildung unterwegs: Ob bei der kürzlich veranstalteten ►KAO Salon Global Experience in Amsterdam mit seiner spektakulären Kollektion „Cubes & Squares“ vor mehreren Tausend Friseur*innen.

      „Nur so geht es: miteinander!“

      Oder als Charity-Show-Act: Zugunsten aus der Ukraine geflüchteter Waisenkinder verzichtete er auf sein Honorar und lukrierte gemeinsam mit seinen Branchenkolleg*innen Christine Wegschaider, Bertram K und Tetyana Aleks bei der "Hair for Hearts Show" auf dem ►imSalon Wien Messe Event 10.000 Euro.

      „Diese Charity steht für Empathie in Zeiten, wo es aufgrund der Multikrisen gar nicht mehr so leicht fällt, sein Herz für andere zu öffnen, ABER NUR SO GEHT ES. MITEINANDER.“, ist Mario Krankl überzeugt und freut sich auf weitere Aktivitäten von „Hair for Hearts“ und die Imagearbeit einer verkannten Branche.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger


      Birgit, nach zehn Jahren in Deutschland und der Schweiz, bist du zurück in Österreich. Was hat dich dazu bewogen?
      Birgit Keppel: Einer der Hauptgründe ist ein familiärer, ich wollte wieder näher bei meiner Familie sein. Nach zehn Jahren kam ich aber auch an den Punkt, Veränderungen zuzulassen und finde es beruflich wieder megaspannend zurück zu sein. Auch wenn es immer noch dieselbe Firma ist, ist es gefühlt neu und anders. Tief in meinem Herzen bin ich einfach Österreicherin.

      Welchen Herausforderungen siehst du dich gegenüber?
      BK:
      Wir befinden uns in einer Zeit, in der viel im Umbruch herrscht. Eine der großen Herausforderung ist es, mit neuen Denkansätzen das Friseurbusiness zu bewegen.  

      Dein erstes Projekt ist die Neugestaltung des Wella Studios, das am vergangenen Wochenende eröffnete. Warum wurde das Studio am Schwarzenbergplatz nach 17 Jahren geschlossen und ein neues konzipiert?
      BK:
      Ein guter Moment innezuhalten ist immer, wenn ein Mietvertrag ausläuft und das war in Wien der Fall. Und da uns bewusst war, dass sich viele Synergien in unmittelbarer Nähe zu unseren Büros leichter nutzen lassen, fiel die Entscheidung für das neue Studio auf den Standort Europlaza.

      Außerdem wollten wir uns bewusst verkleinern. Die digitale Welt hat uns verändert, große Shows haben an Bedeutung verloren. Egal wo ich sitze, kann ich mich mit der Welt verbinden und sie zu mir reinholen. Ein Studio nutzt man heute anders als vor zehn Jahren.

      Worauf hast du bei der Konzipierung des Studios besonders Wert gelegt?
      BK: Mein Hauptanspruch war, ein multifunktionales „Cosy Home“ zu bilden. Dabei hatte ich drei Stichworte: Betonoptik, Holz und der Touch of Wella-Red. Da war mir besonders wichtig, einen guten Flow zu schaffen, wo Leute zusammenkommen, wo kommuniziert werden kann, das Handwerk im Zentrum steht und man sich trifft, um das soziale Lernen auszuleben. Dabei ist ein großer Herzenswunsch von mir in Erfüllung gegangen, ein Studio von Anfang an zu verantworten und zu leiten.

      Das Studio ist nicht mehr direkt in der Stadt, stellt sich die Frage: Wie ist die Anbindung?
      BK:
      Einer der wichtigen Punkte in meinem Kriterienkatalog war natürlich auch die öffentliche Anbindung - U6, U4, Badener Bahn, sowie die Busse 7A und 15A und letztendlich auch die Nähe zur Autobahn von allen Richtungen. Und es gibt ausreichend Parkmöglichkeiten.

      Was hat das neue Studio, das es am alten Standort nicht gab?
      BK: Wir wollen natürlich mit dem neuen Studio einen noch viel größeren Beitrage zum Thema Nachhaltigkeit leisten, deshalb etablieren wir gerade die „Cut Climate Change Zertifizierung“. Neu wird ebenfalls unser eigens errichteter Content-Room sein, in dem wir unsere Education-Inhalte zum Teil selbst produzieren können und somit Trend gerichteten Content anbieten Vor allem aber auch die Multifunktionalität des Workshopraumes mit zeitgemäßem Flair zeichnet dieses Studio aus. Wenn man hier durch die große schwarze Industrial-Tür geht, ist das auch symbolträchtig, denn sie steht für Handwerk.

      Worauf setzt ihr in der Education zukünftig euer Augenmerk?
      BK:
      Uns ist eine Kombination aus Offline und Online Education wichtig, was uns letztlich in eine hybride Lernwelt bringt. Mir persönlich ist es schon lange ein großes Anliegen  Online Education voranzutreiben und das nicht erst seit Corona, mein erstes Webinar habe ich 2013 gemacht. Corona hat dem Ganzen lediglich einen kleinen Booster gegeben, obwohl das Interesse derzeit - nicht überraschend - etwas zurückgeht. Jeder scheint froh zu sein, sich wieder persönlich  sehen zu können.

      Credit: Karin Hackl

      Die für die Weiterbildung eines Friseurs wichtigen Komponenten zu vereinen, und das mit der Fokussierung auf Craft und Color, sind sicher unsere wichtigsten Elemente. Aber klar, am Ende des Tages muss ein Friseur eine Gesamtdienstleistung schaffen von der Beratung, über die Pflege bis zum holistischen Look.

      2019 schloss das Wella Studio in Linz. Seitdem setzt ihr auf Education an wechselnden Standorten in Oberösterreich. Wie wird das angenommen?
      BK:
      Oberösterreich ist, was die Education betrifft, nach wie vor eines unserer stärksten Gebiete in Österreich. Nachdem wir aus einem Studio zentral  agieren, bewegen wir uns je nach Flächendeckung sehr regional und fokussieren unsere individuellen Einsätze nahe am Friseur. Unsere Locations sind Hotels oder Partnersalons, aber auch die Wifis. Je nach Format nutzen wir diese Partner und das funktioniert sehr gut.

      Vor welchen Herausforderungen steht die Wella Austria Company derzeit?
      BK:
      Wir haben als Branche momentan sehr viele Unbekannte. Es bedarf neuer Wege und Konzepte und ich denke, die Gewinner werden die Mutigen sein. One fits all gilt nicht mehr, sondern individuelle, sehr persönliche Umsetzungen garantieren heute Erfolg.  Und um das zu können, müssen wir die Kundenbedürfnisse kennen und verstehen. Es ist wichtiger denn je, sich selbst zu fragen: Wer bin ich und was passt zu mir? Und wirklich hinter den Antworten zu stehen. Genau hier liegt die Herausforderung für uns: Die Branche individuell zu begleiten. Die Salon-Landschaft verändert sich, neben den großen Salons  haben wir derzeit 60 Prozent EPUs, da gilt es, individuell zu agieren, um für die Menschen das Optimale zu finden. Als Wella Company ist es unser Ziel den Markt zu bewegen.

      Eine unserer Stärken ist, dass wir auch in Zukunft einen starken Fokus auf „Professional“ setzen, das ist unser Key-Bereich. Mit der Vielfalt unsere Marken können wir auf die unterschiedlichen Konzepte gut reagieren. Und dass wir   fokussierter geworden sind, ist unser Vorteil: Wir als Wella Company können flexibler reagieren.

       „Care ist der einzige Touchpoint im Salon, mit dem du die Seele des Kunden berühren kannst.“

      Welche positiven Änderungen beobachtest du?
      BK:
      Wenn die großen Dinge wegbrechen, kommt der kleine Luxus zurück. Die Leute leisten sich Sachen seltener, den Friseur vielleicht nur noch aller 3 Monate. Für Friseure, die eine Affinität zu Care haben, bieten sich hier tolle Möglichkeiten. In den vielen Zwischenschritten vom Empfang bis zum finalen Ergebnis gibt es viele Dienstleistungspotenziale , aber wir sollten uns mehr bewusst machen, dass Care der einzige Touchpoint im Friseursalon ist, wo du die Seele des Kunden berühren kannst. Und Kunden wollen mehr denn je wieder berührt werden durch Rituale und „Switch Off Momenten, dafür steht der Trend „Wholistic Self"* stark im Fokus.

      * Quelle: Global consumer Trends 2022 Euromonitor Report

      Key-Facts des neuen Wella Studio Wien:

      • Funktionale Schulungsräumlichkeiten mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für eine zukunftsorientierte Ausbildung.
      • Standort: EURO PLAZA, Kranichberggasse 2/EG, 1120 Wien
      • Größe: 450 Quadratmeter 
      • 24 flexible Praxisplätze, funktionale Workshopbühne, mobile Flatscreens 
      • Opening: 13. November 2022 
      • Architekturbüro: Windstärke 7 ZT-GMBH

      3D Rundgang Wella Studio Wien

      Über Birgit Keppel:
      Birgit Keppel war zuletzt als Global Director for Capability & Development weltweit für die gesamte interne Wella Ausbildung verantwortlich. Seit Herbst 2022 ist sie zurück in Österreich und hier für die Wella Company Education Österreich mit all seinen Marken zuständig.

      Credit: Andrea Hecker, Long Covid Haarausfall nach einmal Bürsten

      Im Gespräch mit Juliane Krammer
       

      Andrea, als Folge von Long Covid hattest du Haarausfall. Wann hast du bemerkt, dass etwas nicht stimmt?
      AH:
      Drei Monate nach meiner Covid-Erkrankung habe ich meine Haare morgens gekämmt und mir war klar, dass etwas anders ist.

      Wie meinst du das?
      AH:
      Man merkt das einfach sofort, weil man seine Haare kennt …

      Die Salonphilosophie ist simpel: Visionary, Influencing, Outstanding Places. Saloninhaber und Gründer der R79 Salons ist Raffaello Votta. Nachfolgend beschreibt er seine Philosophie und Werte

      Visionary - How WE are

      Die Visoin von R79 ist es ein neues Berufsbild zu schaffen durch Freude an der Schönheit!

      Unser Unternehmen wird, wie wir es nennen «in einer Harmonie des Zusammen» geführt, um unsere Mitarbeitenden ein wohltuendes und familiäres Umfeld bieten zu können. Dieses Umfeld wird durch stetige Weiterentwicklung jedes einzelnen, Innovation in den Serviceleistungen und mit hoher Aufmerksamkeit, was am Markt gefragt und angesagt ist, gestaltet. Durch ein Handeln dieser Art kann man die Freude entwickeln, die es braucht, um den heutigen Anforderungen der Kunden und Mitarbeitenden gerecht zu werden.

      Nebst dem hohen Servicestandard unseren Kunden gegenüber möchte R79 neue Branchenstandards schaffen in puncto Nachhaltigkeit und Wertschätzung den Menschen gegenüber, die in unserem Unternehmen täglich Ihr Bestes geben, um unsere Welt noch schöner zu machen.  

      Raffaello, ihr setzt in euren Salons stark auf Personalisierung. Wie verleiht man Personalisierung im Handwerk Ausdruck?
      Raffaello Votta:
      Es gibt in meinen Augen keinen anderen Beruf, der so personalisiert ist, wie das Friseurhandwerk. Meine Kundschaft kommt zu mir, weil sie genau das möchten, was ich bin, wofür ich stehe und was ich für sie mache. Gut Haare schneiden, können viele andere auch, aber mit meiner Person schaffe ich das Zwischenmenschliche, das wirklich Persönliche. Wir möchten in unseren Salons Kunden möglichst persönlich bedienen, das ist unsere Philosophie.  

      „Stärkegrad des Haares messen … von der Innovation her genial“

      Ihr setzt im Salon stark auf digitale Tools und Technik, wie persönlich ist das dann noch?
      RV:
       Es geht ja nicht um die Technik, es geht um den Leitfaden für die Beratung, der vorgegeben wird, damit jeder Mitarbeiter den gleichen Standard aufrechterhält. Beratung ist das größte Manko in den Salons. Mit SalonLab&Me erweitern wir die Beratung im Salon und ergänzen diese um eine professionelle Haaranalyse, die den Stärkegrad des Haares misst. Das kann nur Technik. Zum Schluss kann die Kundin ihre persönliche Pflegeformel noch persönlicher gestalten über den Duft und das Packaging. Das eigentlich Schöne ist doch, dass der Smart-Hair-Analyzer die Schädigung im Haar misst und du so nicht mehr einfach ein Shampoo aus dem Regal nimmst, sondern eigens ein hoch personalisiertes Pflege-Regime für die Kundin angemischt wird. Das ist von der Innovation her genial.

      Die Salonphilosophie ist simpel: Visionary, Influencing, Outstanding Places. Saloninhaber und Gründer der R79 Salons ist Raffaello Votta. Nachfolgend beschreibt er seine Philosophie und Werte

      Visionary - How WE are

      Die Visoin von R79 ist es ein neues Berufsbild zu schaffen durch Freude an der Schönheit!

      Unser Unternehmen wird, wie wir es nennen «in einer Harmonie des Zusammen» geführt, um unsere Mitarbeitenden ein wohltuendes und familiäres Umfeld bieten zu können. Dieses Umfeld wird durch stetige Weiterentwicklung jedes einzelnen, Innovation in den Serviceleistungen und mit hoher Aufmerksamkeit, was am Markt gefragt und angesagt ist, gestaltet. Durch ein Handeln dieser Art kann man die Freude entwickeln, die es braucht, um den heutigen Anforderungen der Kunden und Mitarbeitenden gerecht zu werden.

      Nebst dem hohen Servicestandard unseren Kunden gegenüber möchte R79 neue Branchenstandards schaffen in puncto Nachhaltigkeit und Wertschätzung den Menschen gegenüber, die in unserem Unternehmen täglich Ihr Bestes geben, um unsere Welt noch schöner zu machen.  

      Robin Huth tobt sich nicht nur auf Köpfen kreativ aus, sondern auch auf kleinen Löffeln.

      Wie war deine Reaktion?
      AH:
      Ich habe erstmal abgewartet und es auf eine stressige Zeit geschoben, aber nach sieben Tagen wurde ich nervös. Ich konnte meine Haare einfach aus der Kopfhaut ziehen. Vor allem in der Kontur hat es sich so richtig bemerkbar gemacht. Dann habe ich Alarm geschlagen.

      Wer war deine erste Anlaufstelle?
      AH:
      Ich habe das Glück, Patricia Ogilvie, eine der besten Dermatolog*innen, unter meinen Kund*innen zu haben. Als ich meine Bürste fotografierte und ihr das Bild sendete, hat sie gesagt, ich soll so schnell wie möglich zu ihr kommen.

      Influencing - Who WE are

      Eines unserer Ziele ist es, nicht nur unsere Kunden durch innovative Services zu beeinflussen, sondern auch Vorreiter zu sein, um eine ganze Branche zu motivieren sich zu verändern. Die Welt soll noch schöner werden und unser Handwerk hat ein starkes Restyling nötig und es hat viel Platz für neue qualitativ hochstehende Konzepte, die wie man so schön sagt «Out of the Box» sein sollten. Wir rufen alle Stylisten auf, sich uns anzuschließen und uns auf diesem Weg zu begleiten. Wir haben den Weg der Veränderung eingeschlagen und werden unsere Kundschaft mit neuen und noch nie dagewesenen Ansätzen und Services überraschen. Unsere international ausgebildeten Artisten werden die neuen Erkenntnisse aus Ihren Reisen spürbar einfließen lassen, um allen unseren Gästen ein noch wohltuenderes Gefühl von Schönheit zu vermitteln.

      Outstanding - What WE Do

      Unsere Services entwickeln wir in Zusammenarbeit internationaler Künstler und den neusten Trends aus der Industrie. Das hohe Qualitätsempfinden, das wir an den Tag legen, ist die Grundlage für nachhaltige Services, die in der Zeit bestehen. Wie schon erwähnt legen wir auf das Thema Nachhaltigkeit ein spezielles Augenmerk, da uns unsere Umwelt sehr am Herzen liegt.  Aus diesem Grund ist uns pflichtbewusstes Handeln und Förderung dieser Kultur enorm wichtig.

      Places -  Where WE are

      Das Auftreten unserer Kunden und Mitarbeiter ist uns enorm wichtig und genauso wichtig ist die Signalwirkung, die unsere Shops nach außen haben. Unsere urbanen Standorte in Zürich, die von der Bau-Norm in die 2000 Watt Gesellschaft passen, sind geprägt von einer Innenarchitektur, die in der Zeit bestehen bleibt.

      Dienstleistung neu Denken

      Innovativ arbeitet Raffaello Votta auch am Kunden und setzt dabei auf ausgefeilte Beratungsgespräche und Haaranalysen regelmäßig bei jedem Kunden. Preislich integriert ist dieser Zusatzaufwand in die Pakete einkalkuliert. Wie er das angeht, erfahrt ihr im ► Interview mit imSalon. 

      Haben Kundinnen Berührungsängste, ihre Haare analysieren zu lassen? Bei chemisch behandeltem Haar ist das Ergebnis nicht immer schmeichelhaft, wie geht man damit um?
      RV:
      Bei uns im Salon wird jede Kundin analysiert, außer jemand will das wirklich gar nicht, aber das haben wir erst ein- oder zweimal erlebt.
      Wichtig ist es, die Kundin zu überzeugen, dass wir mit der Beratung und Analyse unseren Service erstens noch stärker personalisieren und professionalisieren können. Dabei geht es auch gar nicht nur um die Produkte, sondern es geht darum, dass wir mit unserem Know-how die gemessene Haarqualität verbessern können. Das ist für mich der Core-Gedanke.

      Heißt das, ihr führt die Analyse öfters durch?
      RV:
      Wir machen alle zwei bis drei Monate eine Haaranalyse, so sehen wir, wie sich die Qualität des Haares entwickelt.

      Was, wenn sich das Haar verschlechtert?
      RV:
      Auch das kommt vor. Dann fragen wir nach, was denn passiert ist. Da kommt dann meist ‚Ich war vier Wochen in der Sonne, habe im Salzwasser gelegen und habe nichts für mein Haar gemacht‘. Dann ist es normal, dass sich der Score verschlechtert. Mit dem Tool kannst du die Schädigung dann perfekt der Kundin aufzeigen und gemeinsam ein Package definieren, die Haarqualität mit Behandlungen und Produkten zu verbessern. Das ist doch schön, wenn man sagen kann 'Wir lassen eine Haarpflege Serie produzieren, die genau auf deine Haarbedürfnisse abgestimmt ist!’

      „Unsere Kundschaft findet das einen großen Mehrwert.“

      Also wie im Fitnessstudio, wo ich alle paar Monate meine Analyse bekomme zu Gewicht, Muskelaufbau, Fett, etc.?
      RV:
      Genau das ist das Thema. In den USA gibt es eine Plattform (insidetracker.com), auf welcher man die eigene Gesundheit monitoren kann. Man lässt sich regelmäßig Blut abnehmen und auswerten. Das Portal analysiert die Ergebnisse und erstellt ein auf dich zugeschnittenes Programm zusammen: personalisiertes Sportprogramm, Essempfehlungen und Nahrungsergänzung. Für mich persönlich ist das ein megaspannender Effekt, jeder ist verantwortlich für die eigene Gesundheit. Ich vergleiche das mit SalonLab&Me, wir monitoren die Haarqualität und mit den Produkten verkaufe ich dann noch entsprechend die Nahrungsergänzungsmittel für das Haar. Unsere Kundschaft findet das einen großen Mehrwert.

      "Das Meiste, das in unserem Leben stattfindet, ist Zufall", so steigt Dr. Reinhard Sprenger in den philosophischen und zugleich realitätsnahen Talk mit Guido Paar ein. 

      Wen treffen wir im Leben, welche Gelegenheit ergreifen wir, welche Gelegenheiten sind überhaupt im Angebot? Spannende Fragen, die uns verständlich machen, wie sehr sich Ereignisse verzahnen und zu Lebensereignissen führen, ob privat oder eben beruflich. Das macht auch Sprengers einfache Formel deutlich: 

      Erfolg = Leistung + Glück

      Und damit wir uns auf unserem Erfolg nicht ausruhen, folgt recht rasch der interessante Gedanke: "Nichts ist so problematisch für den Erfolg von morgen, wie der Erfolg von gestern. Erfolg macht lernbehindert."  

      Dr. Sprenger begeistert mit verständlicher Logik und führt über selbst erkennende Lebensbeschreibungen sanft zur Aufgabe als Führungskraft, die halt auch irgendwie damit zusammenhängt.

      Wer verstehen möchte, weshalb Führungskräfte einen Störungsauftrag haben und was eine Nervositätsgemeinschaft ist, dem empfehlen wir das nachfolgende Video: Dr. Reinhard Sprenger im Salon Gespräch mit Guido Paar.

      Influencing - Who WE are

      Eines unserer Ziele ist es, nicht nur unsere Kunden durch innovative Services zu beeinflussen, sondern auch Vorreiter zu sein, um eine ganze Branche zu motivieren sich zu verändern. Die Welt soll noch schöner werden und unser Handwerk hat ein starkes Restyling nötig und es hat viel Platz für neue qualitativ hochstehende Konzepte, die wie man so schön sagt «Out of the Box» sein sollten. Wir rufen alle Stylisten auf, sich uns anzuschließen und uns auf diesem Weg zu begleiten. Wir haben den Weg der Veränderung eingeschlagen und werden unsere Kundschaft mit neuen und noch nie dagewesenen Ansätzen und Services überraschen. Unsere international ausgebildeten Artisten werden die neuen Erkenntnisse aus Ihren Reisen spürbar einfließen lassen, um allen unseren Gästen ein noch wohltuenderes Gefühl von Schönheit zu vermitteln.

      Outstanding - What WE Do

      Unsere Services entwickeln wir in Zusammenarbeit internationaler Künstler und den neusten Trends aus der Industrie. Das hohe Qualitätsempfinden, das wir an den Tag legen, ist die Grundlage für nachhaltige Services, die in der Zeit bestehen. Wie schon erwähnt legen wir auf das Thema Nachhaltigkeit ein spezielles Augenmerk, da uns unsere Umwelt sehr am Herzen liegt.  Aus diesem Grund ist uns pflichtbewusstes Handeln und Förderung dieser Kultur enorm wichtig.

      Places -  Where WE are

      Das Auftreten unserer Kunden und Mitarbeiter ist uns enorm wichtig und genauso wichtig ist die Signalwirkung, die unsere Shops nach außen haben. Unsere urbanen Standorte in Zürich, die von der Bau-Norm in die 2000 Watt Gesellschaft passen, sind geprägt von einer Innenarchitektur, die in der Zeit bestehen bleibt.

      Dienstleistung neu Denken

      Innovativ arbeitet Raffaello Votta auch am Kunden und setzt dabei auf ausgefeilte Beratungsgespräche und Haaranalysen regelmäßig bei jedem Kunden. Preislich integriert ist dieser Zusatzaufwand in die Pakete einkalkuliert. Wie er das angeht, erfahrt ihr im ► Interview mit imSalon. 

      Der ►Friseur, Salonunternehmer und Tondeo Topakteur aus Düsseldorf, der eigentlich immer Koch werden wollte, sich aber für die Ausbildung zum Friseur entschied, kochte sich in den letzten Wochen  auf Sat 1 bei "The Taste" mit seinen beeindruckenden und geschmacksexplodierenden Löffelkreationen in die Herzen der Zuschauer und überzeugte mit seinem Können ebenso die Jury.

      Im heutigen Finale wird die Aufgabe, die er unter Anleitung von Starkoch Alexander Herrmann zu absolvieren hat, wieder eine besondere sein: Es geht darum, japanische Handwerkskunst mit deutscher Hausmannskost zu verbinden.

      Na bumm, welch ein Auftrag, für den der Kreativgeist 60 Minuten Zeit, um hat dieses Vorhaben in bester Manier auf einen kleinen Löffel zu drapieren!

      Welche Behandlungen hast du gemacht?
      AH:
      Meine Dermatologin hat sofort eine Eigenblutbehandlung unternommen. Dabei wird Blut abgenommen, zentrifugiert und Blutkörper getrennt - und in meinem Fall direkt in die Kopfhaut zurückgeführt. Ziel war eine Immunreaktion, die mein Abwehrsystem stimuliert. Parallel dazu habe ich aber auch ein Blutbild erstellen lassen, um sonstiges Pathologisches ausschließen zu können.

      Wie erging es dir mit der Eigenblutbehandlung?
      AH:
      Es waren fast 50 Injektionen direkt in die Kopfhaut. Das war irre schmerzhaft, aber es war mir wichtig, alles zu unternehmen, um den Haarausfall zu stoppen. Meine Ärztin hat mich darüber aufgeklärt, dass ca. 12 Wochen nach Narkosen, Operationen oder auch Covid-Erkrankungen oftmals eine Reaktion mit diffusem Haarausfall auftritt. Dabei werden die Haare auf dem ganzen Kopf gleichmäßig dünner und die Kopfhaut beginnt durchzuschimmern. Im Haarzyklus gibt es die Wachstums-, Übergangs- und Ruhephase und in letzterer haben sich bei mir die Haare gleichzeitig herausgelöst. Ich habe überwiegend lange Haare rausziehen können.

      "Irre, was Haarausfall mit einem psychisch machen kann."

      Wie bist du mit dem Thema mental umgegangen?
      AH:
      Ich hatte absolute Panik. Obwohl ich wusste, dass es Schwachsinn ist, habe ich sogar weniger meine Haare gewaschen und gekämmt. Es war mir klar, dass du einen Haarausfall-Zyklus nicht verhindern kannst. Irre, was Haarausfall mit einem psychisch machen kann. Ich ging alles in meinem Kopf durch: Hormone, Vergiftung, etc. Ich war Wochen vorher in Griechenland arbeiten und hatte viele Meerestiere gegessen. Diese haben den Ruf, dass mit dem Verzehr Verunreinigungen im Körper passieren. Mir ist klar, dass meine Leber auch aufgrund meines Berufes viel entgiften muss, denn als Friseurin arbeite ich mit sehr viel Chemie. Ich bin deswegen sehr achtsam, meinen Körper in meiner Nicht-Arbeitswelt gut zu versorgen.

      Ihr führt bei jeder Kundin die Haaranalyse durch. Wie verrechnet ihr den zusätzlichen Zeit- und Kostenfaktor?
      RV:
      Wir haben zwei Preismodelle. Für unsere Stammkundschaft ist die Analyse in die Gesamtdienstleistung einberechnet. Da die Analyse einen zeitlichen Mehraufwand von 30 Minuten bedeutet, bieten wir es auch als separate Dienstleistung an. Man kann zu uns auch nur für die Analyse vorbeikommen und die Produkte bestellen.

      Und was kostet nur die Analyse?
      RV:
      Bei uns kostet die Analyse 60 Franken.

      Sind da die Produkte inbegriffen?
      RV:
      Nein! Der Produktverkauf läuft ja nicht über unsere Ladentheke, sondern über den SalonLab&ME Online-Shop. Du gehst zum Friseur, der dir die Haaranalyse macht und einen Online Account anlegt, wo die ganzen Daten und Analysen hinterlegt sind. Die Kundin kauft dann über ihren Account, wie in einem Online-Shop die Produkte, welche dann zu ihr nach Hause geliefert werden.


      Wir drücken Robin auf jeden Fall die Daumen und schalten ein:

      ► HEUTE, 16.11.2022 um 20:15 auf Sat 1!

      Neugierig geworden?
      Dann gibt es HIER ►einen kleinen Taste auf heute Abend!

      Wie beugst du hier vor, damit dein Körper so gut wie möglich geschont wird?
      AH:
      Ich greife auf Alternativen auch aus der Natur zurück, wie Gerstengrassaft oder Biotin. Warum die Industrie hier auch noch nicht reagiert, verstehe ich nicht – es braucht oftmals einfach Supplements. Wir Friseur*innen benötigen unbedingt Unterstützung, um zu entgiften.

      Was meinst du, ist das Problem, dass es hier keine Unterstützung gibt?
      AH:
      Ein Friseurkollege aus England meinte, dass solche Probleme, die Aufgabe von Apotheker*innen oder Ärzt*innen seien, nicht das der Friseur*innen. Es gibt leider so wenig Aufklärung und auch das Wissen bei uns Friseur*innen fehlt. Aber ich kann auch nur gute Farbe machen, wenn ich gute Haare habe, somit ist der Haarausfall meiner Kund*innen auch mein Problem.

      "Uns muss bewusst werden, dass sich unser Beruf in Zukunft verändert und wir uns auf die Bedürfnisse unserer Kund*innen einlassen und unser Wissen erweitern müssen."

      Was ist die Lösung?
      AH:
      Uns muss bewusst werden, dass sich unser Beruf in Zukunft verändert und wir uns auf die Bedürfnisse unserer Kund*innen einlassen und unser Wissen erweitern müssen. Expertise wird ausschlaggebend bei der Wahl der Stylist*innen werden. Momentan treibe ich mich viel auf TIK TOK zum Thema Haarausfall herum. Von Zwiebelsaftwasser oder Rosmarin-Tinkturen vorm Schlafengehen wimmelt es dort nur.

      Fühlt sich das komisch an, die Produkte nicht direkt zu verkaufen?
      RV:
      Nein, eigentlich nicht. Die Kundin ist im ersten Moment verwundert. Aber die Resonanz ein paar Tage später ist riesig, wenn sie das Paket zu Hause öffnet. Das kommt megaschön daher und dann folgen die Social Media Posts. Für uns ist das willkommen, denn erst gibt’s die Posts vom Friseurbesuch und 2 Tage später von den Produkten.

      Wie läuft da noch der Produktverkauf im Salon?
      RV:
      Wir verkaufen sehr viel Produkte, es gibt ja viele unterschiedliche Kundenansprüche von nachhaltig, über vegan bis premium. Aber eben auch sehr technisch wie SalonLab&Me, das im Haarinneren arbeitet und Schwefelbrücken wiederaufbaut. Es gibt viele Kundinnen, die genau diesen Effekt spüren wollen.

      Du sprichst sehr leidenschaftlich über die Analyse. Wie bringst du Mitarbeiter dazu, sich genauso dafür zu begeistern?
      RV:
      Wir haben vor 1,5 Jahren an unserem neuen Standort Blend by R79 gestartet. Dort war es von Anfang an in der Dienstleistung als Beratung integriert. Dadurch war es nie ein Thema für die MitarbeiterInnen. Wir haben es dann schrittweise in den anderen Salons etabliert.
      Es ist super wichtig, dass man die Mitarbeiter motiviert UND Ihnen hilft zu verstehen, wieso man sowas macht. Wenn man sich parallel zur Dienstleistungsqualität innovativ weiterentwickeln möchte, muss man auch Beratung überdenken und sich klar und deutlich hinter die Ohren schreibe, ok ich will mich verändern, ich will meiner Kundschaft etwas Neues bieten, deshalb muss ich die Beratung in dem Sinne anpassen. Es geht nicht darum, dass du alles von vorher umwerfen musst, aber es geht darum, diesen extremen Mehrwert für die Kundin zu schaffen.

      Kommt das Tool bei Männern und Frauen gleichermaßen zum Einsatz?
      RV:
      Um ein möglichst aussagekräftiges Resultat zu erhalten, benötigt man eine gewisse Haarlänge, das heißt Langhaar auf der Herrenseite machen wir auch, Kurzhaar eher nicht.

      Ihr arbeitet bereits seit 1,5 Jahren mit der Analyse. Welche neuen Einblicke in das Kundenleben gewinnt man?
      RV:
      Viele (lacht), vor allem in die Gewohnheiten und Vorstellungen der Kunden. Damit erhält man eine immense Datenmenge, die man auseinandernehmen kann und sich fragen kann, was sind eigentlich die Kundenwünsche.

      Und das sind?
      RV:
      Immer die gleichen: gesundes, glänzendes und volles Haar.

      "Ich bin der, der die Preise macht im Salon und ich muss dafür die Kundschaft finden."

      Welche Innovationen braucht das Friseurhandwerk?
      RV:
      Gar nicht so viele. Die Qualität des Handwerks muss wiederentdeckt werden. Die Wertigkeit des Handwerks ist nicht mehr gegeben und wir sind selber schuld daran. Friseure müssen zu Ihrem Können stehen und entsprechend ihres Know-hows und Erfahrung ihre Preise anpassen. Ich bin der, der die Preise macht im Salon und ich muss dafür die Kundschaft finden.

      Was empfiehlst du Salonunternehmern, die ihre Beratung stärker digitalisieren wollen?
      RV:
      Was ich ihnen empfehle? Es langt nicht, nur innovativ sein zu wollen. Es muss ein großer Veränderungswille da sein, das halte ich für sehr, sehr wichtig. Jeder muss entscheiden, wie er sich weiterentwickeln möchte und das konsequent durchziehen.

      Lieber Raffaello, ich danke dir für deine Insights und wünsche dir weiterhin viel Erfolg

      Dr. Reinhard K. Sprenger ist der profilierteste Führungs­experte Deutschlands. 1953 in Essen geboren studierte er Philosophie, Psychologie, Geschichte, Sport und Betriebswirtschaft. Seine Bücher „Mythos Motivation“, „Das Prinzip Selbstverantwor­tung“, „Vertrauen führt“, „Radikal führen“ und „Das anständige Unternehmen“ haben das Führungsver­ständnis vieler Manager nachhaltig verändert. Mit seinem Werk „Die Entscheidung liegt bei dir!“ erreicht er auch eine große Zahl privater Leser. Nebenbei ist er Rockmusiker, der drei eigene Alben veröffentlicht. 1985 promoviert er zum Doktor der Philosophie und erhält den Carl-Diem-Preis für seine Dissertation »Nationale Identität und Modernisierung«. Sprenger lebt in Winterthur/Schweiz und Santa Fe/New Mexico.

       

      Coming Soon: Teil 2 des Salon Gespräches mit Guido Paar und Dr. Reinhard Sprenger zum Thema Motivation

      Noch mal zurück zu deinem Haarausfall. Hast du diesen nun in Griff bekommen?
      AH:
      Ja, nach sechs Wochen war alles überstanden. So wie er kam, war er dann plötzlich auch vorbei.  

      Welchen Tipp hast du für Betroffene bzw. Kolleg*innen, die Long Covid-Kund*innen mit Haarausfall haben?
      AH:
      Ernährung und zusätzliche Mikronährstoffe sind wichtig, um den nächsten Haarzyklus zu erhalten. Natürlich muss man sich hier reinlesen, aber es gibt wirklich gute Marken und Produkte, die unterstützen. Ich habe hier aber Profis herangezogen, um mich auf diesem Weg zu unterstützen. Es ist wichtig, nicht nur in die Haarfarbe bzw. die Optik des Haares zu investieren, sondern auch in die Haarausfall-Prävention.

      Danke, Andrea, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast und alles Liebe für die Zukunft.

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      Junge Frau frisiert Friseurtrainingskopf
      Nadine Kohn, Siegerin PLW Bundesentscheid 2022 | Credit: Messe Erfurt

      Den wichtigen Friseur-Nachwuchswettbewerb, den PLW, den Bundesentscheid des Handwerksnachwuchses aller Branchen, konnte ►Nadine Kohn aus Lonsee in Baden-Württemberg bei den Friseur*innen für sich entscheiden. Der Zentralverband der Deutschen Friseurhandwerks kürte sie im Rahmen der Style Com in Erfurt und bat sie zum Gespräch.

      Nadine, wie bist du zum Friseurberuf gekommen?
      Nadine Kohn: In der 9. Klasse der Realschule mussten wir ein Praktikum in einem Beruf unserer Wahl absolvieren. Meine Mutter meinte, dass der Friseurberuf vielleicht etwas für mich wäre, da ich früher immer gern an Puppenköpfen Frisuren geflochten hatte.

      Was magst du besonders am Friseurberuf?
      NK:
      Das Arbeiten in einem modischen Beruf. Ich liebe es, dem Trend nachzugehen und neueste Mode meinen Kund*innen anzubieten und zeigen zu können. Außerdem mag ich den handwerklichen Aspekt: Man sieht gleich, was man erarbeitet hat und man ist immer von Menschen umgeben. Ich könnte mir nicht vorstellen, in einem typischen Bürojob zu arbeiten.

      Wurdest du in deinem Betrieb (Friseur Simone Keller) oder in der Schule besonders gefördert?
      NK:
      Ja, ich wurde von meiner Chefin und meinen Kolleginnen ausgebildet und bin ihnen dafür sehr dankbar.
       

      Wie bist du zum PLW gekommen?
      NK:
      Ich wurde im Vorfeld Kammer- und Innungsbeste der Friseur- und Kosmetikinnung Ulm und konnte mich damit für den Landes-PLW anmelden. Dort wurde ich Erste und vier Wochen später konnte ich beim PLW antreten.

      Wie hast du dich vorbereitet
      NK: Da ich für beide Wettbewerbe nur jeweils drei Wochen Vorbereitungszeit hatte, war es, neben der Arbeit im Salon, etwas stressig, aber ich hatte einen sehr guten Trainer, den ich über Oliver Ditz, den Obermeister der Friseur- und Kosmetikinnung Ulm, kennenlernen konnte. Er hat mich die komplette Zeit während der beiden Wettbewerbe auch sehr stark unterstützt.

      Was sind deine Zukunftspläne?
      NK:
      Ich habe vor, im nächsten oder übernächsten Jahr meinen Meister zu machen. Dann würde ich gern für die Europameisterschaft antreten und irgendwann könnte ich micht vorstellen, vielleicht selbst einen Salon zu eröffnen.

      Was würdest du jungen Menschen raten, die sich für eine Friseurausbildung interessieren?
      NK:
      Wenn man ein Händchen für handwerkliche Arbeit hat, ein gutes Auge für Trends und das Arbeiten mit Menschen mag, würde ich jedem raten, ein Friseurausbildung zu machen. Ich habe mich in meinen drei Ausbildungsjahren für diese drei Dinge begeistern lassen und es keine Sekunde bereut!
       

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      Frau Bächler, sie teilen sich seit fast Jahren einen Salon mit einer anderen selbstständigen Friseurin. Wie kam es dazu?
      VB:
      Meine Kollegin hat in dem Salon, in dem ich jetzt arbeite, viele Jahre gearbeitet und ihr wurde angeboten, diesen zu übernehmen. Drei Jahre lang nutzte sie die Räumlichkeiten alleine …

      … und wie kamen Sie dann ins Spiel?
      VB:
      Ich war 34 Jahre lang in einem anderen Salon angestellt, der geschlossen wurde. Damals war ich 49. Zuerst dachte ich mir: Lass es mal langsam angehen, orientiere dich um, … aber ich bemerkte schnell, dass der Beruf mein Leben war. Das war auch der Grund, warum ich einen Raum für mich suchte. Ich wusste von meiner jetzigen Kollegin, dass sie als Soloselbstständige ihr Unternehmen führt. Von ihr wollte ich wissen, wie sie das alles umsetzt, denn sie ist so – wie ich – ohne Meister. Wir haben aufgrund unserer jahrelangen Tätigkeit eine Ausnahmebewilligung erhalten.

      Wie funktioniert so ein Salonbetrieb mit zwei Soloselbstständigen?
      VB:
      Es wurde einfach alles ganz klar getrennt. Wir waren zwei unterschiedliche Unternehmen mit eigenem Namen, separatem Telefon, unterschiedlicher Kundschaft, anders kalkulierten Preisen und genauso war es auch bei den Waren. Wir hatten alles konsequent getrennt. Sogar unsere beiden Werbeplakate hingen an der Wand.

      "Es gab schon mal den Fall, dass Kunden die andere Friseurin aus Neugierde probierten, aber das ist ja auch kein Problem, solange man offen und ehrlich über alles spricht."

      Wie wurde Laufkundschaft gehandhabt?
      VB:
      Da wir nur mit Terminvergabe gearbeitet haben, kam das nicht oft vor. Aber natürlich hat man sich kurz koordiniert, wer Zeit hat. Wir haben uns Kundschaft auch niemals abgeworben. Es gab schon mal den Fall, dass Kunden die andere Friseurin aus Neugierde probierten, aber das ist ja auch kein Problem, solange man offen und ehrlich über alles spricht.

      Credit: Alex Moser Instagram

      Im Gespräch mit Juliane Krammer


      Lieber Alex, aktuell sind künstlerische Haar-Kreationen von dir in der Netflix-Serie „Die Kaiserin“ zu sehen. Wie kam es dazu?
      AM:
      Ich habe schon ein paar Mal in Filmproduktionen die Head of Hair und Make-up Artists unterstützt und kenne ein paar Leute. So wurde man auf meine Hairpieces aufmerksam.

      Was waren die Anforderungen?
      AM:
      Die Produktionsfirma hatte den Wunsch von einem geflochtenen Key-Element, das Ähnlichkeiten zu einer Krone zeigt. Anfangs glaubte ich, dass das Teil für Elisabeths Krönung in Ungarn von Elisabeth eingesetzt würde, jedoch wurde es für die Hochzeits-Szene verwendet.

      Wie lange dauerte der Entstehungsprozess?
      AM:
      Ich bekam zu Beginn Mood-Bilder, aber hatte volle kreative Freiheit im Entwicklungsprozess. Insgesamt habe fast 2 Monate daran gearbeitet. Dabei sind vier Kronen entstanden, final wurden davon zwei verwendet.

      Mit welchem Haar hast du gearbeitet?
      AM
      : Für die Perücke der Kaiserin wurden Echthaar gekauft und davon habe ich vier dicke Langhaar-Stränge erhalten, mit denen ich arbeiten konnte.

      Wie war das mit den Öffnungszeiten?
      VB:
      So, wie bei allem anderen: Jede hatte ihre Öffnungszeiten für sich gewählt. Genauso haben wir uns nie in puncto Urlaub abgesprochen. Wir waren ja zwei unterschiedliche Unternehmen.

      Ist das strenge Separieren der beiden Salons das Erfolgs-Geheimnis in so einer Unternehmenskonstellation?
      VB:
      Es muss definitiv menschlich passen. Mal hat die eine Kaffee gekauft, dann die andere wieder Kekse und Waschmittel besorgt. Das war kein Thema, wir haben zusammengehalten. Die Motivation ist einfach eine große, wenn man sich die Fixkosten teilen kann.

      Welche Technik hast du angewendet?
      AM:
      Die einzelnen Haar-Passés waren sehr lang. Im ersten Schritt habe ich sie in gleichmäßige Zöpfe geteilt und mit einem gleich langen Draht verflochten. Die final entstandenen 5 geflochtenen einzelnen Zöpfe wurden zum Abschluss ineinander verbogen und so entstand die Krone.

      Warst du vor Ort beim Dreh, um die Hair-Crown zu befestigen?
      AM:
      Nein, das sind ja absolute Profis vor Ort. Ich habe außerdem eine Lasche an den Kronen angebracht, damit das Auf- und Absetzen erleichtert wird.

      War es für dich das erste Mal, dass du für eine Produktion in so einem Ausmaß herangezogen wurdest?
      AM:
      Ich bin zwar auch der Haarstylist der TV-Familie Putz (Anm. d. Red.: Möbelhauswerbespot) und habe zum Beispiel den Rapunzel-Zopf geflochten, aber „Die Kaiserin“ ist natürlich next Level. Die Haarkunst ist ein großer Erfolg.

      "Die wichtigsten Punkte sind Leidenschaft und die Kontakte, die man knüpft, denn die Filmwelt ist eine kleine."

      Hast du einen Tipp für diejenigen, die auch anstreben, Hair-Pieces zu entwerfen?
      AM:
      Durchhaltevermögen! Es war ein langer Prozess, hier hinzukommen. Die wichtigsten Punkte sind Leidenschaft und die Kontakte, die man knüpft, denn die Filmwelt ist eine kleine.

      Hand aufs Herz: Gab es wirklich keine Nachteile bei einer solchen Formation?
      VB:
      Mir fallen keine Nachteile ein. Sie war Hauptmieterin und ich Untermieterin. Es gab einmal einen Wasserschaden, der genau meinen Arbeitsbereich betroffen hat, sie hat mir aber angeboten, dass ich in dieser Zeit auch in ihrem Bereich arbeite. Vielleicht wäre das bei anderen Charakteren nicht so einfach umsetzbar gewesen.

      Sie reden in der Vergangenheit …
      VB:
      Sie geht jetzt in Pension und ich versuche es nun alleine zu stemmen, denn Kundschaft ist genügend da, aber schön wäre, wenn ich wieder jemand Soloselbstständigen finde, der gemeinsam mit mir im Salon steht.

      Was verdient man mit so einem Haar-Kunstwerk?
      AM:
      Das ist schwierig zu sagen, aber man kann als Richtwert den Stundensatz von Perückenmacher*innen heranziehen …

      Was passiert als nächstes?
      AM:
      Ich arbeite wirklich sehr gerne im Salon, aber zu Hause sitzen, basteln und das auf Netflix zu sehen und sogar bezahlt zu bekommen ist richtig toll! (lacht) Es ist einfach immer schön, wenn man eine schöne Geschichte hat, aus der man mehr machen darf. Das ist aufregend, denn ich bin ein großer Filmfan. Als die Produktionsfirma für die Kaiserin an mich herangetreten ist, habe ich gesagt: Ja, dafür bin ich geboren! Aber ein insgeheimer Traum ist, einmal für eine Hollywood-Produktion Hair-Pieces anfertigen zu dürfen oder temporär eine große Produktion zu unterstützen.  

      Danke für den Einblick, lieber Alex, und wir drücken die Daumen, dass deine Träume in Erfüllung gehen.

       

      Wo befindet sich der Salon?
      VB:
      In Baden-Württemberg, in der Nähe von Karlsruhe, Bruchsal. Meine Kollegin hatte es ursprünglich nicht vorgehabt, zu zweit im Salon zu stehen. Wir waren eigentlich Konkurrenz, aber es hat wunderbar geklappt. Den gegenseitigen Erfolg muss man sich auch gönnen können. Wir waren wie zwei Salons, in zwei Läden und trotzdem eine Einheit.

      "... du darfst nicht denken: Du holst dir die Konkurrenz ins Haus.

      Gibt es Tipps für Friseur*innen, die so ein Modell in Erwägung ziehen?
      VB:
      Ja, du darfst nicht denken: Du holst dir die Konkurrenz ins Haus. Man muss es so sehen: Man hilft sich gegenseitig.

      Vielen Dank für das spannende Interview und alles Liebe für die Zukunft!

      Wer Interesse hat, sich gemeinsam mit Vera Bächler einen Salon zu teilen, kann ► hier oder unter +49 7253 9595988  Kontakt mit ihr aufnehmen. 

      Sie sind ein Dreamteam. Auf der Bühne und im Leben. Sie wirken ausgeglichen und harmonisch, obwohl sie oft getrennt unterwegs sind. Oder ist es vielleicht gerade deshalb? 

      Sie sind Friseure, Unternehmer, Top-Akteure, Trainer und Pivot Point Creative Directors. Sie sieht ihn als ihren Mentor, er liebt ihre Non-Stopp Motivation. Beide stammen sie aus Friseurfamilien. Sie sind miteinander verheiratet, arbeiten aber in getrennten Unternehmen. Warum das so ist? Wir sprachen über dies und einiges mehr.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger
       

      imSalon: Dass wir drei für dieses Interview zusammenkommen, war nicht so einfach.  Ihr seid beide beruflich viel unterwegs. Vietnam, Litauen, Kanada waren allein die Stationen der letzten Wochen, meistens getrennt voneinander. Ihr seid beide Friseurfamilienkinder, wäre für euch je etwas anderes infrage gekommen? 
      Sabrina: Ich bin im Friseursalon meiner Mutter aufgewachsen, ich wollte immer Friseurin im Ausland sein, auf einer Bühne stehen und natürlich mit im Salon arbeiten. In der 9. Klasse habe ich ein Praktikum bei einem Friseur gemacht, der meinte, ich habe Talent und der mich zum Preisfrisieren bewogen hat. Da war ich 15. Ich habe zwei Jahre lang einmal Woche in Stuttgart trainiert und an den Wochenenden beim Preisfrisieren mitgemacht. 

      „Preisfrisieren war für mein Ego ein enormer Gewinn.“

      imSalon: Preisfrisieren während des Praktikums?
      Sabrina: Meine Gewinne waren nirgends gelistet, aber das war mir egal, sogar bei der Europameisterschaft in Berlin war ich dabei. Es war für mein Ego einfach wichtig zu sehen, dass ich gewinnen kann. Ich habe immer schon viele Interessen gehabt, deshalb bin ich nach dem Abitur gleich zu Pivot Point gegangen, auch weil sie international vernetzt sind. Ich war dann mit 20 Jahren Session Stylist. 

      Und Jens, bei dir? Warum Friseur?
      Jens:
       Ich habe mich schon umgeschaut, was es sonst so für Berufe gibt. Aber da mein Vater auch immer auf der Bühne gestanden, für die Innung, war für mich war klar, in die Fußstapfen zu treten. Der Umgang mit den Leuten, auf der Bühne stehen, Trainer sein zu können, alle diese Möglichkeiten waren für mich einfach attraktiv.

      Sabrina, du hattest schon als Jugendliche im Blick, dass dir als Friseurin so viel Türen offen stehen, das ist eher ungewöhnlich.
      Sabrina: 
      Meine Mutter hat mich immer schon mit zu den Messen genommen. Ich erinnere mich da an eine Show, da war ich 12. Da hatte Martina Acht einen Auftritt und ich habe zu meiner Mama gesagt, wenn ich groß bin, dann möchte ich das auch machen. 

      Ihr trefft immer wieder internationale Kollegen. Wie empfindet ihr das Image in anderen Ländern? 
      Jens:
       Ich glaube mal, es ist auch der ganzen Welt in allen Berufen gleich. Bei den Veranstaltungen und Shows sind wir natürlich umgeben von Leuten, die interessiert sind, erfolgreich und bereit, sich so etwas zu finanzieren. Das sind etwa 20 Prozent der Branche. Wir reden mit den Kollegen über fachliche Dinge und weniger darüber, dass alles schlecht ist. Aber es ist schon so, dass der Beruf in Deutschland einen schlechten Stellenwert hat, auch weil wir nicht zeigen, was er zu bieten hat.

      Sabrina: Das Image in Großbritannien, in London z.B., dort ist es richtig cool, ein Friseur zu sein. Wir bekommen ja nur das Image von denen mit, die es auch nach außen zeigen, wenn sie z.B. mit tollen Fotokollektionen für sich Werbung machen. Was ich aber sagen kann, ist, dass Friseure in Amerika mehr verdienen. Wenn man in Amerika in einem guten Salon ist und sich spezialisiert auf Farbe oder Schnitt, dann verdient man deutlich mehr, als wir, auch beim Trinkgeld.

      Was aber nicht auf die Rente angerechnet wird. Wie sieht es dort mit dem Grundeinkommen aus?
      Sabrina:
       Die Grundgage ist nicht höher, aber hier geht es vor allem um die Provision, damit verdienen sie ihr Geld. Wer mehr arbeitet, verdient mehr. 

      Und ihr arbeitet mehr! Auch bei FashionShootings. Ist es nicht manchmal ärgerlich, dass beim Credit selten der Friseur erwähnt ist? Das sorgt ja auch dafür, dass Friseure beim Kunden ein Stück weit unsichtbar bleiben. 
      Jens: Wir machen in erster Linie Frisuren für Friseure, die interessieren sich schon dafür, von wem das Styling gemacht wurde. 

      Und bei endverbraucherorientierten Werbekampagnen in Print und auf Plakaten?
      Jens: Da gebe ich dir recht, da kommt das natürlich nicht an. Vielleicht wäre das eine Idee.

      „Zeige das, was du kannst, dann kommt rüber, was du bist.“

      Wie könnte man außerdem besser nach außen tragen, dass Friseure für ihr Handwerk wirklich viel tun müssen, um am Ball zu bleiben? 
      Jens:
       Zeige das, was du kannst, dann kommt rüber, was du bist. In der Friseurbranche sind es eben die 20 Prozent, die für ihr Weiterkommen etwas tun. Aber die anderen 80 Prozent, die den Job vielleicht machen, weil sie sonst nichts anderes tun würden - ob die dem Image immer gut tun, ist die Frage. 

      Den neuen Imagefilm von Wella „Friseure bewegen“ - kennen den Kunden und Endverbraucher?
      Jens: 
      Ich denke, der Endverbraucher kennt den Film nicht. Das sind tolle Geschichten, keine Frage, aber ein Kunde kann mit diesen Gefühlen letztlich nichts anfangen. Wenn wir diesen Spot aber in einem Seminar zeigen, dann spürst du die Begeisterung und den gemeinsamen Stolz.

      Sabrina: Kunden nehmen den Film wahr, wenn man ihn auf dem iPad herzeigt, aber dafür muss man etwas tun. Würde der Film z.B. im TV laufen oder im Print präsent sein, dann wäre das besser.

      Jens: Ich glaube schon, dass der Spot ein Schritt in die richtige Richtung ist, wir alle möchten das Image verbessern. Es muss sich hier einfach jeder an die eigene Nase fassen, die Firmen verkaufen Produkte, wir verkaufen uns. Wenn das jeder bestmöglich macht, dann verbessert das auch unser Image.

      Zu Hause arbeitet ihr in getrennten Friseur-Unternehmen. 
      Jens:
       Ja, wir sind aus unterschiedlichen Friseurfamilien. Mein Vater hatte früher 15 Salons, jetzt sind es noch drei. Er war ein guter Friseur, aber eher der Unternehmertyp. Er hatte immer Geschäfte in den amerikanischen Kasernen, wo am Tag dann mal schnell 300 Leute vorbei kamen. Bei Sabrinas Familie ist das komplett anders. Sie sind zu zweit im Salon und total detailverliebt. Ich glaub ja auch, deshalb brauchen die keine Mitarbeiter, denn keiner macht es so gut und perfekt wie sie selbst.

      Sabrina: lacht

      Kritisiert ihr euch in der Arbeit?
      Sabrina: 
      Ja.

      Jens: Jeden Abend.

      Sabrina: Ja. 

      Und wer ist ärger?
      Jens:
       Sabrina! Also ich schau ja immer, das alles stimmt, der ganze Ablauf einer Show, das Technische und das Drumherum. Sabrina schaut immer ganz genau ins Detail, bei allem.

      Sabrina: lacht

      Kritik vertragt ihr gut?
      Jens:
       Am Anfang war das schon eine Herausforderung.

      Sabrina: Wir mussten lernen, damit umzugehen, uns gerecht zu kritisieren. Für mich ist Jens da mein Mentor. Der Vorteil ist, er kennt den ganzen Bereich, in dem ich arbeite und lebe. Wenn ich ihm also etwas mitteile von diesem Leben, das ich auch alleine lebe, dann weiß er ganz genau, wovon ich spreche. Er kann sich in mich hinein versetzen, kann mich leiten, korrigieren und Kritik geben und mich damit unterstützen. Es wär wirklich um vieles schwieriger, ihn nicht zu haben! Ich weiß nicht, ob ich von andern Menschen so ehrliche und direkte Antworten bekommen würde, wie von ihm. Wenn ich das vergleiche, ist es mit meiner Mama eigentlich ähnlich. Wir sind diejenigen, die sich am ehrlichsten und direktesten ihre Meinungen sagen können. Eine Kritik will ich ja nur, um den nächsten Schritt besser zu machen.

      Jens: Die Fragestellung hat sich bei uns geändert. Am Anfang war es so, dass Sabrina kam und fragte: Du Jens, was hab ich denn gut gemacht? Heute fragt sie: Was kann ich besser machen? Ich glaube, nur diese Frage bringt einen letztendlich weiter. Ich habe anfangs genauso gefragt, was habe ich gut gemacht? Denn Lob tut gut. Aber willst du besser werden, gibt es nur diese eine Frage: Was kann ich besser machen? 

      „Es wär wirklich um vieles schwieriger, ihn nicht zu haben!“

      Plant ihr eigentlich selbst ein Familie?
      Sabrina:
       Ja, schon, wir können uns aber noch keine Zeitrichtung geben.

      Aber wie soll das funktionieren neben euren ganzen anderen Aufgaben? Sabrina, das betrifft ja meistens die Frauen und ist ein gern zitierter Grund, warum es so wenige Frauen auf den Bühnen gibt.
      Sabrina:
       Ich mache mir da schon Gedanken. Und ich weiß ganz bestimmt, dass sich dann etwas ändern muss. Aber ich brauche das in meinem Leben, das macht mich aus, das Reisen und Seminare geben, in Deutschland aber auch international. Ich möchte diesen Part trotz Familie behalten. Ich weiß aber auch, dass ich das dann weniger machen werde, dass ich da zurück stecken muss. 

      Jens: Natürlich werde ich sie unterstützen, wir werden das gemeinsam organisieren. Ich denke, letztendlich entscheidet das Kind darüber, wie wir das gestalten. Es gibt Kinder, die kannst du überall mit hinnehmen, andere brauchen mehr Aufmerksamkeit. Wir beide kennen das von zu Hause, wir sind ja praktisch auch im Salon groß geworden, wurden halt von Kunde zu Kunde weiter gereicht, haben gelernt, nicht zu fremdeln. Aus uns ist ja auch etwas geworden. (lacht)

      Sabrina: Wir sind bereit und flexibel.

      Ihr seid viel unterwegs. Wie gestaltet ihr gemeinsame Qualitätszeit?
      Jens:
       Wir sprechen das richtig durch, lassen uns auch schon mal aus dem Salon rausstreichen. Die Zeit, die wir haben, gestalten wir ganz bewusst gemeinsam. Machen zusammen Sport, sind gern draußen, gehen mountainbiken und machen einmal im Jahr mit den Rädern eine Alpenüberquerung. Und wir kochen miteinander.

      Sabrina: Aber er ist der bessere Koch!

      Jens: Sie ist die bessere Esserin!

      Kommen wir zu Pivot Point. Was macht das für euch so besonders? 
      Jens:
       Unser Herz schlägt von Anfang an für Pivot Point. Hinter dieser Marke stecken Menschen, die die gleichen Werte teilen. Dieses durchdachte System bringt uns dazu, andere Leute besser zu machen und das ist für mich nach 20 Jahren immer noch das Nonplusultra. Den Leuten bei den Schulungen ein Tool in die Hand zu geben, das Ihnen hilft, bessere Friseure zu werden.
      Andere Anbieter schulen das Wie: Wie schneide ich Haare? Wie färbe ich Haare? Pivot Point schult auch das Warum: Warum ist diese Technik besser geeignet, als eine andere? Das ist für mich das Entscheidende.

      Wie schult ihr denn eure eigenen Mitarbeiter?
      Jens:
       Das haben wir aufgeteilt. Sabrina macht Farbe und Hochstecken und ich gemeinsam mit meiner Schwester die anderen Parts, wie persönliche Weiterentwicklung und Schnitt. 

      Und wie oft?
      Sabrina: Alle zwei Wochen. 

      Jens: Dann schließen wir den Salon etwas früher und machen 3-4 Stunden Training. Das hängt immer davon ab, was wir vorhaben, aber auch davon, ob die Leute den ganzen Tag schon hart gearbeitet haben. Dann machen wir halt kürzer. Und dann gibt es Tage, an denen alle entspannter sind, da machen wir länger. Und manchmal sitzen wir lieber noch zusammen und trinken etwas. Flexibilität ist da wichtig.

      "Design form follows function. Wie gestalte ich und warum?"

      Pivot Point Erfinder Leo Passage war ein großer Bauhaus Fan. Wandelt man als „PP Fan“ ein bisschen auf diesen Pfaden, um besser zu verstehen? Ward ihr schon mal in Dessau?
      Sabrina: Auf jeden Fall. Wir waren in den Museen und in der Bauhausschule selber. Die Idee hinter Bauhaus ist ja design form follows function. Und so verhält es sich auch mit Pivot Point: Wie gestalte ich dieses Design, die Frisur, und warum gestalte ich so? Das ist die Wertigkeit, das ist die Tiefe der Technik. 

      Fühlt ihr euch manchmal ausgepowered und fragt euch: Wie kann ich das Publikum noch überraschen?
      Jens:
       Ich persönlich habe eine Regel und an der halte ich mich fest: Ich zeige nie Dinge, die einen Friseur nicht weiterbringen würden. Die er nicht im Salon umsetzen kann. Aber man muss das als Trainer auch so gut verpacken, dass der Friseure sagt, ja, das ist etwas, das mich weiterbringt. 

      Sabrina: Ich schaue gern, wohin geht der Trend, wohin entwickeln sich die Dinge, und das inspiriert mich für Sachen, die A: neu und B: auch umsetzbar sind.

      Was schätzt ihr aneinander besonders?
      Erst Schweigen, dann:
      Jens: Was ich an Sabrina bewundere, ist diese Non-Stopp Motivation, die sie in allen Bereichen hat. Sie gibt in ihrem Job 100 Prozent, aber auch im Privatleben und das macht mir Lust, mit ihr zusammenzuarbeiten, zu leben und mit ihr die Zukunft zu gestalten. Sie ist der beste Freund für mich und wenn wir über den Job reden, dann, weil wir Bock haben, über den Job zu reden. Und wenn nicht, dann reden wir über Sachen, die wir gut finden und gemeinsam machen könnten. Sie ist für alles offen. Sie sagt zu neuen Dingen erst dann Nein, wenn sie es probiert hat. Das schätze ich an ihr wirklich sehr.

      Sabrina: Jens ist für mich in einem Wort mein Mentor. Er ist die Basis dafür, dass ich mich mit ihm in unserem gemeinsamen Leben so superglücklich fühle, wie ich das für meine Persönlichkeit brauche, und damit ich für alles, was ich machen möchte, auch 100 Prozent geben kann. Ich habe einen sehr hohen inneren Antrieb, aber Jens kann mich gerade auch bei Dingen, die nicht so gut laufen, unglaublich gut motivieren, um dran zu bleiben. Und da ich die Emotionale bin und Jens der strukturierte Typ, kann er mich sehr gut ausgleichen. Wenn ich in einer Richtung zu stark ausschwanke, bringt er mich wieder in meine Mitte. Jens hat einen tollen Charme und Humor, das hat mich von Anfang angezogen und begeistert mich immer noch.
       

      Im Interview mit Juliane Krammer

      imSalon: Liebe Daniela, seit wann gehst du den Weg der Naturfriseurin?
      Daniela Sorger:
      Ich habe mich 2013 selbstständig gemacht und einen konventionellen Friseursalon übernommen und zusätzlich eine Naturfirma mitaufgenommen. Parallel dazu habe ich meine Ausbildung zur Haar- und Hautpraktikerin gemacht und 2017 den konventionellen Bereich verkauft.

      Wie groß war dein Friseursalon vor dem Verkauf?
      DS:
      Ich hatte sieben Mitarbeiter*innen und einen Auszubildenden.

      Wie organisiert man zwei unterschiedliche Konzepte in einem Salon?
      DS:
      Der Salon bot genügend Platz für das klassische Kundenstyling und mein – so wie ich es nannte – Natureck.

      Wie haben Kund*innen auf dein „Natureck“ reagiert?
      DS
      : Ich hatte schnell viele Kund*innen gewonnen, die auf Natur umsteigen und ihr Leben nachhaltiger gestalten wollten. Aber man muss schon sagen, dass der konventionelle Bereich meine Naturfriseur Ausbildung finanziell getragen hat. Mir war schnell klar, dass der Naturbereich umsatzstärker war.

      Daniel, jetzt kommst Du auch ins Fernsehen. Dein erstes Mal?
      Daniel Golz:
      Ja, das ist tatsächlich meine erste TV-Produktion. Man ist ja schon öfter auf mich zugekommen, aber ich habe immer Nein gesagt.

      Was hat Dich an diesem Format überzeugt?
      DG:
      Es hat mir zugesagt, weil es komplett auf den Menschen zugeschnitten ist und nicht nur auf einzelne bestimmte Friseure, oder Dragqueens, Barber und die LGBQT Community in den Mittelpunkt stellt.

      Was war Deine Aufgabe?
      DG:
      In über 20 Folgen als Friseur jeden Tag eine Tür aufzumachen und einen unbekannten Kunden zu empfangen.

      Ihr kanntet die Kunden zuvor nicht?
      DG:
      Nein, es war jeden Tag eine Überraschung.

      „Meine Aufgabe war es, das Äußere an das Positive im Inneren anzupassen.“

      Was waren das für Menschen?
      DG:
      Es sind Menschen, die an einem besonderen Lebensabschnitt stehen und diesen zelebrieren. Manche kamen aus einer Scheidung, hatten eine lange Krankheit hinter sich, einen Todesfall und starteten jetzt in ihr neues Leben durch. Meine Aufgabe war es, das Äußere an das Positive im Inneren anzupassen.

      Wie hast Du Dich dem genähert?
      DG:
      Durch unglaublich lange, intensive Gespräche. Ich habe oft erst abends bemerkt, wie unglaublich anspruchsvoll es ist, so starke Beratungen zu führen. Es waren sehr persönliche Gespräche, bei welchen wir den Kunden sehr nah kennenlernen durften.

      Und kamen sie mit einer Frisuren-Vorstellung?
      DG:
      Alle waren sehr offen. Für mich war wichtig in Erfahrung zu bringen ‚Was ist so gar nicht Deins?‘ und ‚Was ist Deine Vorstellung?‘ Damit konnte ich gut arbeiten.

      „Mit einer Kundin habe ich Haar-Roulette gespielt.“

      Was waren besondere Erlebnisse dabei?
      DG:
      Mit einer Kundin habe ich Haar-Roulette gespielt. Ich habe hinter ihrem Rücken 2 Zettel mit Stylingvorschlägen gehalten und sie wählte einen aus ohne zu wissen, was es ist. Es gab ja die ganze Zeit keine Spiegel.

      Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn eurer Hairdressing Awards 2022, WOW, was für ein Erfolg. Lizzy, du hast zum zweiten Mal in Folge den Hairdressing Award in der Kategorie Farbe gewonnen. Großartige farbenintensive Hairstyles – damit seid ihr auch in den sozialen Netzwerken sehr präsent. Das funktioniert als Salonkonzept?
      Lizzy Lemon: Ja, offensichtlich. Wir machen bis zu 80 % unseres Umsatzes mit bunten Farben und haben eine sehr junge Klientel. Unsere Kunden sehen auf Social Media, was wir machen und kommen. Wir haben bei Weitem mehr bunte Farben als Grauabdeckung.

      Petra Brockmann und Thomas Brockmann-Knödler leben den Orgaenic Lifestyle und haben ein umfassendes Salonkonzept gegründet.

      Auf der imSalon Wien 2022 sprachen die beiden mit Raphaela Kirschnick über ihre Gedanken zur Zukunft des Friseurhandwerks, ihre eigene Philosophie und spannende Innovationen. Lest mehr im Interview und schaut euch den FIN-Talk im Video an.

       

      „Wie kann man diesen Beruf in die nächsten Jahrzehnte bringen?“ 

      Ihr Lieben, ihr habt soeben euren  neuen Standort in Berlin eröffnet, in welchem ihr bereits vieles ganz anders macht. Welche Gedanken beschäftigen dich aktuell federführend?
      Der Friseurberuf wird so nicht weitergehen, wie wir ihn kennen. Die Frage lautet also „Wie kann man diesen Beruf in die nächsten Jahrzehnte bringen!“ 

      "Diese Dogmen machen nichts anderes, als Menschen zum Konsum zu bewegen, wie möglichst oft zum Friseur gehen!"

      Was werden einschneidende Änderungen sein?
      Wir werden anders Haare färben!
      Wir bewegen uns in einer gesellschaftlichen Maschinerie von Zwängen, Frauen wollen aber über sich selbst bestimmen. Nimm zum Beispiel dieses Dogma „Grau muss weg“! Warum muss Grau weg?


      Schaut euch den FIN-Talk im folgenden Video an...

      Headdress Perücken | Credit: Headdress

      Peter, mit deinem Salonkonzept headdress hast Du Dich auf Zweithaar spezialisiert. Wie ist es dazu gekommen?
      Peter Fuchs:
        Ich habe vor ca. 10 Jahren begonnen nach Businessalternativen zu suchen. Da immer öfter Chemo-PatientInnen zu uns kamen, haben wir uns damit näher auseinandergesetzt. Schlimm fand ich dabei vor allem, wie angestaubt das Image war. Dann habe ich mich mit meiner Frau Silvia auf die Suche gemacht, viel recherchiert, mit Ärzten gesprochen und mit vielen Betroffenen geredet. Denn das Beratungsgespräch muss ganz anders geführt werden und es braucht ruhige und geschützte Räume. Interessant war dabei auch, dass auch Ärzte an uns herangetreten sind.

      Das ist ja eher unüblich, dass Ärzte an Friseure herantreten. Welche Ärzte waren das?
      PF:
      Onkologen. Denn die sind immer wieder damit konfrontiert, über Haare sprechen zu müssen. Bei vielen Frauen, die Krebs diagnostiziert werden, ist die erste Frage nicht, ob sie wieder gesund werden, sondern ob die Haare ausfallen.  Der Arzt ist für den medizinischen Bereich verantwortlich und unsere Aufgabe ist es über den Perückenbedarf zu informieren. Wir haben das dann modern aufgesetzt.

      Wie groß ist denn der Umsatzanteil des Perückengeschäfts an eurem Gesamtumsatz?
      PF:
      Ca. 70 %

      Wie war das möglich, dass du plötzlich so viel mehr Umsatz mit deinem Natur-Salon gemacht hast?
      DS:
      Die Produkte, die ich verwende, sind friseurexklusiv, nur mit Beratung und Aufklärung zu kaufen. Die haben mir die Bude eingerannt. (lacht)

      Da hast du wohl in deiner Region einen Nerv getroffen …
      DS:
      Ich bin aus Niederbayern, an der österreichischen Grenze. Es war damals absolutes Neuland. Die Menschen wollen aber so eine Umstellung. Sie legen Wert auf den Schutz der Mutter Erde, des Wassers und auch der Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen.

      Was hast du investiert, damit die Info potenzielle Kund*innen erreicht?
      DS:
      Anfänglich hatte ich eine Zeitungsannonce geschalten, aber durch Mundpropaganda und Kund*innen-Zufriedenheit stellte sich sehr schnell der Erfolg des Konzepts ein. Jetzt fokussiere ich nur noch auf den Naturbereich.

      Welche Art von Kund*innen sprichst du an?
      DS:
      Ich behandle Herren sowie Damen, die klassische Produkte nicht vertragen: Schuppen, Ekzeme, … allergische Reaktionen quer durch die Bank, aber auch Haarausfall ist ein Thema, genauso kommen Chemopatientinnen zu mir.

      Über Sabrina Hagenmüller

      • geboren und aufgewachsen in Aalen und Esslingen
      • Friseurin, Trainerin, Visagistin, Make-up Aristin
      • 1 Salon | arbeitet hier gemeinsam mit ihrer Mutter
      • seit 2009 Pivot Point | Trainerin und Creative Director
      • Mitglied Sebastian Cult Team | Tourneen für Wella weltweit
      • Nationale und internationale Fotoshootings

      Wie wird das TV-Format auch das Image des Friseurs beeinflussen?
      DG:
      Dass wir endlich wegkommen vom Waschen, Schneiden, Schnibbeln – bei uns steht der Mensch als Ganzes im Mittelpunkt.
      Das ist eine tolle Erfahrung, weil ich nicht nur die perfekte Dienstleistung machen kann, sondern auch in den langen Gesprächen tolles Wissen weitergegeben wird. Da habe ich mich wie ein haareschneidendes kleines Google gefühlt.

      Du bist You-Tube und Social Media Reels erprobt. Gab es ein besonderes Learning im TV für Dich?
      DG:
      Tatsächlich, wie anstrengend diese lange Gesprächsführung ist. Spannend war vor allem, wie ruhig Kunden sitzen, wenn sie keinen Spiegel vor sich haben. Die bewegen sich kein Stück, toll!

      Und was hat am meisten Spaß gemacht?
      DG:
      Ach eigentlich alles, aber eine spannende Herausforderung war schon irgendwie alles können zu müssen. Egal ob Balayage, Pixie Cut oder Wellen. Ich fand es ganz toll, auch für mich ein gutes Feedback zu erhalten, handwerklich so breit aufgestellt zu sein.

      „Ein Friseur verändert ja nicht nur am Kopf …“

      Du stellst die Menschen in den Mittelpunkt, was macht die Stellung des Friseurs da besonders?
      DG:
      Ein Friseur verändert ja nicht nur am Kopf, sondern auch im Kopf findet eine positive Veränderung statt.

      Schöne Worte, danke Daniel und ich bin schon wieder gespannt, was als nächstes Projekt folgt.

      Waschen, Schneiden, Leben - mein neues Ich

      Deutsche TV-Premiere am Montag, 17.10.2022 ZDFneo

      Deutsche Online-Premiere am Montag, 17.10.2022ZDF Mediathek

      ► Weitere Informationen zur  Staffel 2

      Jetzt haben wir hier ein tolles Beispielbild. Was zahlt man denn durchschnittlich für eine solche Farbe?
      Danny van Tuijl: Das hängt immer vom Aufwand ab und wie die Ausgangsbasis ist. Es geht ab 300 Euro los und es gibt keine Obergrenze. Dadurch, dass es eine sehr junge Kundengruppe ist, sind die alle sehr Social Media affin. Viele amerikanische Stylisten, gerade in den USA, sind very price transparent und schreiben oft auch dazu, was wie viel kostet und machen einen Price Breakdown. Junge Leute sind sich der Preise bewusst und bereit dafür zu zahlen, allerdings muss auch die Qualität passen.

      Diese Dogmen machen nichts anderes, als Menschen zum Konsum zu bewegen, wie möglichst oft zum Friseur gehen!  Aber den 6-Wochen Rhythmus, den wird es nicht mehr geben. Das ist ok, mit diesem Fakt müssen wir umgehen und nicht herumjammern. Menschen wollen aus diesem fremdbestimmten Kreislauf heraus und sich gesellschaftlicher Konventionen entledigen! Die Aufgabe des Friseurs wird es sein, Menschen dabei zu unterstützen, sich hin, zurück zu sich selbst zu entwickeln.

      Es sollte halt wirtschaftlich sein.
      Es ist ein Trugschluss, dass wir mehr Geld verdienen, wenn wir Kundinnen auf den Besuch alle sechs Wochen trimmen! Hier muss sich der Friseur emanzipieren.
      Da gibt es Frauen mit zu Tode blondierten, langen Haaren und Friseure machen sie immer kaputter, mit jeder weiteren Behandlung. Das kann doch nicht der Sinn unseres Handwerks sein? Die Haare sollten doch eigentlich immer besser werden, so verstehe ich meine Aufgabe als Friseurin!

      Dem Friseur die Dienstleistung Farbe, wie er sie kennt, wegzunehmen, wird weh tun.
      Ja, umso wichtiger ist es, die Zeichen der Zeit zu erkennen und sich jetzt neu zu definieren. So machen wir das auch mit Ressourcen, da müssen wir als Geschäftsleute vorausschauender denken.
       

      Wasserknappheit wird Thema werden!

      Mit welchen Themen rechnet ihr da?
      Die Wasserknappheit wird Thema werden! Was, wenn es irgendwann im Sommer, wie in einigen Ländern bereits Usus, kein Wasser zum Haarewaschen gibt? Oder, wenn die ersten Umweltschutzorganisationen dahinterkommen, was alles mit dem Salonabwasser in den Kanal geleitet wird? Dann schieben die ganz bald einen Riegel vor, das wird dann aber richtig weh tun! 

      "Wenn die ersten Umweltschutzorganisationen dahinterkommen, was alles mit dem Salonabwasser in den Kanal geleitet wird? Dann schieben die ganz bald einen Riegel vor, das wird dann aber richtig weh tun!"

      Was kann man denn dagegen bereits heute unternehmen?
      Wir haben eigens eine Kläranlage, für die Salonabwasser Aufbereitung, entwickeln lassen und eingebaut. Das war mir ein Herzensprojekt. Unser gesamtes Abwasser vom Haare shampoonieren, Farbe rauswaschen, etc. wird bei uns im Salon biologisch gereinigt und aufbereitet, bis es wieder Trinkwasserqualität hat, so, dass wir es als Grauwasser nutzen können. So geht es frei von salonarbeitsbedingten chemischen Rückständen in die Natur zurück! Unser klares Ziel ist es, das Wasser in Trinkwasserqualität aufzubereiten.

      Das klingt teuer, wie finanziert sich das?
      Unserer Branche wird es guttun, immer sauberer zu werden. Der Kunde spürt das, als Erstes in der Grundästhetik des Raumes und wenn wir Friseure das vorm Kunden zelebrieren.
      Dieser Anspruch soll erfüllt werden!  Das geht nicht billig, ist aber seinen Preis wert und führt zu mehr Anerkennung des Friseurs auch vom Kunden.

      "Wir achten darauf, dass unsere Hunde glänzendes Fell haben, füttern und pflegen entsprechend,... und unser Haar?"

      Ist der Kunde denn bereit, dafür zu zahlen?
      Ja, absolut. Wir achten darauf, dass unsere Hunde glänzendes Fell haben, füttern und pflegen entsprechend, koste es, was es wolle. Und was ist mit unseren Haaren und unserer Haut? Wir sind alle organisch und das müssen wir auch als solches begreifen und mit der Natur schwingen. Menschen wollen gesund bleiben und ihrer Kopfhaut, ihrem Haar und sich selbst als Gesamtheit das Beste tun! Dafür sind sie bereit zu zahlen, wenn man es authentisch im Salon lebt.

      Benötigt es auch ein neues Selbstverständnis für den Friseur?
      Ja, einen neuen Fokus darauf, als Haarspezialist wahrgenommen zu werden, auf den Kunde sich voll verlassen kann. Wir Friseure leben vom Handwerk und bräuchten im Worst Case, abstrakt gesehen, nur das Haar, unsere Hände und Wasser.
       

      Leben und Lebendigkeit.

      Es bewegt sich immer mehr um den Begriff Nachhaltigkeit. Wie verstehst Du diesen?
      Ich kann den Begriff schon nicht mehr hören, da so viel dahinter falsch versteckt wird. Wir leben Orgaenic, das ist unsere Philosophie und da geht es um Leben und Lebendigkeit. Wir werden den Mensch nicht ändern. Weißt Du, was Jeff Bezos geantwortet hat, als er gefragt wurde, was Amazon so erfolgreich macht?

      Was hat er gesagt?
      „Amazon ist deswegen so erfolgreich, weil die Menschen so faul sind.“ Und das stimmt, wir beschweren uns alle über die Marktmacht von Amazon und bestellen dann doch wieder. Das zeigt mir, wir können gar nicht mehr zurück, wie viele es glauben. Evolution ist immer nach vorne und nicht zurück gerichtet. Orgaenic ist für uns Neo-Ökologie und nicht das alternativ geprägte Weltuntergangsszenario.

      Ich habe große Lust auf die Zukunft und dahinein lege ich all meine Energie.

      Vielen Dank für Eure Zeit und ein hochinteressantes Gespräch. Auch ich freue mich auf die Zukunft und bin schon sehr gespannt, was bei Euch als nächstes passiert!

      Peter Fuchs bei der Kopfhautanalyse | Credit: Headdress

      Wie ist eure Betreuung der Kunden, wenn es um die Abrechnung mit den Sozialversicherungsträgern geht?
      PF:
      Das ist unseren Kunden sehr wichtig. Das ist aktuell in jedem Bundesland anders geregelt und man muss sich da richtig gut auskennen. Wir machen für die Kunden die Abrechnung. Wichtig dabei, es gilt der Tarif des Bundeslandes, in dem der Salon steht.

      Und dann kam zum Perückenstudio die Kopfhautbehandlung dazu?
      PF:
      Das sind zwei sehr unterschiedliche Themen.  Wenn man Perücke braucht, rückt zwangsläufig die Kopfhaut in den Fokus. Wir haben uns daraufhin gesamte Prozesse angeschaut und irgendwann gelernt, dass die Kopfhaut und der Haarausfall ein ganz komplexes Thema ist. Es gibt zahlreiche Arten von Haarausfall.

      Über Jens Hagenmüller

      • geboren und aufgewachsen in Schwäbisch Hall
      • seit 1999 Pivot Point Trainer
      • Creative Director D-A-CH | Mitglied intern. Artistic Team Pivot Point
      • 2010 Übernahme Friseurbetriebe Familie | 3 Salons
      • Wella Professionals Top-Akteur | Touren in D, A, Osteuropa
      • internationale Kollektionsbücher, eigene Trendkollektion

      Wie häufig muss Farbkunde denn wiederkommen?
      DnT
      : Wir empfehlen alle 6-8 Wochen bei Globalblondierung. Wenn wir mit Strähnen gearbeitet haben, da können wir zwischendurch einen Refresh-Termin anbieten, und dann sind auch 3 Monate möglich.

      Wie stelle ich mir hier denn die Beratung vor?
      LL:
      Neukunden müssen vor einer Erstterminvereinbarung im Salon vorbeikommen. Dabei schauen wir uns die Haare an, den Wunsch und erklären dann, was getan werden muss und wie groß der Aufwand dahinter ist.  Kunden erfahren konkret, was auf sie zukommt, was sie zuhause tun müssen und wie dann auch die zukünftigen Preise ausschauen. Wenn wir das alles eingetragen haben, dann vereinbaren wir einen Termin mit Anzahlung.
      Für Follow up Termine ist das Gespräch dann nicht mehr notwendig.
      DVT: Außer sie haben zuhause einen Packen Farbe drüber geschmissen, dann kommt Farbkorrektur und die wird nach Stunden verrechnet.

      Wie hoch ist euer Stundensatz?
      DVT:
      Das ist von Haarlänge und Produkteinsatz abhängig. Ab 100 Euro.

      Berechnet ihr die Beratung?
      LL:
      Nein, die Beratung ist kostenfrei, wir nehmen aber eine Anzahlung für den ersten Termin, der dann gegenverechnet wird. Sollte ein Farbtermin dann nicht zustande kommen, dann wird die Anzahlung nicht zurückerstattet.

      Alle Details zur Aus- und Weiterbildung in den ORGÆNIC Academien Dresden und Berlin
      Seminartermine im imSalon Terminalender 
      Übersicht über das Seminarangebot
       

      Was war für dich ausschlaggebend, den neuen Weg zu gehen?
      DS:
      Tatsächlich war das meine Heilpraktikerin, die damals meinte, sie hat so viele Patient*innen, die sie an eine*n Naturfriseur*in weitersenden möchte.

      Welche Veränderungen hat die Naturfriseur Ausbildung gebracht?
      DS:
      Es folgte ein komplettes Umdenken. In den konventionellen Salons wird blondiert, gefärbt, dauergewellt – chemisch behandelt, aber das Haar-Problem wird dadurch nicht behoben. Das Haar wird nur mehr kaputt und geschädigt, die Haut schlechter und daraus entstehen wieder mehr Probleme. Die Kund*innen, die mit mir den Naturweg gegangen sind, haben eine positive Umstellung erlebt und wollen das nicht mehr missen.

      Wie funktioniert eine Ausbildung als Natur-Friseur*in?
      DS
      : Das ist die Crux an der Geschichte: Ich war 15 Jahre lang Ausbilderin und im Prüfungsausschuss. Es gibt aber kaum Personen, die sich mit dem Thema Pflanzenfarbe auskennen und somit können Prüfungen im Naturbereich nicht abgenommen werden. Ein weiteres Problem ist, dass ich Azubis auf die komplette Prüfung, nur mit Naturprodukten, nicht vorbereiten kann. Dieser müsste dual in einem anderen Salon die konventionellen Inhalte erlernen. Hierin liegt viel Potenzial.

      Wann kann ich mit einer Ausbildung als Naturhaar-Expertin starten?
      DS:
      Das funktioniert erst nach der Ausbildung und dauert ca. 2 Jahre. Aber es gibt auch die Möglichkeit, die Ausbildung neben dem Job innerhalb von 3-5 Jahren zu absolvieren.

      Ginger|Lemon Insta

      Wie hoch ist die Vorabkassa?
      LL:
      Das hängt vom Termin ab. Alles unter 4 Stunden, macht 50 Euro Anzahlung, alles was drüber liegt, wo wir mehr als 5 Stunden blocken, da nehmen wir 100 Euro oder auch mehr, je nachdem, was das Bauchgefühl sagt.
      Wir müssen uns absichern, wenn wir einen halben Tag für Farbe ausblocken. Und wenn die Person dann wankelmütig ist, dann bekomme ich den Termin auch nicht so schnell wieder gefüllt.

      Was passiert denn, wenn jemand kurzfristig absagt?
      LL:
      Wir haben prinzipiell strenge Stornierungsregeln und sind da auf unserer Webseite sehr transparent. Bis 48 Stunden vorher kann man kostenfrei stornieren. Innerhalb von 48 stunden fällt dann ein Stornierungsbetrag von 50% an. Innerhalb von 24 Stunden Absage oder gar nicht erscheinen führt das zu einer Vollverrechnung des Termins.

      Eigenblutbehandlung, die bei Headdress eigens von einer Ärztin durchgeführt wird | Credit: Headdress

      Ihr bietet auch so außergewöhnliche Behandlungen wie Eigenblutinjektion an. Wie läuft das ab?
      PF:
      Wir behandeln alle 14 Tage ca. 15 Personen, dafür kommt eigens eine Ärztin in den Salon. Eine Behandlung kostet 450 Euro. Hierfür haben wir einen eigenen Raum kreiert. Diese Kunden begleiten wir auch mit Produkten und Folgeterminen. Und der Erfolg ist sensationell.

      Wie werden Kopfhaut-Wellness und Massagebehandlungen angenommen?
      PF:
      Das ist unterschiedlich. Insgesamt sehr gut angenommen, aber es kommt immer auf die Intensität an und welches Budget zur Verfügung steht.
      Es gibt Therapien, die sollte man wöchentlich über einen Zeitraum von 3 Monaten machen und eine Therapiestunde kostet eben 95 Euro. Da redet man schnell mal von 3.000 Euro für eine Therapie. Vielen Kunden ist ihr gesundes Haar und Kopfhaut das wert.  

      Was gibt es für Alternativen, wenn sich ein Kunde das nicht leisten will?
      PF:
      Wir haben eine eigene Produktlinie entwickelt‚ 'Sensicell-Hair‘. Nach einer professionellen Kopfhautanalyse und eingehender Beratung stellen wir Kunden ein individuelles Produktpaket zusammen. Der Kunde, muss die Behandlung zu Hause konsequent durchzuziehen, dabei erzielen wir ebenfalls großartige Behandlungserfolge. Wir haben dutzende Vorher-Nachher Bilder.

       "Ich bin der Meinung, dass das Arbeiten als Naturfriseur*in als Zugpferd für den Nachwuchs funktionieren kann. Junge Menschen setzen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit schon längst auseinander."

      Wie schafft man den Nachwuchs für Naturhaar-Behandlungen zu begeistern?
      DS:
      Es ist die Generation Fridays for Future. Schon in den Schulen wird darauf aufmerksam gemacht, wie man die Erde schützen oder Plastik einsparen kann. Die jungen Menschen interessieren sich dafür, was passiert, wenn man sich Aluminium unter die Achseln sprüht oder wenn man 1kg Haarspray verwendet. Ich bin der Meinung, dass das Arbeiten als Naturfriseur*in als Zugpferd für den Nachwuchs funktionieren kann. Junge Menschen setzen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit schon längst auseinander. Wenn man darüber nachdenkt, was Salons an Chemie und Mist in den Gully spülen, ist es dramatisch. Meine Tante hatte eine chemische Reinigung, mit Auflagen, damit davon nichts ins Grundwasser kommt. Beim Friseur-Salon ist es im Prinzip nicht anders, nicht ganz so extrem, aber trotzdem Chemie pur.

      Was braucht es zum Umdenken?
      DS:
      Die Innungen müssen motiviert werden, sich einzusetzen. Ich bin selbst in der Innung tätig und stoße immer wieder auf Widerstand. Aber auch der ZV muss hier ins Boot. Dieser ist teils aggressiv gegen Naturfriseur*innen.

      Wie meinst du das?
      DS:
      Ich bin sogar schon mal als Nestbeschmutzerin bezeichnet worden. Es muss nicht jede*r Naturfriseur*in werden. Kund*innen wollen das auch nicht. Viele Menschen möchten Pink oder blondiert sein, aber es gibt eben auch Alternativen. Genauso brauchen Berufsschul-Lehrer*innen mehr Hintergrundwissen. Ich habe bei meiner Meister*innen-Ausbildung nichts über Inhaltsstoffe gelernt. Es braucht dazu mehr Aufklärung … Seit einem Jahr kann ich keine neuen Kund*innen mehr annehmen, aber weiterempfehlen ist auch nicht möglich, weil keine Naturfriseur*innen zur Verfügung stehen.

      Danke, Daniela, für den Einblick und alles Gute für die Zukunft.

      Wie macht man das? Wenn die Behandlung 450 Euro ausmacht, wie kommt man da an sein Geld?
      DVT:
      Wir haben alle Kundendaten und unterschriebene Akzeptanz unserer Regeln. Die Differenz zwischen Anzahlung und Endbetrag muss bei Nichterscheinen nachgezahlt werden. Wir schicken dann eine Rechnung nach Hause.

      Das klingt hart, ist aber konsequent und richtig. Und das kam schon vor?
      DVT:
      Ja, das passiert immer mal wieder. Und in 99 % der Fälle wird das dann auch überwiesen.  Einen Anwalt mussten wir noch nie einschalten.

      Und die kommen dann wieder?
      DVT:
      Ja klar.

      Wie lange sitzen Kunden durchschnittlich bei euch?
      LL
      : Durchschnittlich ca. 3 – 4 Stunden

      Wie kommt die eigene Marke an?
      PF:
      Das ist ein Selbstläufer geworden. Wir haben mittlerweile viele Partnersalons, de damit arbeiten.
      Schönes Haar beginnt ja mit der Kopfhaut und wenn man es schafft rechtzeitig richtig zu behandeln, dann ist das Haar perfekt. Das wird viel zu wenig von Friseuren beachtet. Oft ist einfach nur der Haarlebenszyklus gestört, an dem man arbeiten muss und automatisch wird das Haar voller, glänzender, etc.

      Wie sieht es bei Männern und Haarausfall aus?
      PF:
      Das ist ein Riesenthema, vor allem bei den jungen Männern, die sich schon vorbeugend dem Thema widmen. Der große Unterschied liegt darin, dass sich Männer am Anfang ihres Lebenszyklus damit auseinandersetzen, Frauen eher ab 40. Das ist ganz einfach, bei Männern ist das Testosteron in jungen Jahren hoch, bei Frauen steigt es mit der Menopause.

      Und gibt es auch Barber, die auf euch zukommen?
      PF:
      Ja, hier haben wir bereits einige Partnersalons.

      - - - - Du willst als Naturfriseurin arbeiten? - - - - 

      Jobs gibt es auf der Friseurjob-Plattform ► JOKIRA.de!

      Wie viele Kunden macht ihr pro Tag?
      LL:
      Es kommt auf den Tag drauf an, 2 bis maximal 4 Personen pro Stylist/ Tag.

      „Du lässt dir ja nicht um 500 Euro die Haare färben,
      um am Shampoo zu sparen.“

      Und nimmt Kundin dann auch Produkte mit?
      DvT:
      Absolut, und ich argumentiere dann immer so: ‚Du lässt dir ja nicht um 500 Euro die Haare färben, um am Shampoo zu sparen. 25 Euro für ein Shampoo oder Conditioner ist da nicht viel. Wenn du Billigzeugs kaufst, dann spülst du mit jeder Haarwäsche 30 Euro deiner Haarfarbe weg.‘
      LL: Unsere Farbkunden nehmen alle Produkte mit. Also 60 % unserer Gesamtkunden kaufen gleichzeitig Produkte.

      Wie hoch ist der Verkaufsanteil am Umsatz?
      DvT:
      Durchschnittlich liegt der bei 22 %.

      Credit: Headdress

      Welchen Rat gebt ihr Friseuren, die als Kopfhautspezialist wahrgenommen werden möchten?
      PF:
      Eigentlich sind Friseure ja ständig mit dem Thema Haarausfall konfrontiert, haben aber keinen fundierten Ratschlag dazu. Man kann sich dem Ganzen langsam, aber konsequent annähern, erste Schulungen, die Anschaffung und regelmäßige Nutzung eines Kopfhautanalysegerätes und echtes Interesse. Das ist eine Zusatzdienstleistung für den Friseurbetrieb, mit der man mehr Umsatz macht. Man braucht dafür auch keine teuren Geräte, die Kopfhautkamera gibt es bereits für 50 Euro und einen Computer hat doch jeder. Wenn man sich dann noch Zeit nimmt für Basisausbildungen, dann ist der Grundstein gelegt.  

      Was mir auch aufgefallen ist, ihr führt sehr viele unterschiedliche Marken. Wie ist eure Erfahrung damit?
      LL:
      Wir picken uns überall das Beste raus und vermeiden es Verträge abzuschließen. Wir haben jetzt eine tolle Zusammenstellung an Produkten. Da wir permanent auf Messen, auch international, sind finden wir immer wieder Produktneuheiten. Dann nehmen wir was auf und dafür fällt dann halt etwas anderes wieder weg.
      DvT: Es ist ein sehr flüssiges Konzept. Produkte müssen einfach passen.

      Samstags habt ihr geschlossen. War das je ein Problem?
      LL:
      Nein, Montag bis Freitag sind unsere Tage. Wenn dann arbeiten wir einen ganzen Tag und nicht einen Halben, der Samstag ist für uns uninteressant.

      Wie ist es mit Mitarbeitern?
      LL:
      Natürlich suchen wir über Jokira, vor allem, wenn etwas akut ist. Aber wir erhalten sehr viele Initiativbewerbungen über Social Media.
      DvT: Viele Mitarbeiter finden uns, denn viele Friseure folgen uns auf Social Media.

      Peter, vielen Dank für deine erste Einführung in ein sehr spannendes Thema und weiterhin viel Erfolg.

      Was bietet ihr, was andere nicht bieten?
      DvT:
      Wir sind einfach die geilsten (Lachen)
      LL: Die meisten, die sich bei uns melden, wollen ausgefallene Farben machen. Work-Life Balance passt, Bezahlung passt.

      Trends sind tot!

      Gibt es eigentlich aktuelle Farbtrends?
      LL:
      Trends sind tot!
      DvT: Überflüssig! Leute sind auf Social Media unterwegs, da ist alles so schnelllebig, dass du oft sofort reagieren musst. Man hat nicht mal die Zeit sich darauf vorzubereiten. Die Wellen sind (Fingerschnipsen)
      Wir glauben an Individualität und bunt haben wir in Wellen seit den 70gern, angefangen bei Punks, dann NewWave, dann Raver, es war nie weg. Jetzt ist es halt mehr akzeptiert.

      Dass ihr Künstler seid, zeigt auch eure starke Präsenz bei Awards, Danny Du bist soeben für die International Hairdressing Award nominiert worden. Welche Bedeutung haben diese Awards für dich?
      DVT:
      Es ist natürlich eine Ehre und auch schon ein wenig surreal, wenn man sieht welche Namen in dieser Liste stehen, aktuell 52 Stylisten weltweit. Jetzt muss ich aber auch wieder eine neue Kollektion shooten. Jetzt geht die Arbeit los.
      LL: Für uns sind die Awards eine Möglichkeit unsere Visionen zu zeigen, uns anders ausleben zu können. Dabei muss ich mich nicht am Kundenwunsch orientieren, sondern mache das, was mir gefällt. Das ist eine andere Facette des Berufes. 

      Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg und drücke die Daumen für die international Hairdressing Awards.

      Im Gespräch mit Birgit Senger
       

      Attila, warum sind Haare der perfekte Werkstoff für deine Kunst?
      Attila Can:
      Ein Haar liefert unterschiedliche Strukturen und Längen, aus denen sich viele Texturen kreieren lassen. Ich kann mit Haaren sehr viel anfangen. Während ich diesen Werkstoff bearbeite, sorge ich nicht nur dafür, dass meine Kunst entsteht, sondern auch, dass der Mensch dadurch ein gutes Gefühl bekommt.

      „Meine Kunst erschaffe ich am Menschen. Durch das, was meine Hände erschaffen, siehst du die Welt durch meine Augen.“

      Der Anblick eines Gemäldes erweckt in jedem ein anderes Gefühl. Meine Kunst erschaffe ich am Menschen. Durch das, was meine Hände erschaffen, siehst du die Welt für einen Moment durch meine Augen.

      Sind für dich alle Friseur*innen Künstler*innen?
      AC:
      Auf ihre Art und Weise garantiert. Sicherlich gibt es hier und da Kunst, die nicht jeder versteht. Alles hat seine Berechtigung. Ob eine Frisur gefällt, liegt im Auge des Betrachters. Wenn wir uns Trends anschauen, haben wir das doch auch: Es gibt Richtungen, die findet man gut und andere fühlt man überhaupt nicht. Kunst weckt in jedem ein anderes Gefühl und entwickelt sich immer weiter.

      Wie deutlich ist deine Kunst für deine Kund*innen spürbar?
      AC:
      Schwierig zu sagen. Ich bekomme von vielen meiner Kund*innen das Feedback, das ich anders an ihrem Kopf arbeite, als sie das vorher beim Friseur gewohnt waren.

      "Ich mache kein Schnickschnack am Kopf, sondern mag es, wenn jeder Handgriff sitzt."

      Worauf legst du beim Arbeiten wert?
      AC:
      Das fängt damit an, dass ich eine saubere Abteilung mache und meine Handbewegungen eher ruhiger sind. Ich mache gar nicht so viel Schnickschnack am Kopf, sondern mag es, wenn jeder Handgriff sitzt. Ich lege viel Wert auf die Technik des Haareschneidens und darauf, dass meine Kund*innen sich mit dem Schnitt lange wohl fühlen. Ein schönes Feedback ist für mich, wenn ich höre „Mein Partner oder meine Partnerin hat gesehen, dass ich bei dir war.“

      Welche Technik sollte man aus deiner Sicht auf jeden Fall beherrschen?
      AC:
      Ich habe von meinem Ausbilder gelernt, mit dem Rasiermesser umzugehen. Damit meine ich nicht Barthaare im Gesicht zu entfernen, sondern einen Haarschnitt zu erstellen. Das Haareschneiden mit dem Rasiermesser ist für mich Kunst. Leider ist diese alte Kunst etwas in Vergessenheit geraten, obwohl man damit tolle Formen und Strukturen erarbeiten kann.

      Brauchst du dazu ein bestimmtes Werkzeug?
      AC: Ich arbeite mit dem klassischen Rasiermesser und einem Kamm. Ich kann durch unterschiedlichen Druck das Haar kürzen und gleichzeitig die Masse bearbeiten. Das ist nicht einfach zu erlernen und erfordert viel Übung, aber wenn man es beherrscht, ist es eine sehr gute Technik, um Haar zu formen.

      Was ist im Moment dein „Must-have“ Produkt? 
      AC:
      Leider noch nicht so bekannt, aber genial ist das ►Grooming Spray von STMNT. Ich glaube, es gehört zu den Produkten, für die in Deutschland im Moment noch das Verständnis fehlt.

      Wie setzt du es ein?
      AC: Vor jedem Haarschnitt sprühe ich Grooming Spray als Schneideunterstützung ins Haar und habe später beim Föhnen genau den Griff, die Textur und die Haltbarkeit, die ich brauche. Ein geniales Produkt, weil es mir gleichzeitig das Haareschneiden und das Styling erleichtert.

      Was empfiehlst du allen, die ihre Arbeit auch etwas mehr als Kunstform betrachten möchten?
      AC: Die Voraussetzung dafür ist, open minded zu sein. Jeden Tag die Einflüsse um einen herum aufzusaugen und für Entspanntheit zu sorgen.

      Wie entspannst du am besten?
      AC:
      Entspannung gibt es bei mir in verschiedenen Bereichen. Gut funktioniert Entspannung für mich, wenn ich mich mit meiner Familie beschäftige aber auch während der Arbeit kann ich gut entspannen. Ich würde nicht sagen, dass ich während des Haareschneidens meditiere, aber das gute Gefühl dabei sorgt bei mir auf jeden Fall für Entspannung.

      Du vergleichst dein Handwerk mit der Architektur. Wieviel musst du vom Kunden wissen, um für ihn die perfekte Architektur auf seinem Kopf zu zaubern? 
      AC: Das erste was ich mir anschaue, ist der Kunde. Dann frage ich mich, was passt da nicht hin und was würde ich verändern, damit es für mein Auge noch schöner aussehen kann? Mein Auge ist immer auf der Suche nach der perfekten Form. Dann befrage ich den Kunden und gehe ins Kundengespräch.

      "Gutes entsteht, wenn sich mein Empfinden mit dem Gefühl des Kunden verbinden."

      Herauszufinden, was der Kunde fühlt, ist mir enorm wichtig. Mag er sein Haar gerade, mag er es länger, kürzer etc.? Gutes entsteht, wenn es mir gelingt, mein Empfinden mit dem Gefühl des Kunden verbinden. Sehe ich das Haar eher kurz, mein Kunde oder meine Kundin trägt‘s im Moment aber am liebsten zum Zopf gebunden, weil mehr Zeit zum Stylen gerade nicht da ist, wäre kürzeres Haar für den Moment beispielsweise nicht das Richtige.

      Gibt es für dich im Salon noch einen Unterschied zwischen den Geschlechtern?
      AC:
      Natürlich gibt es nichts, was für alle gilt, dennoch kann man sagen: Männer brauchen klarere Ansagen, um dir zu vertrauen. Das Interesse an Hautpflege und Düften ist bei Männern heute größer als noch vor Jahren.Männer legen heute viel Wert auf ihr Styling, sowohl der Haare als auch der Kleidung. Für mich ist das im Moment die beste Zeit, eine Marke wie STMNT zu etablieren.

      Lieber Attila, dein Statement hat mich sehr inspiriert, vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg mit deiner Kunst.
       

      Über Attila Can:

      Die Corona-Krise ist eine Herausforderung. Was sind die positiven Seiten?
      Sascha Haseloff:
      Für mich ist sie DIE Chance für Online-Education. Die Leute lernen jetzt das Internet mehr für sich zu nutzen und auch auf persönliche Weiterbildung zu setzen. Und sie erkennen hoffentlich den Zeitgewinn als Mehrwert für sich und ihre Mitarbeiter. Denn Online Education erhöht die Nachhaltigkeit analoger Seminare und die Möglichkeit schnell und flexibel Inhalte einzuholen. Die Kombination aus analog und digital wird bald das Ideal sein.
      Persönlich genieße ich es im Moment mal zu Hause bei meiner Familie zu sein und mit den Kiddies richtig viel Zeit verbringen zu können. 

      Du bist in erster Linie für die icono acadamy verantwortlich. Wie schaut es da aus?
      SH: Es kündigte sich bereits vor einem Monat an, dass die Leute erst einmal nicht mehr zu Schulungen kommen werden und Seminare abgesagt haben. Also haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir jetzt das Thema Online Education wirklich vorantreiben können. Wir denken hier beispielsweise auch an eine „Artists Community“, um Friseuren a la long möglichst viele verschiedene Online Seminare anbieten zu können. Im ersten Schritt werden wir ab sofort unseren bestehenden icono online education content sukzessive KOSTENFREI zur Verfügung stellen. ►icono online Program

      Ein Lokalaugenschein von Birgit Senger

      Für viele Friseur*innen ist es ein lang ersehnter Traum, als Hairstylist auf einer Fashion Week zu arbeiten. Kolleg*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gehörten auf der diesjährigen Berlin Fashion Week (05.-10. September) zu den Auserwählten, die für Authentic Beauty Concept die große Bühne rockten.

      „Ich bin megaglücklich, heute hier im Team arbeiten zu dürfen. Denn genau um heute hier zu stehen, wollte ich Friseurin werden.“ sagt mir Tatjana Knoll Mitarbeiterin im Salon Fell (Österreich).

      Überglücklich ist auch Friseurunternehmer Peter Kroll (Coiffeur Petre Knoll, Paderborn) „Ich bin begeistert, der kreative Austausch mit den Kolleg*innen backstage ist super. Ich habe mir seit vielen Jahren gewünscht, auf der Fashion Week zu arbeiten. Die Energie untereinander ist etwas ganz Besonderes.“

      Im Augenblick zwischen Vergangenheit und Zukunft orientiert sich GLOBAL BEAT, die La Biosthétique Academy Collection Autumn–Winter 22 / 23 an der damals fremden neuen Technowelle. Die dynamischen und ikonischen Looks greifen die 1970er auf und stehen für ein neues Lebensgefühl. Inspiriert am Zeitgeist der Techno–Ära liegt der Fokus der Kollektion auf Individualität. 

      Im Interview mit Juliane Krammer

      imSalon: Hi Rico, am Berliner Ku’damm ist dein Co-Working Space Parlour&Places zu finden. Seit wann gibt es das Konzept?
      Rico Beer: Im März 2021 haben wir direkt nach dem Lockdown gestartet.

      Du selbst bist Friseur, warum entscheidet man sich dazu, ein Stuhlmiete-Konzept zu entwickeln?
      RB:
      Ich habe die herkömmlichen Wege der Selbstständigkeit probiert und auch einen eigenen Salon geführt. Aber das gesamte Mitarbeitermanagement, wie Krankschreibung, Motivation, Arbeitsmoral, … empfand ich als zu umfangreich und schwierig. Diese Faktoren haben mir den Spaß an der Selbstständigkeit genommen.
      Ich wusste, dass Stuhlmiete-Konzepte in den USA oder China gut laufen – dort funktioniert das unproblematisch sowie unbürokratisch. Und irgendwann habe ich meinen Salon verkauft.

      Warst du selbst einmal Stuhlmieter, um diese Seite erlebt zu haben?
      RB:
      Ja, ich war sechs Jahre lang in unterschiedlichen Salons als Stuhlmieter tätig, aber es gab Strukturprobleme, wie zum Beispiel Öffnungszeiten, die vorgegeben waren, aber auch das Warenmanagement, die Warenverwaltung, Kundenakquise etc. stellten sich für mich als unschön heraus.

      Woher hattest du dein Wissen, um als Stuhlvermieter korrekt durchzustarten?
      RB:
      Die Information habe ich mir bei der Handwerkskammer und der Clearingstelle, eine spezielle Abteilung der deutschen der Rentenversicherung, geholt. Letztere hat zur Aufgabe, zu prüfen, ob eine Scheinselbstständigkeit vorliegt. Es gibt Leitfäden, an denen ich mich orientiert habe, aber ich bin das mit meinen Anwälten auch noch durchgegangen.

      Im Interview mit Juliane Krammer

      imSalon: Hallo Nora, du bist Stuhlmieterin. Seit wann machst du das?
      Nora Bayerl: 2014 habe ich mich zur Stuhlmiete entschieden und ich bin nach wie vor großer Fan davon.

      Warum fiel die Entscheidung damals auf dieses Business-Modell?
      NB: Ich wollte selbständig sein, aber keinen eigenen Salon bespielen. Das war mir zu aufwändig und auch eine Nummer zu groß. Für eine Einzelperson ist ein eigenes Geschäft auch nicht rentabel.
      Wenn du einen eigenen Salon betreibst, musst du ständig vor Ort sein und dich um alles kümmern – vom Wattestäbchen bis zur Kaffemaschine. Die Stuhlmiete war genau das Richtige für mich: Ich kann selbstständig arbeiten, bin aber nicht für die komplette Salon-Organisation zuständig.

      "Ich kann selbstständig arbeiten, bin aber nicht für die komplette Salon-Organisation zuständig."

      Bist du in den 8 Jahren immer im selben Salon Stuhlmieterin?
      NB: Ich habe einmal als Stuhlmieterin gewechselt, da ich ein besseres Angebot bekam. So zog ich weiter.

      Wir trafen den Paul Mitchell Granden und Business Guru mit schottischen Wurzeln im Rahmen seiner Europa Tournee in Frankfurt bei einem Breakfast Tea.

      Zusammengefasst von Katja Ottiger
       

      Arbeitet Robert noch im Salon und wenn ja, wie oft?

      Durchschnittlich einmal in der Woche, normalerweise freitags. Vor Corona war er seltener im Salon „Ich war abwesender Besitzer, manche Kunden fragten gar, wer ich denn überhaupt sei?“

      Aber auch Robert hatte durch drei Lockdowns mehr als die Hälfte seiner Mitarbeiter verloren, was ihn zum Umdenken zwang.

      Mittlerweile ist er regelmäßiger da, auch, um sein Team zu motivieren oder „wie wir in America sagen: `gasing them up`!“ - sie aufzutanken. Seine Frau (Anm.: Mary Cromeans, ehemals Mary Cuomo) arbeitet meist drei Tage im Salon. Wenn er sie zur Arbeit fährt, bleibt er auch mal im Salon, erledigt Anrufe oder bereitet Dinge für seine Shows vor.
       

      Apropos Show: Wie lange zuvor fängt er mit der Planung an?
       

      Hairstylings sehen am Runway nicht mehr gleich aus

      Unter der Leitung von Daniele Dragotta und Said Rubaii begeisterten die Hairstylist*innen nicht nur Designer Marcel Ostertag. Sie kreierten für jedes der 47 Modelle einen individuellen, natürlichen Glam-Look. Die Zeiten, in denen alle Models gleich aussahen, sind zum Glück vorbei!

      Marcel Ostertag präsentiert mit seiner Collection SALT Spring/ Summer 2023 Diversity und Mode, die nicht nur auf dem roten Teppich getragen wird, sondern auch auf die Straße kommt. „Da ist es schon toll zu sehen, wie die Hairstyles den Typ nochmal ein Stück weit verändern, etwas Neues rauskitzeln, ohne sie zu verkleiden“ … Das und mehr zum Thema Hair & Fashion verrät uns ►Marcel Ostertag im Interview.

      Der Männer-Look der Saison: IWAN

      Wie läuft eine Vermietung für Stylistinnen ab? Was sind die Voraussetzungen, um bei dir einen Stuhl zu mieten?
      RB:
      Ein Stylist muss für sich selbst wissen, ob er die Motivation hat, selbstständig zu sein. Dazu gehört Mut, Disziplin und Durchsetzungskraft. Wenn die persönlichen Vorgaben stimmen, dann folgen noch die gesetzlichen Anforderungen: Es braucht einen Handwerksmeister-Brief und man muss in die Handwerksrolle eingetragen sein sowie die Handwerkskarte haben. Dann kann ich starten.
      Es gibt dann noch Ausnahmen. Zum Beispiel, wenn man eine gewisse Berufserfahrung von über 6 Jahren im erlernten Handwerk vorweisen kann oder auch Personen, die vier Jahre in einem Salon eine leitende Funktion hatten. Neben der Praxiserfahrung haben sie auch betriebswirtschaftliches Wissen durch die Salonführung erlangt. Das fällt unter die Altgesellenregelung

      Was wird gebraucht, um einen Vertrag bei euch abschließen zu können?
      RB:
      Der Handwerksbrief und Personalausweis. Dazu kommt eine Mietkaution in der Höhe der Monatsmiete – Teilzeit oder Vollzeit. Wir bestehen da aus Sicherheitsgründen darauf, denn nichts liegt uns ferner, das Bild eines Salonhoppings zu vermitteln.

      Das heißt die Parlour&Places Stuhlmieter*innen sind euch treu?
      RB: Mit 15 Friseuren sind wir das größte funktionierende Co Working Friseur-Studio in Deutschland. Es sind noch alle da. Bei uns funktioniert das und es sind nur noch drei Plätze frei.

      Wie handhabt ihr das Thema Lager?
      RB:
      Jeder Stylist hat vier große Lagermöglichkeiten und eine Kassen-Lade, die abgeschlossen ist.

      Was hältst du von Salons, die ausschließlich auf Stuhlmieter*innen ausgerichtet sind?
      NB: Für mich ist das nichts. Ich habe schon gesehen, dass solche Konzepte etwas vernachlässigt aussahen, weil sich keiner verantwortlich fühlt. 
      Außerdem arbeite gerne in einem Salon mit einem Team, dass ich kenne. Im Daily Business ist Harmonie wichtig. So fühle ich mich auch als Stuhlmieterin wohl – wenn ich das Gefühl habe, ich passe gut in den Salon, wo mein Stuhl steht. Das sind ja auch meine Arbeitskolleginnen, auch wenn es am Papier nicht so ist.

      Warum bist du jetzt in diesem Salon?
      NB: Der schöne Salon, das Salon-Team, aber auch die Produkte waren ausschlaggebend. 

      "Bevor ich aber als Stuhlmieterin durchstartete, gab es einen Businessplan, denn Stuhlmiete ist recht teuer. Das musste sich bald rentieren."

      Hattest du eine Beratung, was alles zu berücksichtigen ist, wenn man sich für das Modell Stuhlmiete entscheidet?
      NB: Ich bin Handelsakademie-Absolventin und hatte schon Wissen zu unterschiedlichen Business-Varianten. Bevor ich aber als Stuhlmieterin durchstartete, gab es einen Businessplan, denn Stuhlmiete ist recht teuer. Das musste sich bald rentieren.
      Ich sehe Stuhlmiete auch nicht für diejenigen, die frisch starten, denn um sich einen Kundenstamm aufzubauen ist es nicht zu empfehlen. Dadurch, dass ich schon lange gearbeitet habe, wusste ich, was ich brauche und was nicht. Als Neuling ist das schon eine Herausforderung.

      Welche Regelungen gibt es bei den Produkten? Wie wird hier abgerechnet?
      NB: Die Backbar-Produkte sind in der Miete inkludiert. Das ist ein wahnsinniger Vorteil, weil ich hier aus dem vollen Sortiment schöpfen kann. Produkte, die ich verkaufe, werden auf eine Liste genau eingetragen und am Ende des Monats mit der Miete abgerechnet. Für Farben habe ich aber ein eigenes Lager.

      Mann und Frau nebeneinader in einem Raum
      Robert Cromeans und imSalons Katja Ottiger | Credit: Markus Schmidt

      Das kommt auf die Show an. Zumeist beginnt er damit, sich ins Publikum hinein zu denken. Er bereitet ein Moodboard vor und erstellt ein Storyboard voller Inspiration - Ideen für Frisuren, Garderobe, Makeup ... „Die Recherche ist ein recht spaßiger Prozess, gerade mit der heutigen Technologie. Früher mussten wir dafür eine Menge Magazine kaufen. (…) und es sind die seltsamsten Dinge, aus denen ich eine Show kreiere.“

      Vor einer Show inspiziert er den Showroom, setzt sich in die letzte Reihe und an die Seiten, um ein Gespür für den Raum zu entwickeln, auch bei den Shows wechselt er gern die Perspektiven und wandelt durchs Publikum, um seine Show anzupassen. Da ist er flexibel, den Plan in seinem Kopf ändert er spontan. Erst ab 300 Leuten wird sein Seminar zur Show. Und je mehr Leute kommen, desto schneller wird diese.
       

      Twitter, Facebook, Instagramm oder Tik Tok?
       

      “It’s not the age we are, it’s the age we are in!”.Robert ist fasziniert von Tik Tok. Das schnellere Format inspiriert ihn, er nutzt es täglich. Robert ist ein musikalischer Mensch und begeistert davon, welche Musik Leute auf Tik Tok in Schwingung versetzt.

      Auf Instagram postet und kommuniziert er. Seine Videos während der Pandemie über die Sicherheitsvorkehrungen, kamen auf 200.000 Klicks! „Instagram ist ein Mikrofon für mich und es funktioniert grenzübergreifend … Manchmal kriege ich für ein Kochvideo mehr Klicks als beim Haareschneiden. Das ist faszinierend.“


      Was würde Robert gerne an der Friseurbranche ändern, wenn er könnte?
       

      „Wir müssen die Preisgestaltung ändern! Unser Business ist kein Hobby.“

      Die Preisgestaltung! „Dass wir zu uns selbst stehen und die Selbstsicherheit haben, dass wir das wert sind, was wir verlangen! Denn unser Business ist kein Hobby!“ 40 Euro für einen Haarschnitt sind zu wenig! Das ist ein Preis, den in seiner Company ein Baby (Youngstylist) verlangt. Denn ein Preis schafft auch eine Erwartung und bei 200 Dollar ist diese eine ganz andere.

      Außerdem sei es an der Zeit, sich einzubremsen. Viele Kollegen sind überbucht, zu viel im Stress. Es wird immer wichtiger, Qualitätszeit mit den Kunden zu verbringen. In der heutigen Wirtschaftslage ist es wichtiger denn je, die Preise strategisch zu erhöhen.
       

      Wie erhöht er strategisch die Preise?
       

      Um aufwendige Dienstleistungen, beispielsweise langes Haar Umfärben auf blond, leichter und fairer zu gestalten, haben sich er und sein Team bereits vor Jahren für Stundenpreise, Stundenhonorare, entschieden, wie es andere Handwerker auch tun. Mit einem recht einfachen Schlüssel: Preis pro Haarschnitt plus 20 - 30 Prozent. Das erleichtert die Abrechnung und macht die Preise für Kunden transparenter.

      Robert Cromeans ist überzeugt: Weniger Kunden, aber besserer Service bringen mehr Geld. Ganz wichtig ist hier die richtige Beratung im Vorfeld und 6 Fragen, die es zu stellen gilt:

      1. Wie ist deine Haarstruktur?
      2. Was ist dein Ziel und wo ist dein Limit?
      3. Hast du eine visuelle Inspiration (Social Media ect.)?
      4. Wie oft möchtest du in den Salon kommen?
      5. Was bist du bereit, zu Hause zu tun?
      6. Was ist dein Budget.

      Was kommt danach?
      SH: Wir werden ab jetzt in regelmäßigen Abständen, ein oder zweimal die Woche, Live-Webinare für alle Interessierten auf unserer icono Facebook Seite machen. Hands on Techniken per Chat, Step by Step. Die Webinare werden mit begrenzter Teilnehmerzahl stattfinden, so dass jeder die Möglichkeit hat, auch mit uns zu kommunizieren.

      Webinare - wie denkt ihr hier über die Kostenfrage?
      SH: Für uns geht es im Moment nicht darum, damit Geld zu verdienen. Wir möchten Friseuren jetzt, wo sie eventuell etwas Zeit haben, die Möglichkeit geben, sich einmal mit dem Thema Online Education auseinander zu setzen und es auszuprobieren.
      Natürlich wird E-Learning zukünftig ein wichtiger Teil der Weiterbildung für uns alle sein und letztlich auch etwas kosten müssen.

      Viele Kollegen tun es: Sie bieten im Moment ihren Kunden Hilfestellungen via Videotelefonie oder in kleinen Videos. Ihr auch?
      SH: Sicher! Um Tipps zu Pflege und Styling zu geben, wie man jetzt im Moment mit den Haaren richtig umgehen könnte. Z.B. mit einem Glätteisen, um herausgewachsene Spitzen gesünder aussehen zu lassen. Aber nicht, um unseren Kunden zu erklären, wie sie selbstständig ein Farbservice machen können und ihnen eventuell noch die Farbprodukte nach Hause zu schicken. Das halten wir nicht für den richtigen Weg. Diese Kompetenz sollten wir Friseure bei uns belassen! 

      Könnte diese Krise auch das Mitarbeiter-Problem lösen, weil mancher jetzt nach Veränderung strebt oder streben muss?
      SH:
      Dass die Krise den Fachkräftemangel an sich wegmachen wird, glaube ich nicht. Aber es wird viele treffen, die nicht mehr mit derselben Mitarbeiteranzahl arbeiten können. Mitarbeiterwechsel wird stattfinden. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Wichtigkeit des Friseurs in den Köpfen der Kunden wieder an Wertigkeit gewinnt. Das hängt aber auch damit zusammen, was wir Friseure aus der Situation machen.

      The SALT Spring/ Summer 2023 by Marcel Ostertag:
       

      Längere Seiten, die in einen schmalen, anliegenden Nacken münden und der längere Oberkopf schaffen Form und Volumen. Der Look ruft sofort Elvis Presley in Erinnerung.

      Die geföhnte Version mit Mittelscheitel erinnert etwa an den David Bowie der 1970er Jahre. Helle Akzente in der langen Frontpartie ziehen den Blick auf sich und zeichnen jede Bewegung effektvoll nach.

      Und wie geht ihr mit dem Thema Produkte um?
      RB:
      Wir stellen im Salon eigene Produkte zur Verfügung. Diese sind in der Miete inkludiert.

      Wie handhabt ihr Laufkundschaft?
      RB:
      Diese werden an anwesende und freie Mieter weitergegeben. Denn ein Laufkunde fragt für den Moment, in dem er im salon ist, zeitlich an - daher können nur anwesende Mieter berücksichtigt werden.

      Wie ist die Registrierkasse bei 15 unterschiedlichen Stylist*innen organisiert?
      RB:
      Jeder hat eine eigene Kasse, welche nach Vorgabe aus dem Mietvertrag gesetzeskonform zu sein hat. Damit sind TSE (Anm. d. Red: Technische Sicherheitseinrichung) Schnittstellen, das ist eine Schutzmaßnahme gegen Manipulation an technischen Daten, sowie GoBd Zertifizierung gemeint.

      Gibt es einen Öffnungszeitenrahmen? Oder kann jede*r seine Arbeitszeiten komplett frei einteilen?
      RB: 
      Es gibt keine Öffnungszeiten für den Salon, Der Salon ist 24h, 7 Tage die Woche für die Mieter nutzbar. Da es nicht rechtens ist, einen Selbstständigen Arbeitszeiten vorzugeben und somit der Grundlage der Scheinselbstständigkeit entspricht, ist es hier genau so gehandhabt, dass alle Mieter 100% freien Zugang haben und wann immer sie es selbst entscheiden, ihrem Gewerbe nachgehen können. Wie ich das manage, ist leider nur Franchise-Nehmern zugänglich.

      Worauf belaufen sich die Kosten?
      RB:
      Es gibt einen pauschalen Mietvertrag. Sämtliche Nebenkosten wie Strom, Wasser, Backbar-Produkte sind inkludiert. Es ist abhängig davon, wo der Stuhl steht. Die Preise variieren von 950 Euro bis 1130 Euro netto. Wir sind mit dem Preis im absoluten Mittelfeld.

      Wer kontrolliert, wie die Arbeitsplätze hinterlassen werden?
      RB:
      Ich habe eine Knigge für Selbstständige geschrieben – ein Leitfaden, damit die Zusammenarbeit in keinem Chaos ausartet.

      Kann ich vielleicht einen kleinen Einblick in diesen Leitfaden haben?
      RB:
      Das Geheimnis verraten wir nicht, nur unsere Stuhlmieter und zukünftigen Franchisenehmer werden hier eingeweiht. Aber man kann es grob so zusammenfassen: Man ist ein Team, wenn man in einem Salon arbeitet, obwohl man selbstständig ist – so wie die Musketiere

      "Für alle Salonbesitzer, die überlegen, ein oder zwei Stühle für eine Stuhlmiete anzubieten. Setzt euch mit dem Thema ausgiebig auseinander! Es birgt viele Hürden und ist nicht einfach gelöst mit einem freien Stuhl und Spiegel.."

      Ein Tipp für Salonunternehmer*innen, die zum Beispiel einen Stuhl frei haben und Stuhlmiete einführen wollen.
      RB:
      Meine Meinung - für alle Salonbesitzer, die überlegen, ein oder zwei Stühle für eine Stuhlmiete anzubieten: Setzt euch mit dem Thema ausgiebig auseinander! Es birgt viele Hürden und ist nicht einfach gelöst mit einem freien Stuhl und Spiegel. Wenn zu wenig Wissen vorhanden ist, rate ich davon ab!

      Vielen Dank, Rico, und alles Gute für die Zukunft!

       

      Und der Service? Z.B. wirklich guter Kaffee und „Sex in the Sinking“ – Kopfmassagen im abgedunkelten Washhouse.
       

      Was Sagt Robert zu einem Klienten, der die Preise bemängelt?

      Bye Bye.“
      Das sagt er natürlich im Spaß, denn Robert bietet in seinem Salon Preise für jedes Budget. Den Preis pro Schnitt bestimmt das Level der Hairstylisten, die in 5 Elemente unterteilt sind. Element 1: Rookie und Youngstylist – Element 5: Topstylist, wie z.B. Robert. Im Schnitt kann man da pro Kunde auf 300 Dollar kommen. Klingt viel, aber denken wir auch mal drüber nach: „Viele von uns gehen nach wie vor in Designerläden, wir beschweren uns über die Benzinpreise, fahren trotzdem weiter Auto und akzeptieren diese.“
       

      Wer waren Robert Cromeans Idole in der Industrie?

      „Das klingt jetzt klischeehaft, aber Paul Mitchell ist mein Mentor. Er war eine unglaubliche Persönlichkeit. Er kam aus einer Ära der späten 50er, wo er mit Hollywoodfilmen in schwarz-weiß aufgewachsen ist. Er hatte tolle Hände, war gut mit Fingerwellen, hat wenig mit Föhn gearbeitet und Haare geformt!“ Paul Mitchells unkonventionelle Ideen waren für Robert die perfekte Ausbildung und legten die Basis für seine Bühnenkarriere. „Wir haben damals viel mit Lockenwicklern gearbeitet. Kurz vor der Show haben wir die Lockenwickler rausgenommen und stattdessen Ballone in die Haare gesteckt, die wir auf der Bühne mit einer Nadel zerstochen haben.“

      Eine weitere Inspirationsquelle war Vidal Sassoon. Auch wenn das jetzt verblüfft: weniger, wie er Haare geschnitten hat, sondern vielmehr, wie er kommunizierte, etwas, das Robert emotional wirklich berührte. „Wenn er redete, hätte man eine Stecknadel fallen lassen können und 6.000 Leute hätten es gehört.“
       

      Gibt es etwas, zu dem Robert bei den Youngsters der Industrie aufschaut?

      "Oh yes!" Junge Leute sind seine Batterien, "das Arbeiten mit ihnen hält ihn jung und es begeistert ihn, wenn er sie begeistern kann. „Wir haben ein paar junge Kids im Salon, eine liebe ich sehr: Alex! Sie ist erst 20 und faszinierend, denn sie ist angstfrei und wird es weit bringen.“ Es ist für jede Kultur wichtig, junge Mitarbeiter einzubringen. Und das gleiche gilt für Kunden. „Du willst nicht am Ende des Tages nur mit alten Kunden feststecken, du willst sie durchmischen und interessant halten. Das ist Teil dieser wundervollen Balance der Kulturen. Und auch in meinem Publikum siehst du die Alteingesessenen, die seit 30 Jahren dabei sind, aber auch die Jungen, aufgeregten.“ „Ich habe eine Wirkung auf junge Leute, die mich überrascht, weil ich alt bin.“


      Wie hält Robert sein Energielevel so hoch?
       

      Sascha Haseloff ist:

      • Geschäftsführer/Creative Director icono academy berlin
      • Initiator icono online academy
      • Goldwell Top Akteur und Member im Goldwell Global Artistic Team
         


      HEAD of Hair für ABC in diesem Jahr waren Daniele Dragotta und Said Rubaii. Die Stylist*innen, die auf der Berlin Fashion Week die Hairstyles für Authentic Beauty Concept kreierten: Kathrin Eissler, Fatih Erbay, Stefan Lupp, Nadine Thelen Ray, Dimitrios Zafiroudis, Nikola Hoffmann, Günter Steininger, Tatjana Knoll, Michelle Tanner, Sophie Slabsche, Driton Beluli sowie Peter Kroll mit seinem Team.

      Credit: La Biosthetique

       

      Der Look steht für ein maskulines Selbstverständnis, das seine Stärken in Szene zu sezten weiß. Bei dem Make-up akzentuiert der Pencil for Eyes Forest Silk das Augenlid- Brilliant. Nail Hot Orange sorgt auf den Fingernägeln für Gesprächsstoff.

      Aktuell bist du in Karenz. Was muss man in so einer Situation als Stuhlmieterin bedenken?
      NB: Für diese Zeit, in der ich zu Hause bin, habe ich meinen Vertrag als Stuhlmieterin aufgekündigt. Aber Fakt ist, man muss fleißiger beim Einzahlen sein, als die Sozialversicherung beim Auszahlen ist. (lacht) Das Geld kommt ja rückwirkend.

      Gab es die Überlegung nach der Babyzeit anders durchzustarten?
      NB: Alles hängt davon ab, wie flexibel ich sein kann und wie die Kinderbetreuung organisiert ist. Es gibt noch die Option, dass ich in einem Angestellten-Verhältnis beruflich zurückkehre, weil sich die Stuhlmiete erst ab einem bestimmten Umsatz rechnet.

      Welche Nachteile gibt es als Stuhlmieterin?
      NB: Das ist schwer zu sagen, denn ich bin wirklich sehr zufrieden als Stuhlmieterin. Was aber wichtig ist: Es muss einfach passen - für beide Parteien.

      Danke für den Einblick, Nora, und alles Liebe für die Zukunft!

      Credit: Markus Schmidt

      Für ihn ist es einfach:Steck mich mit ein paar Friseuren in einen Raum, verschließe die Tür und ich werde zum Monster! Ich bin wie ein Vampir und nehme die Energie vom Publikum. Je mehr sie mir geben, je mehr gebe ich zurück. Wenn 2500 Leute verrücktspielen, fühlt es sich manchmal an, als wäre ich ein Rockstar (lacht). Dann kann ich nachts nicht schlafen.“
       

      Der Frauen-Look der Saison: ZUZANNA

      ---- Du möchtest auch Stuhlmieter*in werden? Dann nutze die Chance und finde den richtigen Salon für dich auf ► JOKIRA.de! ----

      Manche nennen ihn “Grazy Cromeans“ – ist das ein Kompliment?

      Das kommt darauf an, wie man es sehen möchte. „Ich verunsichere manche Menschen, andere wiederum sagen, ich bin smarter, als ich aussehe. Aber ja, ich genieße es, anders zu sein. Ich habe keinen Casual Look, ich schaue immer irgendwie „verrückt“ aus - das ist auch verrückt für mich.“ (lacht).
       

      Was war der Wichtigste Einfluss seiner Karriere?

      Sein größtes Glück war, als junger Mann auf Paul Mitchell zu treffen, das war zu der Zeit, als er an der Business School war. „Ich wusste nicht, was ein Plattform Artist ist, ich wusste nicht, dass es diesen Job gibt, … doch plötzlich fing ich selbst an, zu unterrichten und zu reisen. Als ich noch in Schottland und London lebte, bin ich kaum irgendwohin gekommen, mittlerweile bin ich 47 Millionen Meilen geflogen, – ich könnte glatt Pilot sein.“

      Robert neigt dazu, Dinge aufzusaugen. Das war früher schon so, bei seinen ersten Shows, bei den „Mentoren aus der Ferne“, so wie es heute mit Instagram ist. „Ich habe dort einige Heros, die ich nicht persönlich kenne, aber denen ich folge. Ich sehe ihre Hände, ich sehe ihre Arbeit, sie sind unglaubliche Influencer. Das ist das Schöne an den jungen Leuten von heute: Sie haben diesen freien Zugang zu Informationen, den ich nie hatte. Um Vidal Sassoon sehen zu können, musste ich mit ihm in einem Raum sein! Die Technik hat so vieles verändert.

      Allerdings stellt er nicht erst seit der Pandemie fest, dass die Leute mehr und mehr über das Business reden möchten. Die Leute, die jeden Tag zur Arbeit gehen, haben erkannt, dass es im Leben mehr gibt, als nur Arbeit. Dieses neue Gleichgewicht sollten Friseure nutzen, um Kunden und sich selbst eine bessere Lebensqualität zu geben. Weniger Kunden, mehr Service = eine andere Art des Arbeitens. "An dem einen Tag in meinem Salon mache ich nur ein paar Kunden und das ist perfekt. Es scheint mir nicht wie Arbeit. Ich genieße es und das ist das Gleichgewicht, das wir brauchen."
       

      Cool und selbstbewusst fließt der schwere, abgerundete Pony nahtlos in die Seiten des schulterlangen Looks. Das stark nach innen geföhnte Styling betont die runde Form zusätzlich und ergibt eine augenzwinkernde Reminiszenz an die Föhnfrisuren der 1970er Jahre. Beim Make-up setzt der Eyeshadow Pen Gold das Augenlid glamourös in Szene. Mit der Farbe Frosted Berry bildet der volle Mund einen femininen, verführerischen Kontrast.

       

      Credit: La Biosthetique

      Von einer ganz anderen, natürlich unbeschwerten Seite zeigt sich die texturierte Variante. Zum Spiel der Farbnuancen und den wie luftgetrocknet wirkenden Wellen passt das natürliche, dezente Make–up. Der Sensual Lipstick in Magnolia schattiert den Mund natürlich und harmoniert mit dem schimmernden Bronzeton, den der Eye Performer Shiny Hazel auf die Augenlider haucht.

      Im Gespräch mit Birgit Senger

      Der deutsch-polnische Modedesigner Dawid Tomaszewski liebt das Handwerk der alten Schule und ist bekannt für seine extravaganten Kollektionen. Luxuriöse Stoffe, knalligen Farben, Feder, Tüll und grafische Muster machen seinen Stil unverkennbar. Uns verrät er seinen Lieblingshairstyle und warum er seinem Hairstylisten Said Rubaii, der auf der diesjährigen Berlin Fashion Week mit Schwarzkopf Professional für Dawid Tomaszewski stylte, schon seit 12 Jahren treu ist ...

      Die Kieler "Frisierstube" bringt absolute Nostalgie-Atmosphäre, verantwortlich dafür sind die Retro-Wandtapeten, die aus dem Entstehungsjahr des Salon-Gebäudes stammt. Erdtöne dominieren und wärmen den Raum. Damit der Raum nicht zu voll wirkt, wurde die Raumgestaltung gekonnt mit viel Licht inszeniert. Die Deckenleuchten sind modern und minimalistisch eingesetzt. Diese Kombination aus Retro-Eyecatchern und reduzierten Elementen lässt den Laden aufgeräumt und nicht zu überladen wirken. Genauso spart das zentrale Waschbassin Raum.

      Das Mobiliar stellt sich zusammen aus originalen Einrichtungs-Elementen aus den 50er, 60er und 70er Jahren. Das ist sicherlich der Grund warum man sich in diesem Salon wie in das Wohnzimmer der Oma zurückversetzt fühlt. Mit dabei im Salonbesuch sind viele schöne, nostalgische Erinnerungen und pure Retro-Vibes.

      Der Salon „am Welsplatz“ in Hartberg ist ein wahrhaftiger Hingucker, denn er überzeugt schon beim Betreten. Das Ambiente im Vintage-Look ist einladend und entspannend zugleich, denn die Kombination aus Retro sowie modernen Möbelstücken wurde gekonnt eingesetzt. Persönlich schwebt man durch ein Gefühl der Zeitreise: Jedes Möbelstück erzählt seine eigene Geschichte.

      Die Einrichtung hat Saloninhaberin Martina Zink auf Secondhand Plattformen gefunden, geschenkt bekommen, in Antiquitätenläden erstörbert oder sogar ersteigert. Die wunderschöne Psyche (Spiegelkommode), in der sich nun die "am Welsplatz"-Kund*innen betrachten dürfen, ist ein Erbstück von der Großtante.

      Angenehm ist auch der Waschbereich gestaltet: Platziert im wunderschönen historischen Gewölbe lädt dieser zum Ankommen ein. Mit der grünen Pflanze sind Ruhe-Oase Vibes inklusive. Besonders sind die eindrucksvollen Kreidemalereien an den Schaufenstern. Salon-Inhaberin Martina Zink ist nicht nur Friseurin, sondern auch Künstlerin. Sie erstellt die Glasmalerei selbst und erneuert die Kunstwerke regelmäßig, den Jahreszeiten angepasst.

      Wie zufrieden bist Du mit den Hairstylist*innen, die dich heute im Team unterstützen?
      Marcel Ostertag:
      Ich bin sehr glücklich. Das gesamte Stylisten Team von Authentic Beauty Concept befriedigt meine Ästhetik. Was ich mir vorstelle, sehen sie ähnlich und setzen alles perfekt um. Sie haben eigene tolle Ideen, die sie mit einbringen. Dafür gebe ich ihnen auch wirklich eine große Bühne. Denn wir wollen nicht, dass jedes Modell auf dem Laufsteg gleich aussieht - so war es früher mal. Wir möchten alles viel typgerechter und anhand des Haaraufbaus entscheiden, wie wir das Äußere umsetzen.

      Gibst du die Looks vor?
      MO:
      Ich bin tatsächlich mit jedem Model auf die Hairstylist*innen zugegangen und je nach Haarbeschaffenheit meine Idee vorgeschlagen. Wir haben uns sehr gut eingegroovt, vieles wurde von den Friseur*innen ähnlich empfunden. Die Mädels mit langen vollen Curls müssen Diana Ross mäßig mehr Volumen haben, so dass die Locken auch wirklich gesehen werden. Mädchen mit dünnerem, feinerem, kurzem Haar sehen im modernen Sleek Look so richtig sexy aus. Das alles wird von Gesicht zu Gesicht definiert damit jede Frau zum Strahlen kommt.

      "Ich mag Föhnwellen, große Locken und ein bisschen Drama. Aber nie overstylt."

      Welcher Look gefällt Dir persönlich am besten?
      MO:
      Ich bin ein Fan der Seventies. Ich mag Föhnwellen, große Locken und ein bisschen Drama. Aber immer auf natürlichem Weg, nie overstylt.

      Weißt du schon von Anfang an, wie der fertige Look aussehen soll?
      MO:
      Ja, das beginnt schon in der frühen Collections-phase. In meiner Vorstellung weiß ich immer schon von Anfang, an wen ich für was buche. Weil ich weiß, welche Farbe und Größe besser an ihr aussieht, wähle ich diese für den Look entsprechend aus. 

      Im Gespräch mit Birgit Senger
       

      Kieler Frisierstube Chefin schützt die Umwelt mit Haar-Resten 

      Die Inhaberin Janine Falke bringt nicht nur die nostalgische Atmosphäre zurück, sondern auch Umwelttipps. Mit ihren Start-up Unternehmen „Fettfresshair“ filtert sie mit Kundenhaaren Öl-Reste aus den Gewässern in Kiel. 30 andere Salons in der Umgebung unterstützen sie dabei.  Mehr dazu ► hier.

      Die Liebe fürs Detail ist "am Welsplatz" bemerkenswert. Der Raum ist mit selbsterstellten Blumenbildern gefüllt. Die Verkaufsfläche wirkt durch die kleinen Dekorationen verspielt und lässt mid-century Feeling aufkommen. Sehr vorbildlich ist auch die Wahl der Produkte, denn der Salon setzt auf tierversuchfreie und vegane Produkte. Zu den ausgewählten Marken zählen Aveda und Less Is More.

      Wir haben nicht nur Profis auf dem Laufsteg, sondern auch Musen, Kundinnen oder Freundinnen. Ich lege viel Wert auf Diversity. Unser ältestes Model der Runway Show wird bald achtzig, das jüngste dreizehn. Da ist es schon toll zu sehen, wie die Hairstyles den Typ nochmal ein Stück weit verändern, etwas Neues rauskitzeln, ohne sie zu verkleiden.

      Was ist für dich beim Look wichtiger Schuhe oder Haare?
      MO:
      Ähm…Haare. Sie sind ein Ausdruck von Persönlichkeit. Ich bin kein Fan von krassen Farben, außer es ist ein ganz besonderer Typ zu dem es wirklich passt. Ich mag natürliche Strukturen und natürliche Haarfarben, die auch zu meinen Kollektionen besser passen.

      Warum hast du aufgehört, deine Kollektion klassisch auf einer Modenschau zu zeigen?
      Dawid Tomaszewski:
      Ich habe zehn Jahre lang Modenschauen gemacht und fand das irgendwann nicht mehr nachhaltig. Fashionshows, das sind zehn Minuten, in denen alles hektisch abläuft, die Models über den Laufsteg laufen, ich kurz herauskomme, winke und alles ist vorbei. Wenn du aber einen Film kreierst, ist das so viel schöner und die Bilder bleiben.
      In jedem unserer Kollektionsfilme haben wir eine andere Vision. In diesem Jahr wollten wir Plätze zeigen, die so keiner kennt oder die etwas in Vergessenheit geraten sind. Berlin ist meine erste Heimat, ich lebe hier seit dreizehn Jahren und liebe diese Stadt. Im letzten Jahr haben wir in meiner zweiten Heimat Portugal gedreht, in diesem Jahr in Berlin. 

      Was erwartet dein Publikum der Berlin Fashion Week heute auf der Dachterrasse des Humboldt Forums?
      DT:
      Wir zeigen fünf Living Dolls mit den krassesten Pieces, die wir im letzten halben Jahr gemacht haben. Wir haben einen tollen DJ, großartige Kooperationspartner wie Schwarzkopf Professional und einen sensationellen Ausblick auf ganz Berlin. Nach der Pandemie und der Situation in Europa möchte ich mit Menschen zusammen sein, will Menschen feiern, mein Team feiern. Ich freue mich gemeinsam mit dir hier einen Drink zu nehmen und mir die Models anzuschauen. Mein Team arbeitet so stark und ermöglicht es mir, viel zu reisen, viele Projekte machen zu können, und ist mitverantwortlich für den Erfolg. Auch sie sollen den heutigen Abend mit unseren Gästen genießen. 

      Bereits zum dritten Mal stylt ►Said Rubaii für dich bei der Berlin Fashion Week, in diesem Jahr als Head of Hair anlässlich der Release-Party zur Kollektion „Intimate Realm“.  Wie hat er es geschafft, dass du ihm blind vertraust?
      DT:
      Vor zwölf Jahren habe ich mir in einem kleinen Salon in Berlin die Haare schneiden lassen und traf auf Said. Er wusste von Anfang an, wie er meine Haare anfassen muss. Als er den Salon wechselte, bin ich ihm gefolgt und als er dann vor ein paar Jahren seinen eigenen Salon aufgemacht hat, war ich ganz stolz.

      "Er wusste von Anfang an, wie er meine Haare anfassen muss."

      Mittlerweile verbindet Said und mich eine schöne Freundschaft, er ist wie ein Bruder für mich. Ich liebe es im Job, Menschen um mich zu haben, die nicht nur ein Projekt mit mir abarbeiten, sondern mich auch verstehen. Said ist ein genialer Createur. Ich zeige ihm die Kollektion, schreibe ihm nie etwas vor und er weiß, was ich will. Ich liebe ihn, er liebt mich und ich glaube, so etwas entsteht entsteht daraus.Er besucht mich häufig im Atelier und wir tauschen uns aus. Heute weiß ich nicht einmal, was er für die Show macht, aber ich bin mir sicher, es wird geil.

      „Bei mir wird es nie eine Hochsteckfrisur geben.“

      Gibt es ein No Go Hairstyling?
      MO:
      Bei mir wird es nie eine Hochsteckfrisur geben. Damit sehen Frauen immer zehn Jahre älter aus. Viele verstehen das leider nicht. Schade, dass man immernoch oft denkt, man müsste sich auf einer Abendveranstaltung die Haare hochstecken.

      Du entscheidest also nicht zu dem Muster oder zu der voluminösen Bluse passt die Frisur, sondern im Mittelpunkt steht der Look, der die Trägerin zum Strahlen bringt?
      MO:
      Bei mir geht es um die Personen und die Frauen, die für mich über den Catwalk laufen. Eine Show ist für mich eine Huldigung an alle Menschen, die mich unterstützen. Ich möchte nach außen transportieren, dass aufregende Mode an ALLEN gut aussehen kann. Man muss den Spagat schaffen zwischen Aufregung erzeugen, um Presse zu generieren, und einer Collection, die jeder auf der Straße anziehen kann. Ich möchte das deutsche Publikum an die Hand nehmen und zeigen, dass es keine Altersgrenze gibt und Glamour jedem gutsteht.

      Vielen Dank, ich freue mich sehr, dass du dir vor der Show Zeit für den interessanten Austausch genommen hast.

      Hast Du als Designer eine Empfehlung, welches Hairstyling zu einem bestimmten Look passt?
      DT:
      Ich finde, zu langen aufregenden Kleidern sollte man die Haare zusammentragen. Wenn das Kleid nicht so aufregend ist, sind große Haare eine gute Ablenkung.

      "Ich bin dankbar, dass wir seit Jahren Body Positivity haben (...) Es ist schön, bunt zu sein."

      Und für den Alltag?
      DT:
       Ich liebe diesen siffigen Dutt zu Daily Wear. Ansonsten bin ich dankbar, dass wir seit Jahren Body Positivity und dieses Freie haben. Jeder kann selbst entscheiden, wie er aussieht, wie er sich wohlfühlt und wie er sich vor dem Spiegel begegnen will. Wenn das Haar kurz und pink sein soll, darf es kurz und pink sein! Aber genauso lang und glatt. Ich bin Designer. Wir haben jede Saison einen bestimmten Look und sicherlich wiederholt sich einiges, weil wir auch als Marke unseren Stil haben. Trotzdem liebe ich es, wenn ich meine Mitarbeiter*innen oder Menschen draußen mit grünen und pinken Haaren sehe. Es ist so schön, bunt zu sein.

      Auch deine Models tragen nicht, wie früher, auf dem Laufsteg ein einheitliches Hairstyling?
      DT:
      Früher, als ich anfing, habe ich aus Unsicherheit die Haare weggenommen, damit man auch bloß die Kleidung sehen kann! Heute trägt sowohl im Film als auch bei der Präsentation jedes Model unterschiedliche Haare und unterschiedliches Make-up. Wir haben bunte Haare, Dreadlocks, Flechtfrisuren - einfach alles. Ich möchte bei jedem die Persönlichkeit herausholen. Eigentlich naiv von meiner Seite zu denken, ich will nur den einen Look. Es ist komplett "Head to toe". Ich will die Mädchen sehen, ihren Charakter und nicht nur die Kleidung. Sie sind edgiger und selbstbewusster, wenn sie sich mit dem Haar, dem Make-up und der Kleidung wohlfühlen.

      "Es gibt Teile, die meine Kunden vor 13 Jahren gekauft haben und heute noch anziehen."

      Wie siehst du die Modebranche der Zukunft?
      DT:
      Ich möchte, dass über Sustainability nicht nur gesprochen, sondern Kleidung hier in Deutschland wieder als handwerkliches Kunstwerk anerkannt wird. Ich wünsche mir, dass weniger Kleidung produziert wird. Weg von: Ich gehe zu einem Geschäft, kaufe mir ein T-Shirt für 3 Euro und es interessiert mich nicht, wer es genäht hat. Schon vor 13 Jahren standen meine Kollektionen für Wertigkeit. Es gibt Teile, die meine Kunden vor 13 Jahren gekauft haben und heute noch anziehen. Es geht nicht um den Preis, sondern die Ideologie. Die Stoffe werden hergestellt, die Näherin hat das Kleidungsstück zusammengenäht, alle sollen dafür gerecht bezahlt und wertgeschätzt werden. Wer das tut, schmeißt ein Kleidungsstück auch nicht nach einmaligem Tragen weg.

      Für mich bist du in Deutschland ein Designer, der Mode als Handwerkskunst präsentiert wie kein anderer.
      DT:
      Vielen Dank!

      Mir gefällt das so gut, weil ich mir auch für das Friseurhandwerk wünsche, dass wir uns weniger über Trends verkaufen, sondern mehr über das handwerkliche Können, den Blick, die perfekte Form für etwas sehen zu können. Macht nicht genau das uns so einzigartig und wertvoll für unsere Kunden?
      DT:
      Das stimmt. Es geht um die Gabe immer das Schönste rausholen zu können. Das ist in meinem Fall bei Said der Fall. Ich setz mich hin und er macht. Ich sage nie, was ich mir vorstelle. Er erkennt, ob ich zugenommen oder abgenommen habe oder ob meine Haare im Urlaub blond geworden sind. Er schaut mich an und entscheidet, ob er mein Haar heute länger lässt oder kürzer schneidet. Und ich geh raus und bin glücklich. Trends können so verrückt sein, aber wenn sie dir nicht stehen, tun sie nichts für dich.

       

      Lieber Dawid,
      vielen Dank für deine Zeit und dieses spontane Interview mit grandiosem Blick über Berlin!

      Vielen Dank Anica Strucks von Schwarzkopf Professional für die Einladung und dieses wunderbare Foto :)

       

      Christian Klier, Geschäftsführer bei Joe’s Barber, im Interview mit Raphaela Kirschnick

      Im September beginnt die nächste Generation Azubis. Du teilst dir einen Auszubildenden. Erzähl doch mal, wie es konkret dazu gekommen ist.
      Christian Klier:
      Im vergangenen Jahr hat sich der 15-Jährige voll motivierte Antonio bei mir vorgestellt, weil er Barber werden möchte. Daraufhin haben wir ihn mal antanzen und Probearbeiten lassen. Was soll ich sagen, der steckt tatsächlich voller Talent. Weil es aber keine klassische Barber Ausbildung gibt, sondern eben nur die Friseur-Ausbildung mit anschließender Spezialisierung im Herrenfach, mussten wir eine Lösung finden.

      "Langfristig aber hat er ohne abgeschlossene Berufsausbildung keine Perspektive..."

      Wenn er so talentiert war, hätte er auch ohne eine Ausbildung beginnen können?
      CK:
      Klar, wäre es jetzt ein Einfaches für uns gewesen, ihn auf Mindestlohnbasis einzustellen, mit Provisionsregelung und Tralala. Dann hätte er einen Job, der ihm vielleicht kurzfristig einen Erfolg bietet. Langfristig aber hat er ohne abgeschlossene Berufsausbildung keine Perspektive, er würde sich mehr Chancen verbauen. Deshalb haben wir eine Lösung gesucht, in der auch wir die Finger drin haben können, damit er seinen Traum verwirklichen kann.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger
       

      Larissa, du siehst dringenden Handlungsbedarf beim Einkommen, gerade für junge Leute?
      Larissa Köb:
      Ja, weil es als junger Mensch wahnsinnig schwierig ist, sich das Leben zu leisten. Und das betrifft nicht nur unsere Branche! Ich lebe in Vorarlberg. Bei uns sind die Mietpreise so hoch, dass ich mir mit meinem normalen Vollzeit-Einkommen kaum eine Wohnung leisten kann. Es kann nicht sein, dass es Luxus ist, Friseurin zu sein, oder!?

      Wo siehst du den Spielball?
      LK:
      Beim Staat und den Innungen. Sie sollten dafür sorgen, dass Arbeit attraktiv ist und sich lohnt. Konkret erwarte ich mir, dass das Berufsbild erneuert wird, dass Lohnnebenkosten und die Umsatzsteuer sinken, dass man die Trinkgeldpauschale streicht und dass man, da es auch ein Frauenberuf ist, bedenkt, dass Frauen vom Vollzeitarbeiten leben können sollten. Man kann sich auch leicht ausrechnen, was eine Frau in Karenz (Mutterschutz, Anm.) bekommt. Das Thema ist heftig und traurig.

      Wie habt ihr das gemacht?
      CK:
      Wir, meine Frau Juliane und ich, haben in Wolfsburg angefangen einen Ausbilder, bzw. Partner-Salon zu suchen, der bereit ist, dass ganze Damenfach, also Farbe, Dauerwelle und so, zu übernehmen. Daraufhin hat sich ein intensives Gespräch mit Arkadius ergeben, der auf einem sehr hohen Niveau arbeitet. Der gehört sozusagen zu den Top-Friseuren in Wolfsburg und beschäftigt nur Meister.

      Das heißt, zum ersten September beginnt Antonio mit seiner Ausbildung?
      CK:
      Mit Arkadius hat Antonio den offiziellen Lehrvertrag. Mit der Handwerkskammer ist abgesprochen, dass wir eine zweigleisige Ausbildung fahren, Arkadius mit uns als Partner-Salon.

      Wie macht ihr das mit den Kosten?
      CK:
      Wir sind uns alle einig, dass die Ausbildung von Antonio im Vordergrund steht, aber wir haben eine für alle passende Lösung gefunden, ohne, dass ich jetzt auf Details eingehen möchte.

      Und wie teilt ihr die Arbeitszeit?
      CK:
      Halbe-halbe. In einer geraden Woche arbeitet er bei uns und in der ungeraden Woche arbeitet er bei Arkadius.

      "Mit der Handwerkskammer haben wir einen sogenannten "Vertrag über die Berufsausbildung im Verbund"

      Wie hat darauf die Handwerkskammer reagiert?
      CK:
      In Absprache mit der Handwerkskammer haben wir einen sogenannten "Vertrag über die Berufsausbildung im Verbund" abgeschlossen. Ich nenne es umgangssprachlich Kooperationsvertrag.
      Hier sind alle rechtlichen Fragen geklärt, insbesondere natürlich, dass der Ausbildungsbereich bei uns von einem Friseurmeister geregelt ist.

      Gibt es noch offene Fragen?
      CK:
      Wir schauen uns das jetzt mal an und haben vereinbart uns regelmäßig zusammenzusetzen, um zu sehen, ob das funktioniert. Vor allem das Einmal-pro-Woche-hier und Einmal-pro-Woche-da. Es kann auch sein, dass es vielleicht sinnvoller ist im Block zu arbeiten. Das werden wir bald sehen.

      Wie sieht es aus mit Extras? Weiterbildung?
      CK:
      Wir wissen noch nicht, wie das mit betrieblichen Fortbildungen wird und wie wir da die Arbeit teilen. Mir ist es letztendlich egal, ob wir mal ein paar Arbeitstage draufzahlen. Am Ende des Tages soll eine gute Ausbildung für Antonio dabei rausspringen. Denn es ist ein talentierter Junge, der es einfach verdient hat, gefördert und gefordert zu werden.

      "Egoismus wäre hier die falsche Überschrift."

      Jetzt ist der Antonio auf Barber fixiert. Ist das kein Problem für Arkadius, der ja auch viel Zeit und Geld investiert?
      CK:
      Also letztendlich entscheidet Antonio, was er wo weitermacht. Wir haben den Vorteil, dass er schon jetzt so richtig mitarbeiten kann. Dadurch ist er bei uns vom ersten Tag an ein produktiver Kollege, der hier und da einfach noch Fine-Tuning braucht. Wenn er sich nach der Ausbildung fürs Damenfach entscheidet, dann soll er das machen. Egoismus wäre hier die falsche Überschrift. Für uns kann es nur ein Gewinn sein.

      Inwiefern Gewinn?
      CK:
      Wenn der in der Berufsschule drei Jahre erzählt, was wir für ein geiles Team sind und da dann gegebenenfalls Leute für das Männer Handwerk begeistert, dann ist das für uns ein Gewinn.

      Gibt es Dinge, die ihr im Barber Salon macht, die eigentlich gar nicht im klassischen Herrenfach im Rahmen der Friseur-Ausbildung enthalten sind?
      CK:
      Ganz sicher sogar! Alles rund um das Thema Bart und Rasur wird in der Friseur-Ausbildung überhaupt nicht behandelt. Das Männerfach ist auch von der Technik her etwas anders, er erhält eine große Bandbreite an Herrenschnitten.

       

      Pilotprojekt Auszubildenden teilen:

      Credit: Hairground - Ready To Dye

      Wir sollten uns fragen, warum eine Friseurin so wenig Geld hat. Über die Trinkgeldpauschale z.B. redet kaum jemand. Als Lehrling sind das 22 Euro im Monat, als Friseurin 70 Euro! Das Trinkgeld wird uns für unsere tolle Arbeit, als Zeichen der Wertschätzung gegeben, wieso müssen wir einen Teil davon an den Staat abgegeben?

      Ich verlange ja nur, dass Arbeiten leistbar ist. Es wäre schön, wenn sich die Schere von Brutto-Netto schließt, damit mehr für die Angestellten übrigbleibt. Das System stimmt im Ganzen nicht, die Abgaben sind auch für Arbeitgeber zu hoch, Dienstleister und Geringverdiener werden ausbeutet.

      Ausbildungsverantwortlich für das Damenfach ist Arkadius Constantin Wilhelm

      https://www.itsin-meisterfriseure.de/

      Wie siehst du eine Erhöhung des Kollektivvertrages?
      LK: Ich weiß nicht, ob das die Lösung ist - damit wird es für viele Salons noch schwieriger. Wenn die Kollektive rauf gehen, müssen wir mit den Preisen höher als wir es derzeit ohnehin schon müssen. Das ist ein Kreislauf, der an die Wand fährt und nicht ins Ziel. Es wäre wichtig, Unternehmen zu entlasten und auch, dass Unternehmer*innen wiederum das „Ersparte“ nicht in den eigenen Sack stecken, sondern an Mitarbeiter*innen auszahlen.

      Ausbildungsverantwortlich für das Herrenfach ist Patrizio Stazzone Manazza (Ausbilder und Meister bei Joe’s Barber)

      https://barbershop-wolfsburg.de/

      Warum wurdest du Friseurin?
      LK: Ich war in der Polytechnischen Schule (Anm.: eine einjährige allgemein bildende Pflichtschule im österreichischen Bildungssystem) und da hieß es, ich solle Friseurin schnuppern gehen, weil ich doch so viel rede. Ich war dann einen Tag in einem Salon, durfte am Trainingskopf Zöpfe flechten und wurde sogar den Kunden vorgestellt. Das hat mir damals echt gut gefallen. Danach habe ich meine Ausbildung gemacht und nie wieder etwas anderes!

      Wie blickst du auf deine Ausbildungszeit?
      LK:
      Ich hatte eine sehr harte Lehre, fühlte mich mehr als Putzfrau. Solche Dinge sind es auch, die sich über die Jahre unter den Jugendlichen herumsprechen und die Friseurlehre unattraktiv machen. Die Generationen vor uns haben die Ausbildung kaputt gemacht.

      Das ist eine sehr harte Aussage.
      LK:
      Ja, aber es ist die Wahrheit. Und ich stehe dazu, auch wenn ich für dieses Interview Kritik ernte. Wenn Lehrlinge angestellt werden, um sie putzen zu lassen, ist es kein Wunder, wenn den Beruf heute niemand mehr lernen möchte. Junge Leute wollen Balayage und Beach Waves machen und nicht Wasserwelle. Ich habe noch nie einer Kundin Wasserwelle gemacht. Ja, es ist eine schöne Arbeit, aber du brauchst sie halt im Alltag nicht.

      „Friseur sein ist cool, aber die jungen Leute wollen lernen, was sie in Social Media sehen.“

      Was erwartest du hier von den Innungen?
      LK:
      Vielleicht wäre es ein Ansporn für die Innungen, die Jungen mit ins Boot zu holen und zu fragen, was die wollen und wie sie sich das Berufsbild des Friseurs vorstellen. Es darf nicht so weitergehen, nur, weil man es immer schon so gemacht hat und weil es immer schon so war. Friseur sein ist cool, aber die Jungen wollen lernen, was sie in Social Media sehen, auf Tik Tok oder Instagram.

      Du hast direkt nach deiner Ausbildung in London gelebt und gearbeitet? Warum?
      LK:
      Vorarlberg war mir zu langweilig und ich wollte mit 19 weg von all dem Bürgerlichen. Angefangen hab ich als Au Pair, weil ich damit leichter ins Ausland konnte und ein Dach über dem Kopf hatte. Währenddessen habe ich an den Wochenenden eine Make-up-Artist-Schule besucht und bin später zu Toni&Guy. Das Arbeiten in London war insofern spannend, weil die Friseure dort immer am neuesten Stand sind und mitziehen müssen, statt, wie es bei uns manchmal ist, stehenbleiben.

      Hast du Interesse an der Innungsarbeit?
      LK: Ja, ich bin sogar sehr daran interessiert. Ich habe im letzten Jahr meinen Meister gemacht, bin seit Kurzem selbstständig und habe Kontakte zur Innung geknüpft. Ich hoffe, dass sich etwas ergibt und ich Teil davon sein darf, die Dinge zu ändern und besser zu machen. Denn nur weil es schon immer so war und es schon fast normal ist, dass man als Friseurin nichts verdient, heißt das nicht, dass es so weiter gehen muss. Ich bin leidenschaftliche Friseurin und will mich einbringen. Denn ich möchte nicht, dass es bald nur noch wenige „ausgewählte“ Friseure gibt.

      Wie schaut es in deinem Freundeskreis mit Friseurinnen aus?
      LK: In meiner Berufsschulzeit waren wir zwischen 25 und 30 Schüler*innen - keine Handvoll davon ist noch im Beruf. Ist das nicht schlimm? Früher wollte doch beinahe jede Friseurin werden. Jetzt haben wir 2022 und Friseur*innen sind Mangelware, das konnte man sich früher doch gar nicht vorstellen! Wir müssen echt schnell was ändern!

      Ihr sucht Auszubildende?

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      Über Larissa Köb

      • 1 Salon in Wolfurt: Hairground - Ready To Dye 
      • Keine Mitarbeiter*innen
      • on Instagram: @hairground_official

      Raus aus der Komfortzone empfiehlt Oliver Schmidt im Salon-Gespräch mit Guido Paar. Es gibt viel Neues, dennoch bleibt bei Oliver Schmidt auf Platz 1 immer die eigentliche Friseur-Arbeit und die gilt es zu verbessern.

      Dabei stellt er die Gretchenfrage: Ab wann ist etwas Qualität? Qualität ist erst da, wenn Kundin es als Qualität empfindet.

      Ibo Carlo Coxx im Gespräch mit Juliane Krammer

      imSalon: Seit über einem Jahr kann man in deinem Salon mit Krypto-Währung bezahlen. Ist das nach wie vor aktuell?
      ICC: Es ist alles aktuell. Obwohl der Kurs jetzt massiv nach unten fiel, bin immer noch fest davon überzeugt, dass man in der Zukunft mit Kryptowährung sehr viel kaufen und bezahlen kann. Der Crash momentan hängt mit der weltweiten Wirtschaft zusammen, dazu kommt die Inflation – nächstes Jahr kann das aber wieder komplett anders sein.

      Wie kam es zu dieser Idee? 
      ICC: 
      Seit Anfang 2017 befasse ich mich mit dem Thema Kryptowährung. Im Lockdown habe ich mir gedacht: Ich kann entweder zu Hause hocken oder ich mache etwas Besonderes für meinen Salon. Vor allem in der Corona-Krise, als die Themen wirtschaftliche Schäden und Inflation groß waren, dachte ich: OK, jetzt oder nie.

      "Ich investiere mit jeder Kryptobezahlung."


      Wie läuft eine Bezahlung mit Kryptos ab?
      ICC:
      Ganz simpel! Natürlich benötigt man im ersten Schritt Kryptos. Hier gibt es ja nicht nur den Bitcoin, sondern viele unterschiedliche. Ich akzeptiere jede Art. Im zweiten Schritt brauche ich eine digitale Geldbörse – die Wallet. Diese funktioniert mit einer Handy-App. Die Bezahlung der Dienstleistung wird von Wallet zu Wallet versendet. Also der Kunde zahlt von seiner digitalen Geldbörse in meine ein. Der Überweisungsvorgang dauert ein bisschen. Und wenn er erfolgt ist, sehe ich das in meiner Wallet ein.

      Du hast in diesem Jahr die Vier-Tage-Woche eingeführt, wie kam es dazu?
      Rosemarie Titzmann:
       Na unsere aktuell größten Probleme haben wir mit Nachwuchs und jungen Mitarbeitern. In vielen Gesprächen mit Kollegen wird dann immer angesprochen, dass Mitarbeiter samstags nicht mehr arbeiten wollen. Das ist etwas, dass ich bei Kongressen mitgenommen habe und das hat mir die Augen geöffnet. Obwohl ich da immer dagegen war, hab mir dann doch den Kopf zermartert, wie ich das machen könnte.

      Wie war es dann den Samstag zu schließen?
      RT:
      Hier in Bonn gibt es schon donnerstags viele Partys. Da haben wir jetzt bis 19:30h offen, da kommen Kundinnen um 18:00h für die Haarfarbe, das funktioniert hervorragend.

      Darauf zahlen drei wichtige Bausteine ein:

      1. Fachliche Kompetenz
      2. Sinn, das Fachliche in Schönheit umzusetzen (Beauty Sense)
      3. Service neu definiert, nicht in Standards, sondern emotional, um den Menschen erreichen.
         

      Immer das Gleiche machen ist reine Bequemlichkeit

      Kennen wir alle, wie man Beratung anders machen kann und damit das Kundengespräch verbessern kann, darüber spricht Oliver Schmidt mit Guido Paar.

      Wie man Oliver Schmidt kennt, spricht er Friseursprache, begeistert mit Kopfkino und einfachen Vergleichen, die uns den Spiegel der Salonroutine vor Augen führt. Unterhaltsam, lehrreich und voller Tipps und Tricks für den Friseuralltag.

      Erhältst du bei der Bezahlung Kryptowährung oder Euro?
      ICC:
      Ich werde bei diesem Ablauf in Kryptowährung bezahlt und ich wechsle nicht in Euros um. Denn ich habe mir vorgenommen: Jede Krypto-Bezahlung von einem Kunden zahle ich aus meiner eigenen Tasche in Euros ein. Ich investiere dieses Geld.

      Wie hast du die Stunden für die Mitarbeiter untergebracht?
      RT:
      Ich habe mich tatsächlich von den Stunden im Kopf befreien müssen. Am wichtigsten ist es mir eigentlich, dass meine Mitarbeiter happy sind und dass gleichzeitig der Umsatz stimmt, damit ich sie auch zahlen kann. Nachdem ich das durchkalkuliert hatte, habe ich einfach gesagt, ich schenke ihnen drei Stunden pro Woche. Mit 37h pro Woche geht sich das wunderbar mit der Verteilung auf vier Tage aus.

      Wie hast du dein Team darauf vorbereitet?
      RT:
      Als ich im Mai die Entscheidung getroffen hatte, habe ich mein Team sonntags zum Essen eingeladen und angekündigt „Wir müssen reden“. Da kam ich gerade vom Kongress und die wussten schon alle, ach da kommt jetzt irgendwas, was ich ausprobieren möchte. Ich habe dann einfach geradeheraus gesagt, ich will das ausprobieren und alle waren sofort begeistert.

      Deswegen habe ich den Ausweg gewählt: "Wenn man etwas anlegt, muss man es nicht versteuern."

      Wie versteuert man das Krypto Service? Bzw. was sagt deine Steuerberaterin dazu?
      ICC:
      Ich habe das mit meiner Steuerberaterin besprochen und sie war anfangs überfordert. Der Prozess hat dann etwas gedauert, bis ich die Formel gefunden habe. Deswegen habe ich diesen Ausweg gewählt: Wenn man etwas anlegt, muss man es nicht versteuern.

      Gab es auch Ängste vonseiten der Mitarbeiter oder Fragen?
      RT:
      Die größte Angst war eigentlich, was mache ich mit meinen Samstags-Stammkunden?

      „Das allergrößte Learning war, dass die meisten eigentlich eh gar nicht mehr am Samstag zum Friseur wollen.“

      Wie haben denn die Kunden reagiert, gab es da Probleme?
      RT:
      Die Kunden finden das super! Für mich war dabei das allergrößte Learning, dass die meisten eigentlich eh gar nicht mehr am Samstag zum Friseur wollen. Die Kommentare lauteten: Toll, jetzt muss ich nicht mehr am Samstag drei Stunden zum Friseur, sondern erledige das unter der Woche abends. Es gab eine einzige Beschwerde, eine Kundin wollte unbedingt samstags kommen. Ja, das ist Pech, denn im Gegenzug haben wir sehr viele neue Kunden gewonnen.

      „Wir haben jede Woche einen kleinen Kurzurlaub“

      An welchen Tagen habt ihr geöffnet?
      RT:
      Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag! Dadurch haben wir jedes Mal einen kleinen Kurzurlaub. Selbst ich genieße das so unglaublich, dass ich richtig nachvollziehen kann, wie das jeden glücklich macht. Die Stimmung im Salon ist unglaublich!

      „Die Vorfreude auf 3 freie Tage dominiert immer …“

      Was war das Schwierigste in der Umstellungsphase?
      RT:
       Meine einzige Angst war die vor den langen Tagen, also 9-10 Stunden am Tag im Geschäft zu stehen. Aber das macht überhaupt nichts, weil man dann einfach an den Freitag und das folgende lange Wochenende denkt. Die Vorfreude dominiert immer dieses Bangen vor dem langen Tag.

      Wann hast du konkret damit begonnen?
      RT:
      Am 18. Juni. Davor haben wir alle Kunden angeschrieben und wie gesagt, es kam super gut an. Wir sind jetzt immer zu acht im Salon. Das stärkt auch ungemein das Team-Bewusstsein.

      Wie ist das mit den Auszubildenden?
      RT:
      Ich habe aktuell zwei Auszubildende. Die verlängern einfach ihre Pause, da sie bereits über 18 sind, ist das überhaupt kein Problem.

      „Andere Azubis wollen jetzt bei uns weiterlernen. Der freie Samstag scheint ein unglaubliches Zugpferd in der Ansprache junger Leute zu sein.“

      Wie war das Feedback der Auszubildenden?
      RT:
      Unsere Azubis kommen aus der Berufsschule zurück und sagen, dass ihre Berufsschulkolleginnen mittlerweile alle fragen, ob sie hier weiterlernen dürfen, weil sie das auch gerne hätten. Also der freie Samstag scheint ein unglaubliches Zugpferd in der Ansprache junger Leute zu sein. Ich habe tatsächlich auch einen Mitarbeiter aufgrund dieser medialen Aufmerksamkeit auch gewonnen.

       

      Und wie machst du das mit der Registrierkassa?
      ICC:
      Man muss sich das so vorstellen: Jedes Mal, wenn ein Kunde mit Krypto zahlt und die Rechnung macht 50 Euro aus, stelle ich eine Bar-Rechnung von 50 Euro aus. Ich bezahle diese 50 Euro bar aus meiner Tasche. Der Kunde überweist mir aber vorher den Wert in Bitcoins.

      Hast du deine Preisliste an die Kryptowährung angepasst?
      ICC:
      Leider geht das nicht, weil die Währung großen Schwankungen unterliegt. Man kann aber online ganz einfach nachsehen, wie der aktuelle Kurs ist. Bei der Bezahlung öffne ich die App und sehe mir den Kurs an und rechne den jeweiligen Coin um. Das zeige ich dem Kunden und der überweist mir über einen QR Code die Summe.

      Wie oft wird das Angebot genutzt?
      ICC:
      Tatsächlich immer mehr. Als der Preis z.B. von Bitcoin sehr stabil war, wurde die Bezahlung gut angenommen. Durch den Hype in den Medien ist es mehr geworden. So sind es 3-4 Kunden monatlich. Meine Erfahrung ist, wenn der Wert von Bitcoin steigt, zahlen die Leute lieber mit Kryptowährung. Denn sie haben das Gefühl, sie haben Profit gemacht und deswegen können sie Geld ausgeben.

      Was meinst du mit medialer Aufmerksamkeit?
      RT:
      Ich habe unglaublich viel gratis PR in Bonner Regionalmedien bekommen. Das Bonner Fernsehen hat sogar einen kleinen Film gemacht, der auf YouTube über 400.000 Aufrufe hatte. Das ist natürlich eine tolle Geschichte.

      Was hat dir geholfen, deine Entscheidung letztendlich zu treffen?
      RT:
      Ich habe mich einfach getraut. Was kann denn auch passieren? Wenn es schiefgeht, dann kann ich es wieder rückgängig machen. Was mir auch wichtig war, ich habe nie Kunden um Erlaubnis gebeten, ich habe jeden vor vollendete Tatsachen gesetzt und das war eine gute unternehmerische Entscheidung.

      Habt ihr Arbeitsverträge erneuert?
      RT:
      Nein, wir haben noch keine neuen Verträge, da bin ich gerade dabei, da wir eh neue Arbeitsverträge benötigen.

      „Ich habe meinen Mitarbeitern 12 Stunden geschenkt“

      Wie sieht's aus mit dem Lohn?
      RT:
      Der Lohn bleibt, wie er ist. Nur arbeiten meine Mitarbeiter jetzt nur noch 37 Stunden. Ich habe ihnen quasi 12 Stunden im Monat geschenkt. Das ist wie eine kleine Gehaltserhöhung. Zusätzlich habe ich alle super glücklich gemacht. Meine Leute sind sowas von motiviert.

      Deine größte Überraschung?
      RT:
       Na ja, eigentlich war ich selbst mein größter Feind. Ich hatte diesen Knoten in meinem Hirn, den musste ich lösen und habe den jetzt zu einer Glückssträhne geformt.

      Liebe Rosemarie, vielen Dank für deinen offenen Input und herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Umstellung.

      Rosemarie Titzmann ist Salonunternehmerin in Bonn. Bei Friseur Titzmann arbeiten aktuell 7 Mitarbeiter, davon 2 Auszubildende.

      Fallen beim Bezahlen Zusatzkosten für Kunden an?
      ICC:
      Ja, je nachdem, mit welchem Coin man bezahlen will, fallen Transaktionskosten an. Das reicht von ein paar Cent bis in den einstelligen Eurobereich.

      Wie bezahlst du deine Mitarbeiter?
      ICC:
       Meine drei Mitarbeiter erhalten ganz normal ihren Lohn. Die Summe, die in Kryptowährung gezahlt wurde, lege ich aus meiner eigenen Tasche in die Kassa. Aber das ist es mir wert. Es ist nich meine Ambition, jetzt groß zu leben. Ich denke an morgen und das digitale Zeitalter.

      "Ich glaube auch, dass Bitcoins den Platz von Gold einnehmen werden. ... Es ist null Marketing! Ich glaube an diese Währung ..."

      Hand aufs Herz: Ist das eine reine Marketing-Offensive?
      ICC:
      Es ist null Marketing! Ich glaube daran, dass der Kryptowert immer mehr steigen wird. Ich glaube auch, dass Bitcoins den Platz von Gold einnehmen werden. Momentan liegt der Kurs für einen Bitcoin bei fast 60.000 Euro. Ich glaube an diese Währung und ich informiere mich sehr intensiv darüber. Die Entwicklung von Kryptowährung seit 2017 bis jetzt ist eine wahnsinnig gute. Das gibt mir die Sicherheit, dass ich hier investiere! Man kann sich das vorstellen, wie ein Sparbuch, auf das ich erst in naher Zukunft zurückgreifen möchte. Dann muss ich das Ganze aber gesetzlich versteuern.

      Ist dieses Zahlungsmittel für Unternehmer*innen sicher?
      ICC:
       Es ist sehr sicher. So sicher, wenn man seine Zugangsdaten verlieren sollte und nicht mehr reinkommt, ist es unmöglich, dass irgendjemand auf das Vermögen zugreifen kann. Deswegen darf man die Zugangscodes niemals vergessen!
      Aber jeder Unternehmer muss das selbst entscheiden, ob er diesen Schritt wagt. Ich möchte niemanden dazu überreden. Man muss sich selbst davon überzeugen.

      Hast du Tipps für Unternehmer*innen, die die Bezahlung mit Kryptowährung einführen möchten?
      ICC: 
      Man sollte schon die Technologie dahinter verstehen. Wenn man gewisse Fehler macht, kann das schwere Folgen haben. Man muss sich dessen schon bewusst sein, was man hier tut. Unternehmen sollten sich professionelle Beratung und Hilfe holen und dann erst als Zahlungsmethode anbieten, weil es ein sehr komplexes Thema ist. Und niemals die Zugangsdaten vergessen!

      Hast du in den letzten Monaten Anpassungen bei deinen Preisen veranlasst?
      ICC: 11-12% bin ich raufgegangen. Ich möchte meine Angestellten fair bezahlen. Das ist ein Rad, das sich dreht, und wo alles zusammenspielt. Anfang des 2. Halbjahres wurden die Preise erhöht. Zuerst habe ich gezögert, nur dann eingesehen, dass alles mehr kostet - von den Tomaten hin zu jeder Dienstleistung in anderen Branchen.

      Du bietest ein Fullpackage Service an. Um 65 Euro werden Frisur und Bart in Form gebracht. Es gibt Peeling, Porenreinigung, Gesichtsmaske und Ohrenkerzen, … Machen deine Barber das ganze Service oder ziehst du hier Kosmetiker*innen hinzu?
      ICC: Wir gehen nicht zu sehr in die Kosmetik - so intensiv ist es nicht. Bei uns hat es einen Wellnessfaktor. Wir haben gewisse Werkzeuge, wie zum Beispiel ein Mitesser-Sauger. Barbershops gibt es viele. Aber wir wollen den Kunden ein Stück mehr geben. Ich selbst genieß das auch!

      Du hast viele Kunden aus der Rap-Szene, wie Sido. Wann kam die Idee, Beauty-Treatments anzubieten? Ist das ein Trend oder die Zukunft im Barber-Segment?
      ICC: Das ist kein Trend – es ist ein Zug. Das ist ein neues Zeitalter. Die Leute sind früher in Salons rein und haben sich unentschlossen erst einmal in einem Magazin eine Frisur angesehen und den Look der Friseurin gezeigt. Jetzt kommen die Kids mit ihrem Handy und wissen ganz genau, was sie wollen. Ich will der Nachfrage nachkommen und deswegen bei diesem Zug aufsteigen, anstatt ihn zu verpassen.

      Vielen Dank für das spannende Interview und alles Gute für die Zukunft!

      Praxisbeispiel:

      Bezahlung mit Kryptowährungen (z.B. Bitcoins) im Stay Sharp Barber Shop

      • Friseur erbringt Dienstleistung für 50 Euro
      • Friseur bittet KundIn Kryptowährung im Wert von 50 Euro auf private, digitale Geldbörse (Wallet)  zu überweisen
      • Nach erfolgreicher Überweisung nimmt Friseur 50 Euro in bar aus privater physischer Geldbörse und zahlt in die Registrierkasse diese 50 Euro ein
      • Friseur stellt Barbeleg für KundIn im Wert von 50 Euro aus und übergibt diesen dem/r KundIn

      Das Kryptokonto ist privat und nicht das Kryptokonto des Unternehmens.
      Für die Versteuerung der eingezahlten 50 Euro in Kryptowährung ist der Friseur bei Entnahme der Summe von seinem Kryptokonto selbst verantwortlich. 

      Die Mitentwickler der Marke STMNT

      Im Interview mit Juliane Krammer
       

      Hi Kostja, du führst einen Damen- sowie Herren-Salon …
      Kostja Epp:
      Ja, noch! Wir haben zwei Salonkonzepte in der gleichen Straße in Offenbach. Vor 11 Jahren wurde der Unisex-Salon eröffnet und 4 Jahre später unser Barbershop Blckbrd.

      Was bedeutet „noch“? Trennst du dich von einem Salon?
      KE:
      Corona hat uns etwas in die Knie gezwungen und wir erarbeiten ein komplett neues Salon-Konzept. Von August bis November schließt der Barbershop, um Platz für Neues zu schaffen. Im Dezember gibt es ein großes Re-Opening, dann sind beide Salons in einem vereint. Wir erfinden uns neu und reduzieren dabei Fixkosten.

      Was war der auschlaggebende Punkt?
      KE
      : Meine Frau, die auch Friseurin ist, und ich wollten uns für die Zukunft wappnen. Es sind gerade herausfordernde Zeiten und um alle Mitarbeiter*innen zu behalten, gehen wir diesen Weg. Man muss sich den Gegebenheiten anpassen und auch Angebote überdenken. Im Damenbereich bieten wir derzeit keine Extensions oder Haarbotox mehr an, werden das aber künftig sicher wieder ins Programm aufnehmen. Aktuell konzentrieren wir uns mehr aufs Färben und Schneiden. Aber natürlich nehmen wir für den Umbau wieder Geld in die Hand mit einem Kredit: Man muss in die Zukunft investieren. Ich möchte mir keinen neuen Job suchen! Ich will den schon behalten.

      "Man muss in die Zukunft investieren. Ich möchte mir keinen neuen Job suchen! Ich will den schon behalten."

      Bleibt der Barbershop dann noch im neuen Salon erhalten oder macht ihr einen Unisex-Salon mit Barber-Service im Angebot?
      KE: Im neuen Salon wird es einen separaten, eigenen Barber-Bereich mit eigener Fassade geben. Eine Art Shop-in-Shop.

      Wie vereint man den roughen, rustikalen Barber-Look mit einem klassischen Salon?
      KE:
      Ich möchte weg von allem Rustikalen. Es wird alles puristisch und clean werden. So, wie man die Salons aus England kennt. Diese sind durchdachter und sprechen mich viel mehr an, als die überladenen Stores aus den USA. Es wird somit wenig Ablageflächen im Barber-Bereich geben und minimalistisch aussehen. Die Spiegel werden aber größer. Der Kunde sieht sich dann im Ganzen und nicht nur mehr einen Ausschnitt von sich. So wie das Salonkonzept, versuchen meine Frau und ich das Barber- und Friseurleben zu vereinen, denn am Ende ist es dasselbe: Haareschneiden. Es geht nicht, wenn jemand nur Bärte schneiden oder Rasuren machen will und nicht einsieht, eine Friseurausbildung zu machen. Wir sind der Meinung: Wenn man das wirklich machen möchte, musst du „Haare“ verstehen und somit eine Ausbildung machen.

      Jetzt wo du den direkten Vergleich mit zwei Salon noch hast … Wo verdient man mehr Geld? Im Barbersegment oder mit dem Damen-Salon?
      KE:
      Tendenziell sage ich, dass im Damenbereich mehr Geld drinnen ist, weil viel mehr Zusatzdienstleistung möglich ist. Bei uns kostet ein Herrenschnitt 37 Euro. Die meisten nehmen eine Frisur und Bart Kombi, da sind wir bei einem Durchschnittsumsatz von 60 Euro. Bei den Damen variiert das je nach Wunsch mit Farbe, Schnitt oder beidem. Aber am Monatsende ist im Damenbereich mehr Geld zu holen. Die Herren sind im Moment noch nicht so weit, zu sagen, ich nehme jetzt noch eine Maske oder dieses Treatment … aber es wird mehr.

      Ist das auch ein Thema für den neuen Salon? Herren-Beauty?
      KE
      : Die Herren sprechen die auf weibliches Zielpublikum ausgerichteten Salons nicht an. Wenn man Herren-Beauty cool verpackt, wird das bestimmt gut von den Herren angenommen. Egal, ob Gesichtsreinigung, Massage, … Das ist zukünftig ein großes Thema.

      Eigens zum STMNT-Grooming-Event in Berlin angereist:
      Julius Cvesar, Nomad Barber und Staygold
       

      Julius Cvesar’s  „Young Keanu“

      Credit: privat

      Was bringt die Barber-Zukunft?
      KE
      : Der Herrenfriseur wurde eine Zeit lang aus Deutschland verbannt und kam dann mit einem großen Knall wieder zurück – ausschlaggebend war damals der Bart-Trend. Der Bart wird jetzt aber wieder sportlicher, eleganter – wird nicht mehr so lange getragen. Aber zur Nassrasur kommen wir so schnell nicht zurück.
      Männer und Haarfarbe werden in Zukunft mehr werden. Man sieht es schon auf den Straßen. Es wird blondiert oder gräulich gefärbt. Sie trauen sich, coole Dinge auszuprobieren.

      Du vertrittst als Barber die Marke BaByliss im Ambassador Team! Wie kam es dazu?
      KE:
      Ich habe mich seit ich 16 bin für Bärte und das Styling interessiert und unterschiedliche Marken und Maschinen ausprobiert. Bei BaByliss war ich Fan von Stunde 1 und hab nur damit gearbeitet. Deswegen war auch BaByliss meine Empfehlung an die Jungs von Goeld’s für ihren Männer-Produkte Webshop, als sie Tools mitaufnehmen wollten. Im Zuge der Zusammenarbeit von Goeld’s und BaByliss ist auch einmal mein Name gefallen. Zusätzlich wurde BaByliss immer auf meinen Social Media Beiträgen markiert und irgendwann wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, ►Teil des Ambassador-Teams zu sein. Für mich ist das eine große Ehre und es war wie ein Ritterschlag.

      Hat sich für dich etwas geändert?
      KE:
      Ich habe meinen Social Media Auftritt reaktiviert und poste natürlich mehr meiner Arbeiten. Das Ganze hat mir aber auch einen ordentlichen Push versetzt. Ich achte mehr auf Details und versuche mit den Maschinen zu spielen. Ich bin gewillt zu zeigen, was ich draufhabe. Jetzt vertrete ich ja eine Marke.

      Hat das auch für dich den Weg geebnet, die Fantastischen 4 zu stylen?
      KE:
      Wir hatten den Tourmanager bei uns im Salon und von ihm habe ich erfahren, dass Smudo von den FANTA4 in Offenbach geboren wurde. Das fand ich witzig und meinte: „Wenn du der Tourmanager bist, dann manage das doch so, dass sie bei mir im Laden vor dem Konzert vorbeikommen.“ Ich hätte da auch geschlossene Gesellschaft gemacht und sie frisch für das Konzert in Frankfurt gestylt. Die Idee fanden sie super, jedoch hatten sie es zeitlich nicht geschafft. Uns wurde aber Backstage in der Festhalle einen Raum, direkt neben der Umkleide, eingerichtet, wo wir die Haare schneiden durften. Das war ein mega Erlebnis.

      Aber ich nutze Chancen und versuche Connections aufzubauen, um mich selbst, meinen Salon und mein Team zu pushen – das bringt mir auch Kunden.
      Meine Frau hat jetzt gerade erst einer Boxerin die Haare gemacht und das auf Instagram geteilt. Danach kamen weitere 10 Influencerinnen mit einer Reichweite von über 100.000. So etwas tut auch unserem Salon gut, das hinauszuschreien.

      Ihr macht aber keine Influencer-Relations und ladet Menschen mit einer hohen digitalen Reichweite zum Styling ein?
      KE:
      Das haben wir noch nie gemacht und ich halte da auch nicht viel davon. Die Qualität sollte die Influencer zu uns treiben und nicht das Geld.
       

      Vielen Dank, Kostja, für das spannende Gespräch und alles Liebe für die Zukunft!

      Inspiriert von dem jungen Keanu Reeves, holt Julius die frühen 90er zurück. Im Zuge seines großen Durchbruchs, wie im Film Matrix, war Keanu Reeves für seine seidig glänzenden lange Mähne bekannt. Mit Stufen und natürliche Übergänge erhält der Look 2022 einen Feinschliff.

      How to get the Look:
      Bei dem Haarschnitt bleibt der obere Part der Haare länger und wird mit einem Hochglanz-Finish gestylt. Julius arbeitet dafür am liebsten mit der Shine Paste in Kombination mit der Classic Pomade von STMNT.

      Julius Tipp: Mit Wasser kann die Classic-Pomade jederzeit reaktiviert werden und dem Haar wieder neue Form gegeben werden.

      Staygold’s „Softboy Timothy“  

      Die aus L.A. stammende Barberin Sofie aka Staygold legt den Fokus auf lebendige Locken, längeres Deckhaar und kürzere Seiten mit einem Softboy-Cut à la Timothy Chalamet. Zur Schneidehilfe kam das Grooming Spray zum Einsatz, für das Finish wurde die Shine Paste verwendet.

      How to get the Look:
      Vor dem Föhnen oder Lufttrocknen gleichmäßig das Grooming Spray auf das nasse Haar sprühen. Eine kleine Menge der Shine Paste in das trockene Haar einarbeiten und in die gewünschte Form stylen.

      Nomad Barber’s „Berlin Streetstyle“

      Der Barber Miguel Gutierrez hatte quasi Heimspiel. Der Barber aus Liverpool besitzt einen eigenen Shop in Kreuzberg und baut diesen Sommre auf lässig urbane Streetstyle-Looks mit mattem Finish. Hierfür setzt er auf die STMNT Produkte Spray Powder, Dry Clay und Hair Spray.

      How to get the Look:
      Das Spray Powder auf den trockenen Ansatz und/oder Längen sprühen, einarbeiten und die gewünschte Textur mit den Händen formen. Eine fingerspitzengroße Menge vom Dry Clay aufs trockene oder feuchte Haar auftragen.

      Sein Tipp: Für zusätzliche Fixierung arbeitet er mit mehreren Schichten an Spray.

      Was macht den Micro Bob aus?

      Die Spitzen enden immer oberhalb des Kinns und sind hinten nur wenig länger.  Der Micro Bob eignet sich für so ziemlich alle Haartypen und sieht gut aus in gewelltem wie sehr krausen Haar. Auch Trägerinnen von feinem und glatten Haar können hier mit einem super Styling trumpfen.

      Der Micro Bob kann dabei spielerisch an Haartypen und Dichte angepasst werden, indem man mit zwei Verläufen spielt: einem geraden Verlauf oder einem leicht nach vorne abfallendem Schnitt.

      Sam Villa’s Topartist Roger Molina setzt dabei auf einen Trockenhaarschnitt und empfiehlt: „Das Trockenschneiden ermöglicht es, den natürlichen Fall und die Textur des Haares zu zelebrieren, aber es ist wichtig, dass das Haar richtig vorbereitet wird. Tragen Sie immer einen Leave-in-Conditioner auf, um das Haar geschmeidiger zu machen und die statische Aufladung zu reduzieren, dies gewährleistet ein präzises Ergebnis.“

      In seinem Tutorial ist für ihn der wichtigste Bereich, das Ohr: „Um das Ohr herum kann es für manche schwierig werden, also bewegt das Haar hin und her, um den natürlichen Fall der Länge zu überprüfen und die Konsistenz in der Schnittlinie beizubehalten. Dadurch wird das unerwünschte Loch vermieden, das manchmal in der Nähe der Ohren entsteht“, erklärt Molina.

      Roger Molinas Schnitttechnik How-to Micro Bob

      Color Angel nennt sich die Longhair-Workstation, die eine mühelose Behandlung für Stylist*in und ein komfortables Service für Kund*innen zu garantieren soll. Drei Designs stehen zu Auswahl, die eine kontrollierte Langhaar-Farbbehandlung revolutionieren.

      Vor allem für Salons, die sich auf Colorierung spezialisieren, ist diese Design-Innovation eine Arbeitshilfe.  

      Kontrolle über die Langhaar-Behandlung

      Die ausladende Oberfläche der Color-Station wurde extra für Langhaar-Kund*innen entworfen, um Farbeffekte ohne Schwierigkeit zu erzielen. Die außergewöhnliche Sessel-Form unterstützt ein sauberes Färben vom Ansatz in die Spitzen. Dabei werden die einzelnen Haar-Passés mit Hilfe der großzügigen Tischplatte abgeteilt, behandelt und einzeln wieder abgelegt. Flecken, Verfärbungen oder unterwartete Effekte bleiben so aus.

      Da bei sehr langem Haar die abgeteilten Passagen bei speziellen Colorierungen übereinander liegen, wartet für Stylist*innen oft eine ungewollte Überraschung unter den gefärbten oder blondierten Haarschichten. „Nie mehr, nie wieder!“, sagt das Hersteller-Team des innovativen Friseur-Färbestuhls, denn auf diese Weise behalten Colorist*innen die Kontrolle über die Behandlung.

      Und so wird der Color-Angel in der Praxis genutzt:

      1 Beginne mit sauberem, trockenem glattem Haar, das ihr mit einem Leave-In Conditioner vorbereitet. Teilt die Oberseite und die Seiten von hinten ab.

       

      2 Der Kamm ist eine Verlängerung eurer Hand, schneidet die Haare durch den Kamm.

      3 Wiederholt diesen Schritt auf der Rückseite. Übt dabei sanften Druck mit dem Kamm aus, um den Abschnitt an Ort und Stelle zu halten. Dann kommt die gegenüberliegende Seite dran.

       

      4 Der Point-Cut ist das Geheimnis für zusätzliche Weichheit und Bewegung. Hebt das Haar an und schneidet in die Spitzen. Roger Molina setzt auf die Sam Villa Class Series 14 Tooth Point Cutting Shear

       

      Die Modelle "Fly", "Comfort" und "Comfort basic" stehen zur Auswahl. Für das futuristische Design muss natürlich genügend Platz im Salon eingerechnet werden. Zumindest bei der Nutzung. Die Sessel sind mobil und leicht, um diese individuell zu bewegen und im zur Verfügung stehenden Raum zu nutzen. Die Erfinder des einzigartigen Farb-Sessels sind der Meinung für Färbeprozesse iene optimale Lösung gefunden zu haben. 

      Wer Intresse an dem Color-Angel Farbstuhl hat, bekommt alle weiteren Infos ► hier

      Credits

      Hair: Roger Molina, Sam Villa ArTeam

      Artistic Director: Teresa Romero

      Pink Shirt/Photography: Dani Bauer/ Hierophants Work

      Black Shirt/Photography: Nico Norsdström/Obsidian and Blush  

      Makeup: Tanya Ortega and Leticia Tapia

      Wardrobe: Michi Lafary/Obsidian and Blush 

      Model: Julia Railey

      Tools: Sam Villa

      Über Sam Villa

      Sam Villa is Co-founder und Chief Creative Officer der Sam Villa Company (Allvus, LLC) für führende Education und Stylingtools. Er ist Global Artistic Ambassador für Redken 5th Avenue.  
      Auszeichnungen:
      2021 NAHA Educator of the Year, Hair Awards USA Hall of Fame Inductee, 2021 AHP Icon Stylist Influencer of the Year, 2020 International Hairdressing Awards ‘International Hair Influencer of the Year,’, 2017 NAHA Lifetime Achievement Award Winner, Intercoiffure America/Canada Member, Behind the Chair Stylist Choice Award Winner for Favorite Platform Artist and Educator (2012, 2011 and 2007) und Favorite Overall Educator of the Year (2015).

       

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick
       

      Ihr führt zwei sehr erfolgreiche Barbershops in Wolfsburg. Wie geht es euch in Zeiten, in denen Barber gerne generalistisch als „kriminell“ angesehen werden.
      Christian Klier: Persönlich ärgert mich sehr der allgemeine Tenor auf Facebook und Co., dass die Barber Shops an allem schuld seien, Preisdumping, Schwarzarbeit, Nicht-Einhaltung von Regeln, eigentlich sind Barber eh nur Geldwäschebuden. Der Verstand sagt mir, wir sind damit nicht gemeint, aber es tut weh, wenn man von allen in die gleiche Schublade gesteckt wird. Das stimmt so einfach nicht, es gibt eine Vielzahl von vielen hochwertigen Herrenfriseuren.

      Klingt Herrenfriseur positiver?
      CK:
      Wir betrachten uns als Herren-Spa, das klingt nur doof. Ergo nennen wir uns Barbershop.

      Redet ihr mit Kunden über das mediale Bild des „billigen Barbers“?
      CK:
      Am Anfang haben wir uns viel mit Kunden unterhalten, das ist aber gar kein Thema ist. Die kommen bewusst zu uns und geben gerne mehr Geld aus, aber möchten dafür qualitativ guten Service und verstanden werden.
      Juliane Klier: Was uns auch abgrenzt von den „Anderen“ ist, dass wir auf Transparenz achten, dem Finanzamt und auch den Kunden gegenüber. Wir nehmen nur Kartenzahlung und keine Barzahlung mehr.

      Vor ca. 10 Jahren ist der Hype um Barber gestartet. Wie wird sich das Barber-Business weiterentwickeln?
      CK:
      Ich würde zwischen Barber- und Friseur keinen Unterschied machen. Viele Friseure betonen immer, ‚Wir sind ja keine Barber‘. Aber die machen ja auch Männer und Haare abschneiden ist Haare abschneiden. Wir konzentrieren uns auf Männer, bei uns gibt es halt keine Damenkunden. Das ist ein Riesenunterschied zu den vermeintlichen Barbershops, die immer bei den Zollkontrollen genannt werden. Die meisten sind Unisex-Salons, es steht nur Barbershop dran, weil es spannender klingt als z.B. ‚Friseur Ahmed‘, Frauen machen die aber auch.  
      JK: Was nicht heißt, dass Frauen nicht bei uns reindürfen. Die kommen gerne, um Gutscheine zu kaufen, ihren Mann abzugeben, Mütter kommen mit Kindern. Nur bedient werden sie nicht.

      War die Zollkontrolle schon mal bei euch?
      CK:
      Leider nein, wir hätten gerne mal eine Kontrolle.

      Gibt es viele ‚Billig-Barber‘ in eurem Salonumfeld?
      CK:
      Die klassischen Barbershops findest Du bei uns schon zehn Meter weiter, jetzt hat gerade ein neuer aufgemacht. Das ist so ein Barbershop mit Damen, Herren für 8 €, Kinder für 4 €.

      Wie geht man damit um?
      CK:
      Das interessiert uns eigentlich nicht, wir machen unser Geschäft und schauen nicht darauf was andere machen.

      Du sprichst von hochwertig, wo liegen eure Preise?
      CK:
      Wir sind Preistreiber, allerdings nach oben. Wir passen mindestens einmal im Jahr die Preise an, bei uns fängt der klassische Herrenhaarschnitt bei 49 Euro an, das ist für den Wolfsburger Raum ein stolzer Preis. 2017 haben wir noch 36 Euro verlangt. In diesem Jahr werden wir 3 Preiserhöhungen durchführen.

      „3 Preiserhöhungen in einem Jahr, die letzte zwischen 8 und 10 %.“

      Euer Haarschnitt beginnt bei 49 €. Gibt es jemals Diskussionen mit Kunden?
      CK:
      Bisschen arrogant ausgedrückt: Nein! Es gibt sogar Kunden, die sagen, für das, was ihr leistet, seid ihr zu billig.
      JK: Auch unsere Preiserhöhungen wurden ohne Diskussion angenommen.In diesem Jahr haben wir bereits zwei Preiserhöhungen gemacht. 1 € auf jede Dienstleistung zu Jahresbeginn und im Mai zwischen 8 und 10%, eine weitere kommt wahrscheinlich im Oktober.
      CK: Die erste nehme ich nicht so ernst, das war nur ein Euro. Dann ging das mit der Ukraine los und die Preise explodierten. Zusätzlich hatten wir uns aber auch im Vorfeld Gedanken gemacht, die Preise im Zuge der Mindestlohnanpassung erhöhen zu müssen. Mit Erhöhung der Energiekosten, Mietpreise und so weiter haben wir die Preise im Mai nachjustiert. Wenn im Herbst die ersten Nebenkostenabrechnungen kommen, rechnen wir nochmals unsere Preise durch.

      „Wenn alle Preise nach oben gehen, dann machen wir das auch, denn genau dann haben alle Verständnis dafür“

      Wie sprecht ihr mit den Kunden über Preiserhöhungen?
      CK:
      Proaktiv! Wir sagen unseren Kunden jetzt schon, dass es sein kann, dass wir noch ein drittes Mal erhöhen müssen. Dann sagen die ok, machen andere auch.
      JK: Wir machen das ja nicht, weil wir uns bereichern wollen, sondern passen uns wirtschaftlich kalkuliert an.

      Viele Kollegen glauben gerade jetzt sei es schwierig Preise zu erhöhen. Was ist für euch der perfekte Zeitpunkt?
      CK:
      Wenn wir merken, dass alle anderen Preise wieder nach oben gehen, dann nutzen wir das gleich, um mitzumachen, weil genau dann hat jeder Verständnis dafür.

      Wie viele Mitarbeiter habt ihr aktuell?
      JK:
      Mit mir zehn. Ohne uns arbeiten in beiden Läden jeweils drei Leute am Stuhl. Jeweils eine Kraft macht den Service, also Telefon, Wäsche, den Laden sauber halten, die Kunden bespaßen, Getränke ausschenken. Wir haben ein breites Spektrum an Getränkeservice über Kaffee, Wasser, Cola, Bier, Whiskey, alles was das Herz begehrt.

      Gibt es eigentlich die Möglichkeit für Auszubildende?
      CK:
      Leider ist das als reiner Herrenfriseur nicht möglich. Aber wir werden dieses Jahr mit einem Hochpreisfriseur aus Wolfsburg kooperieren, weil wir eine tolle Bewerbung für einen Ausbildungsplatz erhielten. Der Junge ist top und will unbedingt im Barbershop arbeiten, den wollen wir uns nicht entgehen lassen. Unser Koop-Salon wird die Ausbildung mit ihm machen, wir decken das Männerfach ab und übernehmen einen Teil der Ausbildungskosten.

      „Wieso gibt es keine Ausbildung im Barbershop…?“

      Was wünscht du dir vom Ausbildungssystem?
      CK:
      Wir werden in Zukunft nicht genug Friseure haben, das kann man drehen und wenden, wie man will. Ich glaube, dass das grundlegend verändert werden sollte. Wieso gibt es keine Ausbildung im Barbershop, die bei der Friseurausbildung mitangerechnet werden kann? Das Herrenfach ist ein wichtiger Baustein. Wieso kann man nicht Coloristen ausbilden, die keine Haare schneiden wollen und nur mit Haarfarbe Karriere machen wollen? Unser Lieblingsitaliener macht sensationelles Essen ist aber kein Koch, da fragt niemand nach Ausbildung. Lass doch alle machen, wie sie wollen

      Werden gestiegene Preise in Form von Lohnerhöhungen auch an Mitarbeiter weitergegeben?
      JK:
      Natürlich. Da unsere Mitarbeiter Provision erhalten, erhöht sich jedoch der Lohn automatisch. Und wir halten uns auch an die Tariflöhne.

      Mich erstaunt immer wieder, wenn Zollkontrollen davon berichten, dass manche Betriebe keinen Mindestlohn zahlen.
      CK:
      Ich erzähl dir mal eine Story von einem Mitarbeiter, den wir kurzfristig bei uns beschäftigt hatten. Der hatte keine Bankverbindung, blöd, denn wir zahlen den Lohn nicht bar aus. Er kam aus Berlin und erzählte davon, wie er auf 450 Euro Basis angestellt war, voll arbeitete und am Schluss die Bareinnahmen zwischen Chef und Mitarbeitern aufgeteilt wurde. Dann habe ich gefragt, wie er ohne Lohnabrechnung an eine Wohnung kam. Woraufhin er meinte, sein Cousin sei Steuerberater, der habe ihm drei Fake-Abrechnungen gestellt und damit hätte er eine Wohnung bekommen. Das ist scheinbar normal. Deswegen legen wir Wert auf Bargeldlosigkeit. Ich sage das meinen Kunden auch genauso, wenn sie vom 10€ Cut sprechen: Entweder wird der Haarschnitt in sieben Minuten gemacht, oder es geht am Finanzamt vorbei. Jeder der zum Billigdienstleister geht fördert Finanzbetrug. Es ist eine Frage der Kommunikation und auch den Kunden in Verantwortung zu nehmen.

      „Wenn man nicht darüber redet, verändert man auf jeden Fall gar nichts.“

      Interessiert das den Kunden wirklich?
      CK:
      Jein! Die meisten machen sich keine Gedanken und sagen da hast du wohl Recht. Aber wenn man nicht darüber redet, verändert man auf jeden Fall gar nichts.

      Viele sagen, wenn ich Preise erhöhe, dann muss ich einen Mehrwert schaffen! Ist das so?
      CK:
      Wenn Friseure über Mehrwert reden, versuchen sie immer die Dienstleistungen noch geiler zu machen. Das ist scheißegal, die Frage ist doch, was der Kunde erwartet. Ich bezahle in einem guten Restaurant nicht mehr, wenn der sagt ich backe die Pizza besonders. Trotzdem nehmen manche Italiener 6,90 und andere 25,90 Euro. Warum ist das so? Weil die auch fürs Ambiente bezahlen. Das honoriert ein Kunde. Wenn die Mitarbeiter schäbig rumlaufen, ist das ein Qualitätsmerkmal. Wenn ich mir die Websiten von manchen Friseuren angucke, sage ich da habe ich lieber keine Website. Ein Kunde erwartet Terminpünktlichkeit, die Möglichkeit am Sonntagabend einen Termin zu buchen. Wir haben über 500 Kundenbewertungen auf Google, da investieren wir aber auch Zeit rein und kümmern uns drum. All das sind Qualitätsmerkmale.  Da muss man die Fachbrille ab- und eine Kundenbrille aufsetzen.

      Barbering ist visuell eher eine Männerdomäne, da sieht man die tätowierten, bärtigen Supermänner, wie fühlt man sich als Frau im Barbershop, ist das ungewöhnlich?
      JK:
      Ich kann mit Männern und einem derben Humor gut umgehen, unsere zwei Mädels im Service auch. Du musst schon was aushalten können! Man sollte nicht allzu empfindlich sein und sich alles zu Herzen nehmen. Bei mir ist das manchmal einfach da rein, da raus. (zeigt auf die Ohren)
      CK: Der Ton ist etwas rauer, ein bisschen sexistisch manchmal, aber das wird wertgeschätzt. Das bildet ein gutes Umfeld, um mit einem Mann über Problemzonen zu reden. Das ist ein einfacherer Umgang, da spielt dann auch die soziale Schicht keine Rolle. Wir haben vom Bandarbeiter bis zum Vorstand alle Kunden dabei.

      Du bist ein Klier-Sprössling, gibt es noch Berührungspunkte zur Klier-Kette?
      CK:
      Nein, gar nicht! Jeder der meinen Namen hört, denkt ich mache den Barbershop als Hobby, weil ich bei Klier viel Geld verdiene. Dem ist nicht so! Ich war dort zwanzig Jahre Geschäftsführer, bin aber mittlerweile komplett raus. Ich bin auch kein Gesellschafter, und habe auch kein Geld für meine Anteile gesehen.

      Klier hat eine schwere Zeit hinter sich und wird in den Sozialen Netzwerken häufig kontrovers diskutiert. Wie geht es Dir damit?
      CK:
      Ich bin stolz drauf ein Klier zu sein, glaube aber nicht mehr an das Geschäftsmodell. Das ändert aber nichts daran, dass da Menschen arbeiten, die einen tollen Job machen und sehr qualifiziert sind. Das tut mir als ehemaligem Arbeitgeber schon weh. Man darf auch nicht vergessen, dass Klier-Auszubildende immer mit Kusshand genommen werden. Da muss ich meine Lanze ziehen für die Mitarbeiter, die oben interessieren mich nicht.

      Liebe Juliane, lieber Christian, ich danke euch für das vielseitige Gespräch und wünsche euch weiterhin viel Erfolg.
       

      Hallo Jennifer, du hast mit starken Worten einen Artikel kommentiert, in dem sich eine Kund*in beschwert hat, dass ihr 6 Euro fürs selbst Föhnen verrechnet wurden. Was war für dich ausschlaggebend, dazu Stellung zu beziehen?
      Jenny Binder:
      Anfang nächsten Jahres werde ich den Salon übernehmen, in dem ich aktuell tätig bin. Deswegen beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Preisgestaltung und der Stimmung, die dazu in den Medien gemacht wird.
      Dass sich eine Stammkundin bei der Presse beschwert, 6 Euro dafür zu bezahlen, dass sie einen Platz in Anspruch nimmt, Strom verbraucht und wohlmöglich auch noch Produkte verwendet, finde ich unverschämt.

      Wo hakt es in der Branche, dass Preise beim Friseur bis ins kleinste Detail zerlegt und hinterfragt werden?
      JB:
      Wir Friseur*innen werden zu oft als Negativbeispiel in Medien herangezogen. Bei jedem Handwerksberuf werden Preise inklusive langen Wartezeiten hingenommen. 6 Euro sind für mich kein Grund, um sich zu beschweren …Es beginnt bei uns Friseur*innen und in den Salons: Wir kommunizieren viel zu wenig, warum für eine Leistung oder Zeit ein gewisser Preis verrechnet wird. Wir denken zu oft mit dem Herzen, weil wir kundenverbunden sind. Das unternehmerische Denken gerät dann in den Hintergrund. Hinzu kommt der Konkurrenzkampf.

      Hast du für dich als zukünftige Salonbesitzerin einen Lösungsansatz?
      JB:
      Ich fände ein Miteinander von umliegenden Salons schön. Man sollte sich mit Kolleg*innen connecten und sich gegenseitig den Rücken stärken. Nicht nur wegen der Kund*innen – mir geht es auch um Mitarbeiter*innen … Dumpingpreise führen im Team zu Frust. Wenn ich zu günstige Preise habe, müssen die Stylist*innen mehr tun, damit sie ihren Soll-Umsatz haben. Ich will nicht, dass meine Mitarbeiter*innen von morgens bis abends ohne Pause durcharbeiten.

      "Im Moment liegt der Fokus nicht auf Neukund*innen sondern auf Fachkräfteerhalt. Deswegen führe ich eine 4-Tage Woche von Dienstag bis Freitag ein. Der Lohn bleibt trotz 3 Stunden  weniger Arbeit gleich"

      Hast du eine Änderung im Salon vorgenommen, um auch attraktiver für Mitarbeiter*innen zu sein?
      JB:
      Klar! Das Thema Work-Life-Balance ist wichtig. Im Moment liegt der Fokus nicht auf Neukund*innen sondern auf Fachkräfteerhalt. Deswegen führe ich eine 4-Tage Woche von Dienstag bis Freitag ein. Samstag bleibt, bis auf bestimmte Terminabsprachen geschlossen. Damit sich dieser „Leertag“ ausgleicht, macht jede von uns einen langen Tag. Kund*innen können so Abendtermine wahrnehmen. Der Lohn bleibt trotz 4 Tage Woche und 3 Stunden weniger Arbeit gleich.

      Im Gespräch mit Birgit Senger @WWHT 2022 in Parma
       

      Richard Schmid ist davon überzeugt, dass Friseursalons, auch aufgrund der Teuerungswelle, im Winter nicht wegen Überfüllung geschlossen haben werden. Für manche durchaus die Gelegenheit, Kund*innen auf andere Tage umzubuchen und einen Heizungs-Spar-Ruhetag einzulegen.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger


      imSalon: Herr Schmid, in den Wintermonaten soll der Mittwoch in Ihrem Salon zum Ruhetag werden? Das wünschen Sie sich im Idealfall auch von Kolleg*innen?
      Richard Schmid:
      Ja. Als Robert Habeck darauf aufmerksam machte, dass bei der Gaseinsparung im kommenden Winter jeder Kubikmeter zählt, habe ich beschlossen, meinen Salon in diesen Monaten immer mittwochs zu schließen.

      „Wir könnten gemeinsam hunderte oder tausende Kubikmeter Gas einsparen.“

      Mein Grundgedanke dabei ist, dass wir in Deutschland über  80.000 Friseurgeschäft sind, (Anm.: mit Stand Dez. 2021 sind es 81.029 Salons, Quelle: ZV) von denen wahrscheinlich 70 – 80 Prozent eine Gasheizung haben. Wenn also ein Großteil der Friseursalons sich bereit erklärt, einen Tag in der Woche zu schließen, können wir gemeinsam Hunderte oder gar Tausende Kubikmeter Gas einsparen und gemeinsam als Branche ein Zeichen setzen.

       „Mir geht es nicht darum, weniger Gas zu verbrauchen, mir geht es um das Gesamte.“

      Aber was genau glauben Sie, werden Sie einsparen? Haben Sie Zahlen?
      RS:
      , Ich kann Ihnen jetzt in Zahlen nicht sagen, was sich einsparen lässt. Natürlich werden wir auch am Ruhetag die Heizung nicht ganz abdrehen, denn laufen sollte sie schon. Durch Corona hatten wir in den letzten Wintermonaten die Heizung allerdings meistens besonders hochgedreht, weil wir zum Lüften Türen und Fenster geöffnet hatten.

      Es geht mir nicht darum, ein Fünftel weniger Gas zu verbrauchen. Auch mit Strom sparen hat es wenig zu tun, weil wir die Mittwochs-Kund*innen auf andere Tage in der Woche umbuchen und an diesen Tagen wiederum mehr zu tun haben. Mir geht es um das Gesamte, dass so viele Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten überlegen und mithelfen, Gas einzusparen.

      Sie haben diesbezüglich auch ein Schreiben an die Innung versandt. Was erhoffen Sie sich davon?
      RS:
      Ich habe mich ehrlich gefragt, ob denn nicht von unseren Innungen ein Vorschlag in diese Richtung kommen könnte, eine Aufforderung an die Mitgliedsbetriebe, den Gasverbrauch einzudämmen. Vielleicht könnten wir als Branche für die Allgemeinheit ein Vorbild sein. Gehört habe ich von der Innung allerdings noch nichts.

      Was sagen Ihre Mitarbeiter*innen dazu?
      RS:
      Wenn man ein gutes Verhältnis zu seinen Mitarbeitern hat, kann man gut verhandeln und Vorschläge machen, bei denen man sich irgendwo in der Mitte trifft. Wenn unsere Mitarbeiter wissen, dass sie an einem Mittwoch frei haben, bleiben sie an den anderen Tagen etwas länger. Gehen wir davon aus, dass wir in den Wintermonaten etwa 20 Mittwochs-Ruhetage haben, könnten man diese auch teilweise mit in den Urlaub nehmen. Ich überlege sogar, diese Tage herzuschenken. Ich wäre da gern großzügig.

      Arbeiten Sie montags?
      RS:
      Nein.

      Dann sind Sie bei der 4-Tage-Woche angelangt? Wäre das ein Konzept?
      RS: Stimmt, in dieser Zeit wäre es eine 4-Tage-Woche. Aber nein, ein Konzept darüber hinaus, ist es für uns nicht.

      „Im Herbst werden viele Familien den Rotstift ansetzen. (…) Und auch wir Friseure werden den Rotstift erfahren.“

      Man könnte Ihnen unterstellen, dass Sie mittwochs keine Kunden haben.
      RS:
      Wissen Sie, ich bin mein Leben lang schon ein sehr starker Optimist, aber in den heutigen Zeiten gehört auch ein gesunder Realismus dazu. Ich sehe das so: Jetzt fahren alle in den Urlaub und geben dort mehr Geld aus als geplant, hinzu kommen die Teuerungsraten in allen Bereichen. Im Herbst werden dann viele Familien den Rotstift ansetzen. Gnadenlos. Und da werden auch wir Friseure dabei sein und den Rotstift erfahren. Das bedeutet, dass der nächste Friseurbesuch weitestgehend hinausgezögert wird - um vier oder sechs Wochen. Wir werden in den Wintermonaten nicht wegen Überfüllung schließen müssen, sondern froh sein über jeden, der sich uns noch leisten kann.

      „Wir Friseure werden in den nächsten Monaten nicht wegen Überfüllung schließen müssen.“

      Werden Sie die Preise erhöhen?
      RS: Die habe ich bereits erhöht! Um knapp 10 Prozent, weil es nicht anders geht. Schauen Sie sich doch um, alles wird teurer!

      War das Für Ihre Kund*innen ein Problem?
      RS:
      Nein.

      Sie feiern heuer im Oktober Ihr 50-jähriges Betriebsbestehen als Einzelunternehmen. Ich gratuliere! Denken Sie manchmal ans Aufhören?
      RS:
      Das kann ich nicht. Ich habe meine Kunden. Und ich möchte jeden Tag auch weiterhin als eine Herausforderung sehen.
       

      Herr Schmid, ich bin gespannt, ob Sie Mitstreiter für Ihren Mittwochs-Ruhetag finden und wünsche Ihnen persönlich alles Gute!


      Über Richard Schmidt:

      • Salon Haarscharf in Nürnberg
      • 50-jähriges Betriebsbestehen (Oktober 2022)
      • 4 Mitarbeiter, 2 Auszubildende
         

      Wie kamst du zum Entschluss 4-Tage Woche im Salon?
      JB:
      Ich bin in einer Friseurunternehmer-Gruppe und dort hatte ich eine Umfrage gestartet, wie viele Salons 4 Tage die Woche arbeiten und den erzielten Umsatz erwirtschaften. Es kam so viel positives Feedback. Die meisten hatten festgestellt, dass das Arbeitsklima harmonischer ist, das Team motivierter ist und wieder Lust hat, zu arbeiten.

      Vielen Dank, Jennifer, für deine Offenheit. Ich wünsche dir alles Liebe für die Zukunft und den Neustart als Salonbesitzerin!

       

      Credit: Davines / WWHT 2022 in Parma / Hair: Tom Connell

      Tom, was verstehst Du unter Davines Hair Identity?
      Tom Connell:
      Als ich im Salon von Trevor Sorbie gearbeitet habe und noch Davines-Kunde war, fand ich es immer großartig, dass es schon beim Auspacken des More Inside Produktes ganz viel gab, was ich meinen Kund* innen über die Marke erzählen konnte. Bei Davines merkt man sofort, dass es nicht allein darum geht, ein gutes Produkt in der Hand zu halten. Davines steht für Freude, Natürlichkeit und die Nähe zur Natur.

      Gibt es einen Mega Trend, der für dich im Moment erkennbar ist?
      TC:
      Der größte Trend, den ich im Moment sehe, ist, dass wir uns wegbewegen von Trends. Menschen möchten individuell sein. Heute ist alles schneller, vielfältiger und für alle verfügbar. Social Media, Instagram, Pinterest versorgen die Leute konstant mit neuen Ideen. Ich weiß nicht, ob sich daraus noch Trends so entwickeln können, wie zu einer Zeit, als New Wave, Punk oder andere Modestile aufkamen. Damals gab es Magazine, die einmal im Monat Trends zeigten. Um einen Stil zu etablieren, blieb mehr Zeit und weniger Auswahl. Ich denke, das ist der Grund, warum es seit Jahren keine eindeutigen Modetrends mehr gibt.

      Hat die Pandemie die Wünsche der Kund*innen verändert?
      TC:
      Viele Kund*innen haben während der Pandemie die Natürlichkeit ihrer Haare wiederentdeckt und daran Gefallen gefunden. Sie haben bemerkt: „Oh, wenn ich mein Haar nicht jeden Tag glätte oder föhne, entwickelt sich eine eigene natürliche Bewegung, die auch ganz nice sein kann.“ Das ist toll, denn um das Haar in seiner Natürlichkeit gut aussehen zu lassen, braucht es einen guten Friseur, einen perfekten Schnitt und gepflegtes Haar. Zurück zur ►Natürlichkeit im Haar ist Zeitgeist!

      "Ich bin nicht angetreten, um es leicht zu haben, sondern um eine kreative Herausforderung anzunehmen."

      Was gefällt dir in der Zusammenarbeit mit Davines?
      TC:
      Als ich zu Davines kam, hatte ich bereits meine eigene Hair Identity. Als Hair Art Director mag ich die Herausforderung, keine „Tom-Connell-Haare“, sondern Haare mit Davines Identity zu kreieren und das Image hervorzuheben. Ich bin nicht angetreten, um es leicht zu haben, sondern um eine kreative Herausforderung anzunehmen und mich darauf einzulassen. Es ist noch nicht oft vorgekommen, dass ein Unternehmen eine so starke Identität entwickelt hat. Wenn du ein Magazin aufschlägst, kann man sofort, ohne das Logo zu sehen, sagen: „Das ist das Image von Davines“. Bisher ist das nicht vielen gelungen, außer vielleicht Tony&Guy, Bumble and Bumble in den 90ern oder auch Vidal Sasson. Als Hair Art Director hast du deinen Job richtig gemacht, wenn das Team um dich herum so gewachsten ist, das die Identität der Marke sich ohne dich organisch weiterentwickeln kann.

      Davines steht für Schönheit, Ethik, Nachhaltigkeit. Hat es dein Leben verändert, Teil dieser Community zu sein?
      TC:
      Definitiv. Ich bin mir meiner Verantwortung bewusster geworden. Ich bin Vater und frage mich, wie die Welt in 30 Jahren aussehen wird und was ich tun kann, damit der Lebensraum so sein wird, wie ich ihn mir für meine Enkelkinder wünsche? Viele Entscheidungen habe ich früher aus Bequemlichkeit anders gefällt. Heute frage ich mich: Lasse ich, wie gewohnt, Models von der Agentur einfliegen oder kann ich sie auch vor Ort finden? Alle meine Modelle, die auf der WWHT 2022 auf der Bühne standen, kamen aus der Region Parma. Wenn mir heute eine verrückte Idee in den Kopf kommt, hinterfrage ich: Auch wenn es richtig cool ist, kann ich es verantworten?

      Welchen Service sollte ein Friseur seinen Kund*innen momentan unbedingt anbieten?
      TC:
      Bei den besten Friseuren, mit denen ich gearbeitet habe, habe ich eines gelernt „The clients are not paying for the hands, they are paying for the mind.“ Würden die Kunden uns nur für die Arbeit bezahlen, die wir mit unseren Händen machen, wären wir schnell auswechselbar. Es gibt viele Friseur*innen, die ihr Handwerk fantastisch beherrschen, großartige Balayage, Highlights, Haircuts, Bobs, Stufungen machen können. Es sind die persönlichen Elemente, die wir unseren Kund*innen bieten sollten. Du hörst dir an, was sie sich wünschen und bringst deine Gedanken mit ein. Sie bekommen etwas mit, was sie nur bei dir bekommen. Wenn du dir dessen bewusst bist, wirst du jeden Tag mit viel Kreativität, Abwechslung und Freude arbeiten.

      Was gefällt Dir daran, Friseur zu sein?
      TC:
      Ich glaube, das kann ich nicht wirklich erklären. Manchmal macht’s mich einfach verrückt, ständig Gedanken im Kopf zu haben - neuen Ideen, Innovationen für Kund*innen, die Planung einer Show, eines Fotoshootings… Ich denke, es ist Leidenschaft, wenn man keine Wahl hat, etwas anderes tun zu wollen.

      Mit alt warst du, als du anfingst als Friseur zu arbeiten?
      TC:
      13 und ich wollte unbedingt Fußballschuhe von Adidas. Mein Vater meinte, er gibt mir das Geld dafür, wenn ich im Salon ein paar Haare bürsten und Haare wegfegen würde. Ich arbeitete vier Samstage, allerdings konnte ich mit den neuen Adidas Schuhen auch nicht besser Fußball spielen.

      Ich würde sagen, die vier Samstage waren gut investierte Zeit.
      TC:
      Auf lange Sicht schon, ein schrecklicher Fußballspieler bin ich trotzdem geblieben.

      Wo nimmst du eigentlich deine ganzen Inspirationen her?
      TC:
      Ich habe von meinem Mentor Trevor Sorbie gelernt, immer die Antennen ausgefahren zu lassen. Jedesmal, wenn mir etwas auffällt, mache ich eine Notiz oder fotografiere es ab. Regelmäßig schaue ich mir diese Sammlung von Notizen an und frage mich, ob es eine Richtung, eine Gemeinsamkeit gibt? Was war es, was meine Aufmerksamkeit geweckt hatte? Was lässt sich daraus machen? In meiner Show bei der WWHT zeige ich ein Model mit langem, rotem Haar und kurzem, schwarzen Pony- und Seitenpartie. Inspiriert dazu hat mich eine junge Frau, die an einem verregneten Morgen in London in den Zug stieg. Sie hatte ihren Seidenschal über den Kopf gelegt, um ihre Haare zu schützen. Unter dem Schal blitzte die strenge Kontur ihres exakt geschnittenen Kurzhaarschnitts hervor. Ich dachte direkt, das könnte ein cooler Haarschnitt für meine Show sein. Vorne eine kurze, gerade Linie und darüber langes Haar in kräftiger Farbe. Meine Inspiration ist, das Leben um mich herum nie abzustellen.

      Vielen Dank Tom für das persönliche Gespräch. Ich denke es ist nicht nur für mich inspirierend, sondern auch für viele Kollegen aus unserer Community.

      Die Brautsaison im Salon ist da, wie ist diese bei dir angelaufen?
      Christine Wegscheider:
      Du merkst, dass es viel mehr ist, weil die letzten zwei Jahre war gefühlt nichts. Wir müssen den Andrang mittlerweile bremsen, weil so viele Anfragen da sind.

      Warum hast du diese Entscheidung getroffen? Gibt es bei dir im Salon weitere Stylist*innen, die auch Brautstylings machen?
      CW:
      Im Moment bin ich ausschließlich diejenige, die Bräute stylt. Außer, wenn es um die eigenen Kund*innen geht. Da sind meine Mitarbeiter*innen die Wedding-Stylist*innen.
      Das ist ein Hauptproblem der Salons: Wenn es um Stecken, Welle oder Abendstylings geht, dann gibt es ausgewählte Spezialist*innen im Team, die Routine haben. Somit steht eine begrenzte (Wo)man-Power zur Verfügung. Ein weiterer Punkt, der in meinem Fall hinzukommt: Wir haben am Samstag geschlossen und als Unternehmerin, Stylistin und Dreifachmama muss ich Grenzen ziehen und kann nicht alle Samstage in der Hochzeits-Saison verplanen.

      Du machst seit über 20 Jahren Braut-Stylings. Was hat sich beim Braut-Service verändert?
      CW:
      Die modernen Bräute, die uns buchen, die wollen einen Event-Charakter. Da schlafen sie mit ihren Brautjungfern irgendwo und dort fahre ich ins Hotel, nach Hause, etc. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich die letzte Braut im Salon gestylt habe.
      Es ist die Epoche der Instagram-Braut: Es wird zwei Jahre vorbereitet und es wichtiger, was Instagram sagt, als, dass die Gäste sagen „Wow, die Hochzeit war echt cool.“ Das hat sich gewandelt. Ich habe das Gefühl, wenn die erste Braut eine schräge Location hat, dann muss die 5., gefühlt, am Mond heiraten. (lacht) Hauptsache anders, spezieller, besonders, … Das finde ich schade, weil bei der ganzen Inszenierung der Spaß ein wenig verloren geht. Wir profitieren aber – je mehr Instagram, desto mehr Geld wird ausgegeben …

      Das macht sich auch bei dir in der Kassa bemerkbar?
      CW: Ja. Aber es gibt auch diejenigen, die 7.000 Euro fürs Brautkleid ausgeben und beim Styling versuchen, zu verhandeln, weil sie einen „natürlichen“ Look wollen. In dem Fall erkläre ich, dass ich als Dienstleister*in meine Stunden verrechne und nicht nur ein „nettes Styling“ mache. Das ist die Aufgabe der Friseur*innen, das Handwerk und die eigene Leistung nicht zu billig zu verkaufen.

      "Neuerdings ist auch der Bräutigam zu stylen bzw. zu schminken."

      Wie variiert der Preis beim Brautpaket?
      CW:
      Ich habe ein Fixum von 450 Euro inklusive Make Up und Probe, plus Kilometergeld und je nach Aufwand kommt noch etwas hinzu. Wenn es um eine Hochzeit mit weiter Anreise geht, zahlt es sich für mich nicht aus, wenn ich nur die Braut mache. Ich habe meinen Visagisten immer mit dabei, den ich auch bezahlen muss. Aber in den meisten Fällen kommen Mutter, Schwiegermutter, die Brautjungfern, … dazu. Neuerdings ist auch der Bräutigam zu stylen bzw. zu schminken. Dann zahlt sich der Aufwand aus. Vor allem finde ich es wichtig, zu zweit, parallel zu arbeiten, um effektiv zu sein. Aber man muss schon sagen, dass der Probetermin, am meisten Aufwand bedeutet …

      Aber du verrechnest das nicht separat?
      CW
      : Nein, das ist im Package-Preis enthalten.

      Warum hadern viel Stylist*innen damit, höhere Preise bei Brautstylings anzusetzen?
      CW:
      Das Um und Auf ist, dass du dein Handwerk beherrschst. Für mich ist es außerdem essenziell jemanden dabei zu haben, der das Make Up professionell umsetzt. Was man immer wieder beobachtet, dass ein Lehrling im 2. Lehrjahr eingesetzt wird. Die oder der kann das schon gut machen, aber du brauchst jemanden, der den Look perfekt umsetzt und als Profi kann man auch seine Preise höher ansetzen.
      Vor allem die österreichische Braut will natürlich schön sein und das muss man beherrschen. Auch ich schminke meine Bräute nicht, weil die ansonsten aussehen, wie Drag Queens. (lacht)

      Das Thema Preiserhöhung ist aktuell, wie nie zuvor. Überlegst du dein Preispaket anzupassen?
      CW:
      Ja. Das ist eine Sache, die wir Alten von den Jungen lernen können: Meine ehemaligen Schüler*innen verlangen höhere Preise als ich. Die Jungen haben da viel weniger Bedenken, wir Alten haben da oft einen Stress. (lacht) Aber mit Ende des Sommers werden wir die Preise anheben und uns auch breiter aufstellen.

      Inwiefern?
      CW:
      Ich habe jetzt zwei neue Mitarbeiter*innen und ich werde selbst Schulungen im Team machen, damit mehr Personen diverse Top-Stylings machen können. Es kommt hoffentlich auch wieder die Ballsaison und da möchte ich mit meinem Salon und Mitarbeiter*innen vorbereitet sein. Denn es braucht, so wie überall, Routine und die ist in den letzten Jahren weggefallen. Ich investiere jetzt in mein Team.

      "Ich mache auch günstigere Brautfrisuren. Aber das ist dann ein Pferdeschwanz und keine Steckfrisur."

      Was darf eine Brautfrisur kosten?  
      CW:
      Ganz banal: Du musst für dich entscheiden, was ist es für dich wert. Das ist wie Essen gehen: Du kannst Hunger verspüren und sagen: „Ich geh Würst‘l essen“ und der Hunger ist gestillt. Die Frage ist, fühlst du dich damit wohl … Ich mache auch günstigere Brautfrisuren. Aber das ist dann ein Pferdeschwanz und keine Steckfrisur. Meine Kund*innen fragen aber nicht, warum sie den Preis bezahlen müssen. Wenn eine Kund*in sagt, dass sie nicht bereit ist mehr zu zahlen, gibt es zwei Möglichkeiten. Ich biete an, dass man vorbeikommt und wir ein Gespräch führen und darüber sprechen oder sie nimmt mein Service nicht in Anspruch. Meine Erfahrung ist aber, dass es mit dem Package-Preis keine große Diskussion gibt.

      Wann ist das perfekte Timing für den Probetermin vor der Hochzeit?
      CW:
      Jetzt, wo es die Instagram-Bräute gibt, wollen alle schon ein halbes Jahr vorher die Probe. Das mache ich nicht. Dazwischen sieht sie 10 andere Blumen, 20 andere Bräute, 30 andere Looks – und da sitzt sie 3x bei mir. Zwei Monate vor der Hochzeit ist das beste Timing, da hat Braut schon ein Bild von sich selbst im Kopf. Dann kann sie dann mit Freundinnen oder der Mama kommen. Wobei ich schon öfters Mütter während dem Styling rausgeschmissen habe (lacht), weil sich die viel zu sehr einmischen und die Braut verunsichern.

      Deine neue Brautkollektion sieht wunderbar aus, mit Frisuren, die elfenhaft, luftig, leicht sind. Was ist dein Geheimnis für eine gute Haltbarkeit bei locker aussehenden Stylings?
      CW: Vier Punkte:
      1. Die Haarstruktur: Wie behandelt man die Haare vorher? Entweder mit Lockenstab, Glätteisen oder Welleisen, etc.
      2. Der Basis-Punkt: Man muss zu Beginn einen Mittelpunkt der Frisur festlegen und ein, zwei Punkte schaffen, wo jede Nadel hält. Dieser muss fest sein – dann hast du gewonnen. Der Rest ist „Spielerei“.
      3. Keine Strähnen aufheben: Alle Strähnen sofort einarbeiten und nicht für den Schluss aufheben.
      4. Ich muss wissen, welche Form mein Endergebnis haben soll. Und im Falle der Braut: Nicht auf den Schleier vergessen – und daran denken: Was macht die Braut, wenn der Schleier abgenommen wird. Da größte No-Go ist, wenn es eine Spange gibt, die weh tut. Das legt sich nicht – also immer nachfragen und entfernen, bevor man weitermacht.

      Was sind Fehler, die man gut vermeiden kann?
      CW:
      Es wird zu wenig auf das Verhältnis Toupage und Frisur geachtet. Wenn einfach toupiert wird, kann ich kein stimmiges Endergebnis erreichen. Viele verlieren auch die Proportion aus den Augen: Abstand nehmen – und Seitenprofil ansehen, ob alles stimmig ist. Und: je weniger Nadeln umso, besser hält die Frisur. Die moderne Frisur spürt man fast gar nicht. Ich sage immer zur Braut: Nach der 3. Umarmung ist dein Look am schönsten.

      Wie reagieren die Bräute darauf?
      CW:
      Sie wissen, dass es stimmt. Denn mit der Zeit, wird die Frisur ganz natürlich. Ich gebe aber den Brautjungfern oder Müttern auch ein paar Haarnadeln mit und zeige, wie man nach dem Schleier entfernen, Strähnen fixieren kann. Wir testen auch das Rein- und Rausgeben des Schleiers. Es ist auch schön, wenn die Trauzeugin da involviert wird.

      Jetzt kommen Elemente wie Schmetterlinge oder Libellen. Rätst du von Trends ab?
      CW:
      Die Bräute haben sehr oft sehr wenig konkrete Vorstellung, was man überhaupt beim Haar umsetzen kann. Ich arbeite zum Beispiel sehr gerne mit frischen Blumen oder coolen Akzenten. Was gar nicht geht: Ist da ein Löckchen und dort ein Löckchen. Also entweder rate ich zu einem reduzierten Look oder dem Gegenteil – ein Statement zu setzen. Alles dazwischen ist: Ich habe mich nicht getraut.

      Wie machst du das mit den Echtblumen?
      CW:
      Ich sage der Braut, sie soll mit einen Mini-Brautstrauß mitbringen, mit einer Auswahl an Blumen, die lange halten. Es gibt auch Bräute, die Blumen im Haar haben wollen, die nicht so lange halten. Da muss man öfters wechseln und genügend als Reserve mit dabeihaben, die dann zum Beispiel von der Trauzeugin mit Einschulung von mir gewechselt werden. Es ist alles möglich. Man muss nur darüber aufklären.

      Danke, Christine, für das spannende Gespräch.

      Salonbesitzer, die Retro-Fans und Vintage-Liebhaber*innen sind, können sich freuen. Für die Registrierkasse gibt es nun ein Design-Gehäuse in diversen Farben. Creme, Bordeaux-Rot, Knall-Gelb oder ein schickes Türkis stehen unter anderem zur Auswahl. Eine wunderbare Abwechslung, die die Registrierkasse zum positiven Hingucker macht. Denn oftmals muss diese hinter der Theke versteckt werden, da die klassischen Kassen das Interieur-Zusammenspiel stören.  

      Personalisierbares Kassengehäuse

      Aber nicht nur die Optik ist ein Plus. Die Kassen-Hülle bringt durchdachte Funktionen mit. Für Standard-Hardware wie Drucker, Tablet und Kundendisplay ist Platz vorhanden. Zur Auswahl stehen eine Edelstahl- oder Kupfer-Version, die jeweils in vielfältigen Farben vorhanden sind. Die Designblenden sind austauschbar und können mit Logo oder einem gewünschten Schriftzug personalisiert werden.

      Das Kassengehäuse ist ab 379 EURO bei der ANKER Gruppe erhältlich.

      Ein Gespräch unter Kolleginnen. Birgit Senger plaudert mit der Kopfhaut-Fachfrau, lässt es sich Step by Step erklären und testet handliche Geräte selbst.


      imSalon: Beatrice, dein Salon heißt AGLAEA, was bedeutet das?
      Beatrice Naumann:
      AGLAEA kommt aus der griechischen Mythologie und ist eine der 3 Chariten (Untergöttinnen, Anm.). Sie ist die Göttin der Anmut, steht für Jugendlichkeit und prunkvolle Schönheit.

      Dein Slogan ist „Die Chance liegt im toten Winkel“. Was meinst du damit?
      BN: In den toten Winkel guckt halt keiner hin! Der tote Winkel der Friseure ist die Kopfhaut. Und für viele Friseure genau DIE Chance sich zu profilieren.

      Warum ist die Kopfhaut so wichtig?
      BN: Wie bei einer Pflanze ist die Kopfhaut der Nährboden und dafür verantwortlich, wie unsere Haare wachsen. Ist sie verspannt, trocken, schlecht durchblutet oder der Haarfollikel verstopft, hat das Auswirkung auf die Versorgung der Haarwachstumszellen. Das Haar kann nicht so kräftig und prachtvoll wachsen, wie wir das gern hätten. Das geht soweit, dass Schuppen und Talgdrüsenüberfunktion zu einer wachsartigen, luftundurchlässigen Schicht führen und Ursache für Haarausfall sein können.

      „Friseure sind doch viel näher dran an Kopfhaut und Haar als Apotheker oder Hautärzte!“

      Wer will schon Haarausfall?
      BN:
      Niemand! Gesunde, kräftige Haare das ist doch unsere Materie, damit die Haarfarbe genial aussieht, die Frisur länger sitzt, der Schnitt besser zur Geltung kommt. Grund genug für uns Friseure genau hinzuschauen! Wir überlassen den Bereich der Kopfhautpflege leider viel zu oft den Apothekern. Dabei sind Friseure doch viel näher dran an Kopfhaut und Haar als Apotheker oder Hautärzte!

      Du bietest seit 2 Jahren eine Kopfhautsprechstunde an. Wie läuft das ab?
      BN: Ich führe eine Analyse der Kopfhaut durch. Hier verwende ich Geräte aus dem medizinischen Bereich, die ich an mein Tablet oder Smartphone stecken kann. Der Kunde bekommt ein Bild vom „Ist -Zustand“ und einen Behandlungsplan vorgeschlagen. Die Beratung dauert 25 Minuten und kostet natürlich etwas. Dazu stehe ich, ich habe ein großes Fachwissen. Und wer die Lösung seines Problems will, bekommt von mir eine Behandlung.

      Was, wenn du eine Hautveränderung siehst und nicht sicher bist, ob der Kunde zum Hautarzt sollte?
      BN: Für diesen Fall habe ich eine App. Ich lade die Bilder hoch, markiere den Bereich, in dem sich die Hautveränderung befindet und übermittle diese an eine Hautärztin, mit der ich zusammenarbeite. Sie schaut sich das an und signalisiert mir grünen, gelben, roten Daumen. Roter Daumen bedeutet, der Kunde sollte zur Sprechstunde kommen. In den meisten Fällen aber kann ich im Salon mit meinen Produkten weiterhelfen.

      Wie sieht die Behandlung aus?
      BN: Eine Behandlung beinhaltet 4 Schritte:
      1. Pre Wash mit Kerasilk Revitalize
      2. Shampoonieren
      3. Foundation, beispielsweise mit Kerasilk Rebalancing Scalp Foundation
      4. Serum
      ► Unser TIPP: Die Technik der einzelnen Behandlungsschritte gibt’s unten als Download

      Wie reagieren die Kunden?
      BN: Die fühlen sich erleichtert, oft höre ich: „Ich bin noch nie so behandelt worden.“, “Was Sie alles wissen!“ oder „Was kann ich zu Hause tun?“ Ich generiere damit treue Kunden, die auch gern mal einen Gutschein zur Kopfhautsprechstunde verschenken, weil es eben etwas Besonderes ist.

      Diese handlichen Mikroskope könnten auch mein neues Spielzeug werden! Lass uns mal ein Video drehen, damit jeder sieht wie einfach das Handling ist.

      Kann jeder Friseur diese Tools für die Analyse kaufen und damit arbeiten oder brauche ich eine Zusatzausbildung?
      BN:
      Ich habe mit dem Hersteller ausgehandelt, dass jeder, der von mir eine Schulung bekommen hat, die Geräte direkt beim Hersteller beziehen kann. Die Schulungen finden z.B. in der KAO Academy Berlin statt.

      Woher nimmst du dein Kopfhaut-Wissen?
      BN: Ich teste gern selbst oder recherchiere abends auf der Couch, da suche ich mir wissenschaftliche Studien zu den Wirkstoffen heraus. Ich will nicht auf das angewiesen sein, was die Hersteller sagen. Schließlich geht es um meine Glaubwürdigkeit vorm Kunden.

      Hier vor mir auf der Ablage liegt eine Spiegelfliese mit einem Smiley drauf. Was machst du damit?
      BN:
      Das gebe ich Kunden mit, die mehrere Produkte kaufen.

      Weil?
      BN: Als wir zu Hause unser Bad renovieren ließen, habe ich in der Dusche eine Nische mit Spiegelfliesen für Produkte einbauen lassen. Jetzt kann ich beim Duschen sehen, was ich auf den Kopf auftrage und viel konsequenter Haar-und Kopfhaut-Rituale zu Hause durchführen. Diesen Spaß sollen meine Kunden auch haben, ist doch schade, Produkte blind aufzutragen! Also geben wir ihnen zu den Produkten solch ein Glasfliese mit.

      Gibt es Zeiten in denen Kopfhautprobleme sich häufen?
      BN: Ja, immer wenn die Temperaturen schwanken, also zum Wechsel der Jahreszeiten.

      Du bist Friseurin, Heilpraktikerin, Coach. Zu was fühlst du dich berufen?
      BN: Die Ausbildung zur Heilpraktikerin hat mich sicherlich dazu gebracht, mir Haut und Kopfhaut genauer anzusehen, aber für mich war schnell klar, dass ich nicht mit Kranken arbeiten möchte, sondern mit Menschen, die Lösungen für sich finden möchten und das kann ich als Friseurin und als Couch sehr gut.

      "Wachstum sehe ich in der Spezialisierung. Expertise bedeutet Wachstum."

      Wer erfolgreich sein will, sollte sich spezialisieren?
      BN:
      Jetzt lass uns doch mal rechnen: Für Mindestlohn stehen meine Mitarbeiter nicht auf. Hier müssen wir uns alle was einfallen lassen. Ich beleuchte Herrenhaarschnitte gerne kritisch: Bei einem Mindestlohn von 12 Euro/Stunde müsste der Herrenhaarschnitt in einer 1/2 Stunde 43 Euro kosten und bei einer 3/4 Stunde schon mal 64 Euro. Das wirst du nur mit Haareschneiden nicht mehr hinkriegen.
      Ich sehe die Zukunft der Friseursalons in 3 Kategorien: gute Barbershops - und da liegt die Betonung bei GUT - Die Lounge-Salons, die so etwas wie wir machen, und die Familys, aber die werden ganz schön reinklotzen müssen. Das größte Wachstum sehe ich in der Spezialisierung. Expertise bedeutet Wachstum.

      Wie viele Friseure kennst du, die sich auf Kopfhaut spezialisiert haben?
      BN: Im Moment gibt es noch wenige. Das ist mein Glück. Aber ich weiß auch, dass in den letzten 25 Jahren genug Expertise gesammelt habe und freue mich, diese an Kollegen weiterzugeben.

      Vielen Dank, Beatrice, ich kann mich nicht erinnern, mich mal so begeistert über den Nährboden des Haares unterhalten zu haben. Ich wünsche Dir viel Erfolg.


      Über Intercoiffeurin Beatrice Naumann:

      • Aesthetic- und MedicalBeauty- Expertin
      • Unternehmen: AGLAEA by Beatrice Naumann
      • 120 qm | 8 Mitarbeiter, 3 davon in Ausbildung
      • 10 Plätze | 1 Nagelplatz | 1 Kosmetikplatz

       

      Die Eröffnung der New York Fashion Week wurde begleitet von Botschaften der mexikanischen Men's Wear Designerin Barbara Sanchez-Kane. An ihr Heimatland Mexiko betonte sie den Wunsch nach stärkerer sexueller Aufklärung und Toleranz. Die Mittel waren eindeutig zweideutig: Kondome als Haarschmuck, Penisformationen und Geschlechtsteil betonende Mode. Für visuellen Gesprächsstoff sorgte Sanchez-Kane allemal, in der Haarmode ist es doch eine Frage des Geschmacks.

      Wer hätte es gedacht, dunkelblond wird zum Renner der Saison: Gigi Hadid, Heidi Klum, Paris Hilton und ganz viele andere legen ihr barbieblond ab und schwören auf Dunkelblond! 

      Da seid ihr Colorprofis gefragt, denn nach Natur sollte es natürlich auch aussehen. 
      Die Berliner Farbspezialistin Jennifer Rudoll von Lars Cordes Hairdesign empfiehlt für Dunkelblondinen:

      "Dunkelblond mit soften Caramel-Nuancen liegt gerade total im Trend. Wichtig ist, dass der Ansatz im Naturton bleibt und nicht aufgehellt wird, in den Haarlängen sollte sich ein Farbspiel aus warmen Blondtönen ergeben." weiß Jennifer und warnt
      "Achtung: Nicht zu hell! Denn ein natürlicher Farbverlauf ist bei den Stars beliebt, er bringt einfach mehr Leben ins Haar und das sehen wir im tristen Herbst und Winter nur zu gerne! Dunkelblond ist also ideal, wenn man auf Natürlichkeit steht, aber dennoch ein Hingucker sein möchte".

      Wir kennen ihn: Den hochtoupierten Halbzopf der 90er, wie am Beispiel von Fran Fine aus der Serie "Die Nanny", der eine unverkennliche Volumen-Mähne zauberte. Seit neuestem begegnen wir der halb nach oben gebundenen Frisur immer wieder, da wir uns an den Halfbuns der letzten Jahre satt gesehen haben und uns wieder mehr nach Volumen ist, aber moderner und jugendlicher: Zuletzt gesehen an Camilla Cabello auf dem roten Teppich der MTV EMA's 2017, wo sie den Award als beste Pop-Künstlerin erhielt. 

      Invisibobblerin Denise Bredtmann erklärt, wie man dem Look ein cooles Finish verpasst: "Für diesen Look ist die richtige Haarstruktur und vor allem Haarfülle ganz wichtig. Mit Extensionclips oder einem Hairdress kann man bei fehlender Haarmasse eine große Mähne zaubern. Auch Kreppeisen und kleine Lockenstäbe kommen wieder vermehrt zum Einsatz. Mein Tipp: Hitzeschutzprodukte, Volumensprays, Trockenwachs zum Sprühen und Volumenpuder sind ein MUST zur Vorbereitung der Haare und für den ultra volouminösen Look. Auch das Toupieren kommt wieder. Ich liebe den Halbzopf á la Camilla Cabello einfach, weil der Fokus der Frisur am Hinterkopf liegt und das halboffene Haar lasziv und verführerisch den Rücken schmückt."

      Wie feiert Bad Mom Weihnachten? Klar glamourös und so prägt Mila Kunis den Partylook der Saison. Long Bob extraglatt Haare extraglatt und ganz tiefer Scheitel.

      Topstylist Harry Weber (Harry's Friseur Team Laupheim) ist begeistert und setzt auf diesen Look bei seinen Kunden: "Das ist die beste Party-Frisur für offene Haare: extra glatt und mit einem seitlich sitzenden Scheitel geteilt! Besonders gut kommt der Look bei dem angesagten Long Bob zur Geltung."

      Wie bei Mila Kunis eben. Im Salon leicht umzusetzen, ein tolles Styling für Ihre Kundinnen.

      Mila Kunis trägt ihren Long-Bob straight mit tiefem Seitenscheitel, Naives Àlvarez präsentiert sich mit kurzem Locken-Bob und Karamell-Highlights - we like both!

      Wie man die Frisur im richtigen Maße "undone" stylt, weiß Stefan Desczyk: "Ich liebe diesen Bob bzw. lockigen Pagenkopf. Am besten bekommt man die Undone-Wellen mit einem Cornicle oder klassisch mit dem Lockenstab hin, vor allem wenn man die einzelnen Strähnen in unterschiedliche Richtungen dreht - so entsteht ein besonders natürliches Finish. Außerdem finde ich es klasse, dass man den Look durch Variieren des Scheitels schnell verändern kann. Durch die leichte Stufung fällt er jedoch immer lässig."

      Wichtig ist auf alle Fälle der regelmäßige Besuch beim Friseur, um Schnitt und Farbe aufzufrischen! 
      "Damit der Bob die ideale Länge behält, empfehle ich, alle 6 bis 7 Wochen die Spitzen zu trimmen, dann bleibt der Schnitt pflegeleicht. Für die richtige Dosis an karamellbraunen Highlights würde ich darauf achten, nicht alle Spitzen aufzuhellen, sondern nur gezielt helle Nuancen platzieren", rät Stefan.

      Der Sidecut und P!nk sind unzertrennlich. Mal in Fliederlila, mal pastellig pink, Ach nee! Seit Kurzem à la #grannyhair in Weißblond mit Grauschimmer. Bei den London Fashion Awards wurde es partylike und betont mit Rolle. 

      Stephanie Bruusgaard-Röcker, Akademieleiterin bei mod's hair, mit Tipps & Tricks zum Styling: "Eine gute Festigung mit Sprüh- oder Schaumfestiger am Ansatz ist das Wichtigste! Zuerst in die entgegengesetzte Richtung fönen, um das Volumen aufzubauen, dann auch mit runden Tools wie einer Haarsprayflasche arbeiten. Da kann man das Haar einfach herumfrisieren und danach fixieren. Mit den Händen oder der Fönwärme nochmal die Rundung richtig ausfrisieren."

      Ein souveränes Styling für eure Partykunden - I'm coming up, you better get the party started...

      Aus und vorbei mit Teenie-Charme in braver Naturhaarfarbe - Sängerin & Schauspielerin Selena Gomez zeigt sich am Roten Teppich der "British Fashion Awards" in London mit neuer kühl anmutender "attitude" und - stark erblondet! Wir fragen uns, wie überleben Haare dieses Prozedere?

      Danijela Dusper, Color-Expertin bei Lars Cordes Hairdesign, dazu ganz klar: "Mir gefällt die neue Frisur von Selena Gomez sehr gut - sie wirkt erwachsen und reifer, der Komplettlook ist einfach top! Bei so einer krassen Veränderung von fast schwarz auf ein kühles Blond ist darauf zu achten, dass der Blondierungsprozess vorsichtig vollzogen wird, sprich: Sanfte Oxidanten wählen und über die Einwirkzeit gehen, um die Pigmente langsam abzubauen! Bei so einem Farbwechsel muss man jedoch definitv an Länge verlieren, das vergessen manchmal viele Kundinnen, aber gute FriseurInnen wissen, dass man die Haarlänge nach dem Blondieren einfach reduzieren muss."

      Auffällig an der Neo-Blondine ist der absichtlich lange und natürliche Nachwuchs, der auch wirklich cool und besonders wirkt, finden wir! 
      "Der dunkle Haaransatz ist bestimmt gewollt, weil das einfach typgerecht ist. Wäre sie komplett blond, würde das sehr künstlich aussehen. Daher ist der Ansatz dunkel geblieben, er passt zu ihrem Hautton und gibt dem Gesicht, passend zu den Augenbrauen und den Augen, die richtige Kontur - so kommt ihr Typ einfach extrem gut zur Geltung", so Danijela. 

      Hauptsache cool, die mit Kordel infiltrierten Zöpfe sind der NY Streetlook to go und Richard Mannah schwört auf dieses hippe Styling bei seinen trendigen New Yorker Youngster Kunden.

      Für die Zöpfe teilt er wild Passès ein, bloß nicht strukturiert. Direkt am Haaransatz setzt er bereits die Wollkordeln an und flechtet straffe Zöpfe. Da die Arbeit recht filigran sein kann hat er immer einen Assistenten an seiner Seite. Der Vorteil: Wenn die Frisur sitzt hält sie einige Tage und Nächste durch.

      Bei der Premiere der Filmbiografie "I, Tonya", in dem Margot Robbie die Hauptrolle der karrierebesessenen Eiskunstläuferin spielt, erschien die australische Schauspielerin mit einem streng auf eine Seite gebügelten Sleek-Look. Straff gegelt, ohne ein einziges abstehendes Härchen!

      Wie hält's?

      Wir fragten bei Erika Altanbachev von Schwarzkopf Österreich nach: 

      "Der Sleek-Look ist nicht nur ein Sommertrend, sondern einer der unkompliziertesten Looks überhaupt. Gerne mit einem schnurgeraden Seitenscheitel in Szene gesetzt. Der Style passt sowohl für einen glamourösen Abend als auch für einen gemütlichen Brunch. 

      Wichtig ist bei dünnen, blonden Haaren nicht zu viel Haargel zu verwenden - das lässt das Haar noch feiner wirken. Ich empfehle Sleek-Looks gerne bei dunklen Haaren, da glänzt das Haar mit Gel besonders schön."

      Auf der gestrigen MET Gala 2018 in New York zeigte sich Scarlett Johansson erbräunt. Kürzer trägt sie ihre Haare ja schon länger, aber neu ist definitiv die Farbe! Von langer, blonder Wallemähne zum kurzen, dunklen Cut - steckt da wohl der Wunsch nach einem Imagewandel dahinter?

      Farbexpertin Danijela Dusper von Lars Cordes Hairdesign ist jedenfalls angetan von ihrem neuen Look! "Ich finde es immer toll, wenn Frauen den Mut haben, sich ihre Haare kurz schneiden zu lassen und begrüße es, wenn ein Wandel gewünscht ist - schließlich macht uns Friseuren das am meisten Spaß! Ich finde den Wandel bei ihr prinzipiell gelungen, nur ihr Look auf dem Foto wirkt etwas zu reif und macht sie älter. Aber das Tolle am Pixie ist, dass er sehr variabel ist und viele Stylingvariationen zulässt, da kann man seinen Look täglich ändern, was in der heutigen Zeit definitiv gefragt ist", meint Danijela. 

      "Emma Stone ist immer für Überraschungen gut, sie selbst hat ja ihre frische New Perm auf ihren Social Media Kanälen dokumentiert. Also bei dem Look ist eine Dauerwelle die Basis. Ich finde es ist die perfekte Welle, ein gelungener Retro Wave Look", so die Münchner Stylistin Andrea Hecker

      Catherine Zeta-Jones' Frisur wirkte auf dem Red Carpet der "Golden Globes" dezent "wie vom Winde verweht". Jedenfalls sehr voluminös, glamourös und irgendwie divalike, wie wir es von der Hollywoodgröße gewohnt sind. Unsere Expertin Andrea Hecker ist von dem Look jedoch weniger angetan:"Find ich viel zu oll! Das liegt aber leider am Gesamtlook... Die nach hinten geföhnten und toupierten Haare am Oberkopf sehen altbacken aus und der Style lässt sie insgesamt leider alt aussehen."
      Na, was meint ihr?

      Auf ihrem Instagram-Account teilte die Schauspielerin Jaime King ihre Perm "in the making":

      Es wird der Hairstyle sein, der die royale Haargeschichte des Jahres mitbestimmt und in den kommenden Wochen tausende Frauen für den eigenen Altargangs-Look inspirieren wird.
      Der Hairstylist dahinter, ist kein anderer als Celebrity Stylist Serge Normant, besser bekannt als Julia Robert's Beauty Mantra: "Call Serge". 

      Der Look ein ganz natürlich, fast schon understated gestylter Bridal Bun. Meghans braunes, volles, leicht gewelltes Haar ist natürlich eine Freude für jeden Hochsteckprofi und in Verbindung mit dem natürlichen Make-up wurde eine Lockerheit unterstrichen, die die ganze Liebesbeziehung von Meghan und Harry stimmig widerspiegelt. Die von der Queen an Meghan geliehene Tiara, die freilich den Schleier hält ist genug royales Statement und die locker herausfallenden Strähnchen machen Meghan zu einer umwerfend märchenhaften Braut, die uns zeigt: Meghan bleibt Meghan.

      -> Patrick Cameron zeigt uns im Video, wie man den Bridal Bun steckt

      HOW TO DO Meghan Markle´s Messy Bun:

      Mario Krankl ist der Guru für Avantgardistische Hairstyles und findet den Look toll: "Ein bisschen Retro 80-er, aber das das ist ja gerade sehr modern. Die Umsetzung könnte noch etwas genauer sein, aber der Look ist supercool." findet Mario.

      Mario's Tipps zum Nachstylen von Kristen Stewart:
      Am Oberkopf mit dem Glätteisen eine schöne Bewegung ins Haar bringen.Die Seiten im Sleek Look nach hinten frisieren, twisten und hochstecken. Als kleines Detail wurden die Nackenhaare in der Mitte zu einem Zopf geflochten... typisch 80-er Jahre.
      Leichter Spray für etwas Halt ist wichtig.

      Die wohl auffälligste, glamouröseste und pompöseste Frisur auf der New Yorker Met Gala 2018 trug die deutsche Schauspielerin und selbst ernannte "Golden Barbie" Jasmine Sanders. Wir in der Redaktion waren sofort verliebt in ihren nicht enden wollenden Blumen-Flechtzopf und fragten bei der österreichischen Top-Stylistin und Salonbesitzerin Katharina Bedrava nach, wie dieser Look am besten gestylt wird!

      "Mich erinnert Jasmine Sanders' Look sehr an die Sissifrisur und finde sie großartig. Für die richtige Fülle an Haar braucht man auf jeden Fall Haarteile. Und viele Bänder und Schnüre wurden auch eingearbeitet - das sieht man. Zuerst werden vom Oberkopf beginnend einzelne Zöpfe rausgenommen und diese Strähnen dann mit den Bändern umwickelt, eine Strähne kann man z.B. auch mit einer dezenten Perlenkette umwickeln für extra Glamour. Diese Strähnen werden dann wiederum zu einem großen Zopf zusammengeflochten, entweder mit der Fischgrätentechnik oder man kann auch mit drei, vier oder fünf Strähnen flechten - ganz wie man möchte. Wichtig ist, dass es locker, nicht zu streng und schön in Bewegung bleibt - danach fragen jetzt die Kundinnen und das liegt auch voll im Trend. Zum Schluss werden die Haarsträhnen unten miteinander verschlungen und mit einem Band, passend zur Farbe des Kleides, umwickelt. So ein Zopfende ist natürlich das Tüpferl auf dem i", beschreibt Katharina Bedrava

       

      Kein Tag ohne Meghan Markle´s Style und News zur Hochzeit des Jahres! Bekannt ist sie auch für ihren Hairstyle, ob offenes Longhair oder Messy Bun. Patrick Cameron, britischer Longhair-Maestro und globaler Inspirationengeber hat sich ihren easy Hairbun vorgeknöpft und zeigt ihn Step by Step.

      HOW TO DO:

      Schluss mit den Überlegungen, ob uns Stirnfransen passen oder nicht! Mila Kunis zeigte sich am Red Carpet der gestrigen Billboard Music Awards mit Baby Bangs, also kurzen Stirnfransen im gepointeten edgy Look. Das Beste?! Die Wiener Stylistin Saniye Ilter-Sarkan versicherte uns, dass es sich dabei um einen Clip-in Pony handelte - und der kann beim Wunsch nach einer Veränderung schnell an- und abgeklippt werden. We like!
       

      Wir haben uns natürlich auch erkundigt, wie man Clip-in Ponys richtig stylt!


      "Zunächst sollten Clip-in Ponys von der Farbe her natürlich zum Haarfarbton passen. Der Pony bei Mila ist in den Spitzen gepointet, also nicht stumpf geschnitten, sondern im 80er Jahre Look. Eines ist aber ganz wichtig: Clip-in Ponys immer vom Profi schneiden lassen! Ich empfehle meinen Kundinnen immer zuerst den Pony flach hinunter zu föhnen, damit er gut fällt. Bei Mila erkenne ich am Scheitel neben dem Pony leicht wegstehende Haare, das finde ich etwas komisch. Daran sieht man, dass der Pony geklippt ist. Also für besondere Anlässe auch am besten den Profi beim Styling ranlassen!", erklärt uns die Salonbesitzerin Saniye (Insider of Hair). 

      Der Life Ball 2018 ist vorüber und Conchita ist nicht mehr die Alte... Allerdings haben wir aus Insiderkreisen erfahren, dass der Look nur für kurze Zeit bleibt. 

      Wer weiß, vielleicht gewöhnt sich Conchita ja daran. Wir finden es jedenfalls ein kühles Statement und einen interessanten Sommerlook der Conchita einen ganz neuen Flair gibt.

      Die neueste Haarveränderung am Starhimmel?! Rita Ora - seit kurzem sieht man sie in leuchtendem Orange. Was sagt die Farbexpertin und Wella Color Club Member Jutta Gsell zum Look?

      "Ich mag Rita Ora's Wandelbarkeit. Meistens ist sie ja blond, aber wie es heute im Trend ist, nutzt sie die Basis, um damit zu spielen. Jetzt eben in Blutorange mit rausgewachsenem Haaransatz. Um einen schönen Farbverlauf zu erzielen, empfehle ich eine dunkle Basisfarbe in unterschiedlichen Partien einzufärben und anschließend mit Color Fresh Createvon Wella in Future Yellow und High Magenta darüber zu arbeiten. Der Vorteil von dem Produkt ist, dass es sich farbecht auswäscht, heißt: Blutorange bleibt Blutorange! Mein Tipp: NIE nur mit einer Farbe arbeiten! Der Endlook wirkt sehr viel spannender und individueller, wenn mit mehreren Nuancen gefärbt wird. Ist auch bei Rita zu sehen, wie das Haar an manchen Stellen mehr pink und an anderen mehr orangig irisiert. Also homemade fällt weg, da muss der Profi ran!", weiß die Salonbesitzerin Jutta Gsell (Kopf-Kunst). 

      Amber Heard ist nicht auf dem Weg zum Wasserballett, sondern zur Filmpremiere von Aquaman in London - mutig.

       

      Wie funktioniert´s?

      Step 1: Die Haare am Hinterkopf etwas antoupieren und zu einem Zopf zusammenbinden. Wichtig hierbei: Die Haare z.b. mit Tecni.Art Super Dust Haarpuder griffiger machen.

      Die japanische Friseurin und Hairtattoo-Künstlerin Megumi Takeichi hat einen neuen aufmerksamkeitsstarken, individuellen und sehr artistischen Weg eingeschlagen:

      Kamelhaar-Artistin

      Beim indischen "Bikaner Camel Festival" im nordindischen Bundesstaat Rajasthan zeigt die Haarkünstlerin ihr Können.

      Tja, was Friseure können, können nur Friseure

      Emmy Rossum, bekannt aus den Filmen "The Day After Tomorrow" oder "Das Phantom der Oper" erschien zu den Critics' Choice Awards mit einem seriösen Updo, eine willkommene Abwechlsung nach all den Mittelscheitel-Looks auf den Red Carpets der vergangenen Wochen... Findet auch der Wiener Saloninhaber Goran Ilic!

      "Ich finde Emmy Rossum sieht toll! Ihr Look erinnert an Samurai-Frisuren. Streng, glatt und in zwei Zöpfen geteilt nach hinten gesteckt. Mal etwas anderes! Die Haarpartie  oberhalb der Ohren wurde auf Augenhöhe zu einem Zopf befestigt und der zweite Zopf wurde am unteren Hinterkopf fixiert. Zum Schluss wurden beiden Zöpfe zu Dutts festgesteckt", so Goran.

      Prada machte es in der Frühjahr/Sommer 2019 Kollektion vor. Seitdem findet man die Head-Pieces an jedem Kopf und in jedem angesagten Street-Style Blog wieder...


      Fast nie war es so leicht die Frisur aufzupeppen! Haarreifen aufsetzen und los geht’s.  Stylishe Haarreifen bringen Abwechslung und egal ob Longbob, Bad Hair Day oder Messy Bun: er passt einfach immer.

      Nach dem #grannyhair- Trend, also grau gefärbten Haaren und #greyhairdontcare, natürlich grauen Haaren, ist der Grombre Hashtag der neueste Schrei.

      Grombre steht für alles Natur.

      Die selbstbewusste Frauenbewegung zeichnet sich damit aus, zu seinen grauen Haaren zu stehen und aufzuhören die Haare zu färben.
      Dementsprechend sieht man die herauswachsenden grauen Haare ohne auf einen Radikalschnitt zurückzugreifen oder die gefärbten Haare der Naturfarbe anzugleichen.

      Während bei Färbetechniken wie Balayage ein fließender Übergang zwischen den Farben entsteht ist dieser beim Ombre deutlich abrupter.

      Die Frau hinter der #grombre Bewegung

       

      Unter dem Motto "Exklusivität für alle" eröffnete der Onlineshop 'About You' die Berlin Fashion Week. Neben Models präsentierten auch bekannte Influencer wie Bonnie Strange die Kleidung mit auffällig gefärbten Pastell-Perücken.

      Wir haben bei Teresa Hofmeister von REZA Hair in Berlin, die Backstage die Haare gestyled hat, nachgefragt:

      "Unser Ziel ist es, Perücken als alltagstaugliches Accessoire in Deutschland zu etablieren"

      "Bonnie trägt eine Perücke aus meinem Extensionlabel 'Reza Hair Extensions'. Unser Ziel ist es, Perücken wie wir sie von Kylie Jenner und Co. in den USA kennen auch in Deutschland als alltagstaugliches Accessoire zu etablieren. Alle Perücken sind Sonderanfertigungen welche wir auf Wunsch colorieren und schneiden. Für die About You Fashion Show haben wir die Haare mit Wella Illumina und Color Fresh Create Farben gefärbt"

      Tortoiseshell, zu deutsch Schildpatt, ist eine Kombination verschiedener Farbtöner von Goldblond, Karamell bishin zu Maroni-und Schokobraun um einen Dimensionalen Look zu kreieren.

      Der Trend vermeidet starke Übergänge von dunkel auf hell um einen natürlichen, sunkissed-Effekt zu erziehlen im Gegensatz zu einer Ombré Färbung wo der Kontrast bewusst gesetzt wird.

      Wir haben Chris Yau, Eigentümer von The Fringe in Wien zu den Besonderheiten des Trends befragt:

       

      Fans wissen ja bereits, dass die 17-jährige Sängerin sehr probierfreudig ist, was ihre Hairstyles und Farben angeht: Grau, Stahlblau, Schwarz... Ihr neuer Look stellt allerdings alles bisher Gehabte in den Schatten. Sie trägt jetzt neon grünen Ansatz zu dunklem Haar!

      Die Coloristen vom Ginger|Lemon Hairspace in Wien sind bekannt für bunte und ausgefallene Farbkreationen. Wir haben bei Lizzy Lemon nachgehört:

      "Ich finde den Look super, damit ist man garantiert der Hingucker auf Festivals oder Parties.
      Für Neon Farben müssen die Haare auf Level 9 oder 10 aufgehellt werden. Je nach Farbgeschichte und Haarstruktur ist das aber oft nicht bei den Kunden machbar. Daher finde ich ist diese Art von Ansatzfarbe eine tolle Option für Kunden, die gerne etwas Buntes ausprobieren möchten, ohne die Haare unnötig zu strapazieren.
      Für diesen lime-farbigen Look würde ich PulpRiot Area 51 (Neon-Grün) und Firefly (Neon-Gelb) mischen. Die Neon Electrics von PulpRiot haben auch noch einen coolen Zusatzeffekt: Sie leuchten im Schwarzlicht!"

      Models, Influencer und Sternchen aus aller Welt zeigen wie einfallsreich man mit kleinen Mitteln seiner Frisur die Krone aufsetzen kann.

      Das englische Model Jourdan Dunn präsentierte sich in London mit schlichter Hochsteckfrisur, die dank der blauen Schiebespangen zu einem echten Hingucker wurde...

      Mit bunten Hairpins und Accessoires, kann man so manchen Service im Friseursalon aufpeppen oder bei Kunden einen Impulskauf erziehlen:

      Preisgünstig sind die bunten Highlights online zu bekommen und genauso einfach sind sie im Haar verarbeitet und erfrischen somit Festivalstylings, Hochsteckfrisuren oder verleihen langem Haar einen jungen Styling-Touch. Wir haben einige Stylingideen für Euch zusammen getragen.

      Bei den MTV Awards sind die Hairstyles und Outfits normalerweise ein bisschen bunter, frecher und ausgefallener als bei anderen Promi-Veranstaltungen. Dieses Jahr waren die Ladies allerdings etwas Einfallsloser was ihre Mähnen angeht:
      Lange, offene Haare im Mittelscheitel wohin das Auge reicht. Wir haben einen Überblick für euch zusammengestellt!

      Heidi Klum lenkt ab: mit riesen Dekolleté schweifen die Blicke von ihrer Frisur ab. Sie trägt die Haare offen im strengen Mitteilscheitel und mit fransigem Pony.

      Megan Thee Stallion im Sleek-Look: Die US-Rapperin lässt ebenfalls tief blicken und trägt ihre endlose, dunkle  Haarpracht offen und glatt.  

      Taylor Swift wie gehabt: zauberhaft wie immer,  erscheint sie mit Longbob, Pony, Beachwaves und kunterbuntem Outfit.

      Wie eine Prinzessin: Zara Larsson verzaubert mit puderrosa Make-up und opulenten riesen Robe. Haartechnisch mit angesagten, blonden Beachwaves und Mittelscheitel.

      Tammy Hembrow als Rapunzel: mit schier endlos langen, weißblonden Haaren und strengem Mittelscheitel schwebt die australische Youtuberin über den Red Carpet. Mit dem glänzenden Kleid ist sie definitiv ein Augenschmaus.

      Tana Mongeau mit ausgefallenem Accessoire: die lebende Riesenschlange im Arm der US-Influencerin war ohne Frage aufsehenerregend. Ihre Haare trug sie mit natürlicher Bewegung und Mittelscheitel...

      Unsere Highlights des Abends:

      Der Musiker J Balvin zeigte ohne Zweifel einen der angesagtesten Looks des Abends: mit schrill gefärbtem Buzzcut in gelb und grün, sowie schwarzem Animal-Print stellt er die Frauen an diesem Abend in den Schatten.

      Nicht weniger cool erscheint US Sängerin Halsey mit Rainbowroots und ließ sich wohl von Billie Eilish "Neon-Roots" inspirieren.

      Zuletzt haben wir bei den MTV Music Awards 2019 reihenweise Beachwaves, offene, gewellte Haare und strenge Scheitel gesehen - jetzt legt Naomi Campbell nach und zeigt uns, dass dieser Look aktuell der Liebling bei den Stars & Sternchen ist.

      Was sagt German Hairdresser of the Year 2019 und Salonunternehmer Daniele Dragotta zu Naomi Campbells Frisur?

      "Es ist einer der gefragtesten Sommertrends 2019: Ganz lockere Waves die nicht zu definiert aussehen werden auch im Salon von unseren Kunden oft gewünscht. Der Look lebt von seiner Imperfektion und ist ganz einfach zu machen: die Kunst ist es, das Haar nur kurz mit Wärme von einem großen Lockenstab oder einem Glätteisen zu bearbeiten, da die Welle sonst zu stark wird. Wichtig ist es, einen guten Hitzeschutzspray zu verwenden. So steht der nächsten Beachparty nichts im Weg!", so Daniele.

      Mit seiner Spring/Summer 2020 Kollektion wollte er „Spaß haben“ und erdachte in Anbetracht dessen, was er als „Neon-Rock-Oper“ bezeichnete: ein bisschen Rockabilly, viel New Wave, Metal-Einflüsse...Ganz unter dem Motto "mehr ist mehr" präsentierte er Neon-Animal-Prints gepaart mit XXL Perücken in allen Farben.

      Niemand geringerer als Session Stylist Eugene Soulemain war derjenige, der gemeinsam mit seinem Team für die Hairstyles verantwortlich war:
      Nach eigenen Angaben waren sie mehr als drei Tage damit beschäftigt, die unzähligen Perücken vorzubereiten..

      imSalon: Weshalb Wickie?
      Lars Cordes:
      Weil Wickie im Gegensatz zu diversen anderen Figuren, kein martialischer Krieger ist! Er ist ein kluger Junge und trägt eher feminine Züge, das passt in unsere weiche und emotionale Branche!
      Wickie ist intelligent, gerät im Gegensatz zu seinem Vater Halver nicht in unüberlegten Aktionismus, sondern reibt sich die Nase und denkt, bevor er handelt! Das ist die ideale Symbolfigur für meine Wunschvorstellung von Salonleitern und Chefs in unserer Branche!

      "Wickie ... ideale Symbolfigur für ... Chefs in unserer Branche!"

      Wie ist Wickie ein konkretes Vorbild für Chefs?
      LC:
      Darum geht es! Kapitän Halvar und seine Crew sind immer auf großer Kaperfahrt. Oft genug geraten sie in Schwierigkeiten. Was immer geschieht: Wickie reibt sich die Nase, denkt kurz nach und dann rettet er Mann und Maus. Er sorgt dafür, dass die Leute in Flake ihre Wikingercrew wohlbehalten in die Arme schließen können. Diese Rolle übertrage ich auf unsere Teamleiter und Chefs in den Salons, auf der großen Fahrt des Tagesgeschäfts.

      Was können wir von Wickie fürs Business lernen?
      LC:
      In unserer Branche, spricht man von der Atomisierung der Salons. Es gibt immer mehr Salons mit weniger Mitarbeitern! Oft sind es 2-Personen-Salons! Das ist für mich nicht akzeptabel. Das gleicht dem Freiberufler-Dasein, nicht dem Unternehmertum! Wir verstehen uns als Dienstleistungsmarke mit der Positionierung als Casual-Luxury-feel-good-Salons. Das erfordert mehr als zwei Leute im Team!

      Welche Anzahl Mitarbeiter ist dabei Minimum?
      LC:
      Unser Ziel ist 10+ Teammitglieder. Dann erst können wir unseren anspruchsvollen, verwöhnten Wohlstandskunden gerecht werden! Unsere Salons sind mittlerweile deutlich über 100m² und unser Konzept ist voller Serviceideen - die können wir nur mit ausreichender Manpower umsetzen!

      Malerische Picasso-inspirierte Akzente verleihen Models wie Bella Hadid und Kaia Gerber bei MOSCHINOs Fashion Week Show in Mailand eine ikonische Lebendigkeit. 

      Julien d'Ys ist Head of Hair und zeigt sich künstlerisch Backstage. Dafür stylte er spanische Chignon-Knoten mit Farbakzenten inszeniert. Dafür wurde Haar sauber in der Mitte gescheitelt, im Nacken eingedreht und zu einem voluminösen Chignon-Knoten gesteckt.

      Voluminös, glamourös und jedenfalls divalike, wie wir es normalerweise von Red Carpet Events in den USA gewöhnt sind.

      Lockenexpertin Monika Priglinger ist begeistert vom stylishen Auftritt der Sängerin und gibt zum Styling folgende Tipps:

      "Ich rate, die gelockten Haare mit sehr pflegenden, gelartigen Produkten zu bearbeiten. Wichtig dabei ist das alle Spitzen gebündelt sind. Mit zu wenig Feuchtigkeit in den Enden explodiert die Locke beim Trocknen mit der Luft-Dusche. Die Haare zu Hause nur antrocknen und den Rest lufttrocknen lassen. Das bringt ein ruhigeres Lockenergebnis! Leider kommen viel zu selten Kunden mit Afro Hair in den Salon. Um dem Curly Trend aber gerecht werden zu können verhelfen wir uns mit Dauerwellen, dessen Anteil in letzter Zeit im Salon enorm gestiegen ist! Wir beraten unsere Kunden im Salon nach einer neuen Dauerwelle immer sehr intensiv damit sie mit ihrer neuen Haartextur größtmögliche Freude haben!"

      Mit natürlich in einen Scheitel fallendem Haar erobert der Schauspieler die Herzen seiner Fans.

      Chris Mattick vom MOSER Artistic Team erklärt die Besonderheiten des Looks:

      "Der Look von Tom Holland bietet Flexibilität, ist nicht ganz kurz und wirkt nicht ungepflegt. Wichtig sind die Konturen, welche ich mit der Moser T-Cut definieren und dann mit der Moser Chrome2style und einer Über-Kamm Technik die Seiten gedeckt kürzen würde. Je nach Haarstärke kann das bis zu 2 cm sein. Oberkopf jeweils ab dem Scheitel zu den Seiten überziehen. Wichtig ist vor allem Textur – die kann man super schnell und einfach mit dem All-in-One Blade einarbeiten, fertig. I like!!!"

      Bei der US-Filmpremiere zeigte sich der Schauspieler wieder von seiner eleganten Seite. Der 44-Jährige erschien in schwarzem Anzug mit passender Krawatte, dazu Bart und mittellange, ergraute Haare.

      Enes Dogan,  Fachtrainer vom MOSER Artistic Team gibt folgende Tipps zum Look:

      "Der Bart kommt ganz weg? Falsch! Der Joker behält seinen längeren Bart und seine mittellangen Haare, die alle auf fast gleicher Länge geschnitten sind. Wenn auch Du so einen grauen Schleier auf den Haaren hast, dann rate ich dir, diesen Stil zu tragen. Die Zigarre bitte nicht vergessen! Alles auf gleiche Länge schneiden, 90° Winkel gestuft und geschnitten mit der Moser Chrome2Style. Mit dem All-in-One Blade kriegst du zusätzlich die perfekte Textur rein..."

      Für den anspruchsvollen Gentleman gibt es keinen besseren Style als die Slicked-Back-Frisur. Zeitlose und klassisch, durch James Dean und Elvis Presley berühmt geworden...

      Enes Dogan / Fachtrainer MOSER Artistic Team sagt folgendes zum Look:

      "Brad... Dieser Mann ist eine Ikone für jeden. Er erinnert mich an die alten Mafiosi Filme: lange Haare und alle schön mit Gel nach hinten gelegt. Out? Wenns Brad macht, dann muss es In sein. Also meine Herren, ran an das Gel. Kürzeste Länge am Nacken und längste Partie am Vorderkopf. Passée für Passée nach hinten kämmen und auf eine Länge schneiden. Danach mit All in One Blade die Spitzen texturieren."

      Die britische Journalistin Anna Wintour feiert am 3.11.ihren 70sten Geburtstag. Die legendäre Chefredakteurin der US-Ausgabe des Magazins "Vogue" ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Fashion-Welt.

      Haartechnisch gab sie modisch nie den Ton an, mit ihrer konstanten Stilsicherheit jedoch prägt sie den Triple B Look des Jahrhunderts

      Triple B: Blunt Bob Bangs

      Blond, schulterlang und sehr weiblich - so kennt man Charlize Theron. Zur Premiere ihres neuen Films Bombshell erschien sie in neuem Look: dem Bowl Cut.
       

      Ugur Tokdemir,  Head of Education Hair Haus, setzt Slices und Babylights für das perfekte Bowl Cut Blondspiel:

      „Ich finde den Style super cool, weil die Farbe modern und gleichzeitig futuristisch ist und dem Trend „Glow“ entspricht. Die Farbkombi ist definitiv gefragt, denn alles was ins Pastellige geht ist zur Zeit das MUSTHAVE.

      Was ist das Besondere an diesem Styling?

      „Der Bob ist wohl die zeitloseste Frisur, die es gibt. Kombiniert mit einem leichten Pony, steht er Zoe Kazan wirklich gut. Die leicht dunklen Ansätze zum Blond unterstreichen den Look und geben dem Haar optisch mehr Fülle.", beschreibt Hair Haus Stylist  Ugur Tokdemir den Look.

      Was gefällt dir im Speziellen an dem Look von Zoe Kazan?

      Besonders gut gefällt mir, dass unter dem Pony die dunklen Augenbrauen zur Geltung kommen – das gibt dem Look noch eine gewisse Dynamik.

      Was muss man beim Styling beachten?

      Vom Styling her ist die Frisur simple glatt, aber genau das macht den Look aus! Hier sollte auf viel Styling-Produkt verzichtet werden: Vor dem Glätten etwas Hitzeschutz, nach dem Glätten – gerade bei feinen Haaren – am besten etwas Trockenshampoo, um mehr Fülle zu erzeugen und zu vermeiden, dass die Haare strähnig werden.

      Der Blauton von Kiwi Lee Han ist smart, gelassen und dank der Kombination mit den scharfen Konturen des Mini-Bob absolut alltagstauglich. Jedoch braucht es ein regelmäßiges Color-Refresh damit der Ton gepflegt aussieht.

      Dimitris Dimitrakoudis, Goldwell Ambassador Color arbeitet für das Metallic Blue mit ELUMEN PLAY.

      Je nachdem wie intensiv der Blauton werden soll, empfiehlt es sich im ersten Schritt je nach Aufhellgrad und Haartyp mit GOLDWELL ELUMEN Bl@All und ELUMEN CLEAR zu arbeiten, um die Intensität der Blaunuance perfekt beibehalten zu können. Wer dem Ganzen eine kühle Note verleihen möchte, könnte im nächsten Schritt SB@10 verwenden, das für irisierende Silber- und Graureflexe in den hellen Partien sorgt. Im Anschluss ist ELUMEN 2NA für den Deep Effekt ideal. Wichtig ist dabei, auf eine verkürzte Einwirkzeit zu achten, denn diese sorgt für eine wunderschöne Transparenz im Haar und der Look in seiner Gesamtheit wirkt nicht künstlich. Glanz und Intensität können zwischendurch mit einem ELUMEN PLAY Blau Service verlängert werden.

      Die Hairstylistin und Make-Up Artistin Sabrina Hagenmüller ist spezialisiert auf Brautstyling und Up-do's und verrät uns ihre Farbrezeptur für diesen entzückenden Brautlooks.

      HOW TO DO:

      Step 1 | Haare mit Wella Blondor 1,9% blondieren

      Step 2 | Anschliessend in der Kontur an den Seiten Koleston Perfect 10/16 + 0/65 (10:1) + 1,9% Welloxon Perfect auftragen 

      Step 3 | Die restlichen Haare werden mit Koleston Perfect 10/16  + 1,9% Welloxon Perfect gefärbt

      Florale Akzente in passenden Pastel-Farben runden den Look zusätzlich ab.
       

      Wir haben uns die Frage gestellt: Warum gibt es so wenig Kurzhaar-Braut Kollektionen? Sind wir doch davon überzeugt, dass es unzählig umwerfende Short-Bridal-Hair Varianten gibt. Als Inspiration haben wir deswegen ein ► Pinterest-Board mit unseren Favoriten zusammengestellt. Ein kleinen Vorgeschmack dazu möchten wir euch auch auf imSalon präsentieren: Akurate Schnitte mit Effekten, Wellen, geflochtene Styles, Kurzhaar-Steckfrisuren oder auch Eyecatcher-Farbeffekte haben es uns so richtig angetan. 

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Lieber Tobias Essig, mit Mai startete die Brautsaison. Habt ihr aktuell schon Bräute bzw. Probetermine für Brides to be?
      Tobias Essig:
      Es läuft schon wieder normal an – wir haben bereits Probetermine. Man merkt, dass dieses Jahr wieder mehr kirchliche Trauungen geplant sind, weil viele aufgeschoben wurden. Glücklicherweise für die Bräute …

      … und ich nehme an, dass das auch ein Glück für den Salon ist. Das große Brautgeschäft ist in den letzten Monaten brach gelegen, oder?
      TE: Es waren schon spontan Bräute für standesamtliche Trauungen in den letzten Monaten da, aber richtig große Hochzeitsfeste, wie die Jahre davor, sind ausgeblieben.

      Wie sieht das Brautservice im Salon Essig aus? Gibt es bestimmte Extras?
      TE: Es gibt bei uns zwei Möglichkeiten: Brautservice im Salon, mit Prosecco, separatem Bereich und gerne kann die Trauzeugin, beste Freundin oder Mutter mitgenommen werden. Im besten Fall lassen die sich auch die Haare bei uns machen. Außerdem wird unser Haus-Service in Anspruch genommen. Dieser ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, weil es zeitlich aufwändiger ist: Oft lassen sich 2,3 Freundinnen, Brautmutter oder Schwiegermutter die Haare machen und ich verlasse die Location erst, wenn das Brautkleid angezogen ist. Das dauert dann schon 4-5h exklusive Fahrtzeit.

      " Der Probetermin ist immer Pflicht ... Er wird aber extra verrechnet ..."

      Ich habe auf der Website gesehen, dass ihr den Probetermin extra anbietet bzw. verrechnet.
      TE:
      Der Probetermin ist immer Pflicht, wenn wir ein Braut-Styling machen. Er wird aber extra verrechnet, damit sich die Braut entscheiden kann, ob wir final das Styling am Hochzeitstag machen. Außerdem ist die Kundin da unentschlossen und das dauert länger. Wir haben alle nichts zu verschenken, denn der Probetermin ist aufwändiger, als die finale Brautfrisur. Wir probieren 2-3 Styles aus. Mehr sollten es auch nicht sein, um die Kundin nicht zu überfordern.

      Für wen?
      Der Look ist nicht für jeden geeignet! Perfekt für Frauen, die ein nicht allzu langes Gesicht haben, weil es etwas streckt.

      Gelungen?! Ja, meint Andrea Hecker!
      "Jaime King trägt die Dauerwelle 2.0 - moderne Beachwaves im Scandi-Look mit schwerem, glatten Pony. Für diesen Style wurde die Dauerwellenbasis mit dem Diffuser gut geknetet - das will gelernt sein! Ich empfehle zum Abschluss mit dem Glätteisen an der Oberflächenstruktur zu arbeiten."

      Zur Vanity Fair-Gala erschien Starlet Rita Ora mit einem locker, flockigen Updo... wie passend zur #newperm2018!

      "Ich liebe diesen curly Bombshell-Look - super 90er und mega hipp! Rita Ora hat's ja auch leicht mit ihren Naturlocken, aber sie zeigt immer wieder aufs Neue, wie viele Styles man mit einer coolen Wellenbasis zaubern kann", zeigt sich Andrea Hecker begeistert.

      Haaraccessoires kommen wieder - und wie! Groß, glitzernd, funkelnd! Die Schauspielerin Katherine Langford glänzte auf dem Red Carpet der Golden Globes 2018 mit glamourösen Strasssteinchensternen im Haar. Uns erinnert sie an irgendwie an die Eisprinzessin von Frozen - oder doch an Sisi?!

      Wie auch immer... Der Haarschmuck darf ruhig im Fokus stehen!

      Die langen, soft gewellten Hollywoodlocken fallen auf eine Seite. Nichts hochgesteckt, kein Volumen, kein Tamtam - die Accessoires sind der Eyecatcher und das wirkt schlicht und edel! Dass sie von Chopard sind, hilft natürlich!

      Ihrem Look tut es keinen Abbruch, ihr hübsches Gesicht schimmert auch unterm grünen Häubchen makellos ... Why not - einmal mehr ein Zeichen, dass man mit und auf dem Kopf eben einfach mehr und immer wieder Neues machen sollte.

      Zur Valentino Robe passt es irgendwie auch, also Kappe auf uns ins Kino, wenn nicht wegen Amber, dann Jason Aquaman Momoa.

       

       

      Step 2: Die Haare im Zopf nun in eine „Acht“ legen und mit Haarnadeln befestigen.

       

      Sind derartige Hochsteckfrisuren auch für die Ballsaison 2019 top?

      "Auf jeden Fall kann  man glatt nach hinten gesteckte Updos als Statementfrisur für 2019 sehen. Aber auch Wellen im Messy-Style, hochgesteckt und ohne glatte, saubere Linien sind nach wie vor top", empfiehlt Goran als Ballfrisureninspiration.

      Den Designs wird keine Grenzen gesetzt: Von Leder, Samt und Satin zu opulent mit Perlen geschmückten Variationen ist für jeden Geschmack etwas dabei.

      Im Gegensatz zu früher werden die Haare aber nichtmehr durch den Reif nach hinten geschoben. Heute setzen wir ihn einfach auf den vorher gezogenen Mittelscheitel.

       

      Auf der diesjährigen Met Gala in New York zeigte Hairstylist Gregory Russell an Lily Collins eine weitere Variation des Haarreifs mit extrem-toupierten Hairstyle...  

       

       

      Der Trend wurde von Martha Truslow Smith aus North Carolina mit ihrem Instagram-Account "grombre" und dem dazu passenden Hashtag ins Leben gerufen.

      Auf ihrem Channel zeigt sie Frauen, die zu ihrem grauen Haar stehen und aufhören, Geld und Zeit ins Färben zu investieren.

      Ihre Botschaft kommt an, sie verzeichnet bereits mehr als 125.000 Follower, Tendenz steigend... 

      Tortoiseshell-hair bekommt man durch eine Balayagetechnik und ist ideal wenn die Kundin ihr Haar dimensionaler färben oder spannender gestalten möchte. Dieser Trend kann ein weicheres und natürlicheres Aussehen für die Kunden erzeugen und ist nicht so pflegeintensiv wie andere Colorationen.
      Alles in Allem ist die Farbe der perfekte Look für den Sommer, vor allem, da viele Kundinnen dann einen "sunkissed"-Effekt haben möchten. Das Styling kann zu Hause mit einem Lockenstab gemacht werden, damit die Farbe noch besser zur Geltung kommen. werden, der die Texturen und die Schönheit des Balayage-Haares verbessert.

      Die bunten Bobby Pins haben wir auch bei TIGI's neuer Kollektion gesehen. Die edgy Looks wurden bei der #WeAreOneTIGI European Convention vom TIGI European Creative Director Akos Bodi, Kreativdirektur und VP of Education Thomas Osborn und European Technical Director Kerrie O'Reilly präsentiert.

      Verwöhnter Wohlstandskunde?
      LC: 
      Naja, ich sehe unseren Salon als eine Art Kreuzfahrtschiff mit vielen Urlaubern an Bord, die unterhalten werden möchten! Der Salonleiter sollte wie Wickie sein: Zurückhaltend, überlegt, strategische und taktische Führungskompetenzen haben und nicht der beste Leidenschaftsfriseur sein!

      Was sind für Sie taktische Führungskompetenzen?
      Der Chef ist Steuermann, Koordinator und besetzt die Posten mit den Teammitgliedern nach ihren Stärken! Er hat eine Vision im Sinne eines Salonziel! Der Rahmen ist von mir gesetzt, das Schiff ist der Salon und ich bin die Reederei mit klarem Konzept, im Sinne von Kreuzfahrtschiff und nicht Containerschiff! Ziel ist eine hohe Auslastung und viele zufriedene Kunden.
      Hier greift das Gastgeberkonzept unser Gastgeber und Coaching Point. Kunden wie Gäste empfangen und als Freunde gewinnen und halten.

      "Ein Mitarbeiter, der von Bord geht, erhält eine hairdesign Comeback Club Card ..."

      Wie nehmen Sie neue Mitarbeiter mit an Bord?
      Seit Neuestem führen wir sogenannte "On Boarding Seminare" mit neuen Teammitgliedern durch! 
      Ach, ja noch eine Parallele zur Seefahrt und zu Wicki: Es gehen auf See immer auch Crewmitglieder von Bord! Das sah ich früher sehr negativ, heute wissen wir, dass das der Preis oder der Lohn der Freiheit ist. Wir wechseln jährlich ca. 30% der Crew aus und jeder, der von Bord geht erhält ab 2020 eine "Comeback Club Card", ist also immer wieder willkommen!

      Hast Du in deiner Kindheit viel Wickie im Fernsehen gesehen?
      LC: Ja, habe ich! Heute schaue ich wieder die alten Wickie-Folgen mit meiner 6 jährigen Tochter Charlotte. In meiner aktiven Zeit war ich als Trainer und Salonleiter eher der Wickie und weniger der Top-Friseur!

      Macht es die Figur in der Kommunikation einfacher?
      LC
      : Die Figur bietet eine gute Symbolik und ist näher an unserer Branche als z.B. die Symbolik vom Fußball, hier herrscht der starke Mann zu sehr!

      In welchem Bereich deiner Unternehmensführung ist „Wickie“ am präsentesten?
      LC:
      Ganz klar in der modernen „lateralen“ Führung der Salonteams! Wenn der Salon auf Kurs ist und die See ruhig, dann ist sanft der Kurs zu halten. Dreht der Wind oder kommt gar ein Sturm (also z.B. viele Kunden am Wochenende) werden klare Kommandos nötig. Jeder muss wissen wo seine Position ist und welches Ziel die Mannschaft verfolgt! Am meisten Fahrt bekommt ein Segelschiff mit Wind, also vielen Kunden, dann stimmt der Kurs und der Umsatzhafen am Monatsende ist in Sicht! Doch jeder Seefahrer weiß, dass Schiffe nicht für den Hafen gebaut sind, sondern für die See!

      Deine nächsten Pläne?
      LC:
      Am 02.10.2019 eröffnen wir auf 160 m² in der Spandauer Altstadt unseren neuen Salon. Im November erweitern wir unseren Salon in Hermsdorf um einen Gentleman Herrensalon und zum Jahreswechsel übernehmen wir einen Bestandssalon. Die Flotte wird erweitert! Ach ja, und 9 neue Azubis sind als Matrosen im September an Board gekommen…

      Na dann AHOI und danke, Lars, für das sehr unterhaltsame Gespräch, jetzt muss ich unbedingt mal wieder Wickie schauen.

      Farbtupfer vollenden den picassoesquen Modelook. "Wir sind in die Welt von Pablo Picasso eingetaucht", erklärt d'Ys im VOGUE Interview,  "Ich bin ein Maler, ich bin ein Künstler und mir war bewusst, dass ich der Richtige bin, um das hier zu tun."

       

      15jährig entschloss sich Anna Wintour ihrem Haar-Styling treu zu bleiben und hat es geschafft. Medienrecherchen belegen, seit über 50 Jahren gelten Blunt-Bob-Bangs als Markenzeichen von Anna Wintour, lediglich die Farbe wurde mit der Zeit heller und karamelliger.

      Wessen Schere steckt dahinter?

      Der Londoner Starstylist Max Coles ist der aktuelle Mann hinter Anna Wintour's Signature Look. Angeblich fliegt sie alle vier Wochen zu ihm nach London, um den Schnitt makellos zu halten. Auch die Farbe ist immer perfekt, niemals ein Ansatz, niemals eine dunklere Stelle, immer der gleiche perfekte mit Babylights durchzogene Karamelton.

      Klar sind alle 4 Wochen zum Friseur nicht alles! Glaubt man der Klatschpresse lässt sich Anna Wintour jeden morgen vom persönlichen Stylisten die Haare föhnen und bei Großauftritten á la Fashionweek auch immer wieder zwischendurch. Glaub ich glatt, denn einen so makellosen Look, irgendwie immer, das muss man erst mal hinbringen.

      Der Nacken und die Seiten sind sehr kurz gehalten, um eine schmale Kopfform zu behalten und das Deckhaar länger um mehr Bewegung und Volumen zu erzeugen. Der größte Unterschied zum klassischen Pottschnitt ist, dass die Endlänge nicht mehr ganz so dominant ist. Eine klare Linie, die aber weicher und fließender fällt.

      Auch die Farbauswahl ist perfekt. Während der dunkle Basiston das Gesicht umrahmt und Ausdruck verleiht, lockern die helleren Farbreflexe am Deckhaar die Frisur auf und lassen sie femininer wirken.

      "Der Look lässt sich farblich hervorragend mit Super Brillant Color umsetzen", so der Hair Haus Fachmann. Als dunklen Basiston würde er die 5-17as empfehlen. Um das Farbspiel am Deckhaar in den Längen zu erzielen, würde er mit 2 Nuancen arbeiten und die Strähnen (Slices oder Babylights) mit 9-38gp und die restlichen Haare mit 8-73sg einfärben.

      "Insgesamt gefällt mir der Look an Charlize Theron sehr gut.", so Ugur Tokdemir. "Es ist ein sehr mutiger Haarschnitt, den sie mit ihrem schmalen Gesicht besonders gut tragen kann."

      Es schmeichelt den Kundinnen und lässt alles weicher erscheinen - deshalb kann das Styling auch so schlicht und cool sein. Vor allem hellen, nordischen Typen wie Zara Larsson passen diese pastelligen Töne sehr gut.

      Man kann Majirel Glow verwenden um diesen Look zu kreieren: Für eine Ausgangsbasis um die 8 Natur würde ich die Majirel Glow L02 35 ml und die L22 15 ml mit 6% Créme Entwickler verwenden und 35 Minuten einwirken lassen. Bei dunklerer Basis wie eine 6 Natur würde ich vorher blondieren und dann die DiaRichesse .26 mit 4.5%  am Ansatz und die .24 mit 4.5% in Längen und Spitzen geben und das dann 15 bis 20 min einwirken lassen.“

      Goldiger Pixie-Cut 

      Elfenhaft sieht dieser akurate Pixie-Cut mit den goldenen Akzenten aus, die Kontur und Scheitel schücken. Cool und zauberhaft zugleich kann die Kurzhaar-Kundin an ihrem großen Tag aussehen. Dieser Look zeigt, trotz Hochzeit kann man seinem Schnitt treu bleiben und mit ausgefallenen Accessoires Besonderes rausholen. 

      Wie wird der finale Look gefunden?
      TE:
      Im Idealfall bringt die Braut ein Bild vom Brautkleid und ein Frisuren-Pinterest-Board mit. Das vereinfacht das Beratungsgespräch. Unser Expert*innen-Wissen ist aber gefragt, ehrlich zu sagen, was passt oder, was mit den Haaren wirklich möglich ist. Wenn es ein bestimmtes Styling werden soll, muss ich mich auch über Clip-In Extensions, Haarverdichtungen, Haarverlängerung, etc. unterhalten.

      Der Probetermin wird stündlich verrechnet, richtig?
      TE: Ja. Wir planen hier 90 Minuten für die 2-3 Frisuren ein. Will man ein Probe-Make-up, kommt das auch noch zusätzlich dazu …

      Ihr unterscheidet bei den Preisen auch zwischen Master- und Top-Stylist. Wie schlägt sich das in den Buchungen nieder?
      TE:
      Wir haben zwei Master-Stylist*innen. Das bin ich selbst und eine Kollegin, die seit 25 Jahren Erfahrung hat. Top Stylist*innen sind die Mitarbeiter*innen, die 6-10 Jahre Erfahrung haben. Wir mussten hier eine Abgrenzung schaffen. Ich muss ehrlich sein: Wenn ich dasselbe verlange, wie meine jüngeren Kolleg*innen, dann werde ich als „Master“ auf den meisten Hochzeiten gebucht und es gehen viele Samstage in der Hochzeits-Saison drauf. Mit Vorbereitung, Anfahrtszeit und Styling vor Ort ist man manchmal 8h unterwegs ist. Dann ist mein Umsatz zu wenig, als wenn ich im Salon stehe. Außerdem ist man nach so einem Styling emotional aufgeladen und da fällt es schwer, im Salon anschließend weiterzuarbeiten. Es macht aber auch Spaß und es ist eine Herzensangelegenheit von mir, aber es braucht eine preisliche Abgrenzung aufgrund der Arbeitserfahrung.

      "Das ist Aufgabe der Rezeptionistin, einzuteilen, wer zu welcher Braut am besten passt."

      Gibt es je nach Kund*in Empfehlungen, wer das Braut-Styling macht?
      TE:
      Ja, das ist Aufgabe der Rezeptionistin, einzuteilen, wer zu welcher Braut am besten passt. Hat ein*e Stylist*in eine gute, langjährige Beziehung zur Kundin, ist es klar, dass diese*r das übernimmt.

      Für die flowery Version, wie bei Jasmine Sanders, hat die Top-Stylistin und Salonbesitzerin auch noch die passenden Tipps parat: "Am besten umwickelt man die frischen Blumen mit einem dünnen Draht - bei blondem Haar am besten mit goldenem Draht und arbeitet die Blumenaccessoires in den Flechtzopf ein. Ich finde der Look eignet sich ideal als Brautfrisur! Wenn man schon oben mit dem Einarbeiten beginnt, sieht man seitlich die Blumen - das ist doch perfekt für eine Hippie-Braut!"

      Step 3: Abschließend die fertige Frisur mit Haarspray fixieren.

      Auch Stars sind mittlerweile auf die Welle der Natürlichkeit aufgesprungen:

      Neben Jennifer Aniston, die so wie wir finden mit allen Farben fantastisch aussieht, glänzt die US amerikanische Hip-Hop und R&B Sängerin Kelis Rogers auch mit grauem Nachwuchs.

       

      Mit einfachen Mitteln kann man jede Frisur in einen Hingucker verwandeln: Mit nur einer handvoll Spangen lässt sich schnell ein modernes Styling zaubern, welches vor allem bei jungen Kunden super ankommen wird. Sobald die Spangen auffallend platziert werden, wie beispielsweise in #Hashtag- oder Dreiecks Form,  kann man seine Kreation nochmal mehr ins Rampenlicht rücken. 

      Spätestens 2020 wird diese Mode im Straßenleben angekommen sein - Nachmachen im Salon wird leicht gemacht: kms StyleColor bietet eine große Farbpalette außergewöhnlicher Nuancen.

      Wir finden diese Konstanz im sich sonst so schnelldrehenden Modekarussell sehr beruhigend. Und wenn eine Kundin diesen Look will, so sollten Sie Folgendes beachten:

      1.) Erst mal zur Perücke greifen
      Warum? Wenn der Triple B geschnitten ist, dann ist's zu spät und dieser Bob muss zur Frau passen.

      2.) Perfekt schneiden, diese harte, scharfe, gleichförmige Kante, dazu gehört Übung. In London sprießen derzeit im Übrigen Bob-Bars aus dem Boden, Stylisten, die sich auf Bobs spezialisiert haben ...

      3.) Volumenshampoo und nicht allzuviel Pflege in die Spitzen.

      4.) Viel Föhnen, dünne Strähne für dünne Strähne, mit viel Zeit über die große Paddlebrush.

      5.) Gutes Working Haarspray, makelloser Sitz braucht Halt und Leben.

      Rezepturvorschläge zusammengefasst:
      Für Ausgangsbasis Tonhöhe 8

      • 35ml Majirel Glow L02 + 15ml L22 & 75ml 6% Créme Entwickler
      • 35 Minuten Einwirkzeit

      Rezepturvorschlag für Ausgangsbasis Tonhöhe 6

      • Step 1: Decoloration bis eine Tonhöhe 9 erreicht ist.
      • Step 2 - Haaransatz: DiaRichesse ,26 & 4,5% Créme Entwickler
      • Step 3 – Längen & Spitzen: DiaRichesse ,24 & 4,5% Créme Entwickler
      • 20 Minuten Einwirkzeit

      Wellen

      Romantisches Strandhochzeitsfeeling kann bei Kurzhaar mit Beach-Waves geschaffen werden. Elegant und glamourös sieht die Brautfrisur mit Wasserwellen aus. Wellen bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten für Kurzhaar-Bräute. Bei einem Schnitt, bei dem nur die Stirnpartie länger gehalten ist, kann diese mit einem Glätt- oder Lockeneisen bearbeitet werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Akzente können auch hier mit Haarreifen, Flower-Crowns oder anderen Accessoires gesetzt werden.

      Wie viele Bräute im Jahr werden betreut?
      TE:
      Das variiert von 10-25 kompletten Braut-Stylings im Jahr. Aber natürlich gibt es auch Bräute, die unter der Woche einen Termin haben und danach zum Standesamt gehen und man erfährt das erst währenddessen.

      Was darf eine Brautfrisur kosten?
      TE:
      Eine Brautfrisur ist wie ein Brautkleid – man muss sich wohl fühlen. Deswegen gibt es auch einen Probetermin, um herauszufinden, ob es passt. Jeder muss bei der Brautfrisur selbst entscheiden, was diese kosten darf, so wie beim Brautkleid. Man sieht einen Unterschied, ob ein Brautkleid 3.000€ oder 500€ kostet. Und man muss schon verstehen, dass ich da mindestens 2h damit beschäftigt bin, eine Braut inklusive Make-up zu stylen. Das hat sich nicht in 45 Minuten erledigt. Das hat seinen Preis. Und die Braut kann entscheiden, nimmt sie mein Angebot an oder nicht … Eine andere Hausnummer ist natürlich, wenn eine Braut kurze Haare oder einen Bob hat, der geföhnt wird.

      Das heißt, es werden Preise je nach Brautstyling-Aufwand angepasst?
      TE:
       Hier sind wir wieder beim Probe-Termin – genau da kann man alles abstecken und besprechen, was die Braut möchte. Sei es eine Föhnfrisur oder auch das Thema Accessoires, wie im Fall von Headpieces oder Flowercrowns. Wenn es eine Hochzeit im Hochsommer ist, rate ich von Echtblumen ab, die ins Haar gemacht werden. Aber die Braut muss selbst entscheiden – ich empfehle. Ich darf die Kundin in nichts „hineinargumentieren“, denn wenn sie zum Schluss nicht aussieht, wie sie möchte, bin ich dran schuld. Sie muss strahlen an dem Tag. Wenn sie aus irgendeinem Grund etwas Bestimmtes will, dann ist das für mich in Ordnung. Denn es weiß außer mir niemand, …

      Gibt es Braut-Trends 2022, die sich abzeichnen?
      TE:
      Es geht weg von klassischen Steckfrisuren und es sind nach wie vor Beach-Waves und romantische Boho-Looks gefragt. Bei uns im Bayerischen Bereich sind oft Zopffrisuren immer wieder gewünscht. Chignon oder Banane ist in den letzten Jahren bei Bräuten ausgeblieben. Es soll im Moment aussehen, als ob es schnell gemacht wurde.

      Stylistin und Hochsteck-Spezialistin Casey Powell aus den USA bringt den Trend aufs nächste Level und zeigt wie man die avantgardistischten und auffallendsten Hochsteck-Looks mit Schiebespangen kreieren kann. In etwas subtilerer Variante bestimmt auch etwas für Bälle, Events oder Abendveranstaltungen hierzulande!

      Bridal-Braids

      Je nach Länge der Haare können Flechteffekte den Braut-Look komplett machen. Ob streng geflochten, locker aufgezogen oder kombiniert wild gestyltem restlichem Haar, kann man hier die Trachten-Braut sowie die Rock'n Roll Bride glücklich machen. Ein zeitloser Look, bei dem man nicht viel falsch machen kann. 

      Technisch ist das eine Herausforderung einen Undone Look für einen ganzen Hochzeitstag schön aussehen zu lassen …
      TE:
      Das ist richtig. Wenn wir einen Beach-Waves Look erreichen wollen, kommt das natürlich auf die Haarstruktur und ich rate hier oftmals zu Extension oder Haarverdichtungen, damit ich Halt habe und es gut aussieht. Eine Kundin mit dünnen Haaren, die einen Beach-Waves Wunsch hat, da halten die Haare eine halbe Stunde. Dann sage ich, dass ich das mit der Basis, die sie mitbringt, nicht erreichen werde: „Wenn du das wirklich möchtest, können wir das machen, das kostet aber extra Geld“. Für so eine Beratung bin ich da - das ist mein Job.

      "Auch wenn es davor eine Sperre gegen solche Haar-Hilfen gab, wenn es um die Hochzeit geht, sind 80% der Bräute aufnahmefähig dafür."

      Werden Services wie Haarverdichtungen, Extensions, Clip-Extensions öfters in Anspruch genommen?
      TE:
      Ja. Auch wenn es davor eine Sperre gegen solche Haar-Hilfen gab, wenn es um die Hochzeit geht, sind 80% der Bräute aufnahmefähig dafür. Manchmal heiraten Bräute auch im Ausland und da bereiten wir hier die Haare vor, damit diese vor Ort ordentlich gestylt werden können. Vor allem ist das für Bräute, die auf einer Insel mit hoher Luftfeuchtigkeit heiraten, hilfreich. Da können sie sich vor Ort die Haare machen lassen und wir machen die Vorbereitung dazu. Im Idealfall fliegt man selbst noch mit …

      Hat es das schon mal gegeben …?
      TE: Ja. 10 Mal war das bestimmt schon der Fall. Ich bin aber auch nicht böse, wenn sich eine Kundin von einem*r anderen Stylist*in die Haare am Hochzeitstag machen lässt. Man kann trotzdem offen und ehrlich über das gewünschte Styling sprechen und ich kann Unterstützung mit dem zusätzlichen Haarservice Extensions anbieten, damit die Frisur sicher hält. Oftmals haben Wedding Planner auch schon Stylist*innen mit denen sie arbeiten – ich berate Kund*innen aber trotzdem: Passt die Haarfarbe zu dem Look, wie weit muss diese vorher gemacht sein, müssen die Haare wachsen oder gekürzt werden, … alles ist möglich.

      Wie verrechnet man eigentlich einen Braut-Service, wenn man auf eine Insel mitfliegt?
      TE:
      Das kommt drauf an. Oftmals habe ich das direkt mit einem Urlaub verbunden. Bzw. mein Lebensgefährte ist freier Theologe und somit sind wir dann auch als gemeinsames Duo gebucht worden.

      Wie lange im Vorhinein werden diese Haarverdichtungen gemacht?
      TE:
      2-3 Wochen vor der Hochzeit ist meine Empfehlung. Ein angenehmes Tragegefühl hat man nach einer Woche und 14 Tage sind eine optimale Zeit, um herauszufinden, wie man damit zurechtkommt.

      Was wird den Bräuten geraten, wie sie sie ihre Haare vor dem großen Braut-Styling von Tobias Essig Friseure vorbereiten sollen?
      TE:
      Ich gebe gerne eine passende Probepackung von Shampoo und Conditioner mit, die ich zur Anwendung am Tag davor empfehle, um eine gute Basis für den Look zu haben.

      Dann wünsche ich einen erfolgreichen Start in die Braut-Saison 2022. Vielen Dank für das Gespräch.

      Fragt nach beim Großhandel oder findet eine Riesenauswahl bei Amazon oder noch mehr Inspirationen auf Instagram.

      Credit: Foto Sven Goetz / Haare Sabrina Hagenmüller

      Steck-Frisur

      Ja, richtig gelesen! Optisch kann man auch mit Kurzhaar-Frisur eine Hoch-Steckfrisur täuschen. Dazu werden die Haare in Wellen gelegt und mit Styling-Produkten fixiert. Wichtig dabei ist, dass genügen Volumen geschaffen wird. Am Oberkopf werden anschließend die Haare, wie bei einer Langhaar-Steckfrisur drapiert. Die zu kurzen Haare im Nacken und auch an den Seiten können am Ende noch einmal mit Lockenstab oder Glätteisen nachbearbeitet und fixiert werden. 

      Highlight Farbe

      Keine Frage - die Farbe muss passen. Bei Lang- und Kurzhaar-Bräuten. Bei der Braut, die sich etwas mehr traut, kann zum Beispiel das Farb-Deko-Schema in ihrem Haar widergespiegelt werden. Rosé, mint, etc. alles ist möglich. Vor allem in einem Traum in Weiß kommen unkonventionellen Farben so richtig zur Wirkung. (Die Anleitung für den abgebildeten Strawberry-Look gibt es übrigens hier (► Brautlook in pastelligem Strawberry Blond bei unserer Get the Look Serie.)

      Wer nun glaubt, dass man nur mit Langhaar-Bräuten guten Umsatz macht, der täuscht. Denn, ist einmal die perfekte Farbe für den großen Tag gefunden, bedarf diese auch einer regelmäßigen Auffrischung. 
       

      AUFRUF! Bei unserer Recherche nach Short-Bridal-Looks ist uns aufgefallen, dass diese nur spärlich vorhanden sind. Deswegen: Schickt uns eure Kurzhaar-Bräute inklusive Foto-Credit. Wir stellen dafür eigens einen Überblick zusammen, um StylistInnen sowie Brides-to-be für Kurzhaar-Hochzeitslooks zu inspirieren. 

      Flexible Arbeitszeiten gibt es in vielen Branchen. Auch in der Friseurbranche wird immer mehr darüber nachgedacht. Janina Milius ist Unternehmerin, Mutter, Trainerin im Friseurhandwerk und Lehrkraft in einer Berufsschule für Handwerksberufe. Flexible Arbeitszeiten sind in vielen Berufen möglich. Ob auch im Friseurberuf möglich wollte sie ausprobieren und startete im Juli 2021mit ihren Mitarbeiterinnen einen Versuchsballon. Aus dem Versuchsballon wurde ein Salon ohne feste Öffnungszeiten. Von ihr und ihren Mitarbeiterinnen wollten wir wissen, wie sich dadurch ihr Arbeitsalltag verändert hat.

      Im Interview mit Birgit Senger
       

      Warum habt ihr im Salon keine festen Öffnungszeiten mehr?
      Janina Milius:
      Flexible Arbeitszeitmodelle gibt es in vielen Berufen, warum nicht auch für uns Friseure? Diese Frage beschäftigte mich schon lange. In vielen Branchen wird nur noch nach Termin gearbeitet, dann braucht es auch keine festen Öffnungszeiten mehr. Welches Modell wäre also für uns im Salon zeitgemäß? Letztes Jahr habe ich dann meine Mitarbeiter gefragt, was sie davon halten würden, wenn wir feste Öffnungszeiten abschaffen und flexible Arbeitszeiten einführen würden. Die Zustimmung war prompt und riesig. Ich finde feste Arbeitszeiten altmodisch. Seit Juli 2021 arbeiten wir mit flexiblen Arbeitszeiten und es läuft mega!

      „Flexible Öffnungszeiten… man braucht Vertrauen, um den Schritt zu tun!“

      Was ist zu beachten, wenn man feste Öffnungszeiten abschafft.
      JM:
       Die wichtigste Regel, sowohl für Unternehmer*innen und Mitarbeiter*innen heißt, der Umsatz muss stimmen, eigentlich ja nichts Neues. Wenn man mit einer guten Kassensoftware arbeitet, ist es für alle gut möglich ihre Umsätze im Blick zu behalten. Ich würde sagen, man braucht Mut und Vertrauen, um den Schritt zu tun. Ich habe meinen Mitarbeitern gleich gesagt, ihr braucht mir nicht zu sagen, wann ihr arbeiten wollt und wann ihr freihaben wollt. Macht einfach, so wie es euch passt, fürmich ist alles ok, solange der Umsatz passt. Für manche Mitarbeiter*innen war das anfangs ungewohnt. Ab und zu werde ich noch gefragt, kann ich den Nachmittag oder das Wochenende freihaben. Da kommt die jahrelange Gewohnheit durch.

      „Ihr braucht mir nicht zu sagen, wann ihr arbeiten wollt und wann ihr freihaben wollt.“

      Vergeben alle Mitarbeiter*innen ihre Termine selbst?
      JM: Angefangen haben wir damit, dass alle fünf ihre Termine über ein Salonhandy direkt mit den Kunden gemacht haben, das war die reinste Katastrophe. Es wurden mehrere Kundentermine gleichzeitig zur Auswahl angeboten etc. Jetzt arbeiten wir mit WhatsApp Business und sind dazu übergegangen, dass ich die Terminvergabe verwalte. Gibt es Terminwünsche, die von den gewohnten Arbeitszeiten der Mitarbeiter abweichen, werden diese zwischen Friseurin und Kund*innen persönlich abgesprochen.

      „Ich muss mir keine Gedanken mehr um Dienstpläne machen.“

      Welche Vorteile siehst du als Chefin?
      JM: 
      Um Dienstpläne muss ich mir keine Gedanken mehr machen. Ich muss den Mitarbeitern, die in meinem Fall alle älter sind als ich, nicht vorschreiben, wann sie zu arbeiten haben. Jeder teilt sich seine Zeit selbst ein. Es gibt keine Leerlaufzeiten, weil Mitarbeiter*innen nur da sind, wenn sie auch einen Termin haben. Wir haben ein tolles Arbeitsklima, weil die Mitarbeiter*innen zufriedener sind. Oder gerade in den letzten Monaten, wenn Kund*innen wegen Quarantäne kurzfristig einen Termin abgesagt haben, dann muss man nicht im Salon bleiben, sondern kümmert sich in der Zwischenzeit um Privates und bietet den Termin den Kunden in den darauffolgenden Tagen am Abend. Das klappt wirklich prima.

       

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Liebe Angela Herrmann, in Ihrem Salon gibt es vormittags den Haarschnitt günstiger, als nachmittags. Wie kam es dazu?
      Angela Herrmann: Wir führten bereits 1998 den „Nix für Langschläfer“-Tarif ein, um die Vormittagsauslastung im Salon zu steuern. Die Idee war, Student*innen, die gerne länger geschlafen haben und erst ab Mittag auftauchten, mit einem vergünstigten Haarschnitt zu „Frühaufsteher*innen“ umzustimmen.

      Hat das sofort funktioniert?
      AH: Ja, das kam super gut an und das Konzept besteht bereits seit 24 Jahren. Es sind aber nicht nur Student*innen, die am Vormittag bei uns sind – sparen wollen mittlerweile alle …

      Haben Sie das Konzept gar nicht angepasst?
      AH: Doch. Bis vor einem Jahr gab es den günstigeren Haarschnitt bis 11:29 Uhr. Ich wollte aber die Büroleute in der Umgebung erreichen und jetzt biete ich den Schnitt um 44 Euro bis um 12:29 Uhr an. Haarschnitte ab 12:30 Uhr kosten 50 Euro.

      Werden die Termine ab 12:30 Uhr genauso gut gebucht?
      AH: Ruhiger ist es oft von 13:30-15:00 Uhr. Die Zeit nutze ich dann aber als Pause oder für Erledigungen.

      Wie behältst du den Überblick über die geleisteten Arbeitszeiten?
      JM: Jeder Mitarbeiter zeichnet seine Stunden selbstständig auf. Die Aufzeichnungen werden dann von mir unterschreiben und wie vorher auch monatlich ans Steuerbüro weitergegeben.

      Habt ihr als Team feste Zeiten, in denen alle zusammenkommen?
      JM: Ja, einmal im Monat haben wir Teamabend, da freuen sich alle drauf. Wir nutzen den Teamabend, um uns gegenseitig die Haare zu machen und alles, was sich in unserer Salonbox gesammelt hat, zu besprechen.

      Welcher Box?
      JM: Wir haben im Salon eine Box, in die jeder Zettel mit Kritik und Anregungen werfen kann. Die schütten wir dann aus und somit kommt alles auf den Tisch und wird besprochen, das ist mir sehr wichtig.

      Werdet ihr bei diesem Arbeitszeitmodell bleiben?
      JM: 
      Ja, die Öffnungszeiten abzuschaffen war die beste Entscheidung.

      Das sagen uns die Mitarbeiter zum neuen Arbeitsalltag?

      “Ich bin viel freier und flexibler in der Organisation. Ich finde ein flexibles Arbeitszeitmodell familien- und kundenfreundlicher.“

      Janna Spoolder
       

      „Ich finde flexible Arbeitszeiten göttlich, gerade für mich mit 2 Kindern. Ich kann mich viel besser organisieren und fühle mich weniger unter Druck, da ich meine Arbeitszeit so einteilen kann, wie es für uns als Familie und mit der Betreuung meiner Kinder passt.

      Andrea Venemann
       

      „Ich bin flexibler, kann gut planen. Ich kann mich besser danach richten, wie es den Kunden passt. Die meisten meiner Kundinnen sind Mütter und fangen nach einem Jahr wieder an zu arbeiten. Sie schätzen es sehr, wenn man auch mal abends einen Termin anbietet, wenn der Mann zu Hause ist und auf die Kinder aufpassen kann.“

      Silvia Niehoff
       

      „Ich liebe das System der flexiblen Arbeitszeiten. Es macht es mir auch privat leichter, wenn es darum geht, Arzttermine zu vereinbaren oder wie gerade aktuell am nächsten Wochenende zu verreisen. Ich arbeite die Tage vorher einfacher mehr und mach dafür den Freitag frei.“

      Ulrike Ekenhorst

      Ihr hört euch alle sehr glücklich an. Danke für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg.
       

      Zum Salon

      Instagram: Miliushairstyle
      Salongröße 55qm
      Bedienplätze 5
      Mitarbeiter 4+ Inhaberin
      alle arbeiten Teilzeit von 30 bis 120 Stunden/ Monat.

      Was sagen Kund*innen dazu? Beschweren sich manche, dass sie keinen Vormittagstermin mit günstigerem Haarschnitt bekommen?
      AH: Nein, da wird nicht groß diskutiert. Dann muss man eben warten, bis ein Termin am Vormittag frei ist.

      Wie funktioniert eine Abrechnung mit der Registrierkasse bei variierenden Haarschnittpreisen?
      AH: Ich habe seit 1998 einen Computer im Laden mit einer Kassensoftware. Zur Auswahl stehen "Haarschnitt vor" für die vergünstigten Schnitte sowie "Haarschnitt" für den normalen Preis.

      Ihre Preise sind genderneutral …
      AH: Natürlich. Ich habe in der Meisterschule nichts von einer Kalkulation nach Geschlecht gehört. Qualifikation, Lohn, Steuern, Abgaben, Miete oder Zeit fließen in meine Kalkulation ein … Über eine Preisgestaltung nach Geschlecht wundere ich mich immer wieder. Ob ich einem Herren oder einer Dame einen Kurzhaarschnitt verpasse, macht für mich keinen Unterschied.

      "Bei uns gibt es keine Preise, sondern Werte …"

      Warum führen kaum Friseur*innen so ein Preis-Konzept?
      AH: Ich bin eine der wenigen, die das so handhaben. Viele Salonbesitzer*innen haben Angst, andere Preisgestaltungen einzuführen. Leider wird hier zu oft nach links und rechts gesehen, um sich an den Kolleg*innen zu orientieren. Ich sage immer: Ihr dürft das gerne kopieren und auch meine Argumentation* (siehe unten) zu den Salon-„Werten“. Bei uns gibt es keine Preise, sondern Werte …

      Was ist der Unterschied von „Wert“ zu „Preis“?
      AH: Ich stelle die Frage: „Was ist es dir wert?“. Man bezahlt nicht, was abgeschnitten wird, sondern das, was wir dran lassen: Die Frisur!

      "Meine Preise werden jährlich im Dezember angepasst."

       

      Werden sich diese „Werte“ in Zukunft ändern?
      AH: Um die Auslastung weiterhin zu lenken, denke ich darüber nach, Abendtermine oder Freitage teurer zu machen. Das ist aber noch nicht spruchreif. Was aber fix ist: Meine Preise werden jährlich im Dezember angepasst. Da müssen wir wieder durch. Sonst fliegt uns das um die Ohren.

      Sie sprechen in der „wir“-Form …
      AH: Ja, natürlich denke ich auch an meine Kund*innen. Die meisten verstehen das, da auch viele Kaufleute und Personen, die in der Buchhaltung tätig sind, zu mir kommen. Ich erkläre auch, warum eine Erhöhung notwendig ist. Um die, die meckern, muss ich mich nicht kümmern. Jeder hat die Wahl. Aber man kommt auch nicht an unseren „Werten“ vorbei. Diese habe ich als 2 Meter Banner vor dem Salon platziert. Somit gibt es auch keine Überraschungen.

      Vielen Dank für den Einblick in Ihr Konzept und alles Liebe für die Zukunft.

      <<< Auf ihrer Preisliste, die auch als Banner vor ihrem Salon platziert ist, erklärt Angela Herrmann, warum Kund*innen "Werte" anstatt Preise bezahlen und wie sich diese Werte zusammensetzen. "Bitte gerne kopieren und anwenden", ermuntert die Kölner Salonunternehmerin Kolleg*innen, andere Wege in Sachen Preisgestaltung und Kalkulation zu gehen. 

      Liebe Daniela, dein Salon wurde das erste Mal von der Zollbehörde kontrolliert. Wie war das für dich?
      Daniela Scharf:
      Man ist natürlich überrascht, wenn plötzlich drei Beamte vor dir stehen, dir den Ausweis zeigen und sagen „Wir machen eine Schwarzarbeitskontrolle“. Ich war beim Eintreten nicht im Raum und als mich meine Mitarbeiterin informiert hatte, dachte ich, das sei ein Witz.

      Um welche Uhrzeit kamen die Beamten in den Laden?
      DS:
      Es war ca. 13:30 Uhr und es hat 30-45 Minuten gedauert.

      Da muss der Salon richtig voll gewesen sein …
      DS:
      Ja, wir waren voll besetzt. Fünf Auszubildende drei Friseurinnen und Kunden. Die waren, so wie wir, überrascht, als drei Personen in Uniform einmarschiert sind.

      Wie haben die Kund*innen die Situation wahrgenommen?
      DS:
      Wir haben gleich offen kommuniziert, dass das eine Schwarzarbeits-Kontrolle ist und damit war die Sache erledigt. Es waren entspannte Stammkunden da, die auch wissen, dass wir keine krummen Dinge drehen.

      "Wir haben zwei Eingänge und die wurden beide bewacht, damit niemand den Raum verlässt."

      Wie war das Prozedere genau?
      DS:
      Nach Betreten des Salons sind sie direkt zu meiner Rezeptionistin, haben sich vorgestellt und gesagt, dass sie zwei Personen aus dem Unternehmen befragen werden. Wir haben zwei Eingänge und die wurden beide bewacht, damit niemand den Raum verlässt. Die Beamten hatten ihre Augen überall. Ein Herr hat mich interviewt, eine Beamtin Protokoll geführt und der andere hat darauf Acht gegeben, dass man schön die Füße stillhält (lacht).

      Wurden Personen gewählt, die direkt an den Kund*innen gearbeitet haben?
      DS:
      Eine Auszubildende und eine Rezeptionistin wurden ausgesucht. Die Beamten waren dabei sehr höflich und haben gesagt, dass man die Arbeit noch fertig machen kann und danach die Befragung durchgeführt wird. So konnte eine Mitarbeiterin noch Wimpern fertig färben, bevor es los ging.

      Was beinhaltet so eine Befragung?
      DS:
      Es ging um den Arbeitsvertrag, die Entlohnung, Urlaub, Überstunden und ob auch alles eingehalten wird.

      Welche Dokumente wollen die Beamten sehen?
      DS:
      Sie haben nach Verträgen, Lohnzettel, Urlaubsanträge gefragt und die Arbeitszeiten genau notiert.

      Warst du bei der Befragung mit dabei?
      DS:
      Ja und endlich hatte ich die Chance, Dinge, die mir auf der Seele brannten, los zu werden.  Ich habe den Beamten gesagt, dass ich es richtig finde, dass sie Kontrollen machen. Man sagt es zwar zu seinen Kollegen, Freunden und Bekannten, dass es kein Kavaliersdelikt ist, dass Friseure während des Lockdowns am Küchentisch Haare schneiden, aber an der richtigen Adresse kam das natürlich nicht an. Jeder von uns hat die Kassiererinnen mit frisch geschnittenen Haaren gesehen und wir hatten Arbeitsverbot. Ich habe dem Beamten gesagt, dass das unfair ist. Wir haben Vorgaben eingehalten und niemand von uns hat das Werkzeug mitgenommen … Wenn du dann die Leute mit frisch geschnittenen Haaren siehst, fragst du dich schon „Warum kontrolliert das niemand?“.
      Wir müssen die Preise anpassen. Wir bilden aus. Wir müssen schauen, dass unser Berufsstand stetig verbessert wird. Und dann siehst du an jedem Eck die Kellerfriseure, die keine Abgabe zahlen, die in keiner Berufsgenossenschaft sind, die sich nicht rechtfertigen müssen für Preise – und noch dazu unsere Preise dumpen. Oder auch viele Barbershops, die offen hatten …

      Die sind auch kontrolliert worden …
      DS:
      Ich hoffe … Der Zollbeamte hatte einen katastrophalen Haarschnitt, der mit Sicherheit nicht qualitativ hochwertig war. Deswegen habe ich meinen Mund nicht halten können und gesagt, dass ich es unverschämt finde, dass in Barbershops 17 Euro Haarschnitte angeboten werden. Natürlich in der Hoffnung, dass er meine Botschaft versteht. (lacht)

      Hast du dein Team auf so eine Situation vorbereitet?
      DS:
      Nein, das war nicht der Fall. Da alles sauber abgelegt ist und auch das Team weiß, wo alles zu finden ist, konnte ich cool reagieren und das wirkt sich auf die Mitarbeiter aus.

      Hast du Tipps für andere Unternehmer*innen, denen noch eine Kontrolle bevorsteht?
      DS:
      Wenn man nichts zu verbergen hat und die Unterlagen so führt, wie es vorgegeben ist, muss man sich keine Sorgen machen. Jenen Kollegen, die es nicht so machen, kann man nicht helfen.

      Vielen Dank für den Einblick und alles Liebe für die Zukunft!

      Herr Cordes, über ► JOKIRA.de und ► Salons für Ukraine haben Sie Mitarbeiterinnen gefunden, die aus der Ukraine geflüchtet sind, arbeiten diese bereits?
      Lars Cordes:
      Wir haben 10 Geschäfte und insgesamt 5 ukrainische Bewerber*innen. Davon haben wir aktuell 3 auf Minijob-Basis eingestellt.

      In welchen Salons werden diese neuen Mitarbeiter*innen eingesetzt? Gibt es da gezielt Überlegungen, um diesen Neustart so angenehm wie möglich zu gestalten?
      LC:
      Es wurden gezielt Salons ausgesucht, in denen wir russisch- bzw. ukrainisch-sprechende Personen haben. Die neue Kollegin, Olga, ist gestern gestartet. Natürlich ist es mit der Sprachverständigung schwierig, da sie kein Deutsch spricht. Im Team sind aber zwei russisch sprechende Mitarbeiter, die Olga hierbei unterstützen in den Alltag zu kommen.

      Ist dann ein Service bei Kund*innen überhaupt möglich?
      LC:
      Ja. Es lief sehr gut gestern. Sie hat auch schon Kunden mit Hilfe von den Kollegen bedient.

      "Russisch sprechende Kolleg*innen nehmen sich als Pat*in an."

      Welche Ausbildung hat diese neue Mitarbeiterin?
      LC:
      Sie ist schon seit 20 Jahren Friseurin und war in der Ukraine selbstständige Salonbesitzerin. Den hat sie dort zurückgelassen. Ich habe sie jetzt ein, zwei Mal arbeiten sehen und da machte sie ihre Arbeit gut. Sie ist 38 Jahre alt und lebt bei ihrer Cousine. Das ist eine gute Perspektive, dass die Deutschkenntnisse nach und nach kommen werden.

      Du hast über JOKIRA und ► Salons für Ukraine eine neue Mitarbeiterin gefunden. Wie war dieser etwas andere Bewerbungsprozess?
      Mirjam Walenta: Ja, ich habe zwei neue Mitarbeiterinnen gefunden und wirklich rasch nach der Anmeldung auf JOKIRA 6 Bewerbungen erhalten. Ich war sehr überrascht, wie gut die ukrainischen Bewerberinnen deutsch sprechen.

      Wie waren die Bewerbungsunterlagen aufbereitet?
      MW: Die waren alle in sehr guter deutscher Sprache, aussagekräftig und sympathisch gestaltet.

      Warum ist die Entscheidung gerade auf die beiden Friseurinnen gefallen, die bald im Salon Pranz starten?
      MW: Ich hatte ursprünglich nur eine Person einstellen wollen, aber aufgrund der ansprechenden Bewerbungen habe ich mich dann doch für zwei entschieden. Eine weitere habe ich an eine Kollegin weitervermittelt und der Rest hat dann schon einen Platz woanders gefunden.

      „… es wird so lange gearbeitet, wie es Kunden zu bedienen gibt“

      Wie ist die berufliche Vorgeschichte der beiden?
      MW: Eine stand gerade kurz vor ihrem Abschluss, den sie natürlich nicht machen konnte. Hier bin ich noch am Abklären, ob sie in Österreich die Lehre abschließen kann. Die zweite ist bereits seit 12 Jahren Damenfriseurin. Aber der Einstellungsprozess ist wesentlich einfacher, als die Einstellung damals, 2016, von zwei syrischen Mitarbeitern.

      Und wo werden die anderen Stylistinnen eingesetzt?
      LC:
      Die zweite Dame habe ich einer Filiale eingesetzt, in der eine russisch sprechende Mitarbeiterin ist. Da wir viele Standorte mit russisch sprechenden Kolleg*innen haben, ist das ein großer Vorteil. Diese nehmen sich dann als Pate bzw. Patin jemandem an. Bei insgesamt 5 Leuten sind wir aber dann am Limit, um für eine gute Integration sorgen zu können.

      Wie bereitet man das Team auf eine solche neue Situation vor?
      LC:
      Unsere ukrainischen Mitarbeiterinnen sind von privaten Familien aufgenommen worden. Die unterstützen ungemein in der Kommunikation und darin, eine Verbindung herzustellen. Aber ich muss mein Team nicht allzu sehr auf so eine Situation vorbereiten. Für uns ist es normal ausländische Mitarbeiter anzustellen. Wir haben die ganze Welt zu Gast: Syrien, Iran, Irak, … Das sind tolle Leute, die durch die Flüchtlingswelle 2017 zu uns kamen.

      Gab es damals auch Patenschaften? Wer half hier beim Dolmetschen?
      LC: Die Friseure haben sehr schnell Deutschkurse absolviert.

      Ist das verpflichtend, um im Team Cordes arbeiten zu können?
      LC:
      Ja, ein Sprachkurs ist wichtig! Das lege ich auch den ukrainischen Mitarbeiterinnen nahe, durch einen Kurs die Sprachkenntnisse zu erwerben. Das ist die einzige Hürde bei uns. Ansonsten trainieren wir unsere Mitarbeiter auf Internationalität, Kollegialität und Nächstenliebe. Wenn wir uns dieser Herausforderung nicht stellen – unabhängig von der Ukraine - ausländische, internationale Menschen einzustellen, dann werden wir unsere Läden demnächst schließen können. Weil es keine deutschen Mitarbeiter*innen mehr gibt.

      Und die beiden starten Vollzeit?
      MW: Ja. Obwohl, sie mit kleinen Kindern nach Österreich gekommen sind. Ich hatte mich erkundigt, welche Stundenanzahl sie unter Vollzeit verstehen und sie meinten, dass so lange gearbeitet wird, wie es Kunden zu bedienen gibt – und wenn es bis 22:00 Uhr ist. Das ist eine komplett andere Einstellung, wie man sie von hier kennt.

      Wollen die beiden in Österreich bleiben?
      MW: Bei der einen Mitarbeiterin hatte der Mann die letzten Jahre im Ausland gearbeitet und er war bei der Einberufung nicht in der Ukraine. Das heißt, sie möchte mit ihrer Familie einen Neustart in Österreich. Bei der zweiten wird sich das noch zeigen.

      Gibt es einen Plan von deiner Seite, um das Ankommen und einen Job in einem neuen Land so angenehm wie möglich zu gestalten?
      MW:
      Natürlich habe ich meine Mitarbeiter*innen in mein Vorhaben eingeweiht. Sie haben sich begeistert gezeigt und sogar ein Übersetzungsprogramm als App besorgt. Im Team sehe ich kein Problem, weil ich bereits verschiedene Nationen habe. Das funktionierte auch super bei Mazen, der aus Syrien kam. Ich behandle alle Mitarbeiter gleich, was auch wichtig ist, da es ansonsten zu einem Ungleichgewicht im Team kommen kann. Deswegen gibt es bei allen neuen Mitarbeitern einen Rabatt für Kunden im Buchungssystem, damit sie sich rasch einen Kundenstamm aufbauen können. So haben alle etwas davon.

      Das heißt, der Mitarbeiter, der aus Syrien kam, ist immer noch im Team?
      MW:
      Ja, der ist mittlerweile mein Salonleiter und ich hoffe, dass er irgendwann mein Geschäft übernimmt. Er ist ein Vorzeigemitarbeiter. Er kam damals mit B1 Sprach-Niveau und hat schon mehr Wiener Schmäh als so mancher Wiener. Aber er hatte es 2016 nicht leicht. Damals war die zweite Bundespräsidenten-Wahl und das Thema „Flüchtlinge“ gesellschaftlich ein großes und leider politisch negatives Thema. Es hatte sogar Kunden gegeben, die sich gegen Flüchtlinge ausgesprochen haben, was mich sehr enttäuscht hat. Aber viele haben durch Mazen ihre Einstellung geändert.

      Wann hat es gestartet, dass Sie bewusst ein multikulturelles Team mit unterschiedlichem Knowhow zusammenzustellen?
      LC:
      Ich muss gestehen, ich bin da anfangs gar nicht so strategisch ran gegangen. Es ergab sich über die Auszubildenden. Wir haben jährlich 10-15 Friseur*innen im ersten Lehrjahr und da haben sich einfach immer mehr internationale Personen beworben. Nach 2015 bekamen wir sehr viele Bewerbungen von männlichen Friseuren z.B. aus Syrien oder dem Iran.

      Was bringen die syrischen oder iranischen Friseure mit in ihr Unternehmen?
      LC:
      Das waren junge Stylisten mit einem sehr gepflegten, coolen Style und tollem Talent. Der Friseurberuf ist in Syrien angesehen. Man schneidet mit Stolz Haare.

      Bewerben sich auch so junge Friseur*innen aus der Ukraine?
      LC:
      Im Schnitt sind die Bewerberinnen um die 38 Jahr alt, mit Ausnahme einer 21-jährigen.

      "Wenn man hier plötzlich mit „Weltoffenheit“ zum Werben anfängt, hat man vergessen, an welchem Ort man sich befindet."

      Haben Sie Business-Empfehlungen, wenn man geflüchtete Menschen anstellt?
      LC:
      Das ist ein sehr sensibles Thema. Wir sind hierzu wenig an die Öffentlichkeit gegangen. Denn, wenn ich das zum Thema mache, kommt oft die Frage: „Warum wird die Ukraine-Hilfe so positiv hervorgehoben und andere Fluchtbewegungen nicht?“
      Unsere Salons sind aber international und uns ist vollkommen gleichgültig, welche Religion, welches Land, welches Geschlecht, welche Sexualität, … Man muss aber auch sagen, dass Berlin eine Stadt ist, die den Quantensprung geschafft hat, spätestens seit Klaus Wowereit als Bürgermeister gesagt hat: „Ich bin schwul und das ist gut so!“. Wenn man hier plötzlich mit „Weltoffenheit“ zum Werben anfängt, hat man vergessen, an welchem Ort man sich befindet. Deswegen werden wir hierzu nichts „werbetechnisches“ umsetzen.

      Wir stellen aber fest, dass zunehmend ukrainische Kundschaft in unsere Salons kommt. Deswegen möchten wir Flyer erstellen, denn die suchen ihresgleichen, damit sie sich verständigen und austauschen können. Wir möchten deswegen sagen: „Hier können sich ukrainische Kunden die Haare machen lassen und sich in der Landessprache austauschen.“ Ich akquiriere sozusagen die Flüchtlinge als Kunden.

      Außerdem lasse ich gerade Informationsbroschüren aufbereiten, welche Sprachen meine Mitarbeiter*innen anbeiten. Ich möchte weg von mein*e Mitarbeiter*in ist aus Griechenland, Peru, Syrien, Türkei, Iran, Irak oder Ukraine. Ich möchte dorthin: Mein*e Mitarbeiter*in kann Kund*innen in folgenden Sprachen ein Haar-Service anbieten. Das ist ein USP. 

      Wird es da Sonderkonditionen geben? Oder bieten sie ein Stärken der Community zu stärken?
      LC:
      Wir werden zunächst einmal in diesem Jahr Junior-Hairdesign-Preise für ukrainische Flüchtlinge anbieten.

      Danke für das spannende Gespräch und alles Gute für Sie und Ihr Team!

      Wie schafft man es, Vorurteile bei Kund*innen abzubauen?
      MW:
      Ich habe zu Beginn zu Mazen gesagt: „Egal was ist, komm zu mir. Wenn dich jemand kränkt oder beleidigt, reagiere darauf nicht. Wir finden einen gemeinsamen Weg.“ Es gab eine Situation als Mazen gestartet hatte, dass ein Kunde sehr schlecht über Ausländer und vor allem Syrer gesprochen hat. Ich habe ihn dann überrumpelt und gesagt: „So und jetzt wird dich aber ein Syrer waschen!“. Der Kunde hat mich damals irritiert angesehen und nichts mehr gesprochen. Einen Monat später kam dieser wieder und entschuldigte sich für sein Verhalten. Es kommt eben auf den Menschen an und nicht auf die Nationalität.  

      Gibt es einen Unterschied in der Arbeitstechnik?
      MW: Ja, Mazen hat eine Locken-Föhntechnik mitgebracht, die wenden wir mittlerweile alle an. Er hat sich von uns etwas abgeschaut und wir von ihm. Das ist eben das spannende an unterschiedlichen Kulturen in einem Betrieb. Er war ein schon fertig ausgebildeter Friseur in Syrien, nur wurde diese Ausbildung bei uns nicht anerkannt. Dann hat er die ganze Lehre inklusive Berufsschule mit 28 nachgeholt.

      Braucht es ein Umdenken in der Branche, um auf mehr internationale Mitarbeiterinnen zu setzen?
      MW:
      Ja, auf jeden Fall. Für mich zählt der Mensch und ob dieser mit seinen Fähigkeiten in meinen Salon passt. Ich mache das nicht nur aus einem sozialen Charakter, ich bin auch Unternehmerin. Aber natürlich ist es irrsinnig schön zu sehen, wenn man einer Person in einer schwierigen Zeit unter die Arme greift und die sich selbständig entfaltet und erfolgreich weiterentwickelt.

      ---- Für Salons für Ukraine listen lassen ---- 

      Bereits 800 Salon im deutschsprachigen Raum sind bereit, ukrainische Friseur*innen eine Stelle anzubieten. Du bist ein*e Friseur-Unternehmer*in und möchtest geflüchteten ukrainischen Friseur*innen auch einen Job anbieten? Dann lass dich ► hier gratis listen.

      ---- Für Salons für Ukraine listen lassen ---- 

      Bereits 800 Salon im deutschsprachigen Raum sind bereit, ukrainische Friseur*innen eine Stelle anzubieten. Du bist ein*e Friseur-Unternehmer*in und möchtest geflüchteten ukrainischen Friseur*innen auch einen Job anbieten? Dann lass dich ► hier gratis listen.

      Im Interview mit Juliane Krammer
       

      Mariya, du bist im Moment in Deutschland und hast über JOKIRA.de und die Aktion ► Salons für Ukraine einen Platz zum Arbeiten und eine Unterkunft für dich und deine Familie gefunden. Weißt du schon, wann dein erster Arbeitstag ist?
      Mariya Todorova:
      Ich warte auf meine Green Card, die hoffentlich in den nächsten Tagen ankommt. Dann kann ich starten.

      Du bist Friseurin in der Ukraine und hast deinen eigenen Salon. Wie unterscheidet sich die Ausbildung zum System in Deutschland oder Österreich?
      MT:
      Ich habe insgesamt 7 Jahre studiert und mit einem Magister für Haar-Design abgeschlossen. Davon war ich 2 Jahre auf einem Kolleg und 5 Jahre auf der „University for Culture“ in Kiew.

      Das klingt spannend! Wählen viele Friseur*innen aus der Ukraine diesen Ausbildungsweg?
      MT:
      Wir waren eine Gruppe von 30 Personen in meinem Jahrgang. Die Ausbildung umfasst auch viel theoretisches Wissen wie Design, Farbe, Wirtschaft, Theater- oder Film-Geschichte, Make Up, Haar-Praxis, etc.

      Und wie vertieft man die Praxis-Fähigkeiten?
      MT:
      Ich war eine der besten Schülerinnen in meinem Jahrgang, deswegen habe ich neben der Universität, in einem Salon gearbeitet.

      Wie lange bist du schon Friseurin?
      MT:
      Es sind nun 12 Jahre.

      Wann war dein letzter Arbeitstag in der Ukraine?
      MT:
      Das war der 23.2. Mein Mann hatte damals vorgeschlagen, dass wir Urlaub machen. Wir sind mit meiner 10 Monate alten Tochter zu meinen Schwiegereltern gefahren. Am nächsten Tag gab es die ersten Explosionen. Dann ging alles schnell: Meine Freundin und ihr Sohn fuhren mit dem Auto nach Polen, um sich dort in Sicherheit zu bringen. Ich stieg mit meiner Tochter ein und wir fuhren los.

      Wo ist dein Ehemann jetzt?
      MT:
      Er musste in der Ukraine bleiben und hilft in der IT-Armee im Kampf gegen Russland.

      Hast du Mitarbeiter? Wo sind die im Moment?
      MT:
      Ich habe einen männlichen Mitarbeiter, auch er musste in der Ukraine bleiben.  

      Weißt du, ob es deinen Salon in Kiew noch gibt?
      MT:
      Ich habe Glück, dass mein Salon im Keller ist. Er besteht noch. Ich weiß, dass Personen dort sind, die sich verstecken und schützen, gemeinsam mit Hunden und einem Papagei.

      Du hast Arbeitsmaterialien und eine Schere mit dabei. Ist das deine, die du von zu Hause mitgenommen hast?
      MT: Nein. Da ich in der Annahme von zu Hause weggefahren bin, Urlaub zu machen. Dass meine Tochter und ich nicht mehr zurückkommen, war nicht geplant. In Polen waren viele Helfer und dort habe ich das Werkzeug erhalten, dass ich jetzt verwende.

      Wie geht es weiter?
      MT: Ich bin sehr glücklich, dass wir hier Schutz gefunden haben und, dass ich hoffentlich bald zum Arbeiten beginnen dann. Die Menschen hier sind so nett, sie unterstützen uns und haben ein großes Herz! Das hilft in dieser Situation sehr!

      Ich danke dir für das Gespräche und wünsche dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Lieber Joey, vor zwei Wochen hat dich Mariya über ► JOKIRA.de und die Aktion ► "Salons für Ukraine" kontaktiert. Du und deine Frau habt sie, ihre 10 Monate alte Tochter, Schwester und deren 13-jährigen Sohn bei euch aufgenommen. Wie geht es euch?
      Joey Bartelmeß:
      Wir sind gerade mit Mariya auf den Weg in unseren Salon. Heute wird sie uns für ein paar Stunden wie bei einem Praktikums-Tag begleiten. Leider warten wir immer noch auf die Grüne Karte, damit wir sie als Team-Mitglied einstellen können.

      Das heißt, die Behördenmühlen mahlen langsam?
      JB:
      Leider ja. Obwohl sie sich mit ihrem Reisepass ausweisen kann, zieht sich alles über zwei Wochen. Sobald Mariya bei uns angekommen war, haben wir uns um Anträge gekümmert. Die mussten wir bis zum nächsten Termin ausfüllen. Dort hätten wir die Dokumente bekommen sollen, wurden dann zur Auslandsbehörde geschickt und erst eine Woche später hatten wir einen Termin. Jetzt heißt es wieder warten. Ich verstehe nicht, warum die Bearbeitungszeit so lange dauert.

      Mariya spricht ukrainisch und englisch. Hat es da am Anfang Bedenken gegeben, dass das ein Problem bei der Arbeit werden könnte?
      JB:
      Nein, eigentlich gar nicht. Wir werden das natürlich beobachten, wie das von den Kunden angenommen wird. Jetzt lassen wir alles auf uns zukommen und dann werden wir sehen.
      Ich mache mir aber keine Sorgen. Mariya ist nett, freundlich und hat Erfahrung in ihrem Job. Es ist klar, dass sie jetzt noch ruhig und zurückhaltend ist. Man muss sich da einfach reinversetzen, wo sie gerade durchmuss. Wir geben ihr und auch den Kunden Zeit.

      Ihr habt euch ja auch eine tolle Idee einfallen lassen und einen Facebook-Aufruf gestartet, dass ukrainisch bzw. englisch-sprechende Kund*innen sich von Mariya bald die Haare schneiden lassen können …
      JB:
      Das kam super an – auf Social Media, aber auch abseits davon, sind wir positiv darauf angesprochen worden. Jetzt müssen wir abwarten, bis sie ihre Grüne Karte erhält und dann können wir nach außen treten und sagen „Los geht’s!“

      Im Gespräch mit Birgit Senger

      Wie läuft es im Moment bei Euch?
      Figen Erdogu:
      Im Moment verbringen wir viel Zeit mit Mitarbeitergesprächen. Wir sind stolz auf die vielen unterschiedlich starken Persönlichkeiten in unserem Team. Genau das macht unser Team so wertvoll.

      Filiz Erdogu: Wir haben eine schöne Tradition, Figen schreibt für jeden Mitarbeiter zum Firmenjubiläum eine persönliche Karte. Sie hat eine wunderbare Gabe für jeden die richtigen Worte zu finden. Jeder unserer Mitarbeiter*innen hat etwas ganz Besonderes. Das möchten wir auch in diesem Jahr noch mehr auf unseren Social Media Kanälen zeigen.

       

      Was bewegt aktuell eure Mitarbeiter*innen?
      Figen:
      Wir sind erstaunt, wie viele Sorgen auch junge Mitarbeiter*innen heute haben, die täglichen Nachrichten, Klimawandel, steigende Energiepreise und Krieg in der Ukraine machen auch ihnen Angst.
      Wir müssen die Ängste und Sorgen unserer Mitarbeiter*innen ernst nehmen.

      „Wir werden unsere Preise so anpassen, dass wir die Gehälter aller Mitarbeiter um 5% erhöhen können.“

      Wie geht man damit als Chefin um?
      Filiz:
      Als Arbeitgeber sind wir verpflichtet, uns zu überlegen, wie wir die Gehälter anpassen können, sodass die Inflation unsere Mitarbeiter nicht zu hart trifft. Wir werden unsere Preise so anpassen, dass wir die Gehälter aller Mitarbeiter um 5% erhöhen können.

      „Wir sprechen nicht aktiv über Preiserhöhung“

      Wie kommuniziert ihr das gegenüber den Kunden*innen?
      Figen:
      Als Team haben wir beschlossen, nicht aktiv über Preiserhöhung zu sprechen. Wenn wir an der Kasse gefragt werden, ob wir unsere Preise erhöht haben, legen wir Wert darauf zu sagen „Wir haben unsere Preise angepasst.“

      Worauf legt ihr besonderen Wert?
      Filiz:
      Großzügigkeit ist unser Mantra. Wir sind in vielem bereit, zu teilen. Wir leben nach dem Motto: „Man muss sehen, dass es allen gut geht, dann geht es auch mir gut.“

      Macht sich Corona an euren Umsätzen noch bemerkbar?
      Figen: Nein, tatsächlich gar nicht. Wir hatten einen sehr guten Januar und auch Februar. Unsere Umsätze sind immer konstant.

      "Wir haben immer eine Warteliste, mit der wir freigewordene Kundentermine schnell wiederbesetzen können."

      Habt ihr keine Kundentermine, die wegen Krankheit oder Quarantäne abgesagt werden?
      Filiz: Schon, aber wir haben immer eine Warteliste, mit der wir freigewordene Kundentermine schnell wiederbesetzen können.

      "Vor allem die Ukrainerinnen sind modeaffin und haben einen Sinn für Ästhetik."

      Gibt es Ratschläge für Kolleg*innen, die auch geflüchtete ukrainische Friseur*innen einstellen wollen?
      JB
      : Ich möchte den anderen Kollegen sagen, dass das bisschen auf die Ämter rennen und das Vorfinanzieren – es sind ja doch 4 Personen, die zusätzlich bei uns sind – nicht abschrecken soll. Ich bin davon überzeugt, dass das irgendwo wieder zurückkommt. Das ist eine riesige Chance für Friseur-Unternehmer, wenn man ein gut laufendes Geschäft hat, das man wachsen lassen möchte.
      Vor allem die Ukrainerinnen sind modeaffin und haben einen Sinn für Ästhetik. Mit so einer Mitarbeiterin kann ich eine weitere Klientel ansprechen – auch aus der ukrainischen Community - die Lust haben, andere Looks auszuprobieren. Wenn das mit Mariya funktioniert, kann ich mir vorstellen, noch eine weitere geflüchtete Friseurin aufzunehmen.

      Vielen Dank für das Gespräch! Ich wünsche euch allen alles Gute für die Zukunft!

       

       

      Mariya hat ihre Stelle bei J.P. Hairdresser über die Friseurjob-Plattform JOKIRA.de gefunden. Du bist ein*e Friseur-Unternehmer*in und möchtest geflüchteten ukrainischen Friseur*innen einen Job anbieten? Dann lass dich ► hier gratis listen.

       

       

      Klimawandel-Ängste! Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit bei ERDOGU‘s?
      Figen: 
      Nachhaltigkeit sehen wir mittlerweile nicht mehr als Trend, sondern als das Bewusstsein unserer Gesellschaft, ihr Konsumverhalten reduzieren zu wollen.

      Wir sind beide Mütter und machen uns Gedanken darüber, wie wir unsere Kinder erziehen. Welche Werte möchten wir weitergeben? Welche Zukunft wünschen wir uns für sie? Gerade durch Corona wurde uns doch allen klar, dass jeder etwas tun kann. Natürlich jeder nach seinen Möglichkeiten. Vieles, was im Privaten schon gemacht wird, Müll trennen, Kleidung aus recycelten Materialien kaufen, weniger Plastik verwenden, Pfandsysteme nutzen, möchten wir auch in unserer Arbeitswelt integrieren.

      Und wie macht ihr das?
      Filiz: Wir haben vor einem Jahr unser Produktsortiment mit Authentic Beauty Concept erweitert. Dafür haben wir uns entschieden, weil zum einen Produkt und Konzept sehr gut zu uns passen, aber vor allem, weil uns die Menschen begeistern, die voll und ganz die Marke leben. Das zeigen auch Details, wie die  Refill Bar, die wir seit Anfang des Jahres in unserem Salon in Gießen etabliert haben.

      „Vor allem unsere jungen Mitarbeiter*innen finden Refill gut.“

      Wie wird das Angebot angenommen?
      Figen:
      Sehr gut. Wir merken, dass nicht nur wir uns, sondern auch unsere Kunden*innen, sich viel mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Viele möchten mit ihrem Konsumverhalten auch gleichzeitig etwas Gutes tun. Vor allem unsere jungen Mitarbeiter*innen finden Refill gut. Man merkt, sie fühlen sich verstanden, daher werden wir die Refill Bar auch im Salon in Bad Nauheim aufnehmen.

      Die Nachfrage von Friseur*innen nach Refill Produkten gibt es doch schon länger. Oft wurde argumentiert, man könnte nicht sicher sein, dass die Shampooflaschen, die wieder aufgefüllt werden, gründlich ausgespült sind etc. Wie sind eure Erfahrungen?
      Filiz: Das System funktioniert sehr gut. Die Kunden*innen achten darauf, dass die Flaschen sauber sind UND, dass sie wieder randvoll aufgefüllt werden (lacht). Man wird sicherlich auch an der Refill Bar was finden, was man optimieren kann. Die Tatsache, dass wir den Plastikkreislauf schließen, anstatt ihn zu erweitern, macht die Refill Bar um so vieles besser als alles, was uns bisher angeboten wurde.

      In welcher Beziehung wünscht ihr euch noch bessere, umweltschonendere Produkte für Friseur*innen?
      Figen:  Wir haben im Team schon oft über Alternativen zu Plastikhandschuhen und Alufolie diskutiert. Was wir in den letzten Monaten durch die Hygienemaßnahmen an Plastikhandschuhen verbraucht haben, war wenig erfreulich. Da wir viele Blondkund*innen haben, nutzen wir aufgrund der besseren Aufhellungskraft noch immer Alufolie. Sind aber auch hier auf der Suche nach Alternativen.

      Ihr Lieben, ich danke euch für das Gespräch und wünsche weiterhin viel Erfolg!

      Joey Bartelmeß hat sich auf der Friseurjob-Plattform JOKIRA.de als "Salons für Ukraine"-Partner listen lassen und Mariya als neue Mitarbeiterin aufnehmen können. 

      Du bist ein*e Friseur-Unternehmer*in und möchtest, so wie Joey, geflüchteten ukrainischen Friseur*innen einen Job anbieten? Dann lass dich ► hier gratis listen.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger
       

      Du produzierst Haarbilder und Haarschmuck aus Echthaaren - warum?
      Alex Moser: Nachdem ich bei den Austrian Hairdressing Awards mehrmals die Kategorie Avantgarde gewonnen hatte, buchte mich das Wiener Kaufhaus „Steffl“ als Künstler für die Auslagendekoration. Daraufhin habe ich angefangen, mich mit der Geschichte der Kunst aus Haaren zu beschäftigen, habe mir in Museen Schmuckstücke speziell aus dem Viktorianischen Zeitalter angeschaut und diesbezüglich recherchiert. Hast du gewusst, dass es im 19. Jahrhundert eine eigene Sparte für Haarkunst gab und dass es um 1880 in Wien ca. 100 eingetragene Haarkünstler gegeben hat?

      „Um 1880 gab es in Wien ca. 100 eingetragene Haarkünstler.“

      Wow, nein. Was haben die gemacht?
      AM
      : Erinnerungsstücke und Haarbilder. Zu diesen Künstlern konnte man seine eigenen Haare bringen oder die von Verstorbenen und sich daraus Erinnerungsstücke anfertigen lassen. Als es noch keine Fotografien gab, war das eine Möglichkeit des Andenkens. Der Überbegriff „Klosterarbeit“ ist heute noch geläufig. Solche Arbeiten findet man meistens im religiösen Zusammenhang mit Madonnenfiguren und Kunstblumen in Schaukästen oder in Bilderrahmen.

      Raphaela Kirschnick im Gespräch mit Farb-Visionär Guy Tang, Haircolor Visionär, Musikkünstler, Super Influencer mit 2,2 Mio. Insta-Followern und eigener Haarfarbmarke #mydenitity.

      Guy, vor 5 Jahren hast du auf der Top Hair Messe eine Massenhysterie ausgelöst, deine deutschen Fans standen stundenlang an, um ein Selfie mit dir zu ergattern - welche Erinnerungen hast du an Deutschland?
      Guy Tang:
      Ich habe so viele gute Erinnerungen an Deutschland, wie diese riesige Bühne und den langen Catwalk, auf dem meine Models liefen. Es gelingt mir immer, meine Reisen zu genießen und dabei noch so viel über mich und meine Möglichkeiten zu lernen, um meine Leidenschaft noch weiter zu vertiefen. Während meiner Welttournee kam ich mehrmals im Jahr nach Deutschland und von jedem Mal nehme ich unglaublich viele Eindrücke mit. Ich liebe es, neue leidenschaftliche Hairstylisten kennenzulernen und die Marke, die ich geschaffen habe, mit allen zu teilen.

      „Ich platziere Haarfarben so, dass sie eine Geschichte erzählen“

      Du warst der erste, der im großen Stil richtig knallige Farben ästhetisch als Gesamtlook konzipiert hat. Erst danach kamen Trends wie Rainbow Colors und Mermaid Look. Welche Looks liebst du aktuell?
      GT:
      Danke! Es geht mir vor allem darum, wie ich Farben miteinander verschmelzen lasse, um Harmonie zwischen den Tönen zu schaffen. Ich verwende Farben, um eine natürliche Bewegung im Haar zu kreieren, und platziere sie so, dass sie eine Geschichte erzählen. Deshalb teile ich auf meiner Plattform alle meine Looks mit einfach anzuwendenden Techniken und allen meinen Formeln zum Nachmachen.

      Welches sind deine Lieblingstöne?
      GT:
      Wenn ich mich frei kreativ entfalten kann, sind meine persönlichen Lieblingsfarben Kupfer- und Rottöne. Grundsätzlich liebe ich es, mit allen Farben zu arbeiten.

      Du hast deine eigene Haarfarbe entwickelt, #mydentity. Wie fühlt sich das an?
      GT:
      Ich habe die Marke Guy Tang #mydentity gegründet, um kreativere Töne und damit auf eine vollständigere Farbpalette zugreifen zu können. Jetzt möchte ich die Marke jedes Jahr weiterentwickeln und wachsen lassen. Ich wollte eine Haarfarbmarke mit einem schlagenden Herz und emotionsgeladener Kultur. Sie ist mein Baby, ich habe ihr Leben eingehaucht und jede einzelne Nuance ist für mich etwas ganz Besonderes. Meine emotionale Bindung zu den Produkten ist so stark, dass ich wirklich jede Sekunde, Minute, Stunde, Tag und Woche meines Lebens daran denke und das, seit ich die Marke gegründet habe.

      „Als Künstler musst du dich wie ein Macher fühlen und darauf stolz sein dürfen.“

      Was war die Motivation für deine eigene Farbe?
      GT:
      Ich wollte eine Farblinie haben, die mehr als nur eine Farbtube ist. Mit #mydentity möchte ich eine Kultur schaffen, die durch echte Lebenserfahrungen gestärkt wird. Als Sänger-Songwriter geht es mir um Poesie und Storytelling und meine Farbe soll die gleiche emotionale Verknüpfung kreieren, wie ich sie mit Musik habe.

      Als Künstler musst du dich wie ein Macher fühlen und darauf stolz sein dürfen.

      Was wolltest du besser machen als das, was es schon gab? Was hast du vermisst?
      GT
      : Ich fand es schon immer schwierig,Roségold und Silber zu kreieren. Jetzt habe ich ein Produkt, dass es leicht macht, solche Nuancen mit einer Tube Farbe zu färben.

      Auf welche Produktentwicklung bist du besonders stolz?
      GT:
      Am meisten bedeuten mir Kollektionen mit einem tieferen Sinn. Ich liebe meine kommende Naked-Kollektion, weil sie uns auffordert, ehrlich und real mit uns selbst zu sein.

      Die Wicked-and-Shadow-Ash-Kollektion findet Licht in der Dunkelheit. Die eigens dafür kreierte Farbserie gibt dir die Kraft, dein eigenes Licht und deine innere Stärke zu kontrollieren. Aber so richtig besessen bin ich von den SuperPower Direct Dye Shades, denn hier geht es um deine eigenen Stärken. Da ich ein riesiger Comic-Fan bin, habe ich mit dieser Serie den größten Spaß. Ich habe mir ein SuperPower-Tattoo auf meinen Arm stechen lassen und in meinem SuperPower Song verleihe ich dieser unglaublichen Bedeutungskraft Ausdruck.

      „Ich stehe voll auf aktivistische Farbtöne…“

      Was sind deine persönlichen Lieblingstöne?
      GT:
      Ich stehe voll auf aktivistische Farbtöne wie Kupfer, Mint, Grün und Gelb. In letzter Zeit trage ich allerdings viel orangefarbene Kleidung, also ist Orange meine aktuelle Lieblingsfarbe.

       

      Klosterarbeiten aus Haaren sind heute nicht mehr so verbreitet. Gibt es da einen Markt?
      AM
      : Soweit ich weiß, bin ich der Einzige, der das in diesem „Ausmaß“ betreibt, ich kenne lediglich einen Kollegen in der Schweiz, der das in ähnlicher Qualität macht und mit dem ich mich schon ausgetauscht habe. Es gibt Leute, die beispielsweise Armbänder aus Pferdehaaren herstellen, zur Erinnerung an ihr Lieblingspferd. Bei menschlichem Haar aber benötigt es sehr viel Feingefühl.

      Welche Haare verwendest du?
      AM:
      Ich benutze ausschließlich Echthaar. Früher habe ich mit Extensions gearbeitet, die zum Teil eingefärbt waren. Mittlerweile verwende ich die abgeschnittenen Zöpfe meiner KundInnen, am liebsten mit der Naturhaarfarbe.

      Was brauchst du für eines deiner Kunstwerke?
      AM:
      Zöpfe in der Länge von 20-25 cm oder länger, eine Stricknadel und Draht.

      Wie startest du ein Projekt?
      AM: Zuerst habe ich eine vage Idee, in welche Richtung es gehen könnte. Inspirationen finde ich oft in alten Haarbildern. Dann entwickelt sich eine Grundidee. Ich fange einfach an und lasse mich treiben. Aber auch wenn es dann von allein anfängt, eine Form anzunehmen, ist es wichtig, einen Plan zu haben. Um gleiche Blüten und Blätter zu bekommen, muss man viel rechnen und die weiteren Schritte gut planen. Meistens mache ich die Blätter und Blüten zuerst und setze sie dann zu größeren zusammen.

      Die Farbpalette der 2020er Jahre, was darf nicht fehlen?
      GT:
      Es kommt wieder viel Wärme zurück. In den 2010er Jahren haben wir gegen warme Töne angekämpft, alle stürzten sich auf kühle Aschtöne. Jetzt wünschen sich alle mehr Gold- und Kupfertöne. Wie auch immer, das Schöne ist doch, dass es noch immer genügend Menschen gibt, die kühle Töne lieben, so gleicht sich das alles aus.

      Deine neuesten Töne sind sehr konträr: Pastelltöne (Loverboy, Heartbreaker) und Grautöne (Night Warrior, Titanium Shield). Was hat Sie zu dieser Entwicklung inspiriert?
      GT:
      Loverboy ist ein neuer Farbton in meinem SuperPower-Arsenal und einer meiner Favoriten. Es ist ein pastelliger, zarter Nude-Rosé-Ton, der wunderbar tragbar und weich ist. Titanium Shield ist die perfekte silbern-irisierende Direktfärbung. Night Warrior ist die beste schwarze Direkt-Coloration, die du dir vorstellen kannst, das gibt unendliche Freiheit. Heartbreaker ist ein romantischer Farbton. Unsere Superpower-Serie deckt damit so ziemlich alle Farb-Wünsche ab, jetzt macht Kreativsein um so viel mehr Spaß.

      Wenn du zaubern könntest, was würdest du dir noch auf dem Farbmarkt wünschen? Was fehlt noch?
      Wir bereiten uns darauf vor, in diesem Jahr weitere Farben auf den Markt zu bringen, auf die ich sehr gespannt bin. Stay tuned!

      Welche prominenten Farbstile gefallen dir aktuell am besten?
      GT: I
      ch bin so begeistert darüber, dass Kendell Jenner sich für Copper Red entschieden hat. Dieser Farbton sieht an ihr wunderschön aus.

      „Menschen werden sich Farben zuwenden, die sie bisher eher nicht mochten…“

      Welche Farbtrends erwartest du für die nächsten Jahre?
      GT:
      Menschen werden sich Farben zuwenden, die sie bisher eher nicht mochten. Sie werden anfangen zu lieben, was sie bisher hassten. Denn zurzeit passiert so viel um uns herum, das wird dazu führen, dass Menschen schätzen lernen, was sie bisher für selbstverständlich hielten.

      Wie hat sich der Lockdown auf dich ausgewirkt?
      GT:
      Meine Haare sind durch den Lockdown länger gewachsen als je zuvor, und ich liebe das. Jetzt lerne ich so viel über Leben mit langen Haaren, dass ich plötzlich viel mehr Verständnis für meine Kund*innen und Model habe.

      „… so wird aus purem Service plötzlich eine tiefere Bindung.“

      Wie hat sich der Lockdown auf die Farbdienstleistung ausgewirkt?
      GT:
      Unsere Farbdienstleistungen und das Timing haben sich verändert.
      Wir wissen viele Dinge heute mehr zu schätzen und das hat Auswirkungen darauf, wie wir Haar behandeln und es lässt uns jede Minute mit unseren Kunden wirklich genießen. Dadurch intensivieren sich Beziehungen, so wird aus purem Service plötzlich eine tiefere Bindung.

      Welchen Rat gibst du Hairstylist*innen?
      GT: T
      ue das, was dich glücklich macht. Nicht jeder Tag ist gleich gut, also ist es wichtig, dass man genießt, was man tut, geduldig bleibt und jeden Moment ausschöpft, in dem man ist.

      Wie viele Stunden verbringst du jeden Tag auf Instagram oder anderen Social-Media-Kanälen?
      GT:
      Ganz ehrlich! Ich verbringe viel Zeit auf Social Media, weil es für mich wichtig ist, all die vielen Fragen an mich zu beantworten. Ich liebe es auch Filme zu streamen und Musik zu hören. Es ist doch super wichtig im Leben Balance zu halten. So sehr ich Haare liebe, liebe ich die Musik. Außerdem bin ich ein großer Foodie. Gutes Essen genieße ich sehr, genauso wie meinen Workout im Fitnessstudio. Und zum Abschluss kuschle ich mit meinen Welpen im Bett, schlafe ein und träume.  

      Guy, Thank you for this inspiring talk, I am looking forward to seeing you again on one of your upcoming Shows.

      Die Blüten – werden die geknüpft oder gehäkelt?
      AM:
      Man könnte eher sagen, verwebt. Es gibt spezielle Techniken, die ich über die Jahre recherchiert und trainiert habe. Im Prinzip werden einzelne Haarsträhnen von ca. 5 – 10 Haaren Strähne für Strähne über die Nadel geschwungen und mit dem Draht und verdreht.

      „Ich forme und fixiere die Haarwerke mit heißem Dampf.“

      Wie wird alles final fixiert?
      AM: 
      Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, wie die Kunstwerke lang halten können. Früher benutzte man dafür Hasenleim. (Tierleim,sog. Warmleim, der wiederholt erwärmt und immer wieder gelöst werden kann, Anm.). Ich forme und fixiere meine Haarwerke mit heißem Dampf. Die Haare werden über die Stricknadel gearbeitet und mit heißem Dampf gedämpft. Wenn die Nadel rausgezogen wird, behält das Haar seine Form und einen schönen Glanz. Die Haarteile sollten danach nicht mehr nass oder feucht werden und auch nicht in die Sonne, um nicht auszubleichen. Sie sind sehr delikat.

      Verkaufst du deine Kunstwerke und wie schaut es mit Auftragsarbeiten aus?
      AM:
      Ich habe die Haarbilder anfangs nur für mich gemacht und für Instagram. Mittlerweile habe ich einen Etsy Store, auf dem man die Haarbilder und Hairpieces anschauen und natürlich kaufen kann. Und nachdem ich das erste Bild verkauft habe, das ging nach Amerika, bin ich natürlich auch neu motiviert. Für Auftragsarbeiten bin ich offen, gern können mir Leute ihre Haare vorbeibringen und sie bekommen bei mir ein ganz spezielles Andenken, zB. für eine Hochzeit oder ähnliches. 

      Rückblickend auf die Zeit der Hairdressing Awards. Du bist Hall of Fame Member, weil du dreimal die Kategorie Avantgarde gewonnen hast - was haben die HDA’s gebracht?
      AM:
      Die Hairdressing-Awards haben geholfen, mir einen Namen zu machen, wodurch letztlich auch der „Steffl“ auf mich aufmerksam geworden ist. Bei den Hairdressing Awards war für mich immer der kreative Aspekt das Besondere und ich mochte es, für die Awards eine neue Kollektion zu machen. Seit Social Media, da bin ich ganz ehrlich, bekomme ich die Attention auf andere Art.

      Hast du dich aus dem täglichen Frisiergeschäft zurückgezogen?
      AM: Nein, ich bin nach wie vor Friseur, ich werde auch immer Haare schneiden. Im Moment arbeite ich zweimal die Woche als Freelancer bei MINUSPLUS in Wien. Für den Hauptberuf eignet sich die Haarkunst nicht. Aber wenn du mich fragst, wo es da mal hingehen könnte, dann würde ich schon ganz gern etwas für Lady Gaga machen oder eine SiFi Filmproduktion. Es gibt schon ein Projekt in dieser Richtung, an den dem ich gerade arbeite, aber darüber darf ich leider noch nicht reden.

      Dann wünsche ich dir auf diesem Weg dahin alles Gute und erfreue mich an deinen Kunstwerken  - einen Eindruck davon gibt es HIER ►Contemporary HairArt by Alexander Moser!

      Was vor ein paar Jahren noch ein wenig fragwürdig als "erdbeerblond" bezeichnet wurde, nennt der L'Oréal Professionnel Ambassadeur Eric Zemmour einfach #peach! Diesen Frühling ist Peach Time! Wir sind verliebt in die mädchenhaften Pfirsichstyles!

      Wir fanden den #grannyhair-Hype schon ziemlich ziemlich cool! Der neueste Tricolor-Style aus dem Hause Matrix toppt aber alles! Der Übergang vom weißblonden Haaransatz zu #grannyhair in der Mittellänge und zu den schwarzen Haarspitzen wirkt fließend, natürlich und ultra mysteriös. 

      Wichtige Tipps für den Tricolor-Look verrät uns Reinhard Dietrich(Matrix Education Coordinator): "Für ein Platinblond muss die Ausgangsbasis ein sehr, sehr helles Gelb sein, danach wird das Haar abmattiert bevor es Grau gefärbt wird, erst dann geht es zur eigentlichen Farbe. Das Verschmelzen der Farben gelingt am Besten, wenn die hellste Farbe zuerst gefärbt wird und dann der dunklere Farbton mit den Fingern in den helleren eingearbeitet wird! Dadurch entstehen schöne Verschmelzungen. Dieser Platinblond-Grey-Schwarz-Look ist für alle geeignet, die ein Statement setzen möchten - er zieht einfach Aufmerksamkeit auf sich! "

      Alle Jahre wieder kürt Pantone die Farben des Jahres. Die Farben 2021 sind Illuminating gelb und Ultimate Gray grau. Die Farben vermitteln eine besondere Botschaft nach dem Corona überschatteten letzten Jahr: Die Geschichte der beiden Farben erzählt von tiefer Bedachtsamkeit mit sonnigem Ausblick – ein Zusammenspiel von Kraft und Hoffnung.

      Der bevorstehende Frühlingsbeginn, die Öffnung der Salons und das damit verbundene Leben, dass im Friseuralltag wieder einkehrt kann auch farblich inszeniert werden. Dabei darf man gerne trendy sein und die Farben des Jahres 2021 im Salon zum Leben erwecken. 

      Die schönsten und trendigsten gelb-grauen Items haben wir für euch, den Salon, das Styling und die Haare zusammengestellt. 

      Illuminating im Salon

       

      Aufhellungsprozess Mittelstück, Längen und Spitzen

      SilkLift Strong im Wechsel mit►Topchic 60ml Lotion 12% + 30 ml 11N + ►@PurePigments 5 Tropfen Pures Gelb auftragen

      Toning

      Colorance 50 ml Lotion + 25 ml 10BB

      Verlaufender Ansatz

      ►Essential Neutral & Nostalgic Bright Farbpalette

      Mit Corn Paper Topchic 40 ml Lotion 6% + 20 ml 8N@GB + @Pure Pigments 5 Tropfen Pures Gelb auftragen

      Technik: Vitamin Yellow

      ►Elumen Play 60ml @CLEAR + 10 ml @YELLOW

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Die Geschichte der Haare und den Kult darum, gibt es seit vielen Jahrtausenden. Wie bricht man das Thema auf eine einzige Ausstellung runter?
      Clemens Gatzmaga: Allgemein kann das Thema Frisuren aus so vielen spannenden Blickwinkeln betrachtet werden: Politik, Gender, Schönheitsideale, … es ist ein unglaublich großes Thema. Wir haben uns dagegen entschieden, die Geschichte chronologisch zu erzählen - man fängt an bei den Ägyptern und arbeitet sich die Zeitachse entlang – sondern wir leiten anhand großer Köpfe durch die Ausstellung.

      Welche großen Köpfe sind mit dabei?
      CG:
      Mit Kult-Köpfen wie Angela Merkel, Andre Agassi, Frida Kahlo oder fiktive Figuren wie Pippi Langstrumpf, … können die Besucher in die Story eintauchen. Dabei arbeiten wir Fragen auf: Wie beeinflusst die Geschichte die Frisur? und Wie beeinflusst die Frisur die Kultur-Geschichte?
      Die Besucher kennen die Menschen bzw. deren Köpfe, man geht in diesen Raum und findet Geschichten dazu. Wir haben dafür drei Bereiche geschaffen: Erstens, die Menschen, die die Frisuren tragen. Zweitens, das Thema Kunst zu diesen Frisuren und der dritte Bereich mit dem Schwerpunkt „Werkzeuge“ befasst sich mit der Handwerkskunst zu den prägnanten Looks.

      Wie kann ich mir die Aufarbeitung von Pippi Langstrumpfs Hairstyle vorstellen?
      CG: Wir beleuchten folgendes: Was haben diese zwei Zöpfe zu bedeuten? Warum trägt Greta Thunberg diese Pippi Langstrumpf Frisur? Welche Metaphern spielen da eine Rolle?

      "Frida Kahlo ... hat ihrem Mann mit dem Haare abschneiden gedroht: „Entweder du bist jetzt artig oder ich schneide mir meine Haare ab!“"

      Gibt es besondere Highlights, die hier aufgearbeitet werden?
      CG:
      Britney Spears hat sich 2007 die Haare abgeschnitten. Die Medien haben geschrieben, dass das ein Akt der Verzweiflung war. Man kann aber auch behaupten, dass dieser Moment ein Akt der Ermächtigung war. Da gibt es noch eine Menge historischer Beispiele, wie Frida Kahlo. Sie hat ihrem Mann mit dem Haare abschneiden gedroht: „Entweder du bist jetzt artig oder ich schneide mir meine Haare ab!“

      Mit der neuen Serie Hair Chronicles ergänzt das Modelabel KIMHĒKIM seine Obsessions-Kollektion um Kleidungsstücke und Accessoires, für die Tonnen von Haar-Extensions verarbeitet wurden. Auf diese stieß ein Mitarbeiter des Labels in einem alten Perückengeschäft in Seoul – sofort war die Idee für die Serie geboren. Ob Krawatten aus schwarzem Langhaar, Bustiers aus blonden Zöpfen oder braun gelockte Kleider, überrascht wird mit ausgefallenen Looks, für die mit sämtlichen Haarfarben und Texturen experimentiert wurde. Besonders originell: Handschuhe mit überlangen „Haarfingernägeln“. Noch dazu gibt's eigene Haarklips der Marke, die sich sowohl im Haarstyling der Models, als auch in den Kollektionsteilen wiederfinden. Ansonsten sind die Haarstyles - wenig überraschend - minimalistisch gehalten.

      Von Balenciaga zum eigenen Store

      Zwei Jahre lang arbeitete Designer Kiminte Kimhekim für das Luxuslabel Balenciaga, bevor er 2014 sein eigenes Modelabel gründete und 2020 einen Flagship-Store in Seoul eröffnete. Die Hair Chronicles-Serie präsentierte er Anfang März bei der Pariser Fashion Week.
       

      KIMHĒKIM I Fall/Winter 2022 Collection I Obsession N°4 ‘Hair Chronicles

      "Jeder Frühling birgt neue Chancen für besondere Beautytrends. Für die Trendlooks 2018 wollte ich eine exquisite, feminine, raffinierte Farbe auf der Colorful-Hair-Palette, die unbändige Bewegungen im Haar bestmöglich zum Ausdruck bringt. Peach ist mutig, leuchtkräftig und zaubert einen fulminant frühlingsfrischen Teint ins Gesicht. Am besten funktioniert die Farbe mit gesmoothten Kanten, egal wie lange das Haar ist. Der Farbton wird mit Locken, Wellen oder einem sanft destrukturierten Bob-Cut einfach unwiderstehlich. Toll wirkt Peach aber auch in den Haarlängen, ein schicker Undone-Zopf geflochten und fertig ist die Eyecatcher-Frisur", so der französische Topstylist.

      BOHÈME BY ELISA GARGAN GIOVANNONI

      Der Hauptvorteil dieser eher klassisch inspirierten Friseurstuhl-Kollektion besteht in ihrer Vielseitigkeit, dank derer ein Bereich mit Leichtigkeit in angenehmem Gleichgewicht zwischen Moderne und Tradition geschaffen werden kann.
      Das Design der Sessel sieht dreierlei verschiedene Sitzmöglichkeiten vor, die frei miteinander kombiniert werden können.

      In den Trendfarben des Jahres wurden drei unterschiedlich, miteinander kombinierbaren Modelle entworfen. Freilich gibt es die Serie ergänzend Wandborde, Arbeitstische und Waschsessel.

      ►  Gibt's bei FRIKOS Einrichtungen für Friseure und Kosmetiker GmbH  www.frikos.eu

      Vintage Yellow Color Melt - das Styling

      Step 1 | Ziehe einen leicht versetzten Seitenscheitel und trage StyleSign Soft Volumizer auf das Haar auf.

      Step 2 |  Föhne das Haar mit einer Rundbürste mit großen Borsten trocken, um sicherzustellen, dass die Spitzen versiegelt und gepflegt sind.

      Step 3 | Sprühe StyleSign Twist Around auf jede Sektion.

      Step 4 | Style das Haar in einem natürlichen Look mit dem größten Lockenstab. Arbeite in einem 45-Grad Winkel, beginne am Oberkopf und arbeite dich nach unten.

      Step 5 | Trage kopfüber StyleSign Dry Boost auf und schüttele die Haare mit den Fingerspitzen aus.
       

      Woher sind die Kunstwerke?
      CG: Die Künstlerinnen kommen aus Europa und die Werke haben alle Formen. Es gibt Öl-Bilder, Collagen, Video-Installationen sowie Skulpturen.

      Woher kommen die ausgestellten Werkzeuge?
      CG: Wir haben einen Grundstock an Stücken und dann gehen wir noch in bestehenden Sammlungen rein. Tondeo hat eine Sammlung an Scheren oder Wella eine ganz große historische Ausstellung, die man in Darmstadt aktuell sehen kann.

      Woher kommt das ganze Fachwissen, das für das Friseum erarbeitet wurde?
      CG:
      Susanne Wernsing ist Historikerin und freiberufliche Kuratorin. Sie beschäftigt sich mit Körperpolitik. Mirrianne Mahn ist Referentin für Diversitätsentwicklung und hat im Historischen Museum in Frankfurt eine Ausstellung kuratiert mit dem Titel „Me, my hair and I“, wo es um die politische Bedeutung von Afro-Haar geht. Die beiden haben unter dem professionellen Blickwinkel Ausstellungsstücke bewertet und dazu Texte verfasst, warum diese Werke ausstellungswürdig sind. Das war der professionelle kuratorische Part. Da das Projekt mit der Prämisse gestartet hat, demokratisch zu sein, gab es außerdem ein Publikums-Voting mit drei Werken, die gewählt wurden. Eine Branchen-Jury mit Personen wie Suzan Schlag von L’Oréal, Carsten Thamm-Walz, der Mann von Udo Walz und imSalons Chefredakteurin Raphaela Kirschnick gab es eine zusätzliche Bewertung der Kunstwerke aus Branchen-Sicht.

      Warum muss man ins Friseum kommen?
      CG:
      Ich persönlich finde, dass das Thema Frisuren einen Raum für Diskussion bietet: Zum Beispiel, die Frau, die sich in den 20ern die Zöpfe abschnitt und die Welt schrie auf oder das Afro-Haar, das in den 60ern das Civil Rights Movement unterstützt hat: Dieses knallharte, ernste historische Haar-Wissen sowie der spielerische, humorvolle Zugang sind es Wert, ins Friseum zu kommen. Ein Kunstwerk namens „Human Hair collected by South African Barbershops“ ist super beeindruckend: Da hat eine Künstlergruppe in Barbershops Afro-Haar gesammelt und das in einem 3m Durchmesser großen Kreis auf einen Haufen gelegt. Da kann man unglaublich darüber diskutieren, weil es historische Bezüge aufmacht, die in die dunkelsten Zeiten zurückführen und dann wiederum gibt es eine Künstlerin, die hat eine Beinhaar-Perücke gemacht hat.


      Making Of

      In Illuminating und Cool Gray gehüllt

      Schneideumhänge gehören zur Grundausstattung eines Salons. Wer keine Lust mehr hat auf Schwarz, kann hier bewegte Farbtupfer setzen.  Den Schneideumhang Classic zeichnet sich für Friseure aber vor allem auch Kunden wegen ihrer Atmungsaktivität und dem Tragekomfort aus. 

      ►  Gibt's bei Trend Design www.trend-design.eu

      Wie sieht eine Beinhaar-Perücke aus?
      CG:
      Man kann sich das vorstellen, wie einen Socken. Diese Beinhaar-Perücke beleuchtet den ganzen Fetisch des Rasierens. Wir haben hier ein Thema das Spaß macht, wo man diese spielerischen Aspekte von Haaren in Form von Kunst erlebt. Das gab es in dieser Form noch nie. Deswegen muss man ins Friseum kommen.

      Wird das Friseum weiterziehen?
      CG:
      Wir hoffen, dass das klappt. Auf alle Fälle kann das Friseum aber auch digital besucht werden. Gerade bei den Jungen ist es so, dass die gewohnt sind, dass alles sofort verfügbar ist. Wir wollen, dass man alle Kunstwerke auch digital sehen kann. Auf der Website Friseum.de besteht schon die Möglichkeit, diese hochaufgelöst zu begutachten. Was aber noch fehlt sind die Werkzeuge. Die werden im Laufe der Zeit noch auf die Website gebracht. Sobald die ersten Raumbilder und Grafiken der Köpfe da sind, kommen diese Inhalte auch dazu.

      "Der Friseur ist der Seismograf der Zeit, denn die Frisur ist ein Spiegel der Gesellschaft. Wir wollen den Friseuren ein gutes Gefühl geben: „Das, was ich hier jeden Tag leiste, ist eine Art Kunst.“"

      Was können Haar-StylistInnen im Friseum lernen?
      CG:
      In erster Linie ist das Friseum ein Feiern des Handwerks. Wir möchten mit der Ausstellung das Handwerk ehren, weil wir in jedem Aspekt in Historie sehen: Wenn sich gesellschaftlich etwas tut, wenn eine neue Friseur „auf die Welt gebracht wird“, dann passiert diese Entwicklung entweder beim Friseur oder sie landet irgendwann im Salon als Trend. Der Friseur steckt mitten drin. Er muss wissen, wie man den neuen Look umsetzt, …  Der Friseur ist der Seismograf der Zeit, denn die Frisur ist ein Spiegel der Gesellschaft. Wir wollen den Friseuren ein gutes Gefühl geben: „Das, was ich hier jeden Tag leiste, ist eine Art Kunst.“

      Vielen Dank Clemens für das spannende Interview. Ich bin schon sehr gespannt auf das Opening im Juli!

       

      Gold in der Hand

      Grau ist bei Tools und Werkzeugen recht weitverbreitet, aber gelb? Gefunden! Der 339er Kamm von Y.S. Park in Camel wird zum Salon-Must-Have 2021. Der besonders biegsam und trotzdem robuste 18 cm lange Kamm aus Ultem-Kunststoff ist Hitzeresistent bis 220° und bietet alles was Profi braucht: Aufgerauter Kammrücken für sicheren Halt und einen Abteilzahn für exaktes Arbeiten.

      Passend dazu die e-kwip Infinity Schere in mattem Grau!

      ►  Beides gesehen bei Haaro  www.haaro.de

      Gelb-Silber im Regal

      Hyaluron ist nicht nur einer der Lieblingswirkstoffe in der Beautyszene. Auch in der Haarkosmetik springt uns dieser Feuchtigkeitsbooster  vor allem wegen der knalligen gelb-silbrigen Verpackung ins Auge. Zudem ist die Alcina Haarpflegeserie eine Oase für trockenes Haar, füllt Feuchtigkeitsdepots wieder auf und soll vor Hitzeschäden schützen. Perfekt fürs Pantone Trend Regal.

      ►    Gibt's von Alcina  www.alcina.com

      Wenn Kundin Trendfarbe wünscht

      Freilich dürfen diese Farben im Haarfarbportfolio nicht fehlen,  einige Nuancensortimente haben frisch und friseurexklusiv ihre Colors aufgestockt

      Nostalgic Yellow

      Dass eine gelbe Nuance im Haar nicht immer ein unerwünschter Nebeneffekt beim Blondieren ist, zeigt  Goldwell  mit der aktuellen Kollektion und Farbpalette „Nostalic Brights“. Die Palette für 2021 orientiert sich an den aktuellen Trends und da darf Vitamin Yellow nicht fehlen.

      ►   Gesehen bei Goldwell  www.goldwell.de

      Lemon & Electric Firefly

      Pulp Riot  zieht schon allein mit dem Verpackungsdesign alle Blicke auf sich. Die Semi-Permanent HaarfarbenLemon und Neon Electric Firefly zeigen, was Styles in Gelb können. Mit Neon Electric Firefly verleiht dem Look unter Schwarzlicht einen Special Effekt und lässt die Haare in Neon erstrahlen.

      Gibt's bei New Flag - shop.new-flag.com

      Gray Shadowing

      Davines Tom Connell spielt mit verschiedenen Grautönen: Dunkle Bereiche tauchen an unerwarteten Stellen auf und geben dem gesamten Schnitt Bewegung. Der gewagte Kontrast der Farben wird mit der neuen Davines Shadowing-Technik erzielt. Der Schlüssel zu diesem Service sind Schatten, dunklere Bereiche, die hellere Bereiche akzentuieren und einen visuellen Effekt erzeugen, bei dem Hellgrau strahlt und das Haar dichter wirkt. 
      Die Herausforderung bei der Pflege von grauem Haar, sowohl natürlichem als auch gefärbtem, sind warme Reflexe. Tom Conell setzt dafür auf die Verwendung der Davines Mask with Vibrachrom Natural Intense Cold, um einen attraktiven kalten Grauton zu erzielen. Zur anschließenden Pflege nutzt er Alchemic Shampoo Silver mit blau-violetten Pigmenten.

      ►  Gibt's von Davines bei  FPE

      Immer wieder schön

      Ganz besonders rasch holt man sich den gelben Frühling mit Blumen in den Salon: Osterglocken, Mimosen, Tulpen, und so viele mehr. Und das kann man das gesamte Jahr hindurch fortsetzen. 

      Wir wünschen euch trotz anhaltender Pandemie-Tristesse ein farbenfrohes Jahr mit Kraft und Optimismus.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger
       

      Nina, du warst als einzige Österreicherin in die Testphase zum ►Shinefinity-Farbservice involviert?
      Nina Voraberger:
      Ja, zusammen mit Qualitätstrainern aus Deutschland und der Schweiz sowie mit Color Club Membern, die wir später auch in die Testphase eingeweiht haben.

      „Dass der Naturton ‚anknackst‘, kann dir mit dem Shinefinity pH-System nicht passieren.“

      Was begeistert dich persönlich?
      NV:
      Ich bin seit zehn Jahren bei Wella Professionals und höre immer wieder von Kunden, dass es einzigartig wäre, ein Farbveredelungsprodukt im Salon zu haben, das den Naturton nicht liftet. Denn beim Mischen eines klassischen Glossings - also ein Teil 1,9 %, ein Teil Farbnuance und ein Teil Pflege - kann es aufgrund des H2O2´s und des Ammoniaks schon mal sein, dass der Naturton "anknackst". Das passiert mit dem Shinefinity-pH-System nicht mehr. Ich lasse den Naturansatz so wie er ist und frische ihn mit Glanz und dezenten Reflexen auf, ohne dabei in eine Aufhellung zu gehen.

      Was ist das für ein pH-System?
      NV:
      Wir haben bei Shinefinity die Opti-pH-Technologie integriert: Die startet mild alkalisch mit einem Ph-Wert von 8,3 - 8,5 und reguliert sich während der Einwirkzeit nach unten in den sauren Bereich. Damit erhalte ich eine schöne Schließung der Schuppenschicht und zusätzlich eine Kräftigung des Haares, weil das Haar mehr „Körper“ bekommt. Deshalb können wir Shinefinity auch für wirklich jeden Haartyp empfehlen.

      Shinefinity ist eine demi-permanente Gel-Cremetönung mit „Clean Beauty“ Formulierungen. Was heißt das?
      NV:
      Wir wollten so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich Inhaltsstoffe in der Tube haben und weglassen, was es nicht braucht, z.B. Silikone, Ammoniak, Direktzieher. Shinefinity ist somit auf oxidatives Pigment aufgebaut.

      Ihr sprecht auch von „transluzenter Nuancierung“…
      NV:
      Wir beschreiben bei Shinefinity tatsächlich die Tendenz eher zu Beige. Transluzent hängt damit zusammen, dass wir die Farbnuancen sehr lichtähnlich gestaltet haben. Daher sprechen wir beim Ziffernschlüssel in der Farbtiefe an der ersten Stelle immer von der Null. Sprich eine 05 ist eine sehr leichtere Form von einer 5er Tontiefe.

       „Die Tontiefe geht bis zur Farbtiefe 09.“

      Es gibt 30 Nuancen, die untereinander kreuz und quer mischbar sind.Orientiert man sich an der Koleston Perfect?
      NV:
      Grundsätzlich ist der Ziffernschlüssel genauso aufgebaut, wie wir das aus unserer Farbfamilie kennen. Die Tontiefe geht bis zur Farbtiefe 09. Um einen Ton heller zu kreieren, empfehlen wir 1:1 mit dem 00/00 Ton zu mischen. Das kann man natürlich mit jeder Nuance machen. Meine persönliche Empfindung für ein rundes Ergebnis ist, bis zu drei Nuancen zu mischen. Es gibt zusätzlich auch drei Boostertöne, die als Mixtöne eingesetzt werden können.

      Bei Shinefinity kommen zwei verschiedene Dienstleistungsservices in Spiel, die auch als Schnellservice genutzt werden können.
      NV:
      Genau. Einmal gibt es die 20 Minuten Dienstleistung, das klassische „Glaze“-Service und das „Speed Glaze“-Service, bei der wir eine Einwirkzeit von 10 Minuten empfehlen. Wir haben zwei verschiedene Aktivatoren konzipiert. Zum einen „Brush&Bowl“, von der Viskosität her eine festere Konsistenz und zum anderen „Bottle Activator“, etwas flüssiger und ideal zum Auftragen direkt am Waschplatz. Gelartig sind aber beide.

      Kann ich der KundIn das Produkt mit nachhause geben?
      NV:
      Nein, Wir sehen das Produkt als klassisches Service im Salon. Man kann Balayage- und SträhnenkundInnen, immer wieder im Salon begeistern und ihnen zwischen den Farbbehandlungen zusätzlich Glanz und Farbtiefe ins Haar zaubern, die im Schnitt 20 Haarwäschen anhält. Shinefinity bietet sich aber auch wunderbar an, um FarbeinsteigerInnen zu überzeugen und somit Neukunden zu generieren.

      Benefit: Verpackung und Tuben lassen sich recyceln!?
      NV:
      Die Verpackung wurde aus 85% recyceltem Karton produziert und die Tube aus 100% recyceltem Alu.

      Was ist denn deine Lieblingsnuance?
      NV:
      Ich liebe die 08/89 für KundInnen mit mittelblondem Haar nach Ganzkopf-Strähnen, um einen schönen weichen Ansatz in Längen und Spitzen verlaufen zu lassen.

      Das Interview führte Katriina Janhunen

      imSalon: Lieber Heiko, Du hast unsere Artikel zu Hunden im Salon gelesen und uns daraufhin geschrieben: Du würdest das Deinem Hund niemals antun. Was meinst du damit?
      Heiko Butscher:
      Meinen eigenen Hunden, Paul und Wilma, würde ich das nie antun. Die sind schon mal ein, zwei Stunden bei uns im Salon, aber nie länger. Wir haben zum Glück wen, der untertags auf die beiden schaut, denn im Salon kann man es nicht schaffen, den Hunden gerecht zu werden, sie artgerecht zu halten.

      Credit: Heiko Butscher - im Wald mit Hunden

      Wieso das, viele Hunde lieben den Salontrubel!
      HB:
      Klar funktioniert es, sie sind ja gerne im Salon, aber Hunde müssen sich bewegen können. Sie müssen im Kopf ausgelastet werden und müde gemacht werden. Erst dann können sie ein glückliches Hundeleben führen. Im Salon ist es zu stressig, man ist bis spät am Abend dort und die Mittagspause wird oft reduziert, dann bleibt keine Zeit mehr für einen Spaziergang. Sogar eine kleine Französische Bulldogge, wie meine Wilma, braucht 2-3h Auslauf pro Tag!

      Das klingt, als wäre der Friseurberuf an sich nicht mit Hund kompatibel?
      HB:
      Es gibt sicher Berufe, die leichter mit Hund zu kombinieren sind. In jedem Büro kann man mal raus, aber mit Kunden ist das nicht möglich. Vor allem als Chef ist es enorm schwierig und stressig.

      Ist ein Hund nicht gerade dann ein Ruhepol, wenn es stressig wird?
      HB:
      Ja, klar, für einen selbst ist der Hund ein Therapiefaktor, wenn es stressig ist. Aber das ist doch super eigennützig, nicht?

      Du hast auch von Chemie und Gerüchen gesprochen…?
      HB:
      Ja! Stellt euch vor, ihr geht in eine Parfümerie – für den Hund ist das jeden Tag im Salon so. Duftstoffe, ätherische Öle, Chemikalien, Haarspray, das sinkt alles nach unten zum Hund. Und der Hund bleibt ja nicht auf seinem Platz, sondern wandert herum, wenn ihm langweilig wird.
      Heute sagen alle, sie wollen Nachhaltigkeit, kaufen gutes Fleisch fürs Futter, Vitamine, Baden, Sonne und Bewegung – und dann sperren wir den Hund den ganzen Tag ein? Wo ist da die Ursprünglichkeit? Das passt für mich einfach nicht zusammen. Ein Hund ist viel Arbeit und wenn die Leute im Alltag nicht klarkommen, landen die Hunde im Tierheim und letztendlich dann bei meiner Mutter, die sich seit jeher im Tierschutz engagiert.

      Wie siehst du die Kundenbindung mit Salonhund?
      HB:
      Nicht jeder ist ein Hundefreund – bei uns im Salon geht es sehr international zu und man merkt schon, dass in manche Kulturen weniger Bezug zum Hund und mehr Angst da ist. Klar gibt es auch das Gegenteil – die würden meine Frenchies am liebsten dauerknuddeln und bringen immer Leckerlis mit. Aber der Hund meiner Mutter ist hochgradig allergisch, ich musste ständig aufpassen, dass die Kunden ihn nicht einfach ohne zu fragen füttern.
      Eigentlich will ich auch gar nicht, dass der Hund Leckerlis reingestopft bekommt – das soll ja eine Belohnung sein, für etwas Gutes, das sie gemacht haben. Das macht unser ganzes Training kaputt. Ein Hund will arbeiten, üben, erschnüffeln – das ist ein wichtiger Aspekt, um den Hund auszulasten. Wenn er das machen kann, dann liegt der auch total k.o. im Salon und schläft bis zum Abend.

      Credit: Heiko Butscher, Frenchies: Wilma & Paul

      Was sagst du dazu, dass Hunde die Social Media Kanäle spannender machen?
      HB: Mal ehrlich – ich vermarkte doch meinen Salon mit meiner Leistung! Das mach ich ja mit einem Kind auch nicht! Mein Hund ist auch mein Familienmitglied, also muss ich damit wirklich Werbung machen? Das ist eine Prostitution des Tiers und ich bin hier voll auf der Tierseite.

      In welchen Szenario fändest du einen Hund im Salon ok?
      HB: Wenn man Mittags ein, zwei Stunden in die Natur kann, wenn geistige Auslastung gewährleistet ist und das Sozialverhalten ausgelebt werden kann. Dann ist es in Ordnung. Dann ist der Hund auch müde. Es ist in Ordnung, wenn man sich klar ist, dass ein Hund sehr viel Arbeit ist und kein Salonmaskottchen mit Werbe- und Knuddelfaktor.

      Okay, also kein Hund im Salon. Dann vielleicht lieber ein Aquarium?
      HB:
      Naja, man kann auch nicht alle Fische in einem Durchgangsraum stellen. Am Ende eines ruhigen Raums ist es ok, aber z.B. ein Salzwasserbecken als Theke ist unendlicher Stress für viele Fische. Wenn ständig etwas auf sie zuläuft – das sind Fluchttiere, die können keinen hektischen Salonalltag brauchen – die sterben!
      Ein Tier möchte Ruhe, Rückzugsorte um sich wohl zu fühlen. Als Tierhalter ist man immer auch Tierpfleger. Es ist meine Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass sie richtig gepflegt werden. Und das ist im Salon nicht möglich.

      Danke Heiko für diesen spannenden Input und dass du uns die Kehrseite des Themas gezeigt hast!

      Ein Gespräch mit Katja Ottiger

      imSalon: Als Global Education Managerin kommst du viel rum.
      Corina Bless: Ja! Mein Arbeitsgebiet ist hauptsächlich in Europa, „meine“ Leute sind verteilt, also reise ich viel herum. Ich schule und coache sie und sehe mir immer wieder gerne das Endresultat an.

      Worauf schaust du dann?
      CB:
      Darauf, dass sie authentisch sind, sich selbst nicht so wichtig nehmen. Erfolg kommt, wenn man loslässt und das vorlebt, was man unterrichtet. Leading by example! Vom Friseur für den Friseur! Schlussendlich geht es darum, Friseure erfolgreicher zu machen!


      Wie findest Du neue Education Team Member bzw. Freelancer?
      CB:
      Ich fahre immer wieder in Salons, um ein Gefühl für die Teams zu bekommen. Dabei entdecke ich Talente, die mich durch ihre Persönlichkeit oder technischen Skills beeindrucken.

      Was war deine beeindruckendste Education-Erfahrung?
      CB:
      Ein Educator in Griechenland. Er ist ein sehr, sehr guter Friseur. Nur, was ich anfangs nicht wusste, ist, dass er vor vielen Jahren einen Motorradunfall hatte und seitdem seine rechte Hand nur eingeschränkt bewegen kann. Stehen ist für ihn sehr anstrengend. Aber trotzdem hat er bei mir die Educator-Prüfung abgelegt. Er ist für mich einer der größten Talente in Europa und beweist, dass man alles schaffen kann, was man will.

      Wie viele Länder hast du bereist?
      CB:
      Um die 34. 26 davon in Europa, dazu kommen Myanmar, Sri Lanka, USA und Israel!
       

      Der Friseur aus München startete ein Non-profit Projekt, das nicht nur in Friseursalons seine Wellen schlägt, auch bei Events, Buchhandlungen und Pop-Up Stores können Danny Beuerbach und sein Team mit dem Format BOOK A LOOK begeistern! Warum er das macht? Weil er als Kind unter einer Leseschwäche litt. Direkte Einnahmen gibt es keine, dafür aber tolle Vorträge von kleinen KundInnen, die in ihrem Friseursessel ein Kinderbuch vorlesen.

      Die große Lust auf Natürlichkeit, Greyhair Hype aber auch der ein oder andere Lockdown haben viele Kunden mit neuem Bewusstsein auf ihren Haaransatz schauen lassen. Während manche Friseure von einer Flaute sprechen, ist Tim Woesmann ( Wella NTVA Color Artist DACH 2021) begeistert von den neuen Möglichkeiten kreativ zu sein. Wir haben ihn bei der Präsentation von Wellas neuester Farbinnovation Shinefinity in Berlin getroffen.

      Im Gespräch mit Birgit Senger


      imSalon: Was hat sich für dich im Salon zum Thema Farbe verändert?
      Tim Woesmann:
       Die Corona-Lockdowns waren wie ein Reset in der Farbdienstleistung. Ansätze waren weit rausgewachsen, die Farbe in Längen und Spitzen verblasst. Ich hatte als Friseur die Möglichkeit, die Leinwand neu zu bemalen. Kunden gehen heute viel bewusster mit der Entscheidung um, wie sie ihre Haare färben lassen wollen.

      "Wenn das Lächeln durch die Maske verdeckt ist, müssen für mich die Haare strahlen."

      Was wünschen sich deine Kunden im Salon von ihrer Haarfarbe?
      TM:
       Die Farbe muss Klasse haben, KundInnen legen viel Wert auf gesunde und schöne Haare. Durch die Maske sieht man leider nicht viel vom Gesicht. Wenn das Lächeln durch die Maske verdeckt ist, müssen für mich die Haare strahlen. Gepflegtes Haar ist heute, mehr als früher, ein Statussymbol. Das finde ich sehr spannend. Schon vor 200 Jahren haben die, die es sich leisten konnten, viel in ihr Aussehen investiert, um ihren Stand in der Gesellschaft zu zeigen. Das Investment der Leute in ihre Haare ist wieder stärker geworden.

      Welche Techniken sind denn gefragt?
      TW:
      KundInnen legen viel mehr Wert auf Farbtechniken und Produkte, die ohne Ansatz herauswachsen. Shinefinity passt hier perfekt. Als "Glaze" nach einer Balayage oder um das Naturhaar zu veredeln, wie wir das von Instagramfiltern kennen. Was ich mit der Shinefinity mache, ist allerdings echter Glow fürs Haar und fühlt sich fantastisch an.

      Welchen Trend siehst du für 2022?
      TW:
      Alles poppige und knallige geht total zurück, in den Vordergrund tritt die Natürlichkeit mit all ihren Facetten. Und genau zu diesem Trend passt Shinefinity: Das veredelt das Haar, ohne die Naturfarbe aufzuhellen, die Haarstruktur zu schädigen und ohne dass später ein Ansatz sichtbar wird.

      "Ich bin sehr zufrieden mit meinem Job und weiß die Möglichkeiten als Angestellter (...) zu schätzen."

      Du hast in letzter Zeit einige Awards gewonnen, wäre das für dich kein guter Anlass deinen eigenen Salon zu eröffnen?
      TW:
       Ich wollte mich im Jahr 2010 selbstverständig machen, nur damals gab es die Bankenkrise in Deutschland und keiner wollte mir einen Kredit geben. Heute bin ich froh darüber. Vieles, was ich in den letzten Jahren erreicht und gelernt habe, wäre mir entgangen: Die Ausbildung als Fachtrainer bei Wella und die Zusammenarbeit mit Promifriseuren. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Job und weiß die Möglichkeiten als Angestellter im Salon Shan Rahimkhan zu schätzen.

      Tim, ich bedanke mich für das Gespräch und wünsche weiterhin viel Erfolg!

      Im Telefoninterview mit Juliane Krammer

      Herr Ries, Sie haben einen Salon und die Initiative Friseure für Gerechtigkeit gegründet. Wie kam es dazu?
      Bernhard Ries:
      Alles entstand aus der Situation heraus, dass wir unsere Läden von 16. Dezember 2020 bis Ende Februar 2021 schließen mussten. Von Seiten der Bundesregierung hieß es damals, dass die Überbrückungshilfe III zur Verfügung gestellt wird. Erst am 10. Februar 2021 standen überhaupt Formulare bereit. Diese konnten aber nur über die Steuerberater abgerufen werden. Die Friseurbetriebe sind ab 16. Dezember ohne Umsätze dagestanden und das bis Februar. Sie konnten wenigstens Kurzarbeitergeld für diese Zeit für Mitarbeiter beantragen. Aber 2,5 Monate der weiteren Kosten, wie Miete, Strom, Gas, Wasser, Versicherungen und Sonstiges sowie den eigenen Lebensunterhalt mussten die Unternehmen aus den Rücklagen bestreiten. So kann man mit Unternehmen, die Arbeitsplätze geschaffen haben und Steuern bezahlen, nicht umgehen. Deshalb haben wir die Initiative Friseure für Gerechtigkeit gegründet.

      "Die ... ständig neu entwickelten „Hilfsprogramme“ ... mit ihren völlig irrwitzigen unterschiedlichen Bedingungen müssen ein Ende haben."

      Welches Ziel verfolgt die von Ihnen gegründete Initiative?
      BR:
      Die von der Politik ständig neu entwickelten „Hilfsprogramme“, wie Soforthilfe, Überbrückungshilfen, Neustarthilfen etc. mit ihren völlig irrwitzigen unterschiedlichen Bedingungen müssen ein Ende haben. Dafür braucht es eine Änderung der Gesetze. Das können wir nur erreichen, wenn wir ans Bundesverfassungsgericht gehen: Wenn Behörden die Schließung von Salons erlassen, sollte automatisch der Entschädigungsfall für Betriebe in Kraft treten. Dieser Entschädigungsfall ist im Infektionsschutzgesetz seit vielen Jahren vorgesehen. Das heißt, wenn in einem Geschäft die Masern oder Pocken ausbrechen würden, dann schließt das Gesundheitsamt den Laden, damit keine weitere Ausbreitung stattfindet. In so einem Fall ist der Betrieb ein sogenannter Ausscheider und das Infektionsschutzgesetz sieht dafür eine Entschädigung für Betriebe vor.

      … und dann kam Corona?!
      BR:
      Unsere Gesetzesmacher hatten keine Idee, dass so etwas wie eine Pandemie überhaupt einmal passieren könnte, in der man Betriebe schließt, um eine Ausbreitung von Infektionen zu verhindern - ohne, dass sie sogenannte Ausscheider wären. Das Infektionsschutzgesetz muss deshalb in Angriff genommen werden. Verändert wurde es in den letzten zwei Jahren schon öfters. Nur in diesem Punkt, der die Entschädigungen betrifft, hat man es nicht getan. Das ist Punkt 1.

      … und die weiteren Punkte?

      Punkt 2 ist der erhebliche Eingriff in das Eigentumsrecht und Berufsausübungsrecht. Den Unternehmen wurde die existenzielle Grundlage genommen. Es gab zwar diverse Hilfen, aber die konnten nicht ansatzweise die tatsächlichen Verluste der Unternehmen auffangen. Man konnte Fixkosten von Mitte Dezember bis Ende Februar 2021 in die Überbrückungshilfe mit einbinden, aber die eigentlichen Lebenserhaltungskosten für die Unternehmer, die sind außen vorgeblieben. Man konnte sich beim Arbeitsamt melden und Hartz IV beantragen, „großzügigerweise“ ohne Vermögensprüfung.
      Punkt 3 ist der Gleichbehandlungsgrundsatz. Die Politik hat beschlossen, dass die Friseursalons, Restaurants, Clubs, Sportstudios, etc. zumachen müssen, um die Ausbreitung der Pandemie zu verhindern. Die anderen Handwerksbetriebe oder die Industrie durften mit ein paar Auflagen weiterarbeiten. Da ging das Geschäft weiter, als wäre nichts gewesen.
      Bei Mercedes weiß man, dass die über 700 Millionen Euro an Kurzarbeiter-Geld beantragt und bekommen haben, obwohl das Jahr 2020 eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre von Mercedes war. Kurzarbeitergeld ist die eine Sache, Gewinne einfahren eine andere: Warum wird das in der Großindustrie anders gehandhabt als bei uns? Sie drehen es sich so hin, wie sie es brauchen, weil sie glauben, dass sich der kleine Mann nicht wehrt.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger
       

      Tetyana, mit Blick auf die Ukraine, wie geht es dir heute?
      Tetyana Aleks:
      Ich verfolge unentwegt die Nachrichten, stehe in ständigem Kontakt mit meinen Eltern sowie meiner Schwester und schreibe mit Freunden übers Handy. Zum Glück steht das Internet noch und wir können uns gegenseitig erreichen. Es ist sehr schwer, hier zu sitzen und von meiner Schwester in Lemberg zu wissen, dass sie die ständigen Sirenen hört, Angst hat und nicht weiß, ob sie in einen Bunker gehen soll und wo der nächste eigentlich ist.

      "Ich kann meine Familie wenigstens mit Geld unterstützen, das ist mehr, als andere haben."

      Kannst du denn irgendetwas tun?
      TA:
      Ich habe das Bedürfnis, aber ich habe keine Idee, wie. Ja klar, ich bin darauf vorbereitet, Leute aufzunehmen und habe zu allen gesagt: Lauft in Richtung Westen, ich hol euch von der Grenze ab und dann schauen wir weiter. Aber keiner meiner Freunde und Verwandten will raus. Sie sagen: `Was soll ich bei dir machen? Hier habe ich meinen Job, meine schöne Wohnung, Haustiere. Wo soll ich hin in Österreich? Ins Flüchtlingslager? Ist das nicht dasselbe, was ich jetzt mache, aber auf eigenem Grundstück? Da bleibe ich lieber hier in einem Bunker.`

      Zum Glück funktionieren die Banken noch. Ich kann meine Familie von hier aus mit Geld wenigstens etwas unterstützen. Das ist mehr, als viele andere haben und das beruhigt mich etwas.

      Wie motivierst du dich für deine Arbeit?
      TA:
      Das wird schon gehen. Heute habe ich frei und morgen werde ich versuchen, meine Kundschaft zu verschieben. Denn es wird morgen in Linz eine Solidaritäts-Kundgebung für die Ukraine stattfinden, an der ich teilnehmen möchte.

      Weißt du, wie es für Kollegen in der Ukraine derzeit ausschaut?
      TA:
      Niemand geht zur Arbeit, nur die Versorger, wie Supermärkte, Apotheken, medizinisches Personal. Die Schulen und Kindergärten arbeiten nicht mehr, alle bleiben zuhause. Die Städter sind aufs Land geflohen. Auch einige meiner Freunde von Kiew suchen die Dörfer außerhalb auf und ziehen erst einmal wieder zu ihren Eltern.

      „Der Beruf spielt in diesen Tagen keine Rolle mehr (…) Alle Männer zwischen 18 und 60 werden mobil gemacht.“

      Es gibt viele Friseure in der Ukraine, der Bedarf ist da. Der Beruf spielt in diesen Tagen aber keine Rolle mehr. Und für männliche Friseure noch weniger. Alle Männer zwischen 18 und 60 werden mobil gemacht, ich denke nicht, dass heute ein Friseursalon in der Ukraine geöffnet haben wird.
       

      Tetyana, ich wünsche dir, deiner Familie und deinen Freunden von Herzen alles Gute! Danke, dass du dir Zeit genommen hast.

      Tres chique, der neue Farbtrend aus Paris überzeugt. Die French Balayage-Variante überzeugt durch einen natürlichen Farbverlauf mit Shadow-Effekt. L’Oréal Professionnel bietet das passende How-To in einem zwei-Schritte-Farbservice.  

      Schritt 1. Aufhellung
      Aufhellung für einen natürlichen French Balayage-Look – von unauffällig über elegant bis hin zu extrem. (z.B. mit „Blond Studio 9 Bonder Inside“).

      Schritt 2. Veredelung
      Neutralisierung ungewollter Untertöne nach der Aufhellung und Hinzufügen von Leuchtkraft (z.B. mit "Dia light"). Dafür wird eine dunklere Nuance Richtung Ansatz verwendet und eine hellere Nuance Richtung Spitze zur Neutralisierung, die Haaroberfläche wird verschlossen.

      Das Ergebnis: Ein makellos verblendeter und kontrastreicher Shadow-Effekt

       

      Im Gespräch mit Juliane Krammer

      Sonntag und Montag findet eine Spenden-Aktion für die Ukraine in Ihrem Barbershop statt. Wie läuft diese ab?
      Burak Onur: Sonntag und Montag von 11-18 Uhr ist unser Barbershop geöffnet. Der Reinerlös der Haarschnitte sowie des Bartservices kommt in die Spendenbox. Mit im Boot sind unterschiedlichste Firmen, Getränkehersteller und Unternehmer, die Getränke, Kaffee und Kuchen zur Verfügung stellen. Für einen Beitrag, der freilich in die Spendenkasse kommt, kann das zusätzlich erworben werden.

      "Sie haben mir Bilder von Kindern gezeigt, die sich in einem 50m2 Bunker verstecken. 50-100 verharren dort neben- bzw. übereinander."

      Haben Sie einen persönlichen Bezug zur Ukraine?
      BO: Mein bester Freund ist mit einer Polin verheiratet. Beide sind an der Ukrainisch-Polnischen Grenze, um Menschen dort mit Gütern zu versorgen, die notwendig sind. Sie haben mir Bilder von Kindern gezeigt, die sich in einem 50m2 Bunker verstecken. 50-100 verharren dort neben- bzw. übereinander. Da wusste ich, man muss handeln und zwar schnell.

      Was passiert mit dem am Sonntag und Montag gesammelten Geld?
      BO: Nach Ende der Veranstaltung wird das Geld gezählt. Das mache ich mit zwei vom Barbershop unabhängigen Personen, damit auch alles transparent abläuft. Von dem Geld werden Dinge gekauft, die dringend in der Ukraine benötigt werden: Aggregatoren, Schlafsäcke, Funkgeräte, Babysachen, Kindersachen, … Es gibt eine Liste an Dingen, die dringend gebraucht werden. Ich bin schon in Kontakt mit diversen Firmen, um Artikel im Einkaufspreis zu erhalten. Die Unterstützung ist teilweise wirklich großartig, im Falle der Schlafsäcke, haben wir sogar welche geschenkt bekommen. Somit können wir das restliche Geld für andere Sachspenden einsetzen.

      Wer bringt die Spenden in die Ukraine?
      BO:
      Das werden mein Bruder und ich machen oder auch Freunde von uns.

      Was rätst du KollegInnen, die helfen wollen?
      BO: Man braucht für so etwas nur einen Tag opfern, das tut keinem weh. Das habe ich auch meinen Mitarbeitern gesagt: Ihr opfert für diese Spenden-Aktion zwei Tage, die opfern ihr Leben.
      Wir haben übrigens auch noch 3 Plätze frei, wenn sich FriseurInnen bereit erklären möchten, die Aktion zu unterstützen.

      Danke für das Gespräch!

      Credit: Martin Steiger für imSalon

      Das lachende und stolze Kindergesicht am Ende des Vortrags ist einer der Hauptgründe, warum Danny Beuerbach dieses Projekt ins Leben gerufen hat. Viele Kinder werden ausgegrenzt, wenn sie nicht richtig vorlesen können, meist trauen sie sich dann erst recht nicht mehr zu lesen. Deswegen soll die Lesekompetenz gefördert werden – bei Danny Beuerbach wird der Mut etwas vorzulesen mit Stolz belohnt und obendrauf gibt es noch einen Haarschnitt dazu!

      Überall auf der Welt, aber besonders in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das Projekt medial bekannt geworden. Zusammen mit Verlagen, Schulen, Organisationen und Vereinen, die sich besonders mit der Lage von Flüchtlingskindern und Kindern aus einkommensschwachen Familien beschäftigen, arbeitet Danny Beuerbach an seinem Projekt BOOK A LOOK mit dem Ziel, Kinder für Bücher zu begeistern und zum Lesen zu motivieren…

      Danny Beuerbach gibt uns einen Einblick in sein BOOK A LOOK - Projekt.

      Über Tim Woesmann

      • Friseur seit 18 Jahren, Friseurmeister
      • Aktuell: Angestellter Salon Shan Rahimkhan in Berlin, Friseurmeister/Ausbilder/Trainer
      • 2021 Wella NTVA Color Artist Gold DACH 

      Das sieht momentan aber nicht danach aus. Es gibt ja schon zahlreiche Klagen, die abgewiesen wurden?
      BR:
      Genau, alleine in NRW gab es bisher über 2500 Klagen, weil man vor Weihnachten 2021 damit begonnen hat, die „Hilfen“, die als nicht rückzahlbare Zuschüsse versprochen waren, zurückzufordern. Die Behörden sind jetzt mal die nächsten Monate damit beschäftigt, diese zu sortieren.
      Wir reden gar nicht vom Ersatz unseres Umsatzes, aber wir sollten wenigstens das erhalten, was man uns versprochen hat. Das jetzt zurückzuverlangen ist eine Frechheit. Wir sind jetzt im ersten Schritt auf dieses Thema losgegangen, nachdem unsere Mitglieder hilferufend uns angeschrieben haben.

      Dafür haben Sie Schriftsätze formuliert, die bei einer Klage bzw. bei einem Widerspruch verwendet werden können.
      BR:
      Wir haben uns mit Anwälten zusammengetan und die beiden Schriftsätze aus dem Boden gestampft, damit wenigstens in der größten Not etwas da ist, das die Leute verwenden können (► imSalon hat darüber berichtet). Etliche Mitglieder unserer Gruppe verwenden diese Schriftsätze.

      Hat ein Mitglied schon eine Rückmeldung erhalten?
      BR:
      Nein, das nicht. Dafür ist noch zu wenig Zeit vergangen. Aber da der Gegenwind schon recht stark geworden ist, hat die Politik ein Friedensangebot geschickt: Wirtschaftsminister Robert Habeck hat die Länder aufgefordert, sie sollen großzügige Regelungen für die Rückzahlungen dieser Soforthilfen aufstellen. Da sind teilweise die Zeiträume bis Oktober 2022 ausgedehnt worden, damit die Betriebe die Möglichkeit haben, das sukzessive in Raten zurückzuzahlen. Bis dahin werden aber entsprechend Widersprüche und Klagen eingegangen sein.

      Balayage im Seminar

      ► Alle Termine von L’Oréal Professionnel

      Puh! Gibt es hier einen Favoriten?
      CB:
      Wow, das ist schwer! Wenn ich in Skandinavien bin, finde ich das so wunderschön, diese Menschen, diese Landschaft, vor allem im Winter! Oder die Polen! In Krakau war ich geflasht, wie schön das dort ist, wie historisch. Dann Griechenland, Spanien, Portugal…, das Mediterrane, diese Familienkultur, wie die Generationen miteinander leben. Jedes Land hat soviel Schönes an sich.

      Viele Kulturen. Viele Religionen. Woran glaubst du?
      CB:
      Ich glaube an das Leben! Ich bin in der Schweiz aufgewachsen, in einem katholischen Internat unter Nonnen! Ich arbeite viel in muslimischen Ländern, ich kenne den Buddhismus aus Sri Lanka. Ich will einfach die Welt sehen, so viele Menschen wie möglich kennenlernen und die Kulturen in mich aufsaugen.

      Hättest du dir jemals träumen lassen, was du mit deiner Friseurausbildung erreicht hast?
      CB:
      Meine Mutter sagte mal zu mir: „Weißt du, schon als Kind hast du geträumt, die Welt zu bereisen, dich mit deinem Koffer am Flughafen stehen sehen. Und jetzt lebst du das.“ (lacht) Ich hätte nie gedacht, dass das so kommt.

      Dein Karriererezept?
      CB:
      Ich bin einfach immer nur mit dem Flow gegangen. Bei meinem ersten Paul Mitchell-Training war ich so inspiriert, dass ich nur dachte: Cool, das will ich machen!

      Paul Mitchell - warum?
      CB:
      Salonexklusivität und: (strahlt) John Paul! (Anm. John Paul DeJoria, Founder)

      Du kennst ihn persönlich?
      CB:
      Natürlich, er ist ja mein Chef und ich habe ihn auch schon oft auf seinen Reisen in Europa begleitet.

      "Ich dachte, komm, das ist doch alles bloß Marketing!"

      Wie ist John Paul so hautnah?
      CB:
      Ich verehre ihn so, wie es jeder in dieser Firma tut. Er lebt vor, was Paul Mitchell verkörpert. Anfangs dachte ich, komm, das ist doch alles bloß Marketing! Aber nein, das ist ER! Das ist John Paul! Wenn er den Raum betritt, ist er voll da. Giving Back, das ist das, was mich so inspiriert! Du merkst das beim internationalen Gathering in Las Vegas. Wir sind eine große Familie! Das ist der Grund, warum ich für diese Firma arbeite.

      Du warst heuer beim Hair Camp in Wien auf der Bühne. Was macht es in puncto Education so besonders?
      CB:
      Spirit und Leidenschaft für die Friseure. Diese Energie spürst du da immer besonders. Teamwork ist hier wichtig, alles geht Hand in Hand. Alle bewegen sich hier auf einem Level. Bei uns gibt es keine Anarchie, jeder ist wichtig, ob Noah Wild oder New Talents. Das einzige, das uns unterscheidet, sind unsere verschieden Aufgabenbereiche.

      Stehst du noch im Salon?
      CB:
      Ja. 4 Tage im Monat in Chur (Anm. Schweiz). Wie kann ich schulen, wenn ich nicht mehr praktisch arbeite?

      Wer schult denn eigentlich dich?
      CB:
      Gute Frage! Ich habe Mentoren überall auf der Welt. Egal, wo und bei wem ich mich wieder pushen möchte, fliege ich zu ihnen und lasse mich schulen. Oder wir schulen uns gegenseitig.

      Was war deine längste Reise?
      CB:
      18 Monate ohne festen Wohnsitz. (lacht) Da habe ich gelernt, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

      Wie lange kommst du mit einem Handgepäckkoffer aus?
      C.B.:
      Drei Wochen kriege ich hin.

      Was ist immer dabei?
      CB:
      1. Pantoffeln, weil ich es hasse, barfuß über den Hotelzimmerboden zu laufen, geht gar nicht!
      2. Heels für die Bühnenauftritte und
      3. Meine Flughafenschuhe, weil wir laufen ja extrem viel.
      Das einzige Problem sind meine Scheren! Ich bin Linkshänderin, stolze Linkshänderin! Ich kann mir also nicht irgendeine Schere ausleihen.

      Die deutsche friseurakademie z.B. macht ja immer wieder mal ein Linkshänder-Seminar.
      CB:
      Ehrlich? Eine Marktlücke! Auch die Scheren! Du hast 10.000 Rechtshänder-Versionen, bei Linkshändern vielleicht vier. Mehr davon bitte!

      Ich bin auch so ne Linke! Kann mit rechts kein Messer benützen.
      CB:
      Oder eine Büchse öffnen! Ich denke immer: Bin ich so bescheuert? Das Fenster aufmachen ist für Rechtshänder oder der Ständer vom Fahrrad … das ist alles rechts.

      Alles rechts, wir brauchen mehr links!
      CB:
      Das darfst, glaub ich, gar nicht sagen.

      Also gut, hören wir auf! Corina, es hat mich sehr gefreut.

      Vorlesekreis beim Friseur - Kinder lesen etwas vor und bekommen einen Haarschnitt
      Kinderaugen strahlen, während einer ganz mutig vorträgt | © zVg v. Danny Beuerbach

      Seit wann gibt es das Projekt BOOK A LOOK?
      Danny Beuerbach: Das Projekt an sich gibt es schon länger. Anfangs habe ich mir zum Spaß und aus Unterhaltung von erwachsenen Kunden vorlesen lassen. Als Dank gab es einen Rabatt auf den Haarschnitt. Seit 2018 ist daraus jedoch ein ernsthaftes Leseförderungsprojekt für Kinder geworden. Neben dem rabattierten Vorlese-Haarschnitt, den es im Salon nur noch für Kinder gibt, bin ich viel in sozialen Einrichtungen und als Pop-up-Friseursalon in Parks oder auf der Straße unterwegs.

      Bist du mit dem Projekt auch weltweit unterwegs (vor, bzw. nach Corona)?
      DB: Aktuell konzentriert sich das Projekt gezielt auf den deutschsprachigen Raum. Denn neben der „Leseförderung“ an sich ist ja großes Ziel, ►Mitstreiter für das Projekt zu gewinnen. (Save the Date: 19. November!, Anm.) Deshalb bin ich auch öfters in Österreich und in der Schweiz zu Gast, oder auch mal in Lichtenstein. Aber ich war mit meinem Teppich bereits in Kairo oder zuletzt in Porto an einer deutschen Schule. Und da mein Kinderbuch „Der magische Frisör“ gerade ins russische übersetzt wird, ist Moskau wohl auch bald dran. (lacht)! Internationale Kontakte zu Berufskollegen werden ständig geknüpft. BOOK A LOOK als weltweite Bewegung – das wäre eine schöne Sache!

      "Der Rabatt dient dazu, Eltern zu animieren ihre Kids zu uns zu bringen."

      „Einnahmen gibt es keine“. Heißt das, dass du den Friseurbesuch schenkst, wenn das Kind vorliest?
      DB: Das wäre ja schön! Aber das wäre zu viel verlangt - zumindest im Salon. Wir Friseure geben Rabatte und verzichten damit auf einen Teil unseres Umsatzes. Der Rabatt dient dazu, Eltern zu animieren ihre Kids zu uns zu bringen. Gerade in der jetzigen Zeit, wo jeder etwas mehr aufs Geld schaut, ist das eine gut funktionierende Sache.

      Wie viel Zeit bringen Sie für die Initiative auf?
      BR:
      Das sind schon einige Stunden, die hier von mir und meinen Mitstreitern investiert wurden. Natürlich ist das mit Arbeit verbunden. Ich bin schon seit so vielen Jahren in der Branche tätig und war vor über 20 Jahren federführend bei der Initiative zur Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für lohnintensive Dienstleistungen mit dabei. Damals haben wir auf analogem Wege über eine Million Unterschriften gesammelt. Als Coiffeur Kooperation schlossen wir uns mit dem ZV zusammen. Dieser hat das als Verbandsorgan übernommen. Das ist aber leider so richtig in die Hose gegangen, denn der Zentral-Verband hat die Unterschriften dann versäumt rechtzeitig beim Finanzministerium einzureichen. Das ist zwar Schnee von gestern, aber mein Enthusiasmus bezüglich des Zentralverbandes hält sich seitdem eher in Grenzen.

      Was war denn mühsamer? Damals auf analogem Wege zu kämpfen oder so wie heute mit digitalen Tools?
      BR:
      Wir haben damals bei unseren Kunden die Unterschriften eingefordert. Ähnliches wird unter Umständen auch jetzt geplant: Eine Petition, bei der wir unsere Kunden mit einbinden. Wir haben jeden Tag 800.000 davon in Deutschland. Wenn sich nur 10% eintragen und unterschreiben, haben wir in kürzester Zeit wieder eine Million Unterschriften. 

      Wie viele BOOK A LOOK FriseurInnen gibt es? Gibt es Zusammenarbeiten?
      DB: Unterstützt wird das Projekt vom Ravensburger Verlag. Wenn ich herumtoure und meinen Teppich an den unterschiedlichsten Orten aufschlage, um Kindern durch einen kostenlosen Haarschnitt zum Lesen zu motivieren, suche ich vor Ort Kontakt zu anderen FriseurInnen.  

      Es gibt auch einen Aufruf an alle Salons und BerufskollegenInnen, um sich dem Projekt anzuschließen. Für die ersten 300 Salons, die sich melden, gibt es ein Starterkit mit Büchern, Stickern, Urkunden und Anleitungen. 

      Es melden sich immer wieder FriseurInnen aus den unterschiedlichsten Städten, die mitmachen möchten. Es kann nicht genug davon geben! Ich freue mich über jeden und jede, der oder die mitmacht. Besonders stolz bin ich auf eine deutschsprechende Dame aus dem südlichen Teil Australiens. Auch sie bietet mittlerweile ihren jungen Kunden das BOOK A LOOK an. 

      "Es geht darum, Kindern spielerisch und mit Spaß das Lesen näher zu bringen und eine gute Zeit beim Friseur zu bescheren."

      Was ist dein größter Wunsch mit dem Projekt zu erreichen?
      DB:
      In erster Linie geht es mir darum, den Kindern spielerisch und mit möglichst viel Spaß das Lesen näher zu bringen und ihnen dabei eine gute Zeit beim Friseur zu bescheren. 

      Eine weitere Mission, welche ich mir zur Aufgabe gemacht habe, ist, BOOK A LOOK bundesweit als festen Bestand in den täglichen Salonbetrieb zu installieren.

      Vielen Dank Danny, auf dass diese Mission noch viele weitere Kinder spielerisch zum Lesen motiviert! Viel Erfolg weiterhin!

      Du möchtest auch vorgelesen bekommen, während du deinen KundInnen die Haare schneidest? ►Danny Beuerbach sucht noch MitstreiterInnen!

      Wer sich BOOK A LOOK anschließen möchte, kann sich direkt  hier  melden!

      "Nun haben wir die Situation neu evaluiert und auch unsere Anwälte haben den Vorschlag gemacht, noch stärker in die Öffentlichkeitsarbeit zu gehen, um den Druck auf die Politik zu verstärken."

      Sie haben mittlerweile 36.000 Euro im Zuge der Initiative gesammelt. Wohin geht das Geld?
      BR:
      Ursprünglich haben wir damit die Verfassungsklage angestrebt. Nun wurde die Situation neu evaluiert und auch unsere Anwälte haben den Vorschlag gemacht, noch stärker in die Öffentlichkeitsarbeit zu gehen, um den Druck auf die Politik zu verstärken. Der Grund ist, dass uns eine zusätzliche Klage im Moment nicht weiterbringt, da aktuell sehr viele eingereicht wurden. Mit unseren Mitgliedern kommunizieren wir das Vorhaben aber transparent.
      Die gesammelten 36.000 Euro waren als Minimum nötig, damit wir bis zum Bundesverfassungsgericht kommen. Fakt ist, dass wir die Verfassungsklage nicht ad acta gelegt haben, sondern einen zusätzlichen Weg einschlagen. Wir haben aber immer mit offenen Karten gespielt und das Geld ist, ohne das größere Beträge weggegangen sind, noch vorhanden - bis auf zwei Rechnungen für Rechtsanwälte, die wir beglichen haben.

      Vielen Dank, Herr Ries, für dieses offene Gespräch und alles Gute für die Zukunft!


      Wie funktioniert der flashig-farbige allover curly Look?

      "Zuerst wurden die Haare mit der Blondierung Ice Cream von Affinage stark und schonend aufgehellt. Die Haare danach ausspülen und noch einmal mit Color Dynamics eintönen. Dunkle Ansätze mit helleren Längen und Spitzen langweilen uns mittlerweile. Darum wird jetzt auch mehr innerhalb der Längen mit unterschiedlichen Effekten gearbeitet. Für diesen Look die Farbe mit verschiedenen Pinktönen leicht anpixeln. Verwendet haben wir hierbei unter anderem Hot Pink und Magic Magenta von Dynamics. Für das lockige Finish wurden die Haare noch mit Volumenlotion auf Papilloten aufgedreht und danach mit Salt Spray, Waxx Works und Shine Define mit den Händen zurechtfrisiert", so der Experte Michael Bredtmann zum hot-pinken Affinage-Hairstyling.

      Das Telefoninterview führte Birgit Senger

      Ihr hattet eine Petition gestartet, für die frühere Wiederöffnung der Salons. Wie kam es dazu?
      Thomas Brockmann-Knödler (TBK):
      Wir hätten Salons gar nicht erst geschlossen!

      Nachdem das Thema Desinfektion jahrelang eher stiefmütterlich, und vor allem sehr individuell von Salon zu Salon gehandhabt wurde, muss dies nun mit neuer Priorität behandelt werden. Denise Bredtmann lebt dies mit ihren 30 Mitarbeitern längst.

      „Das Ansteckungsrisiko für gesundheitsgefährdende Viren war schon immer da, auch vor dem Ausbruch von der Coronakrise“, so Denise Bredtmann. „In unseren Salons werden wir sehr hohe Hygiene- und Desinfektionsstandards setzen, die an „Krankenhausniveau“ herankommen. Nicht nur, weil wir das als Qualitätsmerkmal sehen, sondern weil mir die Sicherheit meines Teams und unserer Kunden, wichtig ist“, so Bredtmann weiter.

      Es herrscht noch viel Unwissenheit zu der Frage, wie sich Desinfektions- und Hygienekonzepte professionell in den Salonalltag integrieren lassen. Daher ist es ratsam, sich bereits jetzt damit auseinanderzusetzen.

      Denise, welche Rolle wird das Thema Desinfektion aus deiner Sicht zukünftig im Friseursalon spielen?
      Denise Bredtmann:
      Professionelle Desinfektion im Salon wird künftig einen anderen Stellenwert haben und es ist elementar wichtig, dass Salonbesitzer und ihr Team sich damit befassen. Wir werden künftig Hygienestandards wie in Arztpraxen haben, um nicht nur den Mitarbeitern gegenüber, sondern auch den Kunden Sicherheit zu vermitteln. Das braucht Disziplin und vor allem das Wissen, über die richtige Anwendung und Einwirkzeiten von Desinfektionsmitteln. Aus persönlicher Sicht sage ich immer, dass ich jeden Abend beruhigt in den Spiegel schauen können muss, mit dem Wissen, alles getan zu haben, um den Gesundheitsschutz in unseren Salons zu gewährleisten. Das heißt auch, dass man sich als Salonchef Zeit nehmen muss, neue Standards zu definieren und seine Mitarbeiter zu schulen, so dass die notwendige Sicherheit gewährleistet wird.

      Wie handhabt ihr das im Salon?
      DB:
      Wir arbeiten seit vielen Jahren mit den Produkten von Barbicide. Da unsere Salons gerade geschlossen sind, nutze ich die Zeit, um gemeinsam mit ein paar Kollegen ein noch stärkeres, auf Covid-19 ausgelegtes Hygienekonzept für unsere Salons zu entwickeln. Zudem wird es in Kürze die Möglichkeit geben, eine Online-Zertifizierung bei Barbicide zu machen und ich möchte wirklich gerne die Erste sein, die sich dieser Prüfung stellt und das Zertifikat machen darf! Das ist doch toll, man kann es dann noch sichtbarer für die Kunden machen, in dem man das bestandene Zertifikat aufhängt.

      "Ich kann mir sogar vorstellen, dass Kunden wegbleiben, wenn sie nicht sehen, dass ein Salon mit entsprechenden Desinfektionsmaßnahmen Sicherheit vermittelt."

      Glaubst Du wirklich, dass die Kunden sichtbare Beweise im Salon brauchen?
      DB:
      Ja, ich denke das ist sogar fundamental wichtig. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Kunden wegbleiben, wenn sie nicht sehen, dass ein Salon mit entsprechenden Desinfektionsmaßnahmen Sicherheit vermittelt. Da werden sichtbare Beweise nötig sein. Man kann zum Beispiel ein Desinfektionsglas im Kundenbereich platzieren, in dem Werkzeuge eingestellt werden. Oder Sprühdesinfektion für Flächen oder die Händedesinfektion für die Mitarbeiter, sind Dinge, die auch für den Kunden sichtbar gemacht werden können. Aber es geht auch noch weiter. Wir werden künftig Einweg-Umhänge und Einweg-Handtücher verwenden und die rein bargeldlose Zahlung ist ohnehin schon Standard bei uns. Zudem werden wir natürlich weitere Möglichkeiten eruieren.

      Stichwort Händedesinfektion – wie wichtig wird das für Friseure künftig sein?
      DB:
      Das war im Grunde immer wichtig. In Friseursalons wurde das bisher unterschiedlich gehandhabt. Das Problem ist, dass die meisten gängigen Händedesinfektionsmittel Alkohol beinhalten, wodurch die ohnehin schon stark beanspruchten Friseurhände noch mehr austrocknen. Mit Covid-19 kommt kein Friseur mehr drum herum, sich vor und nach jedem Kunden die Hände zu desinfizieren und das am besten sichtbar vor dem Kunden. Der Händedesinfektionsschaum von barbicide wirkt sicher gegen alle Viren und ist – frei von Alkohol. Das wissen die Wenigsten. Ich mag generell funktionale Produkte – auch bei Haarkosmetik oder Stylingprodukten. Tolle Inhaltsstoffe, eine hohe Qualität und eine gute Performance sind mir wichtig.

      Wie erhälst Du Vertrauen bei der Produktauswahl ?
      DB: Ich kenne Lee Ann und Andreas Schoepf, die Menschen hinter Barbicide schon sehr lange. Selbstverständlich geht es mir aber auch um die Sicherheit, die mir die Produkte bei der Anwendung vermitteln. Ich weiss, dass das Unternehmen aufgrund seiner langjährigen Historie, eine unangefochtene Kompetenz im Bereich der Wirkstoffkombinationen hat.

      Denise, das klingt wie immer durchdacht, Bussi aus Wien und bleib bitte gesund!

      Zu Denise Bredtmann
      verheiratet mit Michael Bredtmann, beide Friseure in 4.Generation, 1 Tochter (Charleen Bredtmann, geb.1998). Seit 2000 Übernahme des „Bredtmann“ Familiengeschäftes bestehend seit 1884!

      2 Friseurgeschäfte in Wuppertal: „Bredtmann Eastside“, „Bredtmann Westside“ mit 30 Mitarbeitern, davon 8 Auszubildende

      2014-2018 Chief Global Ambassador von Invisibobble

      seit 2016 Stylistin bei Let‘s Dance und Dancing on Ice

      2019 Markteinführung des eigens entwickelten und patentierten Spiralhaargummis. Der „gryvvel“ ist friseurexklusiv und geht Hand in Hand mit intensiver Schulung der Friseure.

       

      Nachgefragt von Katja Ottiger

      imSalon: Heiko, aus den von vielen Kollegen geforderten 7 % wurden 3 % MwSt.-Reduzierung auf Zeit. Das ist nicht besonders viel und bedeutet mehr Arbeit als Nutzen!?
      HS: Die Reduzierung der Mehrwertsteuer ist eine staatliche Festlegung und diese 16 % sind Pflicht für alle. Die Frage ist, wie wir damit umgehen.

      Was empfiehlst du? Die 3 % an den Kunden weitergeben?
      HS:
      Hier muss jeder für sich die Lösung zwischen Rechnung und Emotionalität finden. Da gibt es kein richtig, kein falsch, das ist individuell. Ich bin ehrlich, ich bin mit meinen Gedanken hier erst bei 70-80 % und noch beim Drübernachdenken…

      Aber wenn du jetzt laut denken würdest…
      HS: Nun, seit einigen Jahren führen wir immer zum 01.07. eine jährliche Preisanpassung  durch. Da diese für unsere Kunden feststeht, haben wir uns im Mai auch für eine Hygienepauschale von 4 EUR pro Kunde entschieden, um die aktuellen Mehrkosten aufzufangen.

      Rock your Salon - jetzt erst recht ! Viele denken gerade 2020 ans Aufgeben. Dabei wäre gerade jetzt auch eine gute Zeit zum Durchstarten.

      Birgit Senger im Gespräch mit Robert Holz

      Wie empfindest Du die momentane Stimmung im Markt?
      Robert Holz:
      Auf Zusammenhalt und Wertschätzung in der ersten Jahreshälfte folgte wieder Neid und ein rauerer Ton. Die Branche zeigt, wie auch schon vor Corona, Minderwertigkeitskomplexe. Wenn wir von der Gesellschaft besser wahrgenommen werden wollen, müssen wir aber genau diese Minderwertigkeitskomplexe loswerden.

      Das klingt hart, konkreter?
      RH:
      Fangen wir doch damit an, in Facebook Gruppen wohlwollender miteinander umzugehen, so wie es in anderen Berufsgruppen auch üblich ist. Ein Freund von mir ist Arzt. Wenn hier eine Diagnose gepostet wird, bleibt man kollegial und sachlich, auch wenn die Herangehensweise und Diagnose bei den Kollegen anders aussehen würde. Wie das bei Friseuren aussieht, wenn eine Haarfarbe gepostet wird, wissen wir alle.

      Hast Du jemals ans Aufgeben gedacht?
      RH:
      Meine Frau Katrin stand vor 5 Jahren an dem Punkt alles hinzuschmeißen. Ich denke so Momente kennen viele Friseure. Sie ackern auf hohem Niveau, finden keine Mitarbeiter und unterm Strich bleibt trotz viel Arbeit nicht genug Geld hängen.

      „Der Preis für den besten Schnitt … sollte dreistellig sein.“

      Wie konntet ihr das Ruder rumreißen?
      RH:
      Wir haben uns klar positioniert. Wir sind Haarspezialisten. Haarverlängerung war schon immer unser Schwerpunkt. Dann kamen Haarverdichtung und Haarrettung wie selbstverständlich dazu.

      Wenn ich Kollegen frage, was kannst du am besten, höre ich oft „Wir machen die besten Haarschnitte“. Ok denk ich, was so ein Schnitt wohl wert ist? Neugierig schaue ich in deren Preisliste: 59 €. Weniger als 60 € und hier sollen die besten Haarschnitte gemacht werden? Kommen da nicht auch den Kunden Zweifel? Der Preis für den besten Schnitt weit und breit sollte dreistellig sein.

      Du meinst, es verkaufen sich viele Kollegen immer noch unter Wert?
      RH:
      Auf jeden Fall. Der Preis muss gut kalkuliert sein. Frauen sind, wenn es um Preisgestaltung geht, leider oft emotionaler als Männer. Wenn der Börsenwert eines Unternehmens steigt, stellt sich auch niemand hin und sagt: „Lasst den Wert der Aktie mal lieber gleich, sonst können sich nicht mehr alle weiterhin Aktien leisten.“ 

      „Ich finde wer eine Top Arbeit macht, sollte auch top verdienen.“

      Wie sollte man den Wert bemessen?
      RH:
      Das Level bei vielen Friseuren ist hoch.Ich finde, wer eine Top Arbeit macht, sollte auch top verdienen.Wenn ich auf 3 Wochen ausgebucht bin und meine Kunden mir das Feedback geben, dass Sie mit meiner Leistung sehr zufrieden sind, dann sollte mich nichts daran hindern, den Preis für einen Haarschnitt von 59 € auf 69 €, 89 € oder 109 € anzuheben.

      Wie handhabt ihr das bei euch im Salon?
      RH:
      Ist ein Mitarbeiter bei uns auf 6 Wochen ausgebucht, wird er zum Masterstylisten ernannt und arbeitet zu anderen Konditionen. Je höher die Nachfrage, umso höher steigt sein Preis.

      Ist Positionierung der Schlüssel zum Erfolg?
      RH: So beobachte ich das im Markt. Die einen klagen über Kundenrückgang und längere Besuchsintervalle. Wir und andere in der Branche, die sich schon vor Jahren klar positioniert haben, erfahren steigende Umsätze und Kundenzulauf. Das gleiche gilt für Mitarbeiter! Während die einen suchen, haben wir und gut positionierte Salons einen ungebremsten Zulauf.

      „Nach Corona Durchschnittsumsatz pro Kopf von 120 € auf 142 € erhöht…“

      Und das liegt nicht nur an eurer Preiserhöhung?
      RH:
      Wir haben nach Corona den Durchschnittsumsatz pro Kopf von 120 € auf 142 € erhöht. Vor Corona hatten wir 110 Neukunden. Zur Zeit zählen wir 180 Neukunden im Monat.

      Was rätst Du Kollegen, die noch ein paar Plätze für Neukunden frei haben?
      RH:
      Stellt euch die Frage, warum kommen Kunden zu mir? Wo habe ich meine Expertise? Worin kann ich mich spezialisieren?

      „Wir sind weder Zauberer noch Superhelden, sondern Robert und Katrin aus Schwerin…“

      Wie gewichtest Du Positionierung und Preiskalkulation?
      RH:
      Als erstes muss die Positionierung kommen, dann die Kalkulation. Wenn alles stimmt, dann kann mit Marketing begonnen werden.

      Ich bin überzeugt jeder kann durchstarten. Wir haben auch keine Raketenphysik studiert, sind weder Zauberer noch Superhelden, sondern Robert und Katrin aus Schwerin. Was haben uns lediglich an der richtigen Stelle und in richtiger Reihenfolge Gedanken gemacht. Wer das macht, geht durch die Decke. Wem es bisher zu langsam geht, der soll zu uns ins Boot Camp kommen, dann geht’s schneller.

      Vielen Dank Robert, Dir und Katrin weiterhin so viel Erfolg!


      Über Robert Holz

      • Inhaber MAD CUT | Die Haarspezialisten
      • 300 qm
      • 19 Mitarbeiter
      • www.madcut.eu
      • Host der Facebookgruppe „Rock your Salon“

       

      Heiko, du bist im dunkelvioletten Hoyerswerda – wie geht es dir?
      Heiko Schneider:
      Mir geht es gesundheitlich sehr gut, das ist derzeit wohl das Wichtigste. Mein Fokus gilt der Zeit der Weiterentwicklung des Unternehmens. Zoom und YouTube kann mittlerweile jeder, da wollen wir technisch ein bisschen aufrüsten. Jetzt geht es um Qualität!

      Der dritte Lockdown wurde in Sachsen bis zum 7.2. verlängert, denkst du es bleibt dabei?
      HS:
      Im Moment ist das schwer zu glaube. Ich habe mein Team darauf eingeschworen, dass wir kürzen, planen und schneller reagieren müssen. Flexibilität ist ganz großes Thema. Es nützt ja nichts zu spekulieren, wir müssen uns den Entwicklungen anpassen.

      Hast du denn momentan viel Zeit?
      HS: Naja, nicht wirklich. Langweilig wird es mir nie! Viel Zeit fließt in friseur.digital und natürlich in alles was mit dem Friseurgeschäft zu tun hat. Wir führen derzeit Jahresgespräche und machen Jahresplanungen über Zoom, in abgespeckter Form natürlich.

      Bildest du während des Lockdowns aus?
      HS: Ja, das machen wir an Trainingsköpfen im Salon unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen. Die Azubis müssen ja auch fit sein.

      Ist das denn erlaubt?
      HS: Unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen schon.

      „Meine absolute Empfehlung ist, die Preise nicht zu senken.“

      Die UST geht wieder zurück auf 19%... Ist es schlau, die Preise zu erhöhen?
      HS:
      Wie so oft existiert hier kein richtig oder falsch, jeder muss das für sich selbst entscheiden. Es gibt drei verschiedene Szenarien: 1. Preise stabil halten, 2. Preise erhöhen, 3. Preise reduzieren. Meine absolute Empfehlung ist, die Preise nicht zu senken. Die Frage die ich mir als Unternehmer stellen muss ist ja, wann hat der Salon das letzte Mal seine Preise erhöht? Jeder muss selbst kalkulieren, wie lange er mit den Preisen auskommt.

      Wann erhöhst du deine Preise?
      HS: Immer am 1. Juli. Ich habe vor, die Preise nicht anzuheben und sie stabil zu lassen. Nach dem 2. Lockdown wird sich der Markt regional neuformieren, da helfen stabile Preise als Marketingtool. Wenn man seine Preise nach oben anpasst, aber die Dienstleistungen und das Salonfeeling nicht erneuert, kann das nach hinten losgehen.

      Was sind Kostenblöcke, die sich verändert haben?
      HS: Energie- und Personalkosten. Ansonsten vor allem die Umsätze und Erträge, die vom sonst ertragreichen Dezember fehlen.

      Wie häufig schaust du Planzahlen an?
      HS: Normalerweise monatlich, in diesem Jahr wöchentlich. Man hat’s zwar irgendwann im Gefühl, aber in der aktuell unvorhersehbaren Entwicklung muss man reagieren können und eventuell Budgets anpassen.

      Was sind eure großen Budgets?
      HS:
      Budgets erstellen wir für Marketing und Weiterbildung, das ist ganz wichtig.

      Gibt es Änderungen im Budget 2021?
      HS: Ja, die letzten Jahre haben wir überproportional viel ausgebildet und sehr viel für Weiterbildung ausgegeben. Jetzt müssen wir Umsatz einfahren, wir brauchen die MitarbeiterInnen im Salon, damit fällt das Weiterbildungs-Budget dieses Jahr etwas geringer aus. Das Marketing-Budget werden wir konstant halten.

      Planst du für nächstes Jahr mehr MitarbeiterInnen?
      HS: Momentan habe ich mehr als 30 MitarbeiterInnen. Es fällt auf, dass Bewerbungen zunehmen. Sind die BewerberInnen gut, dann stell ich sie auch ein. Nach dem Lockdown müssen wir wieder schneller reagieren. Mal schauen, was passiert!

      Was planst du für die Wiedereröffnung?
      Ich weiß noch nicht, ob wir die Öffnungszeiten auf ein Maximum ausdehnen werden oder normal weiter machen, aber dass wir die Preise stabil halten und flexibel reagieren werden, das steht fest.

      Wünsche an und für die Branche?
      HS:
      Wir brauchen Lobbying und das konzentriert, nicht nur einzelne Verbände. Ich spreche von einem bezahlten Lobbyisten mit Sitz in Berlin, mit Auto, Wohnung und einem 6stelligen Gehalt, der nichts anderes tut als sich vor Ort zu vernetzen und für die Friseurbranche bei politischen Entscheidungen einsetzt. Wenn wir dies in den kommenden Jahren etablieren könnten, wäre dies für die gesamte Beautybranche ein Erfolg -das geht in anderen Branchen auch.

      Das klingt spannend, ein guter Gedanke. Heiko, alles Gute zum neuen Jahr und danke für deine Zeit.

      Im Interview mit Raphaela Kirschnick
       

      Denise du warst diese Woche bei unserem ersten Clubhouse Talk zum Weltfrauentag mit dabei. Wie fandest du’s?
      Denise Bredtmann: Ich fand’s ganz toll! Eigentlich bin ich ja nicht so auditiv veranlagt, aber die Unterschiedlichkeit der anwesenden tollen Frauen finde ich sehr inspirierend.

      Das Frauenthema ist auch in unserer Branche ein Großes, wie siehst du das?
      DB: Männer können sich schlichtweg gut abgrenzen, vor allem Hetero Männer. In der Regel wollen die alle irgendwann hinterm Stuhl weg und streben oft all die Positionen wie Bühne, Innung oder Verbandsarbeit an.

      Und die Frauen? 
      DB: Frauen sind in das Netz der Verpflichtungen eingebunden. Da können Männer einfach viel schneller weg.

      Was meinst du konkret mit Abgrenzung?
      DB: Naja, Männer haben viele dieser Themen nicht. Wenn ein Mann etwas anderes machen möchte, macht er das einfach. Männer haben diese Selbstverständlichkeit „Nein!“ zu sagen und das haben Frauen leider nicht. Frag doch mal Topmänner, wie viel sie hinterm Stuhl stehen und dann frag die gleiche Frage eine Frau.

      Das ist eine spannende Frage.  Adhoc würde ich auch sagen, dass das eher Frauen sind. Du stehst nicht mehr so oft hinterm Stuhl? 
      DB: Korrekt, ich habe oft versucht das zu reduzieren. Ich finde das ja schön, du bekommst wahnsinnig viel zurück, wenn du am Kunden arbeitest, aber ich musste und muss es in Zukunft reduzieren, um Zeit für viele andere wichtige Aufgaben zu haben und auch effiziente und liebevolle Gespräche führen zu können.

      Denise du bist erfolgreiche Salonunternehmerin, Trainerin, stehst auf der Bühne und hast als Produkterfinderin den gryvvel etabliert… Wie grenzt du dich ab?
      DB: Ich bin sehr spirituell und praktiziere nun seit einigen Jahren den japanischen Buddhismus und seit einem Jahr schamanische Heilarbeit und lasse mich mit „Psychodrama“ professionell coachen.Ich habe die Corona Zeit genutzt, um männliche Teile in mir zu aktivieren und quasi den Turbolader eingeladen.

      Wieso männliche Teile in dir? Was ist dabei dein Ziel? 
      DB: Mein Ziel war schon immer weise zu sterben! Das habe ich mir schon als Jugendliche vorgenommen und bin noch immer meilenweit davon entfernt. Aber ein Diamant entsteht durch Druck und Dunkelheit und das war die Corona Zeit für mich.

      Wie hast du als Mutter die vergangenen 20 Jahre erlebt? War es einfach für dich, dich zu behaupten? 
      DB: Das Gute war, Michael und ich haben uns in der Kindererziehung abgewechselt. Ich finde es ja enorm wichtig, dass Kinder „Mutter- und auch Vatersaft“ trinken. Mein Mann war eine wichtige Unterstützung und für unsere Tochter Charleen war das toll (hoffe ich;-))So konnte sie viele männliche als auch weibliche Anteile in sich vereinen.

      Wie siehst du das Thema in der nächsten Generation?
      DB: Die nächste Generation ist viel, viel selbstbewusster. Das ist im gemischten Team eine große Führungsaufgabe. Ich muss auch die „Älteren“ an diese Denkweise heranführen und das mit den Jüngeren vereinen.

      Was ist das Besondere an der jungen Generation?
      DB: Die Insta-Generation nimmt sich Zeit. Sie freut sich, wenn sie 300€ für eine Balayage nehmen kann und postet das wie wild. Die Lehrlinge können heutzutage schon unglaubliche Umsätze schreiben und sind da stolz drauf.

      „… einige Lehrlinge haben bereits ihre eigenen AssistentInnen“

      Das heißt ihr setzt eure Lehrlinge richtig für Farben ein? 
      DB: Ja und einige Lehrlinge haben ab jetzt ihre eigenen AssistentInnen. Wir haben dafür jetzt ungelernte Beauty-AssistentInnen eingestellt, die den Lehrlingen assistieren.So können sich auch die Lehrlinge besser vermarkten und die schreiben bei uns schon richtig ordentlich Umsatz.

      Wie kommt das im Rest des Teams an?
      DB: Da prallen gerade Welten aufeinander. Meine Arbeit ist jetzt das Team in Einklang zu bringen. Dramafreies Führen ist für mich das Schlüsselwort!

      Dieses Arbeiten ist für die jungen Leute dann auch lebenserfüllend?
      DB: Nein, der Freizeitwert ist enorm hoch geworden. Die Lehrlinge fordern Planbarkeit für ihre Freizeit, das gibt ihnen Sicherheit. Dazu benötigt man Regeln, denn meine MitarbeiterInnen sollen nach dem Arbeiten ja noch Kraft haben. Wir haben jetzt, dank Corona, ein 6 ½ Stunden Tagesarbeitsmodell und Schichten eingeführt, so können wir die MitarbeiterInnen gut einteilen. Da hat Corona vieles positiv beeinflusst. Für mich als Chefin bedeutet das viel Klarheit in Planung und Umsetzung zu haben.

      „…Likes im analogen Leben zu erhalten“

      Wie kommunizierst du diese Klarheit?
      DB: Ich nehme mir aktuell viel Zeit für Gespräche, um die Likes im analogen Leben zu erhalten.Das möchte ich fest installieren.

      Viele „ältere Chefs“ erwarten, dass Lehrlinge so sind, wie sie selbst früher waren… Wie änderst du dich als Chefin?
      DB: Naja, da kontere ich mit einer ganz blöden Metapher: ‚Der Köder muss dem Fisch schmecken‘. So blöd, wie die Aussage auch sein mag, es passt. Letztendlich, wenn ich gute Lehrlinge haben möchte, muss ich schauen, was ich für diese tun muss. Und das erlange ich persönlich durch Zuhören.

      Zuhören ist eine weibliche Stärke? 
      DB: Ja! Das ist sicher eine weibliche Stärke. Und wenn man gut zuhört, kann man auch viel schneller reagieren.

      „Das Geheimnis des Erfolgs: Es muss passen, auch wenn ich nicht da bin.“

      Und wie schaffst du es, dir jetzt trotzdem den Rücken freizuhalten?
      DB: Das Geheimnis des Erfolgs: Es muss passen, auch wenn ich nicht da bin. Darauf muss ich mich verlassen können. Für mich ist da mein Mann Michael ein großes Vorbild, wie man sich abgrenzen kann. Weißt du, Frauen sind im Jetzt und Männer antizipieren und bereiten sich vor, so wie im Krieg.

      Jetzt kommt das martialische? 
      DB: Ja, wir müssen lernen besser zu kämpfen oder auch anders zu kämpfen. Ich finde, Metaphern sagen viel über einen aus. Vor zehn Jahren fand ich Kriegsmetaphern furchtbar, obwohl mein Mann einige von ihnen verwendet hat. Jetzt finde ich sie aber passend. Und da betone ich, was ich vorhin gesagt habe: Frauen glauben fest daran, sie könnten nicht vom Stuhl weg. Aber das ist Quatsch!

      Denise, wie bist du durch die Corona Zeit gekommen?
      DB: Ui, das war natürlich schwierig, aber die Corona Zeit war insoweit klasse, dass wir unglaublich viel Zeit mit unseren Lehrlingen verbringen konnten und viel innovatives aufgebaut haben. Zum Beispiel erstellten wir einen gemeinsamen TikTok-Kanal „HAARZUBIS“. Wir lernen da wahnsinnig viel von unseren Lehrlingen, aber sie kriegen eben auch viel von uns zurück.

      Wie lief die Ausbildung im Lockdown?
      DB: In der Corona Zeit haben wir von mittwochs bis samstags an Trainingsköpfen trainiert, trainiert, trainiert und das hat den Lehrlingen gutgetan. Aber im ersten Lehrjahr? Halleluja, das ist schon echt schwierig. Jetzt wo die Geschäfte offen haben, sind unsere obersten Prioritäten: Arbeiten, Umsatz generieren und uns alle unterstützen. Da bleibt die Ausbildungspflicht auf der Strecke. Im Lockdown konnten wir das nachholen. Das war auch notwendig, richtig und wichtig, aber es ist ein Kraftakt.

      Denise, Du bist wie immer sehr inspirieren, vielen Dank und ich freu mich auf mehr von dir!
       

      Im Gespräch mit Birgit Senger
       

      Daniela, was ist dein Resümee zwei Jahre nach der ersten Corona Meldung?
      Daniela Mezzapesa: Nun, zuerst einmal würde ich sagen: Es gibt uns noch, allein das ist schon ein Erfolg. Einige haben es ja leider nicht geschafft.

      „Ich habe keine Kapazität mehr für Energie- und Geldverschwendung (…) als Chefin bin ich auch nur ein Mensch.“

      Was hat euch in dieser Zeit geholfen?
      DM: Klarheit und ein positives Umfeld. Wir haben im Salon alles auf das Wesentliche reduziert, Prozesse vereinfacht, die Basis optimiert. In einer so schweren Zeit ist es umso wichtiger, diese mit Menschen zu verbringen, die einem positive Vibes geben, die zuverlässig sind und mit denen man an einem Strang zieht - ob es die KollegeInnen sind oder Menschen im Background, wie mein Steuerberater. In diesen Zeiten wissen wir jede helfende Hand zu schätzen. Ich habe für mich festgestellt: So kann man alles schaffen.

      „In einer Krise steckt auch viel Entwicklung - für das Unternehmen und für jeden persönlich.“

      In der Krise hat es mir geholfen, mich zu reflektieren und mir darüber klar zu werden, was ich von den Menschen um mich herum erwarte und wie ich lerne, das so unmissverständlich wie möglich zu kommunizieren. Es ist unfassbar wertvoll, bei sich zu sein und sich Gutes zu tun. Das gibt mir persönlich am meisten Kraft und Halt.

      Wir haben mit ihr nach dem Foto-Coaching über ihre Erfahrungen gesprochen.
       

      Erst Cutting Edge, jetzt Hairdressing Awards, wie fühlst Du Dich?
      Paula Marie Gerardu:
      Ich fühle mich sehr gut, allerdings ist auch alles sehr aufregend. So viele neue Erfahrungen und Eindrücke, das ist schon sehr spannend.

      Was hat sich für Dich geändert durch den Cutting Edge Award Gewinn?
      PMG:
      Im Salon-Alltag hat sich nicht so viel verändert, außer dass KundenInnen mich auf den Gewinn ansprechen. Allerdings ist diese Zeit sehr aufregend und ich kann super viele neue Erfahrungen sammeln. Man kriegt Einblicke in Bereiche, die man vorher so nicht hatte.

      Was ist anders in der Vorbereitung auf die Hairdressing Awards?
      PMG:
      Die Teilnahme beim Cutting Edge Award war bei mir ziemlich spontan. Ich wollte es einfach mal ausprobieren, an so einem Wettbewerb teilzunehmen. Dementsprechend kurzfristig hatte ich mir ein Konzept überlegt.

      Das war jetzt bei den Hairdressing Awards ganz anders. Da habe ich viel früher und intensiver mit der Konzeptvorbereitung begonnen. Dafür habe ich vor allem Pinterest genutzt und alles was mir so ins Auge viel gesammelt. Daraus habe ich dann ein Moodboard erstellt, damit das Team weiß, was ich mir vorstelle und entsprechend die Vorbereitungen im Fitting, Make-up, Hintergründe, Modell treffen konnte.

      Wie hast Du Dich auf Deine Arbeit für die Hairdressing Awards vorbereitet?
      PMG:
      Ich habe versucht, mit nicht zu vielen konkreten Vorstellungen an die Vorbereitung heranzugehen, sondern mich durch Apps wie Pinterest oder Instagram inspirieren zu lassen, um erstmal ein Gefühl für Farben, Schnitte, Styles etc. zu bekommen. Dadurch habe ich gemerkt, was mir gefällt und bin konkreter geworden.

      imSalon: Wie kam Fiete zu euch in den Salon?
      Kerstin Buddner: Ich hatte vorher schon einen Old English Bulldog, Elvis, und er war unser Maskottchen und gehörte einfach zur Arbeitsfamilie. Zwei Jahre waren wir dann ohne Hund, aber alle haben es vermisst. Die gute Laune, die Ruhe und die Freude – das hat nicht nur mir und dem Team, sondern auch den Kunden gefehlt. Eine Kundin hat mit dann Bilder von einer jungen Bulldogge im Tierheim gezeigt, die dringend ein gutes Zuhause suchte und schon viel erlebt hat – da war es um mich geschehen!

      Im Interview mit Katja Ottiger
       

      Michael, du berechnest Dienstleistung nach Minutenpreisen? Seit wann?
      Michael Bredtmann:
      Gestartet haben wir damit vor genau 10 Jahren. Es dauerte aber Jahre, bis ich die Preise richtig angeglichen hatte. Männer waren damals viel zu billig.  Ein Grund für mich war die Einsicht, dass ich prinzipiell anders kalkulieren musste - etwas, das viele Friseure lernen müssen. Ich bin jetzt seit knapp 40 Jahren Friseur und habe in der Vergangenheit einiges Geld verloren, weil ich die Auslastung falsch berechnet hatte. 

      Verrätst du uns ein paar Zahlen? Deine Lösung sind Minutenpreise?
      MB:
      Minutenpreise sind ein sehr heikles Thema, auch, weil wir in Deutschland die Mindestlohnerhöhung bekommen. Alle wissen, dass sie die Preise erhöhen müssen. Nur wie, das wissen viele nicht. Ich kalkuliere für jeden Mitarbeiter nach einem bestimmten System. Dazu muss man wissen, dass wir bei uns verschiedene Stylisten-Level haben. Jemand, der gerade die Gesellenprüfung gemacht hat, ist natürlich nicht so erfahren wie jemand, der seit 20 Jahren im Beruf steht. 

      MB: Beim „Stylist“, der bzw. die gerade ausgelernt hat, berechne ich bei einer Auslastung von 75 Prozent 1,11 € die Minute. Der „Upper-Stylist“ mit mindestens einem Jahr Berufserfahrung kommt auf 1,20 €, die „Top-StylistInnen“ auf 1,30 € die Minute. Die MasterstylistInnen berechne ich mit 1,40 €. So kommt der Master hochgerechnet auf 84,50 € in der Stunde. Hinzu kommen 4,18 € pro Buchung. Dies sind nur die Basislöhne. Bei höheren Umsätzen gibt es zusätzlich noch Prämien.

      „Wir nehmen beim Masterstylisten nicht einmal die Hälfte von einem Autohandwerker!“

      Ich würde denken, das ist eigentlich zu wenig.
      MB:
      Stimmt! Und dazu möchte ich nur ein kurzes Beispiel bringen: Vor etwa vier Jahren stand ich in einer Auto-Werkstatt für „Minis“. Dort hing eine Tabelle mit der Kostenauflistung, getaktet in 10 Minuten-Preisen. Hochgerechnet kam die Arbeitsstunde auf 200 €. Wir nehmen beim Masterstylisten also nicht einmal die Hälfte von einem Autohandwerker!

      Ist das unterschiedlich schnelle Arbeiten beim Verrechnen nach Zeit nicht ein Problem?
      MB:
      Dieser Gedanke ist tatsächlich absolut typisch für die Friseurbranche! Bei meiner Kalkulation unterteile ich die 10 Minutenblöcke zusätzlich auch in Kleidergrößen. Von der „Speedy“ Dienstleistung XXXS von 10 Minuten, über S, 40 Minuten, bis zu XXXL mit 80 Minuten. Ein guter Richtwert ist die Größe L mit einer Stunde. Nach außen wissen die Kunden gar nicht, dass wir nach Zeit berechnen!

      Das ist Gender-neutral?
      MB:
      Ja, bei dieser Berechnung ist es egal, ob eine Frau oder ein Mann die Dienstleistung in Anspruch nimmt. „Queen Cut“ und „Kings Cut“ dauern 40 Minuten und kosten gleich viel. Die Frau braucht lediglich mehr Material. Das Barbering wiederum gibt es im XS zu einer halben Stunde.

      Warum berechnest du 75 Prozent Auslastung und keine 100?
      MB: Eine Auslastung zu 100 Prozent ist purer Stress für Mitarbeiter. Also habe ich zwei Preistabellen kalkuliert und miteinander verglichen. Bei 100 Prozent Auslastung sind die Preise zu gering, beim Paket L war das gegenüber der 75-prozentigen Auslastungsberechnung ein Minus von zum Teil 8-10 Euro in der Stunde. Ich habe alle Variablen wie Auslastung, Anzahl der Mitarbeiter, Höhe des Lohnfaktors, von einem Programm berechnen lassen und dachte mir beim Ergebnis nur: Nein, so viel kann ich unmöglich nehmen!

      Skrupel?
      MB:
      Bei mir als Friseur kommt da gleich das Emotionale durch und blockiert mich. Kunden wachsen dir ans Herz wie eine Familie und du denkst, wenn du die Preise empfindlich erhöhst, kommen die nicht mehr. Das war für mich immer eine Hemmschwelle! Nur davon muss man sich verabschieden! Du wirst in 10 Jahren nicht mehr alle deine Kunden von heute haben. Manche werden sich das nicht mehr leisten können oder wollen. Als Unternehmer musst du das nüchtern und kaufmännisch betrachten und die Emotionen rausnehmen. Durch falsche Kalkulation in der Vergangenheit habe ich gute Mitarbeiter überlastet und verloren. Da verliere ich lieber Kunden! 

      „Wir erhöhen halbjährlich die Preise für Dienstleistung und halbjährlich für Chemie.“

      Und wie argumentierst du das?
      MB:
      Wir erhöhen halbjährlich die Preise, einmal die Haarschnitte und einmal die chemischen Dienstleistungen. Meine kommende Preiserhöhung, die wird richtig wehtun. Letztlich legt die mir ja mein Unternehmensberater nahe. Und das ist auch gleich eine wichtige Argumentation!

      Warum nicht?
      Petra Brockmann (PB):
      Als die Bundesregierung am 16. März 2020 verkündete, was geschlossen und was offenbleiben sollte, haben wir umgehend Maßnahmen entwickelt, um uns und unsere Kunden zu schützen. Der Friseurberuf wurde zu diesem Zeitpunkt von der Regierung als systemrelevant eingestuft. Und was machen Friseure, die sonst ständig unzufrieden sind, weil man ihnen zu wenig Wertschätzung entgegenbringt? Sie setzen sich für eine Schließung ein.

      Was um uns herum in dieser bewegenden Woche passierte, war in meinen Augen Auftragsverweigerung. Stell dir mal vor, VerkäuferInnen, LKWfahrerInnen, PflegerInnen, ÄrztInnen hätten so reagiert! Das war wieder ein schönes Beispiel für kurzfristiges Denken. Gern wird in der Branche „gejammert“, dass ihre Dienstleistung nicht genügend Wertschätzung erfährt. Voraussetzung für Wertschätzung ist aber doch erst einmal etwas zu leisten und zu liefern.

      Ich habe dich vor fünf Jahren kennengelernt. Was hat sich seit unserem ►letzten Interview verändert? 
      DM: Natürlich hat sich einiges verändert oder anders entwickelt als ursprünglich geplant. In unserem ►Salon in Berlin-Mitte wollten wir, wie man es aus UK oder USA kennt, MitarbeiterInnen auf Farbe oder Schnitt spezialisiert arbeiten lassen. Das hat sich nicht bewährt, wir waren nicht groß genug aufgestellt. Mal hatten wir genug Personal zum Schneiden, dann fehlte uns Personal zum Färben. Das immer wieder auszubalancieren, hat sich zu einem Kraftakt entwickelt. Irgendwann haben wir entschieden „Back to Basics“! Für uns ist das einfacher und realistischer. Manchmal muss man auch mal seine Pläne aus dem Fenster werfen können und umdenken.

      „Master- und Juniorstylist ins richtige Verhältnis zu setzen, spiegelt den Respekt vor dem Beruf wider.“

      Ihr habt gestaffelte Preise von Junior bis Master Stylist. Hat sich das bewährt?
      DM: Definitiv ja. Für uns hat das nur Vorteile. Die Ansprüche und Erwartungen sind für den Kunden bereits vorher klar. Habe ich hohe Ansprüche, schwierige Haare, eine misslungene Farbe, spricht das für den Master, für den man mehr Geld in die Hand nehmen muss. Bin ich der Meinung, meine Wünsche sind leicht umzusetzen, oder mein Budget ist eher schmal, dann spricht mich der Junior Stylist an. Ein Master hat zig Tausend Euro in Weiterbildung und Meisterprüfung investiert, jahrelange Berufserfahrung und eine große Expertise. Das muss anders entlohnt werden, als bei BerufsanfängerInnnen. Master und Junior ins Verhältnis zu setzen, spiegelt meiner Meinung nach auch den Respekt vor dem Beruf wider.

      „Dank Preisstaffelung kann ich meinen MitarbeiterInnen gute Aufstiegschancen bieten.“

      Eure Gehälter werden nicht verhandelt, sondern sind nach Qualifikation gestaffelt?
      DM: Ja, so habe ich mehr Spielraum, MitarbeiterInnen zu motivieren und der Qualifikation(en) entsprechend zu entlohnen. Wenn alle dasselbe kriegen, egal ob sie dazulernen oder nicht, warum sollten sie dann Gas geben oder sich weiterentwickeln? Dank der Preisstaffelung kann ich meinen MitarbeiterInnen Aufstiegschancen bieten und ihnen somit längerfristig Perspektiven schaffen.

      Du durftest ein Coaching genießen. Welche Learnings nimmst Du mit?
      PMG:
      Das Coaching und die 2 Tage in der Schwarzkopf Akademie generell waren unglaublich spannend und toll. Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich diese Chance bekommen habe.
      Ein wichtiges Learning war, wie man Höhen und Tiefen in eine Frisur einbaut und wie man mithilfe von Farbe, Schnitt und Styling eine zusammenhängende und passende Frisur hinbekommt, die dann auf dem Foto richtig gut rüberkommt.

      Was war das größte Wow beim Foto-Coaching?
      PMG:
      Es ist beeindruckend, wie schön man eine Frisur auf einem Foto in Szene setzen kann.
      Vor allem war es spannend, das fertige Foto zu sehen, nachdem die Fotografin Andrea Müller-Schulz Licht im Set eingesetzt hat, um das Modell, Haar und Make-up optimal zu inszenieren.   

      Liebe Paula, wir wünschen Dir für Deine Teilnahme bei den Hairdressing Awards viel Erfolg und weiterhin viel Freude beim Kreativsein
       

      So verlief das Coaching

      Den exklusiven Photoshooting Coaching Tag in der Hamburger ASK Academy von Schwarzkopf Professional genossen die beiden Cutting Edge Award Gewinnerinnen Sarah Leitgeb aus Österreich und Paula Marie Gerardu aus Deutschland.

      Gemeinsam mit den Coaches Patricia Bay, Cutting Specialist und Viola Lansky, Coloring Specialist sowie dem gesamten Team am Set, wurden an diesem Tag die Ideen und Vorstellungen der Gewinnerinnen in einem professionellen Fotoshooting umgesetzt.

      Das Team vor Ort: Shidi Bashang (Make-up), Andrea Müller Schulz (Fotografie, andra-photography.de,  Len Marochow (Foto-Assistenz), Maike Feldmann (Styling & Fitting).

      Exklusive Coaching Tipps  für Eure Produktion für die Hairdressing Awards gibt es von Patricia und Viola 

      Hast du deine Mitarbeiter in die Entscheidung eingebunden?
      KB: Bevor Fiete zu uns kam, habe ich mein mittlerweile 10-köpfiges Team zusammengetrommelt und alle waren der Meinung, dass er unbedingt zu uns kommen muss! Falls ich mal keine Pause machen kann, helfen sie mir auch und stehen voll hinter Fiete. Er begrüßt sie überschwänglich morgens und alle lieben ihn!

      Viele deiner Instagram Postings sind mit Fiete - kommen Hundepostings gut an?
      KB:
      Postings mit Hund gehen leichter von der Hand, was gut ist, denn an muss ja ständig was posten, um interessant zu bleiben. Es ist auch einfacher, nicht so sehr auf sich selbst zu achten, man ist selbst quasi nur dabei und gar nicht die Hauptperson.

      Auf eurer Instagram-Seite sieht man noch einen zweiten Hund... wer ist Leo?
      KB:
      Leo ist der Hund einer Mitarbeiterin, der eigentlich nur die ersten Wochen einen halben Tag mitkommen sollte! Da habe ich natürlich sofort zugestimmt, wir müssen in der Arbeitsfamilie zusammenhalten. Aus "nur die ersten Wochen" ist jetzt fast ein Jahr geworden.
      Er hat hinten den kleinen Salon und die anderen Räumlichkeiten für sich und da ist ja auch immer jemand. Leo ist 1 und Fiete 1,5 Jahre, die zwei würden zusammen den ganzen Laden abreißen beim Toben, daher ist im Laden die Trennung für uns alle gut. Wir wollen ja auch noch Haare schön machen!

      Wer ist Denise Bredtmann

      • Friseurunternehmerin aus Wuppertal mit 2 Salons
      • East Side (8 MitarbeiterInnen)
      • West Side (20 MitarbeiterInnen)

       

      Inwiefern Argumentation?
      MB:
      Die MitarbeiterInnen machen das doch auch gern: „Das hat der Chef gesagt!“ Und da ich niemanden über mir habe, schiebe ich es auf den Unternehmensberater. Wirklich empfehlenswert, macht einiges leichter! (lacht)

      Wie reagieren die Kunden?
      MB:
      Manche Kunden bleiben weg oder kommen seltener, denen sind wir zu teuer; manche sind verwirrt und Männerkunden reagieren ganz gern mal mit schlechter Bewertung. Wenn die neu zu uns kommen, kriegen die mitunter einen Schock. Wir haben die Männerpreise angehoben, im Gegenzug aber besser zahlende Frauen dazu gewonnen.

      In Puncto Terminierung: Bei bestehenden Kunden lässt sich der Zeitaufwand einschätzen, aber wie ist das bei Neukunden?
      MB:
      Wir veranschlagen pauschal 60 Minuten. Beraten die Kunden, analysieren die Wünsche und Vorstellungen. Danach treffen wir die Einstufung für die Zukunft. Deshalb kommunizieren wir die Preise nicht direkt. Und ich weiß, es wird Kollegen geben, die jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. (lacht)

      Deshalb findet man bei euch ausschließlich „ab“- Preise. Fühlen sich die MitarbeiterInnen von Minutenpreisen unter Druck gesetzt? 
      MB:
      Ich denke, Mitarbeiter fühlen sich generell unter Druck gesetzt. Aber ja, manche haben Preisangst, denn sie müssen die Preise nach ihrer tatsächlichen Arbeitsleistung weitergeben und entsprechend in der Terminierung beachten.

      Trainiert ihr mit euren Mitarbeitern auf Zeit zu arbeiten?
      MB: Nein, das ergibt sich. Denn jeder hat seinen eigenen Spielraum. Ein perfektes System gibt es da nicht. Das wichtige ist, dass Mitarbeiter die Preise richtig kommunizieren und von ihnen überzeugt sind.

      „Mitarbeiter: Die Balayage - Generation ist höhere Preise gewöhnt, die ‚erfahrenen StylistInnen‘  haben ‚Preisangst‘.“

      Ist es schwieriger, die Preisgestaltung euren Kunden nahezubringen oder sie im Team zu etablieren? 
      MB: Im Team, vor allem bei denen, die länger als 10 Jahre bei uns sind! Die „Balayage-Generation“, die Jüngeren, sind es gewöhnt, dass der Friseur teurer ist und man sich den leistet. Die ‚erfahrenen StylistInnen‘ haben „Preisangst“ und sind unsicherer in der Kommunikation. Als Chef sehe ich mich hier in der Pflicht, diese Kommunikation zu trainieren und meinen Mitarbeitern das Selbstbewusstsein mitzugeben, ihre Arbeitsleistung richtig einzuschätzen und entsprechend zu benennen.


      Michael, ich danke dir für deine offenen Worte und wünsche euch, ach deiner lieben Frau Denise, weiterhin alles Gute!

      Thomas Brockmann Knoedler | Credit: Blicklicht Photographie

      Könnt ihr nachvollziehen, dass es auch Mitarbeiter und Kunden gab, die verängstigt waren?
      TBK:
      Auf jeden Fall, denn es wurde ja auch genug Angst geschürt. Aber irgendwann muss ich es doch schaffen, Fakten zusammenzutragen, das Thema ernst zu nehmen und daraus resultierend rational zu handeln.

      PB: Hier wurde eine riesige Chance der Branche verpasst! Genau jetzt wäre es an der Zeit gewesen, für unser Image zu sorgen und zu signalisieren – wir stehen, wir kümmern uns, wir stellen uns der Verantwortung und schaffen die hygienischen Voraussetzungen dafür.

      Was ist anstatt dessen passiert?
      PB:
      Hier und da wurde staatliche Hilfe einkassiert und gleichzeitig zu Hause Haare geschnitten. Somit wurde der Schwarzarbeit Tür und Tor geöffnet.

      Wie habt ihr gehandelt?
      TBK:
      Wir haben den Abstand zwischen den Arbeitsplätzen erhöht. Wo dies nicht möglich ist, müssen Bedienungsplätze frei bleiben oder das Bestellsystem geändert werden, zum Beispiel weniger Kundentermine zur gleichen Zeit vergeben. Wer noch nicht im Schichtsystem arbeitet, sollte dies einführen, aber darauf achten, dass sich die Teams nicht überschneiden.

      Beim Schichtwechsel haben die Teams keinen Kontakt?
      PB:
      Genau, wir können es wunderbar schaffen, trotz Corona oder anderen Krankheiten weiter arbeiten zu können. Wir dürfen nur den Mehraufwand nicht scheuen. Wie überall und immer wird sich lieber beschwert. Wir müssen jetzt alles tun, um Qualität, Hygiene und das Image des Friseurs zu verbessern.

      „…wenn sie nicht wieder in alte Muster verfällt“
       

      Kann die Branche sich verändern?
      PB:
      Die Branche wird sich verändern, wenn sie bereit ist, etwas zu ändern und wenn sie nicht wieder in alte Muster verfällt. Dafür möchten wir uns mit unserer Community stark machen.

      Welche Möglichkeiten haben kleinere Salons, die nicht auf großen Flächen arbeiten oder mehrere Etagen zu Verfügung haben?
      TBK:
      Diese Salons müssen ihre Kundentermine zeitlich strecken. Die größere Herausforderung sehe ich darin, dass sich Friseure ihre Terminplanung nicht mehr vom Kunden bestimmen lassen können. Es wird nicht gehen, dass alle zur gleichen Zeit bedient werden. Das ist für den Friseur gleichzeitig eine große Chance, etwas mehr Ruhe und Qualität in seine Arbeit zu bringen.

      „… die Umsetzung aller Hygienemaßnahmen
      zu einer Preiserhöhung von 20-30% führen werden.

      PB: Natürlich empfehlen wir den Friseurunternehmern aus unserer Community auch gleichzeitig ihre Preiskalkulation zu überprüfen. Ich bin mir sicher, dass die Umsetzung aller Hygienemaßnahmen und die Veränderung des Bestellsystems zu einer Preiserhöhung von 20-30% führen werden.
       

      Welche Chancen für die Branche seht ihr?
      TBK:
      Wir alle sollten die Chance nutzen, als Unternehmer wahrgenommen zu werden und nicht nur als Friseure, die am Stuhl stehen.

      PB: Noch nie zuvor haben sich die Kunden soviel Gedanken darüber gemacht, ob sie auf den Friseur verzichten könnten oder wirklich gespürt, was eine gute Frisur im Alltag wert ist. Wir Friseure haben die Chance, Dinge neu aufzusetzen, uns unserer Wertigkeit bewusst zu werden und mit Verantwortung nach vorne zu gehen.

      Ihr habt wie immer eine klare Vorstellung, wie die Zukunft aussehen soll.
      PB:
      Für viele möge das brachial und hart wirken, aber das möchten wir gar nicht sein. Wir wollen motivierend sein und zeigen was in der Zukunft möglich ist, wenn man seine Visionen klar vor Augen hat.
       

      Vielen Dank, Petra und Thomas. Bleibt gesund und weiterhin viel Erfolg!

      Im Moment denke ich, wir werden die planmäßige Preiserhöhung mit 10 % über alle Dienstleistungen durchführen. Im Normalfall hätte ich diese nur punktuell und nicht über alle Dienstleistungen gemacht. Da wir nun aber etwas großzügiger erhöhen, werde ich dann die 3 % als Nachlass vom Juli bis Dezember gewähren. Rechnerisch dürften es ja nur 2,52 % sein- aber das verstehen wahrscheinlich die wenigsten. Das werden wir bis zum 31.12. auch auf dem Bon kommunizieren. Dann sind es bei der Preiserhöhung bis Ende Dezember halt 7 % Erhöhung und zum 01.01.21 sind wir dann wieder bei den 10 % plus. Die Hygienepauschale entfällt aber mit der Preisanpassung ab 01. Juli für unsere Kunden.

      Wer keine Hygienepauschale gemacht hat und die Preise nach einer Erhöhung nun nicht neu kalkulieren möchte, der behält die 3 %?
      HS: Könnte man so machen. Wenn der Haarschnitt heute 80 Euro kostet, dann kostet er das morgen auch noch und bedeutet eine indirekte Preiserhöhung für den Kunden von 3 %.
      Möchte ich, wie die Bundesregierung appelliert hat, die 3 % allerdings an den Kunden weitergeben, muss ich jeden Preis anfassen, auch im Kassensystem. Ich muss neu kalkulieren und neue Preislisten drucken – das ist schon ein ziemlicher Aufwand.
      Der Friseur, der sagt, er senkt die Preise nicht, der muss gar nix machen, sondern hat ein Plus von 3 % und kann sich die Frage stellen: Was machen wir damit? An die Mitarbeiter weitergeben oder lieber Rücklagen bilden?

      Neue MitarbeiterInnen einstellen - wie läuft das bei euch ab?
      DM: Wir haben für jede Stylisten-Kategorie einen definierten Anspruch. Wir stellen interessierten KollegInnen die Kategorien vor, machen einen Probetag und schauen uns an, in welche Kategorie wir die Leistung einstufen würden. Wenn jemand den Aufstieg in die nächsthöhere Kategorie anstrebt, überlegen wir uns gemeinsam, welche Fortbildungen wir anbieten können, um das persönliche Ziel zu erreichen.

      Dein Rat für alle, die auf dieses Konzept umstellen möchten?
      DM: Einfach machen! Den Spruch: „Das machen meine Kunden nicht mit“ hört man leider viel zu oft. Klar, jeder hat Angst Kunden zu verlieren. Und ja, es gibt diese drei Dinge, die unserer Branche Respekt einflössen: die jährliche Preiserhöhung, Männer und Frauen gleich abzurechnen und die Preisstaffelung.

      Du möchtest trotzdem andere dazu ermuntern?
      DM: Sobald Du am Konzept etwas veränderst, bleiben natürlich Kunden weg. Es entsteht aber kein Loch, denn mit anderer Preisgestaltung ziehst du automatisch andere Kunden an. Ein erfahrener Friseur sollte seinen Wert kennen, darf dazu stehen und entsprechend entlohnt werden. Wir wollen doch alle KundInnen in unseren Salons haben, die sich wünschen, dass die MitarbeiterInnen fair bezahlt werden, oder?

      „Eine Preisgestaltung nach Geschlecht ist im Jahr 2022, besonders in einer Stadt wie Berlin, veraltet und nicht tolerierbar.“

      Ihr habt Unisex-Preise?
      DM: Es gibt kurze, lange, dicke, dünne, lockige und glatte Haare - das Geschlecht spielt bei uns im Salon bei der Preisgestaltung keine Rolle. Jeder Mensch sitzt bei uns für einen Haarschnitt ca. eine Stunde auf dem Stuhl, bekommt den gleichen Service und das gleiche Ambiente. 

      ► Noch bis 30. März anmelden

      Über Michael Bredtmann:

      • verheiratet mit Denise Bredtmann, beide Friseure in 4.Generation, 1 Tochter (Charleen Bredtmann), ebenfals Friseurin
      • Seit 2000 Übernahme des „Bredtmann“ Familiengeschäftes, bestehend seit 1884!
      • 2 Friseurgeschäfte in Wuppertal: „Bredtmann Eastside“, „Bredtmann Westside“ mit 28 Mitarbeitern, davon 8 Auszubildende
      • seit 2018 Ambassador Affinage

       

      Gibt es Probleme mit Kunden und Hunden?
      KB: Natürlich gibt es einige die keine Hundehaare an der Hose wollen oder keinen Hund streicheln wollen und auch das akzeptieren wir natürlich. Das ist aber äußerst selten! Wenn Elvis laut geschnarcht hat, haben immer alle gelacht und darüber geredet. In unserer kleinen Stadt kennt man auch viele Leute durch Hund und wir haben viele neue Kunden dadurch gewonnen!

      Was sind die Herausforderungen und Vorteile vom Hund im Salon?
      KB: Es ist viel Arbeit einer Bulldogge das 1×1 des guten Benehmens in einem Friseursalon beizubringen aber es lohnt sich zu 100%! Liebeskummer wird weggewedelt, schlechte Laune wird weggespielt und Tränen weggeleckt! Er ist ein Freund der unseren Arbeitsalltag netter, schöner und herzlicher macht.

      Dass Haarschnitte für Männer meist weniger kosten als für die Frau, darüber sind viele FriseurInnen unglücklich. Aus Angst Kunden zu verlieren, redet man sich diese Ungerechtigkeit lieber schön: Bei Männern brauche ich 10 Minuten weniger und nicht so viel Produkt… Eine Preisgestaltung nach Geschlecht ist meiner Meinung nach im Jahr 2022, besonders in einer Stadt wie Berlin, veraltet und nicht tolerierbar.

      Was kostet bei euch ein Kinderhaarschnitt?
      DM: Egal ob jung oder alt, Frau, Mann, Kind - wir haben irgendwann beschlossen: Ein Preis für Alle. Für einen guten Haarschnitt beim Kind brauche ich auch nicht weniger Zeit als bei einem Erwachsenen. Hinzu kommt, dass es anstrengender anspruchsvoller oder schwieriger sein kann, wenn ein Kind unruhig ist und die Verletzungsgefahr höher. Dafür einen Bruchteil dessen zu nehmen, was ich sonst bekomme, ist nicht richtig.

      Auf imsalon.at/hairdressing-awards-austria bleibst Du über alles rund um die Hairdressing Awards informiert, lernst von den Besten und weißt immer, was gerade wichtig ist. 

      Und die Offizielle Webseite der Hairdressing Awards www.hairdressing-awards.at

       

      Bringen diese 3 Prozent den Friseur in Erklärungszwang?
      HS:
      Ich denke, keine andere Branche würde eine Preiserhöhung erklären, sondern durchziehen. Aber die Friseure sind seit drei Tagen schon wieder dran, sich die Argumentation zurechtzubasteln. Also, liebe Friseure: Achtet bitte darauf, nicht wieder in die Rechtfertigung vor dem Kunden zu kommen!

      „Inflation ist kein Feeling, sondern Realität.“

      Werdet ihr 2022 die Preise erhöhen?
      DM: Die jährliche Preiserhöhung, um die Inflation auszugleichen, haben wir gerade umgesetzt. Inflationsausgleich ist auch so ein Ding, was gern ignoriert wird. Wenn Miete, Energie und Ware teurer werden, kann ich doch nicht gleichzeitig auch meine Preise halten. Das hat auch nichts damit zu tun, wie ich das finde. „Ich kann meinen KundInnen keine Preiserhöhung zumuten“, ist ein Feeling. Die Inflation ist aber kein Feeling, sondern real.

      Was sind eure Ziele für 2022?
      DM: Im Großen und Ganzen hat uns das letzte Jahr gezeigt, dass wir gut aufgestellt sind. Der Januar ist der Monat der Mitarbeitergespräche. Da legen wir ganz individuell die Ziele und Kurse für jeden Einzelnen fest. Da sich die Anfrage an Shootings im letzten Jahr erhöht hat, planen wir mehr interne Workshops zum Thema Make-up und Styling speziell auch für Shootings. Wir möchten uns weiter entwickeln, unseren Ansprüchen gerecht werden und ganz wichtig: die Freude an unserer Arbeit nicht verlieren!

      Vielen Dank für das Gespräch und ich wünsche euch ein bereicherndes Jahr!
       

      Über Bordel! Friseur Berlin:

      • Since 2007
      • Inhaberinnen: Daniela Mezzapesa & Simone Greve 

      2 Salons:

      • Berlin Schöneberg (110 qm)
      • Berlin Mitte (170 qm)
      • MitarbeiterInnen: 10 FriseurInnen 3 Azubis

      Was bedeutet die Umstellung für die Registrierkasse?
      HS: Dass mit dem Softwareprogramm, die Änderung von 19 auf 16 %, geht relativ einfach, das haben wir getestet, das funktioniert. Aber zu bedenken ist, dass eine Änderung im System nur zukunftsträchtig sein darf, von jetzt an für die Zukunft. Das bedeutet: Den 30.06. abends sollte sich jeder unbedingt freihalten, denn dann muss nach dem Kassenschluss das System auf 16 % umgestellt werden. Dann greift der neue Preis ab 01. Juli.

      Was würdest du als nächsten wichtigen Schritte für Unternehmer empfehlen?
      HS:
      Jeder sollte rechtzeitig stark mit seinem Steuerberater und dem Anbieter seines Kassensystems Kontakt aufnehmen und abklären, wie die Umstellung zum 30.06. im Detail ablaufen soll.
      Was für mich eine weitere wichtige Frage aufwirft, ist die, wie der Umgang mit den Gutscheinen zukünftig sein wird? Wie geht das mit Gutscheinen, die im Januar gekauft wurden, aber im August erst eingelöst werden? Oder im August gekauft und im nächsten Jahr eingelöst?

      Das Gutscheinthema ist eines, das den ein oder anderen beschäftigt - und dich umso mehr, kann man ja über deine Plattform friseur-digital.de Gutscheine verwalten. Sobald es  die Durchführungsbestimmungen vonseiten der Bundesregierung zur neuen MwSt.-Regelung gibt, werden wir darüber auf imSalon berichten. 

      Vielen Dank Heiko, dass du deine ersten Gedanken zu den 16% mit uns geteilt hast!

      Im Interview mit Katja Ottiger
       

      „Den Erfolg Ihrer Zukunft machen Ihre Mitarbeiter aus“, sind Sie überzeugt. Ist das auch die Überzeugung Ihrer Branchenkollegen?
      Heiko Schneider: Da sind wir auf dem Weg. Viele erfolgreiche Unternehmer sind perfekte Friseure, die wissen, dass ein Salon davon abhängig ist, ob er funktionierende Mitarbeiter hat oder nicht.

      Investieren Unternehmen ausreichend in Ihre Mittarbeiter?
      HS: Nein. Der Bundesdurchschnitt liegt hier bei 1,9% vom Netto-Umsatz des Salons. Ich gebe doppelt so viel aus. Mehrausgaben machen sich immer bezahlt. Da kommt der Erfolg von ganz allein. 

      "Ich halte nichts von kleinen Teams mit ein, zwei Stars"

      Das kostet, sind Sie hochpreisig?
      Investieren Unternehmen ausreichend in Ihre Mittarbeiter?
      HS: Wir sind am oberen Ende des Mittelfeldes positioniert. Diese Position ist mit den Mitarbeitern besprochen. Wir sind innerhalb kurzer Zeit von 11 auf 26 Mitarbeiter angestiegen und das hat viel mit Weiterbildung zu tun. Wir haben keine Stars im Team. Ich halte nichts von kleinen Teams mit ein, zwei Stars, die dann weggehen, sich selbstständig machen und alles bricht hinter ihnen zusammen.

      Bei meinen Vorträgen frage ich gern: Wie hoch ist Ihr Budget für Weiterbildung und Marketing? Die meisten wissen es nicht. Und ich kann es auch ein Stück weit nachvollziehen. Friseure sind kreative Menschen und deshalb auch erfolgreich, aber manchen fehlt einfach geplante Budgetierung. Da bin ich anders. Ich wollte immer der Unternehmer sein. Ich wünschte mir, dass die Branche hier professioneller wird.

      Sie machen gratis Webinare, also Seminare im Internet.
      Investieren Unternehmen ausreichend in Ihre Mittarbeiter?
      HS: Ja, regelmäßig. Unternehmer können sich gratis einwählen und den Vortrag über Laptop, iPad, Computer verfolgen. Wer möchte, kann die Aufzeichnung für € 9,- kaufen. Ich möchte, dass unsere Branche besser wird. 

      Ihr letztes Business-Thema?
      Investieren Unternehmen ausreichend in Ihre Mittarbeiter?
      HS: Gesundheitsprogramme. Ich beschäftige mich mit der Gesellschaft und psychosozialer Gesundheit. Die Menschen sind alle am Limit, bei dem was geleistet werden muss. Meine Anforderung: Trotz Leistungsdruck gesund und erfolgreich bleiben. Dafür braucht es fachlich und qualitativ gut geschulte Leute, denn auch der Kunde wird immer anspruchsvoller. Hier gehen wir strikt nach Planung und Konzept vor.

      Wie kamen Sie zum Haarschneider und Businesscoach?
      Investieren Unternehmen ausreichend in Ihre Mittarbeiter?
      HS: Ich habe zu DDR-Zeiten meinen Elektronikfacharbeiter gemacht, wollte aber eigentlich Sport studieren, Leichtathletik. Für die DDR-Spitze hat es nicht gereicht, also hab ich angefangen, Jugendliche zu coachen, wäre fast Lehrer geworden und habe mich nach der Wende für eine Friseurausbildung entschieden. Meine Mutter war Friseurin und die Idee dahinter war die, Friseurunternehmer zu werden. Dann kamen Businessvorträge dazu und hier schließt sich der Kreis.

      Was sind denn Ihre wichtigsten Tipps zur Mitarbeitermotivation?
      Investieren Unternehmen ausreichend in Ihre Mittarbeiter?
      HS: Aufmerksamkeit und Wertschätzung.

      Und was sagen Sie, wenn man Sie fragt, was Sie von Beruf sind?
      Investieren Unternehmen ausreichend in Ihre Mittarbeiter?
      HS: Ich bin Friseur.

      Ihr Terminplan ist voll, während wir plaudern, sind Sie auf dem Weg nach Bayreuth zum Wirtschaftskongress für den Mittelstand. Wie oft stehen Sie noch im Salon?
      HS: 3 Tage, manchmal auch samstags.

      Haben Sie noch Zeit für Sport?
      HS: Zu wenig.

      Bei den letzten TOP HAIR Trend Days in Düsseldorf wurden Sie mit dem Top Salon Award ausgezeichnet. Worauf kommt es da an?
      HS: Es spielen verschiedene Dinge hinein: Testkundenbesuche, Aus- und Weiterbildungsprogramme, ein Hochleistungsteam, die Zugehörigkeit zu Verbänden, die Anzahl der Kunden.

      "Begrenzung findet nur im Kopf statt."

      Ihr Hochleistungsteam ist gut geschult, das kann man auf der Website bei jedem einzelnen Mitarbeiter detailliert nachverfolgen. Wie belohnen Sie diese?
      HS: Nach Kollektivvertrag und darüber: leistungslohnbezogen im Sinne ihrer individuellen Entwicklung. Was man gern macht, macht man gut. Hier sehe ich mich in meiner Mannschaft als Coach. Da schicke ich schon mal Mitarbeiterinnen zur Weiterbildung nach London zu TIGI, eine andere zur Intercoiffure nach Paris. Jede Mitarbeiterin macht jährlich 8–10 Schulungen, man muss hier überdimensional mehr machen. Ich versuche, sie ihre Träume leben zu lassen, natürlich auch, damit sie nicht wegziehen. An unserem Standort muss ich einfach mehr bieten, dafür haben wir eine geringe Fluktuation. 
      Wir sind hier in einer 32.000 Einwohner Stadt mit 44 Salons, einer relativ hohen Salondichte, und kommen monatlich auf 1.800 Kunden, 600 davon sind Männer. 
      Begrenzung findet also nur im Kopf statt.

      imSalon: Sie veranstalten regelmäßig Herrenabende, haben aber ausschließlich Mitarbeiterinnen. Sind Frauen da willkommen?
      HS: Die Mitarbeiterinnen gehören natürlich alle dazu. Und sind wir ehrlich, das gefällt uns Männern doch auch. Wir machen z.B. Whiskeyabende zur Neukundengewinnung, ohne über Haare zu sprechen. Wer gestylt werden möchte, wird gestylt, wer nicht, der nicht. Ich halte es da gern wie die Bogenschützen: Wenn du ins Schwarze treffen willst, musst du danebenschießen! Verstecktes Marketing. Und ich weiß, es wird ein neuer Kunde „hängen" bleiben.

      imSalon: Sie bieten ein Seminarformat über die Nutzung von Internet-Kanälen an. Wie können Kleinstunternehmer das Internet effektiv und kostengünstig nutzen? 
      HS: Auf alle Fälle, in dem ich das alles nicht technisch betrachte, sondern das Internet emotional verstehen lerne. Und es ist hier nicht die Frage ob, sondern WIE! Wir sind die beste Branche für emotionale Ansprachen. Wenn wir das verstanden haben, funktioniert das auch.

      Geben Sie mir ein Beispiel!
      HS: Ich habe einer 100-jährigen Kundin die Haare geschnitten. Eher zufällig habe ich vorher ein Foto von ihr gemacht und dann die vorher/nachher Bilder auf Facebook gepostet. Wir haben etwas über 2000 Facebook Freunde. Diese Geschichte wurde von allen Bildern am meisten geliked. Das ist die beste Kombination: Information und Salonmarketing! 

      "Emotionale Postings haben einen unglaublichen Marketingwert."

      Und das Verstehen, dass die emotionalen Postings einen unglaublich hohen Marketingwert haben. Oder E-Mail Marketing, mit dem man sich regelmäßig in Erinnerung bringt. Wir verschicken unsere Newsletter 5-7-mal jährlich an 3000 Adressaten. Hier muss man aufpassen, die Leute nicht zu belästigen. Die Inhalte sind emotionale Geschichten, Fotos von neuen Mitarbeitern, Weitbildungen und interne Prüfungen unserer Mitarbeiterinnen.

      Rent a Tool - Sharing ist ein großes Thema. Bei Ihnen kann man sich Föhn. Lockenstab & Co. ausleihen. Funktioniert das?
      HS: Nein. Damit bin zu zeitig. Rent a Tool ist eine Kooperation mit ghd, funktioniert aber noch nicht. Manchmal muss man sich gedulden können. Aber ich gebe mich gern meinen Visionen hin und arbeite mit Zukunftsforschern,wie Dr. Ragner Willer und Matthias Horx, zusammen. So entstand auch die Idee vom „Young Stylist by Haarschneider“, wo wir den besten Amateurfriseur suchen. (www.youngstylist.de/)

      The Young Stylist by Haarschneider 2013

      imSalon: Wie ist das entstanden?
      HS: Meine Frage war, wo bekomme ich Azubis her? Im TV gibt es diese vielen Castingshows und junge Leute scheinen die zu lieben. Also war der Gedanke: Machen wir doch eine Castingshow! Wir stellen unseren Salon zu Verfügung, professionelle Produkte und Tools und die Teilnehmer haben 3 Stunden Zeit ihr Modell vor unseren Augen zu stylen. Die jungen Leute hören hier nicht einmal das Wort Azubi, wir bewerben das nirgends. Im letzten Jahr hatten wir 14 junge Leute da, die mit dem Beruf an sich nichts zu tun haben. Da kann ich sehen, was ist deren Talent, und wenn ich möchte, kann ich mit ihnen über einen Azubi-Vertrag reden, muss es aber nicht. 

      Wie bewerben Sie das, was gibt es zu gewinnen?
      HS: Über Facebook, Videos (You Tube) und über die YoungStylist Website. 
      Im letzten Jahr gab es eine Reise zur TIGI World Release nach London zu gewinnen und in diesem Jahr gibt es Produkte und Tools im Wert von € 500,-, alles gesponsert von TIGI. Eine echt tolle Sache! 

      Sie sind Intercoiffeur. Warum?
      HS: Weil hier ein super Austausch unter Friseurfreunden stattfindet.

      Ihre Wünsche an die Branche?
      HS: Ich wünsche mir, dass wir es schaffen, unsere Branche professioneller zu machen und die Chance nutzen, unsere Preise und Erträge nach oben zu schrauben.


      Im Interview mit Katja Ottiger

      Heiko, an deiner Rezeption arbeiten seit vielen Jahren ausschließlich Leute aus der Hotellerie. Warum?
      Heiko Schneider
      : Es hat mich einfach geärgert, dass wir direkt am Kunden einen sehr guten Job machen, aber beim letzten Schritt - beim Abkassieren, der Neuterminierung, dem Produkte empfehlen - meist zu wenig Zeit haben, weil der nächste Kunde wartet. Es ist ein ganz anderer Prozess, wenn für diesen letzten Schritt ausreichend Zeit zur Verfügung steht.

      Aber warum Leute aus der Hotellerie?
      HS:
      Weil sie persé anders geschult und zudem die Mehrfachbedienung gewöhnt sind: Sie kassieren ab, begrüßen gleichzeitig eintretende Kunden mit einem Blick, nehmen Kunden die Jacke ab, halten die Türen offen. Und sie gehen durch den Salon und räumen rechts und links die Sachen weg, einfach weil sie gewohnt sind, keine Leergänge zu machen. Und ganz wichtig: Eine Hotelfachfrau würde am Abend niemals nach Hause gehen, ohne die Kaffeemaschine sauber gemacht zu haben, das liegt in deren DNA. Für Friseure ist das abends ein zusätzlicher Job.

      Welche Aufgabengebiete übernehmen sie außerdem?
      HS:
      Den Produktverkauf und das Geschenke einpacken, das der Kunde von Heute aus dem Handel gewohnt ist und was für eine Friseurin mit ihrem Zeitmanagement eher schwierig ist. Die Rezeptionistin kann gleich in die Offensive gehen, Produkte vorschlagen und diese schön einpacken.

      „Leute aus der Hotellerie haben kein Preisproblem (…)
      Was ein Produkt kostet, kostet es!“

      Werden die RezeptionistInnen verkaufsgeschult?
      HS:
      Ja, sie müssen sich natürlich mit den Produkten beschäftigen. Aber ein wichtiger Pluspunkt beim Verkauf ist, dass Leute aus der Hotellerie kein Preisproblem haben. Bei einer unserer letzten Preiserhöhungen, die etwas stärker war, wollte ich mit den Rezeptionistinnen die Preiserhöhung und die Argumentation durchsprechen. Das brauchte ich nicht, denn für sie war klar: Was ein Produkt kostet, kostet es. Das ist in einem Restaurant nicht anders. Sie sind da weniger emotional als Friseure.

      Gab es Probleme bei der Einarbeitung, beispielsweise mit dem Kassensystem?
      HS: Nein, es ist genauso wie bei jedem anderen auch, manche arbeiten schneller mit der Kasse, andere weniger schnell. Aber das ist auch nicht die Frage, denn jeder, vom Azubi bis zur Rezeption, muss eingearbeitet werden.

      „Bei uns ist Voraussetzung, aus der Hotellerie zu kommen, um an der Rezeption zu arbeiten.“

      Warum wechseln Leute aus der Hotellerie in den Friseurbereich?
      HS:
      Wenn sie aus der Babypause zurückkommen, sind es vor allem die geregelten Arbeitszeiten, die attraktiv sind. Im Moment, durch die Corona-Pandemie und die Lockdowns, sind allerdings viele aus der Hotellerie auf der Suche nach einer Umorientierung. Und da ist der Friseur ein sehr angenehmes Arbeitsumfeld.

      Wie findest du die Leute für deine Rezeptionsbesetzung?
      HS:
      Indem ich ganz gezielt nach Servicekräften aus der Hotellerie suche. Seit vielen Jahren läuft von uns beim Arbeitsamt eine Anzeige mit der Zielgruppe „Rückkehrer“, also für Leute, die vorher im Ausland in einem guten Hotel gearbeitet haben. Um bei uns an der Rezeption arbeiten zu können, ist es tatsächlich Voraussetzung, aus der Hotellerie bzw. Gastro zu kommen.

      In Puncto Bezahlung, gibt es da Unterschiede zwischen Hotel- und Friseurbranche?
      HS: Das ist regional und zeitlich sehr unterschiedlich. Meine allererste Rezeptionistin aus der Hotellerie bekam damals ein höheres Gehalt als es bei den FriseurInnen üblich war. Später entwickelten sich die Friseurgehälter schneller, schon allein durch die Erhöhung des Mindestlohnes. In den vergangenen Jahren stiegen die Löhne von Friseuren und Servicekräften unterschiedlich schnell. Im Moment sind sie eigentlich ziemlich gleich auf.

      Braucht es Goodies, die den Wechsel vom Hotel zum Salon nahegelegen?
      HS: Das Goodie sind die besseren Arbeitszeiten, vor allem dann, wenn die Leute Familie haben.

      Du bietest einen Friseurhotline-Service für KollegInnen– wie ist das in der Praxis?
      HS: Bei derzeit weniger Kunden in den Salons werden deutschlandweit RezeptionistInnen eingespart, da entsteht eine Lücke am Telefon. Bei parallel steigenden Preisen geht es in meinen Augen aber nicht, dass man vom Kunden weggeht, um ans Telefon zu gehen. Das ging früher bei einem 25 Euro Schnitt, aber nicht, wenn dafür zwischen 60 und 70 Euro bezahlt werden.

      Digitale Rezeption: Kein „Entweder oder “ sondern ein „Sowohl als auch “

      Deshalb bieten wir bei Friseurdigital gemeinsam mit Albert Bachmann eine digitale Rezeption an. Die Friseursalons können bei Bedarf ihr Telefon umschalten, die Anrufe werden direkt zu uns weitergeleitet. Geschulte Rezeptionisten gehen ans Telefon und melden sich mit dem Namen des Geschäftes und tragen die Termine ein. Der Kunde draußen merkt nicht, dass er gar nicht im Salon ist. Der Friseursalon kann die Anlage umschalten, wie es für ihn passt, zB nachmittags, wenn es stressiger ist. Es ist kein „entweder oder Service“, sondern ein „sowohl als auch Service“.

      Was benötigen Friseursalons für die digitale Rezeption?
      HS:
      Wir arbeiten mit einer Call-Center-Software, die wir im Moment für die Kassen-Software „Timeglobe“ und „Shortcuts“ anbieten. Wir selbst nutzen das Angebot auch, denn unsere digitale Rezeption befindet sich in anderen Räumlichkeiten. Es ist bei uns im Salon deutlich ruhiger geworden, das ist etwas, das ich seit vielen Jahren wollte. Diese Kombination ist für mich unschlagbar: Kein Telefonklingeln mehr im Salon und Servicekräfte aus der Hotellerie - das ist ein ganz anderes Arbeiten.
       

      Heiko, wir danken dir wie immer für deinen Einblick in dein Business und deine Anregung, über die Branche hinaus zu blicken!

      Auf was ihr unbedingt achten solltet, wenn ihr zu den nächsten Hairdressing Award GewinnerInnen gehören wollt. 

      Model Choice

      Schaut, dass das Model fotogen ist!
      Stellt das Model erstmal in den Set und knipst, um die Vielseitigkeit des Gesichts und dessen Bewegung zu erkennen.
      Hier sollte sich bereits ein rundes Bild von Haar, Kleidung und Make-up in deinem inneren Auge erzeugt haben.

      Haarinszenierung

      Stelle dir die Frage: Was ist mein großes Ziel für das finale Bild und welche Emotion möchte ich beim Betrachter erzeugen.

      Wenn du dir das beantwortet hast, unternehme eine genaue Begutachtung von Haarstruktur/ Farbton/ Haarlängen und prüfe welche Stylingvariationen mit den jeweiligen Haaren überhaupt möglich sind.

      Beim Haarschneider arbeiten?

      Gesucht wird hier >>>

      Über Heiko Schneider:

      • geboren und aufgewachsen in Hoyerswerda
      • seit 1991 Salonunternehmer
      • 1 Salon in Hoyerswerda| 300 m2 + 80 Büro und Verwaltung
      • 26 Mitarbeiter | 5 Auszubildende
      • Businesscoach | Referent | Eventorganisator
      • Intercoiffure Deutschland – Verantwortlicher Bereich Mitte
      • TopSalon Award 2015 Kategorie „Employer“
      • 2x Diamand Ideas Award
      • Foto- und Videoproduktionen

      Haarfarben Hacks

      Generell eignet sich jede Haarfarbe fürs Shooting. Allerdings kommt es auch bei der Farbwahl auf die oben genannten Faktoren an.

      Beachte: je gesünder das Haar, umso schöner die Haarfarbe auf Fotos.

      Die Wahl des Haarschnitts ist ein ganz wichtiger Punkt, denn damit kann die Farbe hervorragend in den Vordergrund gespielt werden. Aber, genauso kann das Gegenteil passieren. Überlege dir also vorab deine Farbe und besprich dich mit denen Leuten am Set. Ein guter FotografIn wählt Hintergründe und Beleuchtung aufgrund der Haarfarbe und auf deine Bedürfnisse abgestimmt aus.

      Haar-Accessoires

      Immer gerne, aber achtet darauf, dass diese zum Look passen und bedenke stets, auch hier gilt meist „Weniger ist mehr“.

      Stylingprodukte: Good to know

      Sei vorsichtig bei der Verwendung von ölhaltigen, nass-sprühenden und zu festen Produkten.

      Am Set arbeitet man mit Scheinwerfern, diese entwickeln Wärme und lassen Haar, dass mit einem öligen Produkt behandelt wurde förmlich schmelzen und in sich versinken.
      Ein zu nasses Produkt gibt unschöne Oberflächen, die nicht gut zu fotografieren sind.
      Ein zu festes Produkt nimmt dir die Möglichkeit für ein Umstyling, sollte das Ergebnis nicht ganz deiner Vorstellung entsprechen.

      Dein Freund der Fotograf

      Besprich alles mit ihr oder ihm und hole dir zu allem ein Feedback. Zeige, was passiert und probiert gemeinsam alles aus.

      Make-up

      Das Make-up muss sich nach allem richten, was Haar, Kleidung und Lichteinstellung am Set vorgeben. Make-up-ArtistInnen kennen das, taste Meinungen ab und besprich dich immer eng mit deinem Artisten.

      Biggest Mistakes

      Von allem zu viel zu haben! Zu viel Farbe, zu viel Mimik, zu viel Kleidung.

      Most important

      Moodboards! Denn diese dokumentieren wunderschön Emotionen und deinen Fokus. Alles sollte in Balance und Interaktion miteinander stehen, damit ein gutes Resultat zustande kommt.

      Noch mehr lernen geht!

      ► Schwarzkopf als Seminaranbieter

      Auf imsalon.de/hairdressing-awards-germany bleibst Du über alles rund um die Hairdressing Awards informiert, lernst von den Besten und weißt immer, was gerade wichtig ist. 

      Und die Offizielle Webseite der Hairdressing Awards www.hairdressing-awards.de

       

      Im Interview mit Juliane Krammer

      "Warum soll ein Kinderhaarschnitt weniger kosten? Ich brauche mehr Zeit, denn die Kinder zappeln und sind oftmals unruhig."

      Liebe Barbara Martin, Sie sind Solo-Selbstständig in Baden-Württemberg. Wie sind ihre Kinder-Preise gestaltet? 
      Barbara Martin: Bis 14 Jahre kostet Waschen, Schneiden, Föhnen 24,50 Euro. Das wird bei mir ganz gut angenommen. Natürlich gibt es Leute, die sagen: „Da vorne kostet ein Haarschnitt für mein Kind 7 Euro“. Dann sage ich: „Dann müsst ihr eben dort hin für den Schnitt, wenn ihr es günstiger haben möchtet“. Warum soll ein Kinderhaarschnitt weniger kosten? Ich brauche mehr Zeit, denn die Kinder zappeln und sind oftmals unruhig. Ich habe Kinder auch schon am Boden geschnitten, denn ich bin dagegen, ein Kind festzuhalten, damit man schneiden kann.

      Barberlounge mit Schere und Queue 

      Seit Jänner 2020 gibt es Ebi Barbershop in Wien Neubau. Elegant, aber mit einer Menge Portion Coolness werden Bärte gestutzt, Haare geschnitten aber auch Billard-Kugeln versenkt und Zeit miteiander verbracht. 

      Kaum zu glauben, was sich alles hinter den Türen dieses Barbershops verbirgt. Die Wohnzimmer-Atmosphäre lässt sofort vergessen, dass es sich hier um einen Herren-Friseur-Betrieb handelt. 

      In der einen Ecke lädt die Chesterfield Lounge zum Verweilen ein oder zum Schachspiel, vielleicht auch zum Fernsehen, denn an der Wand bietet ein Flatscreen eine kurze TV-Pause. Wer sich zu den talentierten Personen zählt, die Piano spielen können oder Rhythmen auf der Kistentrommel Cajon klopfen will, der hat natürlich auch die Möglichkeit. 

      Schwarzer Marmor trifft auf Ziegeln

      Der Arbeitsbereich für Haare und Bart ist reduziert gestaltet. Lediglich ein großer Spiel sowie ein massiver Barber-Sessel im Retro-Style sind hier positioniert. Dem fehlt es aber an nichts, denn wunderbar kann in dem gold-farben umrahmten Spiegeln das Treiben im Hintergrund verfolgt werden. 

      Einen Interior-Clash gibt es mit dem Boden im scharzen Marmor-Look und den rohen unverputzten Ziegelwänden, die mit Bildern in unterschiedlichen Rahmen verziert sind. Dieser Barbershop kann genauso auch in Nashville stehen. Einfach cool und genial. 

       

      "Kinder, die Kunden von morgen? Bullshit! Aus den Kleinen werden Jugendliche, die sich einen anderen Friseur suchen, weil ich zu alt geworden bin."

      Wie viele Kinderhaarschnitte machen Sie in einer Woche? 
      BM: 1-2 Kinder sind es pro Woche. Jetzt in der Coronazeit waren es weniger. Das liegt aber auch daran, dass nebenan die Kinderhaarschnitte um 7 Euro angeboten werden. Aber das gönne ich den Kollegen auch. Ich frage mich nur, wie sich das wirtschaftlich rechnet. Wenn die zwei Kinder in einer Stunde schneiden, haben sie 14 Euro in der Kasse. Die Fixkosten bleiben ja immer gleich, der Handwerksbeitrag bleibt auch gleich.
      Wenn KollegInnen zu mir sagen: „Kinder müssen günstiger geschnitten werden, weil das sind die Kunden von morgen.“, dann sage ich: „Das ist Bullshit, das stimmt nicht!“. Der Grund: Aus den kleinen Kindern werden Jugendliche, die sich dann einen anderen Friseur in ihrem Alter suchen, weil ich zu alt geworden bin. Kinder von Heute wohnen morgen nicht mehr vor Ort. Sie gehen studieren oder machen ein Auslandsjahr oder ziehen weg und wechseln den Friseur.

      Gibt es manchmal verärgerte Eltern, die gerne ein Gratisschnitt für ihre Kinder möchten, weil sie Stammkunden sind?
      BM: Ich stelle Eltern, die Nachwuchs bekommen einen personalisierten Gutschein für den ersten Haarschnitt aus. Das ist mein Goodie.
      Kinder werden ja immer anspruchsvoller. Die Jungs wollen Muster reinrasiert und Mädchen Locken oder einen Zopf nach dem Schnitt geflochten. Kinder bekommen ja auch eine Zusatzleistung.
      Es ist eine Einstellungssache: Wenn sich Eltern den Preis für den Kinderhaarschnitt nicht leisten wollen, dann bleiben auch irgendwann die Eltern mit ihrem Haarschnitt beim günstigen Friseur. Dann sollen sie das machen.
      Warum sich als Friseur unterpreisig hergeben? Ich muss mir auch den Meisterlohn gönnen. Wenn ich mit einem Kind Schuhe kaufen gehe, sind die Schuhe auch nicht günstiger, genauso ist die Brezel beim Bäcker nicht günstiger, etc.

      Gibt es noch etwas zur Thematik, das Ihnen am Herzen liegt?
      BM:
       Wenn mich eine Kundin anruft und fragt, was Strähnen und Schnitt kostet, dann kann ich ihr keinen Preis sagen, sondern erst nachdem sie bei mir war und ich eine ordentliche Beratung gemacht habe. Ich vergleiche das immer mit einem neuen Badezimmer – da kann ich ja auch nicht anrufen und fragen, was das kostet, bevor man sich das angesehen hat und weiß, was der Kunde möchte. Es gehören mehrer Faktoren dazu, wie groß, welche Ausführung etc. … Da müssen Friseure aufwachen und nicht Phantasiepreise machen. Ich stehe jedem Meister-Friseur zu, dass er Haareschneiden kann, aber die KollegInnen denken oft mit dem Geldbeutel der Kunden und sind schlechte Betriebswirte.

      Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft!

      Barbara Martin ist Solo-Selbstständige im Salon Frisör Team Martin in deutschen Murg / Baden-Württemberg.

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Ein neuer pädagogischer Ansatz

      Hannes, was ist die neue Onlineschool of Hairdressing?
      Hannes Trummer:
      In erster Linie geht es um Empowerment. Dafür haben wir einen neuen pädagogischen Ansatz entwickelt, den es so noch nicht gab.

      Das beantwortet natürlich meine Frage noch nicht. Was verbirgt sich hinter deinem neuen pädagogischen Ansatz?
      HT:
      Die Intention ist anders zu lehren, als es bisher üblich ist. Ich muss da etwas ausholen, ich war früher in der Schule nie happy damit, wie das normale Schulsystem funktioniert. Nach zweimaligem Sitzenbleiben hab ich irgendwann die Matura geschafft, aber das war eigentlich immer sehr mühselig, wie da gelehrt wurde, und das setzte sich in Uni und Friseurlehre weiter fort.

      Erst Intuition und dann Wissen

      Was kritisierst du konkret?
      HT:
      Du hörst ständig, hey du bist gut oder du bist nicht gut, und viele Menschen nehmen das persönlich.
      Wir lernen, wir nehmen die Informationen auf und füllen unseren Kopf, der wird immer größer und erst nach einer sehr langen Zeit setzt sich das Wissen. Dann kann langsam die Intuition kommen. Das ist leider ein Prozedere, das viel Zeit und viel Energie kostet.

      Wir machen das genau umgekehrt. Wir gehen von der Intuition aus und bauen deine Intuition auf, dann erst holst du dir das Wissen, so wie du das brauchst und willst. Damit sagen wir auch, JEDER kann das lernen, das ist kein Scherz, also auch Menschen mit zwei linken Händen oder welche, die überzeugt sind, sie können das nicht lernen. Das Einzige, sie müssen dabei bleiben. 

      Wie lange?
      HT: 
      Insgesamt 45 Stunden müssen investiert werden, davon maximal 1 Stunde am Tag, das ist nach dem Mikrolearning-Prinzip aufgebaut. Wir empfehlen 5 Tage, dann 2 Tage Pause, also insgesamt 9 Wochen. In dieser Stunde am Tag sollte der Lernende nicht gestört werden.

      Was ist Mikrolearning?
      HT:
      Mikrolearning heißt, dass die Lerninhalte häppchenweise präsentiert werden. Es gibt einen interessanten Versuch, der das gut zeigt: Da wurden Ärzte in zwei Gruppen zu einem Thema geschult. Die eine Gruppe lernte an zwei Tagen mit jeweils 8 Stunden. Die zweite Gruppe hat den Stoff auf 4 Wochen verteilt gelernt. Dann wurden die Ärzte getestet. Die Ärzte der erste Gruppe machten 25% mehr Fehler. Was passiert ist, ist einfach. Wir können nicht mehr als 20 Minuten aufmerksam sein.

      Wie kommst du auf das alles?
      HT:
      Ich hab wahnsinnig viele Bücher gelesen, ich hab in den letzten Jahren durchgehend Seminare besucht, ich hab die Ausbildung zum systemischen Aufstellungsleiter, ich hab eine Hypnoseausbildung und noch so einiges. In unser System fließt das und eben auch zahlreiche Studienerkenntnisse mit ein.

      Wir nutzen ein ganz anderes Wording, dass das Ganze emotionalisiert.

      Wie läuft euer Kurs nun konkret ab?
      HT:
      Es ist eine Plattform und wir nennen das auch nicht Kurs, sondern es ist eine Journey, eine Reise. Es gibt auch keine Units, sondern jeder Tag ist ein Abenteuer und du gehst Steps. Wir nutzen ein ganz anderes Wording, dass das Ganze emotionalisiert. So gibt es auch keine Tests, sondern Games mit Fragen. Auch hierzu gibt es Studien, die 35% mehr Engagement belegen, wenn du das Wording „Games“ wählst. 

      „Lernen passiert“ ist euer Motto, vereinfacht ihr damit nicht das Handwerk?
      HT:
      Die Methode nennt sich ‚believe, learn, share‘. ‚Believe‘ macht den Anfang, wir arbeiten in den ersten drei Wochen mit Glaubenssätzen. Wenn du glaubst, du schaffst es, oder wenn du glaubst, du schaffst es nicht, du wirst du immer Recht behalten. Ist nicht von mir, ist von Henry Ford.

      "Wenn Du glaubt, du seist ein Würschtel und es kümmert sich keiner um diesen Glaubenssatz, dann wirst du immer ein Würschtel bleiben."

      Soll heißen, ihr sagt allen Menschen von Anfang an wie gut sie sind?
      HT:
      Wenn du eine Schule beginnst und du glaubt, du seist ein Würschtel und es kümmert sich keiner um diesen Glaubenssatz, dann wirst du immer ein Würschtel bleiben. Wenn wir aber alternative Sätze anbieten, dann schaffen wir eine ganz andere Lernbasis. Natürlich läuft das alles auf unterschiedlichen Ebenen ab, wir arbeiten ganz stark unbewusst – das ist ein ganz unbewusstes Vorbereiten aufs Lernen. 

      Und dann geht Lernen einfach?
      HT:
      Auch dazu muss ich ausholen. Es gibt vier Phasen des Lernens: die erste Phase, ‚unbewusst unfähig‘, da weißt du noch nicht, dass du nichts kannst. Die zweite Phase, ‚bewusst unfähig‘, plötzlich erkennst du, was du alles nicht weißt. Dann denkst du dir, auweia, ich kann das alles gar nicht, der andere kann das viel besser. Wenn du dran bleibst, dann wirst du ‚bewusst fähig‘, das ist die dritte Phase. Die letzte und vierte Phase ist die ‚unbewusst fähig‘, dann bist du aber immer in einem Trance-Zustand.

      Und da wollt ihr hin?
      HT:
      Ja, denn erst dann kannst du besser werden! Unser Gehirn muss in der Sekunde 11. Mio. Informationen verarbeiten, das geschieht unbewusst. Nur 40 Informationen verarbeiten wir bewusst. 

      Wie geht es weiter, wenn das Selbstbewusstsein aufgebaut ist
      HT: 
      Natürlich fängst du parallel auch schon zu lernen (learn) an und dann kommt die Sharingkomponente hinzu, die ist ganz wichtig, egal was du kannst. Das ist weitestgehend wie ein Test. Es ist das Wiederholen, das Learning effektiv macht: ‚ich hol’s wieder aus mir heraus‘.

      "Unser Gehirn braucht 25% an Energie, um unwichtige Bilder auszublenden."

      Also was mache ich als erstes, wenn ich in mein tägliches Adventure gehe?
      HT:
      Du stimmst dich ein mit Audiofiles, die du dir 5-10 Minuten anhören kannst, bevor du zu Arbeiten beginnst. Die Vorbereitung ist am allerwichtigsten. Allein 15 Minuten Investment sind höchsteffektiv. Hier gehst du in einen Trance Zustand, das sind bimodale Beats, mit denen du in einen Alphazustand kommst und dich stark fühlst. Lernen passiert hier nebenbei. Diese Coaching Units sind keine Videos, denn hier lenken Bilder ab. Unser Gehirn braucht 25% an Energie, um unwichtige Bilder auszublenden. Diese Ablenkungen verhindern in vielen sogenannten Lernvideos das eigentliche Lernen.

      "Bevor du Haare schneidest, wird ein paar Tage Papier geschnitten." 

      Du hast eine Antwort auf Dein Schreiben erhalten. Und?
      Ralph-Joachim Hoffmann: Ja, allerdings war die Antwort sehr enttäuschend. Frau Dr. Hoffmeister-Kraut nimmt sich nicht die Zeit persönlich zu antworten, obwohl sie mir ja angeboten hatte, ich dürfe mich jederzeit an sie wenden. UND die Antwort ist doch wieder nur ein sehr langes Wischi-Waschi an oberflächlichen Aussagen.

      ► Lest das Antwortschreiben im Original

      Hast Du denn das Gefühl, auf Dich wird eingegangen?
      RJH:
      Nein, auf mein Schreiben wird gar nicht eingegangen. Frei nach dem Motto: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“. Das ist doch typisch für das, wofür unsere Politiker heute stehen. Für wen wollen diese denn die „bestmögliche Lösung finden“?  

      Du gehst sehr aktiv gegen die Soforthilfe Rückzahlungen vor, wie begegnet ihr euren Kunden mit diesem Thema?
      RJH:
      Wir sind sehr laut, reden mit Kunden, aber ohne zu jammern. Die meisten Gäste denken tatsächlich, dass die angekündigten großen und unbürokratisch Hilfen des Staates bei uns mit der Bazooka ausgeschüttet wurden, was natürlich hinten und vorne nicht stimmt. Denn wie man sieht soll ich die € 9.000,00 Soforthilfe zurückzahlen. Das macht einige dann doch fassungslos.

      Und Deine Mitarbeiter?
      RJH:
      Selbstverständlich stehen meine Mitarbeiter voll hinter dem, was ich tue, nur sind sie ja selbst nicht wirklich betroffen. Ich glaube aber, das sieht in anderen Salons ganz anders aus. Denn wo kein Geld ist, kann auch keins bezahlt werden.

      Einige Unternehmen wurden mit so großen Restriktionen belegt, die viele in den Ruin treiben, während andere Unternehmen keinerlei Einschränkungen haben. Es kann doch nicht wirklich angehen, dass manche Betriebe eingeschränkt werden, und andere eben nicht. Wo bitte ist hier die Gleichbehandlung.

      Welche finanziellen Konsequenzen hat das Ganze für dich?
      RJH:
      Um das Ganze finanziell zu überstehen, habe ich 2020 meine Rentenversicherung gekündigt, die mir später selbstverständlich für meine Rente fehlen wird.

      Erhältst Du Unterstützung von Innungsseite?
      RJH:
      Ich bin in der Innung Heilbronn aktiv, diese ist nicht im Landesinnungsverband. Ich wäre ein Fan davon diesem wieder beizutreten, denn nur gemeinsam sind wir stark.

      Wirst Du weiterkämpfen?
      RJH:
      Ja, ich werde weiter trommeln. Die Öffentliche Aufmerksamkeit ist das beste Druckmittel auf Politiker. Ich stecke nicht den Kopf in den Sand und bleibe laut.

      Lieber Ralph, wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg, Kraft und Trommelstärke

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Liebe Patrizia Gundlach, Sie haben ihre Preise angepasst und sich für ein geschlechterneutrales Pricing entschieden u.a. um die Löhne ihrer MitarbeiterInnen zu erhöhen. Wie kam es dazu?

      Patrizia Gundlach: Das Thema, dass Friseure nicht gut verdienen war mir schon immer ein Dorn im Auge. Im ersten Lockdown haben wir unsere Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet, das hat den Stein ins Rollen gebracht. Wenn man Mitarbeiter plötzlich mit 60% Gehalt anmeldet und über die Rente nachdenkt, da bleibt einem bei so einem niedrigen Gehalt ja nichts mehr übrig. Wenn man Glück hat, reicht es für die Miete. Aber was ist bei Urlaub oder Krankheit? Denn das Trinkgeld fällt dann auch weg. Das bringt mir für die Rente nichts. Das ist ja nur für den Moment. Deswegen habe ich mich dazu entschieden, die Löhne meiner Mitarbeiterinnen zu erhöhen, was zur Folge hat, dass ich einen Teil meiner Preise anpassen musste.

      Sie haben dazu ja auch auf Ihrer Webseite (nachzulesen ► hier) eine Argumentation verfasst, warum sich die Preise ändern. Wie kam die Preiserhöhung bei den KundInnen an?

      "Trotzdem haben dann viele den Salon gewechselt. Das war mir auch klar."

      PG: Ich habe die Erklärung in mehreren Ausführungen gemacht: auf der Webseite, ich habe Flyer gedruckt und KundInnen persönlich angesprochen. Das wurde sehr positiv aufgenommen. Trotzdem haben dann viele den Salon gewechselt. Das war mir auch klar. Aber jemand, der nicht bereit ist, die Leistung zu schätzen und umzudenken … - man nimmt auch bei anderen Handwerkern Dienstleistungen in Anspruch – da wird auch nicht gemeckert. Unser großes Branchen-Problem sind die Friseure, die versuchen mit niedrigen Preisen zu punkten. Das geht aber nicht, wenn man einen Anspruch an Qualität hat.


      Interior-Einflüsse aus Japan und Skandinavien

      Japandi-Stil mitten in Berlin. Der neue Salon Bordel tritt mit schlichtem reduziertem aber trotzdem warmen, einladenden Interieur auf. Die schwarzen Elemente und organische Formen, die in Salon-Stühlen, Lampenformen, großen Vasen und ovalen Spiegeln zu finden sind, repräsentieren den Japan-Elemente.
      Lederstühle, geometrische Muster in Form von Tapeten und Naturfarben in Creme und zartem Grün an den Wänden mischen pures Skandi-Feeling darunter. Massive Holztische machen hier den Rest: Fertig ist der Japandi-Interieur-Look!

      Die dunklen Möbel und schwarzen Leuchtelemente in minimalistischem Design verleihen dem Raum Tiefe. Große, schwere Vasen mit abgerundeten Formen und üppige Pflanzen verbreiten trotz hoher Räume eine absolute Wohnzimmer-Atmosphäre.

      Details in Perfektion

      Es sind vor allem die Details, die verraten, dass bei diesem Salon-Konzept alles berücksichtigt wurde. So fügen sich hohe Heizkörper perfekt in die Raumgestaltung ein. Hier wird auch gezeigt, dass Steckdosen als Interieur-Element punkten können. Schwarz und kantig "runden" diese den Look im Arbeitsbereich ab.   

      Empfangsbereich als eigenständiges Designelement

      Besonders beeindruckend wurde die Rezeption in Szene gesetzt: Ein massiver Stein in Gold wird zu einem eigenen Highlight. Daneben ist der Slogan von Bordel! an der schwarzen Wand gut erkennbar golden geschrieben: Bordel! Born in Berlin und repräsentiert das, wofür Berlin einfach steht: Inspiration pur. 

      Im Interview mit Juliane Krammer

      Das ist nun viel Psychologie, wann wird denn geschnitten?
      HT: 
      Bevor du Haare schneidest, wird ein paar Tage Papier geschnitten. 

      Moment, ihr beginnt mit Papierschneiden?
      HT:
      Dahinter steckt ein wichtiger Gedankengang: Mit 5 Jahren haben wir alle mit der Papierschere am Papier gearbeitet. Das heißt wir kombinieren etwas, das du schon immer kennst, mit etwas, das du noch nicht kennst. Das ist evolutionäres Lernen und auch hier sind die Übungen immer kleine Häppchen, du hast nie das Gefühl, dass das irgendwie schwer ist. Du fühlst dich immer irgendwie fähig.

      "Wir kombinieren etwas, das du schon immer kennst, mit etwas, das du noch nicht kennst."

      Ok, das hab ich jetzt verstanden. Wie und wann kommt man dann zum ersten Mal ans Haar?
      HT: 
      Das kommt als nächstes am Puppenkopf, aber es geht los mit Kämmen. 

      Woher erhalten die Schüler das korrekte Equipment wie Trainingskopf und Schere?
      HT:
      Das müssen sich die Teilnehmer selbst bestellen, wir geben Empfehlungen und Bezugsquellen an. Bei L’Image erhalten sie einen Rabatt auf Puppenkopf mit Echthaar. 

      Was sagen die Herren dazu? Vor allem hier hat sich die Preiserhöhung bemerkbar gemacht.

      PG: Die Kunden, die abgewandert sind, waren Herren. Frauen hingegen finden das super, weil Kurzhaarschnitte endlich gleichgestellt werden. Frauen haben gesagt, dass sie diese Ungerechtigkeit schon immer ärgert, denn bei Frauenkurzhaarschnitte braucht man nicht mehr Zeit, als beim Herren. Außerdem werden Herren anspruchsvoller, wollen ihre Kopfmassage und nach dem Schnitt die Haare ausgespült bekommen. Oftmals verlangen die sogar mehr Aufmerksamkeit. Aber die männlichen Kunden, die uns erhalten blieben, denen ist das Service wert. Ich möchte aber auch erwähnen, dass wir ein Konturen- bzw. Ponyservice anbieten, da kann man einmal zwischen den Haarschnitten vorbeikommen und sich gratis „auffrischen“ lassen bzw. das ist eben in dem Preis enthalten.

      Warum sind Herrenpreise um so vieles günstiger? Und warum haben sie selbst vor der Anpassung „unwirtschaftlich“ Herrenhaarschnitte kalkuliert?

      "Ich möchte niemanden ausbeuten und ein gutes Arbeitsklima bringt höhere Preise mit sich."

      PG: Prinzipiell ist das Friseurgefüge hier sehr eng. Wir sind in einem ruhigen Ortsteil, hier ist mein Salon, ein Barber und ein ganz alter Salon mit sehr günstigen Herren-Preisen. Ich hatte versucht mit anzupassen, aber habe trotzdem schon höher kalkuliert, als die KollegInnen hier in der Umgebung. Oft kommen Leute rein und fragen, was ein Haarschnitt für Herren kostet. Wenn wir sagen 45 Euro – wird uns beinahe der Vogel gezeigt. Aber das ist OK. Denn ich stehe hinter meinen Preisen. Das kommuniziere ich auch so. Es kommen ja noch weitere Kosten hinzu: Ich kaufe die Scheren, Maschinen oder Rasierklingen für meine Mitarbeiter. Mir ist das als Angestellte anders wiederfahren. Aber ich denke: Man verdient schon sehr wenig, da muss man doch nicht auch noch das Arbeitsmaterial selbst kaufen. Das finden viele KundInnen gut, dass man glückliche Mitarbeiter hat. Ich möchte niemanden ausbeuten und ein gutes Arbeitsklima bringt höhere Preise mit sich.  

      „Ich bin oftmals schockiert von den Kollegen in der Branche, wie diese die Geschäfte führen!“

      Raffaele, du bist Haarstylist, im Bereich Education tätig und bietest Unterstützung in der Salon-Entwicklung. Wie kommt es zu deinem Einsatz für eine Änderung der Preiskultur in der Branche?
      Raffaele Guerra: Ich bin 2007 in die Friseur-Welt „reingerutscht“ – als „Mädchen für alles“. Beim damaligen Chef - er ist jetzt mein Geschäftspartner – habe ich die Lehre gemacht, danach die Salonleitung bekommen und dann haben wir gemeinsam den zweiten Salon eröffnet - mittlerweile sind es drei. 2015 habe ich den Meister gemacht, somit kenne ich den Salon-Alltag in- und auswendig. Mein Einsatz für einen Paradigmen-Wechsel der Friseur-Preise kommt daher, dass ich oftmals schockiert bin, wie manche Kollegen die Geschäfte führen.

      Du plädierst in den Sozialen Netzwerken für vereinfachte Preise bzw. Preispakete …
      RG: Die Preiskalkulation sieht bei vielen Friseuren häufig so aus, dass sie schauen, wie es die anderen machen, daran richten sie dann die eigenen Preise aus. Wer sich ein wenig auskennt, weiß, dass es unwirtschaftlich ist, so zu denken. Wir haben bereits 2006 erkannt: Eine Preisliste darf kein Geheimcode sein!

      Über Bordel! Friseur Berlin:

      2 Salons:

      • Berlin Schöneberg (110 qm)
      • Berlin Mitte (170 qm)
      • MitarbeiterInnen: 10 FriseurInnen 3 Azubis

      Und dann geht es zum Kämmen?
      HT:
      Hier gibt es Coaching Einheiten und du findest deine Superkraft, hier geht’s ums Imitieren. Das ist ein Turboboost im Lernen. Denn der Körper lernt und nicht das Gehirn. Da sind wir dann auch wieder bei der Intuition. 

      Es gibt doch viele wichtige Basics wie Fachsprache.
      HT:
      Für was brauche ich einen Fachjargon, bevor ich überhaupt etwas machen kann? Das interessiert dich ja nicht. Das ist ja viel spannender, wenn es dann mal automatisch kommt. Letztes Jahrhundert war die Zeit des empirischen Vorgehens, jetzt bewegen wir uns in der Zeit der Intuition.

      "Imitieren - damit aktiviere ich viel mehr Wahrnehmung im ganzen Körper..."

      Du hast eben gemeint, Imitieren ist ein Turboboost im Lernen, wie meinst Du das?
      HT:
      Indem ich mehr als zusehe, nämlich gleich mitmache, imitiere ich und mache Bewegungen nach, damit aktiviere ich viel mehr Wahrnehmung im ganzen Körper und noch wichtiger im Raum.

      Raum?
      HT:
      Open Focus. Du nimmst nicht mehr das wahr, was ist, sondern du nimmst den Raum dazwischen wahr. Das basiert auf fernöstlicher Tradition. Wir fokussieren im Westen viel mehr auf das, was ist, damit wir angreifen können, aber nicht auf das, was zwischen uns ist, der Raum. Ein Beispiel, wenn du mit beiden Händen links, rechts etwas machst, kannst du dich nicht auf beide Hände konzentrieren. Konzentriere dich auf den Raum und du bist gleich viel entspannter.

      Jetzt mach ich die Reise und haben den Trainingskopf geschnitten. Erhalte ich ein Zertifikat?
      HT: 
      Ja, am Ende gibt's auch ein Zertifikat. 

      Kommt es bei den angegebenen „ab“ Preisen, vor allem nach der Erhöhung, nicht zu überraschten Kunden?

      PG: Im Laufe meiner Selbstständigkeit habe ich festgestellt: Je höher die Preise, desto weniger wird diskutiert. Früher hatte ein Herrenhaarschnitt 33 Euro gekostet und 2 Euro gab es als Trinkgeld. Nun bei 45 Euro werden 5 Euro oftmals draufgelegt.

      Was braucht es Ihrer Meinung nach, für ein großes Umdenken in der Branche?

      "Wenn man sein Leben lang als FriseurInnen geschuftet hat und nicht von der Rente leben kann ist das eine Katastrophe und inakzeptabel."

      PG: Es wäre wichtig, dass es eine Friseurgewerkschaft gibt – eine Institution, die sich dafür einsetzt, dass das Handwerk gut bezahlt wird. Wenn man sein Leben lang als FriseurInnen geschuftet hat und nicht von der Rente leben kann ist das eine Katastrophe und inakzeptabel. Es braucht aber auch einen Schulterschluss in der Branche, denn Friseur selbst starten Preiskämpfe und schaden somit unserem Beruf.

      Vielen Dank für das Interview! Ich wünsche alles Gute für die Zukunft!

      Wie sah das in der Praxis aus?
      RG:
      Unsere erste Idee war damals das „Queen for a day“-Paket. In diesen 3h bekam die Kundin ein Getränk, Salat und Bruschetta und natürlich ihr Haarservice. Das hat sich rumgesprochen: Die Kundin hatte einen schönen Haarschnitt, Farbe inklusive Salat und Brot. Diese Donnerstags-Aktion hatte so eine Nachfrage, dass wir Unterstützung an diesem Tag brauchten. Das war die Entstehung der Paketpreise und das Schaffen eine klaren Preistransparenz.
      Danach gab es die „129“-Aktion Kampagne. Das war die Zeit als der Ombre Look angesagt war. Um 129 Euro konnte die Kundin ein All-in-One Paket buchen. Es gab eine kleine Beratung und man konnte starten: Schnitt, Farbe und Styling. Der Preis war schon im Vorhinein klar.

      "Der Klempner kann das auch! Warum nicht auch wir Friseure?"

      Welche Empfehlung hast du für KollegInnen, wenn sie jetzt mit neuen Preisen durchstarten wollen?
      RG:
      Ich appelliere an ein Umdenken! Man muss sich bewusst sein, dass die Kundin eine gewisse Zeit auf meinem Stuhl sitzt. Bei aufwendigeren Techniken auch länger. Genau das ist der Dreh und Angelpunkt. Wenn man es sauber in Angriff nimmt, rechnet man sich seinen Minuten-Satz bzw. Stundensatz aus – was ist der Friseur wert? Die Behandlung selbst rückt in den Hintergrund, sondern der zeitliche Aufwand ist hier zu kalkulieren.
      Nun gibt es einige, die sagen: Ich kann ja nicht in der Stadt die gleichen Preise kalkulieren, wie am Land. Ich sage: doch! Der Klempner kann das auch! Warum nicht auch wir Friseure?

      Darf ich damit ohne Lehre im Salon Haare schneiden?
      HT:
      Das ist ja irrelevant. Ob du in einem Salon arbeiten darfst, entscheidet einzig der Arbeitgeber. Wenn du dich bei mir bewirbst und du bist gut, dann nehme ich dich. Bei einem Vorschneiden kannst du beweisen, dass du diese Fähigkeit hast.

      Das heißt also, Meisterprüfung brauch ich nicht unbedingt?
      HT:
      Unterstützend ist das schon, wenn du in der Lehre bist und einen Kurs machst, ist das natürlich zielführend.

      Wer ist denn die Zielgruppe? Wen sprichst du an?
      HT: 
      Ich spreche alle an, die ernsthaft Haare schneiden möchten. Es ist intensiv, es geht um 9 Wochen beim Modul 1 von LERNEN PASSIERT und das ist schon auch Committment. 

      "Das wäre ja Wahnsinn und vollkommen undemokratisch."

      Im Lockdown gab es viele Shitstorms, wenn Nicht-Friseure Haare schneiden wollten. Hast du keine Angst unter Beschuss zu geraten?
      HT:
      Nein, da freu ich mich sogar ein bisschen drauf. Es ist eine Neuerung, so etwas geht immer auch mit Widerstand einher. Wir sagen auch dezidiert, dass das keine Friseurausbildung im klassischen Sinne ist.

      Es ist eine Ausbildung, bei der du wie ein Profi Haare schneiden lernst. Das zu lernen kann dir aber niemand verbieten. Das wäre ja Wahnsinn und vollkommen undemokratisch.

      Aber denkst du nicht, dass das gefährlich ist? Da lernen Leute bei dir online Haareschneiden, und dann werden sie nicht genommen, weil sie keine richtige Ausbildung haben.
      HT: Ob du ein super Friseur wirst hast du selbst in der Hand. Wir unterstützen dich dabei in höchstem Maße.

      Lieber Hannes, vielen Dank für das interessante Gespräch. Ich bin gespannt, wie sich dein System etabliert und in ein paar Monaten die erste Resonanz sein wird.

      Hannes Trummer ist Friseur, Ko-Gründer und CEO der Friseursalonmarke minusplus, mit aktuell 4 Standorten in Wien. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner David Rinner entwickelte er die Online Schule hairdressing.school.

      Patrizia Gundlach führt ihren Salon Patrizia Sgró im deutschen Inghelheim am Rhein in Rheinland Pfalz. Seit 2005 ist sie selbstständig. In ihrem Salon hat sie aktuell zwei Mitarbeiterinnen angestellt.

      Von 100 Kundinnen ist eine dabei, mit der man eventuell Verlust macht, weil sie eine Überlänge hat oder sehr viele Haare. Die 99 restlichen haben aber keine Haare bis zum Po.

      Wenn es so einfach ist, warum wagt die Branche nicht flächendeckend den Schritt und arbeitet nach Stundensätzen?
      RG: Friseure stehen sich da leider selbst im Weg. Viele haben Angst und Bedenken und sagen „Was ist, wenn Kundinnen mit ganz langen Haaren kommen oder ganz dicken Haaren?“ Ich nenne das immer die 1% Regel: Von 100 Kundinnen ist eine dabei, mit der man eventuell Verlust macht, weil sie eine Überlänge hat oder sehr viele Haare. Die 99 restlichen haben aber keine Haare bis zum Po.

      Meinst du, es ist der Generationen-Wandel und die Änderung des Konsumverhaltens, dass nun Preise neu kommuniziert werden müssen?
      RG: Ja, absolut. Es muss doch auch Gleichberechtigung geben! Warum zahlt die Frau doppelt so viel, wie der Mann? Egal wer auf dem Stuhl sitzt: Männlich, weiblich, divers, etc. für 30 Minuten oder 60 Minuten muss ein gewisser Preis kalkuliert werden.

      Genauso ist das Denken „Kurz, Mittel, Lang“ sehr veraltet und unverständlich. Wenn ich bei einem Seminar in die Runde frage: „Bis wohin geht bei dir kurzes Haar?“, dann ist die Definition dieser Länge für jeden anders und genauso für die Kundin. Was soll denn die Kundin hier buchen, wenn keiner weiß, was „kurz, mittel, lang“ bedeutet?

      Viele ältere Kollegen sind da festgefahren. Ich stelle aber oft die Frage: Was passiert, wenn deine Tochter Pizza bestellen möchte? Es wird gegoogelt, man klickt auf die Plattform, sucht sich ein Produkt aus, erfährt, was man dafür bezahlt und bestellt. Genauso läuft das beim Haarschnitt ab: Google, Auswahl, Buchung. Deswegen müssen Preise auf Instagram, der Website, überall, klar definiert sein. Die Friseure geben diesem Verhalten zu wenig Gewichtung, aber das entscheidet über dein Geschäft.

      "Die Salons wollen einfach alles anbieten, anstatt ausschließlich zu ihrer Expertise zu stehen und diese zu verkaufen."

      Warum wagen die KollegInnen den Schritt nicht, Preise zu ändern oder fehlt das Bewusstsein, welche Chancen es gäbe?

      RG:
      Das ist eine Art Verlustangst und Angst vor Veränderungen. Dazu wissen 80% der Friseure nicht, wie gut sie eigentlich sind. Das hat auch mit Selbstwertgefühl zu tun. Wenn ich Italien und Deutschland vergleiche, hat der italienische Friseur ein viel besseres Standing. Das Ansehen hier in Deutschland wird besser, aber viele sagen noch immer „Ich bin nur Friseur“. Dann kommt noch die Angst, das zu kassieren, was sie wert sind dazu. Die Lösung ist: Der Stylist muss sich im Klaren sein, was er kann, was er anbieten möchte. Dann kann er fixe Preise machen. Die Salons wollen einfach alles anbieten, anstatt ausschließlich zu ihrer Expertise zu stehen und diese zu verkaufen. Wir haben 2022. Ich möchte das wirklich in der Branche ändern und wenn da eine große Community entsteht, da schafft man eine Dynamik, die so einiges bewirken kann.

      Danke für das spannende Gespräch, Raffaele!

      Raffaele Guerra ist für die Marke Nevitaly in Deutschland für den Bereich Education und Salonentwicklung tätig. Seit Anfang des Jahres komplettiert er das internationale Creative Team der italienischen Marke. Auf seinen Sozialen Kanälen gibt er Tipps rund um das Thema Salongestaltung mit der Ambition ein Umdenken in puncto Salon-Preise in der Branche zu schaffen. Er und sein Geschäftspartner Francesco Gammuto werden auch als „Erfinder der Paketpreise“ in der Branche bezeichnet.

      Fakten

      • seit 2001 J.7 group 
      • 37 Salons | ca. 400 Mitarbeiter | davon Lehrlinge: ca. 150
      • Trainer, Akteur, Referent bei J.7 school
      • Internationaler TopAkteur L'Oréal Professionnel 
      • -> u.a. Prag, Moskau, Madrid, Wien, Oslo, Lissabon, Jakarta
      • -> u.a. Hairworld Frankfurt, Moskau Color Trophy, Alternative Hair Show, Trend & Fashion Days Düsseldorf
      • seit 2009 Mitglied im internationalen H-Cube-Team von L'Oréal Paris
      • TV-Auftritte, Foto-Shootings im In- und Ausland

      ImSalon: Ich denke, anhand deines Äußeren und deines beruflichen Erfolges halten dich einige Leute für sehr cool. Wann bekommst du weiche Knie?
      Nur wenn man seiner Sache sicher ist, kann man cool sein. Die Realität ist: Ich habe vor jedem Auftritt einen Heidenrespekt! Ich verbiege mich nicht und sage nicht irgendwelche Sachen, die die Industrie gern hören würde. 
      Wichtig ist, sich bewusst zu machen, was sind deine Stärken, was sind deine big Points? Du musst du selbst sein. Ich bin ein Vorbereitungstyp. Ich bekomme weiche Knie, wenn ich etwas zeigen muss, auf das ich überhaupt nicht vorbereitet bin. Würde jemand spontan von mir verlangen Hochzustecken, könnte ich sehr weiche Knie bekommen. Das ist etwas, dass ich gar nicht kann, da werd ich ganz kleinlaut. 

      "Ich habe vor jedem Auftritt einen Heidenrespekt!"

      imSalon: Du bist also nicht sehr spontan?
      Oh ja, ich kann sogar super spontan sein. Aber dann bekommen die anderen eher Angst vor mir. (lacht)

      imSalon: Stellst du deine eigenen Anforderungen auch an deine Bühnen-Mitstreiter?
      Unsere Vorbereitungen sind sehr akribisch. Das ist die Regel. Wir sind so gepolt. Wir sind lieber früher da, um dann entspannt eher noch eine Pause zu haben. 
      Was ich hasse ist Stress! Ich will professionelle Vorbereitung. Immer. Das ist auch meine Pflicht, diesen Respekt habe ich vor meinem Publikum und vor meinen Kunden im Salon.

      imSalon: Friseur war nicht dein Traumjob. Du hast eine Ausbildung zum Bauzeichner gemacht. Was hat dich umschwenken lassen?
      Mein damaliger Schwager war Friseur - was mich überhaupt nicht interessiert hat - und er hat sich mit einem modernen Laden selbstständig. Ich war dann oft dort, fand die Mitarbeiter cool und irgendwie war das viel spannender als mein Bürojob. Also hab ich mich entschlossen, mal zu schauen, ob das Frisieren was für mich ist. Ich hab dann bei ihm die Lehre begonnen mit dem Deal, ein halbes Jahr zu sehen, ob ich eigentlich irgendein Talent dafür habe. Wenn nicht, wär ich zurück in meinen Beruf gegangen. Aber ich hab mich wohl gefühlt und 2 Jahre gelernt. Dann bin ich nach München, dort hab relativ schnell Schnittausbildungen gemacht, hauptsächlich englische Schnitte, Sassoon, und dann kamen 14 Jahre bei keller the school . Danach habe ich mit meinen 5 Partnern (Michael Knöpfle, Ramona Lesny, Thomas Wormser, Alexander Mäckl, Jens Swafing, Anm.) J.7 gegründet.

      imSalon: Den Namen fand ich immer schon besonders, warum J.7?
      Weil wir an einem 7. Januar beschlossen haben, unsere Firma zu gründen. Und als klar war, dass es ein Markenlabel sein wird, sollte es für uns alle passen und dieses Datum ist der Ursprung.

      imSalon: Ihr seid jetzt im 13. Jahr – rückblickend ein Glücksjahr?
      Ich bin über 30 Jahre Friseur, seit 25 Jahren selbstständig. Aber noch nie habe ich innerhalb eines Jahres so viele Veränderungen in der Branche erlebt. 
      Erstens: Massive Probleme mit dem wenigen Nachwuchs. Zweitens: massive Imageprobleme, weil der Mittelstand sich schwer tut, und keiner mehr ne Lehre machen will. Drittens: starke Kostenexplosion, hauptsächlich in Richtung Mitarbeiter. Und Viertens: die Veränderungen mit dem Sonntagsschulungsverbot. Bis vor drei Jahren noch hatten wir Wartelisten für neue Mitarbeiter. Die Branche steht an einem Wendepunkt. Wir müssen dringend neue Konzepte entwickeln.

      „Arbeit über alles braucht kein Mensch. Arbeit mit Spaß tut niemandem weh.“

      imSalon: Wie haltet ihr der Entwicklung entgegen?
      Wir sind immer bereit, uns komplett in Frage zu stellen und sehen, ob es noch läuft oder ob wir uns umorientieren müssen, auch wenn die Dinge in den letzten Jahren funktioniert haben. Wir versuchen, uns für die nächsten Jahre zu programmieren, setzen vor allem bei den Mitarbeitern auf Qualität.
      Für Mitbewerber, vor allem für die kleinen, wird es finanziell schwieriger, Seminare für die Mitarbeiter zu ermöglichen. Die erste Kostenersparnis ist immer die bei den Schulungen. Wir setzen aber auf mehr Ausbildung unserer Mitarbeiter: bei der Serviceleistung am Kunden, wir bieten Kommunikations- und Persönlichkeitstrainings. Infolge gehen auch unsere Preise nach oben. Wir bieten Qualität als Gegenbewegung zu den immer günstigeren Anbietern.

      imSalon: Du bist wirklich viel unterwegs. Wie organisierst du das mit deinem Privatleben?
      In meinem Job ist es die große Kunst, alles unter einen Hut zu bringen. Ich bin kein Workaholic! Für mich ist es super wichtig, den Spagat schaffen. Es ist eben kein Bürojob. Die intensivsten Zeiten sind immer Frühjahr, Herbst und Weihnachten. Da nehm ich mir bewusste Auszeiten. Wenn ich unterwegs bin, hab ich immer Sportsachen dabei, auch im Alltag brauch ich das. Und wenn ich frei habe, mach ich bewusst nix. Nicht denken, nicht fern gesteuert sein, keine geplante Freizeit haben. 

      imSalon: Ihr entwerft jährlich 2-3 Kollektionen, regelmäßig ist auch eine für Kids dabei. Damit seid ihr eine der wenigen, die Kinder-Kollektionen auf den Markt bringen. 
      Wir machen 2x im Jahr Trendkollektionen, unsere Trendbooks liegen in den Salons auf. 
      Zusätzlich produzieren wir im Jänner die Kinderkollektion und im Sommer die „Best Ager“. Das sind vor allem unsere Kunden, die wir dafür nehmen. Die fragen auch gerne wieder nach, wann es wieder soweit ist und ob sie dabei sein können. 
      Unser Stil hat sich in den letzten Jahren verändert, auch deshalb, weil ich als internationaler Akteur das Glück habe, in vielen Ländern unterwegs zu sein und dabei internationalen Kollegen über die Schulter schauen zu können. Norweger, Asiaten, Spanier – die haben alle eine andere Denke, andere Vorgehensweisen. Seitdem, finde ich, sind auch unsere Kollektionen international gewachsen. 

      "Ich finde es inspirierend bei anderen abzugucken."

      imSalon: Was findest du inspirierend?
      Ich finde es inspirierend bei anderen abzugucken, zu sehen, wie sie sich mit Dingen auseinandersetzen und diese verändern. Ich denke nicht, dass man mit dem Thema Haar noch recht viel Neues machen kann, irgendwie ist alles schon mal da gewesen. Da brauchen wir uns nichts vormachen.

      imSalon: Was ist mit Farbe? Da seid ihr ja nicht gerade „leise“.
      Nach einer Zeit mit ruhigen, natürlichen Farben gibt es jetzt die Tendenz zu kräftigen, progressiven Farben. Im Salon trifft das natürlich auf eine Minderheit zu. Wir haben zwischen 5 -10 Prozent mutigere Kunden. Wir differenzieren immer zwischen dem, was wir auf der Bühne vor Friseuren zeigen, um neue Inputs zu geben und dem, was unsere Kunden im Salon möchten.

      imSalon: Warum haben wir immer noch so wenige Frauen auf den Bühnen?
      Das ist ein Punkt, der mir persönlich sehr wichtig ist. Ich denke, es liegt oft an der Familienplanung der Mädels. Dass sie sich gerne ins Privatleben zurück ziehen, wenn sie Kinder bekommen und dann auf Teilzeitmodelle umsteigen. In solchen Phasen ist dieser Job mit dem vielen reisen einfach schwierig. Ich finde es schade, in einer Branche, die ja so von Frauen dominiert ist. Es ist wichtig, weibliche Leitfiguren auf den Bühnen zu haben, die zeigen, wo man als Frau in diesem Job hin kann. Ich sehe das als Sogwirkung.

      imSalon: Wie oft stehst du noch im Salon?
      2 Tage die Woche, mit Unterbrechungen, wenn ich länger unterwegs bin. 

      imSalon: Leidet ihr unter Nachwuchsproblemen? 
      Im letzten Jahr kam ein großer Einbruch. Vor allem durch die Mindestlohndiskussion, die ja zu großen Teilen auf dem Rücken der Friseure ausgetragen wurde. Das war ungewollter Rufmord eines ganzen Berufsstandes. Die ersten, die mit der Debatte angefangen haben, haben als Beispiel von den Friseuren gesprochen und es ist dann immer dabei geblieben. Bei den Politikern uns auch bei den Eltern. Was die im TV sehen, ist: aha, ein Friseur verdient nix. Dem halte ich entgegen! Das stimmt so nicht! Das Bild, das da gezeichnet wurde, müssen wir gemeinsam gerade rücken. Und zwar alle: Die Friseure, Unternehmer, die Industrie und die Presse.

      "Die Mindestlohndiskussion war ungewollter Rufmord eines ganzen Berufsstandes. "

      imSalon: Was erwartest du dir von der Branche?
      Was wir jetzt brauchen, ist Zusammenhalt. Friseure sind und waren immer ein bisschen Einzelkämpfer, den Kollegen gegenüber neidisch.
      Aber wir steuern auf eine Phase zu, in der wir alle gefordert sind, wo wir uns zusammen setzen und Gespräche führen sollten, um unser derzeitiges Image aufzupolieren und dahin zu kommen, die Wahrheit aufzuzeigen. Es gibt überall schwarze Schafe, das ist ganz klar, aber es gibt eine Menge guter Unternehmen, größere und kleinere, die tolle Ausbildungen und gute Verdienstmöglichkeiten bieten. Leider wurde in den letzten Jahren viel kaputt gemacht, aber wir haben eine super Branche mit sehr, sehr viel Potential.

      Das Interview führte Katja Ottiger

      Die Londoner Jugendkultur und die Mascolo Brüder prägen seinen Karriereweg, mit Anthony Mascolo verbindet ihn seit Jahrzehnten eine enge Zusammenarbeit. Auch dank derer steht der gebürtige Italiener für die britische Kultmarke TIGI „seit er denken kann“ auf der Bühne, ist Creative Director Germany und entwickelt, abseits seiner eigenen Salons, u.a. Kollektionen und Seminarformate für TIGI.
      Gianni D'Assero ist viel unterwegs. Im Taxi, auf dem Weg von der Mailänder TIGI Academy zu seinem Hotel, nimmt er sich Zeit für uns, und wir plaudern über den Jungen Gianni, über Trainerfindung im Hause TIGI und darüber, warum er den Satz „Wir müssen die Leute motivieren!“ so nicht stehen lassen kann.

      Fakten

      • geboren auf Sizilien | aufgewachsen in Stuttgart
      • Friseur in dritter Generation
      • seit 16 Jahren Friseurunternehmer
      • 2 Salons: „FILLE et GARCON“ in Stuttgart und Pforzheim
      • 17 Mitarbeiter | 5 Azubis
      • 1989 Toni&Guy London, ab 1992 Toni&Guy Creative Director
      • seit 2001 TIGI Creative Director Germany
      • Trend Collections, Shootings, Seminare & Schulungen für TIGI national und international

      imSalon: Ein Italiener in Deutschland mit französisch klingenden Salons: „FILLE et GARCON“. Wie kam es zur Namensgebung?
      Ich habe diesen Namen schon immer geliebt: „Mädchen und Jungen!“ Und das liegt nicht nur daran, dass meine Frau und ich zuerst ein Mädchen und dann einen Jungen bekommen haben! Mädchen oder Junge - das ist die Basis unseres Daseins, unseres persönlichen Lifestyles. Ich musste sogar 7 oder 8 Jahre warten, bis ich endlich zuschlagen konnte, denn der Name war jahrelang geschützt. 

      "Mädchen oder Junge - das ist die Basis unseres Daseins, unseres persönlichen Lifestyles"

      imSalon: Wie oft erweckst du den Jungen in dir?
      Ich ertappe ihn in vielen Situationen, in denen ich denke: Junge, Junge, in deinem Alter!
      Bei Shootings zum Beispiel, da werden wir immer gern mal zu Jungs und da kommen ja auch die besten Sachen bei raus. Jungen haben ihren besonderen Charme. 
      Aber wenn es darum geht, Ordnung zu machen und Erfahrung aus dem Ärmel zu schütteln, ist es gut, nicht mehr der Junge zu sein. 

      Unsere Redakteurin und Frau vom Fach, Birgit Senger, fragte trotzdem nach: Meisterbrief ja oder nein? Eine hauseigene Pflegeserie im Drogeriemarkt? Ach, und das Mittagessen von Frau Meyers Pudel interessiert ihn nicht? ... Ein Promitalk.

      imSalon: Herr Walz, Sie sind seit vielen Jahren der bekannteste Friseur in Deutschland
      Udo Walz: Ja, irgendwie scheint das so zu sein. Mich kennen 98% aller Deutschen und in der Schweiz und Österreich sind es, glaub ich, 86 %. Das ist schon verrückt. 
      Ich denke aber auch, ich habe in all den Jahren auch dazu beigetragen, dass das Berufsbild des Friseurs positiver wahrgenommen wird. Und darauf bin ich stolz.

      imSalon: Sie bezeichnen sich als Friseur und nicht als Stylist oder sonst irgendetwas. Warum?
      UW: Weil ich genau das bin: "Ich bin Friseur!" 

      "Was mich aufregt? Die Frage, wie lang ich das noch machen will!"

      imSalon: Wollten Sie schon immer Friseur werden?
      UW: Wären meine Eltern nicht so arm gewesen, wäre ich gerne auf eine Hotelfachschule gegangen, aber das konnten sie sich nicht leisten. Sie hatten einen Bekannten mit einem Friseursalon, dort haben sie mich zum Praktikum hingeschickt. Das hat mir gleich gut gefallen. Heute wollte ich nichts anderes mehr machen. 
      Ich bin vor kurzem 72 Jahre alt geworden, und was mich richtig aufregen kann, ist, wenn ich gefragt werde, wie lange ich das denn hier noch machen will. Den Leuten, die mich das fragen, sag ich immer: Ruft mal Herrn Lagerfeld an und fragt ihn, wie lange er noch arbeiten will! Genau so lange mach ich es auch!

      imSalon: Ich vermute, sie arbeiten einfach so lange weiter, solange es Ihnen Freude macht.
      UW: Genau!

      imSalon: Kurz vor Ihrem 72. Geburtstag haben sie Ihr „neues Haus“ eröffnet (s. Udo Walz Salon-voll eleganter Kontraste). Wie würden Sie den Salon beschreiben?
      UW: Ich reise ja viel in der Welt rum, aber so etwas Schönes habe ich weder in New York, noch in L.A. gesehen. Vielleicht liegt es aber auch einfach nur daran, dass alles was neu ist, schön ist.

      imSalon: Wie häufig arbeiten sie noch selbst am Kunden?
      UW: Täglich, und nicht nur für Prominenz. Jeder, der bei mir einen Termin möchte, wird von mir bedient. Das ist das Geheimnis von Udo Walz.

      imSalon: Hatten Sie von Anfang an einen Businessplan?
      UW: Nein! Ich hab nie einen Plan. Ich kann jedoch alles entscheiden, wenn es soweit ist.
      Ich habe einen tollen Lebenspartner an meiner Seite, der organisiert und hilft, und natürlich um mich herum ein tolles Team!

      "Manchmal hab ich das Gefühl, sie benutzen mich als Sprungbrett."

      imSalon: Apropos tolles Team, manchmal hat man das Gefühl, bei Ihnen hat jeder irgendwann schon einmal gearbeitet?
      UW: (lacht.) Ja das stimmt! ALLE! Viele der guten Namen haben schon mal bei mir gearbeitet. Manchmal hab ich das Gefühl, sie benutzen mich als Sprungbrett.

      imSalon: Ärgert Sie das?
      UW: Nein! Ich empfinde das als Kompliment.

      „Berühmt wird man mit den Eigenschaften: NICHT zu viel Ehrgeiz und KEINE Ellenbogen!“

      imSalon: Wie haben Sie es geschafft so bekannt zu werden.
      UW: Ich denke, berühmt wird man mit den Eigenschaften: NICHT zu viel Ehrgeiz und KEINE Ellenbogen! Ich habe mich nie für irgendeinen Job beworben, die Leute kamen immer auf mich zu. 

      "Ich sag immer gerne alles geradeaus, dann kommt man nicht in Schwulitäten."

      imSalon: Ich habe vor langer Zeit schon einmal für eine Sendung mit Ihnen zusammengearbeitet. Dabei ist mir aufgefallen, dass Sie damals gute Arbeiten von anderen Friseuren vor der Kamera nicht einfach als Ihre Arbeit verkaufen wollten. Das hat mich beeindruckt.
      UW: Wenn ich mit jemandem zusammenarbeite, der Talent hat, muss das gesagt werden. Ich sag es allerdings auch, wenn eine Person talentfrei ist! Ich sag immer gerne alles geradeaus, dann kommt man nicht in Schwulitäten.

      imSalon: Sie haben es geschafft, aus "Udo Walz" eine Marke zu machen, Sie verkaufen "Udo Walz" Glätteisen, Bürsten ... Und neu auch: Ihre eigene Modelinie...
      UW: Ja, in ein paar Wochen geht auch meine neue Haarpflegeserie in einem Drogeriemarkt an den Start, das wird sensationell.

      "Für Udo Walz Fans gibt es die Produkte in der Drogerie!"

      imSalon: Ist es nicht widersprüchlich: In Ihrem Salon stehen die Regale voll mit L'Oréal Produkten, die nur beim Friseur gekauft werden können und Sie schwärmen von Drogerieprodukten?
      UW: Nein, die L' Oréal Produkte sind sehr gut und die verkaufen wir hier auch gut. Aber nicht jeder Udo Walz Fan kann hierher kommen und ein L'Oréal Produkt bei uns kaufen. Für die Udo Walz Fans gibt es die Produkte in der Drogerie!

      "Wichtig sind Fleiß, Deodorant und Pünktlichkeit."

      imSalon: Sie stellen jedes Jahr 20 Auszubildende ein, davon halten ca. 12 durch. Was sollte ein Azubi an Voraussetzungen mitbringen?
      UW: Ich sag den jungen Leuten immer, wichtig ist: Fleiß, Deodorant und Pünktlichkeit!

      imSalon: Womit kann man Sie beeindrucken?
      UW: Mich beeindrucken Menschen, die sich für einen Guten Zweck einsetzen. Ich habe in Afrika seit vielen Jahren acht Patenkinder.

      imSalon: Wie fanden Sie die Diskussion um das Monatsgehalt des Friseurs von Mr. Hollande?
      UW: Bescheuert, das stimmt doch auch gar nicht. Jeder kann machen was er will. Man hat mich damals auch dazu befragt, aber so ein Klatsch ist nichts für mich.

      imSalon: Ist es eigentlich ein Geheimnis, wer Frau Merkel täglich frisiert?
      UW: Nein, Frau Merkel kommt jeden Monat zum Schneiden zu uns und hat ein Mädchen, die ihr vor jedem öffentlichen Auftritt Make-Up und Haare macht.

      "Promis sollen mir bloß nichts erzählen, ich will kein Geheimnisträger sein."

      imSalon: Als homosexueller Mann und Promifriseur sind Sie doch sicher der perfekte Frauenversteher?
      UW: Ich sehe mich nicht als Frauenversteher. Ich rede auch nicht mit meinen Kunden während des Haareschneidens. Mich interessiert nichts Privates von meinen Kunden. Ich will nicht wissen, was der Pudel von Frau Meyer zu Mittag gegessen hat. Zu meinen Promis sag ich immer, sie sollen mir bloß nichts erzählen, ich will kein Geheimnisträger sein. Die Zeiten haben sich geändert. Beim Friseur geht es um Haare und "sich gut fühlen". Die Frauen haben heute keine Zeit mehr, zum Tratschen zum Friseur zu gehen.

      imSalon: Ihr aktuelles Buch heißt "Jede Frau ist schön?". Wann ist eine Frau für Sie schön?
      UW: Ich guck ja nicht auf das Aussehen, ich guck wie sie sich bewegt, wie sie spricht, wie sie läuft, was sie für eine Allüre hat. Schönheit ist Geschmacksache. Jeder hat einen anderen Geschmack, daher ist Schönheit immer relativ.

      imSalon: Wie wichtig finden Sie ein online Magazin?
      UW: Sehr wichtig, die ganzen Printzeitschriften werden aussterben, die Zukunft ist online.

      imSalon: Bei Wikipedia habe ich gelesen, dass sie keinen Meisterbrief haben, stimmt das.
      UW: Vor Jahren hat mal eine von den "Grünen" behauptet, der Udo Walz hat keinen Meisterbrief und kam dann abends hier mit einem Fernsehteam vorbei, um sich zu entschuldigen. Da hab ich zu der gesagt: "Euer Sommerloch muss ja ganz schön groß sein." Nee, logisch hab ich einen Meisterbrief!

      imSalon: Sie sind auch regelmäßig im Fernsehen zu sehen, zuletzt bei "Circus Halli Galli" mit ihrer eigenen Sendung in der Sendung "Bei Anruf Udo". Was reizt Sie daran?
      UW: Mit Joko und Klaas hab ich ja schon viel gemacht. Seit ich "Bei Anruf Udo" mache, kennen mich auch 15-jährige Mädchen und Jungs. Sie sprechen mich auf der Straße an und fragen, wann es weiter geht. Mit 72 Jahren fühlt sich das toll an. Ich hatte ja schon einige erfolgreiche Auftritte im Fernsehen, zum Beispiel Soko Stuttgart, aber ich hab keine Lust einen Text zu lernen. Ich möchte lieber hier sein. Ich bin lieber Friseur!

      imSalon: Gibt es eine Person in ihrem Leben, der Sie dankbar sind?
      UW: Mir.
      Und ich würde alles genau so wieder machen, ich bin ein glücklicher Mensch!

      imSalon: Herr Walz, vielen Dank für das Interview, weiterhin viel Erfolg und Freude.
      UW: Gut, dann schreiben Sie ein schönes Interview, sonst gibt's eins auf die Mütze! (lacht.)

      imSalon: (schmunzelnd) ... schön, ich arbeite am liebsten mit Menschen, die mir Herzlichkeit und Ehrlichkeit entgegenbringen.

      Das Interview führte: Birgit Senger

      imSalon: Wann wurden Sternzeichen für Dich als Friseur interessant?

      Max Höhn: Dazu gibt es eine kleine Geschichte. Ich stand kurz vor der Gesellenprüfung, quasi vollgepumpt mit Fachwissen, und gönnte mir einen Haarschnitt in einem hippen Salon. Der Friseur fragte mich nach meinem Sternzeichen und erzählte was von "stur" und so. Ich dachte "so ein Quatsch!" und habe ihm erzählt, dass ich auch Friseur bin.

      "Na wäre das nichts für dich? Frag doch mal deine Kunden nach dem Sternzeichen", gab mir dieser Friseur mit auf den Weg und das ging mir irgendwie nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwann fing ich an, Menschen nach ihren Sternzeichen zu fragen und stellte fest, dass ich viel schneller Zugang zu ihnen fand.

      imSalon: Was meinst Du mit "Zugang"?

      MH: Oft frage ich Kunden nach ihren Wünschen und es kommt sowas wie "Ich bin mir nicht sicher, vielleicht Spitzenschneiden". Wenn du kreativ arbeitest, arbeitest du nicht mit dem Wort "Spitzenschneiden", sondern mit dem Wort "vielleicht". Um da weiter zu kommen, brauchst du eine engere Verbindung und hier bringt mich die Frage "Was bist du für ein Sternzeichen?" schnell weiter. Man kommt leichter ins Gespräch und ich zeige ihnen, dass ich mich für sie interessiere. Ich kann sie besser verstehen.

      imSalon: Wieviel "Astrofriseure" gibt es?

      MH: Weiß ich nicht, ich kenne nur mich (lacht). Ich finde auch nicht, dass ich ein Astrofriseur bin. Das hört sich zu reduziert an, denn die Astrologie ist nur ein Werkzeug. Ich treffe oft Kollegen, die mein Buch gelesen haben und gut finden, aber nur wenige lassen sich auf die Erfahrung ein, ihre Gäste auch nach dem Sternzeichen zu fragen. Ich würde mich freuen, wenn das mehr machen würden.

      "Ich konnte nicht arbeiten, aber ich konnte schreiben"

      imSalon: Wie bist Du darauf gekommen, ein Buch über Sternzeichen und Frisuren zu schreiben?

      MH: Ich habe schon lange einen Verlag, für den ich Drehbücher schreibe. Dieser kam auf mich zu und sagte: Schreib uns doch das Buch "Der Astrofriseur". Erst fand ich die Idee nicht so gut, weil es sich so reduziert und dogmatisch anhört. Ich habe fünf Jahre gebraucht, um die Idee gut zu finden, fand dann aber keine Zeit zum Schreiben. Kurz darauf bekam ich einen Burnout - ich konnte nicht arbeiten, nicht fernsehen, nicht auf den Computer schauen. Aber was ging: Ich konnte schreiben - einem Bleistift hinterherschauen, das ging. Also legte ich los und so ist dieses Buch recht schnell entstanden.

      Im Interview mit Birgit Senger


      imSalon: "Salon Bordel!" Ein Name bei dem sich vielleicht nicht jeder Kunde traut einen Termin zu buchen...
      Daniela Mezzapesa: Kann schon sein, wahrscheinlich eher entspannte und humorvolle Menschen.

      „Wir bleiben lieber beim Wesentlichen...“

      Du arbeitest seit 20 Jahren mit Simone zusammen, euer Erfolgsrezept?
      DM: Wir sind beide sehr rational und bodenständig. Wenn es etwas zu verändern oder zu besprechen gibt wird es aufgeschrieben, man schläft drüber, redet miteinander und findet eine Lösung. Wir brauchen nicht das große tolle Auto, Simone fährt Fahrrad und mir reicht mein Fiat500, weil es praktisch ist. Viele fangen an, sich mit so viel Drumherum zu schmücken, sobald sie es sich leisten können. Wir bleiben lieber beim Wesentlichen, klar und sachlich. Das lässt uns Platz unser Unternehmen mit viel Leidenschaft voranzubringen und wachsen zu lassen.

      Was ist für dich Luxus?
      DM: Luxus ist für mich freie Zeiteinteilung, Reisen und Flexibilität! Ich liebe meine Arbeit und ich kann mir aussuchen, wer in meinem Laden steht. Ich habe die Möglichkeit mich ständig weiterzuentwickeln und dazuzulernen. Habe die Wahl als Mensch stehenzubleiben oder weiter wachsen zu wollen.

      "Führungsperson ist man oder man ist es nicht..."

      Wo hast Du Führung gelernt?
      DM: Ich habe ein sozialpädagogisches Abitur gemacht. Ich denke, man Führungsperson oder man ist es nicht. Teamarbeit und Führung hat mich schon immer interessiert, dennoch steckt Arbeit dahinter: Ich habe mich coachen lassen, Seminare besucht, Lektüren gelesen, mich sehr viel mit Freunden und Kunden ausgetauscht, die in unterschiedlichen Branchen Menschen führen. 

      „Bei uns wird kein Hokuspokus versprochen“

      Was kann der Kunde bei euch erwarten?
      DM: Es wird kein Hokuspokus versprochen. Wir konzentrieren uns auf unsere Kunden, arbeiten als Team gemeinsam und kümmern uns um Qualität. Das heißt, wenn einem im Team was auffällt was man besser machen könnte, spricht er es an und macht einen Vorschlag.

      Ist es Dir schon passiert, dass sich ein Kollege dabei unwohl fühlt?
      DM: Nein, eher im Gegenteil. Neue Kollegen sind es oft nicht gewohnt zu kommunizieren und waren es eher gewohnt Schwächen kaschieren zu müssen. Bei uns im Team wird Ihnen die Angst genommen, keiner wird alleine gelassen. Bei uns gehört es zum Beispiel beim Haarefärben dazu einen Fahrplan zu erstellen: Ist-Zustand ermitteln, Ziel erfassen, Fahrplan erstellen. Das machen wir so lange gemeinsam bis klar ist "Ich fühle mich auf meinem Level sicher" bis "Ich bin in der Lage einen Level weiter zu gehen."

      Wie findet ihr eure Mitarbeiter?
      DM: Bisher sind die immer einfach gekommen. Sicherlich viel über unsere Aktivität bei Facebook. Für unseren neuen Salon brauchen wir 9-15 Leute auf einmal. Ende des Jahres bauen wir unseren Salon in Schöneberg um und werden dort für 3 weitere Mitarbeiter Platz schaffen. Das ist eine Menge. Da dachte ich: Holen wir mal weiter aus und schalten bei JOKIRA eine Anzeige.

      „Das wird so eine mega Hütte in Mitte – das wird laufen!“

      Wie gehst du mit Schwangerschaft oder Elternzeit um?
      DM: Ganz ehrlich, das hatten wir noch nie. Aber von den 3 Mitarbeiterinnen, die ich für den neuen Salon in Mitte ausgesucht habe, haben mir 2 gesagt, dass Sie in nächster Zeit schwanger werden könnten. Ich finde toll, dass sie so ehrlich mit mir kommunizieren. Wenn es weiter gehen soll, müssen auch Kinder auf die Welt gebracht werden. Ich brauch für den Start meines Salons ein tolles Team und das habe ich. Vielleicht wird davon jemand im nächsten Jahr schwanger oder ist es schon und fällt in einem halben Jahr aus. Das wird so eine mega Hütte in Mitte - das wird laufen.

      "Ich bin überzeugt, dass der Friseurberuf einen Aufschwung erleben wird..."

      Du siehst die Zukunft rosig?
      DM: Ich weiß nicht, wie schnell es kommen wird und ich bin kein Schwarzmaler, aber es werden doch in den nächsten Jahren auf Grund der voranschreitenden Technik viele Arbeitsplätze wegfallen. Wird es zum Beispiel den Taxifahrer in 10 oder 20 Jahren noch geben? Ich bin überzeugt, dass der Friseurberuf hingegen einen Aufschwung erleben wird. Der Beruf wird sich gut entwickeln, weil er Potenzial hat sich neu zu definieren, es wird wieder ein Beruf sein, der großes Ansehen genießen wird.

      Was macht euch als Arbeitgeber interessant?
      DM: Gute Ausbildung, stetige Weiterbildung, faire Bezahlung.

      Welche Aufstiegsmöglichkeiten bietet "Salon Bordel!" seinen Mitarbeitern?
      DM: Wir bieten von Student über Salonmanager bis Salonowner Perspektiven.

      Wie lange bleiben Mitarbeiter bei euch?
      DM: Entweder wir finden schon in der Probezeit heraus, dass es nicht passt oder sie bleiben mindestens 4 Jahre.

      Was versteht ihr unter fairer Bezahlung?
      DM: Auf jeden Fall, dass man weit über dem Mindestgehalt nach Hause geht. Wir haben ein klares Bonussystem: Grundgehalt plus Summe X wenn Y erreicht ist, gibt es monatliche Bonuszahlungen.

      "Ab einer gewissen Größe muss man sich entscheiden: Arbeite ich im oder am Unternehmen"

      Wieviel arbeitest selbst noch am Kunden?
      DM: Mit der Eröffnung des zweiten Salons werde ich nicht mehr beim Kunden sein. Ich kümmere mich um das Management der beiden Salons, Systematisierung, Schulung, Rekrutierung, das Vermarkten unserer eigenen Produktlinie. Fakt ist, ab einer gewissen Größe muss man sich entscheiden: Arbeite ich im oder am Unternehmen.

      "Fancy Haarpflegeprodukte findet man im Bioladen nicht"

      Zu deinen Unternehmungen gehört seit kurzem auch eine eigene Bio-Pflegeserie. Warum Bio?
      DM: Guck dich um, ich bin überzeugt alle die hier in Mitte an uns vorbeilaufen kaufen gerne im Biosupermarkt. Aber richtige fancy Haarpflegeprodukte findet man im Bioladen nicht. Healthy Lifestyle ist wichtig. Ich will nicht sagen mit dem was wir haben, vergiften wir uns, aber ich will was benutzen können was FREI ist von Parabenen, Silikonen, Sulfaten, Mineralölen oder Mikropartikeln. 

      Wieviel Arbeit, wieviel Geld steckt hinter der eigenen Marke?
      DM: Als erster Schritt sollte man sich entscheiden, reicht mir ein Produzent, der mir fertige Produkte mit eigenem Label liefert oder möchte ich an den Produktrezepturen selbst mitarbeiten? Die erste Variante ist kostengünstiger. Wenn man dann so picky ist wie ich und alles in Bioqualität mit biozertifizierten kaltgepressten Ölen erarbeiten lässt ...muss man eine ganz schöne Stange Geld da lassen.

      Wieviel davon ist von Dir und was hast du in Auftrag gegeben?
      DM: Ich habe alles selbst gemacht, Namen, Text, Rezepturen. Ich habe mir alle Standardrezepturen zuschicken lassen und nach und nach so viel geändert, bis zum Schluss nichts mehr Standard war. Gerade bei den Stylingprodukten hatte ich konkrete Vorstellungen. Ich wusste genau wie die Konsistenz sein muss. Das war nicht einfach. Dann braucht es Zeit das Produkt zu beobachten. Die Bio Produkte sind ein halbes Jahr haltbar. Ich wollte sehen, wie verhält es sich nach 2-3 Monaten, verändert es seine Konsistenz, bleibt die Wirkung gleich, wie verhält sich das Produkt nach dem Verfallsdatum? 

      Wie lange hast du gebraucht bis das erste Produkt fertig war?
      DM: Vom Kontaktieren des ersten Produzenten bis zum fertigen Produkt mit Verpackung, Logo, Text: 2 Jahre!

      "Als Urberlinerin weiß man, hier gibt es alles 2x"

      Aus welcher Motivation heraus eröffnet ihr in Mitte?
      DM: Erst einmal möchten wir weiter wachsen, uns professionalisieren und damit auf ein neues Level heben. Und ich als Urberlinerin und alle, die Berlin gut kennen, wissen, hier gibt es alles 2x einmal im Westen und einmal im Osten.

      Warum ist es euch so wichtig in eurem Salon und auf eurer Website nur selbstproduzierte Fotos zu zeigen?
      DM: Alles andere hätte mir viel zu wenig Personality. Es motiviert uns und unterstreicht unsere Arbeit, wenn die Kunden die Bilder bewundern. Uns regelmäßig mit unserer eigenen Kollektion zu präsentieren, ist uns wichtig.

      Ich bedanke mich für das Gespräch und wünsche euch einen guten Start mit tollen Frisuren in eurem neuen Salon in Mitte.

      TECHNIK: Klassische Kopfhautmassage
      Anwendungsdauer: 5 - 10 Minuten

       

      Das Gespräch führte Birgit Senger.

      "Keine Angst beim Pony schneiden ist oberstes Gebot!", so Jesse Linares, Mitglied im Sam Villa ArTeam Member, überzeugt! Das selbsterklärende Tutorial zum angesagten Mircopony gibts HIER!

      Darfs ein bisschen mehr sein? Ja! Salon Bordel hat nämlich dem Erst-Salon einen neuen Anstrich verpasst und der hat es in sich. Weg vom cleanen, minimalistischen Style hin zu einer aufregenden Interieur-Kombination. 

      Retro Feeling mit Palmen-Tapeten gekonnt eingesetzt

      Nicht nur die Farbakzente in knalligem Gelb im Kassabereich sorgen für einen Hingucker, sondern auch der Salonname "Bordel" als Lichtelement fängt sofort Blicke ein.
      Ein bisschen Retro-Feeling kommt beim kreisförmigen Sitzelement auf und führt einen in die Seventies zurück. Dem Salon schadet das keineswegs. Denn so wie auch in den Siebzigern Tapeten der Hit waren, werden diese als coole Stilelemente im Salon Bordel eingesetzt und verleiht Palmen-Feeling pur. Ein paar Pflanzen im Raum verteilt tun ihr Restliches und ziehen das Grün angenehm durch den Laden durch. 

      Regale und Lichter sind in einem schlichten Schwarz in geometrischen Formen im Laden gekonnt eingesetzt und ergänzen sich wunderbar mit den restlichen Elementen. Das Grau an den Wänden schlägt die Brücke zwischen Palmen-Gründ sowie Neon-Gelb und lässt alles andere in den Hintergrund treten. Ein absolut cooles Konzept - ein wenig Retro und doch total angesagt. 

      Über das Design:

      Dieses Design spricht für sich: saftig-grüne Pflanzen, die von dem schwarzen Spiegel-Stahlgerüst herunterwachsen und Tapeten, die mit aufgemalten Urwaldpflanzen bestückt sind – das nennt man Dschungelfieber im niederländischen Salon Tease. Die Mischung aus braunen Eichenholzelementen und schwarz lackiertem Stahl bringen die gewollten rustikalen Vibes in den Raum. Ein paar dunkle Ledersessel, die vielen Pflanzen und eine braune Mosaikwand im Haarwaschbereich, sorgen für ein ebenfalls rustikales, aber naturverbundenes Design. Exotisch wird es mit der Tapete – Palmen und Blumen sind zu sehen, die das Urwaldfeeling umso mehr in den Salon bringen. Urlaub im Dschungel während eines Friseurbesuchs, na das klingt doch nach Entspannung!

      Designt wurde der Salon von „dieSaloneinrichter“.

      Podcast mit Rockercharme-Attitüde

      "Alle Friseure sollten einen Mindestlohn von 2.500 Euro haben!", ist Friseur und Business Coach Michi Jung überzeugt. Das Hamburger Urgestein ist bekannt dafür, gern offen seine Meinung zu sagen und mit seinen Ansichten die Branche zu rocken. Im jüngsten Schwarzkopf Podcast berichtet Michi Jung darüber, wie digital er in seinem Salon „Cut for Friends“ ist, was er über das Friseurimage denkt und wo er sich Inspirationen holt – nämlich anhand einer internationalen Salon Safari Tour. Außerdem stellt er Mitarbeiter anhand eines speziellen Schuhmodels ein und er versucht alles zu geben, damit so viele Friseure wie möglich einen Mindestlohn von 2.500 € bekommen.

      Zu hören ist der Podcast direkt auf ► www.loveforhairdressers.de/SchwarzkopfproVoices - auf Spotify, iTunes, SoundCloud, Google Podcasts – einfach SchwarzkopfproVoice eingeben.
       

      Tag 1 nach dem Lockdown, wie ist bei Dir die Buchungslage?
      Kathi Strassl:
      (lacht laut) Also wir haben jetzt mal alle, die bereit waren sich testen zu lassen in die ersten 2 Wochen gepackt, damit sind wir gut gebucht. Ab dann wird es lockerer. Es ist überhaupt kein Vergleich dazu, wie es nach dem ersten Lockdown war, viele Leute pfeifen aufs Testen und wollen abwarten.

      Kamen denn alle Kunden brav mit Test?
      KS:
      Wir mussten auch jemanden heimschicken. Das ist halt ein Durcheinander, jeder Attest-Zettel schaut anders aus und dann gibt es noch die SMS, da weiß man gar nicht was echt ist und was nicht. Da kann jeder mit einem selbstgebastelten Attest ankommen – das kann ich gar nicht kontrollieren.

      Kannst Du das Konzept nachvollziehen?
      KS:
      Das ist ein nicht ausgereiftes Konzept. Für uns Friseure ist das ein Schlag ins Gesicht. Und wenn mir noch einmal einer sagt „Wie toll, wir sind Vorreiter“, dann zuck ich aus. Jeder Kunde, der nicht kommt, fehlt uns in der Kasse.
      In einer Branche, in der Kunden ausweichen können, kommt jetzt der Druck nach Hause zu kommen. Wenn ich die Netrebko auf der Bühne sehen will, dann gehe ich in die Oper, die kommt nämlich nicht in meinen Keller. 

      Wirst Du Mitarbeiter zu Hausbesuchen senden?
      KS:
      Ganz sicher nicht! Wir haben top-sichere Salons. Ich bringe meine Mitarbeiter nicht in Gefahr.

      „Wir sind ja situationselastisch…“

      Glaubst Du in 2 Wochen sieht es anders aus?
      KS:
      Wir sind ja situationselastisch, nur als Crash-Test-Dummy könnten sie wenigstens unseren Verlust ausgleichen. 400 von 1.400 Apotheken bieten seit heute Tests gratis an. Das hätte doch vorbereitet gehört. Warum überlegt man das erst seit Freitag?
      Dann gibt es 30% Testverweigerer, na das wird zum Rohrkrepierer, denn die verschwinden im Wohnzimmer.

      Welche Lösung würdest du dir wünschen?
      KS:
      Ich fordere einen Umsatzverlust-Ersatz. Das würde dann auch Friseure motivieren private Kunden abzulehnen.

      „…nicht dem Pfusch weiter Haus und Tür zu öffnen.“

      Hast Du Deine Mitarbeiter noch in Kurzarbeit?
      KS:
      Ja, zum Glück können wir Kurzarbeit nutzen, aber auch die ist schwierig zu koordinieren. Weißt Du, Ich bin bereit viel mitzutragen, aber der Staat hat die Verantwortung die Infrastruktur zu stellen und nicht dem Pfusch weiter Haus und Tür zu öffnen.

      Wie würdest Du dir die Infrastruktur wünschen?
      KS:
      Friseure bedienen in Österreich 1 Mio. Kunden pro Monat, das wären rein mathematisch 250.000 benötigte Tests in der Woche und das nur für die Kunden der Friseure. So viele gibt es gar nicht. Das ist ein komplettes Chaos und ich frage mich, warum das mit den Schul-Selbsttests nicht bei uns geht – Heißt das die Tests sind schlecht?

      „die Haftungsfrage ist ja auch noch nicht geklärt“

      Was wünschst Du dir für die Kontrollen in punkto Schwarzarbeit?
      KS:
      Die Regierung kriegt es ja nicht einmal auf die Reihe, die Salons zu kontrollieren, die in den letzten Woche hinter zugeklebten Scheiben gearbeitet haben. Es hapert bei Kontrollen.

      Ich bleibe bei meiner Forderung: Kunden sollen sich selber testen und ich will auch für nichts haften müssen, denn die Haftungsfrage ist ja auch noch nicht geklärt. Den ganzen Schweif haben die doch noch gar nicht durchdacht.

      Heimbesuche sind nicht kontrollierbar!
      KS:
      Ich verstehe, dass der Staat nicht in den eigenen 4 Wänden regulieren kann. Ich fordere auch gar nicht, dass Mobilfriseure Tests einfordern. Aber ich fordere für die Salonunternehmer einen Ausgleich für die finanziellen Einbußen.

      Wie laufen die Mitarbeitertestungen?
      KS:
      Wir testen uns seit Monaten mit Selbsttests. Und jetzt fahren wir einmal wöchentlich durch die Teststraße. Zusätzlich tragen wir alle FFP2 Masken. Ich kann doch nicht von einem Kunden verlangen, dass er die FFP2 Maske tragen muss und ich renne mit dem normalen MNS herum.

      Was berichten Kunden?
      KS:
      Der größte Mehraufwand sind aktuell Kundentelefonate. Das ist ein irrer zusätzlicher Aufwand, weil wir unseren Kunden alles erklären müssen, was ist das Gesetz, wo können sie sich testen lassen und, und, und.  Ich ziehe das weiter durch, aber ärgern tut mich das alles schon.

      DANKE Kathi und Toi, Toi, Toi für die Woche!

       

      Kathi Strassl ist morgen, Dienstag 9.2., früh im ORF Morgenmagazin!

      Ihre 3 G‘s sind die des persönlichen Wohlfühlens: gesehen, gefordert und gefördert! Nicole Wheadon gelingt mit ihrem holistischen Beauty Concept Store „Wheadon“ in Berlin Mitte die Wahl zur Unternehmerin des Jahres 2020/21. In der Corona-Krise sieht sie die Chance, den absurden Abi-Zwang zu verdrängen und macht Wertedenken zum Politikum. Flexible Arbeitszeitgestaltung regeln die Mitarbeiter selbst, obwohl „Work-Life-Balance“ das persönliche Unwort ihrer Chefin ist.
       

      Im Gespräch mit Birgit Senger

      Herzlichen Glückwunsch, Sie haben mit ihrem Unternehmen"WHEADON wohlfühlen ist hautsache", einem Beauty Conzept Store den Preis zur Unternehmerin 2020/21 gewonnen. Wie geht es Ihnen heute?
      Nicole Wheadon:
      Im Moment sehr gut, ich komme gerade vom See. Die Herausforderung von Covid-19 fühlt sich manchmal noch negativ an. Aber in jeder Herausforderung steckt etwas Positives!

      Was ist das Positive für Sie?
      NW:
      Eine Neustrukturierung des Geschäftes, eine Aufwertung der Dienstleistung. Ich sehe eine Chance, das Schulsystem weg vom absurden Abi-Zwang, hin zu alternativen Bildungswegen, z.B. ein Handwerk zu erlernen, zu bringen. Ich hoffe, dass die Wertung von Berufen neu strukturiert und nicht mehr nach „studiert“ oder „nicht studiert“ eingestuft wird.

      „‘Work–Life–Balance‘ - ein Unwort ohne Ende!“

      Im Rahmen der Selbstverwirklichung verstehen immer mehr Menschen, dass Beruf von Berufung kommt. Ich denke, ein Beruf sollte nicht anstrengend sein. Und er ist es dann nicht, wenn man sich dazu berufen fühlt. Das große Schlagwort „Work–Life–Balance“ ist für mich ein Unwort, denn 80 Prozent meines Lebens verbringe ich mit der Arbeit. Ich bin kein Freund von Selbstausbeutung, das bitte nicht falsch verstehen! Aber etwas tun, bei dem man keine Freude empfindet, sollte man tunlichst meiden. Bereits in der Schule sollte vermittelt werden, sich selbst mehr wert zu sein. Stattdessen werden im Schul- und Ausbildungssystem aus Affen Giraffen und aus Giraffen Affen gemacht. Das hat leider nichts mit Förderung und Begeisterung am Lernen zu tun.

      Wie kann man junge Menschen wieder für das Handwerk begeistern?
      NW:
      (Lacht) Na ja, indem man Affen Affen sein lässt und Giraffen Giraffen! Es muss sich grundsätzlich etwas ändern, und zwar mehr Freude am Lernen zu fördern und weg von der Bewertung durch Noten.

      Welche Erinnerung haben Sie an ihre Lehrzeit?
      NW:
      Ich bin um meine Lehrzeit sehr froh. Ich habe dort gelernt zu arbeiten und an meine Grenzen zu gehen, meinen Kopf zu hinterfragen und mir Möglichkeiten zu schaffen. Ich weiß nicht, wie die Leute glauben können, eine praxisbezogene Ausbildung sei weniger wert oder eher was für Doofe. Für mich hat das duale Ausbildungssystem viele Vorteile, nicht ohne Grund streben Länder wie die USA danach, es einzuführen.

      Welche Möglichkeiten hat man nach einer Ausbildungs in Ihrem Geschäft?
      NW:
      Man kann überall arbeiten. Bei Film, Fotoshooting, Hochzeiten, Produktionen oder ein eigenes Unternehmen gründen.

      Wir reden im Moment sehr viel von Wertschätzung, die uns entgegengebracht wird. Ihr Ansatz ist auch zu hinterfragen, was ist mir mein Job wert? Wie viel Zeit bin ich bereit zu investieren, wie viel Geld möchte ich verdienen, wie viel Freude soll er mir bringen? etc. …
      NW:
      Genau. Vielleicht ist es auch sinnvoll zu fragen, wie viel Geld brauche ich eigentlich für meine persönliche Zufriedenheit?Was bin ich für ein Mensch? Was macht mich persönlich zufrieden? Viele Menschen möchten nicht mehr Vollzeit arbeiten. Die Tendenz geht zur 4 –Tage Woche.

      „Ich möchte nicht verantwortlich sein,
      dass meine Mitarbeiter keine Freizeit haben.“

      Gibt es in Ihrem Unternehmen eine 4– Tage Woche?
      NW:
      Bei mir können die Leute so viel arbeiten, wie sie wollen. Ich habe nichts davon, unflexibel zu sein, es ist schon schwer genug, Leute zu finden. Aber um Ihre Frage zu beantworten: JA, SELBSTVERSTÄNDLICH! Ich möchte, dass sich meine Mitarbeiter ihre Arbeitszeit selbst einteilen können. Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass sie keine Freizeit haben.

      Heißes Thema Arbeitsmarkt. Auf was werden sich Unternehmer einstellen müssen?
      LN:
      Eine schwierige Frage, die uns alle beschäftigt. Die Gesellschaft verändert sich und ich habe das Gefühl es gibt immer mehr Egoisten. Nur noch Ich Ich Ich. Die Antwort kann aber nicht sein: „Die Gesellschaft ist so, wie sie ist und ich schwinge da jetzt mit.“ Gleichzeitig kann es aber auch nicht sein „Die Gesellschaft ist so und ich kämpfe jetzt dagegen an.“ Denn dann kämpfst du gegen Windmühlen. Ich glaube man braucht einen Zwischenweg. Daher sind Werte wichtig, die einen im Alltag wie einen Kompass führen.

      Was sind Nicolaisen Werte?
      LN:
      Wir konzentrieren uns auf unsere Werte hanseatisch, anspruchsvoll, neugierig. Daran glaube ich. Das ist meine persönliche DNA und auch die des Unternehmens. Die spannende Frage ist, ob man diese Werte neu erklären oder anders beschreiben muss, so dass sie auch 2022 über ganz viel Kraft und Klarheit verfügen.

      "BAFÖG für eine Ausbildung beantragen? Fehlanzeige! ... das ist politisches Ungleichgewicht."

      Wie siehst Du die derzeitige Ausbildungspolitik?
      LN:
      Politiker sagen ständig Ausbildungsberufe müssen gestärkt werden, nur wie stärkt man die denn? Wie kann es sein, dass mein studierender Sohn mit der kostenlosen ÖPNV Karte umherfährt, ich aber selbige für meine Auszubildenden selbst bezahlen muss? BAFÖG für eine Ausbildung beantragen? Fehlanzeige! Das empfinde ich als politisches Ungleichgewicht und das ist ärgerlich.

      Verstehst Du Unternehmer, die nicht mehr ausbilden?
      LN:
      Leider immer mehr, so traurig mich das auch macht. Es ist ja nicht so, dass viele Friseure, die heute nicht mehr ausbilden, keinen Bock mehr auf Ausbildung haben. Viele finden einfach keine Azubis und der Umgang mit dieser Ego-Generation ist gewiss auch komplex. Der jedoch wichtigste Grund, den mir Kolleginnen und Kollegen sagen, ist, dass für viele die Ausbildung schlichtweg zu teuer ist.

      Was kostet ausbilden den Unternehmer?
      LN:
      Jede Auszubildende kostet mich im Monat durchschnittlich 1.100 €. Aktuell haben wir 10 Auszubildende. Damit beginnt jeder Monat bei mir mit dem Gedanken, ich muss 11.000 € erwirtschaften, nur um auszubilden. Eine Auszubildende kostet mich bis zu 40.000 € über die Gesamt-Ausbildungszeit. Da sind aber noch nicht die Kosten eingerechnet, die fürs Ausbilden entstehen. Als Ausbildungsbetrieb wird man da allein gelassen. Und wie viele bleiben davon? Deutlich weniger als die Hälfte. Weil wir schlecht ausbilden? Weil wir schlechte Chefs sind? Weil unsere Rahmenbedingungen unattraktiv sind? Nein!
      Der Hauptgrund ist, dass viele junge Menschen (zum Glück!) einfach nicht stehen bleiben wollen. Sie suchen neue Aufgaben und Inspiration. Da ist es nur selten attraktiv im selben Salon zu bleiben, in dem man ausgebildet wurde. Diese gesellschaftliche Veränderung ist nicht zu unterschätzen.

      Dennoch werden Azubi Löhne mit anderen Handwerken verglichen, da liegen wir deutlich niedriger. Wohin kann die Lohndebatte führen?
      LN:
      Vielleicht ist der Mindestlohn eine Chance für die Branche. Andere Handwerke können allerdings ihre Ausbildungskosten auf Kunden übertragen, da ist es nicht so transparent. Ich sehe z.B. nicht, ob der Azubi in der Werkstatt am Auto gearbeitet hat. Ist mir auch egal, solange das Ergebnis super ist. Beim Friseur ist man jedoch direkt am zahlenden Kunden, da kann ich nicht einfach den Azubi hinstellen. Natürlich könnten wir jetzt alle deutlich unsere Preise anheben, aber das geht in unserer Branche nicht, weil wir durch die Schwarzarbeit eine so unverhältnismäßige Situation haben. Da sagt doch der Endverbraucher irgendwann, die sind nicht ganz dicht.

      „...den Ausbildungsbetrieben so leicht und bezahlbar wie irgend möglich machen, um am dualen System festhalten zu können“

      An wen müsste das adressiert werden?
      LN:
      Ich würde das jetzt mal unter den großen Namen „Politik“ geben. Ob das später die Innung, die Handwerkskammer oder das jeweilige Bundesland ist, das weiß ich nicht. Die Grundfrage jedoch lautet, wie schaffe ich es, Ausbildung wieder attraktiv zu gestalten? Und die politischen Vertretungen müssen es den Ausbildungsbetrieben so leicht und bezahlbar wie irgend möglich machen, möchte man am Dualen System festhalten. Kommt da nicht wirklich schnell Bewegung in die Debatte, wird dies zu einer Phantom-Diskussion, weil niemand mehr ausbildet.

      Welche Maßnahmen könnten hier hilfreich sein?
      LN:
      Es gab ja die Idee, dass Salons, die nicht ausbilden, wenigstens einen kleinen Obolus leisten. Angeblich bilden nur ca. 15% der Hamburger Friseurbetriebe aus. Wenn 85% einen kleinen Beitrag leisten, dann wäre das schon fair.

      Das würden nicht-ausbildende Salons so nicht empfinden.
      LN:
      Es gibt Salonunternehmen, die bilden nicht aus, werben dann aber aktiv frisch ausgelernte Gesellinnen und Gesellen ab, indem sie mit mehr Geld winken. Wie wollen wir als Branche darauf reagieren? Was ist unsere Antwort? Klar ist, wenn ich die ganzen Ausbildungskosten (die ich vorab aufgezählt habe) nicht hätte, dann könnte ich auch höhere Löhne für Gesellen bezahlen. Ich weiß, dass die „Moral-Frage“ ein wenig antiquiert wirkt, aber hier benötigen wir Antworten.

      Wieso bildest du noch aus?
      LN:
      Einer unserer Werte ist hanseatisch und das verbinde ich mit Nachhaltigkeit. Ich finde, man muss dem Beruf etwas zurückgeben und jungen Menschen verdienen eine Chance. Das ist eine Einstellung, die ich geerbt habe und die tief in mir drinnen steckt. Vielleicht passt sie aber auch nicht mehr ins Jahr 2021? Vor 5 Jahren waren diese Gedanken noch nicht da, heute frage ich mich tatsächlich öfters, ob ich noch weiter ausbilden möchte.

       „Wir müssen die Frage stellen, ist das Duale System noch zeitgemäß!

      Hat das duale System noch Berechtigung?
      LN:
      Das Duale System finde ich wertvoll. Was wir machen ist doch viel mehr wert als diese knapp 40.000 €. Wir bilden junge Menschen aus. Das ist cool! Dennoch müssen wir die Frage stellen, ob es noch zeitgemäß ist. Die Millennium Generation ist gewohnt, dass alles jetzt und sofort passiert. Die können nicht warten. Jetzt kommt man in einen Handwerksberuf, wo man 3 Jahre lernen muss und die ersten Monate nicht viel machen darf. Das passt doch gar nicht mehr in die Zeit. Daher muss es Alternativen geben.

      Private Ausbildung als Alternative?
      LN:
      Es muss ja nicht entweder oder sein. Ich bin kein Gegner des Dualen Systems, aber es braucht daneben ein modernes und schnelles Ausbildungssegment. Ich kann mir eine Privatisierung der Ausbildung gut vorstellen, aber das muss auch die Politik wollen. Man muss Ausbildung neu denken und dabei offen für alles sein.

      „Der Friseur macht immer noch 'Damen, Herren, Kinder'.
      Das ist völlig antiquiert.“

      Welch andere Entwicklungen beobachtest Du noch?
      LN:
      Menschen wollen sich spezialisieren. Das ist doch überall so in der Gesellschaft. Man möchte dahingehen, wo man weiß, die sind spezialisiert, ob beim Arzt, im Restaurant oder bei der Einrichtung. Und viele Friseure machen immer noch „Damen, Herren, Kinder“. Das ist völlig antiquiert. Wir benötigen weniger Allrounder, sondern mehr Spezialisten. Und dies muss sich auch in der Aus- und Weiterbildung widerspiegeln. Wenn eine Kundin nur eine super Balayage haben möchte, dann ist es ihr doch völlig egal, ob die Friseurin bzw. der Friseur auch schneiden kann.

      Die Lösung?
      LN:
      Eine Antwort darauf könnte sein, dass es einen Gesellenbrief nur für Farbe, nur für Schnitt, nur für Wellness, wie auch immer, gibt. Möglich sind Bausteine, die man schneller lernen kann.

      Warum kommt das in der Politik nicht an?
      LN:
      Ich glaube schon, dass das in einigen Verbänden gewollt ist, so zumindest klingt das, was bei mir ankommt. Aber es ist noch nicht die Masse. Es fehlt der Druck dahinter. Ich bin aber überzeugt, der Markt wird seinen Weg gehen.  

      Jetzt hat der Verband vor Kurzem den ►OnAir-Stylisten als Zusatzausbildungsmodul präsentiert. Ein Schritt in die richtige Richtung?
      LN:
      Das ist ein Super Beispiel dafür, dass man Stunden in einem Nischenthema verbracht hat, ohne der Branche zu helfen. Ich unterstelle ja nicht, dass kein Interesse an neuen Wegen besteht. Aber ist das der große Schritt für deine Mitglieder? Ich denke nicht.

      Was macht ein Unternehmen heute erfolgreich?
      LN:
      Unternehmen, die konsequent und beständig immer ihre Werte im Fokus haben und dabei nicht gestrig bleiben.

      Hast Du ein konkretes Unternehmen vor Augen?
      LN:
      Nein, keine Firma, sondern einen wundervollen Menschen. ►Peter Dawson  (Anm.Red.: Bedeutende Führungskraft bei Vidal Sassoon, leider 2020 verstorben) hatte uns eine Zeit lang immer wieder richtig tolle Kunden geschickt. Das hatte ich nicht verstanden und nachgefragt, woraufhin er nur meinte, die passen nicht zu Vidal Sassoon. Und dann hat Peter zu mir gesagt: „Lars, wir in Hamburg leben doch in einer 1,8 Millionenstadt. Nur 1% dieser Menschen müssen uns geil finden, alle anderen sind uns egal.“ Das bewegt mich bis heute. 

       Danke lieber Lars für das anregende Gespräch

      Über Lars Nicolaisen

      Lars Nicolaisen ist Hamburger Friseurunternehmer in dritter Generation und erfolgreicher Branchen-Blogger und Podcaster

      Großzügig, schnell und unbürokratisch. Für kleine Unternehmen mit maximal fünf Beschäftigten bis zu 9000 Euro, für Firmen mit bis zu zehn Beschäftigten bis zu 15.000 Euro - so sahen die Soforthilfen für die Unternehmen aus. Allein in Baden-Württemberg wurden nach Angaben des Landeswirtschaftsministeriums in Stuttgart 245.155 Anträge bewilligt und ein Gesamtvolumen von gut 2,1 Milliarden ausbezahlt, wie die Tagesschau am Montag berichtete.

      Für die Richtigkeit der Auszahlung der Soforthilfe wurde ein Zeitraum berechnet, in dem teilweise Lockdown war, teilweise der Salon wieder öffnen durfte. Das führt zu Unmut. Dass Rückzahlungen für viele Betriebe der Todesstoß sein könnten, liegt auf der Hand, denn nicht wenige Friseure haben mit Umsatzeinbußen von 20 Prozent zu rechnen.
       

      Möchten Sie alles über das Wickel-Trocknen  erfahren?

      Sam Villa, Mitbegründer/Chief Creative Officer von Sam Villa und Global Artistic Ambassador von Redken, fasst es für uns  zusammen: „Die Wickeltrocknung ist nicht nur eine schnelle Trocknungstechnik, sondern ist auch wichtig, um das Haar zu glätten, bevor Sie Thermowerkzeuge in die Hand nehmen“, erklärt Sam Villa.

      Wrap Drying Tricks

      1. Haare immer schützen – Tragt einen Primer aufs Haar auf. Das verleiht Glanz und schützt vor der Föhnhitze.
         
      2. Bürste & Föhn bilden eine Einheit
        Die Bürste ist der LKW, euer Föhn der Anhänger – Hängt den Anhänger an den LKW, denn die beiden müssen stringent zusammenarbeiten.
         
      3. Bürstenhaltung
        Dreht die Bürste im Nackenbereich horizontal, um möglichst nah an den Haarwurzeln zu starten und einheitlich, glatte Strähnen aufzubereiten.
         
      4. Düsenwinkel
        Dreht den Düsenaufsatz diagonal zum Trocknergriff, um das Handgelenk zu entlasten, so könnt ihr den Föhn leichter drehen und Hitze fokussieren.
         
      5. Langsamer ist schneller
        Nehmt euch für jede Strähne Zeit und konzentriert Hitze, während die Bürste sehr langsam durchs Haar fährt. Je weniger häufig ihr diesen Durchgang machen müsst, umso besser.

      Wrap Drying versus Rundbürste

      Wrap drying allows hair to fall with a natural bevel to it, much more so than using a round brush that creates a stronger bevel with more volume!

      Sam Villa 

      Ein sauberer jedoch verschwommener Übergang mit weichen Kanten im wunderschön glatt geföhnten Haar ist für Sam Villa der Schlüssel zum Trend Natürlichkeit und dieser ist auf der 5th Avenue omnipräsent.

      Wrap Drying Tutorial

      Im Interview mit Juliane Krammer
       

      Fanny, du bietest Friseurbehandlungen an, die abgestimmt auf die Mondphasen sind. Wie kam es dazu?

      Fanny Steben: Ich war zuvor Trainerin bei Schwarzkopf Professional und jetzt mit meinem 13m2 kleinen Salon auf unserem Bauernhof biete ich Behandlungen zu günstigen Mondzeiten an. Früher hatte ich das alles nicht so ernst genommen, bis meine Osteopathin meinte, ich sollte das einmal probieren. Der ausschlaggebende Punkt war damals, als ich eine Färbung machte und das Ergebnis nicht so wurde, wie ich es gewohnt war. Nach einem Check im Kalender sah ich, dass das kein optimaler Zeitpunkt zum Färben war.
      Jetzt halte ich mich daran und auch meine KundInnen sagen, dass ihr Haar voller und schöner geworden ist.

      Wie handhabst du die Kraft des Mondes als Friseurin? 

      "Ein zunehmender Mond ist für Farbe günstig. Schneiden ist unabhängig vom Färben. Aber es gibt Tage, an denen man weder Schneiden noch Färben sollte."

      FS: Ich trage in meinem Kalender extra die Mondtage ein, damit ich bei der Terminvereinbarung weiß, was sich wann eignet. Ein zunehmender Mond ist für Farbe günstig. Schneiden ist unabhängig vom Färben. Aber es gibt Tage, an denen man weder Schneiden noch Färben sollte. Ansonsten notiere ich mir noch die Haupttage wie Jungfrau, Löwe etc. Denn auch diese haben Auswirkung auf das Ergebnis.

      Schließt du dann deinen Salon?

      FS: Es gibt KundInnen, denen sind die Mondphasen egal. Die kommen auch dann, wenn die Mondphase nicht passend ist, aber ansonsten habe ich meinen Salon geschlossen.

      Liebe Michaela, du bietest energetische Haarbehandlung an. Was bedeutet das?

      Michaela Fürste-Straß: Alles um uns herum ist Energie: was wir reden, schreiben, was man denkt. Unsere Haare sind wie kleine Antennen, die alles aufnehmen. Der Haarschnitt dient als eine Art Reinigung. Mit dem Cut wird eine Trennung von den alten überschüssigen Energien gemacht. 

      Warum machst du das?

      MFS: Ich wollte als Kind schon Friseurin werden. Das war immer schon mein Traum. In der Ausbildung habe ich folgenden Satz aufgeschnappt: Die Haare sind das Spiegelbild der Seele. Wenn es einem nicht gut geht, können die Haare nicht glänzen. Dem wollte ich auf den Grund gehen. Ich habe dann zusätzlich Seminare besucht, um mich zudem spirituell weiterzuentwickeln. Da stecke ich aber noch mittendrin.

      Und was ist deine Erkenntnis?

      MFS: Meine Perspektive ist nun anders. Ich sehe nicht nur den Haarschnitt oder den Kunden. Ich frage nach dem „Was ist dahinter“.

      Wenn ich nun eine energetische Haarbehandlung in Anspruch nehmen möchte – wie läuft diese ab?

      MFS: Zuerst nimmt man Platz auf der Massageliege. Danach verbinde ich mich mit dem Körper und will herausfinden, welche Blockaden du hast, denn diese legen sich auf die Organe. Ich sehe, wo die Stelle ist und entferne die Blockade.

      imSalon: Als Spross einer Friseurfamilie - hattest du andere berufliche Pläne? 
      Ich hätte etwas machen wollen mit Fotografie und Malerei, das sind Dinge, die mich immer noch begleiten. Aber ich habe mich für den Friseur entschieden. Fotos und Haare, das passt gut zusammen. Ich liebe Fotoshoots, und nicht nur bei den Kollektionen ist meine Kamera häufig dabei. 

      imSalon: Du leitest das deutsche TIGI Creative Team. Wie kamst du dazu?
      Anfang der 90er Jahre war ich bei Toni&Guy in London Creative Director, dort habe ich Anthony (Mascolo, Anm.) kennengelernt. Wir arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen, mit ihm habe ich Toni&Guy in Deutschland aufgebaut. Als er dann zu TIGI wechselte, bin ich mit ihm gegangen. 

      Step 1| Mit beiden Händen, hinter den Ohren ansetzend, entlang der Haargrenze zu den Schultern hin ausstreichen.

      imSalon: Heiko, deine ganze Erfahrung bündelst du nun auf einer neuen Plattform "friseur.digital" - was begeistert dich so sehr an der digitalen Welt?
      Heiko Schneider:
      Begeisterung würde ich es jetzt gar nicht mal nennen. Wir brauchen die Digitalisierung, um Zeit für das Analoge zu haben. Der Kunde will nicht digital, der Kunde will eine Auszeit, Beratung, Farbe und Ruhe. Der Kunde will analog!

      Wieviel ist in deinem Salon digital?
      HS:
      Viele denken da zuerst an Social Media, Facebook, Instagram, YouTube. Darüber hinaus haben wir vieles digitalisiert, z.B das Warenwirtschaftssystem! Jede Tube Farbe wird registriert. Dazu kommen noch Datev-Übertragung, Löhne, Onlineterminvergabe, Gutscheine,...

      "Nur wer seine Prozesse optimiert, hat am Ende genügend Zeit auch noch sein Business zu machen."

      Und das alles spart Zeit?
      HS:
      Nehmen wir alleine die Onlinterminvergabe: Wie oft muss ein Mitarbeiter zum Telefon um 8-10 Termine am Tag zu vergeben? Das ist wertvolle Zeit, die wir für die Arbeit am Kunden brauchen. Die Anforderung der Gesellschaft und Behörden an uns Unternehmer ist so hoch, dass wir digitalisieren müssen, um noch Zeit für unsere Kunden zu haben. DSGVO, A1 Bescheinigung, Bonausgabepflicht, das alles machen wir ja nicht gerne, sondern weil wir es müssen. Die Chefs sind am Limit. Nur wer seine Prozesse optimiert, hat am Ende genügend Zeit auch noch sein Business zu machen.

      Achtsamkeit als Teil Ihres Salonkonzeptes
      NW:
      Ich wollte mit „Wheadon“ einen Ort schaffen, an dem alle sich wohlfühlen, denn nur wer sich wohlfühlt, kann das an die Gäste weitergeben.Das heißt allerdings nicht, dass ich mit Wattebällchen um mich werfe, mit Handtüchern wedele und Kräutertee-Blabla. Menschen müssen sich selbst gegenüber anspruchsvoll sein, sonst fühlen sie sich bei uns per se nicht wohl.

      Was bedeutet für Sie wohlfühlen?
      NW:
      Für mich bedeutet wohlfühlen: sich gesehen, gefordert und gefördert fühlen.

      „Bei jedem Euro, den wir ausgeben, zeigen wir, wofür wir stehen.“

      Was zeichnet Wheadon aus?
      NW:
      Wir sind ein holistisches Beauty Conzept, das offline und online arbeitet. Mit wiederkehrenden Quick Beauty Treats für Augenbrauen, Gesicht und Haare, einem Barbier und Frauenfriseur und einem Reset Spa, der Körper, Gesicht und Geist miteinander verbindet. Das Ganze unterstützen wir in Workshops auch außerhalb des Geschäftes und sind gleichzeitig Showroom für kleine feine Marken, die unser Wertedenken teilen: Durch bewussten Konsum politisch zu sein, denn bei jedem Euro, den wir ausgeben, zeigen wir, wofür wir stehen.

      Was hat Sie motiviert am Wettbewerb zur Unternehmerin des Jahres teilzunehmen?
      NW:
      Hätte es Corona nicht gegeben, hätte ich mich wahrscheinlich nie beworben. In einem normalen Geschäftsjahr bin ich zu 100 Prozent mit meinem Unternehmen beschäftigt. Doch das Preisgeld von 10.000 Euro haben mich dazu bewegt und entsprechend haben wir eine Bewerbung geschrieben. Und die Aussicht, ein positives oder negatives Feedback zu meiner Arbeit von Menschen zu bekommen, die mich nicht kennen, ist unbezahlbar. Ich komme aus einer Generation, die nicht gewohnt ist, sich selbst zu loben oder die eigene Arbeit ständig zu bewerten. Über die Auszeichnung „Unternehmerin des Jahres 2020/21“ freue ich mich sehr. Ich habe dadurch ein gesundes Gefühl für meine Arbeit bekommen. Diese Anerkennung hat in mir eine Tür geöffnet, die mich und das, was ich jeden Tag mit Liebe und Leidenschaft mache, nochmal mit anderen Augen betrachten lässt. Dadurch mein Führungsstil verändert.

      „Wenn ich den „Wir Faktor“ möchte, muss ich offen für Vorschläge sein.“

      Wie genau hat sich Ihr Führungsstil geändert?
      NW:
      Wenn ich will, dass sich jemand verantwortlich fühlt, muss ich ihm Verantwortung geben. Ich muss bereit sein, Zugeständnisse zu machen und dafür sorgen, dass sich alle mit dem Unternehmen verbunden fühlen. Daran arbeite ich. Wenn ich den „Wir Faktor“ haben möchte, muss ich auch offen für die Vorschläge meiner Mitarbeiter sein. Wenn diese nicht zu mir passen, muss ich hinterfragen, warum eigentlich nicht? Und wenn es passt, auch gemeinsam neue Wege einschlagen, wie dem Wunsch einer Kollegin im Schulungsbereich ihr Wissen weiter geben zu wollen. Und wenn es nicht passt, sich besser trennen, als mit falschen Leuten zusammenzuarbeiten. Auch das habe ich gelernt: Ich gestehe mir mein Fehlverhalten ein und sage auch mal, wenn es mir nicht gut geht. Ich mache mich damit verletzbar, kann aber auch die Verletzbarkeit der Anderen besser akzeptieren.

      Wie sieht für Sie ein innovativer Friseursalon aus?
      NW:
      Keine Ahnung, ich habe keinen Friseursalon, ich komme aus einer anderen Ecke: Ich habe einfach verschiedene Konzepte miteinander verbunden. Ich finde Friseursalons ganz fürchterlich.

      „Wir sind alle gar nicht so einzigartig, wie wir glauben.“

      Wie das?
      NW:
      Ich mag es nicht, fünf laute Föhns nebeneinander zu haben und finde es grauenhaft, wenn mir Musik aufgezwungen wird. Und ich mag es gar nicht, die Gespräche anderer Gäste anhören zu müssen, das macht es für mich sehr anstrengend. Was uns sicherlich ausmacht, ist, dass wir sehr zurückhaltend arbeiten. Ich denke, es ist wichtig, von vornherein etwas so zu machen, wie man es selber gerne hätte. Wir sind alle gar nicht so einzigartig, wie wir glauben. Dementsprechend reicht es völlig, seinen eigenen Lieblingsort zu kreieren, da kommen dann schon genügend Gleichgesinnte dazu.

      Wie definieren Sie Dienstleistung?
      NW:
      Dienstleistung heißt jemand gerne dienlich sein. Und wenn man das nicht gerne tut, sollte man es schleunigst sein lassen. Ich bin wahnsinnig gerne dienlich, weil es mich froh macht.

      Ich bedanke mich für das ehrliche Gespräch und wünsche weiterhin viel Erfolg mit Dienstleistung, die Freude macht.

       

      Über Nicole Wheadon:

      Nicole Wheadon gründet 2012 in Berlin Mitte ihren kleinen feinen Beauty Concept Store.
      WHEADON - Wohlfühlen ist Hautsache und steht für das Wohlbefinden in der eigenen Haut. Das 3-in-1 Beauty Concept umfasst neben einem Sortiment an inhabergeführten und unabhängigen, handverlesenen Beauty Brands, Quick Beauty Treats und Beauty Spa, sowie ein Frauenzimmer und einen Barber Shop. 2020/21 wird sie dafür zur Unternehmerin 2020/21 geehrt.

      Achim Rothenbühler im Interview

      mit Katja Ottiger
       

      Wie andere Unternehmen in Baden-Württemberg auch habt auch ihr die Aufforderung bekommen, eure Corona-Soforthilfen aus dem Jahre 2020 (erster Lockdown 22.03. - 04.05.) zurückzuzahlen. Eine Überraschung?
      Achim Rothenbühler:
      Ja. Für mich war es damals weder vom Wortlaut der Bundesregierung noch von der Logik her erkennbar. Der Wortlaut war: Eine Förderung erfolgt im Rahmen eines einmaligen, nichtrückzahlbaren Zuschusses, zunächst für drei Monate… Für mich waren die Hilfen ganz klar Geld, um den Lockdown zu überbrücken, um Lehrlinge, die ich nicht auf Kurzarbeit setzen konnte, zu zahlen und die Fixkosten zu decken.

      Du äußerst deinen Unmut über die Rückzahlungsaufforderungen sehr konkret. (s. Statement unten angeführt) Was sind deine Kritikpunkte?

      Was war bei der Umstellung das Feedback deiner KundInnen? Wurdest du belächelt?

      FS: Ja, anfangs schon. Ich musste meine Herangehensweise öfters erklären, aber jetzt richten sich viele KundInnen danach.

      Welche Tipps hast du für KollegInnen, die sich auch mit dem Thema befassen möchten?

      "Fische- und Krebs-Tage sind sehr ungünstig. Dann sollten keine Haare geschnitten werden, denn diese wachsen dann nicht gut nach. Wenn man aber Ohren oder Nasenhaare hat, sind diese Termine wiederum perfekt."

      FS: Ich empfehle die App „Moony“, die ist super. Auch KundInnen nutzen diese schon. Wie schon gesagt, adjustiere ich meinen Kalender, um bei der Terminvergabe zu wissen, was sich wann eignet.
      Ansonsten gibt es Eckpunkte, die man wissen sollte: Bei zunehmendem Mond hält die Farbe länger und ist intensiver. Bei abnehmendem Mond wäscht sich diese schneller raus. An Jungfrau-Tagen kann vermehrt Dauerwelle gemacht sowie geschnitten werden für mehr Längenzunahme. Löwe Tage bringen mehr Fülle in das Haar. Und vor allem: Fische- und Krebs-Tage sind sehr ungünstig. Dann sollten keine Haare geschnitten werden, denn die wachsen dann nicht gut nach. Wenn ein Kunde allerdings Ohren oder Nasenhaare hat, sind diese Termine wiederum perfekt für die Entfernung.
      Außerdem bedeutet ein zunehmender Mond einen guten Bart-Tag. Widdertage aber sind schlecht, denn sonst kommt es zu kahlen Stellen.

      Und betreust du auch Bräute, wie sieht es hier aus?

      FS: Stecken mache ich an allen Tagen. Da hab ich für mich noch keinen Unterschied entdeckt. Da bin ich nicht so dogmatisch. Ich sage immer: Ihr habt die Wahl, denn ich bin da auch Dienstleisterin.

      Vielen Dank für dieses interessante Gespräch und alles Gute für die Zukunft, liebe Fanny!

      Auf der Liege werden vor dem Haarschnitt Blockaden gelöst, Credit: Michaela Fürste-Straß

      Du verbindest dich mit dem Körper?

      MFS: Ja. Auf diese Weise kann ich wie in einem Computerprogramm lesen, was in deinem Körper los ist. Beim Blockadenlösen schreibe ich dieses neu.

      Und wann kommt es zum Haarschnitt? Gibt es hier auch eine Beratung oder weißt du dann intuitiv, was der bzw. die KundIn braucht?

      MFS: Nach der Behandlung kommt es zum Haarschnitt. Es wird besprochen, was der Kunde möchte. Ich habe aber das Gefühl, dass die Haare mit mir sprechen. Meinen Kopf schalte ich dann aus und ich lasse hier nur meine Hände arbeiten.

      Werden in der Corona-Zeit vermehrt energetische Behandlungen gebucht?

      MFS: Mir fällt nicht auf, dass durch Corona mehr energetische Haarschnitte gebucht werden. Die Kunden, die dafür zu mir kommen, wollen vorrangig in ihrem Inneren aufräumen.

      Vielen Dank, Michaela, für den Einblick und alles Liebe für die Zukunft!

      Über Bordel!

      • Since 2007
      • Inhaberinnen: Daniela Mezzapesa (Urberlinerin), Migrantenkind, italienische Eltern & Simone Greve (Schleswig Holstein), kennen sich seit 20 Jahren

      2 Salons:

      • Berlin Schöneberg (110 qm)
      • Berlin Mitte (170 qm)
      • Mitarbeiter: 6+2 Azubis und geplant 8 Friseure 3-4 Azubis

      imSalon: Du hast zwischendurch auch als Schauspieler gearbeitet. Warum bist Du wieder zum Friseurberuf zurückgekehrt?

      MH: Was ich wirklich wollte, war das Glück in meinem Leben zu verankern. Jede Stunde ein positives Feedback zu bekommen gibt mir definitiv mehr, als wenn ich auf der Bühne stehe und jeden Abend dasselbe spiele. Haareschneiden macht mich am glücklichsten.

      imSalon: Wie bist Du dann zur Schauspielerei gekommen?

      MH: Dass ich Schauspieler werden will, war schon als Kind klar. Ich bin mit einer Film-Oma aufgewachsen, da gab es gar keine anderen Überlegungen, da stand fest: Ich werde Schauspieler und will zum Film. Mit 15 Jahren hatte ich die Schule geschmissen, war aber für eine Schauspielschule noch zu jung. Meine Mutter hat mich zu einer Berufsberatung geschleppt und der Test dort ergab Berufe wie Schauspieler, Friseur oder Koch. Alles Service-Sachen, die ja Stieren liegen.

      imSalon: Und in Genf fing dann alles an..?

      MH: Einen Teil meiner Ausbildung habe ich bei Alexandré de Paris gemacht. Er klatschte manchmal ganz zart in die Hände, er musste nichts sagen und man wusste genau, was als nächstes passieren wird. Es gab dort Regeln, wie man vor dem Gast stehen soll, dass man die Hände nicht vor dem Körper hat und nicht auf einem Bein stehen darf. Es gab ganz einfache Höflichkeitsformeln, die von einer ganz tiefen Wertschätzung geprägt waren. Es ging immer um die Sache und nie um das eigene Ego.

      imSalon: Wie kamst Du dann zurück nach Deutschland?

      MH: Der andere Teil meiner Lehre war in Boppard am Rhein. Dort gab es einen ganz anderen Drill. Hier hab ich nicht nur mein Friseurhandwerk gelernt, sondern auch mal Tapeten abgerissen und Fußleisten angebracht. Damals hab ich mich da wahnsinnig drüber geärgert und dachte, dass ich das nie brauchen werde, aber im Nachhinein war das alles genau richtig.

      imSalon: Wie siehst Du die Friseurausbildung heute?

      MH: Ich bin der Meinung, einen Mensch in drei Jahren auf das Leben in einer Berufswelt vorzubereiten, das ist was total Geiles. Das ist eine so tiefe Verantwortung, die man da eingeht. So wie die Gesetze im Moment in Deutschland sind, das Nichthandeln der Innung und die Einflüsse der Gewerkschaft, verhindern, aus meiner Sicht, so viele wirklich wichtige Erfahrungen. Berufsausbildungen werden gekürzt, Berufe zusammengelegt, Meisterprüfung ohne Berufserfahrung zugelassen, viel zu früh fangen junge Menschen an zu studieren. In den Salons hat sich daher leider auch einiges verändert. Oft finden sich zusammengewürfelt lauter kleine Egos. Da geht es nicht mehr darum, das große Ganze und das Beste für den Gast zu erreichen

      Imsalon: Wie wichtig ist dir Loyalität?
      Sehr wichtig! Ich denke, ich bin ein treuer Mensch. Vor 30 Jahren war ich schon bei Toni&Guy und seit 15 Jahren bin ich TIGI eng verbunden. 
      Ich persönlich halte nichts von vielen verschiedenen Marken, auch nicht in meinen Salons. Ich mag es klar und strukturiert, damit kann ich mich identifizieren. Und es geht dabei nicht nur um eine spezielle Marke, sondern es geht auch um markenspezifisches Business, die Emotionen, die Technik. 

      imSalon: Würdest du dich als strukturiert bezeichnen?
      Mittlerweile schon. Ich habe viele Facetten des Jobs zu organisieren. Seminare formen und entwickeln, deren Abläufe koordinieren, das fachliche Niveau des Teams erhalten, Meetings abhalten und auf die Salons schauen. Da das alles klappt, also denke ich: Ja, ich bin strukturiert! 

      imSalon: Wenn ich Trainer im Creative Team in Deutschland werden möchte, was muss ich können, wohin kann ich mich wenden?
      Wir haben dafür unseren TIGI Inspirational Youth Wettbewerb. Hier entwickelt sich ein Pool, aus dem wir schöpfen können. Diese jungen Leute, die sich hier bewerben, können wir mitnehmen auf unsere Reise. Sie erleben eine Woche in London mit dem internationalen Creative Team, erarbeiten ein eigenes Modell für ein Fotoshooting, dürfen mit auf die Bühne, so wie bei der letzten World Release Show in Berlin.
      Für mich ist es wichtig, dass diese Sache keine Seifenblase ist, wir wollen diese jungen Leute wirklich begleiten. Auf Dauer kristallisiert sich heraus, wer im Creative Team arbeiten möchte oder zu sich selbst sagt: Mein Platz ist im Salon, aber zusätzliche Saloneinsätze wären eine tolle Sache. 
      Wir starten in Deutschland gerade in die zweite Runde und darauf freu ich mich irrsinnig.

      Step 2| Links und rechts abwechselnd mit einer Hand unterhalb des Okzipital Knochens neben der Halswirbelsäule abwärts streichen

      Hotline: Friseurauskenner am Apparat

      Was findet der Friseur bei friseur.digital?
      HS:
      Die Plattform beinhaltet Webinare, Videos, Podcasts, Gutscheinvermarktung, Kassensoftware. Abgesehen von Shampoo, Bürste oder Farbe findet der Friseur alles, was er für seinen Geschäftserfolg braucht.

      Die richtige Kassensoftware zu finden ist schwierig. Du hast dich für eine Partnerschaft mit Shortcuts entschieden. Warum?
      HS:
      Ich habe das Gefühl, kleinere Softwareanbieter mit 3-5 Technikern haben es schwer den schnellen technischen Ansprüchen gerecht zu werden. Weltweit arbeiten 14.000 Salons in 45 Ländern mit Shortcuts und werden von 30 Technikern supportet.

      Wenn ich mich mit Technik auseinander setzen muß, schrei ich selten Hurra. Emotionaler Friseur trifft auf IT- Nerd an der Hotline, das macht mein Problem eher noch größer. Dein Team betreut als Partner von Shortcuts den deutschen Friseurmarkt. Du denkst ihr könnt euch besser auf die Anforderungen des Friseurs einstellen?
      HS:
      Genau. Das unterscheidet uns klar von anderen Sotwareanbietern bei denen vor allem Techniker dahinter stehen. Bei uns stehen ausschließlich Menschen dahinter, die auch etwas vom Friseur verstehen, weil sie selbst noch teilweise an der Rezeption arbeiten, das Warenwirtschaftssystem betreuen und so viel besser nachvollziehen können, welche Abläufe der Friseur für sein Business braucht.

      Was bietet Shortcuts zu diesen 3 Punkten: Papierloser Kassenbon, Datensicherheit und Stornogebühren für nicht eingehaltene Kundentermine?
      HS:
      Wer sich über die Bonpflicht ärgert, kann die Kassenbons per E-Mail verschicken. Deine Daten werden nicht in einer Cloud verwaltet, sondern bleiben auf deinem Computer. Das hat den Nachteil, dass du dich um die Datensicherung selbst kümmern musst, aber gleichzeitig den Vorteil, dass du unabhängig bleibst und auch bei schlechter Internetverbindung weiterarbeiten kannst.
      Was Stornogebühren angeht, so sind wir bei Hotelbuchungen schon gewöhnt eine Kreditkarte zu hinterlegen. Dies hat sich in Deutschland bei Onlinebuchung von Friseurterminen noch nicht durchgesetzt. Shortcuts bietet eine Voreinstellung an, bei der eine Kreditkarte hinterlegt werden kann. So ist es zum Beispiel möglich vorab eine Anzahlung zu verbuchen.

      "Wir haben in fünf Jahren unseren Umsatz mit Gutscheinen von 20.000€ auf 80.000€ erhöht"

      Auf friseur.digital bietet ihr an, dass Kunden rund um die Uhr individuelle Friseurgutscheine bestellen können und ihr übernehmt die Abwicklung. Sind Gutscheine im Moment das Trendgeschenk?
      HS:
      Wir haben den Verkauf von Friseurgutscheinen in den letzten 5 Jahren professionalisiert und unseren Umsatz mit Gutscheinverkäufen damit im Salon von 20.000€ auf 80.000€ erhöht.

      Trendcut Pob

      Übrigens ist der "Pob" der neue Trendcut: Pony trifft auf Bob. Unsere Pob-Favoriten gibt es ► hier

      Achim Rothenbühler, J.7 company | Credit: Markus Schmidt für imSalon

      Achim Rothenbühler: Erstens Fahrlässigkeit vonseiten der Politik. Wir haben damals mit Unternehmens- und Steuerberatern den Wortlaut diskutiert und jeder war der Meinung, diese Hilfen müssen nicht zurückgezahlt werden. Ansonsten hätte ich ein höheres KFW Darlehen aufgenommen und 10 Jahre Zeit, dieses zurückzuzahlen. Es wird für viele jetzt richtig eng, denn die wenigstens sind bei den alten Umsätzen und haben in den letzten zwei Jahren ausreichend Geld beiseitelegen können.

      Zweitens der Berechnungszeitraum. Der greift erst nach Antragstellung und dauert drei Monate. Der gesamte März aber war schon vor dem Lockdown wegen der Terminabsagen eine Katastrophe. Die Leute haben nach Österreich geschaut und waren extrem vorsichtig. Wir hatten praktisch vor dem eigentlichen Lockdown einen Lockdown. Dass die ersten starken Wochen nach der Wiedereröffnung in die Berechnung einbezogen werden, ist nicht richtig. Das war kein regulärer Monat: Wir waren montags offen und haben Überstunden gemacht, die später wieder vergütet werden mussten. Und nach dem ersten Ansturm waren die Läden wieder leer. Ich hätte mir einen längeren Zeitraum gewünscht.

      Drittens Gleichbehandlung. Stand Heute und nach meinen Informationen, fordern Hessen und Bayern das Geld nicht zurück. Wo bleibt da das Gleichbehandlungsgesetz?

       

       

      Fanny Steben betreibt ihren Salon Fanny Steben Schönheit Natur und Haare im deutschen Rosien in Niedersachsen. Der 13m² kleine Salon befindet sich in einem ehemaligen Hühnerstall am Rosenhof. Dort wird ein gesamtes Programm mit Permakulturgarten, Bauernhof sowie Friseursalon angeboten.

      "Die Mutter meiner Inspiration ist ganz klar London."

      imSalon: Die meisten deutschen Friseure blicken nach London auf der Suche nach Inspiration und kreativem Input. Wo suchst du?
      Die Mutter meiner Inspiration ist ganz klar London. Mich fasziniert die Londoner Jugendkultur mit ihren Impulsen und Unterschieden. Mittlerweile aber wird das immer mehr zu einer globalen Sache. Viele Dinge, die auf mich einwirken, kommen durch meine Reisen. Unterwegs sein ist mein Lebenselixier. Mein Unterbewusstsein fängt vielschichtige Eindrücke und Ideen ein, genauso wie bei Seminaren oder im Salon.

      imSalon: Was hast du auf deinen Reisen immer dabei?
      Meine Werkzeuge und meinen Fotoapparat.

      imSalon: Wie oft stehst du im Salon?
      Im Schnitt 3-mal die Woche. Das Salondasein ist mir sehr wichtig, das ist meine Basis, um zu organisieren, aber auch, um zu überprüfen, ob die Dinge, die wir uns in London überlegen, auch in der Praxis für Friseur und Kunde funktionieren und nicht nur gut klingen. Die Kunden müssen den Style, den Glamour und das Handwerksfeeling mögen. 

      Step 3| Mit Daumen und Handballen bei mäßigem Druck sichelförmig vom Ohr zum Nacken streichen

      Nicht alle Salons können es gewährleisten, wenn ein Kunde Sonntags um 23:00 Uhr einen Geschenkgutschein bestellt, den Gutschein am Montag früh auszustellen, zu verpacken und zu verschicken. Das übernehmen in diesem Fall wir. Gutscheine sind das Trendgeschenk und Friseurgutscheine sind unter den emotionalen Gutscheinen sehr beliebt.

      Heiko, wir sehen uns bald auf der Top Hair Messe, du bist mit deinem Team zum Top Salon nominiert.
      HS:
      Ja, schon das zum dritten Mal. Ich bin schon sehr aufgeregt und werde mit dem kompletten Team da sein. Ich hätte gar nicht gewußt wen ich nicht mitnehmen soll. Jetzt komme ich mit 40 Leuten.

      Wenn das nicht Glück bringt, ich drück euch die Daumen und wünsche weiterhin viel Erfolg.

      Fakten Heiko Schneider
      Friseursalon: 300m² mit 35 Mitarbeiter in Hoyerswerda
      friseur.digital startet in der kommenden Woche mit 100m² Büro mit 6 Mitarbeitern

      Dein Posting liegt einige Tage zurück, was erwartest du dir?
      AR:
      Ich möchte mit diesem Aufruf in erster Linie an die Öffentlichkeit gehen, damit auch Branchenfremde sehen, dass es uns mit den Förderungen nicht sooo gut erging. Ich möchte KollegInnen dazu bewegen, sich gemeinsam stark zu machen. Und ich möchte die Politik bewegen, die Maßnahme zu überdenken und noch einmal genauer hinzusehen. Wir alle haben in der Krise gelitten, privat wie geschäftlich, aber ausgetragen wird sie auf dem Rücken der kleinen und mittelständigen Betriebe. Da hängen ganze Existenzen und Familien dran und das nicht nur in unserer Branche.

      „Der Akt liegt beim Anwalt auf.“

      Was sind eure Pläne?
      AR
      : Wir haben mit der L-Bank gesprochen und zum Landeswirtschaftsministerium Kontakt aufgenommen. Die Antwort war zunächst mal: Nein, sie können da nichts machen.
      Jetzt liegt der Akt beim Anwalt auf. Er wird prüfen, wie das weitere Vorgehen sein könnte, auch in Richtung Sammelklage. Ich möchte eigentlich nicht klagen. Ich reiße mich wirklich nicht um solche Dinge, aber wenn es nicht anders geht, bringe ich mich gern ein. Auch für andere, denn für mich sind diese Rückzahlungsaufforderungen eine Frechheit und ich sehe diese Hilfen als gerechtfertigt an.

      Wenn du möchtest, dass KollegInnen sich zusammentun, was erhoffst du dir?
      AR:
      Wir müssen in der Krise lernen, ohne Konkurrenz und Stutenbissigkeit zu denken und uns gemeinsam stark zu machen. Wir müssen eine eigene Institution gründen, die unsere Meinung vertritt. Mir schwebt seit längerem ein Interessensverband vor, dem die großen Friseurunternehmen und die Industrie angehören, und der unsere Interessen in der Politik mehr Gehör verschafft. Wir haben ja noch andere Probleme, wie Mitarbeiterfindung oder Lehrlingsausbildung.

      „Wir brauchen Durchschlagskraft.“

      Weißt du schon etwas über Sammelklagen?
      AR:
      Ich weiß von verschiedenen Seiten, dass sich einige Unternehmen zusammentun. Leider schafft das kein Zentralverband, das wissen wir aus der Historie. Der ZV war in der Krise sicher bemüht, das möchte ich gar nicht abreden, aber die Durchschlagskraft ließ auf sich warten. Durchschlagskraft ist aber das, was wir brauchen.
       

      imSalon: Wie findest Du heute Regeln für Dich im Leben und im Berufsalltag?

      MH: Regeln machen das Leben ganz klar leichter. Fängt an mit kleinen "Tablettregeln": Wie serviere ich ein Getränk. Jeder weiß, das sieht immer so aus, darüber musst du dir keine Gedanken mehr machen. Klare Regeln lassen mir Freiraum für Kreativität.

      imSalon: Welche Sternzeichen mögen Veränderungen und welche eher nicht?

      MH: Der Krebs mag meistens weniger Veränderung und dann nur, wenn er sich sicher fühlt. Der Stier hasst Veränderung - manchmal mögen sie zwar das Gefühl der Veränderung, aber wollen am nächsten Morgen nicht damit aufwachen, das ist wirklich schwierig. Die Jungfrau liebt Veränderung, wenn sie über den Intellekt läuft. Ein Schütze kommt zum Friseur und sagt "Schneid' mir ne Glatze, ich hab meine Kopfhaut noch nie gesehen." Der Löwe liebt lange Haare oder es muss wild sein. Es gibt Regeln, die kann man wunderbar anwenden. Aber nicht immer natürlich.

      "Der Schütze kommt zum Friseur und sagt: Schneid' mir ne Glatze, ich hab' meine Kopfhaut noch nie gesehn"

      imSalon: Weißt Du immer in welcher Mondphase sich welches Sternzeichen im Moment befindet?

      MH: Nee, das wäre mir zu esoterisch. Ich gehöre auch nicht zu denen, die sagen, im Jungfrau- oder Löwe-Mond wächst dein Haar schneller. Klar, das kann schon sein. Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, das es so war. Aber ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, wenn Du an einem besonderen Mond einen Friseur mit Liebeskummer hast, dann ist das immer noch ein Friseur mit Liebeskummer. Du wirst dann wahrscheinlich nicht den besten Haarschnitt deines Lebens bekommen. Unsere Arbeit ist organisch und das ist auch gut so!

      imSalon: Was bringt es Friseuren Dein Buch zu lesen?

      MH: Ich hoffe ein Augenzwinkern, einen anderen Blick auf den Beruf, der hoffentlich nicht zu esoterisch oder dogmatisch rüberkommt. Es wäre schön, wenn die Friseure verstehen, das Astrologie ein Werkzeug sein kann, den Kunden besser zu verstehen, ihm Interesse zu zeigen und mehr mit Empathie und weniger Ego zu arbeiten.

      imSalon: Du hast Dich im Salon für Joico entschieden. Was gefällt Dir an der Marke?

      MH: Ich kenne Joico schon seit den 90ern aus Los Angeles. In den USA ist Joico ja die drittgrößte Marke, ich verstehe gar nicht, warum in Deutschland nicht mehr damit gearbeitet wird. Vielleicht liegt es daran, dass die Produkte etwas teurer sind?. Aber manchmal lohnt es sich mehr Geld auszugeben. Joico hat die besten Farben, die ich kenne. Zur mir kommen viele Menschen, die beim Film arbeiten und für die eine Rolle braune Haare brauchen und für die nächste blonde Haare. Da leidet das Haar natürlich, aber mit den Joico Farben habe ich dennoch ein gutes Gefühl.

      imSalon: "Haarschnitt heute wie immer?" Würdest Du sagen, das ist aus Prinzip eine falscher Frage?

      MH: Ich finde das total idiotisch so etwas nicht sagen zu dürfen. Alles was ein Dogma darstellt ist totaler Quatsch. Ich finde es auch wichtig, dass der Friseur das akzeptiert, wenn einer nur Spitzenschneiden möchte. Das ist die Kunst, zu erspüren, was der Kunde will.

      Hierzu biete ich ein Mal im Jahr einen Workshop in meinem Salon an. Dabei geht es darum, mit dem ersten Satz des Gastes zu arbeiten, Empathie zu entwickeln, Empathie in den Vordergrund zu stellen und nicht das Ego. Friseure besitzen oft die Gabe sehr gut Empathie entwickeln zu können, aber wir müssen auch lernen unsere Arbeit nicht persönlich zu nehmen.

      imSalon: Wie viel Zeit nimmst Du Dir für einen Gast?

      MH: Wir haben klar unsere festen Zeiten. Für einen Haarschnitt plane ich 1,5 Stunden ein. Kommt der Kunde sechs mal im Jahr, zahlt er ab dem 6. Haarschnitt einen Treuepreis und ich plane auch weniger Zeit ein. Wenn ich mir so oft ausführlich Zeit genommen habe, kenne ich Haar und Kundin so gut, dass ich mit gutem Gewissen sagen kann, dass ich für eine perfekte Arbeit weniger lange brauche.

      imSalon: Was macht Deinen Erfolg aus?

      MH: Dass ich immer das mache, worauf ich Lust habe und wovon ich überzeugt bin. Die Male in meinem Leben, wo ich das nicht getan habe, ist es auch nicht so gut gegangen.

      imSalon: Deine Wünsche fürs neue Jahr?

      MH: Ich wünsche mir definitiv mehr Mitarbeiter. Mein Terminbuch ist so voll, ich könnte gut noch drei gute, professionelle Leute gebrauchen.

      imSalon: TIGI´s Slogan ist: Von Friseuren für Friseure. Testest du Produkte und kannst auf deren Entwicklung Einfluss nehmen?
      Da sind mehr meine Londoner Freunde dran, die Produktlinien entwickelt das Creative Team dort. Aber ja, wenn wir Shoots in London haben, dann fragen sie schon nach, wie ich einzelne Produkte finde, und schätzen meine Meinung.

      imSalon: Italiener gelten als temperamentvoll. Deine Stimme ist ruhig und besonnen. Kannst du auch lauter?
      (lacht) Nur, wenn das Mikrofon auf der Bühne versagt. 

      Wenn man bei einer Präsentation „Ordnung“ rein bringen möchte, muss man nicht die Stimme erheben, es genügen methodische Lösungen. Da kann ich konsequent sein und das wissen die Leute. 

      imSalon: Als Unternehmer - schulst du deine Mitarbeiter selbst?
      Ja und nein. In dieser Hinsicht möchte ich, dass meine Mitarbeiter nicht nur Kontakt zu mir haben. Hier arbeiten wir mit TIGI zusammen und ich habe irrsinniges Vertrauen in dieses Team. Da ist wieder die Loyalität, von der wir bereits gesprochen haben.

      imSalon: Was sollte ein Mitarbeiter bei Gianni D`Assero mitbringen?
      Was sich wahrscheinlich alle Chefs wünschen: die Bereitschaft, nie mit dem Lernen aufhören zu wollen und natürlich Fairness, Loyalität. 

      "Der Satz „Wir müssen die Leute motivieren!“ stimmt für mich nicht!"

      imSalon: Deine Tipps zur Imageverbesserung?
      Für mich eine ganz klare Ansage: Education. Der zentrale Punkt ist, Education im Alltag zu leben. Der Satz „Wir müssen die Leute motivieren!“ stimmt für mich nicht, denn WIR müssen SIE inspirieren, damit sie sich selbst motivieren. Unsere Mitarbeiter und Azubis müssen bei uns aus dem Salon raus gehen und Werbung für uns machen, dann passt das. 

      imSalon: Gibt es etwas typisch Italienisches, dass dir in Deutschland nicht fehlen darf?
      (schwärmt) Tartufo! Ich sage dir, diese Teilchen sind einfach der Wahnsinn, die muss man probieren!
      Und ich habe immer einen Prosecco um mich herum.

      Gianni, vielen herzlichen Dank für deine Zeit! 

      Step 4| Kreisende Bewegung mit den Handballen in Schwimmrichtung neben der Wirbelsäule im Nacken

      Step 5| Kreisende Bewegungen mit den fest aufgesetzten Fingerkuppen entgegen der Schwimmrichtung auf der Kopfhaut am Oberkopf beginnend zum Hinterkopf

      Step 6| Lockerungsmassage durch Verschieben der Kopfhaut am Oberkopf beginnend zum Hinterkopf

      Step 7| Mit Mittel- und Ringfinger oberhalb der Augenbrauen über den vorderen Haaransatz zum höchsten Punkt ausstreichen

      Step 8| An der Stirn beginnend mit beiden Händen von außen nach innen über den Kopf bis zum Nacken ausstreichen

      HINWEIS: BERRYWELL verwendet diese Kopfhautmassage zum Auftragen der ► BERRYWELL® Hautimpuls Aktiv Lotion und empfiehlt hier vorab:

      • Tragen Sie die Aktiv Lotion vor der Haarwäsche scheitelweise über den gesamten Kopf an den Ansätzen auf
      • Verteilen Sie die Lotion direkt nach dem Auftragen mit dem Daumen auf der Kopfhaut
         

      ENTDECKEN Sie auch das ► Berrywell Kopfhautpflege Ritual (s. unten zum Download!)
       

      Zehn Filme werden in der Kategorie Make-up und Hairstyling für die 94. Academy Awards nominiert. In der nächsten Runde, am 30. Januar, des Votings werden der Jury Ausschnitte der Stylings sowie Interviews der Verantwortlichen dieser gezeigt. Danach wird über die finale Nominierung der fünf Filme für die 94. Oscar-Verleihung entschieden. 

      Die vorläufige Auswahl für die Oscars in der Kategorie Make Up & Hairstyling:

      Cruella - Nadia Stacey

      Ralph-Joachim Hoffmann schreibt an Frau Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg.

      Der Brief im Wortlaut

       Sehr geehrte Frau Dr. Hoffmeister-Kraut,

      wir hatten die Freude gemeinsam im letzten Jahr an einem Online-Meeting des MIT initiiert durch Herrn Oliver Zander teilzunehmen. Hier durfte ich Ihnen meine damalige Situation als Friseursalon-Unternehmer bedingt durch den Lockdown schildern.
      Sie hatten mir angeboten, ich dürfe mich jederzeit an Sie wenden.

      Nun hat ja bekanntermaßen die Pandemie uns alle vor große Herausforderungen gestellt. Den einen mehr – die anderen weniger.

      Kurz vor Weihnachten nun hat sich durch Berechnung der L-Bank ergeben, dass ich die seinerzeit gewährte Soforthilfe von 9.000 € zu 100 % zurückzubezahlen habe.

      Tatsächlich verstehe ich aus mehreren Gründen diese Rückzahlung nicht.


      Sie hatten mir im Gespräch wortwörtlich gesagt, ich müsse einen Sonderbeitrag zur Bekämpfung der Pandemie beitragen. Das hatte ich schon seinerzeit nicht hinnehmen können! Sicherlich war es richtig, die Begegnungen der Menschen zu begrenzen. Es ist aber nach wie vor nachweisbar, dass Ansteckungen beim Friseur so minimal waren und sind, dass wir – dank unserer ausgesprochen durchdachten Hygienekonzepte – hier keine Rolle zum Infektionsgeschehen gespielt haben.

      Herr Bundesfinanzminister Olaf Scholz sagte seinerzeit wörtlich: „Wir gehen in die Vollen, um auch den Kleinstunternehmen und Solo-Selbstständigen unter die Arme zu greifen. Sie brauchen unsere besondere Unterstützung, sie werden von dieser Krise hart getroffen. Deshalb gibt es vom Bund jetzt schnelle und unbürokratisch Soforthilfe. Ganz wichtig ist mir: Wir geben einen Zuschuss, es geht nicht um einen Kredit. Es muss also nichts zurückgezahlt werden. Damit erreichen wir die, die unsere Unterstützung jetzt dringend brauchen.

      Quelle: Bundesfinanzministerium 23.03.2020

      Jetzt wurden wir – und viele andere durch die Landes- und Bundesregierung gezwungen, im ersten Lockdown unsere Betriebe für sechs Wochen zu schließen, obwohl hier nachweislich keine erhöhte Gefahr für die Menschen ausging. Wir hatten keine Möglichkeit für unseren Unterhalt oder den unserer Familien zu sorgen. Sowohl die betrieblichen als auch die privaten Kosten liefen weiter. Zusätzlich hatten wir immense Ausgaben (viele von uns im 5-stelligen Bereich), um weitere Hygienemaßnahmen vorzunehmen, um in erster Linie unseren Gästen ein Gefühl von Sicherheit zu geben und selbstverständlich auch die uns auferlegten Vorschriften einzuhalten.

      In Baden-Württemberg gibt es dazu noch ganz speziell den Fall, dass Soforthilfen am Anfang auch aufgrund von Umsatzeinbrüchen beantragt werden konnten. Diese Regelung wurde allerdings nach zwei Wochen wieder geändert. Wurde im Antragsverfahren zunächst noch von Liquiditätsengpässen oder Umsatzeinbrüchen gesprochen, wurde letzteres nun als Fördervoraussetzung herausgestrichen.

      Mir fehlen aus Lockdown 1 & 2 insgesamt 82.000 € Umsatz. Selbstverständlich habe ich nach der ersten Schließung so viele Ausgaben wie möglich heruntergefahren, aber wir konnten ja nicht gegen Null gehen. Privat konnte ich weder Miete, Strom, Telefon noch die Krankenversicherung herunterfahren. Zum Essen sollte es auch noch irgendwie reichen.

      Die Erhebung umfasst immer einen Drei-Monatszeitraum, bei welchem immer der Monat Mai enthalten ist. Dieser Monat, der Erste nach dem Lockdown, gilt für alle Branchen als absolut umsatzstark (Nachholbedarf), kann aber die Defizite der Monate davor nicht ausgleichen. Selbstverständlich war der Mai ein Monat wie kein anderer. Tatsache ist aber auch, dass bereits die Monate davor und leider auch die Monate danach der Umsatz erheblich weniger war als in den Jahren zuvor. Sei es, dass die Gäste ängstlich waren, sei es, dass es keine Testmöglichkeiten bzw. Impfangebote gab, usw. Bis heute liegen wir unter dem Niveau der Jahre zuvor.

      Durch diesen Abrechnungsmodus kommt es in den meisten Fällen zu dem Ergebnis, dass Unternehmen für diesen Zeitraum betriebswirtschaftlich mit Minibeträgen ins Plus geraten und dadurch die gesamte Soforthilfe zurückzahlen müssen. Beträge, die als Minus ausgewiesen werden, können von den Hilfeempfängern einbehalten werden, der Rest muss zurückgezahlt werden. 

      Dieses ist kritikfähig, weil: 

      • Der Abrechnungszeitraum vollkommen falsch gewählt ist (der März zählt nicht dazu, sondern erst der Monat, in dem der Antrag gestellt wurde)
      • ein privater Lebensunterhalt in dieser Zeit finanziell nicht realisierbar war
      • bestimmte notwendige Kosten nicht einberechnet werden
      • weil diese Regelung dem ehrlich agierenden Unternehmer zum Nachteil gereicht
      • steuer sparendes Geschäftsgebaren hier Vorteile erlangt.

      Die Monate Mai und Juni 2020 haben nach dem Lockdown teils hohe Umsätze erbracht, weil die Menschen viele Wochen auf ihren Haarschnitt warten mussten und am liebsten alle auf einmal bedient werden wollten. Deshalb arbeiteten die Betriebe 6 Tage in der Woche mit bis zu 14 Arbeitsstunden täglich (verbunden mit zusätzlichen Kosten für Überstunden und hohen Ausgaben für Schutzmaßnahmen wie Trennwänden, Masken, Desinfektionsmitteln, Luftfilteranlagen etc.), um dem Ansturm gerecht zu werden. Das heißt ja aber nicht, dass die Gäste zwei oder dreimal zu uns gekommen sind, wie sie es ohne Lockdown getan hätten.

      Abgesehen davon, dass es durchaus unüblich ist, Zeiträume von 3 Monaten als relevante betriebswirtschaftliche Zeiträume zu werten, ist es in diesem Zusammenhang zudem auch noch falsch, weil wir alle nach dem Ansturm wieder in ein tiefes Umsatzloch gefallen sind, da ja alle Kunden erstmal wieder Top gestylt waren.

      Ebenso außer Acht gelassen wird der Umstand, dass durch die Einführung der 10qm- Regel in den Salons die meisten Salons nicht betriebswirtschaftlich arbeiten konnten, meist nur zu 70-40% Auslastung und / oder im Schichtdienst zwischen 7:00 Uhr und 22:00 Uhr, wiederum mit zusätzlichen Kosten.

      Sicherlich wird hier auch nicht beachtet, dass Friseure in Baden-Württemberg zum 08.12.2020 in ihrem wichtigsten Umsatzmonat wieder in einen Lockdown geschickt wurden, wobei sie für den 2. Teil dieses Monats noch nicht mal Ansprüche geltend machen konnten. Die gesamten Umsätze in den Jahren 20 und 21 rangieren unter dem Niveau der Jahre zuvor.

      Wie bereits oben erwähnt, war ich als Selbstständiger nicht mal berechtigt, mir aus der Soforthilfe für die private Lebensführung etwas auszuzahlen. Auch hier hat jedes Land andere Regeln aufgestellt, was an sich schon einen Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz darstellt.

      Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir erklären könnten, inwieweit es dem Gleichheitsgrundsatz entspricht, wenn hier einige Branchen schlechter gestellt werden als andere und ich wäre Ihnen ausgesprochen dankbar, wenn Sie sich hier tatkräftig gegen eine Ungleichbehandlung einsetzen würden.

      Freundliche Grüße aus Heilbronn

      Ralph-Joachim Hoffmann

       

      Cyrano - Laura Solary (Hair) & Marta Roggero (Make Up)

       

      Dune - Donald Mowat


      The Eyes of Tammy Faye -  Stephanie Ingram (Hair) & Linda Dowds (Make Up)

       

      House of Gucci - Frederic Aspiras

       

      Nightmare Alley - Jo-Ann MacNeil and Cliona Furey

       

      No Time To Die - Keine Zeit zu sterben - Beverley Binda

       

      The Suicide Squad - Michelle Diamantides (Hair) & Greg Funk (Make Up)

       

      West Side Story - Key Georgiou (Hair) & Judy Chin (Make Up)

       

      Coming 2 America - Carla Farma (Hair) & Merc Arceneaux (Make Up)

      Das Maskenspiel des Firgaros
      Was es dazu braucht? Zwei Stäbchen und ein Stück Holz mit zwei Löchern, Klebeband. Die Holzstäbe werden durchs Holzstück gesteckt und an ihnen die Maske des Kunden befestigt. Fertig! Haare waschen. Farbe auftragen, Haare schneiden - sind damit kein Problem mehr!

      Für alle zum Nachmachen, hat Thomas Venus eine Bastelanleitung in einem Video zusammengestellt und diese auf YouTube hochgeladen.

      Das Do it Yourself Video:

      In Sachsen herrscht seit der Wiedereröffnung am 1. März eine wöchentliche Testpflicht für alle FriseurInnen und MitarbeiterInnen. Im Vogtland gilt sogar verpflichtend der Nachweis eines negativen COVID-19 Tests von jedem Kunden (►Vogtlandkreis in Sachsen führt Testpflicht für Friseur-Kunden ein). Ein Testprojekt für ganz Deutschland? Wir haben bei Alexandra Friedrich in Plauen nachgefragt, wie der erste Tag lief.

      Im Telefoninterview mit Katja Ottiger
       

      „Eine Testkontrolle ist für Kreative kein schöner Einstieg in ein Beratungsgespräch.“

      Alexandra, seit dem gestrigen Re-Start gehört der verpflichtende Negativ-COVID-19-Test im Vogtland zum Salonalltag. Wie war es denn?
      Alexandra Friedrich: Ich muss sagen, das mit den Tests hat mich und zum Teil auch die Kunden genervt. Aber alle haben anstandslos den Test und den Ausweis hingelegt. Das Ungewohnte war, dass ich als Friseurin sofort eine Menge Arbeit auf den Köpfen sehe, wenn die Leute den Salon betreten, aber zuerst Daten kontrollieren und dokumentieren muss. So eine Testkontrolle ist für einen Kreativen kein schöner Einstieg in ein Beratungsgespräch!

      Eintrittstest in den Salon -wie kommt das an?
      AF:
      Zum Teil sind die schon frustriert. Die Freude über den Friseurbesuch überwiegt, aber sie lassen auch Luft ab. Man kann in Plauen an den Testzentren kostenlose Tests machen, aber das geht nicht mit einer Terminreservierung. Du musst also hingehen und dich anstellen, das kann Stunden dauern.

      Hatten alle KundInnen einen Testbescheid dabei?
      AF:
      Ja, eigentlich schon. Einer kam mit einem Foto von der endlos langen Schlange vor dem Testzentrum und entschuldigte sich, weil er den Termin absagen muss. Er meinte nur: „Alex, ich bin Handwerker. Ich kann nicht einen Tag Urlaub machen, um mich testen zu lassen.“ Der derzeitige Andrang an den kostenlosen Anlaufstellen ist für Berufstätige nicht zu vereinbaren.

      Was ist mit Terminabsagen?
      AF:
      Eigentlich waren er und eine Kundin die einzigen, die mich haben „hängen lassen“. Aber das waren Kurzhaarschnitte, das ist zu verkraften. Von den großen Sachen hat bis jetzt niemand abgesagt. Eine Kundin mit zwei kleinen Kindern, die zu Hause im Homeoffice sitzt, meinte zu mir: „Das ist eine schöne Liebeserklärung an dich, mich stundenlang für dich anzustellen.“ Das ist rührend.

      Wandern Kunden in andere Bundesländer ab?
      AF:
      Von meinen Kunden weiß ich das nicht, aber ja, wenn die Leute nach Thüringen oder Bayern rüberfahren, brauchen sie keinen Test. Ich bin erstaunt, was die Leute auf sich nehmen. Ich habe Kunden, die von außerhalb kommen, von Regensburg oder Chemnitz. Für den Friseurbesuch bei mir sind sie bereit, einen Test zu bezahlen. Das sind im Schnitt immerhin ca. 38 Euro!

      Wie macht ihr das mit den Tests im Team?
      AF:
      Wir gehen einmal in der Woche, immer montags, bei meiner Ärztin zu Testen. Das ist unkompliziert und sichert und ab.

      „Wir sind das Pilotprojekt.“

      Die verpflichtenden Tests für FriseurkundInnen haben derzeit kein Ablaufdatum. Was denkst du, bleiben die Vogtländer die Einzigen?
      AF:
      Unser Landrat Herr Keil hat sich bereit erklärt, hier ein Pilotprojekt zu starten, obwohl wir wohl alle wissen, dass bei Friseuren eigentlich keine Ansteckungen stattfinden. Es könnte gut sein, dass das Projekt deutschlandweit ausgerollt wird, so wie in Österreich – daran orientieren wir uns ja gern. (lacht). Es gibt hier viel Unmut, die Corona-Maßnahmen bringen die Leute auf die Barrikaden. Aber das verwundert nicht, wir waren ja schon zur Wendezeit kleine Revoluzzer. (Anm.: Plauen sieht sich als Wendestadt, hier fand am 7.10.1989, zwei Tage vor Dresden und Leipzig, die erste Demonstration statt, die von der  Staatsmacht der DDR mit Gewalt nicht beendet werden konnte.)

      Wie haltet ihr Corona aus dem Salon fern?
      AF:
      Zunächst einmal habe ich eine ganz super Playlist! Zudem hatten alle möglichen Duftkerzen an, um die Schönheit zu zelebrieren und haben „völlig erleuchtet“ Corona draußen gelassen. Deshalb waren wir trotz Stress völlig ruhig. Ich habe gemerkt, dass bei den Kunden die positive Botschaft „wir meckern nicht“ gut ankommt. Schon im Vorfeld habe ich bei der Terminierung per Whatsapp immer mein „Happy-Foto“ mitgeschickt, um den Kunden etwas Positives mitzugeben.

      In Sachsen herrscht seit der Wiedereröffnung am 1. März eine wöchentliche Testpflicht für alle FriseurInnen und MitarbeiterInnen. Ums Eck im Vogtland gilt sogar verpflichtend der Nachweis eines negativen COVID-19 Tests von jedem Kunden (►Vogtlandkreis in Sachsen führt Testpflicht für Friseur-Kunden ein). Um den MitarbeiterInnen ihres Salons „PROHAAR“ in Zwickau den Weg zum Corona-Testzentrum zu ersparen und letztlich auch um die Kosten überschaubar zu halten, hat sich Bärbel Hopf entschlossen, sich bei ihrem Hausarzt einschulen zu lassen. Nun kann sie ihre Mitarbeiter direkt im Salon testen.

      Im Kurzinterview mit Katja Ottiger
       

      Testpflicht für Friseure in Sachsen, seit Kurzem besteht die Möglichkeit, sich zum Tester ausbilden zu lassen. Du hast es getan – bei wem?
      Bärbel Hopf:
      Bei meinem Hausarzt. Ich hätte den Kurs auch beim DRK machen können, aber leider gab es keine freien Termine mehr. Aufgrund der Abstandsregelungen finden die Schulungen in Zweiergruppen statt. Eine weitere Option wäre auch der Betriebsarzt, sofern wir einen hätten - da bin ich seit 3 Jahren auf der Suche. Aber das ist ein anderes Thema (lacht).(siehe ► Mitarbeiter für Corona-Testungen schulen lassen)

      Wie war die Einschulung?
      BH:
      Es war eine 20minütige Schulung bei einer Krankenschwester, die mir den Stäbchentest zur Anwendung im Nasen-, Rachen und Mundbereich erklärt hat und auch, wie ich alles richtig dokumentiere.

      Für wie lang müssen die Daten aufbewahrt werden?
      BH:
      Ich hebe sie für eine Woche auf.

      Hast du ein Zertifikat bekommen?
      BH:
      Ja, das Zertifikat als „COVID-19-Schnelltesterin“. Mir ist es gestattet, an meinen MitarbeiterInnen Schnelltests durchzuführen.

      Was passiert, wenn einer der Test positiv ist?
      BH:
      Dann muss derjenige sich umgehend zu einem PCR Test melden und in Quarantäne bzw. in Krankenstand gehen.

      Darf ich das so schreiben? Ja
      BH:
      Ja sicher. Das darf doch jeder wissen. Ich finde es als Unternehmerin schwierig, Verantwortung für Dinge übernehmen zu müssen, die ich mir nicht leisten kann. In Zukunft werde ich diese Tests in der Apotheke kaufen, für ca. 180 Euro / 25 Stück.
      Was wir aber brauchen, ist langfristig eine einfache Lösung, diese Tests kostenfrei zur Verfügung gestellt zu bekommen.

      Wie ist die Teststraßen-Situation in Zwickau/Sachsen?
      BH:
      Aktuell ist es meines Wissens so, dass man mit Symptomen gratis eine der Testzentren aufsuchen kann. Soweit ich weiß, dürfen auch bald Ärzte und Apotheken diese Tests durchführen. Wobei ich von bekannten Apothekern gehört habe, dass es in Zwickau noch keine entsprechende Infrastruktur gäbe.

      Dürftest du mit deinem Zertifikat an einer der Teststrecken arbeiten?
      BH:
      nein.

      „Ich würde keine Kunden testen wollen.“

      Wenn es erlaubt wäre, würdest du Kunden testen - vielleicht auch als neues Service etablieren?
      BH:
      Nein, ich würde keine Kunden testen wollen, das wäre mir zu persönlich. Da müssen Bund und Regierung Vorsorge treffen.

      Was hältst du von den Vogtland-Testkontrollen bei Kunden?
      BH: Ich finde die Reglementierungen der einzelnen Bundesländer erschreckend. Ich werde immer für Gleichstellung kämpfen, auch wenn das vielleicht heißt, dass alle Kunden Tests benötigen. Wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben, unter die Inzidenz von 10 werden wir auch in drei Jahren nicht kommen. Und überhaupt kann ich in diesen ganzen Debatten das Wort „Friseur“ nicht mehr hören. Gut, die Friseure waren in den letzten Monaten richtig laut und haben wirklich einen guten Job gemacht - ich denke hier sofort an Christoph Höpfer ("Bei Freunden") - aber es gibt eben auch noch Kosmetiker, Fußpfleger, Tattoostudios und andere Branchen.

      Du gehst es ruhig an, hast die Wiedereröffnung erst mit dem 2.März gestartet.
      BH:
      Ich möchte meine Dienstleistung in Ruhe anbieten. Ich denke, wir werden uns alle umschauen, wenn wir dann in drei Wochen wieder viel weniger zu tun haben. Ich sehe das wie Patrick Cameron. Er appellierte in seinem letzten Wella-Livestream an die Kollegen in Schottland und England, die auch ab 1. März wieder öffnen, in Ruhe gute Friseurarbeit zu machen! Und nicht, wie nach dem ersten Lockdown, den Fehler, in Schichten zu arbeiten und dabei ein Burnout zu riskieren. Und das von einem Menschen, der seit einem Jahr praktisch keine Jobs mehr hat und mit seiner gratis „Education in Isolation“ in den letzten Monaten Großartiges geleistet hat! Toller Mann, tolles Vorbild!

      Vielen Dank Bärbel, dass du wieder einmal spontan Zeit für einen Talk hattest! Alles Gute nach Zwickau!
       

      Bei unserer Weihnachts-Challenge haben sich die Salons so richtig ins Zeug gelegt und uns in X-Mas Stimmung versetzt. Diesen puren Christmas-Spirit möchten wir mit euch teilen. Deswegen präsentieren wir über die Weihnachtszeit die TeilnehmerInnen von Xmasimsalon!

      Bei unserer Weihnachts-Challenge haben sich die Salons so richtig ins Zeug gelegt und uns in X-Mas Stimmung versetzt. Diesen puren Christmas-Spirit möchten wir mit euch teilen. Deswegen präsentieren wir über die Weihnachtszeit die TeilnehmerInnen von Xmasimsalon!

      Bei unserer Weihnachts-Challenge haben sich die Salons so richtig ins Zeug gelegt und uns in X-Mas Stimmung versetzt. Diesen puren Christmas-Spirit möchten wir mit euch teilen. Deswegen präsentieren wir über die Weihnachtszeit die TeilnehmerInnen von Xmasimsalon!

      Eine Schokobanane

      von Guido Paar

      Es ist der dritte Advent 2021, ein grauer Tag. In meiner Wohnung gibt es als weihnachtlichen Boten gerade mal einen Adventskranz. Ach was, es ist gar kein Adventskranz, es ist ein Tablett mit 4 Kerzen und etwas Tannengrün. Ich glaube, das genügt auch für dieses Jahr.
      Es fühlt sich einfach nicht wie Weihnachten an. Ja, ich weiß, das sagen wir jedes Jahr. Und jedes Jahr haben wir dieses Gefühl, dass gerade noch Sommer war und sind davon überzeugt, dass es noch einmal schneller ging, als die Jahre zuvor. Sinn macht das irgendwie nicht. Wir wissen nachweislich, dass der Tag 24 Stunden hat und das Jahr 365 Tage. Da wird nichts schneller.

      Aber es fühlt sich so an. Ist es die Routine?

      Zurück zum Weihnachtsgefühl. Heute Nachmittag habe ich mit Freunden geplant, auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Dort werde ich es sicher finden, dieses besondere Gefühl. Es wird Zeit, denn in eineinhalb Wochen ist schließlich Weihnachten.

      Wir gehen auf einen wunderschönen Weihnachtsmarkt, romantisch, glänzend und mit einer großen Eisfläche in der Mitte zum Schlittschuhlaufen. Der Markt ist eingezäunt, es gilt die 2G-Regel. Corona hat uns schon das 2. Weihnachten im Griff. Die Menschen sind dünnhäutig. Die Meinungen prallen nicht nur in den sozialen Medien in furchtbarer Weise aufeinander. Zuhören ist out. Geimpfte gegen Ungeimpfte und eine neue Bundesregierung, die dynamisch startete und sofort mit Krisenmanagement beschäftigt war, was die Kritiker von Tag 1 an wieder laut werden ließ.

      Das alles hilft dem Weihnachtsgefühl auch nicht.

      Am Eingang des eingezäunten Weihnachtsmarktes gibt es eine gründliche, aber schnelle Kontrolle der 2G-Nachweise und dann darf die Maske abgenommen werden. Ja, das finden manche falsch, aber die Besucher genießen es. Wie früher, man sieht Gesichter. Nein besser, man sieht lächelnde Gesichter und sprechende Gesichter. Die Freundlichkeit der Menschen am Eingang tut gut. Unter Menschen sein, wie schön das ist. In den Gesichtern spiegeln sich die vielen Weihnachtslichter und die Atmosphäre des Marktes. Es ist nicht zu voll, nein, genau richtig und es spielt wunderschöne Musik. Wir genießen die verschiedenen Glühweine, mal weiß, mal rot, lachen und freuen uns miteinander, erzählen viel, schlendern und schauen den Schlittschuhläufern und -läuferinnen zu. Eine schöne Heiterkeit besteht überall, und ja, ein Hauch von Weihnachtsgefühl, endlich! Dann geht es zur Wurstbude, eine riesen Krakauer für jeden. Lecker!

      Stehend vor der Bude essen wir unsere Wurst, Ketchup läuft über die Hände. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie ein Mann in meine Richtung kommt. Offensichtlich ein Obdachloser. „Wie ist der denn hier hereingekommen?“, denke ich bei mir. „Er kommt direkt auf mich zu, oh nein“. Eine recht dunkle Gestalt, Ende 30 ungefähr, kaputte Kleidung, dunkle Kleidung, ein langer Mantel, zotteliges Haar. Scheinbar lebt er schon länger auf der Straße. In seiner ausgestreckten Hand ein Pappbecher. Offensichtlich ist er betrunken. Wortlos steht er nun vor mir, während ich in meine Wurst beiße, schaut mich an und hält mir den Pappbecher hin. Er möchte Geld. Ich stehe da, in der Hand eine Wurst und Ketchup überall, gerade ungünstig, also weise ich ihn mit einer freundlichen Geste ab.

      Was nützt ihm das Freundliche? Es ist Weihnachten. Aber Geld? Vielleicht möchte er eine Wurst? „Warten Sie“, rufe ich leise. Er dreht sofort um. „Ich möchte Ihnen etwas zu essen kaufen.“ Er versteht mich nicht. „English?“, frage ich. „Yes, Yes“, flattert aus seinem Mund. Wie sein Blick, der genauso flattert. Er ist skeptisch. Auf Englisch wiederhole ich meinen Wunsch, ihm etwas kaufen zu wollen und frage, ob er auch eine Wurst mag.

      Er lächelt. Wie anders sein Gesicht plötzlich aussieht. Als würde dieses dunkle, matte, Gesicht plötzlich genauso die Lichter des Marktes widerspiegeln. Vorsichtig antwortet er: „Can I have sweet?“ Er möchte etwas Süßes. „Klar“, sage ich, dann zeigt er auf den Schokoladenstand und sagt „schoklata banana“, eine mit Schokolade überzogene Banane. Wir gehen hin. Ich sage der Verkäuferin, dass ich dem Mann gerne eine Schokoladenbanane kaufen möchte. Der Mann steht neben mir. Er wippt wie ein kleines Kind auf seinen Füßen hin und her. Seine Hände sind zu leichten Fäusten geformt, die wild vor ihm flattern. Aber diesmal anders, dieses Flattern drückt Freude aus.

      Die Verkäuferin gibt ihm die Banane. Er nimmt sie sehr vorsichtig an. Sie sagt zu mir: „3 Euro.“ Ich bezahle, drehe mich um und der Mann ist verschwunden. Er ist sofort mit seiner Banane weggegangen. Vermutlich will er den Moment für sich haben.

      Ich muss weinen. Mitten in diesem Überfluss gibt es Menschen, die gar nichts haben.

      Diesmal waren es 3 Euro plus ein wenig Aufmerksamkeit und Empathie, die jemandem eine Freude gemacht haben. Es ist so leicht, wenn wir die Augen offen halten. Und wenn wir einmal nicht an den für uns unbequemen Moment denken - bei mir war es das Wurstbrötchen - sondern die Gelegenheit sehen.

      Das Weihnachtsgefühl! Ich hatte es in diesem Moment.
      Dafür braucht es keine schillernde Deko.
      Ich habe mir selber eine Freude damit gemacht.
      Dafür braucht es kein Weihnachten.

      Ich werde ab jetzt jede ähnliche Gelegenheit nutzen, mir selber wieder eine Freude zu machen. Ich werde Menschen, die mich um Geld anbetteln, etwas zu essen anbieten.

      Es war ein schöner Tag, der 3. Advent, am Abend fühlte er sich sogar ungewöhnlich lang an.

      Bei unserer Weihnachts-Challenge haben sich die Salons so richtig ins Zeug gelegt und uns in X-Mas Stimmung versetzt. Diesen puren Christmas-Spirit möchten wir mit euch teilen. Deswegen präsentieren wir über die Weihnachtszeit die TeilnehmerInnen von Xmasimsalon!

      Bei unserer Weihnachts-Challenge haben sich die Salons so richtig ins Zeug gelegt und uns in X-Mas Stimmung versetzt. Diesen puren Christmas-Spirit möchten wir mit euch teilen. Deswegen präsentieren wir über die Weihnachtszeit die TeilnehmerInnen von Xmasimsalon!

      Bei unserer Weihnachts-Challenge haben sich die Salons so richtig ins Zeug gelegt und uns in X-Mas Stimmung versetzt. Diesen puren Christmas-Spirit möchten wir mit euch teilen. Deswegen präsentieren wir über die Weihnachtszeit die TeilnehmerInnen von Xmasimsalon!

      Bei unserer Weihnachts-Challenge haben sich die Salons so richtig ins Zeug gelegt und uns in X-Mas Stimmung versetzt. Diesen puren Christmas-Spirit möchten wir mit euch teilen. Deswegen präsentieren wir über die Weihnachtszeit die TeilnehmerInnen von Xmasimsalon!

      Bei unserer Weihnachts-Challenge haben sich die Salons so richtig ins Zeug gelegt und uns in X-Mas Stimmung versetzt. Diesen puren Christmas-Spirit möchten wir mit euch teilen. Deswegen präsentieren wir über die Weihnachtszeit die TeilnehmerInnen von Xmasimsalon!

      Frisuren könnt ihr in unterschiedlichen Up-Do's und Positionen pimpen, Volumen hinzuzufügen oder ganz einfach Texturen hervorheben. Im Text erklärt und im Video anschaulich demonstriert (ganz unten).

      Sam Villa's Anna Peters zeigt euch wie der Top Stitch Braid gelingt

      “So often we refer to hair as fabric…from its texture, to how we treat it, and how it appears. Incorporating this minimalist Top Stitch Braid not only gives us endless options of placement and versatility in designs, but its simplicity is in the detail and can easily elevate anyone’s style,” erklärt Anna Peters, Sam Villa. 
       

      Die Top Stitch Braid Technik

      Ein fransiger Pony ist das diesjährige Must-have Style-Accessoire und gehen dem Zeitgeist entsprechend versiert ins Rennen. Die Sturmayr Kreativen haben viele Ponys aus allen Teilen der Welt in verschiedenen Stilen interpretiert und stehen diese Saison mit ihren kreativen Köpfen hinter Stirnfransen, die mit wenigen Handgriffen ihren Stil und Auftritt komplett verändern. 

      Es ist Zeit für Veränderung und Dinge zu ändern. Mit den Sparkling Bangs soll der Fokus stärker auf Augen und Gesicht gelenkt werden und diese umrahmen.

      Ob Curtain, micro, blunt, french, Strumayr freut sich auf die Pony Revolution 2022.

      Technik

      Vom Mittelscheitel aus wurden die Seiten in abgestufte Schichten geschnitten, an den Schläfen kürzer und fachmännisch in längere, sanft nach hinten abgewinkelten Schichten abgestuft.

      Credits

      Fotograf: Friedrich Hauswirth @friedrichhauswirth

      Stylist: Tatendrang @sammy_zayed | Just Eve @/_justeve_

      Make-up: Eva Hauswirth  @evedragonfly

      Models: Wiener Models Management: Taibeh Ahmadi (schwarz-haarig) | viviènne model management: Anna Stock (blond) | Iconic Management Berlin: Tilda März (braun-haarig)

      C: privat

      Barfuß im Schnee?
      AF:
      Wir hatten in der letzten Zeit so viel Schnee. In der Früh habe ich meine Kinder im Garten immer barfuß bis zur Schaukel geschickt und wieder zurück. Die waren ja in diesem Jahr kaum drei Monate in der Schule, denen fehlt die Bewegung. Und dabei haben wir immer wieder unsere Happy Foto-Sessions gemacht (... und lacht mal wieder).


      Liebe Alex, deine positive und quirlige Art ist herrlich erfrischend und ein guter Start in den Tag! DANKEschööön und alles Gute weiterhin!

      Über Bärbel Hopf:

      • 1 Salon „ProHaar“ in Zwickau, 12 Mitarbeiter
      • Londa Markenbotschafterin & Creative Global Director Londa/Kadus Professional
      • www.pro-haar.com

      Hair mit Flair | Hude

      Was für eine entzückende Idee, die gleichzeitig auch den Gutscheinverkauf ankurbeln soll. Wenn schon der Schnee nicht auf der Straße liegt, dann wird er im Salon Hair mit Flair in Hude in das Glas gezaubert. Ein paar Natur-Elemente aus dem Wald, wie Moos und Zweige und Waldtiere machen das Ganze perfekt. Die bezaubernde Weihnachtswald-Stimmung wirkt reduziert und setzt wunderbar weihnachtliche Akzente im Salon. Besonders toll ist die Idee, Gutscheine für KundInnen beim Eyecatcher Deko zu platzieren. Für spätentschlossene SchenkerInnen kann so ein Hinweis wirklich hilfreich sein.
      Danke an Sabine Claussen für den tollen Beitrag!

      Kaya Hair Design | Hannover

      In Hannover begrüßt der Weihnachtsmann mit Rentier und Geschenken die KundInnen von Kaya Hair Design. Leuchtend, glitzernd und ganz bunt thront Santa Claus über dem Portal. Weihnachtsglocken sowie ein Christbaum erstrahlen in einer Kombination aus Rot, Silber und Gold. Die bunte Deko sieht bestimmt auch ganz klasse am Abend aus, da diese mit ganz vielen Lichtern ausgestattet ist. Santa Clause is coming to ... Kaya Hair Design in Hannover!
      Vielen Dank an Buket und Marco Kaya-Zimmermann für die Einsendung!

      Jeanines HairBar | Kirchhain

      Unter dem liebevoll geschmückten Salon-Weihnachtsbaum hat Jeanine für ihre KundInnen eine Kleinigkeit eingepackt und darunter gelegt. Denn als sie Mitten in der Corona-Zeit, im Juni 2020, ihren Salon eröffnete, war aller Anfang schwer. Dank der Unterstützung ihrer KundInnen hat kann Jeanine mit ihrer HairBar auf ein 1 1/2-jähriges Bestehen zurückblicken. Aber nicht nur der Salon wurde zum Weihnachtstraum umfunktioniert, sondern auch in den Schaufenstern sind Pakete zu finden.
      Danke, liebe Jeanine, dass du deine Geschichte sowie die weihnachtliche Salon-Deko mit uns geteilt hast! 

      Anke Anton Haardesign | Neustadt in Sachsen

      Bei Anke Antons Haardesign werden die KundInnen zur Weihnachtszeit absolut verzaubert. Christbäume, Heinzelmännchen, versteckte Weihnachtspäckchen singen "Süßer die Locken nie ...", denn so steht es auch auf dem Weihnachtsbild, dass die Unternehmerin eigens für die Weihnachtszeit anfertigen hat lassen. Sogar zwei Engelchen lachen von dem Bildnis. Hierfür durften die Kinder der Salonbesitzerin Modell stehen. Einfach entzückend! Besinnlich und wunderschön wird es vor allem, wenn in den Winternächten, die Deko voll zur Geltung kommt und in vollem Licht erstrahlt! 
      Vielen Dank, Anke Anton, dass du deine stimmungvolle Deko mit uns geteilt hast. 

      Dajana Bürkel Friseure | Kippenheim

      Besonders zu Weihnachten wird im Salon von Dajana Bürkel besonders gerne dekoriert. Vor allem soll die die vermittelte weihnachtliche Stimmung aber zeitgemäß und nicht zu viel für das Auge sein. Das kommt bei den KundInnen richtig gut an. Dieses Jahr zeigte sich die Salon-Dekoration naturverbunden mit Moos und grünen Akzenten. Stimmig fügen sich dann die Waldtiere und Weihnachtskugeln in Metall-Optik ein. Aber nicht nur das - es gibt eine weihnachtliche Rundum-Versorgung für die KundInnen: Heißgetränk, Weihnachtsduft über den Purifier und eine entspannte Behandlung gehören hier dazu. 
      Vielen Dank an Dajana Bürkel für diesen schönen weihnachtlichen Einblick in den Salon.  

      Friseur Haarscharf | Sonneninsel Fehmarn

      Im Salon Haarscharf lässt sich die Frau des Salon-Chefs immer wieder etwas Neues zu Weihachten einfallen, was natürlich bei den KundInnen besonders gut ankommt. Dieses Jahr war der Weihnachtsmann besonders fleißig: So wartet ein in Rot dekorierter Weihnachtsbaum vorm Kamin inklusive Päckchen und Geschenkesack. Süßes gibt es auch: So leuchten Zuckerstangen in Gläsern oder laden am Salon-Fenster zum Eintreten ein. Das ganz besondere Highlight: An einer Wäscheleine hängt die Wäsche des Weihnachtsmanns, die am Abend beleuchtet wird. Was für eine witzige Idee. 
      Vielen Dank an Anja von Friseur Haarscharf für die Einsendung. 

      Haus der Schönheit | Traunstein

      Das seit 40 Jahre bestehende Familienunternehmen Haus der Schönheit in Traunstein hat sich so einiges zur Weihnachtszeit einfallen lassen. Aber nicht nur die Deko ist großartig, sondern auch die Idee Gutes in der Region rund um den Salon zu tun. Deswegen wird die Sterne-Aktion unterstützt, die sich für Familien, denen es nicht so gut geht, einsetzt. Darum sollte es ja auch in der Weihnachtszeit gehen: Für jene Menschen da zu sein, die es nicht so gut haben. Ein wirklich schöne Sache, die im Haus der Schönheit stattfindet. Außerdem wurden eigens Dankeskarten für das Haus der Schönheit und den dazugehörigen Barber-Bereich entworfen. 
      Vielen Dank an das Team für die Einsendung und die Bilder. 

      Mecki Messer | Berlin

      Was für ein schaurig, schöne Deko im Salon Mecki Messer in Berlin zu finden ist. Hier hat man sich Tim Burtons Animationsfilm "Nightmare before Christmas" als Vorlage und Inspirationsquelle genommen. Die Frau von Friseur Sven Dehn hat dafür extra gehäkelt und gebastelt, damit die Deko dem Original entspricht. Eine sehr originelle Idee und die etwas andere Weihnachts-Dekoration. 
      Vielen Dank, Sven Dehn, für die Einsendung. 

      Legt fest, wo das genähte Geflecht platziert werden soll, bestimmt den Anfang und das Ende.

      Nimm zwei kleine Haarsträhnen vom Anfangspunkt und stell sicher, dass diese Strähne bis zum Endpunkt ausreicht, also lang genug ist.

      Legt die Strähnen über Kreuz, um an der Basis kleine X zu bilden, aus diesen werden dann Maschenstränge, wie beim Häkeln. Für einen saubereren Stich glättet die Fäden mit einem Glätteisen.

      Teilt sauber in Abschnitten kleine Strähnen mit einem langen Kamm über oder unter dem Zopf (basierend auf dem gewünschten Endergebnis). Legt die einzelnen Strähnen zwischen die beiden Maschenstränge. Haltet die Hände nahe am Kopf, um entsprechend zu halten und Druck auszuüben. Nehmt zwei Maschenfäden und dreht sie so, dass der obere Faden unten und der untere oben ist. Mit einem X als Basis wieder eine weitere Haarsträhne nehmen und ordentlich zwischen die Maschensträhnen legen und verdrehen. Dieses Muster bis zum Endpunkt fortsetzen und mit einer Haarnadel oder einem Gummiband befestigen.

      Zwischen jedem Stich kann der durch den Stichzopf gewebte Haarabschnitt auf die gewünschte Fülle gezogen oder definiert werden.
       

      Das Zusammennähen verschiedener Stoffe war definitiv meine Inspiration für diesen Zopf“, so Anna Peters und schwärmt „Lasst eurer Kreativität freien Lauf, spielt mit verschiedenen Werkzeugen und zeigt welch handwerkliches Können in euch steckt.“
       

      Leicht erklärt im Video

      Über Andrea Friedrich:

      • 1 Salon in Plauen „Frisör Gierschner“
      • 3 MitarbeiterInnen
      • ehem. Wella Fachtrainerin und Freelancer international (Stuttgart, Paris, Zürich, Chile, Bahamas)
      • friseur-gierschner.de
         

      Wir danken allen TeilnehmerInnen für eure Einsendungen und Geschichten und wünschen auf diese Weise eine wundervolle Weihnachtszeit, entspannte Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Euer imSalon Team

      Wir danken allen TeilnehmerInnen für eure Einsendungen und Geschichten und wünschen auf diese Weise eine wundervolle Weihnachtszeit, entspannte Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Euer imSalon Team

      Wir danken allen TeilnehmerInnen für eure Einsendungen und Geschichten und wünschen auf diese Weise eine wundervolle Weihnachtszeit, entspannte Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Euer imSalon Team

      Wir danken allen TeilnehmerInnen für eure Einsendungen und Geschichten und wünschen auf diese Weise eine wundervolle Weihnachtszeit, entspannte Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Euer imSalon Team

      Wir danken allen TeilnehmerInnen für eure Einsendungen und Geschichten und wünschen auf diese Weise eine wundervolle Weihnachtszeit, entspannte Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Euer imSalon Team

      Wir danken allen TeilnehmerInnen für eure Einsendungen und Geschichten und wünschen auf diese Weise eine wundervolle Weihnachtszeit, entspannte Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Euer imSalon Team

      Wir danken allen TeilnehmerInnen für eure Einsendungen und Geschichten und wünschen auf diese Weise eine wundervolle Weihnachtszeit, entspannte Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Euer imSalon Team

      Wir danken allen TeilnehmerInnen für eure Einsendungen und Geschichten und wünschen auf diese Weise eine wundervolle Weihnachtszeit, entspannte Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Euer imSalon Team

      Der kreative Effortless Half-Up macht den alltagstauglichen Pferdeschwanz festtagstauglich. Mühelose Beach-Wellen werden mit einem Zopf gepaart und machen den Look perfekt für die Feiertage.

      Eure Einsendungen haben uns so richtig in Weihnachtsstimmung versetzt! Danke an alle, die mitgemacht haben und den Salon Christmas Spirit mit der imSalon Redaktion geteilt haben. In die Einsendungen ist so viel Engagement, Kreativität und Herzblut geflossen, dass wir uns entschlossen haben, nicht nur die 3 GewinnerInnen vorzustellen, sondern eine Galerie unserer liebsten Bilder zu erstellen.

      Schritt 1: Verwende das Quick Dry Heat Spray, um das Haar vor der Hitze zu schützen und trage Salty Mist für einen leichten Halt auf…

      Schritt 2: Kreiere mit einem großen Lockenstab schöne Strandwellen. Arbeite dich dabei Abschnitt für Abschnitt durch das Haar, allerdings nicht bis in die Haarspitzen locken, um besonders weiche Wellen und einen lockeren Look zu erzielen

      Schritt 3: Teile den oberen Teil des Haares ab und binde einen Pferdeschwanz

      Schritt 4: Nimm eine kleine Haarpartie aus dem Zopf und wickle diese um das Haargummi. Mit einer Haarnadel feststecken und mit dem Extreme Spray fixieren

      Schritt 5: Mit dem Styling Spray & Shimmer Spray den Look finalisieren, um ein flexibles & glänzendes Ergebnis zu erzielen

      Die GewinnerInnen

      Die drei GewinnerInnen der Mirplay Gesundheitsmatten wurden per Zufallsprinzip ausgelost. Herzlichen Glückwunsch! 

      Die GewinnerInnen sind:

      Salon Mecki Messer | Berlin
      (eingeschickt von Sven Dehn)

      Haus der Schönheit Strambach GmbH | Traunstein
      (eingeschickt von Daria und Ingrid Strambach)

      Friseur Haarscharf | Fehmarn
      (eingeschickt von Anja für Janett)


      Wir bedanken uns fürs Mitmachen & freuen uns schon auf die Deko-Ideen im nächsten Jahr!

      Der Look wurde mit Produkten der Style & Finish Serie von Maria Nila kreiert: Quick Dry Heat Spray, Salty Mist, Extreme Spray, Styling Spray, Shimmer Spray

      Der Look für wilde und mühelose Locken ermutigt dazu, Lockenmähnen freien Lauf zu lassen oder nicht vorhandene Curls zu kreieren.

      Zeitlose Styles, glänzendes Finish und auffällige Details begeistern vor allem um die Weihnachtszeit. Der Timeless Bun vereint modernen Twist mit purer Eleganz.

       

      Ein Spiegel der Trend- und Designwelt

       

      Die Pantone Color of the Year ist eine Momentaufnahme der Trend- und Designwelt, die gleichzeitig eine strategische Ausrichtung für Kreative bietet. Die ganzjährige Arbeit des Pantone Color Institute bei der Prognose von Trends und Kreation von Farbpaletten findet in der Auswahl der Color of the Year ihren Höhepunkt. 2022 wird uns Very Peri begleiten: Blau mit rot-violettem Unterton. Pantone selbst stellt die erstmals selbst kreierte Farbe als den glücklichsten und wärmsten aller Blau-Nuancen vor.

       

      Schritt 1: Arbeite Cream Heat Spray & Curlicue Cream in das nasse Haar ein

      Schritt 2: Föhne das Haar mit einem Diffusor und lass‘ die Locken in ihrer natürlichen Form trocknen

      Schritt 3: Verwende die Haarspangen, um Wellen zu kreieren und die gewünschte Form zu erreichen

      Die Step By Step Anleitung

      Die moderne Interpretation des beliebten Dutts greift gleich zwei Styling-Trends auf: Zum einen dreht sich alles um Haare mit Twist, Loops, Swoops oder Swirls. Und zum anderen ist nichts angesagter als gestylte Babyhärchen – der Timeless Bun vereint beide Trends und ist damit bestens geeignet, um in Erinnerung zu bleiben.

       

      Very Peri als perfekte Farbe einer intensiven Zeit

       

      Der Mix of "Newness" repräsentiert die aktuelle Periode, in der wir uns befinden: Eine intensive Zeit, in der die Isolation hinter uns gelassen wird und man mit Selbstvertrauen sowie Neugierde der Zukunft entgegenblicken soll. Very Peri soll nicht nur Mut machen, sondern auch den kreativen Geist beflügeln. Eine perfekte Farbinspiration für coole Looks

       

      Purple Rain, nicht nur im Ohr, sondern auch am Haupt. Wir sind schon ganz gespannt auf die Very Peri Haarkreationen, die uns im kommenden Jahr erwarten werden. 

      Schritt 4: Der Lockenstab eignet sich, um einzelne Locken zu akzentuieren. Setze den Lockenstab vorsichtig in der C-Form der Locken an, um das Kräuseln zu minimieren und die Locken zu betonen

      Schritt 5: Mit Styling Spray und Shimmer Spray abschließen, um einen flexiblen Halt mit maximalen Glanz zu erzielen

      Schritt 1: Trage das Cream Heat Spray auf, um das Haar zu schützen und föhne es bis es vollständig trocken ist. Sollte das Haar lockig sein am besten eine Bürste verwenden, um die Locken zu glätten

      Schritt 2: Mische die Styling Cream mit dem True Soft Argan Oil und trage das Produkt auf die einzelnen Partien auf. Achte darauf, das Produkt in den Längen zu verteilen

      Schritt 3: Bürste das Haar vorsichtig durch und verwende das Finishing Spray beim Binden eines Pferdeschwanzes

      Schritt 4: Einige Babyhaare locker am Haaransatz herausfallen lassen

       

      Wie kommt es zur Color of the Year?

       

      Unter sorgfältiger Recherche und Trendanalysen halten die Farbexperten des Pantone Color Institute jedes Jahr aufs Neue Ausschau nach Farbeinflüssen. Hier laufen alle Fäden zusammen, denn sämtliche inspirierenden Branchen werden unter die Lupe genommen, um herauszuspüren, wo der gemeinsame (Farb-)Nenner ist. Da wird unter anderem in der Unterhaltungs- und Filmbranche, in Kunstsammlungen und Werken neuer Künstler, in der Mode, in allen Designbereichen, an beliebten Reisezielen sowie in neuen Life- und Playstyles analyisert. Aber auch Technologien, Materialien, Oberflächenstrukturen gehören hier dazu. das ist auch der Grund warum die Pantone-Jahresfarbe einen holistischen Einfluss ausübt. Ob Interior, Fashion oder Beauty - der Einzug der Trendfarbe findet beinahe überall statt. 

      Der Look wurde mit Produkten der Style & Finish Serie von Maria Nila kreiert: Cream Heat Spray, Curlicue Spray, Shimmer Spray, Styling Spray

      Schritt 5: Trage die Schist Fibre Cream auf den Pferdeschwanz auf und treile ihn in 2 einzelne Partien auf, die anschließend umeinandergedreht werden. Die gedrehten Haare zu einem Dutt legen und mit Haarnadeln befestigen. Für zusätzliche spielerische Details die Enden locker aus dem Dutt schauen lassen

      Schritt 6: Die gesteckte Frisur mit Finishing Spray fixieren

      Schritt 7: Verwende anschließend die Schist Fibre Cream, um die Babyhaare am Haaransatz zu formen

      Schritt 8: Fixiere das Styling mit dem Finishing Spray & trage zum Schluss Shimmer Spray für zusätzlichen Glanz auf

      Der Look wurde mit Produkten der Style & Finish Serie von Maria Nila kreiert: Cream Heat Spray, Styling Cream, True Soft Argan Oil, Finishing Spray, Schist Fibre Cream, Shimmer Spray

      Der Zero Waste Salon steht unter Denkmalschutz – hier gingen schon berühmte Persönlichkeiten wie Rainer Maria Rilke, Franz Kafka, Viktoria Luise von Preußen und Thomas Mann ein und aus. Der Salon befindet sich nämlich im ehemaligen Lesesaal des Lahmann Sanatoriums im Dresdner Stadtteil Weißer Hirsch, der schon früher nach dem Motto „Natura Sanat“ – Natur heilt – zahlreiche Kurgäste anlockte.

      Der pastellgrüne Hauptsaal des Jugendstilgebäudes aus dem 19. Jahrhundert wird den kompletten Tag mit Tageslicht beglückt. Durch das Glasdacht, das sich über den ganzen Saal erstreckt, fühlt es sich so an, als arbeitete man draußen. „So wird man während des Arbeitens gar nicht müde. Unsere Arbeitsatmosphäre ist ruhig, ohne zeitstress und sehr angenehm. Man kann sogar ein leises Plätschern hören, wenn es draußen regnet!“, freut sich die Dresdnerin Juliette Beke, die sich auf ein umweltbewusstes und nachhaltiges Salonklima konzentriert hat.

      „Die Produkte im Salon sind bis auf das Bienenwachs vegan. Alle benötigten Produkte stellen wir selbst her, wie Festiger, Haarspray und Wachs. Alle können verzehrt werden, sie schmecken vielleicht nicht so gut, aber alle Rohstoffe sind in Bioqualität.“ Auch gibt es eine ►Wurmkiste, die nach der Arbeit mit Abfall „gefüttert“ wird. „Am liebsten essen die Würmer Papier!“, so Juliette.

      Der Inhaberin war besonders wichtig, die kleineren regionalen Firmen zu unterstützen und mit langlebigen, nachhaltigen und natürlichen Materialien ein gutes und gesundes Raumklima zu schaffen. All ihre Möbel sind aus vollem Ulmenholz, die ein Dresdner Schreier entworfen und gebaut hat. Die Bedienstühle sind aus dunkelrotem, veganem Leder. Der Boden besteht zum Teil aus Linoleum, zum Teil aber auch aus Estrich. Die langlebigen und natürlichen Materialien suchte sich Juliette aus, um besonders lange Freude daran zu haben.

      Was ist eine Wurmkiste?

      Eine Wurmkiste besteht, wie der Name schon sagt, aus einer Kiste gefüllt mit Erde und Würmern. Die Würmer werden mit Biomüll, Kaffee- oder Teesatz, Karton / Zeitungen, Maisstärkeverpackungen und auch Haaren gefüttert. Diesen Salonabfall zersetzen Würmer in Humus. Dieser Wurmhumus eignet sich hervorragend zum Düngen von Pflanzen – in einem sehr begrünten Salon ist dementsprechend stets für gesunde und wachsende Pflanzen gesorgt! Oder man gibt seinen Kunden einen Dünger mit nach Hause, definitiv mal was ganz anderes.

      imSalon möchte Ausbildung neu denken

      Ausbildung - ein Thema über das viel gekrübelt und gesprochen wird. Mitreden können alle, haben doch alle selbst eine Ausbildungszeit durchlebt. Ausbildung trifft uns immer in einer Zeit, in der wir jung sind, aber auch neugierig, suchend, erwartend, fordernd; in der Polepostion zum ganz Großen werden Weichen gestellt und das Feuer entfacht.
      Viele AusbilderInnen möchten genau das für ihre Azubis, werden aber zunehmend mit Ausbildungssystem und Politik, Generationendiskurs und Fragen der Wirtschaftlichkeit konfrontiert. Für uns haben sich Kolleginnen und Kollegen Zeit genommen, ihre ►Gedanken zur Ausbildungssituation in Deutschland mit euch zu teilen. 
       

      imSalon möchte Ausbildung neu denken

      Ausbildung - ein Thema über das viel gekrübelt und gesprochen wird. Mitreden können alle, haben doch alle selbst eine Ausbildungszeit durchlebt. Ausbildung trifft uns immer in einer Zeit, in der wir jung sind, aber auch neugierig, suchend, erwartend, fordernd; in der Polepostion zum ganz Großen werden Weichen gestellt und das Feuer entfacht.
      Viele AusbilderInnen möchten genau das für ihre Azubis, werden aber zunehmend mit Ausbildungssystem und Politik, Generationendiskurs und Fragen der Wirtschaftlichkeit konfrontiert. Für uns haben sich Kolleginnen und Kollegen Zeit genommen, ihre ►Gedanken zur Ausbildungssituation in Deutschland mit euch zu teilen. 

      imSalon möchte Ausbildung neu denken

      Ausbildung - ein Thema über das viel gekrübelt und gesprochen wird. Mitreden können alle, haben doch alle selbst eine Ausbildungszeit durchlebt. Ausbildung trifft uns immer in einer Zeit, in der wir jung sind, aber auch neugierig, suchend, erwartend, fordernd; in der Polepostion zum ganz Großen werden Weichen gestellt und das Feuer entfacht.
      Viele AusbilderInnen möchten genau das für ihre Azubis, werden aber zunehmend mit Ausbildungssystem und Politik, Generationendiskurs und Fragen der Wirtschaftlichkeit konfrontiert. Für uns haben sich Kolleginnen und Kollegen Zeit genommen, ihre ►Gedanken zur Ausbildungssituation in Deutschland mit euch zu teilen. 

      Es glitzert, es glimmert, es leuchtet… Alle Jahre wieder werden Lokale, Shops und Geschäfte in kleine „Winter Wonderlands“ verwandelt, die dann beim Schaufenster-Bummel besonders erfreuen. Was die können, können FriseurInnen schon lange! Und imSalon möchte den ausgefallensten Weihnachtsdekorationen und X-Mas Schaufenstern eine Bühne geben.

      Wir präsentieren ab 15. Dezember die schönsten Salon-Weihnachtsdekorationen auf imSalon und in unseren Social Media Kanälen ... Lasst uns das Schöne, Warme, Wundervolle in dieser besinnlichen Zeit in den Vordergrund rücken ...

      imSalon möchte Ausbildung neu denken

      Ausbildung - ein Thema über das viel gekrübelt und gesprochen wird. Mitreden können alle, haben doch alle selbst eine Ausbildungszeit durchlebt. Ausbildung trifft uns immer in einer Zeit, in der wir jung sind, aber auch neugierig, suchend, erwartend, fordernd; in der Polepostion zum ganz Großen werden Weichen gestellt und das Feuer entfacht.
      Viele AusbilderInnen möchten genau das für ihre Azubis, werden aber zunehmend mit Ausbildungssystem und Politik, Generationendiskurs und Fragen der Wirtschaftlichkeit konfrontiert. Für uns haben sich Kolleginnen und Kollegen Zeit genommen, ihre ►Gedanken zur Ausbildungssituation in Deutschland mit euch zu teilen. 

      imSalon möchte Ausbildung neu denken

      Ausbildung - ein Thema über das viel gekrübelt und gesprochen wird. Mitreden können alle, haben doch alle selbst eine Ausbildungszeit durchlebt. Ausbildung trifft uns immer in einer Zeit, in der wir jung sind, aber auch neugierig, suchend, erwartend, fordernd; in der Polepostion zum ganz Großen werden Weichen gestellt und das Feuer entfacht.
      Viele AusbilderInnen möchten genau das für ihre Azubis, werden aber zunehmend mit Ausbildungssystem und Politik, Generationendiskurs und Fragen der Wirtschaftlichkeit konfrontiert. Für uns haben sich Kolleginnen und Kollegen Zeit genommen, ihre ►Gedanken zur Ausbildungssituation in Deutschland mit euch zu teilen. 

      imSalon möchte Ausbildung neu denken

      Ausbildung - ein Thema über das viel gekrübelt und gesprochen wird. Mitreden können alle, haben doch alle selbst eine Ausbildungszeit durchlebt. Ausbildung trifft uns immer in einer Zeit, in der wir jung sind, aber auch neugierig, suchend, erwartend, fordernd; in der Polepostion zum ganz Großen werden Weichen gestellt und das Feuer entfacht.
      Viele AusbilderInnen möchten genau das für ihre Azubis, werden aber zunehmend mit Ausbildungssystem und Politik, Generationendiskurs und Fragen der Wirtschaftlichkeit konfrontiert. Für uns haben sich Kolleginnen und Kollegen Zeit genommen, ihre ►Gedanken zur Ausbildungssituation in Deutschland mit euch zu teilen. 

      imSalon möchte Ausbildung neu denken

      Ausbildung - ein Thema über das viel gekrübelt und gesprochen wird. Mitreden können alle, haben doch alle selbst eine Ausbildungszeit durchlebt. Ausbildung trifft uns immer in einer Zeit, in der wir jung sind, aber auch neugierig, suchend, erwartend, fordernd; in der Polepostion zum ganz Großen werden Weichen gestellt und das Feuer entfacht.
      Viele AusbilderInnen möchten genau das für ihre Azubis, werden aber zunehmend mit Ausbildungssystem und Politik, Generationendiskurs und Fragen der Wirtschaftlichkeit konfrontiert. Für uns haben sich Kolleginnen und Kollegen Zeit genommen, ihre ►Gedanken zur Ausbildungssituation in Deutschland mit euch zu teilen. 

      Er bietet deswegen KundInnen in seinem Stay Sharp Barber Studio die Möglichkeit, mit sogenannten Kryptos zu bezahlen. Trend oder Zukunft? 


      Ibo Carlo Coxx im Gespräch mit Juliane Krammer

      imSalon: Hallo Ibo, seit Februar 2021 gibt es die Möglichkeit, in Kryptowährung bei dir zu bezahlen – als erster Friseur in Österreich. Wie kam es zu dieser Idee? 
      ICC: 
      Seit Anfang 2017 befasse ich mich mit dem Thema Kryptowährung. Im Lockdown habe ich mir gedacht: Ich kann entweder zu Hause hocken oder ich mache etwas Besonderes für meinen Salon. Vor allem in der Corona-Krise, als die Themen wirtschaftliche Schäden und Inflation groß waren, dachte ich: OK, jetzt oder nie.

      "Ich investiere mit jeder Kryptobezahlung."


      Wie läuft eine Bezahlung mit Kryptos ab?
      ICC:
      Ganz simpel! Natürlich benötigt man im ersten Schritt Kryptos. Hier gibt es ja nicht nur den Bitcoin, sondern viele unterschiedliche. Ich akzeptiere jede Art. Im zweiten Schritt brauche ich eine digitale Geldbörse – die Wallet. Diese funktioniert mit einer Handy-App. Die Bezahlung der Dienstleistung wird von Wallet zu Wallet versendet. Also der Kunde zahlt von seiner digitalen Geldbörse in meine ein. Der Überweisungsvorgang dauert ein bisschen. Und wenn er erfolgt ist, sehe ich das in meiner Wallet ein.

      imSalon möchte Ausbildung neu denken

      Ausbildung - ein Thema über das viel gekrübelt und gesprochen wird. Mitreden können alle, haben doch alle selbst eine Ausbildungszeit durchlebt. Ausbildung trifft uns immer in einer Zeit, in der wir jung sind, aber auch neugierig, suchend, erwartend, fordernd; in der Polepostion zum ganz Großen werden Weichen gestellt und das Feuer entfacht.
      Viele AusbilderInnen möchten genau das für ihre Azubis, werden aber zunehmend mit Ausbildungssystem und Politik, Generationendiskurs und Fragen der Wirtschaftlichkeit konfrontiert. Für uns haben sich Kolleginnen und Kollegen Zeit genommen, ihre ►Gedanken zur Ausbildungssituation in Deutschland mit euch zu teilen. 

      Es war ein SOS Aufruf für den Friseur. Denn wie so viele andere Menschen, die an Blutkrebs erkankt sind, benötigte Sebastian Böhm dringend StammzellenspenderInnen. ImSalon und die Branche teilten die Suche und riefen daszu auf, sich auf der Website DKMS.de als Stammzellenspender registrieren zu lassen. 

      Sebastian, der erneut an Leukämie erkrankt ist, glaubte fest daran dass es einen Spender für mich gibt und ich bald wieder schnell gesund werde!“.

      Herr Degen, die vierte Corona-Welle rollt durchs Land. Überall werden die Schutzbestimmungen verschärft. Wird es im März trotzdem eine TOP HAIR-Messe geben?

      Michael Degen: Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich die Branche im März endlich wieder in Düsseldorf zur TOP HAIR treffen kann – alle warten sehnsüchtig darauf. Wenn Sie auf die derzeit unsichere Lage verweisen, kann ich nur sagen: Wir haben in den vergangenen Monaten seit August sehr erfolgreich Messen durchgeführt. Der entscheidende Punkt war auch dort, weit im Vorfeld in unsicherer Lage die positive Entscheidung zur Durchführung zu treffen. Wir gehen auch jetzt davon aus, dass die pandemische Lage im März Messen und Ausstellungen erlaubt.  

      Aber mittlerweile sind „Groß-Veranstaltungen“ mit mehr als 5000 Teilnehmern verboten …

      Michael Degen: Die Corona-Schutzverordnung des Landes NRW unterscheidet ganz deutlich zwischen Freizeit-Veranstaltungen in den Bereichen Sport, Kultur und Brauchtum auf der einen Seite und Messen und Ausstellungen auf der anderen Seite. Hierbei wird unseren Fachmessen eindeutig ein Business-Charakter zugeschrieben. In der derzeit gültigen Fassung können Messen und Ausstellungen unter den für uns mittlerweile zur Routine gewordenen Bedingungen (3G, großzügige Flächenaufplanung, AHA-Regeln, Belüftungsanlagen in den Hallen etc.) durchgeführt werden.

      Gibt es weitere Sicherheitsmaßnahmen?

      Michael Degen: Natürlich! Tickets werden für die Messe im kommenden Jahr z. B. nur noch online verkauft, um Warteschlangen an den Eingängen und Serviceschaltern zu vermeiden. Außerdem haben wir damit ein Steuerungselement hinsichtlich der Anzahl der verkauften Tickets. Zudem herrscht in allen Innenräumen des Messegeländes weiterhin Maskenpflicht.

      Was viele interessiert – was gilt für die TOP HAIR: 2G oder 3G?

      Michael Degen: Auf der Grundlage der derzeitigen Corona-Schutzverordnung gilt für Fachmessen 3G – alle Aussteller und Besucher müssen geimpft, genesen oder getestet sein und dies am Eingang nachweisen. Auf dem Gelände der Messe Düsseldorf wird es dafür eigens ein offizielles, kostenpflichtiges Testzentrum geben. Möglicherweise werden die Vorgaben der Politik bis März auf 2G verändert werden. Das gilt dann selbstverständlich auch für die TOP HAIR (und jetzt schon in allen Messe-Restaurants). Wir appellieren allerdings ohnehin an alle, sich impfen zu lassen. Das schafft gerade auch für unsere Branche die bestmögliche Basis.

      Wird es auch im kommenden Jahr ein attraktives Rahmenprogramm geben?

      Eine TOP HAIR Messe ohne Shows und Workshops wäre keine TOP HAIR! Wir werden auch hier für ein entsprechendes Sicherheits- und Hygienekonzept sorgen, so dass alle das Programm genießen können. Lassen Sie sich überraschen!

       

      Wofür kann Salon eine Wurmkiste einsetzen?

      Ein Salon ist fast wie ein Haushalt, auch hier kommt einiges an alltäglichen organischen Abfällen zusammen, die womöglich gar nicht korrekt entsorgt werden. Dieses Problem ist mit den Würmern gelöst: Bietet man seinen KundInnen etwas zu trinken oder zu essen an, so kann man die Reste wie Kleingeschnittenes, Strukturiertes und feuchte Obst – und Gemüsereste, Teesäckchen, Obst und Gemüseschalen, Blätter (keine Nussblätter), Eierschalen, Kaffeesatz und Gemüsereste den Würmern zu fressen geben. Gibt es Produktverpackungen aus Biokunststoff und noch einige Haarreste der letzten zwei KundInnen, können diese ebenfalls in der Wurmkiste entsorgt werden. Über feuchte Pflanzenreste (je nach Zertifizierung) freuen sich die kleinen Würmchen genauso. Generell gilt: Trockenes Material wird nicht gefressen.  


      Ein Kommentar zur Ausbildungssituation von Achim Rothenbühler, J.7 company

      Ich habe ein großes Problem mit Kollegen, die nicht mehr ausbilden möchten, weil die jungen Leute ihnen „zu anstrengend“ sind, „keine gute Einstellung“ mehr haben und einen „Haufen Geld“ kosten. Leider sind das häufig auch die, die die besten Mitarbeiter haben möchten.

      „Ausbildung hat etwas mit sozialer Verantwortung zu tun.“

      Für mich ist es ok, dass, wenn alle in den Topf hineinschmeißen, sich auch alle bedienen dürfen. In dieser Beziehung bin ich „old school“, denn für mich gibt es noch so etwas wie einen Generationenvertrag. Aber viele Kollegen würden sich am liebsten ausschließlich „bedienen“ und das halte ich für kein soziales und gerechtes Konzept. Auch für mich stand mal jemand da und hat mich ausgebildet und glaubt mir, der hatte es nicht leicht! Nicht auszubilden ist daher für uns keine Option.

      Wenn ich Bewerber vor mir sitzen habe, ist für mich entscheidend, ob ich mir vorstellen kann, aus dieser Person in 2,5 Jahren einen Stylisten machen zu können. Ich sehe ihn zu keiner Zeit als Assistenten oder Putzkraft. Respektvoller Umgang mit dem Auszubildenden und Respekt vor dem Ziel, das ich persönliche mit demjenigen erreichen möchte, stehen für mich an erster Stelle.

      „Wir müssen akzeptieren, dass Ausbildung während der Arbeitszeit stattfindet.“

      Ausbildung ist ganz klar eine ernste Sache. Wir müssen akzeptieren, dass Ausbildung während der Arbeitszeit stattfindet und nicht wie früher in der Freizeit. Ich muss Trainer abstellen, die sich um den Auszubildenen kümmern - und zwar nicht nebenbei!

      Der Auszubildende muss auch merken, wieviel uns seine Ausbildung wert ist. Klar lässt sich ausrechnen, was diese Ausbildung den Betrieb kostet und wie oft der Auszubildende im Salon anwesend ist. Mein Ziel ist es, innerhalb von zweieinhalb Jahren einen gut ausgebildeten Stylisten in einen meiner Salons zu haben, von dem ich weiß, wie er oder sie arbeitet, was derjenige kann und der auch weiß, was wir uns erwarten.

      Was kostet mich ein Stylist, der neu bei uns anfängt? Was hat er mich gekostet, wenn ich nach einem halben Jahr merke, dass der/diejenige nicht zu uns passt? Wie viele Kunden hat er unzufrieden gemacht, Unruhe ins Team gebracht etc.? Es gibt nichts Besseres als Mitarbeiter selbst auszubilden und aufzubauen!

       


      Ein Kommentar zur Ausbildungssituation von Sascha Haseloff, Berlin

      „Lehrjahre sind keine Herrenjahre!“ Diesen Spruch haben viele KollegInnen meiner Generation und älter noch als Motivation gehört, um schwierige Situationen der eigenen Ausbildung zu überstehen. Jetzt gewinnt er an neuer oder selbiger Bedeutung, allerdings mit wechselnder Perspektive. Denn für uns als (ausbildende) Unternehmen heißt das: Durchhalten und weiterhin Energie in die Ausbildung und in unsere Auszubildenden stecken! Schließlich geht es um UNSERE Zukunft und die Zukunft UNSERES Handwerks!

      „Ausbildung muss sich lohnen und ein gutes Investment sein.“

      Natürlich ist es härter geworden, auszubilden. Die Situation in den Unternehmen hat sich geändert. Die Kosten für die Ausbildung haben sich deutlich erhöht, gleichzeitig haben sich aber die Präsenzzeiten der Auszubildenden im Salon, durch zusätzliche Berufsschultage verringert.

      Ausbildung ist aber zwingend notwendig, damit unser Handwerk eine Zukunft hat! Daher muss sich die Ausbildung für alle Beteiligten lohnen und ein unabdingbares Investment sein!
      Es muss uns gelingen, Perspektiven für junge Mitarbeiter zu schaffen. Wir müssen ihnen Verantwortung übertragen, die Ihnen Spaß macht. Schnelle Erfolgserlebnisse sind das, was junge Menschen brauchen und was Sie motiviert. Also muss unser Ziel sein, sie schnell in den Salonalltag zu integrieren und Ausbildungsinhalte zu modernisieren & zu digitalisieren.

      „Unser Ziel muss sein, Azubis schnell in den Salonalltag zu integrieren.“

      Gleichzeitig müssen wir Ausbildung für den Unternehmer wieder attraktiver gestalten und neue Wege gehen. Ein Beispiel zum Nachdenken & diskutieren gibt uns die Innung der Schornsteinfeger, dort zahlen Betriebe die nicht ausbilden eine Umlage, die dann den Betrieben die ausbilden zu Gute kommt…

      Lösungsansätze könnten sein:

      • Perspektiven für junge Mitarbeiter schaffen / Kreatives Arbeiten anbieten & im Salon fördern  z.B. saloninterne Wettbewerbe
      • Verantwortung übertragen, die Ihnen Spaß macht: z.B. Erstellen eines Saloninternen Social – Media Accounts oder aber Content für den Bestehenden kreieren (Themen, Fotos etc.)
      • Schnelle Erfolgserlebnisse durch schnelleres Integrieren in den Salonalltag, soll heißen, den Auszubildenden gemäß seiner Talente auch außerhalb der „normalen“ Ausbildungsrichtlinien, im Salon und damit am Kunden einzusetzen  
      • Talente entdecken und fördern / Color -, Cut-, Styling-, Make up,- Experten entwickeln und perspektivisch an das Unternehmen binden
      • Ausbildung im Salon modernisieren & flexibler gestalten:  z.B. durch Online Friseurseminare diese während der Arbeitszeit in Lehrläufen nutzen („auch lernen statt nur putzen“
         


      Ein Kommentar zur Situation in der Friseurbranche von Julia Eckert, Aachen:

      Wir sind mitten in einem rasanten Wandel, an Gewohntem festhalten wird die Entwicklung nicht beschleunigen. Aktuell „trennt sich die Spreu vom Weizen“ oder besser gesagt das festgefahrene Denken vom zukunftsorientierten Denken.

      Viele Unternehmer haben keine Lust, Nerven und/ oder Verständnis dafür „junge und verwöhnte“ Menschen auszubilden, die scheinbar eine zu „lockere Erziehung genossen haben“ und zu wenig „Respekt vor Autorität“ haben. Hinzu kommt, dass diese jungen Menschen mehr Geld für weniger Arbeit möchten, dass sie „bequem“ sind und ausschließlich das Leben genießen wollen.

      Doch nie waren Startups so willkommen und wichtig wie heute, wo beinahe alles neu gedacht und schnell gehandelt werden muss! Es arbeiten immer mehr Friseure für sich alleine. Durch die Pandemie gehen noch mehr Friseure in die Selbständigkeit - legal und zum Teil (vorerst) illegal. Werden diese Friseure noch ausbilden oder in Zukunft alle Ausbildungsbereiche abdecken können? Bis es sich eingependelt hat, arbeiten viele Friseure zunächst allein, später mit Assistenz und dann…?

      „Ich würde die Branche resetten und neu strukturieren.“

      Das wünsche ich mir für die Branche:
      Zuerst einmal resetten und neu strukturieren
      . Den Beruf in Bereiche unterteilen, wie es viele Berufe bereits getan haben.Ich vergleiche es gern mit dem Berufsbild des Arztes, hier hat sich eine Spezialisierung nach dem Studium durchgesetzt.

      Wie stelle ich mir das bei Friseuren vor?
      Warum nicht ein Friseur im Handwerk für die (Trend)Umsetzung und ein Friseur im naturwissenschaftlichen Bereich wie Biologie und Chemie? In allen Bereichen sind regelmäßige Weiterbildung und Fortbildung wie beispielsweise bei den Medizinern unabdingbar!
      Friseur ist eben nicht gleich Friseur - und das fällt auch den Kunden auf und erleichtert die Suche nach dem geeigneten Friseur – für die Kunden und für den angehenden Azubis, denn der hat auch seine Vorstellungen.

      Und was macht heute einen Meister im Salon aus?
      Meiner Meinung nach sollte ein Meister ein tiefes Wissen und Verständnis für das zeitlose Handwerk (nicht nur die erlernte Trendtechnik) UND für das Naturwissenschaftliche, sowie die BGW-Einordnung „für Gesundheit und Wohlfahrtspflege“ haben. Kein Salon dürfte ohne Meister geöffnet werden und sich gleichzeitig „Friseur“Salon nennen dürfen. Das ist so, als würde eine Arztpraxis nur mit ausführendem „Nebenpersonal“ ohne ärztliche Anwesenheit arbeiten.

      „Friseur“ als Bezeichnung muss geschützt sein.“

      Ein mobiler Friseur ohne Meistertitel sollte sich auch nicht „Friseur“ nennen dürfen, sondern „nur“ Stylist oder ähnliches. Genau das ist aber, was das Bild der Branche verzerrt. „Friseur“ als Bezeichnung muss sicher geschützt sein. Das finde ich gerade in Berufen, in denen es direkt um Menschen geht, sehr wichtig. Das würde ich mir wenigstens für den „Friseur Meister“ wünschen, weil das auch den Beruf und die Branche aufwerten könnte. Es wäre zudem gleichzeitig eine Lösung gegen „Meisterverkäufe“ für Billigfilialen. Denn viele solcher Salons bestehen ausschließlich aus antrainierten Quereinsteigern, und KEINEN Friseuren, geschweige denn den anwesenden Meistern.

      Möglichkeiten sehe ich, Bremser leider aber auch. Das beginnt mit Aussagen wie „Das geht nicht“. Wir können nicht in die Zukunft sehen, aber die nachfolgenden Generationen werden ihren Weg gehen und uns zeigen, wo es hingehen könnte. Diese Wege dürfen wir nicht blockieren.
       

      Inspiration fürs Schöne

      In der stressigen Weihnachtszeit kommen Blick und Wertschätzung für das Schöne der besinnlichen Zeit oft zu kurz. Wir rasen durch den Alltag, dann ist plötzlich Weihnachten und der Spuk vorbei. Die Aktion #xmasimSalon soll Inspiration geben und für einen kleinen Moment den Fokus auf die kleinen, besinnlichen Dinge lenken. Und im Alltag kann ein weihnachtlich dekoriertes Schaufenster schon mal für einen Augenblick verzaubern…

      Gesucht werden aber nicht nur opulente Schaufenster, jede ausgefallene Deko-Idee zählt. Ob selbst gebastelt, gemeinschaftlich erarbeitet oder von Profis installiert – wir freuen uns auf eure Inspirationen!


      Ein Kommentar zur Ausbildungssituation von Stefanie Cordes, Lars Cordes hairdesign academy in Berlin

      Wir sind sehr froh, dass wir auch in diesem Jahr aus mehr als 100 Bewerberinnen und Bewerbern aussuchen konnten. Wir haben 15 von Ihnen zum Ausbildungsstart September 2021 eingestellt und sind sehr zufrieden mit unserer Auswahl.

      „Die duale Ausbildung muss moderner und zeitgemäßer werden.“

      Wir sind fest davon überzeugt, dass die Aus- und Weiterbildung im Fokus bleiben muss, damit wir nicht nur über mangelnde Fachkräfte jammern, sondern aktiv bleiben, etwas an dem Zustand zu ändern. Die duale Ausbildung muss moderner und zeitgemäßer werden. Der Lernstoff entspricht zum Teil dem meiner Ausbildung von vor 20 Jahren!

      „Vielleicht könnten Berufsschulen ihre Konzepte, auch in Bezug auf Azubis mit Migrationshintergrund anpassen.“

      Aus unserer Sicht als Unternehmen mit 10 Salons und einer Academy könnte das duale Ausbildungssystem praxisorientierter und themenorientierter sein.

      Vielleicht könnten Berufsschulen ihre Konzepte auch in Bezug auf Azubis mit Migrationshintergrund besser anpassen. Von unseren 15 Trainee´s im ersten Lehrjahr haben 8 einen Migrationshintergrund. Das erfordert manchmal Geduld und Ruhe, aber wenn wir sie richtig abholen und die Zeit investieren, merken wir schnell den Lernerfolg.

      Egal ob mit oder ohne Academy, man sollte sich vorher einen Plan erstellen, wie man die Ausbildung angehen will und wann man welche Ausbildungsschritte erreicht haben möchte.
       

      3 Monate Basisausbildung, das ist unser Ansatz

      Die ersten drei Monate der Ausbildung sind die Trainees, wie wir die Auszubildenden nennen, in unsere Academy und werden neben den zwei Berufsschultagen, an drei Tagen in der Woche von uns auf den Salonalltag vorbereitet.

      • Jeden Freitag schreiben wir einen Wochentest, um zu prüfen ob alle vermittelten Themen auch richtig angekommen sind.
      • Am Ende des Monats gibt es eine Challenge. So trainieren wir für die Prüfung, mit dem Lampenfieber umzugehen.
      • Außerdem versuchen wir neben dem zu vermittelnden Stoff, auch immer der Kreativität freien Lauf zu lassen.
      • Dann dürfen die Trainees selbstständig und mit eigenen Ideen, Frisuren entwerfen.
      • Im zweiten und dritten Lehrjahr sind die Trainees dann noch einen Tag in der Woche in der Academy, da wir dort die Zeit und Ruhe haben, neue Dinge zu vermitteln oder einfach nur für die Prüfung zu üben.
      • Während der Ausbildungszeit steht unseren Trainees ein Werkzeugkoffer mit Basic Werkzeug zur Verfügung, sodass sie sich Ihr eigenes persönliches Profiwerkzeug nach und nach, im Rahmen Ihrer Möglichkeiten anschaffen können.
      •  Bewerber im zweiten und dritten Lehrjahr (wir nennen Sie Quereinsteiger) werden durch Empfehlungen unserer Trainees oder der Berufsschullehrer an uns vermittelt. Wir halten engen Kontakt zur Berufsschule und dem Lehrerkollegium.
      • Neben dem allgemeinen Ausbildungsstoff unterstützen wir die Trainees auch bei schulischen und privaten Problemen, wenn nötig.
         


      Ein Kommentar zur Ausbildungssituation von Beatrice Naumann, Berlin


      Ein Kommentar zur Ausbildungssituation von Jutta Gsell, Bad Mergentheim

      Eine Frage, die mich schon lange beschäftigt, ist, wie es HEUTE möglich ist, junge Menschen für den Beruf Friseur zu begeistern? 

      Eigentlich geht es unserer Branche doch gut… SCHÖNHEIT und AUSSEHEN ist ein wichtiger Faktor im Leben der Menschen, der Weg dorthin ist sehr gefragt. Das zeigen uns die vielen, vielen YouTube Tutorials, auf denen man sehen kann, wie Haare gestylt werden. Diese werden zu Tausenden aufgerufen.
      Warum aber schaffen wir es nicht, genau dieses Wissen, wie Looks gestaltet werden, als (unseren) Beruf entsprechend zu verpacken? Wobei ich auch leider immer wieder feststellen muss, dass nicht alle Friseure dieses „LOOK MACHEN“ wirklich können - mit ALLEM was dazu gehört!

      „In den Berufsschulen vermisse ich praktisches, modernes Arbeiten.“

      Die Berufsschulen sind für mich ein ganz schwieriges Thema.
      In den Berufsschulen vermisse ich praktisches, modernes Arbeiten. Na klar, gehören die Wasserwelle und die Dauerwelle immer noch zu unserem handwerklichen Können! Die sind aber nicht der Grund, Friseur:in zu werden.

      Als ich mich für diesen großartigen Beruf entschieden habe, wollte ich kreativ sein, ich wollte - und will bis heute - die Welt immer noch ein bisschen SCHÖNER machen. Das Highlight für mich immer noch, wenn die Kundin oder der Kunde fertig sind - dieser Blick in den Spiegel, mit diesem Lächeln – einfach mein Hochgefühl!!!

      Ich würde Ausbildung gerne NEU-DENKEN!
      Zuerst ganz viel Spaß und Neugier wecken und diese Großartigkeit, was wir mit unseren Händen schaffen können, hervorheben. Und aufzeigen, was uns dabei unterstützt und der Kundin es leicht macht, toll auszusehen.

      „Geld ist nicht das, was uns mehr Auszubildende beschert.“

      Wir sollten JUNG denken oder junge Menschen fragen, wie sie sich Ausbildung wünschen und dies mit unserem großen Erfahrungsschatz paaren. Damit würden wir bestimmt viel bewegen.
      Geld allein ist nicht das, was uns mehr Auszubildende beschert. Wir können die jungen Leute mit Schönheit „ködern“ – und das sollten wir in den Vordergrund stellen. Denn wir Friseur:innen haben Spannenderes zu bieten, als viele andere Handwerke!
       


      Ein Kommentar zur Ausbildungssituation von Gerrite Habenei, München

      Erhältst du bei der Bezahlung Kryptowährung oder Euro?
      ICC:
      Ich werde bei diesem Ablauf in Kryptowährung bezahlt und ich wechsle nicht in Euros um. Denn ich habe mir vorgenommen: Jede Krypto-Bezahlung von einem Kunden zahle ich aus meiner eigenen Tasche in Euros ein. Ich investiere dieses Geld.


      Ein Kommentar zur Ausbildungssituation von Volker Andres, Mutterstadt, RLP
       

      Nun verkündete Sebastian gestern folgendes in seinem Instagram Post: 

      Urban Wormbag im Friseursalon
      Der Urban Worm Bag eignet sich hervorragend für einen Friseursalon | ©wurmkiste.at

      Welche Wurmkiste käme für einen Salon in Frage?

      Julia Andlinger von wurmkiste.at empfiehlt die Familienwurmkiste oder den Wormbag.

      Würmer fressen Haare?

      Haare brauchen grundsätzlich 4-6 Monate, bis sie in der Wurmkiste verdaut sind. Wurmkisten-Expertin Julia Andlinger empfiehlt, dass Haare nicht mehr als 20% des Volumens der Gesamtfuttermenge ausmachen sollten: „Wie hoch der Anteil dann tatsächlich sein kann, kommt vor allem auf die Handhabung der Kiste insgesamt an. Wenn das übrige Futter klein geschnitten ist, die Feuchtigkeit in der Kiste passt, etc. dann geht sich dort sicherlich eine größere Menge aus. Das muss man dann individuell beobachten und Erfahrungen sammeln.“ Zero Waste Salon Inhaberin  ►Juliette Beke entsorgt Haarabfälle ebenfalls in ihrer Wurmkiste: „Konventionell frisch gefärbte Haare würde ich jetzt nicht hineingeben. Aber das ist bei mir ja auch kein Thema, da ich ausschlißlich  mit Naturhaarfarben arbeite.“

      So kannst du gewinnen

      Schick‘ uns das Bild deiner liebsten X-Mas Salon-Deko an  ►  xmas@imsalon.atund  beschreibe kurz, was Deine Deko so besonders macht. Vielleicht ein Motto a la „X-Mas in New York“ oder das Ergebnis von besonders toller Team-Work? Wir freuen uns auf alle weihnachtlichen Geschichten und Fotos - und die schönsten Dekorationen werden von einer internen Jury prämiert. Einsendeschluss ist der 13.12.2021.

       

      Ich persönlich bin im Moment etwas desillusioniert, was die Ausbildung betrifft. Ich komme mit der derzeitigen Einstellung der nachrückenden jungen Menschen nicht ganz so gut zurecht:

      "Lernen und Üben ist etwas für andere und ich brauche als Erstes eine gute „Work-Life-Balance!"
      "Ich weiß noch nicht, ob ich das nach der Ausbildung noch weiter machen möchte, vielleicht findet sich auch noch etwas Besseres!"

      „Ausbildung wird immer teurer, die Leistungsbereitschaft nimmt ab.“

      Das sind die Kernaussagen, die ich im Moment erlebe. Ich hoffe, dass es meinen KollegInnen besser geht. Fakt ist, es muss auf jeden Fall umgedacht werden.

      Die Ausbildung ist für mich als Unternehmerin zu teuer und steht in keinem Verhältnis zur Lernbereitschaft und zur fehlenden Konstanz nach Beendigung der Ausbildung. Mit anderen Worten schmeiße ich Geld aus dem Fenster, wenn ich RICHTIG ausbilden möchte und habe keine Garantie, dass sich der ausgebildete Mitarbeiter an das Unternehmen bindet. Dieses unternehmerische Wagnis ist nicht mein Ding! Dafür waren die Einschnitte durch Corona zu signifikant, was die Kapitaldecke betrifft.

      Progressiv gedacht, könnte ich mir eher vorstellen, Ausbildung anzubieten, für die ich bezahlt werde. Dann hat sie vielleicht auch wieder einen Wert. Es herrscht der unterschwellige Anspruchsgedanke vor, alles zu bekommen und es gerichtet zu bekommen. Dadurch entsteht ein Wertigkeitsverlust!

      Der in Berlin zusätzlich hinzugekommene weitere Schultag (jetzt 2 Tage pro Woche) macht die betriebswirtschaftliche Rechnung nicht leichter bei den deutlich höheren Ausbildungstarifen - und das für wenig Bereitschaft und eine verschobene Grundeinstellung.

      „Ein reiner Ausbildungssalon mit Low-Budget (…) wäre ein interessantes Szenario.“

      Es scheint eben auch hier alles im Wandel zu sein und verlangt einmal mehr dem Unternehmer Flexibilität ab. Ein reiner Ausbildungssalon, zu dem KundInnen bewusst gehen, um sich von Auszubildenden betreuen zu lassen, mit Low-Budget-Hintergrund und dem Wissen, dass das Ergebnis vielleicht nicht ganz so perfekt ist, wäre auch ein interessantes Szenario.

      Die jungen Menschen wollen ins Tun kommen und nicht lange die Schulbank drücken, wollen Learning by doing – hier, jetzt und sofort! Sie wollen kreieren, sich ausprobieren - ohne schlechtes Gewissen und ohne Konsequenzen tragen zu müssen. Was sich hier für eine Plattform entwickeln lässt, ist für mich noch gänzlich offen und wirklichen Ideenreichtum sehe ich auch nicht in der Branche. Leider.

      Um Ausbildung und Zukunft des Handwerks zu sichern, sollten sich Unternehmer, Berufsschulen, Industrie und Politik zusammentun und ein neues Konzept entwickeln. Das würde mich freuen.

      Und was denken andere Kollegen über die Nachwuchssituation?

      HIER könnt ihr stöbern: ►Ausbildung NEU denken - Ansätze aus der Branche!

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      Ausbildung ist ein wichtiges Thema und ich denke, ausbilden sollten ausschließlich Friseure bzw. Friseurunternehmen, die sich die dafür Zeit nehmen können. Solche, die in der Lage sind, den Auszubildenden einen Trainer zur Seite zu stellen. Und das für mindestens 6 Wochen am Stück. Diese Kolleginnen und Kollegen, die für „andere“ ausbilden, sollten aber finanziell unterstützt werden.

      Ich bin auch für eine staatliche Unterstützung unserer Auszubildenden z.B. in Form eines Bafögs, das sie nach der Ausbildung zurückzahlen. Wir Friseure gleichen das später über die höheren Gehälter der jungen Mitarbeiter wieder aus - ich denke hier an 18 Euro aufwärts.

      „Die Friseurausbildung der Zukunft würde ich wie ein Studium ansetzen.“

      Es wäre zeitgemäßer, die Ausbildung auf 2 Jahre zu verkürzen, dafür aber intensiver zu lehren. Theorie am Vormittag, nachmittags Praxis. Die Friseurausbildung der Zukunft würde ich eher wie ein Studium ansetzen, wie Colleges. Schon über die Berufsschulen, aber separate Trainer für moderne und zeitgemäße Techniken einstellen, vielleicht in Kooperation mit großen Firmen oder der Industrie. Die Berufsschulen leisten in meinen Augen fachlich gutes Handwerk, sollten aber moderner konzeptioniert werden. Das alles würde der Branche Mehrwert bringen.

      „Berufsschulen leisten fachlich gutes Handwerk, sollten aber moderner konzeptioniert werden.“

      Wir Friseure sind kreativ und bei Bühnen- und Fotoarbeiten besonders wild. Aber im Alltäglichen geht es heute schlichtweg um die Dienstleistung, in der wir Ansprüche immer genauer erfüllen müssen. Der Kunde von heute weiß selber sehr genau, was er mag und will und ist gut informiert. Den Weg zum Ziel müssen natürlich wir kennen und können! Ich persönlich mag das sehr gerne und äußere ehrlich meine Meinung oder gestehe auch einmal ein, wenn andere Kollegen manches fachlich besser können. Denn letztlich ist der Kundenwunsch das, was zählt. Das ist für mich Professionalität.

      Natürlich muss das alles leistbar sein, aber dafür bezahlen uns die Kunden, die immer anspruchsvoller werden, gutes Geld. Deshalb kann das Friseurgehalt steigen, denn die 12 Euro sind da das absolute Minimum.

      „Ich bilde nicht mehr aus, weil Lehrlinge unflexibel sind.“

      Ich hatte im letzten Jahr noch einen Azubi, aber schon seit 10 Jahren setze ich auf zwei Assistenten, die anfangs ungelernt waren und mittlerweile mehr als gut einsetzbar sind - und das immer, wenn ich sie brauche und nicht, wann es die Schule oder der Innungskurs erlauben.

      Eine meiner Assistentinnen macht einfache Tätigkeiten wie sauber machen und Haarwäsche zu einem Stundenlohn von 12,50 Euro. Die andere zusätzlich Rezeption, Kasse und Farbe, allerdings keine Strähnen(!), für 18 Euro pro Stunde. Für alle die denken, es ginge um eine kostengünstige Alternative – nein, es geht um die Flexibilität! Für mich als One Man Show macht das einfach mehr Sinn.

      Heute gibt es zwei Arten von Azubis:
      Extrem strebsam, immer pünktlich, selten krank, fleißig, selbstmotiviert und interessiert. Das macht natürlich Spaß und fordert einen als Chef!
      Und dann die anderen: „Ich lebe heute!“, „Es gibt Regeln und Gesetze, an die der Chef sich zu halten hat!“, „Ich wäre gern erfolgreich - geht das auch mit Work-Life-Balance?“

      JA…. ich war auch mal jung und habe meine Ausbilder auf Trapp gehalten. Feiern und die Nächte durchmachen waren auch meine Themen…. Aber ich war immer zuverlässig und bereit, etwas extra fürs Geschäft zu tun. Das hatte etwas damit zu tun, dass es damals mehr Lehrlinge als Jobs gab. Man musste da einfach durch, sonst war man raus. Das ist heute ganz anders.

      „Heute noch ausbilden? (…) Wenn die Leistung passen würde, wäre es interessant.“

      Würde ich selbst heute noch ausbilden wollen?
      Wenn die Leistung in der Ausbildung passen würde, vielleicht, aber ich denke eher nicht. Sehr viel Zeit, sehr viel Einsatz und nach der Ausbildung geht es auf die Reise, was ich auch ganz normal finde!

      Auch das Thema Kündbarkeit ist ein wichtiges. Wenn es mit einem Auszubildenden nicht passt, dann möchte ich ihn auch kündigen dürfen, so wie er mir jederzeit kündigen kann.

      Deswegen habe ich den Ausweg gewählt: "Wenn man etwas anlegt, muss man es nicht versteuern."

      Wie versteuert man eine Crypto Cut? Bzw. was sagt deine Steuerberaterin dazu?
      ICC:
      Ich habe das mit meiner Steuerberaterin besprochen und sie war anfangs überfordert. Der Prozess hat dann etwas gedauert, bis ich die Formel gefunden habe. Deswegen habe ich diesen Ausweg gewählt: Wenn man etwas anlegt, muss man es nicht versteuern.

      Und wie machst du das mit der Registrierkassa?
      ICC:
      Man muss sich das so vorstellen: Jedes Mal, wenn ein Kunde mit Krypto zahlt und die Rechnung macht 50 Euro aus, stelle ich eine Bar-Rechnung von 50 Euro aus. Ich bezahle diese 50 Euro bar aus meiner Tasche. Der Kunde überweist mir aber vorher den Wert in Bitcoins.

      Hast du deine Preisliste an die Kryptowährung angepasst?
      ICC:
      Leider geht das nicht, weil die Währung großen Schwankungen unterliegt. Man kann aber online ganz einfach nachsehen, wie der aktuelle Kurs ist. Bei der Bezahlung öffne ich die App und sehe mir den Kurs an und rechne den jeweiligen Coin um. Das zeige ich dem Kunden und der überweist mir über einen QR Code die Summe.

      Wie oft wird das Angebot genutzt?
      ICC:
      Tatsächlich immer mehr. Als der Preis z.B. von Bitcoin sehr stabil war, wurde die Bezahlung gut angenommen. Durch den Hype in den Medien ist es mehr geworden. So sind es 3-4 Kunden monatlich. Meine Erfahrung ist, wenn der Wert von Bitcoin steigt, zahlen die Leute lieber mit Kryptowährung. Denn sie haben das Gefühl, sie haben Profit gemacht und deswegen können sie Geld ausgeben.

      Ich beschäftige mich schon seit längerem mit dem Thema Ausbildung und Kosten, aber auch ich bin desillusioniert, was die Situation betrifft.

      Im Normalfall haben wir in unseren Salons jedes Jahr einen Auszubildenden. Eine Ausbildung kostet über die 3 Jahre hinweg ca. 35.000 -40.000 Euro; Lohn plus Sozialabgaben, Handwerkskammer und Arbeitsmaterialien ect.. Geblieben sind mir in den letzten Jahren kein einziger Azubi. Diejenigen, die beendet haben, sind abgewandert und in andere Arbeitsbereiche gewechselt und die anderen haben für Bauchweh und Frustration gesorgt.

      Mein Ansatz zu den Kosten ist einer, für den es den Druck auf die Politik benötigt:

      Warum muss man für Auszubildende Sozialausgaben entrichten? Die Ausbildung ist rechtlich dem Studium gleichgestellt. Schüler und Studenten sind bis zum 25. Lebensjahr bei den Eltern mitversichert. Warum muss ein Azubi - ich rede jetzt von Handwerks-Azubis mit einem monatlichen Gehalt von unter 1000 Euro und nicht von den Industrie-Azubis mit 1300 Euro oder mehr - seine Kranken-, Renten-, Arbeitslosenversicherung ect. selbst bezahlen?


      „Die Freistellung von den Sozialabgaben könnte eine Win-Win-Situation sein.“

      Hier könnte durch eine Freistellung für alle Seiten eine Win-Win-Situation entstehen:

      1. Mehr Netto für den Auszubildenden
      2. Weniger Kosten und Bürokratie für den Ausbildungsbetrieb
      3. Kranken- und Sozialversicherungsträger würden durch die Ersparnis der Verwaltungskosten Geld einsparen. Denn diese liegen höher, als der Ertrag (Ich habe das mit einem Versicherungsfachwirt recherchiert und berechnet). Das bedeutet, sie würden Geld einsparen, wenn sie die geringen Beiträge nicht verwalten müssten.

      Ich habe vor ca. zwei Jahren ein Memo erarbeitet und dieses bei der HWK Rheinland-Pfalz eingereicht und erörtert. Riesen Erstaunen und Zustimmung! Doch dann kam nichts mehr von der HWK. Ich habe das Memo an verschieden Bundestagsmitglieder gesendet - keine einzige Rückmeldung!

      Ich habe das Ganze bei einem Besuch im Wirtschaftsministerium in Berlin vorgebracht, nach kurzer Diskussion wurde die Veranstaltung vom Diskussionsleiter mangels Gegenargumente abgebrochen.

      „Betriebe, die von der Ausbildung profitieren, sollten sich an den Kosten beteiligen.“

      Ein anderer Ansatz wäre, dass diejenigen Betriebe, die durch die Ausbildung der Handwerksbetriebe profitieren und im kausalen Zusammenhang dann höhere Gehälter bezahlen können, sich an den Azubi Kosten beteiligen. Ich sehe hier vor allem den Friseurhandel, der den Betrieben gute Mitarbeiter abwirbt, in erster Reihe. Aber ganz wichtig auch die anderen Branchen z.B. Internetriesen und Retailer. Hier sollten für jeden berufsfremden, neuen Mitarbeiter an den Ausbildungsbetrieb eine Art Ablöse oder Ausbildungserstattung bezahlt werden.

      Leider ist die Friseurbranche so schwach aufgestellt und untereinander gespalten. HWK und Innung sind meines Erachtens zumindest fragwürdig, ebenso wie die Vorstellungen der zuständigen Gewerkschaft ver.di. Ich möchte nur die Mindestlohndiskussion anführen, die für extreme Mehreinnahmen des Staates sorgt, aber nur in kleinster Weise bei den Mitarbeitern ankommt. Insbesondere meine ich die in Teilzeit Angestellten oder jene, die sich in Steuerklasse 5 befinden.

      Es lohnt sich immer an Wunder zu glauben …
      Meine lieben Freunde, Follower, Fans… Familie
      Heute nun endlich kam die erlösende Nachricht …
      ❤️ICH HABE EINEN GEEIGNETEN SPENDER GEFUNDEN❤️
      Ich darf weiterleben! Ihr könnt euch nicht vorstellen wie unfassbar glücklich ich bin!!!!
      Ich möchte allen Danken die in den letzten Wochen mit mir zusammen Himmel und Erde in Bewegung gesetzt haben, die Menschen zu animieren sich registrieren zu lassen, mit eurer aller Hilfe werden Leben von so vielen Menschen gerettet - und nun meines auch.
      Und genau an diesem Punkt heißt es weitermachen… JETZT ERST RECHT !
      Bleibt dran! Verteilt weiter fleißig an alle euren Wunsch - das sich soviel Menschen wie nur möglich bei der @dkms_de registrieren lassen… nur so können Leben gerettet werden …
      Und jetzt geht es weiter … auf mich wartet eine intensive Zeit, mit viel Energie und Kraftaufwand … die Transplantation wird nocheinmal ein harter Weg ..
      Mein Leben ist bereit … Ich bin bereit …
      Sebastian ❤️

      Können auch chemische Produkte dort entsorgt werden oder gilt nur organisch?

      Mit chemisch behandelten Lebensmitteln/ Produkten sollten die Würmer eher nicht konfrontiert werden. Zwar reichern die Würmer in ihrem Körper bis zu 50-mal höhere Konzentrationen an Giften an, als in der Umgebung vorhanden ist, quasi vergiften sie sich selbst, um unsere Umwelt sauber zu bekommen.

      Naturprodukte sind dementsprechend von Vorteil. Bleibt davon mal etwas über, so können die Reste an die Würmer verfüttert werden. Auch wenn das Material der Verpackung aus Biokunststoff ist, eignet sich dieses ausgezeichnet für den eigenen Komposthaufen.

      Stört die Wurmkiste?

      Grundsätzlich positiv, die Wurmkiste riecht nicht. Wenn man sich mit dem Gedanken anfreunden kann auf "Würmern" zu sitzen kann man die Kiste im Salon als Sitzgelegenheit (es gibt Kisten mit Polstern) nutzen. Auch können die Würmer nicht aus der Kiste heraus kriechen, da hilft eine Matte, die auf der Erde platziert wird.

      Es ist darauf zu achten, wo die Kiste platziert wird. Die Würmer mögen keine Hitze – direkt am Südfenster wäre daher ungünstig. Es sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass die Kiste immer gut angefeuchtet ist.

      Wer einen kleinen Hof/ Terrasse/ Balkon zur Verfügung hat, kann die Wurmkiste auch gerne das ganze Jahr draußen platzieren. Wichtig ist nur, dass die Kiste nicht in der prallen Sonne oder im Regen steht. Im Winter arbeiten die Würmer aufgrund der niedrigeren Temperaturen langsamer.  

      Ein kleiner Beitrag für uns, ein großer für die Umwelt…

      Über 90% der verkauften Wurmkisten sind in Betrieb. So werden ca. 500 Tonnen Biomüll, Haare, Papier, etc. in feinsten Wurmhumus umgesetzt. Ist die Wurmkiste erst mal geliefert und im Salon angekommen, ist danach kein zusätzlicher Transport nötig und es werden keine weiteren Ressourcen verschwendet. Die Würmer nehmen die ganze Arbeit auf sich, helfen uns unseren Müll zu entsorgen und stellen dabei auch noch sehr gute Erde her! Umweltbewusstes Müllentsorgen!

      Gemeinsam möchten wir neue und zeitgemäße Ansätze diskutieren, Ausbildung neu konzipieren und erforderliche Wege ebnen. Wollt ihr euere Ideen mit uns teilen? Dann schreibt uns: ​​​​katja@imSalon.de

       

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      Und was denken andere Kollegen über die Nachwuchssituation?

      HIER könnt ihr stöbern: ►Ausbildung NEU denken - Ansätze aus der Branche!


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      Fallen beim Bezahlen Zusatzkosten für KundInnen an?
      ICC:
      Ja, je nachdem, mit welchem Coin man bezahlen will, fallen Transaktionskosten an. Das reicht von ein paar Cent bis in den einstelligen Eurobereich.

      Wie bezahlst du deine MitarbeiterInnen?
      ICC:
      Ich habe drei Mitarbeiter und diese bekommen ganz normal ihren Lohn. Die Summe, die in Kryptowährung gezahlt wurde, lege ich aus meiner eigenen Tasche in die Kassa. Aber das ist es mir wert. Ich bin kein Mensch, der jetzt groß leben will. Ich denke an morgen und das digitale Zeitalter.

      "Ich glaube auch, dass Bitcoins den Platz von Gold einnehmen werden. ... Es ist null Marketing! Ich glaube an diese Währung ..."

      Hand aufs Herz: Ist das eine reine Marketing-Offensive?
      ICC:
      Es ist null Marketing! Ich glaube daran, dass der Kryptowert immer mehr steigen wird. Ich glaube auch, dass Bitcoins den Platz von Gold einnehmen werden. Momentan liegt der Kurs für einen Bitcoin bei fast 60.000 Euro. Ich glaube an diese Währung und ich informiere mich sehr intensiv darüber. Die Entwicklung von Kryptowährung seit 2017 bis jetzt ist eine wahnsinnig gute. Das gibt mir die Sicherheit, dass ich hier investiere! Man kann sich das vorstellen, wie ein Sparbuch, auf das ich erst in naher Zukunft zurückgreifen möchte. Dann muss ich das Ganze aber gesetzlich versteuern.

      Ist dieses Zahlungsmittel für UnternehmerInnen sicher?
      ICC:
       Es ist sehr sicher. So sicher, wenn man seine Zugangsdaten verlieren sollte und nicht mehr reinkommt, ist es unmöglich, dass irgendjemand auf das Vermögen zugreifen kann. Deswegen darf man die Zugangscodes niemals vergessen!
      Aber jeder Unternehmer muss das selbst entscheiden, ob er diesen Schritt wagt. Ich möchte niemanden dazu überreden. Man muss sich selbst davon überzeugen.


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      Teilnahmebedingungen

      1. Allgemeines

      1.1 Das Gewinnspiel wird veranstaltet von Im Salon Verlags GmbH, Rilkeplatz 1/Top 31, A- 1040 Wien.

      1.2 Teilnahmeschluss ist am 13. Dezember 2021, 23:59 Uhr

      1.3 Die Teilnahme ist kostenlos und nicht an eine Kaufverpflichtung gekoppelt.

      1.4 Das Gewinnspiel wird von Im Salon Verlags GmbH organisiert. Empfänger der bereitgestellten Informationen ist Im Salon Verlags GmbH

      2. Teilnahme

      2.1 Teilnahmeberechtigt sind natürliche Personen mit Wohnsitz in DEUTSCHLAND ab 18 Jahren.

      2.2 Es darf nur einmal pro Person teilgenommen werden.

      2.3. Die TeilnehmerInnen müssen über eine gültige E-Mail Adresse verfügen, um sie über den Gewinn informieren zu können.

      3. Gewinnspielaufgabe

      3.1 Für eine Teilnahme am Gewinnspiel muss der/die TeilnehmerIn die oben beschriebene Aufgabe erfüllen

      3.2 Es wird keine Haftung für Einsendungen übernommen, die aus technischen Gründen nicht geliefert oder verspätet oder beschädigt wurden.

      4. Ermittlung der Gewinner

      4.1 Der/die GewinnerIn wird nach Teilnahmeschluss in nicht öffentlicher Auslosung der Einsendungen ermittelt.

      4.2 Wenn der/die GewinnerIn nicht verfügbar ist oder nicht mit üblichen Maßnahmen kontaktiert werden kann, wird ein/e alternative/r GewinnerIn ausgewählt. Reagiert der/die GewinnerIn binnen 7 Tagen nicht auf die Benachrichtigung durch Im Salon Verlags GmbH, wird ein/e neue/r GewinnerIn ermittelt.

      4.3 Der/die GewinnerIn wird per E-Mail an die übermittelte E-Mail Adresse benachrichtigt.

      5. Preis

      5.1 Verlost werden insgesamt 6 Gesundheitsmatten von Mirplay. Eine Matte hat den Wert von jeweils 100 EUR.

      5.2 Barablöse oder Alternativen zum angebotenen Gewinn sind nicht möglich. Der Gewinn ist nicht übertragbar.

      5.3 Im Fall, dass der beworbene Preis nicht verfügbar ist, behält sich Im Salon Verlags GmbH das Recht vor, nach freiem Ermessen einen alternativen Gewinn von gleichem oder größerem Wert bereitzustellen. Im Salon Verlags GmbH behält sich das Recht vor, das Gewinnspiel nach freiem Ermessen zurückzuziehen, abzuändern oder vorübergehend auszusetzen, unter der Voraussetzung dieses Recht nicht unangemessen auszuüben.

      6. Datenschutz

      6.1 Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt sich der/die TeilnehmerIn ausdrücklich damit einverstanden, dass Im Salon Verlags GmbH seine/ihre personenbezogenen Daten für die Zwecke der Durchführung des Gewinnspiels und der Gewinnabwicklung erfasst, speichert und nutzt und hierfür, sofern erforderlich, an Dritte weiterleitet.

      6.2 Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen hat jede/r TeilnehmerIn Anspruch auf Zugang zu seinen/ihren Daten sowie das Recht, diese berichtigen, sperren oder löschen zu lassen. Zur Ausübung dieser Rechte kann ein E-Mail an info@imSalon.at gesendet werden. Durch Widerruf der Einwilligung tritt der/die TeilnehmerIn von der Teilnahme am Gewinnspiel zurück.

      7. Haftungsbeschränkung

      7.1 Im Salon Verlags GmbH behält sich das Recht vor, dieses Gewinnspiel bei unvorhergesehenen Umständen außerhalb ihrer zumutbaren Kontrolle zurückzuziehen oder abzuändern - ohne Haftung gegenüber den TeilnehmerInnen, dem oder der GewinnerIn oder dritten Parteien.

      7.2 Im Salon Verlags GmbH übernimmt keine Haftung für die Handlungen oder Versäumnisse Dritter.

      7.3 Im Salon Verlags GmbH haftet für Schadenersatz - gleich aus welchem Rechtsgrund - nur bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit.

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      Hast du Tipps für UnternehmerInnen, die die Bezahlung mit Kryptowährung einführen möchten?
      ICC: 
      Man sollte schon die Technologie dahinter verstehen. Wenn man gewisse Fehler macht, kann das schwere Folgen haben. Man muss sich dessen schon bewusst sein, was man hier tut. Unternehmen sollten sich professionelle Beratung und Hilfe holen und dann erst als Zahlungsmethode anbieten, weil es ein sehr komplexes Thema ist. Und niemals die Zugangsdaten vergessen!

      Vielen Dank für das spannende Interview und alles Gute für die Zukunft!

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      Praxisbeispiel:

      Bezahlung mit Kryptowährungen (z.B. Bitcoins) im Stay Sharp Barber Shop

      • Friseur erbringt Dienstleistung für 50 Euro
      • Friseur bittet KundIn Kryptowährung im Wert von 50 Euro auf private, digitale Geldbörse (Wallet)  zu überweisen
      • Nach erfolgreicher Überweisung nimmt Friseur 50 Euro in bar aus privater physischer Geldbörse und zahlt in die Registrierkasse diese 50 Euro ein
      • Friseur stellt Barbeleg für KundIn im Wert von 50 Euro aus und übergibt diesen dem/r KundIn

      Das Kryptokonto ist privat und nicht das Kryptokonto des Unternehmens.
      Für die Versteuerung der eingezahlten 50 Euro in Kryptowährung ist der Friseur bei Entnahme der Summe von seinem Kryptokonto selbst verantwortlich. 


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      Julia Kaya macht sich in den Sozialen Netzwerken Luft. Die Absurdität der Richtlinien zu Film, TV und Fashionweek, imSalon.de berichtete, findet sie anmaßend und stellt sich die Frage: Was wäre, wenn sich jeder seine Welt, so zurechtbasteln würde, wie so mancheiner in der Politik. Denn Schlupflöcher gibt es ja offenbar viele, man muss diese nur zu interpretieren wissen.

      Kommentar Julia Kaya

      Danke für diese Aufklärung  imSalon.de 'Warum ist das Frisieren von Politikern, Moderatoren und Co. erlaubt?'

      Nochmal in meinen Worten und bitte um Aufklärung, wenn ich das falsch verstehe: 

      Also ein privater Stylist oder Angestellter für TV oder Fotograf ist erlaubt, weil er nicht pro Kunde gebucht und bezahlt wird. So als würden wir uns im Salon gegenseitig die Haare machen, weil wir weiterhin auf Social Media unsere optische Arbeit präsentieren/ bewerben. Denn das Personal zahlt kein Geld. Wir dürfen auch Modenschau mit ausgewählten Modellen im Salon veranstalten wenn wir es für unsere Kunden online übertragen. Also alles intern und es fließen keine Gelder als Kunde.

      Maskenbildner dürfen keine Friseurdienstleistugnen anbieten!!! aber wenn die um eine „kostenlose“ Haarfarbe oder Haarschnitt gebeten werden, dann hat der Maskenbildner zufällig seine Chemikalien und Schneideutensilien dabei. Also bei den Sportlern ist da auch scheinbar zufällig ein Mitspieler oder Trainer, der Haare scheiden kann.

      So wie es da steht, ist es möglich ein Scheinchen oder mehr als steuerfreies „Trinkgeld“ (kein Schwarzgeld) zuzustecken und schon ist es legal. Die Pandemie ist in dem Moment wegbezahlt.

      Ich glaube ab sofort veranstalte ich jeden Tag von morgens bis abends eine Modenschau im Salon und frisiere alle freiwilligen Modelle, mit Einverständnis zur Live-Übertragung ins Netz und bekomme von allen „Trinkgeld“ (und natürlich sprechen wir nicht mit den Modellen ab, dass es nur Trinkgeld ist und zwinkern uns zu). Frisiert wird im separatem Raum, wo keine Sau etwas sehen oder kontrollieren kann. Evtl. noch Jury als Gäste, die sich natürlich „selbst“ frisieren. Das wäre dann mein Marketing und nicht verbotene Geschäfte.

      Und tragen wir alle die Maske unter dem Kinn, dann ist sie halt runtergerutscht und wir haben es nicht mitbekommen. Wo wären wir denn, wenn das alle machen würden? Was ein Schmarrn in Zeiten einer gefährlichen Pandemie!

      Schwarzarbeit macht also immun? Nein, es gibt nur immer Schlupflöcher und die Politik braucht 100Jahre, um die Löscher zu stopfen, weil es sonst an der Würde des Menschen kratzt oder guckt weg, weil es im Rahmen ist. Aber wenn es um Infektionen beim Friseur geht, dann heißt es „ Es gab zwar keine nennenswerte Fälle beim Friseur, aber wir wollen ja nicht riskieren, dass etwas passiert, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.“ Also alle schließen, jedoch wie immer mit legalen Schlupflöchern...ähm, sorry „Ausnahmen“.

      Die Politiker. Alles was sie sagen wird gegen die verwendet. Die Bürger benutzen zu viele Wörter und zu wenig Verstand. Aber die Politiker und Wissenschaftler sind nicht dumm und wissen ziemlich genau was auf uns zukommen wird. Das kann man nicht umgehen. Das ist der Lauf des Lebens. Deren Aufgabe ist weiter jonglieren und da ich keine Steuern zahlen kann, weil nichts reinkommt, hier die Anerkennung"

      Danke Julia Kaya, ein wenig lustig, aber eben auch furchtbar traurig. Viele FriseurInnen fühlen sich dadurch auf den Schlips getreten oder schaffen ihre eigene Realität.  Die Auswirkung auf das aktuelle Pandemie-Geschehen ist dabei allerdings bekannt. Ein Hoch an alle, die verantwortungsbewusst mit Regeln umgehen.

       

      Im neu renovierten Salon empfängt mich Max Höhn, ich soll unbedingt ein neues spektakuläres Pflegetreatment von Joico kennenlernen, aber mehr noch, wir plaudern über Gott und die Friseurwelt.

      Raphaela Kirschnick: Wunderschön ist es bei Dir und so neu, was hat Deine Raumgestaltung beeinflusst?
      Max Höhn:
      Ich wollte schon immer ein Wohnzimmer mit Loftcharakter. Klare Formen und trotzdem gemütlich.  Gäste sollen sich wohlfühlen, Komfortzone in der es mal nur um mich geht. Also den Gast! Genau so wichtig ist natürlich auch, dass wir uns wohlfühlen. Der Laden ist ja schließlich mein Baby. Mein Risiko mein Kind.
      Das Raumkonzept darf den Arbeitsabläufen nicht im Weg stehen. Wenn wir wissen, wo alles seinen Platz hat, dann läuft alles ganz automatisch. So werden die Service Standards zu dem >Korsett, das uns dann den Tag über trägt.
      Unordnung bringt mich leicht aus meinem Schneidekonzept, da beuge ich gerne vor.

      Dürfen Mitarbeiter denn mitreden?
      MH:
      Auf alle Fälle! Die Idee der Vorhänge kam vom Team. Nach dem kalten Winter im letzten Jahr regten sie Vorhänge vorm Eingang an. Das habe ich gerne aufgegriffen und einen tollen schweren Wollstoff gefunden der uns jetzt wenn Gäste herein kommen ein bisschen vor der Kälte schützt. Alte Berliner Salonkultur, jedoch puristisch modern, im Heute neu interpretiert, das gefällt mir.

      Was meinst Du mit alter Berliner Salonkultur?
      MH:  
      Den Friseur als Marktplatz einer Gesellschaft. Ich mag mich ganz klar abgrenzen von Ladenstrukturen, wo Menschen sich gestapelt tummeln. Das kann auch toll sein, hat aber nichts mit meiner Seele zu tun. In meinem Laden mag ich Begegnungen fördern oder ein Podium bieten für Künstler, Lesungen und Gesangsabende.

      Durch meine Schauspielvergangenheit hab ich da natürlich einen besonderen Bezug. Ich habe auch alles zu trinken da, von Cola bis Gin Tonic, das wir im Übrigen nicht verrechnen. Denn meine Gäste sind meine Gäste.

      Ich werde mit JOICO Defy Damage gewaschen, gepflegt, besprüht und mit Dom Perignon verwöhnt (Achtung Schleichwerbung)

      „Wie kann man diesen Beruf in die nächsten Jahrzehnte bringen!“ 

      Liebe Petra, ihr habt soeben euren  neuen Standort  in Berlin eröffnet, in welchem ihr bereits vieles ganz anders macht. Welche Gedanken beschäftigen dich aktuell federführend?
      PB:
      Der Friseurberuf wird so nicht weitergehen, wie wir ihn kennen. Die Frage lautet also „Wie kann man diesen Beruf in die nächsten Jahrzehnte bringen!“ 

      "Diese Dogmen machen nichts anderes, als Menschen zum Konsum zu bewegen, wie möglichst oft zum Friseur gehen!"

      Was werden einschneidende Änderungen sein?
      PB:
      Wir werden anders Haare färben!
      Wir bewegen uns in einer gesellschaftlichen Maschinerie von Zwängen, Frauen wollen aber über sich selbst bestimmen. Nimm zum Beispiel dieses Dogma „Grau muss weg“! Warum muss Grau weg?

      Diese Dogmen machen nichts anderes, als Menschen zum Konsum zu bewegen, wie möglichst oft zum Friseur gehen!  Aber den 6-Wochen Rhythmus, den wird es nicht mehr geben. Das ist ok, mit diesem Fakt müssen wir umgehen und nicht herumjammern. Menschen wollen aus diesem fremdbestimmten Kreislauf heraus und sich gesellschaftlicher Konventionen entledigen! Die Aufgabe des Friseurs wird es sein, Menschen dabei zu unterstützen, sich hin, zurück zu sich selbst zu entwickeln.

      Es sollte halt wirtschaftlich sein.
      PB:
      Es ist ein Trugschluss, dass wir mehr Geld verdienen, wenn wir Kundinnen auf den Besuch alle sechs Wochen trimmen! Hier muss sich der Friseur emanzipieren.
      Da gibt es Frauen mit zu Tode blondierten, langen Haaren und Friseure machen sie immer kaputter, mit jeder weiteren Behandlung. Das kann doch nicht der Sinn unseres Handwerks sein? Die Haare sollten doch eigentlich immer besser werden, so verstehe ich meine Aufgabe als Friseurin!

      Dem Friseur die Dienstleistung Farbe, wie er sie kennt, wegzunehmen, wird weh tun.
      PB:
      Ja, umso wichtiger ist es, die Zeichen der Zeit zu erkennen und sich jetzt neu zu definieren. So machen wir das auch mit Ressourcen, da müssen wir als Geschäftsleute vorausschauender denken.

      Wasserknappheit wird Thema werden!

      Mit welchen Themen rechnet ihr da?
      PB:
        Die Wasserknappheit wird Thema werden! Was, wenn es irgendwann im Sommer, wie in einigen Ländern bereits Usus, kein Wasser zum Haarewaschen gibt? Oder, wenn die ersten Umweltschutzorganisationen dahinterkommen, was alles mit dem Salonabwasser in den Kanal geleitet wird? Dann schieben die ganz bald einen Riegel vor, das wird dann aber richtig weh tun! 

      "Wenn die ersten Umweltschutzorganisationen dahinterkommen, was alles mit dem Salonabwasser in den Kanal geleitet wird? Dann schieben die ganz bald einen Riegel vor, das wird dann aber richtig weh tun!"

      Was kann man denn dagegen bereits heute unternehmen?
      PB:
      Wir haben eigens eine Kläranlage, für die Salon-Abwasser Aufbereitung, entwickeln lassen und eingebaut. Das war mir ein Herzensprojekt. Unser gesamtes Abwasser vom Haare shampoonieren, Farbe rauswaschen, etc. wird bei uns im Salon biologisch gereinigt und aufbereitet, bis es wieder Trinkwasserqualität hat. so, dass wir es als Grauwasser nutzen können. So geht es frei von salonarbeitsbedingten chemischen Rückständen in die Natur zurück! Unser klares Ziel ist es, das Wasser in Trinkwasserqualität aufzubereiten.

      Das klingt teuer, wie finanziert sich das?
      PB:
      Unserer Branche wird es guttun, immer sauberer zu werden. Der Kunde spürt das, als Erstes in der Grundästhetik des Raumes und wenn wir Friseure das vorm Kunden zelebrieren.
      Dieser Anspruch soll erfüllt werden!  Das geht nicht billig, ist aber seinen Preis wert und führt zu mehr Anerkennung des Friseurs auch vom Kunden.

      "Wir achten darauf, dass unsere Hunde glänzendes Fell haben, füttern und pflegen entsprechend,... und unser Haar?"

      Ist der Kunde denn bereit dafür zu zahlen?
      PB:
        Ja, absolut. Wir achten darauf, dass unsere Hunde glänzendes Fell haben, füttern und pflegen entsprechend, koste es, was es wolle. Und was ist mit unseren Haaren und unserer Haut? Wir sind alle organisch und das müssen wir auch als solches begreifen und mit der Natur schwingen. Menschen wollen gesund bleiben und ihrer Kopfhaut, ihrem Haar und sich selbst als Gesamtheit das Beste tun! Dafür sind sie bereit zu zahlen, wenn man es authentisch im Salon lebt.

      Benötigt es auch ein neues Selbstverständnis für den Friseur?
      PB:
      Ja, einen neuen Fokus darauf, als Haarspezialist wahrgenommen zu werden, auf den Kunde sich voll verlassen kann. Wir Friseure leben vom Handwerk und bräuchten im Worst Case, abstrakt gesehen, nur das Haar, unsere Hände und Wasser.

      Leben und Lebendigkeit.

      Es bewegt sich immer mehr um den Begriff Nachhaltigkeit. Wie verstehst Du diesen?
      PB:
      Ich kann den Begriff schon nicht mehr hören, da so viel dahinter falsch versteckt wird. Wir leben Orgaenic, das ist unsere Philosophie und da geht es um Leben und Lebendigkeit. Wir werden den Mensch nicht ändern. Weißt Du, was Jeff Bezos geantwortet hat, als er gefragt wurde, was Amazon so erfolgreich macht?

      Was hat er gesagt?
      PB:
      „Amazon ist deswegen so erfolgreich, weil die Menschen so faul sind.“ Und das stimmt, wir beschweren uns alle über die Marktmacht von Amazon und bestellen dann doch wieder. Das zeigt mir, wir können gar nicht mehr zurück, wie viele es glauben. Evolution ist immer nach vorne und nicht zurück gerichtet. Orgaenic ist für uns Neo-Ökologie und nicht das alternativ geprägte Weltuntergangsszenario.

      Ich habe große Lust auf die Zukunft und dahinein lege ich all meine Energie.

      Liebe Petra, vielen Dank für deine Zeit und ein hochinteressantes Gespräch. Auch ich freue mich auf die Zukunft und bin schon sehr gespannt, was bei euch als nächstes passiert!

      André Märtens ist L’Oréal Professionnel Paris Botschafter und Partner der DKMS LIFE Initiative „look good feel better”

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Herr Märtens, wie ist es dazu gekommen, dass Sie sich so stark für das Thema „Haarersatz“ einsetzen?
      André Märtens:
      Letztendlich war das leider eine persönliche Erfahrung. Ausschlaggebend war die Krebserkrankung meiner Frau, die uns an dieses Thema herangeführt hat. Dass L’Oréal zeitgleich die DKMS Initiative unterstützt hat, war ein Zufall. Ich hatte mich schon vorher mit Perücken und Zweithaar beschäftigt, aber eher für das Theater oder Film und nicht im medizinischen Bereich.

      Wie gelang der Spagat vom Theater zum Medizinischen?
      AM: Ursprünglich wollten meine Frau und ich zu jemandem gehen, der sich mit dem Thema auskennt. Das war aber mehr oder weniger ein Desaster, sehr empathielos. Die Person, die meine Frau beraten hat, führte ein Verkaufsgespräch wie für ein neues Auto und nicht eine Beratung für einen Haarersatz, der sie fürs nächste Jahr begleiten soll.  Meine Frau bekam dann eine Perücke, die vorne und hinten nicht passte und auch farblich nicht ihrem Wunsch entsprach. Man ist gar nicht auf sie als Kundin eingegangen, wie man es eigentlich hätte erwarten können.

      „Haarersatz ist ein Stück Leben, das man dann für diesen Zeitraum zurückbekommt“

      Welche Erwartung ist das?
      AM: Haarersatz ist ein Stück Leben, das man dann für diesen Zeitraum zurückbekommt. Es ist eine ganz schlimme Sache, wenn Frauen sich mit ihrer Perücke nicht wohlfühlen und nicht gerne in den Spiegel schauen. Meine Frau kam damals nach Hause und hat bitterlich geweint. Das war für mich ein ausschlaggebender Grund und ich habe mich gefragt, warum wir das nicht selbst machen. Es gibt sehr viele Frauen, die Hilfe brauchen.  

      „Für mich war das eine große emotionale Hemmschwelle.“

      Was haben Sie persönlich unternommen, um Spezialist in diesem Bereich zu werden?
      AM:
      Ich habe mich mein Leben lang mit Haaren und auch Zweithaar beschäftigt, für mich war das keine große Herausforderung. Ich bin in der vierten Generation Friseur, meine Mutter war eine großartige Friseurin hier in Berlin und hatte einen sehr großen Fundus aus Perücken und Haarersatzteilen, mit denen ich mich relativ früh auseinandergesetzt habe. Für große Theater- und Kinoproduktionen hatten wir schon mit Perücken und Haarersatz gearbeitet, insofern gab es für mich da keine handwerklichen Hürden. Natürlich habe ich mich gefragt, warum ich das nicht gleich selbst für meine Frau gemacht habe. Für mich gab es damals eine große emotionale Hemmschwelle, man ist da ja emotional ganz anders im Thema drin, wenn die eigene Frau betroffen ist.

      Sie unterstützen gemeinsam mit L‘Oréal die soziale Organisation DKMS LIFE. Haben Sie denn das Gefühl, dass die Branche bereits genügend für dieses Thema sensibilisiert ist?
      AM:
      Naja, wissen Sie, man kann den Friseuren da gar keinen Vorwurf machen. Letztendlich ist man erst dann sensibilisiert, wenn man mit dieser Problematik konfrontiert wurde. Man braucht für sich selbst eine gesunde Einschätzung, wie weit man mit diesem Thema umgehen kann. Wenn man das nicht kann, muss man das abgeben.

      Worauf muss man achten?
      AM:
      Das ist ein so hochsensibles Thema, da kann ganz viel falsch laufen. Wir sind heute in der Lage, den Leuten zu 90 % ihr Aussehen zurückzugeben. Wir haben sehr vielen Menschen, die in Deutschland sehr prominent sind und auf öffentlichen Bühnen stehen, diesen Menschen haben wir wirklich geholfen und ihnen eine Hilfestellung gegeben, sodass sie mit ihrem Zweithaar ihren Beruf genauso wie vorher ausüben können.  

      Wie leistbar ist das?
      AM:
      Natürlich ist das auch abhängig vom Geldbeutel. Es gibt günstigeren Haarersatz, der das passende Produkt sein kann, wenn das von der Haarqualität und Farbe passt. Aber meistens ist es so, dass wir in unseren Breitengraden eine feinere Haarqualität haben, eine Kunsthaarperücke kann da nicht immer mithalten. Man muss auf ein Echthaarprodukt ausweichen, wenn man das wirklich perfektionieren will und das geht dann ganz schnell in mehrere Tausende Euro über, die man nur für das Grundprodukt ausgeben muss.

      „… so hört man auch gleich die Patientensicht.“

      Es erweitern immer mehr Salons mit einem zweiten Standbein bei Perücken, Beratung von Chemo-Patienten, etc. Welche Weiterbildungen sollten diese durchlaufen?
      AM:
      Es gibt natürlich zum einen die Möglichkeit, sich bei uns oder der DKMS LIFE zu melden, dort gibt es in kostenlosen Seminaren  bei L‘Oréal in Düsseldorf die Möglichkeit Partnersalon des Haarprogramms zu werden. Vor Ort sind nicht nur Friseure, die sich dafür qualifizieren wollen, Krebspatientinnen vor, während und nach dem Haarverlust mit ihrer Friseur-Expertise zu beraten und zu begleiten. Es gibt auch immer einen Beitrag einer Patientin und das ist wichtig, denn so hört man auch gleich die Patientensicht und kann sich dem Thema so viel besser nähern.

      Die Menschen ganzheitlich in ihrer Persönlichkeit und Ausstrahlung wahrzunehmen, und sie so zu verschönern, dass sie sich in ihrer eigenen Haut wohlfühlen, hat sich der Salon Poser zur Aufgabe gemacht. Durch den Bereich der Typ- und Imageberatung ist für das top geschulte Team Feingefühl, Kompetenz, Professionalität und individuelle Beratung eine Selbstverständlichkeit. Behilflich dabei ist der wunderschön eingerichtete Salon der den Kunden ein wohles "zuhause sein" gefühl gibt.

      • Lage Stadtrand
      • Größe 170 m2
      • Bedienplätze 10 Friseur, 2 Kosmetik

       

      In diesem wunderschönen, gemütlichen Salon möchte man gerne arbeiten. Aktuell sucht Salon Poser Auszubildende zur Verstärkung des Teams ► Ausbildungsplatz Salon Poser auf Jokira.de friseurjobbörse.

      Es gibt sie, schöne Themen fernab der Covid-Crazyness. Der Starnberger Friseurunternehmer Sascha Grießhammer, aktuell 4 Filialen in Starnberg und Herrsching, veranstaltet für seine Teams zum 6. Mal die SASA Awards und setzt auf Teambuilding und Kundenbindung gleichermaßen, ganz besonders aber auf gemeinsamen Spaß und die Förderung von Kreativität.  

      imSalon im Gespräch
       

      Was ist der Sasa-Award?
      Sascha Grießhammer:
      Den Sasa Award haben wir 2015 als Kreativ-Award zwischen unseren Filialen in Starnberg und Herrsching ins Leben gerufen.

      Welche Kategorien gibt es und wer bewertet die Arbeiten?
      SG:
      Es gibt 3 Kategorien: Friseure Kreativ, Friseure Kommerziell (Thema wird jedes Jahr festgelegt) und Azubis. Die Bewertung findet durch eine unabhängige Jury aus Friseur, Fotograf und Grafiker statt. Aber auch all unsere Kunden machen mit beim Online-Voting über Facebook und Instagram sowie unserer Homepage.

      Und wie organisieren sich die Filialen?
      SG:
      Jede Filiale bekommt ein festes Budget von 1.000 Euro und muss sich dafür um alles kümmern, Fotograf, Modell, Outfit usw. Und alle sind mit großer Freude dabei, was man an den Einreichungen sieht.

      Wie viele KundInnen machen denn dabei mit?
      SG:
      Letztes Jahr haben wir ca. 5.000 Stimmen gehabt, auf allen Kanälen. Besonders gefreut hat uns die Zunahme der Zugriffe auf die Homepage, die sich während der Abstimmungsphase um knapp 100% erhöht haben.

      Wie lange läuft das Voting?
      SG:
      Die Phase läuft in der Regel 30 Tage vom 1.  bis zum 30. November 2021.

      Und könnten da auch Kollegen mitmachen?
      SG:
      Ja na klar! Einfach auf unsere Webseite gehen (www.sasa-purestyle.com/sasa-award-2021)

      Und wie feiert ihr dann die GewinnerInnen?
      SG:
      Dann gibt normalerweise eine Abendveranstaltung mit Gästen, Kunden und regionaler Presse, bei der die Preisverleihung stattfindet!

      Und was gewinnen die Salonteams? 
      SG:
       Zu einem ein Preisgeld von 500 Euro pro Kategorie, damit werden in der Regel Teamausflüge geplant und einen Pokal.

      Was ist für dich das Ziel der Aktion?
      SG: 
      Ziel ist es, die Kreativität zu steigern. Die Lust auf sich ausprobieren und natürlich mehr Aufmerksamkeit in den Social Media

      Was macht ihr dann mit den Fotos? 
      SG:
       Die Fotos werden unter anderem als Poster, Banner in den Salons präsentiert und für Werbemittel im Allgemeinem genutzt. Durch den Award haben wir regelmäßiges Bildmaterial, neben unseren eigenen Shootings.

      ► zur SASA Awards 21 Kollektion
       

      Danke Sascha für diese tolle Idee und weiterhin viel Erfolg…


      imSalon möchte Ausbildung neu denken

      Ausbildung - ein Thema über das viel gekrübelt und gesprochen wird. Mitreden können alle, haben doch alle selbst eine Ausbildungszeit durchlebt. Ausbildung trifft uns immer in einer Zeit, in der wir jung sind, aber auch neugierig, suchend, erwartend, fordernd; in der Polepostion zum ganz Großen werden Weichen gestellt und das Feuer entfacht.
      Viele AusbilderInnen möchten genau das für ihre Azubis, werden aber zunehmend mit Ausbildungssystem und Politik, Generationendiskurs und Fragen der Wirtschaftlichkeit konfrontiert. Für uns haben sich Kolleginnen und Kollegen Zeit genommen, ihre ►Gedanken zur Ausbildungssituation in Deutschland mit euch zu teilen. 

      Du suchst im Schaufenster Mitarbeiter?
      MH: Früher dachte ich immer, wenn man das ins Schaufenster hängt ist das ein Armutszeugnis, weil man es anderes nicht schafft. Im letzten Jahr  habe ich ein Schild designen lassen und versuche mich damit abzufinden. Die Zeiten haben sich geändert, auch ich kämpfe um Leute.

      Du bist als erster Friseur in einem Podcast der Wochenzeitung „Die Zeit“ interviewt worden - Gratulation – Wie kam es dazu?
      MH: Die neue Freundin von Peter Lohmayer, Leonie Seifert leitet diese Reihe. Er hatte die Idee das sie mich interviewt,  hat uns  vorgestellt und so kam es zu dem Podcast.  (zum ZEIT Podcast)

      Wie war die Resonanz?
      MH:
      Das für mich Wichtigste war, dass ich kurz über meine Oma und unsere Verbindung zueinander geredet habe. Am Tag bevor sie ihre Augen für immer schloss, hatte meine Tante ihr den Podcast noch vorgespielt und sie hat gelacht. So war ich doch irgendwie noch mal bei ihr. Der Podcast kam also genau zur rechten Zeit. Dafür bin ich sehr dankbar.
      Ich wurde ziemlich oft auf mein Buch der Astrofriseur angesprochen. Überraschenderweise gab es ziemlich viele positive Reaktionen darauf, dass ich als Kleinunternehmer brisante Themen offen angesprochen habe. Mich haben ziemlich viele Mails erreicht, in denen man mir für meine ehrlichen mutigen Worte dankte. Das ist natürlich toll.

      Was für Themen?
      MH: Zum Beispiel Schwangerschaft in Läden mit wenigen Mitarbeitern..

      Was genau zu Schwangerschaft?
      MH:
      Mir ist es vor Jahren so ergangen, dass 3 Mitarbeiterinnen zeitgleich schwanger wurden. Da überlegst Du, ob du deinen Salon aufgibst, das kann dir das Genick brechen. Wenn dann eine schwangere Mitarbeiterin sich entscheidet, während ihrer Schwangerschaft nicht ins Beschäftigungsverbot geht, weil ihr die 62% ihres Gehaltes nicht reichen, sie aber die volle Summe will, ohne Abzüge, dann kann sie, so fern sie einen Arzt findet, sich fünf Wochen und vier Tage immer wieder aufs Neue krank schreiben lassen. Um einen drohenden Imageverlust abzuwenden, darfst du das öffentlich dann nicht mal ansprechen. Es gibt meiner Meinung nach eine sehr einseitige Berichterstattungen in solchen Fällen.

      Welche Wünsche hast Du zur aktuellen Mitarbeitersituation?
      MH:
      Ich wünsche mir, dass wir die Schwarzarbeit in den Griff bekommen. Ich finde es furchtbar, dass Menschen denken ihre Arbeitsleistung ist es nicht wert in einem gesunden Maße bezahlt zu werden.

      Mitarbeiter haben Vorstellungen von dem, was sie verdienen wollen und was sie für ihre Leistung abrechnen, das passt aber meist nicht zusammen. Da wünsche ich mir mehr Aufklärung. Ergo ist die Folgerung, dann arbeite ich schwarz. Das jedoch ist eine kranke Annahme, denn was damit im Werteverständnis ankommt ist doch, dass meine Arbeit nicht mehr wert ist.

      Das klingt sehr emotional!
      MH: (
      lacht) Weißt Du, da war ich vor Kurzem auf einer Party und zwei Richterinnen erzählen mir stolz, dass sie sich schwarz die Haare schneiden lassen. Da blieb mir dann nichts anderes übrig als die beiden stehen zu lassen. Richter! Echt jetzt! Keine Ahnung wann ich das letzte mal so empört war.

      Alle Details zur Aus- und Weiterbildung in den ORGÆNIC Academien Dresden und Berlin
      Seminartermine im imSalon Terminalender 
      Übersicht über das Seminarangebot
       

      Was ist für den Patienten das Entscheidende?
      AM:
      Das ist ein sehr komplexes Thema - von der Erstberatung, wo sie die Kunden aufklären müssen, was es für Haarersatz gibt, bis zum letzten Schnitt. Idealerweise darf sich das Äußere der Patientinnen gar nicht davon unterscheiden, wie sie sonst auch aufgetreten sind. Da gibt es ganz viele Unterschiede und die muss man einer Kundin erklären, und natürlich auch wie Perücken verarbeitet sind und so weiter. Dazu kommt die Komponente, dass ein Arzt darüber gar nicht aufklärt, der ist schon damit beschäftigt, der Patientin die Diagnose beizubringen. Alles darüber hinaus muss dann tatsächlich der Friseur leisten. Das sind wichtige Fragen wie: In welchem Zeitraum fallen Haare aus? Und wie kann man mit den nicht vorhanden Haaren auf dem Kopf umgehen? Und vieles mehr.

      Kann man das Thema als Friseur auch nebenbei angehen oder sollte man, wenn man sich dem Thema verschreibt, einen Mitarbeiter oder sich selbst voll dafür abstellen?
      AM: Naja, voll dafür abstellen, das wird am Anfang wirtschaftlich nicht möglich sein. Bei uns sind es nach 10 Jahren zwei Mitarbeiterinnen, die sich um dieses Thema kümmern und natürlich mache ich selbst das auch immer noch, ausschließlich kann man sich dem nicht widmen, dafür wird es zu wenig sein, aber man muss Ernsthaftigkeit und das Gefühl vermitteln, dass man auch wirklich alles dafür tut, dass den Menschen geholfen wird. Das ist die Grundvoraussetzung. Wir sind quasi 24/7 für die Patientinnen da, wenn bei uns jemand Probleme hat und am Sonntag die Haare anfangen auszufallen und die Patientin es nicht mehr aushält, dann stellen wir uns auch sonntags in den Salon und helfen.   

      „Die Grundvoraussetzung, um eine Patientin zu bedienen, ist wirkliche Empathie.“

      Welche Kriterien müssen Mitarbeiter erfüllen,  damit sie empathisch diesen Service anbieten können?
      AM:
      Wir bedienen alles, was das Handwerk hergibt, wir haben Extensions, wir haben Balayage-Künstler und andere Stylisten, die z.B. Hochsteckfrisuren machen. Jeder hat so sein Steckenpferd.
      Aber die Grundvoraussetzung, um  eine PatentIn zu bedienen, ist wirkliche Empathie. Man muss sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Man muss wissen, worum es geht, was es für Materialien gibt und man muss die Produkte, d.h. die Perücken, sehr gut kennen. Letztendlich geht es darum, das beste Basisprodukt zu finden, damit die Kundin hinterher so aussieht, wie sie es sich wünscht.

      Gibt es viele Weiterbildungsmaßahmen für MitarbeiterInnen?
      AM: Es gibt tatsächlich von einigen Herstellern Seminarangebote. Es kommt aber immer darauf an, was man machen will. Der Zweithaarbereich ist riesengroß, wenn man sich damit nie beschäftigt hat, hat man ja gar keine Ahnung, was da noch alles dahintersteckt. Es ist ja nicht nur so, dass man Menschen versorgen kann, die durch eine Chemotherapie ihre Haare verlieren, sondern wir haben natürlich auch viele autoimmun erkrankte Personen, wir haben Männer, denen die Haare einfach fehlen, aber heutzutage hat man zum Glück viele Möglichkeiten, um den Menschen zu helfen.

      Die Basisarbeiten wie Perücken einschneiden, muss man beherrschen, denn es ist ja auch kostspielig. Man muss gewissenhaft mit dem Material umgehen, sonst hat man relativ schnell einen großen Kollateralschaden, wenn z.B. mit einer Perücke gearbeitet wird, die 3.000 Euro kostet.

      „… Kollateralschaden … denn man weiß, die Haare wachsen nicht nach.“

      Ist man eigentlich versichert, wenn man eine Perücke verschneidet?
      AM: Das passiert nicht. Die Leute, die diesen Perückenservice bei uns machen, haben viel Ahnung, und sind fit, indem was sie tun. Wir machen das jetzt über 10 Jahre. Es gibt mehrere Sitzungen mit der Kundin. Bei diesen Terminen wird dann z.B. gefragt, ob der Pony noch kürzer sein soll, oder ob die Patientin noch irgendetwas stört. Das ist ein Prozess, an den man sich langsam herantastet, denn man weiß, diese Haare wachsen nicht nach. Die Kundin erfährt auch, wie sie ihre Haare wäscht, pflegt und stylt. Das muss sie in jedem Fall  wissen.

      Arbeiten sie hauptsächlich mit Echthaar oder ist es ein Mix aus Verschiedenem?
      AM:
      Wir arbeiten grundsätzlich mit allem. Es kommt darauf an, was die Trägerin braucht oder wünscht. Einer Kundin, die einmal in der Woche herausgeht zum Einkaufen, würde ich keine Echthaarperücke empfehlen. Einer Person, die autoimmun erkrankt ist und nie wieder Haare haben wird, da ist Echthaar selbstverständlich für mich. Eine Kunsthaarperücke in Langhaar geht für mich da gar nicht, denn nach zwei Monaten täglichen Gebrauchs kann man in der Regel schon die erste Abnutzung sehen. Es gibt kein Kunsthaar, das so robust ist, dass man es jeden Tag tragen kann.    

      „Das Thema Perücke ist für die meisten erst mal ein Horror.“

      Haarersatz, Zweithaar, Kopfhaut, Perücken, Extensions, Haarverdichtung – das sind viele Begrifflichkeiten. Gibt es einen Überbegriff? Wie sehen Sie die Differenzierung?
      AM:
      Wir haben das mit Haarersatz überschrieben, es geht um Haarverlängerung, Haarverdichtung und Perücken bei einer Chemotherapie oder Haarintegration.  Das Thema Perücke ist für die meisten erst mal ein Horror. Wenn eine Kundin erfährt, sie bekommt eine Chemotherapie, da ist ja die Krankheit schon fast zweitrangig. Für viele ist das Schlimmste, dass die Haare von heute auf morgen nicht mehr da sind. Schauen Sie mal in den Spiegel und überlegen Sie, wenn sie von heute auf morgen all ihre Haare verlieren. Wenn Sie da nicht jemand haben, der Ihnen so hilft, dass sie hinterher wieder in den Spiegel schauen möchten, dann ist das für die Menschen der absolute Alptraum, und das ist, was man verstehen muss, wenn man dieses Thema angeht.

      „…das kannst du keinem Mitarbeiter überstülpen und sagen, mach das jetzt."

      Gibt es etwas, dass der Markt braucht?
      AM: Ich weiß nicht, wie viel die Branche da tatsächlich  tun kann, ich glaube, dass man sich dafür berufen fühlen muss. Wenn Sie Menschen ein Stück Leben mit Haaren zurückgeben, dann macht das unheimlich glücklich, das ist eine ganz erfüllende Tätigkeit. Sie können die schönsten Frisuren machen und der Kunde freut sich natürlich. Aber es ist nochmal etwas ganz anderes, wenn sie eine Kundin haben, bei der die eigene Lebensfreude davon abhängt. Die Auswirkungen einer Chemotherapie sind ja ganz unterschiedlich und es kommt auch dazu, dass nicht nur das Kopfhaar ausfällt, sondern ihnen fehlen plötzlich auch die Augenbrauen, die Wimpern. Das ist so komplex, dieses Thema, das muss auch jemand sein, der das wirklich will und der sich berufen dazu fühlt. Man kann diese Aufgabe nicht einfach einem Mitarbeiter überstülpen und sagen, mach das jetzt.

      Wie häufig sind sie denn noch für DKMS LIFE im Einsatz?
      AM: Wenn ich gebraucht werde, stehe ich gern zur Verfügung. Dort haben wir ja auch immer einen sehr spannenden Austausch. Zurzeit befassen wir uns auch intensiv mit dem Haarersatz bei Männern.

      „Grundsätzlich hat man als Friseur eine ganz große Verantwortung für Haare.“

      Sie sprechen immer von „Haaren baden“. Wie kam es dazu?
      AM:
      Naja, das ist tatsächlich kein Begriff, der von mir kommt. Das hat Kérastase geprägt. Grundsätzlich hat man als Friseur eine ganz große Verantwortung für Haare. Haare sind ein unglaublich tolles Material, das wie ein Schmuckstück behandelt werden muss. Haare baden drückt die Wertschätzung der Materie Haar gegenüber aus.

      Sie sind sehr vielseitig: Friseurunternehmer, Fashion-Stylist, Haarersatz-Experte, Buchautor. Gibt es etwas, was Sie noch gern machen würden?
      AM:
       Diese Frage stellt man sich natürlich immer irgendwie. Ich finde gerade richtig toll, wieder zurück zu den Wurzeln zu kommen, im Salon zu stehen. Ich habe gerade eine Anfrage für eine Haute Couture Show in Paris bekommen,  das ist eine schöne Herausforderung und auch Wertschätzung meiner Arbeit, da freue ich mich schon sehr drauf. Ich habe ja schon fast alles gemacht, was man im Bereich Haare machen kann, ich habe viel, fürs Theater, Musical, Kino, große Werbekampagnen, große Fotoshootings gearbeitet. Natürlich hat alles seinen Reiz, den ganz normalen Friseuralltag genieße ich trotzdem  auch sehr. Ein Kollege meinte mal zu mir, wenn du nichts mehr zu sagen hast, dann darfst du dich auch nicht mehr auf die Bühne stellen und das habe ich befolgt. Deswegen versuche ich immer wieder an mir zu arbeiten und Dinge zu finden, die mir Spaß machen und mich inspirieren und die ich auch an meine Mitarbeiter weitergeben kann. Ich arbeite mit vielen tollen Menschen, jedoch wirklich sehr erfüllend sind die Arbeiten mit dem Haarersatz!

      Lieber André Märtens, vielen Dank für das äußerst interessante Gespräch zu einem sehr wichtigen und bedeutungsstarken Thema

       

      Gemeinsam mit der DKMS LIFE und der GFH hat L’Oréal Professionelle Produkte das ►Haarprogramm 2011 ins Leben gerufen. Inzwischen sind über 100 Salons in ganz Deutschland ausgezeichnet als Partnersalon des Programms und unterstützen damit Krebspatientinnen vor, während und nach dem Haarverlust mit ihrer Friseur-Expertise und Zweithaar-Beratung. Jeder Salon, der eine Zweithaar-Expertise hat und sich engagieren möchte, ist herzlich willkommen, Teil dieses besonderen Projektes zu werden. Im Rahmen der Krebstherapie verlieren nahezu alle Frauen ihre Haare. Für die meisten eine besonders einschneidende Veränderung, vielen Frauen fällt schon allein der Blick in den Spiegel extrem schwer. Patientinnen erhalten bei einem speziell geschulten Partnerfriseur eine individuelle Beratung zum Umgang mit Haarausfall, Informationen zur Anschaffung und Abrechnung mit der Krankenkasse beim Kauf der Zweitfrisur bis hin zum perfekten Anpassen der Perücke und der Anwendung entsprechender Pflegeprodukte. Das Programm umfasst die individuelle Anpassung einer Perücke sowie das Aufzeigen von Alternativen (z.B. Tücher). Besondere Rücksicht wird auf die spezielle Situation der Frauen genommen, denn wohlfühlen steht an oberster Stelle!

      Sie haben Interesse am Haarprogramm und möchten Partnersalon werden? Machen Sie mit und differenzieren Sie sich und Ihren Salon mit Zweithaar-Expertise! Wenden Sie sich für weitere Informationen an andrea.lukacs@loreal.com

       

       

      Ein Kommentar zur Ausbildungssituation von 

       

      Wir gehen zum Föhnen, ich muss lauter reden!

      Höhere Preise sind also die Lösung?
      MH: Ich bin ganz klar ein Fan davon, dass Menschen von ihrer Leistung leben können und wenn das höhere Preise bedeutet, dann ja. Aber das bedeutet nicht, dass sich Menschen mit Schwarzarbeit einrichten und keiner etwas unternimmt.

      Hast Du dazu Erfahrungen mit den Innungen?
      MH: Nee, hab ich nicht. Es gab ein paar Annäherungsversuche, aber Konzepte gibt es da keine. Ich bin aber auch kein Mitglied, kann also nicht wirklich was dazu sagen. Ich habe jetzt nicht so das Gefühl, dass da viel passiert. Ist ja nicht erst seit gestern Thema.

      Was machst Du eigentlich für Joico?
      MH:
       Mein offizieller Titel ist Markenbotschafter für Joico Germany. Ich bin sozusagen das Friseurgesicht der Marke hier in Deutschland. Und da ich in meinem Salon ja ausschließlich mit Joico arbeite, bin ich auch fit, was die Produktpalette betrifft.

      Deine konkreten Aufgaben?
      MH:
      Ich beantworte alle Anfragen der Journalisten, die was zu Joico wissen wollen, so wie Du heute. Ich stehe quasi als Referenzsalon zur Verfügung und wenn es Events wie den Europa Launch von Defy Damage gibt, dann freue ich mich natürlich, dass all die Journalisten und Blogger meinen Laden kennen lernen.

      Joico

      Wir sind fertig, mein Haar fühlt sich super an!

      Ist Joico Defy Damage das neue Olaplex?
      MH: Ja, im Grunde genommen schon. Und es ist viel einfacher anzuwenden. Aber Defy Damage geht noch einen Schritt weiter: Das Konzept schützt das Haar bereits bevor eventuelle Schäden entsteht. Mit dem Aufsprühen des Produktes ProSeries1 wird das Haar vor dem Färben geschützt. Und nach dem Färben gibts dann eine Intensivkur. Das Ganze geht superschnell, ich muss keine extra Zeit einplanen und nichts anmischen bzw. zur Farbe geben. Das hat den Vorteil, dass meine Farbe nicht verwässert und das Farbergebnis genau so ist, wie ich‘s gewohnt bin.

      Und beim Blondieren?
      MH: Genau wie bei der Farbe, nur mit einem Vorteil: Das Haar hellt schneller auf, wenn ich blondiere.  

      Was macht bei deiner Arbeit für Joico am meisten Spaß?
      MH: Ich teste immer mal wieder neue Produkte, bevor sie auf den Markt kommen und gebe dann meine persönliche Einschätzung dazu.

      Wie läuft eigentlich Dein Buch ‚Der Astrofriseur‘?
      MH: Das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Es gab eine Auflage von 3.000, aber erst ab dem 25.001 Buch verdiene ich etwas daran und das haben wir sicher nicht erreicht. (lacht)

      Das heißt Du hast damit gar nichts verdient?
      MH:
      Nööö, es gab ein schönes Medieninteresse und das hat viel Positives gebracht. Es ging mir hierbei auch gar nicht ums Geld verdienen. Ich war eher überrascht, dass  Eden Books fünf Jahre lang mich drängte, das Buch zu schreiben.

      Danke Max für das interessante Gespräch, Deine Offenheit und meine megatolle Föhnfrisur, ich gehe jetzt beschwingt zum Abendessen mit Joico Chef Eric Kater. Bis bald wieder!

      Pierre Reistroffer über

      … das hinter sich gelassene Studium und den Wunsch Coiffeur zu sein
      Um mir während meines Studiums etwas Geld dazu zu verdienen, hab ich gelegentlich als Modell gearbeitet und dadurch den Beruf des Friseurs von seiner tollsten Seite kennengelernt, von der kreativen und schönen. Da hab ich zunehmend Lust bekommen und nach meinem Studium eine verkürzte Lehre in dem Salon begonnen, in dem ich immer wieder Modell war. Ich bin dann auch 8 Jahre als Friseur dort geblieben.

      … über seine Ausbildung in Frankreich
      Weil ich schon älter war und ein abgeschlossenes Studium habe, konnte ich die verkürzte Lehre in einer Privatschule machen. Die duale Ausbildung dauert ein Jahr und man hat ausschließlich die fachlichen Fächer zu absolvieren. Ich war unter der Woche in der Schule und an den Wochenenden und einen Nachmittag im Salon. 

      Saloninhaber Michael Schmitz im Interview

      Wie haben Sie das Hochwasser erlebt?
      Michael Schmitz: Als das Wasser kam, haben wir alle Maßnahmen mit vielen freiwilligen Helfern ergriffen, um keinen Schaden zu erleiden. Dann kam es anders. Das Wasser stieg auf etwa 50 cm, in unserem Salon stand es 6 cm hoch. Als nach 2 Stunden das Wasser wieder weg war, begannen wir nachts alles trocken zu legen - was uns morgens um 5 Uhr auch gelungen war. Schlamm und Wasser waren beseitigt und wir konnten am Morgen unsere Kunden empfangen. Wir dachten alles sei in Ordnung, aber als ein Gutachter uns sagten, dass unser Salon komplett saniert werden müsse, konnten wir es kaum glauben.

      Hatten Sie eine Ausweichmöglichkeit?
      MS: Die erste und schnellste Entscheidung warenFriseurcontainer, welche aber für das Arbeiten mit 5 Personen nur bedingt geeignet sind. Dann entschieden wir uns neben unserem Salon eine Werkstatt umzubauen, mit Strom, Wasser, Heizung, Licht und Abfluss. Was dabei heraus kam, ist eine Haarwerkstatt, die von den Kunden sehr gut angenommen wird.

      Die Backsteinwände und der Betonboden erinnern noch an die alte Scheune, die durch ein warmes Interiordesign zu einem schicken Salon umfunktioniert wurde. Der neue Salon kommt bei den KundInnen richtig gut an, im Interview erzählt Michael Schmitz, dass einige KundInnen ►den Salon in der Haarwerkstatt sogar so lassen wollen.

      Für viel Licht sorgen die vielen Fenster an der hohen Decke, die aus Holz besteht. Eine clevere und strukturierte Raumplanung ermöglicht viel Bewegungsfreiheit für KundInnen und MitarbeiterInnen, die auf schwarzen und braunen Ledersesseln Platz nehmen können. So wird auch der Waschbereich mit einem Vorhang abgetrennt und schafft mehr Raum für Privatsphäre.

      Liebe Details wie herunterhängende Pflanzen, Leuchttafeln und Bilder hübschen den Salon auf und setzen die passenden Akzente.

      Daniele Du bist amtierender Hairdresser of the Year. 22 werden die Karten neu gemischt!
      Daniele Dragotta
      (lacht) Und ich gehe davon aus wieder Hairdresser of the Year zu werden.

      Super optimistisch, also du wirst dabei sein?
      DD: Ja klar. Aktuell bereite ich gerade meine Einreichung für die International Hairdressing Awards vor. Diese Kollektion kann ich dann ja auch bei den Hairdressing Awards einreichen. Ich mache immer zwei Kollektionen danach schaue ich mir an, mit welcher und welchen Bildern, ich ins Rennen gehe.

      Wie umfangreich ist dann jede Kollektion, das du noch Wahlmöglichkeiten hast?
      DD:
      Ich mache jeweils 8 Bilder.

      In welchen Kategorien wirst Du mitmachen?
      DD:
      Damen! Ich kann auch Herren, aber Damen sind mein Schwerpunkt.

      Und Avantgarde interessiert dich nicht?
      DD
      : Naja, tatsächlich arbeite ich gerade an einer modernen Avantgarde Interpretation. Aber eigentlich ist mir Avantgarde zu abgespaced, das ist nicht so mein Ding. Ich mache lieber schöne Haare.

      Du spielst bei den Hairdressing Awards ganz weit vorne national und international mit, welche Tipps gibst Du Neueinsteigern?
      DD:
      Bevor Du irgendetwas machst, besorge dir ein gutes Team, bestehend aus einem Fotografen, einem Make-up Artisten und einem Fashion-Stylisten. Alles was Du tust, wirst Du gemeinsam mit diesen Leuten machen, also stimmt euch gut aufeinander ein. Entwickelt das Konzept immer gemeinsam, auch wenn du die Basisidee vorgibst.

      Du hast jetzt noch nichts von Models gesagt?
      DD:
      Die Models sucht man erst aus, wenn das Basiskonzept steht. Erst dann kannst Du die richtigen Typen aussuchen, die zu deinem Konzept passen und entsprechend Models auswählen.

      Was braucht der Stylist selbst?
      DD:
      Du brauchst Leidenschaft, das zu machen was du siehst, nur schöner und größer.

      Wonach orientierst Du Dich?
      DD:
      Ich schaue, was internationale KollegInnen machen und was in anderen Ländern, in Asien, Amerika, etc. passiert. Für mich ist das immer ziemlich anstrengend, ich setze mich ein halbes Jahr hin und setze mich mit all dem auseinander.

      Wo konkret holst Du Dir Deine Inspirationen?
      DD:
      Auf allen Fashion-Weeks und ich folge allen großen Designern, wie auch Insider Designern, auf Instagram. Da sehe ich bereits früh, bei den Kleidern, mit welchen Strukturen und Material gearbeitet wird, wie sie Farben kombinieren und welche Accessoires zum Einsatz kommen. Danach schaue ich, wie die Stylisten diesen Look auf den Catwalks komplettieren. Da sind es dann immer die Details, die mich beeindrucken. 

      Wer sind Deine Vorbilder?
      DD:
      Es gibt viele, aber Angelo Seminare und Guido Palau finde ich stark.

      Und wenn Du was Spannendes siehst, dann?
      DD:
      Dann setze ich immer nochmal 50 % drauf auf die Frisur. Ich sehe einen tollen Bob und schneide ihn noch sauberer, noch grafischer und dann mache ich vielleicht noch ein tolles Pony mit cooler Farbe dazu, das sind meine 50 % Extra.

      Welche innovativen Elemente haben Dich zuletzt begeistert?
      DD:
      Dolce & Gabbana und auch Gucci haben in diesem Jahr stärker auf tolle Haare gesetzt. Sonst wird oft einfach nur das Haar nach hinten gegelt. In diesem Jahr waren endlich auch Farbe und große Frisur im Fokus. Zum Teil wurde mit genialen Perücken gearbeitet.

      Wie wählt man am besten einen Fotografen aus?
      DD:
      Über Insta ist das super einfach. Schau dir die Hairdressing Award Fotos aus den Vorjahren an oder andere Frisuren Kollektionen und welcher Fotograf die gemacht hat, das steht ja immer dabei. Sammle die, die dir gefallen und schaue, ob der Stil zu Dir passt. Der Fotograf muss umsetzen können, was in deinem Kopf ist. Er sollte auch Erfahrung mit Haaren haben, also lieber 1 € mehr ausgeben und was Gutes produzieren. Du hast dann auch was für all deine Kanäle.

      Und das Make-up?
      DD:
      Das buche ich immer in Verbindung mit dem Fotografen, die haben gemeinsame Erfahrung am Set, wissen wie Licht, etc. wirken.

      Und das Model?
      DD:
      Meine Models müssen alles mitbringen, was ich brauche, denn das Model ist am Ende das, was wirkt. Ein schlechtes Model kann so viel kaputt machen. Ich hoffe Models immer aus dem Ausland, die haben eine ganz andere Personality, strahlen internationale Coolness aus, mehr als die aus Gütersloh.

      Wie viel investierst Du in eine Kollektion?
      DD:
      Zwischen 5.000 € und 10.000 €


      Im Interview mit Raphaela Kirschnick

      Gudrun, Du hast die Anzahl Deiner Lehrlinge gekürzt, fehlt Dir da nichts?
      GL: 
      Ich habe zwei AssistentInnen ohne Lehrabschluss eingestellt, das funktioniert super.

      Wie viel verdienen die Assistentinnen?
      GL:
      Übertariflich zum Tarifvertrag für MitarbeiterInnen ohne Lehrabschluss. Zusätzlich erhalten sie auch Trinkgeld.

      Wer sind diese Assistentinnen?
      GL:
      Frauen, die keine Friseurlehre haben, eine zum Beispiel hat vorher in einer Bäckerei gearbeitet. Ich habe mit allen sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie haben 1-2 Kinder, arbeiten Teilzeit, 25 Stunden, und sind so eingeteilt, dass sie zu Stoßzeiten im Salon sind.

      Was sind die Vorteile?
      GL: 
      Das bewährt sich gut, weil die typischen Jugendthemen, wie der erste Liebeskummer, wegfallen. Das alles haben sie längst hinter sich, sind motiviert und wissen ein gutes festes Arbeitsverhältnis zu schätzen.

      Schätzen Lehrlinge das nicht?
      GL:
      Ich habe in den letzten Jahren einige schlechte Erfahrungen gemacht. Was die Jugend prägt, sind Sätze wie „Ist doch egal, dann bin ich halt krank“ und ein eingepflanzter Ruf nach Work-Life-Balance. Was ich auch immer wieder erlebe, ist, dass in diesen jungen Jahren irgendwann der Freundeskreis wechselt, da werden die dann wie gebrainwashed und man hat plötzlich vollkommen neue Persönlichkeiten vor sich.

      „Die jungen Menschen sollen lernen, für ihr eigenes Fehlverhalten Verantwortung zu tragen.“

      GL: Ein junger Mensch darf mit 16 über die Regierung unseres Landes bestimmen, aber im Lehrvertrag ist er geschützt bis zum Ende, das passt für mich nicht zusammen. Wenn ein Lehrling nicht mehr motiviert ist, dann kann ich mich nicht von ihm trennen.
      Ich hatte einen Lehrling, der war bereits 18 Jahre, als er mit der Lehre begann. Im ersten Jahr war er sieben Wochen krank, davon einiges sehr suspekt. Das färbt ab, auf die, die ok sind. Also, was mache ich mit dem. Er ist erwachsen, welchen Schutz braucht er da? Die jungen Menschen sollen lernen für ihr eigenes Fehlverhalten Verantwortung zu tragen.

      „Wir benötigen neue Lehrverträge.“

      Wie könnte eine Lösung aussehen?
      GL:
      Wir benötigen neue Lehrverträge. Lehrlinge sollten von beiden Seiten unter gleichen Bedingungen, ab 16 Jahren, jederzeit kündbar sein, der Kündigungsschutz gehört aufgehoben.

      Glaubst Du, dann würden wieder mehr Salons ausbilden?
      GL:
      Wir brauchen Lehrlinge, wir brauchen Fachkräfte. Aber die Unkündbarkeit, kombiniert mit allen anderen Problemen, bildet für viele Unternehmer eine zu hohe Hemmschwelle.

      Welche anderen Herausforderungen siehst du noch?
      GL:
      Das zweite Thema ist die Berufsschule samt Blockunterricht, weswegen Lehrlinge zusätzlich 3 Monate am Stück pro Jahr fehlen. Bei 6 Lehrlingen ist das egal, aber bei 1 oder 2 nicht mehr.

      Wie würdest Du Berufsschulunterricht gestalten?
      GL:
      Warum kann man nicht im ersten Jahr ausschließlich Berufsschule machen und dabei die gesamte Theorie vermitteln. Danach ist der Lehrling 2 volle Jahre im Salon, das wäre für alle viel praktischer, dann rechnet sich das auch. Lehrlinge würden mitarbeiten, dann kann auch das Lehrgeld höher sein.

      Wer zahlt das erste Jahr auf der Berufsschule?
      GL:
      Der Staat zahlt doch auch Schule bis zur Matura. Ich denke auch diese Schulform soll vom Staat gezahlt werden, das wäre nur fair. Es gibt viele Ideen, Fakt ist, es muss etwas getan werden. Das sagen auch viele andere Unternehmer.

      „Es muss eine Belohnung geben für Betriebe, die ausbilden.“

      Nun nehmen jährlich die Lehrlingszahlen weiter ab. Siehst Du weitere Anreize?
      GL:
      Lehrlinge ausbilden ist ein Muss. Es gibt den Lehrlingsbonus, aber es muss eine Belohnung geben für Betriebe, die ausbilden. Zum Beispiel könnte man für diese die Kammerumlage streichen und Nicht-Lehrbetriebe zahlen im Gegenzug mehr, denn die Fachkräfte wollen später ja alle nutzen.

      Viele wollen ausbilden, finden aber keine Lehrlinge.
      GL:
      Ja, das ist das nächste Problem. Es werden halt alle Kinder auf Biegen und Brechen zum Studium gedrängt und die Lehre ist nach wie vor negativ behaftet. Jetzt ist zwar der Meister mit dem Bachelor gleichgestellt, aber das hat sich in den Köpfen noch nicht etabliert.

      Wäre Innungsarbeit nichts für Dich?
      GL:
      Politik ist nicht meine Welt. Als Unternehmerin bin ich es gewohnt eine Idee zu haben und diese umzusetzen. Die langsamen Mühlen der Politik würden mich verrückt machen.

      Über Gudrun Leitner

      Friseurin in 3. Generation (Großeltern, Gründer) in Haid

      Salon Friseur Leitner feiert heuer 67 Jahre, seither Lehrbetrieb, der viele Landes- und BundesmeisterInnen ausgebildet hat!

      Gudrun Leitner ist Weltmeisterin, Jugendeuropameisterin, Bundes u. Staatsmeisterin mit langjähriger, weltweiter Bühnenerfahrung und Seminartätigkeit für Goldwell.

       

      … den Neuanfang in Deutschland
      Ich hatte immer wieder auch deutsche Kundinnen, meine Frau habe ich so kennengelernt. Und obwohl Deutsch nicht mein Lieblingsfach in der Schule war, kam irgendwann die Idee, dass das schon klappen könnte, nach Deutschland zu gehen und etwas Eigenes zu machen. 
       

      "Ich habe immer wieder das Gefühl, dass sich viele Friseure gemütlich auf dem ausruhen, was sie können."
       

      … über das Image des Berufes und was das heißt
      Ich finde, es hat sich in den letzten Jahren verbessert, es war schon schlimmer. Nur, bei den Schulungen, die ich gebe, habe ich immer wieder das Gefühl, dass sich viele Friseure gemütlich auf dem ausruhen, was sie können und dabei die eigentliche Basis vergessen, die aber für unser Image so wichtig ist: Die Mode! Das ist doch neben einem guten Handwerk die wichtigste Grundlage unseres Berufes. Wir müssen über Trends Bescheid wissen! Die Mode ist heute überall gegenwärtig, man kann nicht mehr sagen, wir sind hier im Dorf. Das Interesse dafür ist nicht diskutierbar.
       

      "Beim Friseur sollte man gut die Haare geföhnt bekommen."
       

      … Handwerkliche Unterschiede Deutschland vs. Frankreich?
      Ich sehe da keine allzu großen Unterschiede. Aber ich lege schon sehr viel Wert auf Föhnerei mit der Rundbürste. Egal ob wellig, lockig oder glatt, beim Friseur sollte man gut die Haare geföhnt bekommen, ein Glätteisen kann ich auch zu Hause verwenden. Ich föhne sehr gern kopfüber, bevor ich den Schnitt im Trockenen noch einmal kontrolliere. Denn das ist etwas, dass viele Kundinnen auch zu Hause tun. Mittlerweile ist das schon ein Spiel bei uns: „Wann muss ich den Kopf nach vorne geben?“

      Weshalb muss saniert werde? Unsichtbare Schäden?
      MS: Der Estrich und die Leichtbauwände standen unter Wasser, bzw. hatte sich die Dämmung in den Wänden voll Wasser gesogen. Die Schäden waren von außen nicht sichtbar. Weder Boden noch Tapete löste sich. Da wir eine Klima- und Lüftungsanlage im Salon haben, war auch kein unangenehmer Geruch spürbar.

      Wer trägt die Kosten? Sind Sie ausreichend versichert oder erhalten Sie Hilfszahlungen?
      MS: Mit der Meisterpolice der Signal Iduna hoffen wir gut versichert zu sein, abschließend können wir dazu erst nach Abschluss der ganzen Arbeiten etwas Genaues sagen. Die Zusammenarbeit und die Betreuung der Versicherung ist jedoch bisher sehr gut.

      Wie hoch ist eigentlich das Interesse in Deinem Team?
      DD:
      Ich habe 10 MitarbeiterInnen und davon hat eine bei den Cutting Edge Awards mitgemacht und ist sogar unter die Top10 gekommen. Ich fördere jeden, der echtes Interesse daran hat. Aber das Interesse muss von jedem selbst aus gehen, denn nur so hast du den Druck und Ehrgeiz.

      Hast Du das Gefühl, das Interesse an Wettbewerben wird weniger?
      DD:
      Es kommt auf den Wettbewerb an. Ich bin ja selbst Weltmeister und Europameister und habe viele Bewerbe gewonnen. Aber die Zeit der Verbandswettbewerbe ist vorbei, das ist nicht mehr gefragt.

      Wie siehst Du das mit dem Nachwuchs? Hast Du Lehrlinge?
      DD:
      Nein, ich habe dieses Jahr Pause gemacht. Es kommen keine Bewerbungen mehr wie früher, das ist sehr schade.

      Was fehlt Dir in der Branche?
      DD:
      Ich finde, der Austausch von KollegInnen untereinander sollte stärker werden. Es ist noch immer zu sehr ein gegeneinander, da stehe ich nicht drauf. Ich wünsche mir ganz viel mehr Zusammenhalt.

      Danke Dir Daniele, Zusammenhalt, das wünsche ich uns allen und Dir viel Erfolg für die nächste Hairdressing Award Session.

       

      Bis zum 1. November 2021 ist die Anmeldung für die Hairdressing Awards 2022 noch möglich!

      Alle Informationen rund um die  ► HDA Anmeldung

      Immer Up-to-Date rund um die HDAs  ► Hairdressing Awards auf imSalon.de

       

      … französische Frauen und ihr Stil und Styling
      Ich denke, dass französische Frauen einen Tick klassischer sind. Aber mittlerweile verschwimmen die Unterschiede. Die Laufsteg-Mode der Designer sind durch die globalen Medien gegenwärtig und französische Frauen kaufen diese Mode genauso, wie beispielsweise die deutschen Frauen. 

      … den Trend Bart und seinen eigenen
      Ja, es gibt im Moment sehr viele Bartträger und es werden nicht weniger. Ich würde auch gern mehr Männertrends und Bartpflege im Salon anbieten, aber dazu fehlen mir die Personalmöglichkeiten. Barbier ist ein extra Beruf und braucht viel Zeit und Aufmerksamkeit. Aber mein Hauptgeschäft sind die Frauen. Mein Salon ist gut gestartet, zurzeit muss man bei uns 6 Wochen auf einen Termin warten. Und durch den Award sind es auch ein paar Kunden mehr geworden.
      Es ist schwer, passende Mitarbeiter zu finden, vielleicht für mich auch etwas schwieriger, weil ich in der deutschen Branche noch nicht so gut vernetzt bin. Aber bald habe ich Verstärkung von einem Freund, der derzeit noch in Kanada ist. 

      … sein Preissegment
      Im Verhältnis zu den anderen hier bin ich eher hochpreisig, Schnitt mit Föhnen um die € 70,-.

      … den Titel Hairdresser oft the Year 
      Das hatte ich nicht erwartet. Ich sagte bei der Verleihung noch zu meiner Frau: Hier müssen wir jetzt gar nicht hinhören, der geht an jemand anderen. Ich hatte ja nur die Kategorie Damen West gewonnen.

      Die neue Haarwerkstatt wird von den KundInnen geliebt | C: Salon Schmitz

      Was ist aktuell noch die größte Herausforderung?
      MS:
      Die bisher größte Herausforderung ist die Planung des Ablaufes der Renovierung. Handwerker sind zurzeit sehr überlastet und es fehlt einfach die Zeit der Planung, die man gewöhnlich bei einem Bauvorhaben hat. Aber bisher hat sich noch alles gut gefügt und wir sehen dem ganzen optimistisch entgegen. Die Handwerker versuchen das bestmögliche für uns zu machen.

      Haben Sie Hilfe von Industrie/ Händlerseite oder Verband erhalten?
      MS: Eine Hilfe der Friseurinnung haben wir erhalten. 

      Was hat die Katastrophe im Team bewirkt?
      MS: Unser Team hat uns sehr zur Seite gestanden. Das ist schön zu erfahren. Partner der Angestellten kamen beim Umzug in unsere Haarwerkstatt helfen, das war wirklich toll.

      Ihr Schreiben klingt sehr optimistisch, das ist schön. Woher nehmen Sie die Kraft? 
      MS: Die Kraft geben wir uns gegenseitig. Wir arbeiten gerne zusammen und die Haarwerkstatt zu schaffen hat uns wirklich auch Spaß gemacht. Auch wenn die Zeit natürlich sehr anstrengend ist, und die Tage mit viel Arbeit gefüllt sind, denken wir den Kopf hängen lassen bringt jetzt auch nicht weiter. Das wird ja wieder. Wir sind wirklich sehr erleichtert, dass wir nur Sachschaden erlitten haben. Wenn man sich mal umschaut, was in anderen Regionen los war, dann sind wir noch mit einem blauen Auge davongekommen. 

      Vielen Dank, wir wünschen Ihnen weiterhin so viel Optimismus und ein freudiges Arbeiten in dem sehr schön gewordenen neuen Werkstattsalon!

      … seine Ideen hinter den Bildern
      Ich wollte etwas klassisches, einfaches, klares machen ohne Photoshop. Ein starkes Image, das die Schönheit des Modells hervorhebt. 
       

      "GHDA - auf jeden Fall ist mein Name in der Branche bekannter."


      … und den Werbefaktor GHDA
      Auf jeden Fall ist mein Name innerhalb der Branche präsenter, Kollegen sehen meine Arbeiten, das ist ein Riesenfaktor. Bei den Endverbrauchern, denke ich, ist der Award nicht sehr präsent, dafür wird er zu wenig beworben. Obwohl so tolle Sachen dabei waren, dass ich mir wünschen würde, diesen Arbeiten ein größere Verbreitung zu ermöglichen, um das Potential der Friseure nach außen zu bringen. Z.B. über soziale Netzwerke, hier kann man die meisten Leute erreichen.

      … den nächsten Award
      Ich werde nicht darum herum kommen.

      … Fotograf und Fotokollektion
      Ich mache regelmäßig Fotokollektionen, einfach so zum Spaß, das liegt mir einfach am Herzen. Ich habe einen Fotografen, mit dem ich schon recht lange zusammenarbeite. Ich habe immer eine klare Vorstellung, von dem, was ich mache möchte und gebe dem Fotografen ganz genaue Anweisungen. Mein Fotograf muss sehr flexibel sein.

      … Wünsche an die Branche
      Die größten Probleme liegen schon am Anfang bei der Lehre. Die Prüfungen sind altmodisch und gehen nicht mit der Zeit. Die klassische Basis ist gut, superwichtig und unbedingtes Muss. Aber was ist mit neuen Farbtechniken? Die sind so wichtig im Salon. Die machen doch den größten Teil des Jobs aus. Es gibt so viele neue Highlight- und Farbtechniken mit tollen Produkten, auch ohne Folien und Hitze. Das sollte man von Anfang an mehr nutzen und flexibler sein, was aber nicht heißen soll, die Basis zu vernachlässigen, sondern zu ergänzen. Hier geht es auch um Respekt im Umgang mit Haaren.

      Über Pierre Reistroffer

      • geboren und aufgewachsen in Forbach in Frankreich
      • Kaufmännisches Studium und anschließende Kurzlehre in Frankreich
      • Seit November 2013 Salonunternehmer
      • 1 Salon in Saarbrücken "L'APPART" | 2 Mitarbeiter
      • French Hairdressing Awards: 2008 Newcomer | 2012 Pressse
      • German Hairdressing Awars 2015: Damen West | Hairdresser oft the Year 2015

      Avant-Garde deconstruction

      Shatter to create

      Rafael Bueno Peluqueros zeigt uns eine Technik, die es uns ermöglicht, perfekte avantgardistische Texturen zu schaffen und sie an alle Arten von Kreationen anzupassen, so dass unserer Kreativität keine Grenzen gesetzt sind.

      Die  Hairdressing Awards  gehen in die heiße Phase und StylistInnen suchen nach Inspirationen, Ideen und Handwerklichen Tipps für ihre eigenen Haarkreationen, die bis zum 31.01.22 eingesendet werden können. Bis dahin sind nur noch wenige Monate Zeit, um sich etwas Ausgefallenes und Besonderes für die Awards zu überlegen. Tipps von Profi Rafael Bueno Peluqueros, Spanish Hairdresser of the Year Finalist 2020, zeigen uns, wie avantgardistische Haarteile ganz einfach nachgemacht werden können und motiviert uns mit seiner Avantgarde Inspiration zur kreativen Zeit!

      Avant-Garde feathers

      Creating feathers or crests

      Wir können mit dem Haar Federn kreieren, um eine Frisur zu verändern oder einen avantgardistischen Look zu vervollständigen. Es geht darum, das Haar in der richtigen Form zu schneiden und ihm die gewünschte Textur und das gewünschte Finish zu geben

      Die  Hairdressing Awards  gehen in die heiße Phase und StylistInnen suchen nach Inspirationen, Ideen und Handwerklichen Tipps für ihre eigenen Haarkreationen, die bis zum 31.01.22 eingesendet werden können. Bis dahin sind nur noch wenige Monate Zeit, um sich etwas Ausgefallenes und Besonderes für die Awards zu überlegen. Tipps von Profi Rafael Bueno Peluqueros, Spanish Hairdresser of the Year Finalist 2020, zeigen uns, wie avantgardistische Haarteile ganz einfach nachgemacht werden können und motiviert uns mit seiner Avantgarde Inspiration zur kreativen Zeit!

      Hier zum Nachschauen und Nachmachen…

      The Vanguard of Cabaret

      Different headdresses

      Mit Haarteilen kann man erstaunliche Kopfbedeckungen kreieren, aber das ist nur ein Ausgangspunkt, denn der kreative Umgang mit ihnen bestimmt den Weg.

      Beschreibung des Looks

      Julia Garner trägt ihre Locken wie eine luftgetrocknete Dauerwelle. Der Look wirkt ziemlich wild und ungeordnet. Die Ansätze wirken etwas glatter als Längen und Spitzen und sehen teilweise wie gelegt aus. In den Längen und Spitzen sehen wir starkes Volumen und eine gewisse Unordnung.

      Produktempfehlung für die Welle

      Ich würde hier Soft Perm von Vitality’s als mildalkalische Dauerwelle nutzen. Als Wickler empfehle ich die klassischen Dauerwellwickler aus Plastik. Ich würde hier in zwei verschiedenen Größen arbeiten.

      Wickeltechnik und Tipps für das How To

      Bei diesem Look empfiehlt es sich in einer Zwillingswicklung zu arbeiten. Man beginnt mit der Wicklung im Nacken. Hier sollte man versetzt arbeiten und nur die Ansätze mit z.B.: blauen Wicklern arbeiten um weniger Welle am Ansatz zu erreichen. Die Längen und Spitzen sollten mit etwas kleineren Wicklern z.B.: roten Wicklern gewickelt werden. Je nach Haarstruktur könnte man bei beiden Wicklerstärken auch noch unterschiedliche Welllotionen (z.B.: am Ansatz für normales Haar und Längen und Spitzen für poröses Haar) verwenden. So arbeitet man sich partieweise nach oben.

      Ist die Wicklung beendet, wird die Wellflüssigkeit sorgfältig auf jeden Wickler aufgetragen. Alle 5 Minuten sollte mit einem Probewickler die Welle kontrolliert werden. Nach max. 15 Minuten kann die Welle gründlich ausgespült und fixiert werden. Hier wird jeder Wickler sorgfältig mit der Fixierung benetzt. Nach circa 10 Minuten werden die Wickler herausgenommen und die restliche Fixierung aufgetragen. Nach weiteren 5 Minuten wird gründlich ausgespült und neutralisiert.

      Styling und Pflege

      Zum Stylen gibt man Vitylity’s WeHo Curl Cream oder WeHo Curl Extreme Cream in das Haar. Als nächstes arbeitet man mit einem Fön und einem Diffusoraufsatz, am besten über Kopf. Nun können die Wellen mit WeHo Creator Paste definiert werden. Im Anschluss kann mit WeHo Frizz Control fixiert werden.

      Zur Pflege empfiehlt sich die Vitality’s Intensive Aqua Nutriaktive Serie, bestehend aus Haarbad, Maske, Serum und nährender Behandlung.

      Berlin, Hackesche Höfe und die Straße der Beauty Flagshops… Ich spaziere an prachtvollen Schaufenstern vorbei Jo Malone, Aveda, Chanel, Schwarzkopf + the Salon above. An einer der Top-Adressen für Beauty startet Schwarzkopf ein ganz besonderes Konzept, das die Marke Schwarzkopf und den eng verbundenen Friseur, erlebbar machen.

      Schon das Portal, individuell künstlerisch mit einem inszenierten Neon-Schwarzkopf, dahinter die edle Welt der Haarkosmetik. Keine angestaubte Zeitreise, im Gegenteil, alles ist neu interpretiert an der Heritage Wall. Vor 120 Jahren in Berlin geboren, da hat sich viel getan. Klar, es gibt viele Klassiker, wer kennt sie nicht, Taft, Schauma! Wer nun jedoch einen klassischen Retail Bereich erwartet, weit gefehlt, man findet hier keine Produkte, die man im Drogeriemarkt findet, sondern nur edel designte Flaschen und Produkte zum vor Ort Erwerb. Außer freilich die Friseurmarken, die gibt es im ‚The Salon above‘, wie der Name sagt, im Stockwerk darüber.

      Erlebniswelt

      Aber zuerst einmal Schwarzkopf… Da gibt es Duft-Kelche, um sich von unterschiedlichen sensorischen Welten betören zu lassen. Alles hochtechnologisch, aber echt beeindruckend. Man wandelt durch den langen Gang schöner Regale, in jeder Nische eine neue besondere Experience … mein Favorit, ein Computer scannt mein Profil, auf Knopfdruck erhalte ich eine mit meinem Raphaelakopf bedruckte Seife, oder ein Label für ein Haarparfum – wie geil ist das denn. Freilich werde ich meine neue Seife fein im Bad dekorieren, hab‘ davon schon jedem erzählt und mache Vorfreude auf einen nächsten Berlin-Trip. Diese Personalisierung ist zeitgeistig, gibt einen besonderen Touch und inszeniert die Marke auf ganz eigene Weise. So geht es weiter im Erlebnishaus, vom Magic Mirror bis zum Selfie Raum.

      The Salon above

      Im ersten Stock befindet sich ein Salon mit allem Schnickschnack, der Kundin geboten werden kann, Haaranalyse, Kopfhautberatung, Farbe, Wohlfühlen betreut vom geschulten Team rund um Hauke Schmidt.  Geflasht vom Produkteerlebnis werde ich nun begeistert vom Friseurerlebnis mit Salon-Lab-Analyzer, Licht-Wäsche und einem sanften Haarschnitt. „Die Lage ist zugleich unser Motto: mitten in Berlin, dem Schmelztiegel aller Kulturen, die von dem Verlangen getrieben sind, den Mainstream zu meiden und das Außergewöhnliche und Individuelle aufzugreifen. Dazu wollen wir unseren Beitrag leisten.“, erklärt Hauke Schmidt, Creative Director The Salon above by Hauke Schmidt

      In unserem Gespräch sagt Henkel Beauty Care Geschäftsführer  Stuart Hamid „Wir brauchen endlich wieder Good News für die Branche. Das sind Good News, freilich für die Marke, definitiv jedoch auch für das Salonerleben.

      Lust auf eine Stippvisite?

      House of Schwarzkopf
      Rosenthaler Straße 36
      10178 Berlin 

       The Salon above ist dienstags bis samstags von 10 bis 19 Uhr geöffnet

       

       

       

      Avant-Garde feathers

      Creating feathers or crests

      Wir können mit dem Haar Federn kreieren, um eine Frisur zu verändern oder einen avantgardistischen Look zu vervollständigen. Es geht darum, das Haar in der richtigen Form zu schneiden und ihm die gewünschte Textur und das gewünschte Finish zu geben

      Andreas Franke ist Educator im Hair Haus Fachtrainer-Team und spezialisiert auf Männer und Dauerwelle. 

      The Vanguard of Cabaret

      Different headdresses

      Mit Haarteilen kann man erstaunliche Kopfbedeckungen kreieren, aber das ist nur ein Ausgangspunkt, der kreative Umgang mit ihnen bestimmt den Weg.

      Also los geht's, werdet kreativ und kreiert euren avantgardistischen Look für die Hairdressing Awards! Wir wünschen viel Erfolg!

      Authentischer Salon, nicht nur das Team, auch die Einrichtung und Produkte...

      Sina Stegner war es wichtig, den Laden nicht friseurtypisch einzurichten. Mit vielen gebrauchten Möbeln konnte sie nicht nur Geld sparen, sondern hat auch den ein oder anderen Vintage-Eyecatcher in ihrem Salon. Geflammte Weinkisten wurden zu einem schicken Tresen umfunktioniert, auf dem bunte Blumen in einer großen Vase ihren Platz finden konnte. An der hohen Decke hängen Glühbirnen und kleine Lampen im Studiostil, die mit Mini-Scheinwerfern das perfekte Licht möglich machen. Dank der hohen Decken und Fenster wirkt der Raum auch ohne das Scheinwerferlicht noch größer und heller. Besonders stolz ist die Friseurmeisterin auf ihr Wandgemälde von Brad Robbson der für den Salon Marylin Monroe gemalt hat.

      Im Herzen des Prenzlauer Bergs geht es vor allem um vegane Produkte und eine grüne Philosophie. So wird Nachhaltigkeit bei Sina Stegner großgeschrieben, auch die Produkte von Authentic Beauty Concept spiegeln diesen Fokus wider.

      Im Friseurteam wird großer Wert auf Qualität und Beratung gelegt. Jede*r Kund*in wird so beraten, als sei er die beste Freundin, der man auch eine ehrliche und offene Meinung mitteilen kann. Wenn das Team nicht überzeugt von etwas ist, scheuen sie sich auch nicht, das laut auszusprechen.

      In den schwarzen Retro-Ledersesseln machen es sich die Kund*innen bequem und freuen sich auf ihre wohltuende Behandlung, die eine ehrliche Beratung, top Qualität und authentische Mitarbeiter*innen mitbringen. Nicht umsonst entstand die Idee des Salons bei einem Glas Wein!

      Für Paula Gerardu stand bereits mit 15 Jahren fest, dass sie Friseurin werden möchte. Dafür musste sie sich in der Schule bei den Lehrern rechtfertigen und in einigen Kreisen ihre Begeisterung für den Friseurberuf ständig erklären. Sie startete in der Pandemie ihre Ausbildung und gewinnt noch vor ihrer ersten Zwischenprüfung den Cutting Edge Award 2021in der Kategorie Young Artist!

      Was wir von einer Friseurauszubildenden lernen können…

      Paula Gerardu im Gespräch mit Birgit Senger

      Wann hast du dich dazu entschlossen Friseurin zu lernen?
      Paula Gerardu
      : Ich wusste schon mit 15 Jahren, dass ich Friseurin werden möchte. Nach dem Abitur habe ich erstmal ein Praktikum bei der Haarmanufaktur Can gemacht und mich dann dafür entschieden.Meine Eltern fanden es von Anfang an total cool.  Leider habe ich oft erlebt, dass die Lehrer meinen Entschluss nicht so lustig fanden und dass in bestimmten Kreisen eine Ausbildung nicht den gleichen Stellenwert hat, wie ein Studium. Ich musste mich da teilweise schon krass rechtfertigen.

      Mit welchen Aussagen wird man da konfrontiert?
      PG:
      Leider begegnet man bei vielen Leuten auf eine Abneigung zu einer Ausbildung im Handwerk. Vor allem den alten Lehrern gegenüber musste ich mich ständig erklären. „Ach Paula, warum denn? Bist du dir sicher? Möchtest du nicht lieber studieren gehen?“ Und den Satz, den ich ganz oft zu hören bekomme. „Na, dann machst du das erst mal und danach machst du bestimmt was anderes.“ Dann denke ich immer: warum eigentlich? Vielleicht mach ich das auch mein ganzes Leben lang, warum brauch ich eine Option?

      Was glaubst du, warum ist das so?
      PG:
      Ich spüre, dass die Haltung allgemein Handwerksberufen gegenüber ablehnender ist. Eine Diskussion, die ich leider auch sehr häufig führen muss, ist, ob FriseurIn eigentlich ein richtiges Handwerk ist. „Das ist doch nur ein bisschen schnacken und mit den Händen was machen, mehr auch nicht.“ Auch bei diesem Punkt habe ich das Gefühl wird dem Friseurberuf sehr viel abgesprochen.

      Wie geht man damit um?
      PG:
      Das nervt mich sehr. Zum Glück merkt mein engeres Umfeld, dass die Arbeit mich glücklich macht und dass es mir damit gut geht. In meinem Freundeskreis ist es auch sehr durchmischt, einige studieren, die anderen machen unterschiedlichste Ausbildungen. Ich verstehe es nicht und es macht mich sauer, dass mein Beruf vor allem von älteren Menschen abgewertet wird. Sicherlich fällt es mir noch mehr auf, seit ich ihn selbst erlerne, ich finde es absolut nicht gerechtfertigt.

      Hast du eine Idee, wie man die Attraktivität des Friseurberufes besser kommunizieren könnte?
      PG:
      Das frage ich mich oft. Mit Attila schaue ich mich oft auf Social Media um. Vieles, was wir sehen ist schon eine Art von Kunst und ein gutes Mittel, um zu zeigen, was Friseure so können. Auf der anderen Seite findet man aber auch Videos, wie man sich ganz schnell den Pony selber schneiden kann. Auch schwierig.

      Was würdest du in der Friseurbranche gerne verändern?
      PG:
      Die Frage find ich sehr schwer zu beantworten, ich fasse ja gerade erst Fuß in der Branche und steh noch ganz am Anfang. Ich saug erst mal alles auf, was ich kriegen kann.

      „…da hat man das Gefühl, es wird vieles so gemacht, weil es seit 100 Jahren so gemacht wird.“

      Gibt es in der Ausbildung etwas, was man aus deiner Sicht verbessern könnte?
      PG:  
      Ich denke man könnte über bestimmte Prüfungssituationen nachdenken. Viele tun sich mit der Dauerwelle schwer, da hat man das Gefühl, es wird vieles so gemacht, weil es seit 100 Jahren so gemacht wird. Bitte nicht falsch verstehen, ich kann sehr gut verstehen, dass Handwerkskünste erlernt und weitergegeben werden müssen. Ich denke, es ist wichtig Wellen wickeln zu können. Das Thema Dauerwelle ist bei mir gerade sehr präsent, weil es Hauptbestandteil meiner Zwischenprüfung in drei Wochen ist. Aber bisher kannte ich Dauerwelle nur noch von meiner Oma. Zum Glück wurden die Richtlinien so gelockert, dass die Wickelstärke nicht festgelegt ist. Ich habe ein junges Modell und möchte ihr eine modisches Welle machen, die auch zu ihrem Typ passt.

      Wieviele Leute, die du kennst, haben eine Dauerwelle?
      PG:
      Wie gesagt, meine Oma lässt sich ab und zu noch eine Dauerwelle machen. Zu uns in den Salon kommen vielleicht 5 Kunden regelmäßig zur Dauerwelle. Bei den Männern ist sie gerade ein Trend. Ich finde es sehr wichtig, Grundtechniken zu erlernen. Ich würde in einer Prüfungssituation jedoch auch gerne modisch und typgerechte Arbeit abliefern dürfen.

      Was sind deine Ziele?
      PG:
      Mein erstes Ziel ist meine Ausbildung abzuschließen und dann bin ich mir sicher, dass ich in dem Jahr nach der Ausbildung noch viel lernen werde. Das stelle ich mir spannend vor. Für danach hab‘ ich ganz vieles im Kopf und sehe einige Optionen, Meisterprüfung ablegen, an weiteren Wettbewerben teilnehmen...

      Orlando Bloom trägt sie, alle wollen sie. Die Dauerwelle ist nicht nur ein Look für Frauen, auch Männer interessieren sich mehr und mehr für den curly Look. Was genau ist an der Männer-Dauerwelle so besonders? Wir haben nachgeschaut... 

      Was ist Merm?

      MERM  =  M(ale) + (p)ERM,  setzt sich aus den beiden Worten Male (männlich) und Perm (Dauerwelle) zusammen, ganz einfach also: die Dauerwelle für Männer.

      Wie lang müssen die Haare sein?

      Die Lockenwickler müssen mindestens drei Mal um die Haare passen, dementsprechend sagt man zwischen 5cm und 13cm. Bei 5cm werden die Haare sehr eng gelockt, bei 13cm werden es große, lockere Locken, abhängig von den Wicklern, die verwendet werden. Die Seiten und der Hinterkopf werden kurz gehalten, sodass die Locken leicht über das Gesicht fallen können. 

       

      Die  Hairdressing Awards  gehen in die heiße Phase und StylistInnen suchen nach Inspirationen, Ideen und Handwerklichen Tipps für ihre eigenen Haarkreationen, die bis zum 31.01.22 eingesendet werden können. Bis dahin sind nur noch wenige Monate Zeit, um sich etwas Ausgefallenes und Besonderes für die Awards zu überlegen. Tipps von Profi Rafael Bueno Peluqueros, Spanish Hairdresser of the Year Finalist 2020, zeigen uns, wie avantgardistische Haarteile ganz einfach nachgemacht werden können und motiviert uns mit seiner Avantgarde Inspiration zur kreativen Zeit!

      Avant-Garde deconstruction

      Shatter to create

      Rafael Bueno Peluqueros zeigt uns eine Technik, die es ermöglicht, perfekte avantgardistische Texturen zu schaffen und sie an alle Arten von Kreationen anzupassen, so dass unserer Kreativität keine Grenzen gesetzt sind.

      im Gespräch mit Raphaela Kirschnick 

      "...trotz aller Digitalität bin ich ein emotionaler Mensch"

      Heiko, im letzten Jahr hab ich dich so oft digital gesehen, ich freue mich richtig, dass du jetzt wieder ►persönlich auf Tour gehst. Was genau hast Du vor?
      Heiko Schneider:  ...ja Danke liebe Raphaela. Tatsächlich, -ich denke alle Friseure wollen sich wieder live sehen und sich gegenüberstehen, wenn sie gemeinsam über die Zukunft ihres Salons und der Organisation nachdenken. Und da auch ich trotz aller Digitalität ein emotionaler Mensch bin, freu ich mich wieder einmal Kollegen vor Ort zu treffen.

      Und bei deinem Live-Seminar geht es um Digitalisierung?
      HS:
      Nein, nicht nur Digitalisierung, ich würde mal sagen um Salonorgansiation.

      "Es braucht Antworten, nämlich wie organisieren wir unseren Salons zukünftig."

      Im Moment kämpfen die meisten Friseure mit dem Verlust von Mitarbeitern, entweder temporär durch Krankheit bedingt, durch das Ausscheiden von Mitarbeitern aus dem Beruf oder aufgrund der dramatisch geringeren Anzahl an Auszubildenden. Dafür braucht es Antworten, nämlich wie organisieren wir unseren Salons zukünftig.

      Und Du hast Lösungen? Was erwartet die Friseure und vor allem wo? 
      HS
       Nicht nur ich, sondern auch prominente Kollegen sind bei diesen ganz individuellen Workshops in kleiner Runde dabei. Wir starten am kommenden Montag, den 04.10. in Essen. Und neben mir wird Franc Braun vor Ort sein. Ich freu mich schon darauf, wenn wir beide über die Organisationsmodelle eines Friseursalons sprechen. Da sind vor allem auch viele neue Dinge dabei.

      Was zum Beispiel?
      HS:
      Es geht vor allem um die friseurige Umsetzung von digitalen und modernen Prozessen im Salon. Aber auch darum, davor die Angst zu nehmen. Und dann ist natürlich der Austausch wichtig und das geht in kleinerer Runde umso besser.

      Wie bist du darauf gekommen am Cutting Age Award teilzunehmen?
      PG:
        Ich war fasziniert von dem Prozess, der hinter der Teilnahme steckt. Von der ersten Idee, bis zu den Fotos, die man auswählt und einreicht. Ich habe mich viel mit Attila (Attila Can, Haarmanufaktur Can) unterhalten. Er hat auch beim Cutting Age Award teilgenommen hat und mir begeistert Tipps gegeben. Ich bin voller Neugier diesen ganzen Prozess zu durchlaufen.

      Hattest du rasch eine Idee, was du einreichen möchtest?
      PG:
      Ja, tatsächlich. Die ersten Gedanken und das Modell waren gleich in meinem Kopf.

      Welche Erfahrungen hast du während des Prozesses gemacht?
      PG:
      (Lacht) Auf jeden Fall, dass nicht immer alles so klappt, wie man sich das vorstellt. Wenn man merkt, dass die Voraussetzungen plötzlich andere sind, die Haare des Models feiner als gedacht, muss man spontan reagieren können. Es bringt gar nichts, stur am Plan im Kopf festzuhalten, sondern schnell zu reagieren, sich den Gegebenheiten anzupassen und eine neue Möglichkeit zu finden. Das war eine gute Erfahrung.

      Wie haben deine Kollegen auf den Sieg reagiert?
      PG:
      Es freuen sich alle sehr für mich und es war voll schön, dass wir die Award Verleihung alle gemeinsam im Salon mitverfolgt haben. Die Stimmung während der Vorbereitungen im Salon war schon sehr schön. Jetzt ist es Gesprächsthema und auch einige Kunden sprechen mich darauf an, aber sonst hat sich nichts groß geändert.

      Wirklich nichts?
      PG:
      Ok, ich bin selbstbewusster geworden.

      Wie haben Freunde und Familie reagiert?
      PG:
      Die haben sich krass gefreut und waren begeistert, Es ist eine schöne Erfahrung, zu sehen, dass ich meinen Job gut mache und Leute das auch anerkennen. Eine schöne Bestätigung.

      Könntest du dir vorstellen dich selbständig zu machen?
      PG:
      Soweit bin ich im Kopf noch nicht. Ich bin jetzt 22 und bin kurz vor der Coronakrise in den Job gestartet, wo man auch die Schattenseiten einer Selbständigkeit vor Augen hatte. Ich könnte mir vorstellen mal im Theater oder als Hair & Make-up Artist zu arbeiten, das machen ja viele auch auf selbständiger Basis. Aber erst einmal fühle ich mich im Friseursalon genau richtig und freu mich auf vieles, was ich noch lernen kann. Es ist toll zu wissen, dass ich mit meiner Ausbildung später in so vielen unterschiedlichen Bereichen arbeiten kann.

      Wie könnte man diese tolle Ausbildung für junge Menschen interessanter machen?
      PG:
        Ich denke, was zieht ist Kreativität, durch den ganzen Input an Bildern, die wir durch Social Media konsumieren, wird das Verlangen mit den Händen auch selbst etwas zu erschaffen größer. Was auf jeden Fall ein Punkt ist und da sind wir bei den ernsteren Themen, ist die Bezahlung und die Arbeitszeit. Beides ist, wenn man von der Schule kommt, nicht das attraktivste. Dadurch, dass ich mir zu 100% sicher war, dass dieser Beruf das ist, was ich machen will, war es für mich ok. In der Berufsschule lerne ich aber auch Leute kennen, die die Ausbildung nur machen, weil sie sonst nichts bekommen haben oder unzufrieden sind, weil sie alternativ auch ungelernt an der Supermarktkasse das gleiche Geld verdienen könnten. Für mich nicht so ein Thema, weil ich für mich nach meiner Ausbildung deutlich bessere Aufstiegschancen sehe. Was mich tatsächlich vor meiner Ausbildung sehr gestresst hat, war die Vorstellung Samstag arbeiten zu müssen.  

      Und wie siehst du das heute?
      PG:
      Zum Glück ist es nicht so schlimm, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich glaube, es ist eine Frage der Organisation, die wenige Freizeit besser zu nutzen. Zur Schulzeit war ich halt immer um 15 Uhr zu Hause. Unser Salon hat an 2 Wochentagen bis 20 Uhr geöffnet und anstatt am Wochenende 2 Tage, steht mir nur noch der Sonntag als gemeinsamer freier Tag mit Familie und Freunden zur Verfügung. Ich verstehe, dass wir unsere Öffnungszeiten so gestalten, dass Berufstätige auch die Möglichkeit haben zum Friseur zu gehen. Ab und zu finde ich es Freitagabends schade, dass ich mich mit meinen Freunden nicht über ein gemeinsames Wochenende freuen kann.

      Wenn ich mir einen neuen Job als Friseurin suchen wollte, nach welchen Kriterien sollte aus deiner Sicht auswählen?
      PG:  Was ich ganz wichtig finde ist ein gutes Team
      . Wie ist das Team aufgebaut? Wie ist der Umgang miteinander? welche Arbeitsatmosphäre herrscht? Werden dort verschiedene Techniken angeboten und ist man Neuentwicklungen aufgeschlossen? Wird Wert auf Schulung, Seminare und Weiterbildung gelegt? Gibt es Zeitrichtlinien? Abfertigung der Kunden oder Akkordarbeit würden mich unglücklich machen. Generell sind Zeitrichtlinien wichtig und zeigen, wie professionelle gearbeitet wird.

      Liebe Paula, vielen Dank für das aufrichtige Gespräch. Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Zwischenprüfung. Du kannst wirklich mächtig stolz sein, schon so jung im Beruf einen Award abgeräumt zu haben.

      Seid ihr in einem Salon in Essen?
      HS: 
      Nein, das Seminar findet im Ruhr Tower in Essen statt. Da gibt es das „Design Office“- ein interessanter Seminarort mit viel Platz und Freiraum zum Denken. Wir starten um 09:00 Uhr und planen bis 17:00 Uhr.

      Viel Platz, eure Corona Maßnahme? Was macht ihr noch zur Sicherheit?
      HS: 
      Selbstverständlich und deshalb haben wir für unsere Tour auch die Seminarlocation „Design Office“ gewählt. Diese können uns beste Seminardurchführung bei viel Platz und somit gebürtigen Corona-Abständen gewährleisten. Ihr werdet sehen, das sind wunderbare Räume um Zukunft zu denken

      An welch anderen Orten werden wir dich mit wem treffen? 
      HS: 
      Es ist tatsächlich eine kleine Tour, um immer in der Nähe der Salons zu sein. Nach Essen sind wir am 25.10. in Stuttgart, dann mit Oliver Bohn an meiner Seite. In Hamburg werde ich gemeinsam mit Michi Jung am 08.11. zu erleben sein und die Hauptstadt Berlin macht den Abschluss am 29.11. Hier wird Olaf Druse mein Gast sein, der sehr viel über digitale Fotografie erzählen kann.

      Toll, dass Ihr wieder vor Ort zu erleben seid, an wen wenden sich FriseurInnen, die dabei sein möchten?
      HS:
      Am einfachsten natürlich im Netz auf unserer Seite www.friseur.digital, wenn es noch schneller gehen soll aber auch gern per Telefon unter der 03571 60 40 192. Da ist unser freundliches Büro für alle Auskünfte da.

      Na da sind wir gespannt und freuen uns auf Fotos von der Tour!

      Nutze die Gelegenheit und inseriere Lehrstellen gratis auf Jokira.de!

      Die Inneneinrichtung ist aus vielen naturbelassenen Baustoffen wie Lehm, Holz und Stein und sorgt mit einem einzigartigen Ambiente für einen immer bestehenden Wohlfühlfaktor.

      Das Besondere an den Wänden aus Lehm: sie speichern im Winter Wärme, erzeugen im Sommer eine angenehme und kühle Raumatmosphäre und absorbieren als auch neutralisieren nebenbei Giftstoffe aus der umgebenden Raumluft. So wird ein gesundes und harmonisches Klima für KundInnen und MitarbeiterInnen geschaffen…

      Der hohe Qualitätsstandart kommt nicht nur in der Behandlung vor, auch sind die Produkte von La Biosthetique regional, chemiefrei und ohne Tierversuche. Bei einem individuell und vom Profi durchgeführten Hairstyling mit Top Styling- und Pflegeberatung kommen KundInnen in den Genuss dieser Produkte und einer Kopf- und Handmassage, die in dem gemütlichen Ambiente vermehrt für Entspannung sorgt.  

      Das kreative Innenraumdesign wie auch die Gestaltung des äußeren Erscheinungsbildes, wurde in Eigenarbeit von Jan Capo als Bau- und Designleitung, mit kreativer und handwerklicher Unterstützung von Jana Capo und Anneke van IJsselmuiden erstellt und umgesetzt.

      In der Modewelt bringen «Capsule Looks» die Vision des Davines Hair Art Directors Tom Connell auf den Punkt. Eine Arbeit, die über Trends hinausgeht, stets ready-to-wear. Diesen Ansatz nimmt Tom Connell auch in seinen Haar-Trendinterpretationen auf und zeigt die Vielseitigkeit und Lebendigkeit, die in einem Styling stecken kann. Dabei setzt er auf eine Balance aus Technik und Natürlichkeit

      Sein Lieblingslook tiefe rauchige Rottöne mit Locken, die das Gesicht umrahmen. 

      Get the Look 

      Smokey-Rottöne erzielt er mit den Nuancen der Vibrachrom-Mask 3,56 und 4,65. Dabei setzt er auf  Multi-Shade-Effekte durch die Kombination der beiden Farbtechniken Shadowing und Sculptoning. Durch den dunkleren Schatten am Ansatz werden die hellern Locken besonders lebendig.

      Der Schnitt ist ein Bob entlang des Schlüsselbeins und kürzer um das Gesicht herum, um Augen und Gesichtszüge zu betonen. 

      Für eine extra schicke Textur kombiniert Tom die Davines Produkte 'More Inside Sea Salt Spray' sowie 'Curl Building Serum'.

      Der Look

      Zendaya trägt eine Welle, die nach einer luftgetrockneten Naturwelle aussieht. Es ist ein locker wirkender Undone - Look mit verspielten, unregelmäßigen Locken. Auffällig sind die relativ glatten und flachen Ansätze sowie die großzügigen sporadischen Wellen.

      Produktempfehlung für die Welle

      „Ich würde hier eine mildalkalische Dauerwelle nutzen (►Soft Perm von Vitality’s). Als Wickler empfehle ich Flex-Wickler.“, weiß Andreas Franke. Da Flex-Wickler aus Schaumgummi sind, kann man mit unterschiedlicher Spannung arbeiten und erhält unterschiedlich große Wellen.

      Wickeltechnik und Tipps für das How To

      Für diesem Look empfiehlt der Hair Haus Dauerwellen Experte eine Spiralwicklung und empfiehlt: „Mit der Wicklung im Nacken beginnen. Hier sollte man vertikal arbeiten, damit die Locken länger wirken. Wichtig ist, mit einem flachen Winkel zu arbeiten, um nicht zu viel Stand am Ansatz zu erhalten. Außerdem sollte jede Reihe in die entgegengesetzte Richtung der vorherigen Reihe gewickelt werden. So arbeitet man sich partieweise nach oben."

      Ist die Wicklung beendet, wird die Wellflüssigkeit sorgfältig auf jeden Wickler aufgetragen. Alle 5 Minuten sollte die Welle mit einem Probewickler kontrolliert werden. Nach max. 15 min. kann die Welle gründlich ausgespült und fixiert werden. Hier wird jeder Wickler sorgfältig mit der Fixierung benetzt. Nach circa 10 min. werden die Wickler herausgenommen und die restliche Fixierung aufgetragen. Nach weiteren 5 min. wird gründlich ausgespült und neutralisiert.

      Styling und Pflege

      Auch Undone will gepflegt sein.

      Zum Stylen am besten eine Curl Cream im nassen Haar verteilen, wie zum Beispiel Vitality’s WeHo Curl Cream oder WeHo Curl Extreme Cream. Andreas Franke empfiehlt, das Haar über Kopf mit einem Diffusor-Aufsatz zu föhnen. Sobald das Haar trocken ist, folgt die Definierung der Wellen. Dafür arbeitet Franke mit der WeHo Creator Paste und kontrolliert Frizz mit WeHo Frizz Control.

      Zur umfangreichen Pflege empfiehlt sich ein nährendes Behandlungs-Zusammenspiel aus Haarbad, Maske, Serum (z.B. Vitality’s Intensive Aqua Nutriaktive Serie).

      Produktempfehlungen von Hair Haus

      Andreas Franke ist Educator im Hair Haus Fachtrainer Team, spezialisiert auf Männer und Dauerwelle.

      Ein Hinweis in eigener Sache:
      Das Interview haben wir bereits seit Wochen fertig, es aber aus Respekt vor den Betroffenen der Flutkatastrophe für unangebracht gehalten zu veröffentlichen. Trotzdem möchten wir nun diese Idee vorstellen.

       

      Sehr erfreut und überrascht sind Nicole und ihr Team über das Interesse an ihrer Sommeraktion. Im Interview erzählt die Friseurin, wie es dazu kam…

      Im Gespräch mit Lea Werry

      Raphaela Kirschnick im Gespräch mit Stefan Lupp #LUPODUESSELDORF

      Stefan, Du organisierst gerade eine große unterstützungsaktion für Opfer der Flutkatastrophe. Wie kam es dazu?
      Stefan Lupp:
      Nach einem kurzem Telefonat mit einem Freund, der im betroffen Gebiet lebt, wohnt und selbstständig ist kam die spontanen Eingebung. Dann ist diese tolle Aktion ins Rollen gekommen..

      Welche Unterstützung hast du dabei?
      SL:
      Wir alle sind sehr dankbar das die Friseurinnung Düsseldorf, aber auch Nachbarn, Kunden , Freunde und Menschen, die wir überhaupt nicht kannten, alle spontan ein gleiches Ziel hatten: Wir wollen helfen!
      Und das ist dabei herausgekommen!!

      Wie koordiniert ihr eure Hilfe?
      SL:
      Es gibt eine What’s App Gruppe von Friseuren in Düsseldorf.

      Als nächstes passiert was?
      SL:
      Wir bringen heute alles, was wir übers Wochenende organisieren konnten, in die betroffenen Regionen.
      Nächsten Montag starten wir ‚von Friseuren für Friseure‘ – Wir werden 1 Tag gratis arbeiten und unsere gesamten Erlöse anderen Friseuren, die nicht arbeiten können zur Verfügung stellen. Daran kann jeder teilnehmen.
      Am Montag drauf werden wir bei Kunden sammeln und alle Trinkgelder spenden.

      Viele Friseure haben alte Möbel, die sie spenden wollen, die sammeln wir auch gerne und geben sie weiter.

      Wie ist die Idee entstanden?
      Sinja Langenströr: Eigentlich ist gar keine Idee entstanden. Ich war im Urlaub als die Hochwasserkatastrophe passierte. Als ich montags vor meinem Laden saß, schickte mir eine Kollegin eine Sprachnachricht, dass die Sister Coiffeure komplett unter Wasser stehen. Da habe ich nicht lange gezögert – wir haben ja den Platz. Meine Kollegin hat Daniela von Sister Coiffeure kontaktiert und gemeinsam haben wir ihr angeboten, dass sie bei uns so lange arbeiten können, wie sie wollen. Die waren natürlich sehr, sehr dankbar und nahmen das Angebot freudig an!

      Kanntest du die Mädels von Sister Coiffeure schon vorher?
      SL: Witzig, denn mit Daniela war ich früher auf der Berufsschule, wir haben sogar gemeinsam für Gesellenprüfung gelernt. Jetzt, 14 Jahre später, muss so etwas erst passieren, dass wir wieder zueinander finden. Mit einem Auge weinen wir, mit dem anderen Auge freuen wir uns, dass wir uns nach so einer langen Zeit wiedersehen.

      Habt ihr eure Räumlichkeiten abgetrennt?
      SL: Tatsächlich ja. Ich habe vor kurzem meinen Salon auf 180m² ausgebaut und um eine weitere Räumlichkeit für Balayage und High-End-Dienstleistungen erweitert. Auf diesen 60m² können sich die Mädels von Sister Coiffeure austoben. Eigentlich teilen wir uns nur den Aufenthaltsraum. Wir kommen uns also wirklich nicht in die Quere. In ihrem Bereich haben sie ein eigenes Labor, einen Waschbereich und 6 entspannende Frisierplätze. Normalerweise sind in diesem Bereich eher die Frauen für ihre Balayage platziert - jetzt kommen auch die Männer in den Genuss von Massagesessel, weil wir sie nun im Balayage-Salon bedienen. Meine Herren haben den Sisters also das Feld geräumt. (lacht)!

      „Wir wollen einfach nur helfen, da will ich keine Arschgeige sein und Miete verlangen.“

      Bezahlen die Sister Coiffeure Miete?
      SL: Wir schauen erst mal, was die Nebenkosten betragen. Die haben alles verloren, ihr Salon steht komplett unter Wasser. Wir wollen einfach nur helfen, da will ich keine Arschgeige sein und Miete verlangen. Die Mädels bringen täglich Essen und Trinken mit, das ist schon echt herzlich zu sehen, dass sie so dankbar sind.

      Wie macht ihr das mit den Produkten? Rechnet ihr die ab?
      SL: Ich habe ihnen zwar etwas zur Verfügung gestellt, aber die Mädels haben noch ihre eigenen Produkte. Falls sie irgendwann etwas von meinen benutzen sollten, solle ich es ihnen in Rechnung stellen, meinten sie.

      Gibt es auch zwei Registrierkassen?
      SL: Ja, in ihrem Bereich haben wir sogar eine Theke aus alten Palettenkisten aufgebaut. Terminkalender, Kasse, Trinkgeldbüchsen – alles was sie brauchen, ist da.

      Wie lange stellst du diese Räumlichkeit zur Verfügung?
      SL: Eigentlich wollten sie sich um einen ►Containhair kümmern, da hab ich gesagt: „Das braucht ihr nicht, ich hab den Platz, bleibt bei mir!“, jetzt haben wir erstmal bis Januar gesagt.

      Wie konntet ihr die KundInnen informieren?
      SL: Das ging recht zügig. Auf Facebook haben wir kräftig gepostet und natürlich wurden die KundInnen auch angerufen. Diese sind auch sichtlich dankbar, dass sie auch weiterhin zu ihrem Lieblingsfriseur gehen können – nur halt in einer anderen Lokation.

      Hast du überlegt, noch andere betroffene FriseurInnen aufzunehmen?
      SL: In dem Balayage Bereich ist kein Platz mehr, auf unserer Seite könnten wir vielleicht noch eins, zwei weitere FriseurInnen aufnehmen, aber wir wissen ja noch gar nicht, wie das mit Corona weiter geht – am Ende haben wir dann noch Platzmangel. Das ist mir zu riskant.

      Was sagen andere FriseurkollegInnen zu deiner Solidarität?
      SL: Einige meiner FriseurkollegInnen fanden es so erstaunlich, dass ich überhaupt keine Angst um mein eigenes Geschäft habe, weil ich die Konkurrenz unterstütze. Mein Motto ist: Tu Gutes, dann bekommst du Gutes zurück und so ist es! Für mich gibt es kein Konkurrenzdenken, für mich sind das alles KollegInnen! Ich will helfen, ich kann helfen, also mache ich es auch!

      Vielen Dank Sinja für das tolle Gespräch, ich wünsche euch alles Gute weiterhin!

      Trend 1 Verlängerung des Sommer

      Wir wollen dem Sommer noch nicht Ade sagen!  Dafür setzt Fabian Maier auf Freihandsträhnen und Face-Framing.

      Fabian Maier: Freihandsträhnen wie bei der Balayage sorgen für genau diesen Effekt: Urlaubs- und Sommerfeeling!
      Die Balayage sorgt für ausdrucksstarke Lichteffekte. Babylights kreieren vor allem um die Gesichtspartie eine frische Kontur. Die Technik nennt sich Face Framing.

      Trend 2 Mit Glow-Effekt in den Herbst

      Der Herbst verlangt nach neuen Akzenten, die sollen warm leuchten und jedem Hautton schmeicheln! Dafür setzt Fabian Maier auf warme Gold- und Kupfer-Töne

      Im Herbst kommen satte und vor allem leuchtende Nuancen zum Einsatz! Ob Gold-Nuancen für einen richtigen Glow-Effekt oder ganz zarte Kupfer-Töne. Absolut im Trend sind dieses Jahr warme Beige-Töne: Sie lassen dunkles wie helles Haar angenehm warm leuchten und durch die cremige Nuance schmeichelt ein warmes Beige nahezu jedem Hautton!

      Große und kleine KundInnen mit einer besonderen Frisur für Schule wappnen…

      "Einfachheit ist die Brillanz von heute!", sagt Sam Villa, Mitbegründer und Chief Creative Officer von Sam Villa und Global Artistic Ambassador für Redken. „Manchmal sind die besten Ideen die einfachsten“.

      Seine "Twisted Flower"-Technik setzt einen wunderbaren Akzent im Haar - und sie ist so einfach, dass sie Eltern und SchülerInnen gleichermaßen beigebracht werden kann! 

      TIPP: Die Verwendung von Bändern, Kordeln oder Seilen ist eine gute Möglichkeit, Geschicklichkeit und Spannung zu üben, um Zöpfe, Knoten und Verdrehungen herzustellen. - einfach an einem Türknauf befestigen und los gehts.

      So funktioniert die gedrehte Blume:

      • Leg den Abschnitt fest, in dem die Blume sitzen soll - am besten entlang des vorderen Haaransatzes. Je größer der Abschnitt und je länger das Haar, desto größer auch die Blume.
         
      • Trag eine Styling Rough Paste auf, um leichte Griffigkeit, Geschmeidigkeit und Glanz zu erzielen.
         
      • Wickle ein Gummiband um den oberen Bereich des Haares in der Nähe des Kopfes und leg die Schlaufenhaare um den Zeigerfinger der anderen Hand. Wiederhole den Vorgang für jedes Blütenblatt (4-5), indem du das Gummiband zwischen den einzelnen Blütenblättern verdrehst und alle Haarschlaufen am selben Finger zusammenführst.
         
      • Befestige das Gummiband um die gesamte Gruppe von Blütenblättern (Schlaufen) und wickle die restlichen Haare um das Gummiband.
         
      • Breite die Blütenblätter so aus, dass sie flach auf dem Kopf liegen, und befestige sie mit ein paar Stecknadeln.

      "Ich spreche ständig darüber, wie man hinter dem Stuhl einen Mehrwert schaffen kann, und diese kleine Technik ist ein perfekter Weg, um jüngere Gäste und Eltern anzusprechen, die bei ihrem Styling etwas kreativer werden wollen", so Sam Villa zu seiner Blütentechnik.

      Kaffeeduft liegt in der Luft, die frisch gekochte Tasse Kaffee steht auf dem Frisiertisch und eine KundIn plaudert heiter mit dem Inhaber Christian Ormuz. Hier kommen die Kunden gerne vorbei, der 60m² große Laden ist wie eine kleine Wohlfühloase: Reliefbilder aus Nägeln zieren die Wände, Rohre wurden zu Lampen und Stühlen umfunktioniert und eine Cafétheke lädt zum entspannten Kaffeetrinken ein. Hier wird innovative Handwerkskunst mit Kaffee und außergewöhnlichen Menschen gepaart. „Unser Salon ist geprägt durch Gemütlichkeit und die natürliche, positive Ausstrahlung des ganzen Teams. Innerhalb dieser vier Wände kann jeder dem Alltagsstress entfliehen. Bei Eintritt werden unsere Gäste von Kaffeeduft und dem Lachen meiner Mitarbeiter empfangen. Wer würde sich da nicht wohlfühlen?“

      Seine KundInnen sieht der Inhaber des Salons in Weil am Rhein häufiger als nur zum Friseurtermin. Hier kommen die Leute hin, wenn sie frühstücken wollen, wenn eine Buchpräsentation stattfindet oder wenn sie auf ein Tässchen Kaffee zur Plauderstunde vorbeikommen wollen. „Unser Service ist keine festgefahrene Prozedur. Wir lassen uns auf unsere Kunden ein und versuchen dabei eine freundschaftliche Basis zu schaffen, damit wir die Wünsche und Vorstellungen unserer Kunden ergründen können. Das Wohlgefühl unserer Gäste ist uns wichtig. Daher versuchen wir mit unserer Kreativität und Detailverliebtheit ihre Wünsche bestmöglich zu erfüllen.“, so Christian Ormuz.

      Wildnis und Safari Fieber mit Zebrastreifen, dunklem Holz und Lederbezügen... 

      Das vierköpfige Team nimmt sich den Salonnamen besonders zu Herzen: „PositivO. ist unser Motto. Es bedeutet, das Leben zu genießen – ‚Dolce Vita‘ ist mein Anspruch und die Intension, warum ich mein Geschäft 2010 eröffnet und 2017 mit dem Café erweitert habe. Ich liebe die Haarkunst und ich liebe Kaffee. Das miteinander zu verbinden ist einmalig.“ 

      So funktioniert's:

      Wie würdest du diesen Look schneiden und stylen?
      Fatih Erbay:
      Als erstes würde ich den gewünschten Scheitel abteilen und dann an der gewünschten Schläfe eine C-Curve oder ein Quadrat ums Ohr separieren.

      Als nächstes die Grundlänge in Pointcut schneiden und die Front Partie zu einem asymmetrischen Pony.

      Zum Schluss die Schläfe an die gewünschte Länge kurz oder kürzer anpassen und dann etwas aussoften, sodass das Ergebnis auch eine gewisse Weichheit bekommt.

      Ich würde vorm Styling eine Styling Creme reinarbeiten, die das Finish unterstützt (glatt). Mit der Rundbürste beim Föhnen glattziehen und dann nochmal zusätzlich mit dem Flat Iron die Haare glätten.

      Vera Kuhnert im Interview

      Liebe Frau Kuhnert, Sie haben einen „Outdoor-Salon“ eröffnet und werben mit Haareschneiden mit Blick auf Landschaftsschutzgebiet. Wie wird das von KundInnen angenommen?
      Vera Kuhnert: Unser Salon ist in dem kleinen Örtchen Mariensee, hier gibt es viel Natur und Ruhe. Bei dem schönen Wetter sind wir froh draußen zu sein und unsere KundInnen natürlich auch. Da wird das Angebot im Freien an einem Teich umgeben von Flora und Fauna und mit Blick auf die dahinterliegende Weide gerne angenommen.

      Welche positiven Auswirkungen hat das Konzept auf Umsatz/ Kundenfrequenz, etc.?
      VK: Das Arbeiten ist sehr entspannt. Wir haben viele NeukundInnen dazugewonnen, die sehr positiv darauf reagiert haben.

      Sie haben draußen einen Waschplatz, wie haben Sie den Wasseranschluss und Abfluss geregelt und wer hat die Installation durchgeführt?
      VK: Die Installation wurde von einer Hannoverschen Firma ausgeführt. Der Waschplatz ist mit Wasser, Abwasser und Elektrik mit der Dusche im Haus verbunden.

      Wie bist du auf die Idee gekommen, auf einem Floss Haare zu schneiden?
      Nicole Goyn:
      Anlässlich unseres 5-jährigen Bestehens, hatten wir die Idee etwas Besonderes zu machen und als wir das Floss auf dem Gräbendorfer See in Laasow gesehen haben, war die Idee perfekt. Anfangs wollten wir an den Strand gehen und dort arbeiten, da wir dort einen lieben Kunden haben, der dort ein Cafe´ am See betreibt. So sind wir auf das Floss gegangen und haben uns und unseren Kunden ein besonderes Erlebnis bieten.

      Gab es fixe Termine?
      NG: Wir haben vorher Termine vereinbart und natürlich nur Haarschnitte anbieten können. Trotzdem gab es aber auch viele interessierte Laufkunden, die sich spontan für einen Haarschnitt entschlossen haben und bei uns auf dem Floss Platz nahmen.

      Was musstest du beachten und regeln? Standgebühr? Hygieneauflagen?
      NG: Ich habe das Ordnungsamt um Erlaubnis gebeten, ansonsten musste ich nichts wirklich beachten. Natürlich haben wir aber auch eine Miete für unsere Aktion auf dem Floss bezahlt!

      Galten auf dem Floss auch die Hygieneauflagen?
      NG: Ja, wir hatten die salonalltäglichen Hygieneregeln, die wir beachten mussten, z.B. auch die Datenerfassung unserer KundInnen, die spontan vorbei kamen. Das Gute war, wir hatten schönes Wetter und konnten die ganze Zeit unter freiem Himmel sein – da mussten wir auch keinen Mundschutz tragen!

      Janin Neumayr-Oelze, René Krombholz, Stefan Lupp, Jennifer Brahn, Pano Tismas, Nicole Messner, Kathrin Wegscheidt, Oliver Undorf, Uschi Krombholz

      Wie erreicht das Geld die Hilfsbedürftigen?
      SL:
      Die Beträge werden geschlossen an den Innung Düsseldorf und den LIV NRW zur korrekten Weitergabe übergeben.

      Das klingt nach einem tollen Stufenplan?
      SL:
      Viele Friseure – Viele Ideen! Wir sind überwältigt, wie viele sich einbringen.

      Wie können andere Friseure mitmachen?
      SL:
      Es können sich alle gerne bei mir melden
      Per Mail an salon@lupo-duesseldorf.de
      oder Instagram @lupoduesseldorf


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      Der Landesverband Friseure & Kosmetik Rheinland hat zudem unter fluthilfe.innungsfriseure-rheinland.de/ eine Hilfsbörse eingerichtet, bei der Betriebe, die Hilfe brauchen, Einträge erfassen können. Ebenso haben hier Betriebe und Helfer die Möglichkeit Hilfsangebote zu veröffentlichen. Das Angebot ist frei für alle Betriebe und unabhängig von einer Innungsmitgliedschaft nutzbar. Außerdem wurde auch eine Facebook-Gruppe gegründet, in der Kolleginnen und Kollegen, die Sachspenden abzugeben haben, ihre Angebote posten können: www.facebook.com/groups/344301374011049.

       

       

      Mehr über das Balayage-Salon-Konzept von Fabian Maier erfahrt ihr im ►Exklusiv Interview mit imSalon und einen Blick auf sein Interieur in ►unserer Salonvorstellung ...

      Welche Haarstruktur braucht es für diesen Look?
      FE:
      Für diesen Look würde ich maximal gewelltes Haar als Grundvoraussetzung nehmen sonst wird das Styling sehr anspruchsvoll. Also von glattem bis gewelltem Haar.

      Können bei dem Look auch Extensions eingearbeitet werden?
      FE:
      Ja natürlich! Wenn die Grundlänge zu kurz wäre, könnten auch Extensions eingearbeitet werden.

      Denkst du, dieser Look ist ein Trend, der bleibt?
      FE:
      Dieser Look ist zwar momentan ein Trend, aber wie wir alle wissen, sind coole und außergewöhnliche Looks auch wieder sehr schnell out und werden von neuen Looks übertroffen oder neu bestimmt...

      Ist das Waschbecken winterfest oder wird es wieder abgebaut?
      VK: Das Waschbecken wird im Winter wieder abgebaut. Bei winterlichen Temperaturen möchte ja niemand im Freien bedient werden (lacht).

      Haben Sie eine Genehmigung benötigt?
      VK: Wir haben bei dem Gewerbeaufsichtsamt, dem Gesundheitsamt und der BG nachgefragt, eine Genehmigung benötigen wir nicht.

      Welche weiteren Vorkehrungen sind getroffen worden?
      VK: Um möglichst viel Komfort anzubieten, haben wir zwei Zelte aufgebaut und die Waschplätze und Sessel darunter gestellt, sodass unsere KundInnen auch vor Regen geschützt sind. Niemand möchte gerne unnötig nass werden.

      Wie steht es mit den aktuellen Corona Auflagen? Tragen Sie auch im Freien Masken, was müssen KundInnen vorweisen?
      VK: 
      Leider gelten im Freien die gleichen Maßnahmen wie im Salon. Allerdings dürfen die KundInnen, wenn sie allein in der Einwirkzeit unter dem Zelt sitzen, die Maske abnehmen. Wir müssen sie ständig tragen.

      Wie sind die Pläne bei schlechtem Wetter, der Herbst steht ja vor der Tür?
      VK: Das ist einfach, niemand möchte mit nassen Haaren draußen sitzen. Auch nicht mit Heizpilz oder Feuerstelle. Letzten Winter haben wir den Betrieb wieder nach Innen verlegt, im kommenden Herbst und Winter werden wir wieder so verfahren.

      Sie bieten variable Öffnungszeiten, haben auch schon mal bis 22 Uhr geöffnet – ist das ein Zukunftsthema und wird das auch am Land verstärkt gefragt?
      VK: Wir arbeiten sehr variabel. Es kommt vor, dass der Montag, der sonst geschlossen ist, oder der Samstag länger geöffnet sind. Donnerstags haben wir seit ca. 18 Jahren bis 22 Uhr geöffnet. Das wird gut angenommen vor allem von berufstätigen KundInnen und Muttis mit Kindern, auf die dann der Vati in der Zeit aufpasst. Wir arbeiten grundsätzlich auf Anmeldung, da kommt, egal welche Tageszeit, kein Stress auf. Wir haben auch schon nachts durchgearbeitet (Donnerstag von 9.00 Uhr bis Freitag 18.00 Uhr.) Es hat Spaß gemacht, war aber anstrengend.

      Gibt es Pläne zur Erweiterung des Konzeptes?
      VK: Nein, da ist nichts geplant.

      Vielen Dank für das Gespräch, wir wünschen Ihnen viel Erfolg weiterhin! 

      Mitten auf dem Wasser unter einem kleinen Pavillon findet die Aktion statt | C: Nicole Goyn

      Haben dir deine MitarbeiterInnen geholfen?
      NG: Wir waren zu dritt. Ich als Meisterin und zwei Azubis. Ohne meinen Mann, der uns eine Zu- und Abwasserleitung gelegt und unser ganzes Equipment zum See gefahren hat, wäre nichts möglich gewesen!

      Wird es so eine Aktion nochmal von euch geben?
      NG: Wir sind sehr froh und stolz auf das ganze Feedback, wir freuen uns, dass diese Aktion so gut ankommt – also definitiv JA! Im nächsten Jahr sind wir sicher wieder dabei!

      Dann wünschen wir auch beim nächsten Mal viel Erfolg! 

      "Bei der Arbeit an der Paul Costelloe AW21-Show hat das TONI&GUY-Session-Team die Handwerkskunst des klassischen Chignons aufgegriffen, mit einem starken, maßgeschneiderten, niedrigen Seitenscheitel, um mit den Silhouetten und dem Schneiderhandwerk der Kollektion zu arbeiten." 

      Cos Sakkas

      C: TONY&GUY

      Get the Look mit Cos Sakkas

      Und so funktioniert's:

      • Bereite das Haar mit einem Volume Mousse vor und mach dann einen kräftigen und geraden Seitenscheitel.
      • Zieh das Haar im Nacken zu einem Pferdeschwanz zurück und lass dabei vorne einen weichen Schwung Haare für mehr Geschmeidigkeit. 
      • Steck den Pferdeschwanz in ein feines Haarnetz und forme einen sauberen, gepflegten Dutt, bevor du ihn mit Haarspray fixierst
      C: TONY&GUY

      Gold, Kupfer, Bronze und Schwarz und Weiß – im Art Nouveau Friseure Salon am Ammersee beruht alles auf dekadenten Farben, die Wärme und Wohlbefinden versprechen. Die goldenen Sofas der Waschlounge bieten einen gemütlichen Platz während des Haarewaschens, bevor es später an die kreisrunden Spiegel in der Friseurecke geht. Hier nehmen die KundInnen auf einem edlen Fell-Optikledersessel Platz und können das lichtdurchflutete Ambiente des Salons genießen. Überall können blühende Orchideen angehimmelt werden, die den Salon mit Leben füllen. Die vielen Holzelemente sorgen für einen gemütlichen Touch, der durch die goldenen und weißen Wände nochmal mehr verstärkt wird.

      Das Hirschgeweih neben der Rezeption unterstreicht die Dekadenz des Salons, mit Produkten von Davines, Grünstrom geschäftlich und privat und einer grünen Kosmetikerin als Untermieterin ist der Salon auf Nachhaltigkeit eingestellt und sogar als einer von 40 „Sustainable Beauty Partner“ von Davines ausgezeichnet.

      Das Interview mit Saloninhaber Detlev Beier findet ihr hier (►Detlev Beier: Bei uns gerät die Frisur fast zur Nebensache)

       

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      Was steht im Vordergrund Ihres Salonkonzepts?
      Detlev Beier: Zu unserem Salonkonzept gehört dazu, dass unsere KundInnen eine schöne und tolle Zeit haben. Da gerät es fast zur Nebensache, dass doch eigentlich die neue Frisur im Mittelpunkt steht. Wir bieten Zeit, Exklusivität in Raumgröße und Stil sowie familiäres Wohlfühlambiente...

      „Einfach den Moment leben und genießen. In der heutigen Zeit umso wertvoller, finde ich.“

      Die gemütliche Einrichtung bietet definitiv familiäres  Wohlfühlambiente. Wer hat den Salon designed?
      DB: Designed habe ich den Salon alleine. Inspiriert hat mich dabei der Stil der 20er Jahre sowie das damalige Lebensgefühl. Einfach den Moment leben und genießen. In der heutigen Zeit umso wertvoller, finde ich.
      Da ich daheim ebenfalls in Gold, Silber, Kupfer, Schwarz und Weiß eingerichtet bin, wusste ich, dass diese Kombination in einem Raum funktioniert.

      Auf was legen Sie bei der Einrichtung besonders wert?
      DB:
      Es sollte alles wie aus einem Guss wirken, wenn man den Salon betritt. Es sollte warm und gemütlich sein, ohne kitschig zu wirken. Ich habe besonderen Wert auf die einzelnen Details gelegt. Als Beispiel seien da die kupferfarbenen Desinfektionsmittelspender genannt oder Champagnerkelche in Mattschwarz mit goldenen Innenglas... Oder unser Champagnerbrunnen in der Mitte des Salons. Oder schwarz-goldene Übertöpfe. Vom großen Ganzen ganz abgesehen.

      Welches Element Ihres Salons fasziniert Sie am meisten?
      DB:
      Die Spiegel z.B.  erinnerten mich an die Schminkkonsolen der 20er Jahre. Viel edler als eine goldene Waschlounge zu haben, geht meines Erachtens fast nicht. Als ich die gesehen habe, konnte ich es fast nicht fassen, wie toll die aussahen.

      Welche Materialien haben Sie für die Einrichtung gewählt?
      DB: Die Waschsessel und die Schneidesessel sind aus einem Fell-Optikimitat hergestellt, das leicht glänzt und somit irrisierend dreidimensional wirkt. Wirklich edel. Ansonsten wollte ich alles eher hochglänzend haben, weil dann mehr Licht reflektiert wird. Jedes Detail sollte hochwertig wirken. Was nicht bedeutet, dass das Teuerste immer das Beste ist, aber ich habe sehr auf die Qualität der einzelnen Dinge geachtet. Auch dass unsere KundInnen den bestmöglichen Salonaufenthalt bekommen – luftgefiltert.

      Luftgefilterter Salonaufenthalt?
      DB:
      Ja, mit unserer Hepa-4-Filter Luftreinigungsanlage UlmAir 200 sind wir sogar nahezu keim-, allergen- und Virenfrei, da der Raum mit 170qm 6 x pro Stunde komplett luftgefiltert wird.Zusätzlich ist jeder Platz für sich sogar Corona-konform angesetzt. 2m Abstand zum Nachbarn.

      „Wir leben das Prinzip Nachhaltigkeit im Rahmen der Möglichkeiten konsequent.“

      Sie gehören zu den 40 "Sustainable Beauty Partner“ von Davines, welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrem Salon?
      DB: Nachhaltigkeit spielt bei uns eine sehr große Rolle. Wir arbeiten mit Davines zusammen. Das ist die einzige rein vegane Profiserie im Haarpflegebereich, die zu 100% nachhaltig und CO² neutral produziert. Als einer von 40 Salons deutschlandweit "Sustainable Beauty Partner Davines" leben wir das Prinzip Nachhaltigkeit im Rahmen der Möglichkeiten konsequent. Natürlich beziehen wir Grünstrom – geschäftlich und privat.

      Was ist mit ihrer Untermieterin? Arbeitet diese auch grün?
      DB: Die beiden Nebenräumen habe ich an Monika Krucker von Green Luxury Cosmetic untervermietet. Sie hat dort 2 Kosmetikkabinen und arbeitet ausschließlich mit bio- und cosmos-zertifizierter Naturkosmetik von Birkenstock, Madara und Noelie zusammen. Auch da war es mir wichtig, eine Kosmetikerin zu finden, die Nachhaltigkeit lebt.

      Wie groß ist der Salon? Wie viele MitarbeiterInnen gibt es?
      DB: Unser Salon ist 170qm groß, hat 10 Bedienplätze und 6 Waschbecken. Leider habe ich zur Zeit nur 2 Teilzeitkräfte und bräuchte dringend 1-2 Vollzeitkräfte oder 3-4 Teilzeitangestellte, da wir immer noch jeden Monat zwischen 20 und 40 Neukunden auf Empfehlung bekommen. Seit 2017 bin ich hier in Schondorf am Ammersee mit meinem Team tätig und es kommt stets mehr dazu…

      Sie erweitern noch Ihren Salon?
      DB: Zum 1. August 21 haben wir im Nachbarhaus die Ladenfläche noch mit dazu gemietet. Da kommt eine Parfümerie mit Nieschendüfte aus reinen Parfümölen ohne künstliche Moleküle, Raumdüften und Accessoires rein sowie ein kleiner Barbershop mit einem Stuhl und einem separaten Herrenpflegebereich. Also ein gelungenes Gesamtkonzept, wie wir finden.

      Wir finden ebenso ein gelungenes Salonkonzept und wünschen viel Erfolg weiterhin!

      Hier geht's zuSalonvorstellung von ART NOUVEAU FRISEURE

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      Art Nouveau Friseure in Schondorf am Ammersee sucht 1-2 Vollzeitkräfte oder 3-4 Teilzeitangestellte - schau bei jokira.de vorbei und bewirb dich noch heute!

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      Nach dem Motto: „Genieße das Entdecken und Gestalten!“ hat Friseurmeisterin Conny Kegreiß Trainingskarten à la Trivial Pursuit entwickelt und um ein Trainingsbuch ergänzt. 36 Monate Ausbildung. 360 Trainingskarten. Individualisierbar auf jeden Salon! Wir haben mal nachgefragt.

      Trainingskarten für Azubis? Was ist die Idee dahinter?
      Conny Kegreiß:
      Strukturierte Ausbildung! Mit System, vom ersten Tag an. Wir kennen doch alle diese Fragen: „Wie mache ich meine Azubis mit meinem Salon vertraut?“ „Wie transportiere und halte ich meine Inhalte, Leitlinien, Schwerpunkte, Arbeitsweisen fest?“ … Ich habe über die Jahre hinweg das, was mir wichtig ist, auf Kärtchen geschrieben, systematisch in einer Box gesammelt und um ein Trainingsbuch für persönliche Notizen ergänzt.

      „Ein Kollege meinte, ich solle das für alle Friseure zugänglich machen.“

      Anfangs für den eigenen Salon, ist das mittlerweile ein Renner unter Kollegen…
      C.K.:
      Ein Kollege meinte, ich solle das doch für alle Friseure zugänglich machen. Also habe ich es so umgestaltet, dass jeder Salon seine eigene Philosophie, eigene Schwerpunkte und saloninterne Abläufe einbringen kann.

      Was zum Beispiel?
      C.K.:
      Nehmen wir den Kundenempfang: „Stehen wir vor der Rezeption, wenn wir einen Kunden begrüßen oder dahinter?“, „Wie findet unsere Beratung statt?“, „Achten wir auf: nonverbal, verbal und nehmen wir die Körpersprache wahr?“ Diese einzelnen Punkte als Beispiele auf den Karten unterstützen die saloninternen Abläufe. So kann jeder seine eigene Salonidentity kommunizieren.

       

       

       

      Wie geht das praktisch?
      C.K.:
      Mein System folgt den Themen, die auch im Ausbildungsrahmenplan enthalten sind. Der Ausbilder und der Azubi erarbeiten gemeinsam Übungen. Zeitgleich tragen sie saloninterne Abläufe und Schwerpunkte zu bestimmten Themen in das Buch ein. Der Azubi kann diese jederzeit nachlesen, selbständig wiederholen und trainieren.

      Angepasst ans individuelle Tempo …
      C.K.:
      Ja. Am Ende des Tages entschieden, ob eine Trainingskarte erfüllt wurde und die darauffolgende Karte gezogen werden kann oder ob nochmals wiederholt wird.

      Kartenbox und Buch - ein Set?
      C.K.:
      Ja, es besteht aus einem Buch und einer Box mit 360 Trainingskarten – jeweils 120 Karten pro Ausbildungsjahr. Alle Azubis im Salon können diese gleichzeitig verwenden, es genügt also eine Box pro Salon. Die Bücher kann man zusätzlich nachbestellen, jeder Azubi sollte sein eigenes Trainingsbuch haben.

      Ihre Azubis geben Feedback?
      C.K.:
      Ja. Denn so zu arbeiten macht Spaß und macht neugierig. Jeden Tag etwas Neues lernen, im Buch nach vorn zu blättern und zu wissen, was als nächstes kommt - das schafft Sicherheit und Struktur und die Selbstständigkeit motiviert.

      Wie ist denn Ihre Erfolgsquote?
      C.K.:
      Durch mein System sind meine Auszubildenden schneller und sicherer am Kunden einsetzbar. Alle Azubis der letzten Jahre haben mit gut und sehr gut abgeschlossen.

      Wie lange hat es gedauert, das System für die „breite Masse“ um zu entwickeln?
      C.K.:
      Nochmals ein Jahr. Ausbildung ist für mich eine Herzensangelegenheit. Mir ist es wichtig, dass jeder Salon, der Nachwuchs begleitet, damit arbeiten kann und dessen eigene Salonphilosophie und Schwerpunkte zum Tragen kommen. Das Kartensystem ist ein Leitfaden, der Ausbilder und Auszubildende unterstützt.

      Ihre Idee - ein Beitrag zur fundierten Ausbildung! Was wünschen Sie sich Innovatives von Berufsschulen, ZV, Innungen, Kollegen…?
      C.K.:
      Wir diskutieren viel über das Friseur-Image. Ich wünsche mir, dass wir Lösungen und Umsetzungen finden, die dem Friseurhandwerk das geben, was es verdient: Wertschätzung!


      Über Conny Kegreiß:

      • Friseurmeisterin, Salonchefin, Ausbilderin
      • 1 Salon in Herrenberg | seit 2000 | 100 qm | 8 Mitarbeiter
      • Top Hair Wettbewerb 2014: unter den besten 30 Salons in Deutschland
      • Top Hair Wettbewerb 2018: unter den Besten 15 Salons in Deutschland

       

      In der Friseurbranche fehlt es an Mut zur Rentabilität. Guido Paar spricht heute mit Wolf Davids darüber, ob unsere Branche eine wirtschaftliche Chance hat.

      Das Telefoninterview führte Katja Ottiger

      Für das Re-Opening nach Corona rückt ein Thema ganz neu in den Fokus: Desinfektion und Infektionsschutz vor übertragbaren Viren wie Covid-19. Der Schweizer Coiffeurverband hat hierfür ein Schutzkonzept für Salons vorgelegt. Neben den empfohlenen obligatorischen Massnahmen des Bundes und des Coiffeurverbandes, wird bei der zentralst wichtigen Schutzhandlung, der fachgerechten Desinfektion, in den öffentlichen Empfehlungen jedoch bisher an der Oberfläche gekratzt.

      Wichtige Informationen und Details zur Desinfektion, wie die korrekte Kontaktzeit der Desinfektionsmittel oder die Auswirkung bei unterschiedlichen Materialien und Oberflächen, sind vielen Coiffeuren nicht bekannt. Die zwei erfolgreichen Schweizer Coiffeurunternehmer Eddine Belaid (Traditional Zürich) und Jens Engelhardt (The Barbershop) bemerkten den „Fehler im System“ und fanden einen genialen Weg ihre Salons zu den sichersten der Schweiz zu machen.

      Als eine der ersten Coiffeure im deutschsprachigen Raum haben die beiden einen Fachkurs mit Zertifizierung für professionelle Desinfektions- und Hygienemassnahmen, speziell für den Beauty- und Coiffeurbereich absolviert. Die ganzen Salonteams der beiden Unternehmer werden diese Zertifizierung ebenfalls noch zeitnah durchführen.

      Diese Möglichkeit ist den wenigsten bekannt.

      „Erst nach langer Internetrecherche fanden wir einen entsprechenden Online-Kurs bei einem renommierten Desinfektionsmittelhersteller in den USA. Wir dachten „let´s try this“ und stiegen jeder zuhause am heimischen Computer in den Kurs ein und siehe da, der Kurs war eine echte Herausforderung, da er tiefes Wissen z.B. über verschiedene Virenformen, Anwendungen, Einwirkzeiten usw. beinhaltet, und das in Englisch“, so Eddine Belaid. Beide haben den Kurs bestanden und konnten am Ende das Zertifikat erhalten.

      Das Beste: Der Kurs ist gratis, weil der Hersteller dies als einen wichtigen Beitrag an der Gesellschaft sieht.  „Aus unserer Erfahrung mit unseren Barbershops heraus, hatten wir ohnehin schon sehr hohe Desinfektionsstandards, da wir bei Rasuren etc. hautnah arbeiten und die Ansteckungsgefahr entsprechend höher ist. Aber das Thema wurde in der Coiffeurbranche bisher eher schwammig und individuell behandelt. Hygiene ist nicht gleich Desinfektion. Bei Desinfektion sprechen wir über den lebensrettenden Schutz vor aggressiven Viren und Krankheitserregern und nicht über blosse Reinigungsmassnahmen“, so Jens Engelhardt. „Selbstverständlich müssen nun all unsere Mitarbeiter diesen Kurs absolvieren und wir werden alle dort gelernten Desinfektionsmassnahmen fest in unseren Salonalltag integrieren und können so unseren Kunden grösstmögliche Sicherheit gewährleisten“, so Eddine Belaid. „Dieser Kurs wird im Deutschsprachigen Raum in Kürze verfügbar sein und ich kann allen Berufskollegen nur empfehlen das zu machen. Es wird ihnen die Augen öffnen“, so Eddine Belaid weiter. Ihre Zertifkate werden beide in ihren insgesamt 6 Salons aufhängen, denn so sieht auch jeder Kunde gleich, dass er sich hier in einer optimal desinfizierten Zone befindet.

      Wie imSalon erfuhr kann man den Kurs nun auch auf deutsch durchführen - Barbicide HYGIENE ZERTIFIKAT

       

      Im Telefoninterview mit Katja Ottiger

      Im Telefoninterview mit Katja Ottiger
       

      Mit der Errichtung eines Ausbildungszentrums für den Coiffeurberuf in Kambodscha hat Cornelia Fabbricatore, Inhaberin der Creative Hair Lounge in Wohlen (Schweiz) und Vizepräsidentin der Intercoiffure Suisse, enormes Wohltätigkeitsengagement bewiesen. Im Namen der Intercoiffure Suisse setzte sie sich dafür ein, dass das Projekt zum Leben erweckt wird und nun die ersten Schüler eine Ausbildung als Coiffeur in der neuen Einrichtung machen können.

      Ich bin überglücklich, dass ich diesen Beitrag für die Errichtung dieser Coiffeur-Ausbildungsstätte in Kambodscha leisten konnte. Es ist toll zu sehen, wie die Jugendlichen ihre Chance packen, mit welcher Passion sie ihre Ausbildung verfolgen, die sie sonst nicht hätten machen können. Sie sind hoch motiviert. Wir Coiffeure können so viel bewegen, wenn wir unseren Blick öffnen. Intercoiffure Suisse steht nicht nur für absolute Leidenschaft für das Coiffeurhandwerk, sondern auch für gelebte menschliche, ethische und moralische Werte. Natürlich hätte ich das nicht ohne die Unterstützung eines grossartigen Teams geschafft, so Cornelia Fabbricatore.

      „Mein Dank geht Shanty Town Spirit Princess Ermine Norodom, Marina Kurz und Aria Vong Kim vom Professional Beauty Salon und der Academy L’Oréal Professionnel Institut, welche als Schulungsleiterinnen für die Jugendlichen tätig sind. Nun kann es endlich losgehen und wir hoffen, so vielen Jugendlichen wie möglich, hier eine neue Perspektive geben zu können“, so Cornelia Fabbricatore weiter.

      Die Step By Step Anleitung von Sita Zoroa aus der Clarendon Collection

       

      Ein Look perfekt für heiße Sommernächte – ob Festival, Hochzeit oder zum Fortgehen…

      Die Gruppenphase der UEFA EURO 2020 hat die deutsche Nationalmannschaft hinter sich gebracht, am Samstag startet das Achtelfinale. Kommenden Dienstag dann, am 29.06., wird die DFB-Elf um 18 Uhr gegen England antreten. Bei diesem Match auf Augenhöhe werden die Jungs unter der Pride-Kapitänsflagge von Manuel Neuer klar der Favorit unserer Herzen sein!
      Mit dem Achtelfinale steigt auch die Chance aufs Elfmeterschießen, das im Fall des Falles über Sieg und Niederlage entscheiden wird. Ein Fußballkrimi, der auch die mitreißt, die sonst weniger begeistert dem runden Leder frönen.

      Die Leute wollen den Ball im Netz sehen

      Derjenige, der die Erfindung des Elfmeterschießens zur Ermittlung des Siegers beim Fußball in seiner heutigen Form beansprucht, war Karl Wald (1916-2011). Der gelernte Friseur war langjähriger Amateurschiedsrichter in der Fußball-Oberliga Süd, die nach dem Zweiten Weltkrieg die erste Oberliga Deutschlands war, und verpasste 1963 aufgrund seines Alters knapp den Einzug in die damals neu gegründete Deutsche Bundesliga.

      Credit: Coiffure Grob

      Wie ist war der erste Tag nach dem Re-Start?
      Martin Grob: Speziell (lacht). Da wir nicht zu viele Leute ins Geschäft lassen dürfen, arbeiten wir in Teams. Wir starten morgens um 7 Uhr mit der ersten Gruppe für 7 Stunden, danach kommt die zweite von 14 Uhr bis 21 Uhr. 6 Tage in der Woche. Das lassen wir erst einmal für einen Monat, dann sehen wir weiter. Wir halten den vorgeschriebenen 2m Abstand ein und haben nur jeden zweiten Stuhl besetzt. Bei uns ist es Vorschrift, die Abstände zwischen den Plätzen abzukleben, um den Abstand zu sichern.

      "Ich frage mich, wie die Deutschen und die Österreicher da wieder rauskommen wollen."

      Martin, die Schweiz ist im 2. Lockdown, die Coiffeure sind offen. Bist du mit der Entscheidung des Bundesrates zufrieden?
      Martin Grob: Unbedingt! Ich kenne eure derzeitigen Fallzahlen nicht, weiß aber, dass wir hier in der Schweiz höher liegen. Ich frage mich, wie die Deutschen und die Österreicher da wieder rauskommen wollen. Wenn Salons und Läden über Wochen zu sind, strömen die Leute nach der Wiedereröffnung umso mehr in die Geschäfte und die Zahlen steigen wieder. Schwingen die sich dann von Lockdown zu Lockdown? Der Staat kann sich das nicht mehr leisten, meine Tochter und ihre Generation wird das schon jetzt ihr Leben lang abbezahlen.

      Gehen die Leute denn zum Friseur?
      MG: In der letzten Woche war es eher ruhiger, aber wenn ich es hochrechne, wird das kein schlechter Januar werden. Die Leute sind froh, das Haus mal zu verlassen. Hoffen wir, dass wir offenbleiben dürfen. Ich bin müde im Kopf vom konstanten Reagieren, diesem Abwarten und der Planungsunsicherheit.

      Aber wenn wir Friseure etwas gelernt haben, ist es noch flexibler zu sein. Immer wieder Anrufe von Kunden, die plötzlich in Quarantäne müssen und du ein 3-Stunden-Loch füllen musst, weil die Kundin Strähnen wollte, oder Mitarbeiter fallen spontan weg. Aber auch die Kunden sind flexibler geworden. Einen Termin zu verschieben war früher beinahe unmöglich, jetzt sind die meisten beweglicher.

      Hast du Angst zu arbeiten?
      MG: Nein, ich gehöre aber auch nicht zur Risikogruppe. Ich fahre ja auch Motorrad und weiß, dass mich in der ersten Kurve jederzeit jemand abschießen kann. Ich könnte auch morgens auf einer Eisfläche ausrutschen… Für mich gehören Leben und Tod zusammen - aber eigentlich sollte ich so etwas im Moment nicht laut aussprechen.

      Wie sehen das deine Mitarbeiter?
      MG: Ich habe eine Mitarbeiterin mit Vorerkrankungen, die ist zum Teil sehr vorsichtig. Die Jungen sind das Gegenteil, die müssen immer wieder mal zur Vorsicht angehalten werden.

      Wobei bist du skeptisch?
      MG: Wenn in der Schweiz jeder Urlauber willkommen ist und Skifahren erlaubt ist: im Wallis und im Berner Oberland explodierten ja die Zahlen bereits. Da stellt sich einem schon die Frage, wie es weiter geht. Ich möchte nicht die Regierung sein.

       „Der 2 m Abstand wurde auf 1,5 m reduziert.“

      Hat sich gegenüber dem ersten harten Lockdown im Frühjahr, bei dem alle Geschäfte geschlossen waren, zum jetzigen euer Hygienekonzept ändern müssen?
      MG: Nein, das wurde im Großen und Ganzen so beibehalten. Lediglich der anfangs bestehende 2 m Abstand wurde auf 1,5 m reduziert. Wir dürfen alle Stühle wiederbesetzen, was wir in unserem Geschäft in Zürich auch so handhaben. In Rapperswil haben wir nach wie vor jeden zweiten Sessel rausgenommen, da können die Kunden die Maske, wenn sie allein am Platz sind, z. B. beim Farbe einwirken lassen, auch einmal abziehen.

      Habt ihr geöffnete Warteräume?
      MG: Die Kunden kommen auf Termin, es ist eher selten, dass die Mutter mit der Großmutter kommt, aber wenn, dürfte sie warten.

      Wie handhabt ihr gesichtsnahe Behandlungen?
      MG: Bartschneiden mit Schutzmaske und zusätzlichem Visier. Wimpern Augenbrauenservice machen wir sehr verhalten. Schminken ist tot.

      Welche Förderungen kannst du in Anspruch nehmen?
      MG: Das Kurzarbeitergeld (nur für Mitarbeiter, nicht für Eigentümer), das 80 % vom Lohn ausmacht. Das Einzige, was ich habe tun müssen, war, die Mitarbeiter anzumelden, das Geld vom Kanton kam ziemlich zeitnah.
      Und es gib den Nullverzinsten Covid-Kredit, den jeder unbürokratisch bei der Hausbank online beantragen kann. Die Höhe beträgt 10 % vom letztjährigen Umsatz, meines Wissens mit einer Laufzeit von 5 Jahren. Den Kredit habe ich noch nicht in Anspruch nehmen müssen, das Geld liegt unangetastet auf einem Extrakonto. Das beruhigt, man weiß ja nie, was kommt und gerade der Mietzins muss bei uns zu 100 % Prozent beglichen werden.
       

      Martin, ich danke dir für deinen spontanen Einblick. Alles Gute nach Zürich!

      „Es geht darum Mitarbeiter und Kunden zu halten (…) wie in guten, so in schlechten Zeiten.

      Wie geht es dir aktuell?
      Björn von Rotz:
      Das hängt immer von den Zahlen ab. Im November hatten wir 10.000 Neuinfektionen pro Tag, da hatten wir im Salon grobe Verluste, weil Kunden ausblieben. Unser Gewinn gegenüber Vorjahr ist gleich Null, aber eigentlich geht es darum nicht. Wir müssen „politisch“ nach außen positiv wirken und an Mitarbeitern und Kunden festhalten. Ich sehe das wie in einer Ehe: Wie in guten, so in schlechten Zeiten!

      Wie ging es dir im 1. Lockdown?
      BvR: Beim 1. Lockdown war ich froh, dass ich zu sperren konnte, der Umsatzverlust war enorm - trotz der betriebswirtschaftlich ordentlichen Rücklagen von drei Monaten. Nach sechs Wochen Lockdown war ich dann froh, wieder öffnen zu können und die Chance auf Überleben zu haben.

      Eure Salons sind offen, magst du, dass das so bleibt? Auch in der Schweiz ist die Virusmutation in aller Munde …
      BvR: Die Schweiz ist im Gegensatz zu unseren Nachbarn wirtschaftlich und nicht sozial orientiert. Ein filigranes Thema, denn es braucht die Balance aus beidem. Allein der Mietzins muss hier zu 100 Prozent gezahlt werden, da wird nicht geholfen, die Schweiz möchte finanziell nicht aufkommen. Dass wir offenbleiben, ist für mich sehr wichtig, wenn man selber Verantwortung tragen darf, kann man besser mit der Situation umgehen.

      „Die Regelungen wurden durchgezogen (…) von dieser Lobby profitieren wir.“

      Eure Hygiene- und Abstandsregeln gelten in der bestehenden Form seit dem 1. Lockdown?
      BvR:
      Ja. Die Coiffure Suisse hat nach dem 1. Lockdown harte Regelungen festgelegt und diese wurden von Anfang an durchgezogen, obwohl viele im Sommer nach Lockerungen riefen. Die Linie zu halten hat unserer Branche geholfen und von dieser Lobby profitieren wir.

       

      Schritt 1

      • Bleiche die Haarwurzeln mit einem 6% Entwickler.

      Step 1:
      Wir ziehen einen Scheitel ca. 38 mm am Oberkopf. Wir bürsten das Haar und tragen ein wenig Glanzspray auf.

       

      Über die Salongespräche: Guido Paars erklärtes Ziel ist es, die Branche weiterzuentwickeln. Dazu hat er das neue Format "Salon Gespräch mit Guido Paar" entwickelt. Exklusiv auf imSalon.de redet Guido mit Friseur-Persönlichkeiten und setzt damit Impulse.

      Bisherige Salongespräche

      • Oliver Schmidt
      • Daniel Golz
      • Uwe Schummer
      • Wolf Davids

      GUIDO PAAR ist...
      Geschäftsführer Paar Friseure in Willich (Jahrgang 1967)
      Motto: The best things in life are unexpected – because there were no expectations.

      1988 übernahm er den elterlichen Salon. 2015 zog dieser Salon um zur aktuellen Adresse.
      Er ist im Vorstand der Intercoiffure Deutschland und als Businesspartner für L’Oréal Professionnel tätig. Seminare und Vorträge zu Marketing und Kommunikation sind seine Leidenschaft. Zusätzlich moderiert er seit 2001 alle großen L’Oréal Bühnen.

      Den eigenen Salon und die Branche zu entwickeln, sind seine Ziele.
      Eine Hohe Handwerkskunst, hohe Qualität und Persönlichkeit statt Trend sind seine Motivation.

      Über Coiffure Grob:

      • 2 Salons: Rapperswil & Zürich / Schweiz, Inhaber: Martin und Manuela Grob
      • 14 Mitarbeiter | 3 Auszubildende
      • www.coiffuregrob.ch
      • www.szena.ch

      Die strikten Maßnahmen bringen interne Veränderungen. Wir haben unsere schönen Holztische mit Glas abdecken müssen, eine Folge der Desinfektionsmittel. Wir arbeiten den ganzen Tag unter Masken, die alle 2 Stunden gewechselt werden. Kaffees schenken wir nur aus, weil wir eine entsprechende Spülmaschine haben, die mit mindestens 60 Grad wäscht, auch die Schneidemäntel werden bei 60 Grad gewaschen. Pausen finden getrennt statt.

      „Wir hatten Kunden, die den Virus im Nachhinein hatten, aber er ist niemals zu uns übergegangen.“

      Was macht das mit dem Team?
      BvR: Durch intensive Kommunikation schärft sich das Bewusstsein für die Situation. Die Mitarbeiter verstehen, dass es ihnen nur gut geht, wenn es dem Geschäft gut geht. Wir hatten schon Kunden, die anriefen nach dem Besuch bei uns, weil sie im Nachhinein schon mit dem Virus infiziert hatten, aber niemals ist der Virus auf uns übergegangen. Die Maßnahmen sind keine Bremse für unseren Betrieb, sondern Sicherheit. Es ist weniger riskant, damit zu arbeiten, als im privaten Bereich.

      Ein Learning aus den letzten Monaten?
      BvR: Dass die Abstandsregeln sich zum Zeitgeist entwickeln. Da wir die Warteräume in den Arbeitsbereichen nicht mehr verwenden durften, hatte ich spontan im Garten ein Zelt aufgebaut, damit die Kunden draußen warten konnten. Mittlerweile musste ich das wieder abbauen, das Bauamt hatte sich gemeldet. Ich habe stattdessen extra Räume geschaffen, in denen sich pro Raum maximal zwei Leute aufhalten. Diese werden wir auch so beibehalten, der Zeitgeist nicht zu nah aufeinander zu arbeiten ist für Kunden wie Friseur wichtig.

      Du bist Mitglied der Coiffure Suisse?
      BvR:
      Ja, der Coiffeur Suisse bietet gute Hilfestellung, die wirklich für jede Art von Friseur geeignet ist und alles abdeckt. Wenn man Lehrlinge hat, sind die überbetrieblichen Kurse für Mitglieder auch günstiger.

      "Mein Geschäft funktioniert mit oder ohne Lehrlinge.“

      Du hast keine Auszubildenden mehr?
      BvR:
      Ich richte mein Geschäft nicht mehr nach Lehrlingen aus, es gibt bei uns in der Schweiz sehr viele offene Lehrstellen. Nach 15 Jahren habe ich jetzt aufgehört, auszubilden. Ehrlich gesagt hatte ich in den letzten Jahren immer mehr Mühe, die Qualität der Lehrlinge zu bekommen, die ich benötige. Sollte aber jemand sich vorstellen, der Wille und Freude an unserem Beruf hat, würden wir wieder gerne ausbilden.

      Wie läuft es mit der Schule, du bildest Haar-&Make-up Artists aus.
      BvR: Wir waren ein knappes Jahr geschlossen und haben in der letzten Woche wieder aufgemacht. Die Nachfrage ist da. Wir bilden aus im System ein Lehrer ein Teilnehmer, beide mit Masken und Abstand, wir arbeiten mit Powerpoint und Dollheads.

      Hast du gehört, ob deutsche Kunden in die Schweiz zum Coiffeur fahren?
      BvR: Ich persönlich habe sowieso deutsche und österreichische Kunden, aber die haben in der Regel einen Zweitwohnsitz oder jemanden, bei dem sie sich regelmäßig aufhalten. In den Grenzgebieten könnte ich mir das vorstellen, weiß es aber nicht.

      Gab es Änderungen im Service – mehr Farben mehr Schnitte?
      BvR: Wir haben während des Lockdowns unsere Farbformeln rausgegeben, damit sich die Kundinnen die Ansätze machen konnten. Ich denke schon, dass die 10 Prozent weniger Umsatz bei der Farbdienstleistung darauf beruhen.

      „Wir Friseure sind im Lockdown die einzigen Entertainer in der Schweiz.“

      Könnte aber auch daran liegen, dass die Leute im Moment mehr vor dem Bildschirm sitzen und der Glamour weniger geworden ist. Aber die Kunden kommen gern, denn wir sind im Lockdown ohne Restaurants, Kino etc. und dadurch wird sogar der Friseur zum Entertainer. Das Wichtigste dabei ist, dass die Kunden sich sicher fühlen und genießen können. Durch innovative und konsequente Umsetzung der Maßnahmen kann unser Gewerbe auch sehr positiv auffallen.

      Es freut mich sehr, dass meine Kollegen in Österreich nächste Woche die Tore auch wieder aufmachen dürfen. Und ich hoffe, dass in Deutschland in den nächsten Wochen auch ein positiver Entscheid für die Friseure fällt. Gewerbe auch sehr positiv auffallen.

      Wenn du auf 2020 zurückblickst – was siehst du?
      BvR: Die Heldin des letzten Jahres: die Schutzmaske! Ohne sie würde sehr wahrscheinlich mein Geschäft heute nicht mehr so da stehen. Für viele immer noch ein schreckliches Ding - ich verwende sie ständig - alles Einstellungssache.

      Björn, vielen Dank für deine Einblicke und weiterhin alles Gute!

      Schritt 2

      • Die gebleichten Wurzeln mit einem Toner-Mix aus Perlmutt und ein wenig blau abdunkeln und pigmentieren.
         
      • In die Länge und Spitzen nur den Perlmutt-Toner auftragen.

      Step 2:
      Wir trennen die Vorder- und Seitenpartie ab, sammeln einen Teil der Haare in einem Pferdeschwanz, stülpen ihn nach innen und ziehen ihn in die Breite.

      Was ist in der Praxis anders?
      MG:
      Der ganze Ablauf! Wir geben Arbeiten nicht mehr an andere Kollegen weiter. Jede Coiffeuse macht alles selbst, normalerweise trägt der Azubi die Farbe auf, das geht im Moment nicht. Frisierumhänge wechseln wir nach jedem Kunden Es boomen die Einwegumhänge. Vor Corona haben alle gerufen bloß kein Plastik und jetzt ist das ok!? Wir verwenden die normalen Umhänge – wir haben extra weitere bestellt. Die kommen zusammen mit den Tüchern nach jedem Kunden in die Wäsche.
      Wir haben pro Schicht eine Auszubildende, die sich ausschließlich um die Wäsche kümmert und nach jedem Kunden den Platz desinfiziert.

      Aktueller Stand 2. Lockdown in der Schweiz

      Die Schweiz befindet sich seit 22.12.20 im 2. Lockdown, es gelten verstärkte Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus, die in der letzten Sitzung des Bundesrates am 27.01. nochmals nachjustiert wurden. Trotzdem sind u.a. Coiffeure, Massagenpraxen, Baumärkte, aber auch Schulen und Hotels und deren Restauration für die Gäste geöffnet. Der Einzelhandel steht still. Es besteht die Verpflichtung zu Homeoffice, mit wenigen Ausnahmen bis vorerst Ende Februar. Es gibt derzeit keine FFP2 Maskenpflicht in öffentlichen Bereichen oder ähnlichem. Der 2m Abstand aus dem 1. Lockdown im Frühjahr wurde auf 1,5 m herabgesetzt, ab 2 Leute in einem Raum herrscht Maskenpflicht.

      Über Room of Design:

      • 1 Salon in Zürich
      • 1 Hair - & Make-up Schule
      • 8 Mitarbeiter
      • www.roomofdesign.ch
         

       

       

      Schritt 3

      • Das Haar komplett trocken föhnen.

      Step 3:
      Wir machen auf der rechten Seite einen französischen Zopf und stecken ihn in der Mitte mit einer Haarnadel fest.

      "3 Minuten pro Kunden mehr."

      Aktueller Stand 2. Lockdown in der Schweiz

      Die Schweiz befindet sich seit 22.12.20 im 2. Lockdown, ►es gelten verstärkte Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus, die in der letzten Sitzung des Bundesrates am 27.01. nochmals nachjustiert wurden. Trotzdem sind u.a. Coiffeure, Massagenpraxen, Baumärkte, aber auch Schulen und Hotels und deren Restauration für die Gäste geöffnet. Der Einzelhandel steht still. Es besteht die Verpflichtung zu Homeoffice, mit wenigen Ausnahmen bis vorerst Ende Februar. Es gibt derzeit keine FFP2 Maskenpflicht in öffentlichen Bereichen oder ähnlichem. Der 2m Abstand aus dem 1. Lockdown im Frühjahr wurde auf 1,5 m herabgesetzt, ab 2 Leute in einem Raum herrscht Maskenpflicht.

      Schritt 4

      • Die Haarwurzeln nun Blau einfärben (es wird durch den vorherigen Farbton dunkler).
         
      • Die Farbe gut durchkämmen, um sie auf den nächsten Schritt vorzubereiten.

      Step 4:
      Wir ziehen den zuvor angefertigten Zopf auseinander.

      Wie schätzt du den zeitlichen Mehraufwand pro Kunden?
      MG:
      Wenn du den Azubi gleich frei hast, der die Tücher und Mäntel in die Wäsche gibt, Haare wegkehrt, den Platz desinfiziert und du gleich zur Kasse kannst, dann schätze ich 3 Minuten pro Kunden. Das ist eigentlich gar nicht so schlimm.

      Wieviel weniger Kunden bedient ihr im Vergleich zu vorher?
      MG: Naja, wenn du Farbe, schneiden, föhnen hast, dann bist du jetzt 2 Stunden blockiert. Normalerweise könntest du in dieser Zeit 3 Kunden bedienen, weil du Arbeit an die Azubis abgeben könntest. Das gilt auch für die Herren! Normalerweise benötige ich für einen Herrenkunden 30 Minuten, gestern hatte ich mir eine ¾ Stunde gegeben.

      Schritt 5

      • Färbe die Längen mit dem gleichen Blau und die Spitzen mit Perlmutt.
         
      • Massiere die Haare zwischen den Farben, sodass ein fließender Übergang entsteht!

      Step 5:
      Die Schritte 3 und 4 führen wir auf der linken Seite aus.

      Wie läuft es denn jetzt im Salon für den Kunden ab?
      MG:
      Der Kunde muss erst einmal Hände desinfizieren, bevor er den Salon betritt. Ich habe den Desinfektionsmittelständer so penetrant in den Eingang gestellt, dass du die Tür nicht bedienen kannst, ohne dass du da drüber fällst. Die Garderobe muss der Kunde selbst machen und gleich danach die Maske aufsetzen, diese liegen bei der Garderobe. Die müssen unsere Kunden bis zum Verlassen des Salons aufbehalten. Wir bieten für alle Einwegmasken an. Oft müssen wir den Kunden noch deren Funktion erklären (in der Schweiz gibt es keine Maskenpflicht beim Einkaufen, Anm.). Dann zeigen wir ihnen den Platz, den sie selbstständig einnehmen. Wir sprechen ausschließlich über den Spiegel miteinander und dabei stehen wir hinter dem Kunden, das ist etwas seltsam. Magazine dürfen wir nicht anbieten, die sind verboten.

      Was ist mit Ausschank?
      MG:
      Wir haben zwar kein Ausschankverbot, aber Kaffee bieten wir erst einmal nicht an. Denn wenn jemand trinken möchte, müsste ich 2m zurücktreten, damit derjenige seine Maske herunternehmen kann.

       

       

       

      Das Ergebnis

      Perlmuttblaues Schimmern mit wunderschönen Übergängen von Wurzel bis Spitzen! 

      Step 6:
      Wir nehmen das mittlere Haar und binden es, ca. 6cm unter den Zöpfen, zu einem Pferdeschwanz.

      „Ich probiere verschiedene Maskenmodelle …“

      Step 7:
      Wir nehmen einen mittleren Abschnitt unterhalb des vorherigen von weiteren 6 cm, teilen ihn in der Mitte und gehen über den vorherigen Abschnitt, wobei wir ihn mit einem Gummiband halten.

      Wie läuft es für dich mit dem Mundschutz?
      MG:
      Wenn du zu viel sprichst, rutscht der Mundschutz immer runter, das Atmen ist nicht dasselbe, beim Föhnen wiederum wird es warm. Ich habe verschiedene Modelle bestellt und werde heute eine andere Version ausprobieren, bis ich die geeignete gefunden habe.

      Was ist das Learning? Was werdet ihr heute an Tag 2 verändern?
      MG: Wir machen alles so wie gestern, das ist gut gelaufen.

      Step 8:
      Wir wiederholen den vorherigen Schritt.

      Weitere Schutzmaßnahmen?
      MG:
      Am Bezahlterminal haben wir die Tastatur abgeklebt und dass sie besser hält, mit Scotch Kleber befestigt. Das Problem ist ja, dass du so ein technisches Gerät nicht so einfach desinfizieren kannst.
      Wir haben auch eine Plexiglaswand vor der Kasse, das ist aber bei uns nicht zwingend, allerdings musst du sie an Waschbänken zwischen den einzelnen Plätzen anbringen.

      In der Schweiz braucht jeder Salon ein verpflichtendes Salonkonzept?
      MG:
      Jeder Salon muss ein Schutzkonzept analog der Vorgaben der Coiffure Suisse für seinen Salon adaptieren. Dieses Schutzkonzept musst du im Salon haben, deine Angestellte müssen es lesen und unterschreiben. Unsere Salontür ist zugepappt mit Verhaltensregeln (lacht). Ob die jemand liest, keine Ahnung. Hauptsache, sie hängen da! Da gab es gestern bei Kollegen auch schon die ersten Kontrollen vonseiten des Gesundheitsamtes bzw. der Gewerkschaft. (► Das Schutzkonzept gibt es unten als Download!)

      Step 9:
      In den beiden seitlichen Abschnitten machen wir eine weiche Drehung und verbinden sie in der Mitte mit einem Gummiband, unter dem mittleren Abschnitt.

      Briefing derMitarbeiter - welche Empfehlungen hast du?
      MG
      : Es ist sinnvoll das Team eine halbe Stunde vor dem ersten Arbeitsbeginn zusammenzurufen und den neuen Salonablauf mal durchzuspielen. Vorab hatten wir Zoom Meetings, in denen wir den Ablauf 1:1 durchgegangen sind und wichtige Punkte noch einmal besprochen haben.

      Step 10:
      Von dieser Sektion aus öffnen wir das Haar in zwei Teile und legen die mittlere Sektion darüber, die wir mit einem Gummiband verbinden.

      „Beratung nicht vernachlässigen!“

      Step 11:
      Mit den restlichen Haaren im unteren Bereich verfahren wir wie in Schritt (B09), wobei wir alle Haare zu zwei Pferdeschwänzen zusammenfassen.

      Was ist noch wichtig?
      MG
      : Es ist alles neu und alles anders. Was man nicht vernachlässigen sollte ist, den Kunden trotzdem zu beraten! Das geht am Anfang etwas unter, weil man mit sich selbst beschäftigt ist und dem, was man alles machen muss bzw. was man nicht tun darf.

      Produktverkauf?
      MG:
      Wir haben die Regel, alles wegzustellen, damit der Kunde nicht zu viel anfassen kann. Aber unsere Kunden sind die Beratung ja gewohnt. Ich finde, da zählt gesunder Menschenverstand. Ich stelle Produkte trotzdem hin. Sie müssen ja nicht angefasst werden.

      Step 12:
      Wir nehmen den unteren Pferdeschwanz, teilen ihn in zwei Hälften und legen ihn über den oberen, wobei wir diesen durch die Mitte führen. Wir halten ihn mit einem Gummiband fest. Diesen Schritt gehen wir durch, bis wir mit der gesamten Haarlänge fertig sind.

      Step 13:
      Fertige Arbeit 

      Wie ist das Arbeiten mit einer Maske in Puncto Haare färben und schneiden?
      MG: Gewöhnungsbedürftig. Gerade beim Herren stört der Gummi beim Backenbart. Ich bitte meine Kunden, die Maske einfach festzuhalten. Dasselbe gilt auch beim Färben: den Gummizug wegnehmen, es könnte ja sein, dass die Maske an den Bändern mitgefärbt wird, was bei Einwegmasken natürlich egal ist.

      Step 14:
      Fertige Arbeit (wir können die Frisur, je nach Typ, mit verschiedenen dekorativen Elementen, konservierten Blumen, natürlichen Blumen, Juwelen, Porzellan, usw. verzieren. Bei dieser Gelegenheit und um diesen Gesamtlook zu erreichen, haben wir uns für einige Schmucknadeln entschieden, mit Steinen und Schmetterlingsmotiven. Das ist sehr trendy).

      „Auf Dienstleistungen 5 Franken (4,70 Euro) Zuschlag.“

      Du hast Preiserhöhungen zum Abdecken deiner zusätzlichen Ausgaben eingeführt und vorab auf der Website kommuniziert. Wie waren die Reaktionen?
      MG: Es gab keine Reaktionen. Wir haben auf die Dienstleistung, z.B. "waschen, schneiden föhnen" 5 Franken (4,70 Euro) aufgeschlagen, das ist sehr human, das empfinden die Kunden auch so. Von anderen Kollegen weiß ich, dass sie 10 Franken aufgeschlagen und das für 3 Monate definiert haben. Ich behalte mir vor, den Aufschlag solange wie nötig zu behalten. Ein Herrenhaarschnitt kostete früher 69 Franken, jetzt 74 CHF. Ob ich die Preise dann endgültig so stehenlassen, kann ich immer noch entscheiden. Die Preise sind auch am Platz kommuniziert.
      Und wir haben eine kleine Sparkasse aufgestellt, mit dem Hinweis, dass wir hier Geld sammeln, um später auch einmal wieder einen Teamausflug davon finanzieren zu können.
       

      Du bist Herrenfriseur – was kannst du alles derzeit nicht machen?
      MG: Bart schneiden dürfen wir grundsätzlich schon, aber nur unter Verwendung von Maske und Schutzschild. Im ersten Schritt bieten wir das nicht an, wir möchten sehen, wie sich das entwickelt. Ich habe auch das Gefühl, dass die Kunden das noch nicht mögen. Gestern hatte ich einen Herren da, der sich immer den Bart schneiden lässt, der kam gestern rasiert.

      Was ist mit Augenbrauen, Wimpernfärben, Make Up?
      MG: Das dürfen wir im Prinzip auch, aber auch das bieten wir in der ersten Phase nicht an. Wir möchten, dass sich alles erst einmal einspielt. Vielleicht dann in der nächsten Woche, wenn alles rund läuft. Was heute gilt ist morgen ja schon wieder schon anders.

      Werden eure Auszubildenden von den Schulen befreit? 
      MG: Es wird erwartet, dass sie jeden Tag in der Schule sind, also im Homeschooling. Ich habe eine Angestellte, die aufgrund einer früheren Herzoperation eine Hochrisikopatientin ist und der empfohlen wurde, die ersten zwei Wochen mal nicht ins Geschäft zu kommen. Ich habe deshalb in der Schule um eine Bewilligung für meine Auszubildende im 3. Lehrjahr bekommen, um uns im Geschäft zu unterstützen, das ist mir auch bewilligt worden.
       

      Martin, ich höre schon, die Türglocke vom Geschäft geht unentwegt. Du hast zu tun. Vielen Dank für deinen spontanen Einblick in den neuen Alltag und alles Gute für euch!
       

      Über Coiffure Grob:

      • 1 Salon in Rapperswil / Schweiz, Inhaber: Martin und Manuela Grob
      • 6 Mitarbeiter & 3 Auszubildende

      All you need is love … LOVELY ROSE ist ein Look, der mit Kontrasten spielt, gleichzeitig aber leicht und verspielt wirkt. Ein impulsives Rot am Ansatz, das ganz unauffällig in ein helles Pastellrosa hinein schwimmt. Wie ein Wechselbad der Gefühle, dem sich niemand entziehen kann.

      Doch das Herz, das Sinnbild für die Liebe, steht im Zentrum dieses Looks. Das Herz und die Liebe, sie sind es, die uns auch durch schwierige Zeiten tragen. Die uns hoffen und träumen lassen. Die ein Lächeln auf unsere Lippen zaubern.

      Der Shaglet ist ein vielseitiger Look, der für jeden angepasst und mit Leichtigkeit gestylt werden kann.  Dabei geht es um Individualität und umrahmt die besten Eigenschaften einer Person.

      "Ich verbinde Haare mit Persönlichkeit + Lifestyle und glaube an die transformative Kraft eines Haarschnitts", erklärt Manda Ziegelman, Creative Artist & Educator bei Sam Villa. "Sobald du einen Pony und einen Rahmen um das Gesicht schneidest, werden die Kunden selbstsicherer. Sie fühlen sich badass, werden selbstbewusst und entwickeln sich. Der Schnitt wirkt befreiend und das wirkt sich definitiv auf die Person aus,“ sagt Ziegelman.

      Die besten Shaglets haben Fülle ohne Schwere. Das Schlüsselelement ist das Entfernen von ausreichend Gewicht durch "Ausschneiden" - von der Kopfhaut weg mit einem Rasiermesser oder einer Schere schneiden, um eine gute Textur und Vielseitigkeit in der Form zu schaffen. So ist das Haar leicht genug, um sich frei zu bewegen.

      Andere Schritte, die man beachten sollte, wenn man sich diesem modernen Stil nähert:

      Ein Regenbogen mit allen Farben für alle Geschlechter und Menschen dieser Welt.

      In bunten Kostümen, mit wilden Frisuren und ausdrucksstarkem Make-Up trafen sich am Samstag auf der Pride Parade in Wien Tausende von Menschen, die gemeinsam die LGBTQ Community feierten. Drag Queens auf High Heels, heterosexuelle bunt geschminkte und lesbische Oben-Ohne-Pärchen liefen gemeinsam den Ring entlang und tanzten, feierten und kämpften gemeinsam für eine Sache: die Rechte der queeren Menschen.

      So wird der GRUNGE CHIGNON gestylt:

      • Das Haar trocknen lassen und Sea Salt Spray auftragen
         
      • Dem Haar mit den Händen Textur verleihen und kleine Strähnen abteilen
         
      • Einen niedrigen und lockeren Pferdeschwanz binden, das Haar drehen und mit Clips oder Haarnadeln befestigen. Einige Abschnitte für einen Undone-Look freilassen
         
      • Mit Haarspray fixieren

      Expertentipp: “Benutzen Sie für den Pferdeschwanz ein Gummiband, das weder zu dick noch zu dünn ist. Fixieren Sie den Look mit Haarnadeln oder Klämmerchen um das Haargummi herum.”

      Mit Lockenstab zum Making Of des Sommerlooks von Estel
      Mit Lockenstab ans Eingemachte | C: Maximilian Heeb

      Désirée Nikolov, ESTEL Fachtrainerin, erklärt uns den Look...

      Désirée, wofür steht der aktuelle Look und was bedeutet er für dich?
      Im Moment brauchen wir alle wieder etwas mehr Farbe, Leichtigkeit und eine Art Neufang. Vor allem jedoch brauchen wir Liebe. Und das verbirgt sich hinter LOVELY ROSE: ein bisschen Liebe für jeden von uns! Dieser Look steht für mich aber auch für die Liebe zum Haar und die Leidenschaft für unseren Beruf.

      Was hat dich zur Kreation von LOVELY ROSE inspiriert?
      Es gibt nicht die eine Sache, die mich inspiriert hat. Vielmehr ist es die Welt um mich herum mit all ihren Bildern und Emotionen. Das Leben, meine Mitmenschen, aber genauso Laufsteg-Impressionen oder eine Zeile aus einem Song – all das fließt in meine Arbeit ein.
      Für den Namen des Looks gab es allerdings tatsächlich eine konkrete Inspiration: Der verspielte Herz-Lockenkopf wirkt in einem bestimmten Lichteinfall, als hätte man mit vielen kleinen Rosen gearbeitet. Liebe und Rosen? LOVELY ROSE!

      Design: Berücksichtige die Kopfform, und passe diesen Look für jeden Gast an.

      Zurück: Achte darauf die Silhouette zu reduzieren, indem du Masse mit kniffligen internen Schichten entfernst.

      Krone: Erstelle eine strategische Textur, um Volumen zu bekommen.

      Ohren: Verwende Ausschnitte über den Ohren für die Belichtung und um eine Trennung zu schaffen, die den schrecklichen "Hundeohren"-Effekt verhindert.

      Fransen: Das ultimative Statement-Stück, je fransiger desto besser.

      Tools: Verwende einen Rasierer mit schwenkbarem Griff, der eine dynamische Bewegung ermöglicht, sodass du das Haare ausschneiden und das Gewicht gut verteilen kannst.  

      Styling: Ziegelman lehrt die Gäste, wie man Stil mit drei einfachen Produkten von Cult + King handlässt, die für alle Haartypen funktionieren.  TONIK für Belebung und Kopfhautgesundheit, SETSPRAY für ein bisschen Struktur und JELLY für Volumen und Textur ohne Klebrigkeit oder Chemikalien. 

      "Dieser Hybrid-Schnitt und die einfache Handstyling-Veredelung bieten endlose Styling-Optionen mit Raum zum Wachsen. Das individuelle Erlebnis sorgt für Aufregung, Frische, Inspirierte und wieder für mehr" - Manda Ziegelman

       

      Der Hybrid-Schnitt von Manda Ziegelman im Lern-VIDEO

       

       

      Als erstes privates Unternehmen in Reutlingen hat es Steinhoff Hairdesign geschafft, als offizielle Corona-Bürgerteststelle gelistet zu werden. Nach vorheriger Anmeldung – und ohne Symptome - kann sich hier jeder testen lassen. Das negative Testergebnis wird als offizielle Bescheinigung mit 24 Stunden Gültigkeit ausgestellt. Warum er das tut und wie es dazu kam, darüber haben wir mit Ralf Steinhoff gesprochen.

      Im Interview mit Katja Ottiger
       

      Herr Steinhoff, ich gratuliere! Nach Wochen des Wartens ist die Bürgerteststelle genehmigt und offiziell gelistet!
      Ralf Steinhoff: Danke! Ja, unser Einsatz hat sich gelohnt. Das ist eine tolle Sache für die ganze Friseurbranche, denn seit Beginn der Testerei haben wir kaum Terminabsagen und der Imagegewinn ist groß.

      Testen im Salon - das interessiert viele Unternehmer. Wie sind Sie das angegangen?
      RS:
      Da muss ich kurz ausholen. Ich war von Anbeginn der Pandemie überzeugt, dass Friseure nicht schließen, sondern maximale Hygienemaßnahmen ergreifen sollten. Deshalb habe ich auch die Petition „Nur sicher beim Friseur“ mit 11 anderen Friseurunternehmern ins Leben gerufen (►Schon 50.000 Unterschriften – Die Branche rückt zusammen). Es heißt zwar oft, Moral und Erfolg gehen nicht zusammen, aber das stimmt nicht! In meinen Entscheidungen handle ich nach unternehmensethischen Grundsätzen.

      Fabian Maier hat sich auf Balayage konzentriert (►Interview Fabian Maier) und ist der erste Balayage-Salon in Deutschland. Wie es sich hier so anfühlt? Wie Urlaub!

      Fühlt sich an wie Urlaub

      Bequeme Sessel mit Massagefunktion, atmosphärische Beachsounds und ein wohltuendes Jadestein-Treatment – die KundInnen genießen die Zeit, 3-4h verbringen sie im Salon, denn die Balayage, die sie im ersten Balayage Salon Deutschlands bekommen, fühlt sich an wie Urlaub. Durch die harmonischen Farb- und Materialkompositionen und Strand-Elemente wie das Zusammenspiel aus mediterranem Weiß, Grün der Palmen und Pflanzen, und braunem Holz soll sich dieses Urlaubsfeeling im Salondesign zeigen.

      Komfort und Design

      Die Einrichtung ist ganz im Sinne des Mottos: „Anspruchsvoll und dennoch gemütlich“. Der robuste Vinylboden in Holz- und Terrazzo Optik ist pflegeleicht, verfärbt nicht und sieht optisch aus wie Echtholz, Kunstledersessel bieten Komfort und die braunen Lamellenwände ermöglichen gleichzeitig eine Lagerfläche für Getränke, Farben, Blondierungen und Oxidanten. Hier trifft Design auf optimale Arbeitsbedingungen - eine Wandseite ist komplett ausgestattet mit wechselnden Designelementen mit Funktionen – die weißen Fronten funktionieren als Schrank, so ist genug Platz um Bürsten, Glätteisen unter Lockenstäbe zu verstauen.

      Auf 140m² gibt es insgesamt 10 Bedienplätze. 6 von ihnen sind an einem zentralen Tisch in der Mitte deponiert, vier weitere seperate an der Seite, die die Möglichkeit geben, die Behandlung ruhiger und entspannter zu genießen.

      Für eine gesellige Atmosphäre sorgt ein zentraler Tisch in der Mitte, der komplett freigeräumt werden kann, wenn Meetings, Seminare oder Events stattfinden. Der Salon hat keine klassische Rezeption, stattdessen können sich KundInnen am Welcome-Desk anmelden, die die freundliche Stimmung des Salons untermalen soll.

      Designed wurde das Konzept komplett vom Architekt Christian Hoff und realisiert von Teamwork.

      690m² die besser nicht genutzt werden könnten: Hier wird nicht nur Haareschneiden angeboten – innerhalb von 10 Minuten lässt sich der Salon in einen Eventpalast umfunktionieren, denn die Einrichtung ist maßangefertigt und fahrbar. So können Partnermarken wie L’Oréal Seminare und Schulungen abhalten, zukünftige Bräute Junggesellinnenabschiede mit Weinverkostungen feiern oder Männerrunden mit Pokerabenden und Gin-Tasting stattfinden.

      Die hellen und lichtdurchfluteten Räumlichkeiten sind in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Neben einer 15 Meter langen Colorbar für die professionelle Haarfärbung, gibt es auch eine Beautyarea für Make-up Wünsche, einen Barbier Bereich für einen legendären Bart Trim und eine Chill & Bar Area mit Ausgang zur Dachterrasse.

      Eine weitere Besonderheit: jeden ersten Freitag im Monat von 14 bis 22 Uhr findet ein Night Cutting statt. Von einem der 11 MitarbeiterInnen bekommen KundInnen getreu der Trockenhaarschnitt-Philosophie an einem der 30 Bedienplätze einen neuen Look, der dank des Trockenhaarschnitts auch noch am nächsten Morgen top ausschaut.

      Im Gespräch mit Katja Ottiger
       

      Herr Scholz, estartet haben Sie mit einem Testzentrum für Mitarbeiter. Wie darf ich mir das vorstellen?
      Oliver Scholz:
      Wir wollten ein zentrales Testzentrum, ähnlich der Bürgersteststraße von Ralf Steinhoff errichten, haben uns aber für die Zusammenarbeit mit einer Apotheke entschieden, die bereits 8 Teststellen hatte. Wir wurden Teststelle 9, mit dem Vorteil, dass unsere Mitarbeiter ihre kostenfreien Bürgertests gleich im Salon in Anspruch nehmen konnten, durchgeführt von einer Kollegin der Apotheke. Mit dieser Lösung hatten wir den Service, erste Test-Erfahrungen und keine zusätzlichen Kosten.

      Alle Mitarbeiter haben das Testen mitgetragen?
      OS:
      Mitarbeitertests sind in Baden-Württemberg nicht verpflichtend, aber unsere Mitarbeiter haben das zum Großteil angenommen.

      „Interner Testzwang? Wir wollten nicht noch einen Nebenkriegsschauplatz.“

      Manche lassen sich testen, andere nicht - entsteht da kein Rudelzwang?
      OS:
      Wir haben keinen Druck ausgeübt. Mit den Einschränkungen, die wir alle haben, dem Arbeiten mit der Maske ect., wollten wir mit „internem Testzwang“ nicht noch einen Nebenkriegsschauplatz eröffnen. Stattdessen haben wir in unseren WhatsApp Gruppen erstaunlich solidarische Diskussionen geführt und immer wieder die Freiwilligkeit betont.

      125 Ihrer Mitarbeiter sind geschult und dürfen Antigen-Schnelltests durchführen?
      OS: Ja, sie alle haben eine 20-minütige Online-Schulung beim DRK mit anschließender Praxisunterweisung in einem regionalen Krankenhaus gemacht, Kostenpunkt 49 Euro pro Person. Diese Mitarbeiter dürfen Schnelltests auch im privaten Umfeld durchführen. Die Ergebnisse erfassen sie in der Cosima-App. Jeder hat dafür ein Dokument des Landratsamtes unterschreiben müssen, da bei falschen Angaben strafrechtliche Verfolgung droht.

      In Ihren Salons können sich Kunden zum Selbstkostenpreis testen lassen. Wie läuft das ab?
      OS: Möchten unsere Kunden das Testangebot wahrnehmen, wird im digitalen Buchungssystem ein 20 Minuten Zeitfenster zusätzlich eingeplant. Das funktioniert alles in allem sehr gut. Sicher kam es anfangs zu auch Verspätungen, aber wir haben lieber Verzögerungen, als weniger Kunden. Das negative Testergebnis wird per Cosima-App erfasst und den Kunden per Bestätigung aufs Handy geschickt.

      „Ohne die App gilt der Test nur für den Aufenthalt im Salon.“

      Die Cosima App ist eine regionale App im Rems Murr Kreis. Was kann die?
      OS:
      Hier können sich geschulte Unternehmen als Tester eintragen lassen und KundInnen die Durchführung von Schnelltests für den Eintritt ins Geschäft anbieten. Das Testergebnis wird in der App erfasst und garantiert eine 24 Stunden Gültigkeit für jede weitere Lokalität. Ohne die Erfassung in der App gilt das Testergebnis nur für den Aufenthalt im Salon.

      Entwickelt wurde die App vom Landratsamt?
      OS:
      Ja, und die Tatsache, dass ein Landratsamt so etwas auf die Beine stellt, ist beeindruckend. Wenn die Testphase der Cosima App vorüber ist, können auch andere Landkreise diese App verwenden.

      Was unterscheidet diese von der Luca-App?
      OS: Anders als bei der Luca App führt die Cosmia-App den Teststatus mit auf und dient nicht nur ausschließlich der Kontaktnachverfolgung im Falle einer Covid-Erkrankung, das ist ein großer Vorteil. Sie erleichtert auch den Zutritt zu Lokalen und anderen Geschäften. (Anm: seit 21.05. hat die ►Luca-App eine neue Funktion und kann künftig auch Testergebnisse speichern).

      Kunden Ihres Salons müssen die App herunterladen?
      OS:
      Nicht unbedingt. Nicht jeder möchte eine weitere personenbezogene App auf seinem Smartphone, wenn er eventuell schon die Corona Warn-App oder die Luca App hat. Manchen reicht das Ergebnis für den Moment des Aufenthalts in unserem Salon.

      Wie kommt das Testangebot bei Ihren Kunden an? OS: Überraschend gut! In Zahlen ausgedrückt haben wir an einem kleineren Standort eine Wahrnehmung der Selbsttests von 32, an anderen von 45 Prozent. Da wird uns großes Vertrauen entgegengebracht. Nach den ersten 10 Tagen hatten wir über 800 Tests durchgeführt!

      Welche Tests sind das? Wie regeln Sie die Kosten?
      OS:
      Von unserem Apotheker beziehen wir einen bedienerfreundlichen Test, der in Nase und Rachen, aber auch als Lutschtest angewendet werden kann - gerade für Kinder ist das gut. Diese Tests sind mit einem Einkaufspreis von 5 Euro brutto teurer. Von Herrn Conzen(Fa. Glynt, Anm.) beziehen wir günstigere Nasentests. Die Kosten geben wir an die Kunden weiter, für Mitarbeiter sind die Tests entgeltfrei.

      Der Friseur als Gesundheitsdienstleister – eine Imagepolitur?
      OS:
      Es wird einige geben, die das „naserümpfend“ betrachten, ich denke vor allem an medizinisches Personal. Was mich wirklich überrascht, ist, dass sich Kunden lieber bei uns, als in einem Zentrum testen lassen und das weitertragen. Ich weiß, dass wir dadurch Kunden zurückgewonnen haben.
      Ein Beispiel: Wir hatten einen Anruf von einem Steuerberater, der auch einen Termin zum Testen wollte. Unmittelbar nach dem Salonbesuch wollte er zum Flughafen und den Test gleich fürs Fliegen verwenden. Die Rücksprache beim Gesundheitsamt bestätigte uns, dass das möglich ist.

      „Positiv getestet – wir verweisen auf das Gesundheitsamt.“

      Unter den 800 Tests, gab es einen positiven. Wie haben Sie gehandelt?
      OS:
      Das positive Ergebnis hatten wir bei einer Neukundin. Dieser Test wurde in einem unserer Salons mit Seiteneingang und separatem Raum durchgeführt. Die Kundin war sehr erstaunt, denn sie war komplett symptomfrei. Für solchen einen Fall haben wir ein Schreiben vorbereitet, das über das weitere Verhalten aufklärt. Wir bieten einen zweiten Test zur Kontrolle an und verweisen darauf, sich beim Gesundheitsamt zu melden und sich sofort in häusliche Quarantäne zu begeben. Wir haben die Kundin zwei Tage später nochmals angerufen. Sie hatte einen PCR Test machen lassen, der ebenfalls positiv war und ihr anfänglicher Schrecken war in Besonnenheit umgeschlagen.

      Wo in Ihren Salons wird getestet?
      OS:
      Wir haben mit dem Apotheker eine Begehung unserer Salons durchgeführt. In den Shoppingzentren wird direkt vor dem Geschäft getestet, in anderen Standorten in separaten Räumlichkeiten oder vor der Tür - hier haben wir in der Regel eine überdachte Variante. Nach dem Testen verlassen die Kunden die Zone und warten außerhalb auf ihr Ergebnis.

      Empfehlen Sie die Selbsttestungen im Salon weiter?
      OS:
      In jedem Fall, lohnt es sich, darüber nachzudenken, unabhängig von der Geschäftsgröße. Selbst, wenn ich mit mobilen Service nichts am Hut habe, wäre das gerade für diese ein wunderbares Mittel für sicheres Arbeiten. Mit schwäbischer Zurückhaltung kann ich sagen, dass es eine höhere Akzeptanz für Testungen bei den Frauen, als bei den Männern gibt. Wir gewinnen bei den Frauen, verlieren etwas bei den Männern.
       

      Über "Scholz Haare":

      • 20 Salons in Baden-Württemberg und Berlin
      • 180 Mitarbeiter, inkl. Azubis und Lizenznehmer
      • 1 Akademie Weinstadt
      • https://www.scholz-haare.de
         

      "Der Wolfsschnitt ist eine Mischung aus einem Shag und Vokuhila und kann von jedem - von ihr oder ihm - getragen werden. Für alle die, die einen coolen und mühelosen Stil wollen! The Wolf Cut ähnelt der Mähne eines Wolfes und hat eine Rock-n-Roll-Atmosphäre", erklärt Becka Bradshaw, Sam VillaAmbassador.

      Als einen neuen Barbertrend sieht ihn Ari Tarik, Barber aus Siegburg, allerdings weniger, "aber ausgefallene Menschen mögen ausgefallene Dinge."


      The Wolf Cut

      Welcher Haartyp ist am besten geeignet?
      Wellige / lockige Haare. Richtig abgeteilt, kann nass oder trocken geschnitten werden.   

      Wie schneidet man richtig?
      Für fließende Übergänge zwischen kurzem und langem Haar empfiehlt die Barbierin eine 6,5-Zoll-Schere, für mehr Textur- und Gewichtsreduzierung eine 14-Zahn-Effillierschere.

      Übergänge
      Wichtig sind unterschiedlich gesetzte Scheitel an Oberkopf und den Seiten, da das Haar in diesen Bereichen kürzer sein muss. Von einem Punkt aus kreisförmig von Oberkopf zur Stirn vorarbeiten, mit einem Razor (z.B. Sam Villa Razor) an den Seiten die kurzen und mittleren Längen ausarbeiten.

      Styling
      Das Haar lufttrocknen oder mit einem Diffusor trockenföhnen. Mit Volumen unterstützenden Produkten das Styling perfektionieren. Bei glattem Haar kann ein wachsartiges Spray helfen, um das gewünschte Volumen am Oberkopf zu erreichen.

      imSalon TIPP: Wer wissen möchte, wie der Schnitt umgesetzt wird, kann am 8. Juni um 11:00 Uhr reinschauen: www.facebook.com/SamVillaPros/.
       

      The Wolf Cut im Salon

      Im Gespräch mit Katja Ottiger
       

      Deine Friseurläden bezeichnest du als Ateliers – warum?
      DC:
      Die Bedeutung eines Ateliers liegt im Handwerk und in der Kunst. Es ist ein Ort, an dem etwas erschaffen und kreiert wird: Wir erarbeiten ein Werk mit den Kunden, in gemeinsamen Prozessen und auf vielen verschiedenen Wegen.

      „Für meine Ansprüche verzichte ich auf Quantität.“

      Die Ateliers sind Premiumsalons. Wie hast du es geschafft?
      Dennis Creuzberg:
      Es ist mir wichtig, Qualitätsstandards zu setzen und zu erfüllen, ebenso wie die Ästhetik im Beruflichen und im Privaten für mich unerlässlich ist. Um meine Ansprüche zu erreichen, verzichte ich auf Dinge, die Quantität bedeuten. Denn Qualität braucht Zeit und das akzeptiere ich. Es gibt Kunden, die sitzen für eine Umfärbung bei uns schon mal sechs Stunden. Ich bediene dann eben nur drei statt sechs Kundinnen.

      Luxus - was verstehst du darunter?
      DC:
      So arbeiten zu können, wie man möchte und so, wie man ist. Luxus ist nichts Materielles. Was man sich im Luxusbereich kauft, verliert an Wert, sobald man es besitzt. Luxus kann Spaß machen, aber ist vergänglich. Der wahre Luxus liegt in der Wertigkeit. Für meinen Laden bedeutet Luxus die Freiheit, kreativ arbeiten zu können und entsprechend bezahlt zu werden.

      „Wir legen unsere Wertigkeit in die Arbeit und weniger in das Drumherum.“

      Wie garantiert ihr hochwertige Dienstleistung auf Dauer? 
      DC:
      In unserer Creuzbergwelt ist es privat und ruhig, aber nicht langweilig. Wir legen unsere Wertigkeit in die Arbeit und weniger in das Drumherum. Jeder Kunde genießt die gleiche Aufmerksamkeit, egal ob „30 Minuten-“ oder „mehrere Stunden-Kunde“. Unsere Mitarbeiter bringen von Haus aus einen hohen Qualitätsanspruch mit und werden zusätzlich von mir geschult. Wir sind – unter normalen Bedingungen - ein klassischer Laden mit Zeitungen und Getränken, arbeiten umweltbewusst, wo es geht, filtern z.B. unser Wasser mit einer BWT-Anlage auf.

      Die Creuzberg Ateliers ziehen auch Promikunden an - wie ist der Umgang mit ihnen?
      DC: Wir gehen mit all unseren Kunden so um, als wären sie prominent. Bei uns können Promis einfach nur da sein und müssen sich nicht umschauen, wer sie belagert oder mit Blicken attackiert. Wir fragen sie auch nicht, ob wir Fotos machen können, denn Privatsphäre ist Luxus.

      Geschäftsführer Sascha Vollmer und Silvio Christall im Telfoninterview mit Lea Werry

      Wie kam es zu der 4 Tage Woche?
      Wir haben die Vier-Tage-Woche als Projekt gestartet, um das einfach mal auszuprobieren. Corona hatte damit nichts zu tun. Wir als Geschäftsführer haben schon seit zwei Jahren eine Vier-Tage-Woche. Für uns hat das super geklappt, also wollten wir unser Arbeitsmodell auch an unsere MitarbeiterInnen weitergeben. Wir merken schon, dass unsere MitarbeiterInnen motivierter und lustvoller sind – das freut uns natürlich und unsere KundInnen auch. Es geht vor allem darum, MitarbeiterInnen zu gewinnen und Leute für den Beruf zu begeistern. Der heranwachsenden Generation geht es weniger um Geld, sondern mehr um Zeit.

      "Der heranwachsenden Generation geht es weniger um Geld, sondern mehr um Zeit."

      Wie viele Stunden arbeiten Ihre MitarbeiterInnen?
      Unsere MitarbeiterInnen arbeiten ca. 30 Stunden in vier Tagen. Das heißt 8 Stunden täglich plus 1 Stunde Pause.  

      Wie waren die Reaktionen?
      Unsere MitarbeiterInnen haben noch einen Vollzeit-Vertrag, um nicht zu viel bürokratischen Aufwand zu betreiben. So bekommen sie sozusagen einen Tag geschenkt und haben immer noch die gleichen Urlaubstage und dasselbe Gehalt.

      Wie haben ihre MitarbeiterInnen darauf reagiert?
      Zuerst war das Team sehr verunsichert und skeptisch. Die dachten sich, wo ist da der Haken, das kann ja nicht so einfach sein. Das Feedback war also nicht so, wie erhofft (lacht)… bis sie dann irgendwann verstanden haben, dass wir ihnen einen Tag schenken wollen.

      Bekommen Sie deswegen vermehrt Bewerbungen?
      Bei ausgelernten FriseurInnen hat sich recht wenig getan. Dieses Jahr haben wir einige Bewerbungen von Azubis bekommen, das war aber eigentlich schon vor der Einführung der Vier-Tage-Woche – vielleicht haben manche noch nicht realisiert, welche Vorteile das für sie bringt.

      Wie reagieren die KundInnen auf die 4 Tage Woche?
      Da wir die Tage über unsere MitarbeiterInnen und Woche verteilen, bekommen die KundInnen das gar nicht wirklich mit. Für sie ändert sich ja nicht viel – unser Salon hat ja trotzdem die regulären Öffnungszeiten. Der ein oder andere Kunde findet es aber auch gut, dass wir unseren MitarbeiternInnen einen Tag Freizeit mehr bieten.

      Ist der Salon samstags geöffnet?
      Ja, wir haben noch unsere alten Öffnungszeiten.

      "Es braucht allerdings eine gewisse Mitarbeiterzahl, dass die Rechnung aufgeht."

      Wie hat sich der Umsatz seit der Einführung entwickelt?
      Wir wollten das eigentlich schon im Januar beginnen, dann kam allerdings die Schließung. Zudem wurde eine Mitarbeiterin schwanger. Es braucht allerdings eine gewisse Mitarbeiterzahl, dass die Rechnung aufgeht. Im März, als wir wieder öffnen durften, waren wir alle sehr damit beschäftigt den Kundenansturm zu managen. Wir haben das Arbeitsmodell jetzt seit Mai und merken das wir weiterhin gut zu tun haben. Es geht ja um Zufriedenheit, Kontinuität und nicht um Wachstum. Wenn unsere Umsätze gleich bleiben sind wir sehr zufrieden.

      Vielen Dank für das interessante Gespräch - auf dass sich die Vier-Tage-Woche auch in anderen Unternehmen durchsetzt! 

      Die gelernte Friseurin und Perückenmacherin besitzt einen Friseursalon auf Rädern... Seit ihrem 15. Lebensjahr arbeitete sie in verschiedenen Salons, nach ihrer Lehre entschied sie sich dazu einen eigenen Salon zu eröffnen. Allerdings wollte sie kein herkömmliches Friseurgeschäft – nachhaltig und einzigartig baute sie aus einem alten, überholten LKW-Anhänger einen schicken Friseurwagon. Nachhaltig sind nicht nur die Produkte, auch die Einrichtung und Herstellung des Wagons ist umweltfreundlich.

      Gerne würde Salonunternehmer und Obermeister Roberto Laraia ein Exempel statuieren. Über diese und andere spannende Herausforderungen in der Innungsarbeit erzählt Roberto Laraia im Gespräch mit Raphaela Kirschnick.

      Herr Laraia, wie läuft es aktuell in Baden-Württemberg mit der Testpflicht?
      Roberto Laraia:
      Die Testpflicht ist weg, außer in einzelnen Landkreisen. Bei uns in Reutlingen liegen wir bei 35, das ist natürlich spitze. Aber es entscheidet jeder Landkreis für sich. Dabei darf man nicht abschärfen, aber verstärken.

      Sie haben 2 Salons, Reutlingen und Tübingen, erlebt man da lokale Unterschiede?
      RL:
      Ja, Tübingen war ja ein frühes Pilotprojekt mit Testpflicht, dafür hatte aber auch alles offen. Das war bisweilen unglücklich, weil Kunden, die weniger zum Testen bereit waren, dann nach Reutlingen fuhren.  Insgesamt lief es in Tübingen aber schon wunderbar, denn da hatte ja auch alles andere geöffnet. Man merkt schon, wenn nur der Friseur offen hat, ist die Motivation nicht ganz so groß, das ist jetzt zum Glück besser.

      Wie gehen heute die Kunden mit der Situation um?
      RL:
      Zu Beginn, sehr zurückhaltend. Das hat sich jetzt komplett geändert, man geht bei niedrigen Inzidenzen und jetzt, wo alles andere wieder geöffnet hat, auch wieder lieber zum Friseur. Gut, wenn sich bald noch mehr lockert.

      Sie sind Obermeister der Reutlinger Friseurinnung – wie haben Sie sich eingesetzt
      RL:
      Die ersten Wochen nach dem Lockdown im März waren böse, da haben wir als Verband ordentlich gepocht und das ist uns auch gelungen, es wurde alles besser.

      Was war für Sie besonders?
      RL:
      Alle meine Mitarbeiter habe ich den Rot-Kreuz-Kurs machen lassen, das war einfach mal was ganz anderes, das hat Spaß gemacht, das ist doch etwas Gutes. Nun testen sich Mitarbeiter fleißig weiter und wenn Kunden wollen, dann können sie auch einen Selbsttest durchführen.

      "Wir haben eine Hygiene-Sau!"

      Wie verrechnen Sie all die Ausgaben?
      RL:
      Wir haben eine Hygiene-Sau! Unsere Kunden sehen den Mehraufwand und das wir dafür nichts verrechnen, die schmeißen dann gerne etwas ins Schweinchen. Das wird dann mit den Mitarbeitern verbraten. Aber natürlich fangen wir auch einen Teil dank der Überbrückungshilfe 3 auf.

      Benutzen Sie die Luca App?
      RL
      : Ja, seit dem ersten Tag, auch hier waren Friseure ja die Vorreiter, andere Dienstleister waren ja noch zu. Wir haben vielen unserer älteren Kundinnen geholfen die App aufs Handy zu laden, die haben sich so über diesen Service gefreut. Die App benötigt man ja auch für Gastro und so waren die Damen nun vorbereitet und hatten ihren Männern was voraus.

      Welche Lockerungen erwarten Sie als Nächstes?
      RL:
      Ich denke, als Nächstes wird die Nachverfolgung gelockert, aber das ist bei uns ja eh kein Problem, da wir ja Terminieren. Eher bei den Billigfriseuren, aber da habe ich wenig Mitleid. Ich fände es gut, wenn die Terminierung bleiben würde.

      Wie sieht es mit der Billigszene und Kontrollen aus?
      RL:
      Wenn ich mit dem Fahrrädle durch die Straßen fahre und sehe, dass in solchen Läden keine Masken getragen werden, dann ärgere ich mich schon. Als Innung haben wir uns diesbezüglich bereits im Lockdown mit dem Bürgermeister zusammengesetzt und darauf aufmerksam gemacht. Die haben daraufhin im März ordentliche Grundkontrollen gemacht, da sind einige herausgepickt worden und werden auch noch nachkontrolliert.

      Wie geht es Ihnen als Unternehmer?
      RL:
      Ich habe einen Cousin, der hat seinen Salon in Rom. Jedes Mal, wenn ich mit ihm spreche, dann weiß ich, uns geht es in Deutschland sehr gut. Auch wenn noch nicht alles angekommen ist, ich weiß es kommt.

      "... es müssen viel mehr Exempel statuiert werden."

      Woran mangelt es?
      RL:
      Gesetze haben wir genug, es fehlt an der Umsetzung, der Exekutive. Ich bin da schon für rigorosere Strafen. Und es müssen viel mehr Exempel statuiert werden.

      Ihr Erfolgsrezept?
      RL:
      Ich überlasse nix dem Zufall und bereite mich auf alle Eventualitäten mit Weitsicht vor, dann kann mich nichts mehr überraschen.

      Ihre Erfahrungen als Obermeister in der Krise?
      RL: Ich wurde viel angerufen, zumeist von Nicht-Innungsmitgliedern. Unsere Mitglieder waren ja vorab immer per Mail gut informiert worden.

      Haben sie durch Corona Mitglieder verloren?
      RL:
      Im Gegenteil, wir haben viele dazu gewonnen, die plötzlich gesehen haben, wie wichtig eine Vertretung ist. Und für € 20 bis € 30 im Monat ist das doch erschwinglich. Wir sind ja die einzige Arbeitgeber Gewerkschaft, die es gibt. Viele Handwerksbereiche beneiden uns darum.

      Woran liegt es, dass viele die Innungsmitgliedschaft scheuen?
      RL
      : Ich nehme an, an der Bezahlung.

      "Fußballer... Das war wie ein Trojanisches Pferd der Kommunikation."

      Der Zentralverband musste einige Verbalattacken über sich ergehen lassen, wie sehen Sie das?
      RL:
      Wir auf Landesebene sind der schnellere Dienstweg für unsere Mitglieder. Regional kann ich mehr und schneller bewegen.
      Aber man muss auch auf Bundesebene zusammenhalten, denn da wird die große Politik gemacht. Da hat der Zentralverband mit seinen Kontakten unglaublich viel bewegt, das sieht nur keiner. Zum Beispiel die Fußballer Aktion, die ging von uns in Baden-Württemberg aus, mit dem Hintergedanken andere Themen zu transportieren, was uns auch gelungen ist, danach war der Friseur in aller Munde und wir haben Gehör gefunden. Das war wie ein Trojanisches Pferd der Kommunikation.

      Was könnte der Zentralverband besser machen?
      RL:
      Ich glaube es wäre gut, wenn er in den Sozialen Netzwerken aktiver wäre. Leider beteiligt sich da niemand an den vielen Diskussionen, ich glaube aber, das wäre gut. Auch wir arbeiten daran und können da noch viel besser werden.

      Apropos Weitsicht, was muss als Nächstes in den Fokus rücken?
      RL:
      Digitalisierung! Diese muss vorrangiger werden. Und damit auch die Kommunikation ob geschäftlich oder auf Innungsebene.
      Wir haben jetzt bei unseren jungen Mitarbeitern einen Tik-Tok Chef und eine Insta Chefin, die bekommen das zusätzlich bezahlt und sind da für uns aktiv. Das ist ein Anfang.

      Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!
       

      Über Roberto Laraia

      Inhaber 2 Salons LARAIA Hairlive in Reutlingen und Tübingen
      Art-Director Landesinnungsverband Baden-Württemberg
      Obermeister Reutlingen

       

       

      GINGER|LEMON Hairspace- ein urbanes Kleinod mit Spezialisierung auf Color und gerade deshalb Magnet jugendlichen Farbklientels. Rosa ist hier das neue Blond und die Farbpalette nicht bunt genug – ein Problem in der Mitarbeitersuche…

      Im Gespräch mit Katja Ottiger
       

      Lizzy, wie wird man Colorist*in?
      Lizzy Lemon:
      In Österreich oder in Deutschland gibt es keine Ausbildung zum Coloristen im eigentlichen Sinn, die Basis ist die normale Friseurausbildung, danach musst du dich spezialisieren.

      Du hast eine Coloristen-Ausbildung in London gemacht und arbeitest ausschließlich als Colorstin?
      LL: Ich kann auch schneiden, wollte mich aber immer schon in Richtung Farbe spezialisieren. Friseure sollten die Motivation haben, nicht 08/15 Friseur zu sein, sondern sich gern mit „Titeln“ umgeben. Nicht umsonst setzen Firmen auf Zertifikate wie „Master of Color Expert“. Spezialisierung ist einer der Gründe, warum England, Amerika oder Australien bei Farbe Vorreiter sind. Man lernt eben nicht mal schnell, wie Farbe funktioniert, indem man weiß, wie man eine Tube auskneift. Für einen guten Coloristen braucht es extrem viel Weiterbildung. Eine einfache Ausbildung gemacht oder der Meister reichen nicht aus. Du musst ständig und am Ball bleiben und dich fit halten..“

      In seiner Heimatstadt Wien ließ RAF Camora gemeinsam mit seinem Team die Vision eines Tattoo & Barber Konzept Stores entstehen. Inspiriert von seiner Zeit in Barcelona und New York erfüllte er sich somit einen Traum.

      Lebensgefühl Mann

      In der einzigartigen Atmosphäre, in der coole Männerhairstyles und Tattoos kreiert werden, geht es um ein Lebensgefühl – das spürt man sofort beim Betreten der Räumlichkeiten.

      Das moderne Beleuchtungssystem lässt an den jeweils sechs Tattoo- und Barberplätzen die Details der neuen Haircuts und Tattoos noch mehr zur Geltung kommen, das hohe Stilbewusstsein und die zeitlose Eleganz spiegeln sich in jedem Bereich des Lofts wider.

      Im 300m² Loft mit ausgefallener Innenarchitektur, 5 Meter hohen Decken und eingelassenen Steinmauern wirken die Räumlichkeiten umso imposanter. Hochwertiges Interieur, bei dem jedes Detail genauestens abgestimmt ist und edelste Materialien an jeder Ecke, kombiniert mit gekonnten Stilbrüchen, wie grobes Gemäuer, das auf erlesenen schwarzen Mamor trifft. Viele Elemente wurden von regionalen Designern kreiert.

      Vier perfekt ausgebildete Barbiere arbeiten unter der Leitung von Ümit Canta, Head of Barber. Zu den Kunden zählen einige VIPs und Promis und auch im Tattoo-Bereich gibt es immer wieder monatliche Guest-Acts mit internationalen Star-Tätowierern.

      Über RAF Camora

      RAF Camora ist einer der erfolgreichsten Rapper der letzten Dekade im deutschsprachigen Raum. Drei Jahre in Folge war er der meistgestreamte Künstler auf Spotify und seine Videos erreichen auf Youtube bis zu 100 Mio Aufrufe.

      1,8 Mio. Instafollower und 40 Gold-, 20 Platin- sowie eine Diamant-Platte sprechen für sich. Ein Teil davon ist nun in seinem eigenen Shop an der Wand verewigt. Zudem hat sich neben den Salonkunden bereits eine beachtliche Community auf Social Media etabliert, welche den neuen Trend-Barbershop zelebriert.

      C: Steinhoff Hairdesign Reutlingen

      Welche war Ihre wichtigste Entscheidung in diesem Zusammenhang?
      RS:
      Die Luftreiniger! Eine investitionsreiche, aber lohnende Maßnahme. Im gesamten Salon und in den Sanitärräumen haben wir hochwertige HEPA 14 Luftfilter zur 99 % -igen Ausscheidung von virenbelasteten Aerosolen installieren lassen. Wir können die Luft bis zu 9mal in der Stunde filtern, und übertreffen damit wissenschaftliche Empfehlungen. Unsere Hygieneabläufe haben wir von einer Fachkraft für Arbeitssicherheit prüfen lassen und sind konsequent. Seit März werden unsere Mitarbeiter zweimal wöchentlich getestet, was diese zu 100 Prozent mittragen. Und wir haben die „Luca -App“ eingeführt, auch ein kluges Tool, die Pandemie in den Griff zu bekommen.

      Ihre Mitarbeiter werden in Ihrem Salon getestet?!
      SR: Richtig! Unsere Mitarbeiter sind geschult, Antigentests auf SARS-CoV-2 vorzunehmen und können sich gegenseitig testen. Wissen Sie, ich habe mich immer an Österreich orientiert. Als dort Anfang Februar die Testpflicht eingeführt wurde, war mir klar, dass diese auch bei uns kommen könnte.

      Wo haben Sie Ihre Mitarbeiter schulen lassen?
      RS: Die Bürokratie hatte mir einige Hürden in den Weg gelegt. Anfangs habe ich niemanden finden können, der uns hätte schulen können und an Schnelltests bin ich nicht herangekommen, weil dies nur für medizinisches Personal vorgesehen waren.

      Wie haben Sie das gelöst?
      SR:
      Ich bin pragmatisch: Das Virus wütet und wartet nicht auf Verordnungen. Ich habe beim DRK in Tübingen anrufen und eine Schulung für meine Mitarbeiter vereinbart. Vom DRK bekam ich auch die ersten 200 Tests.

      Welche Schnelltest bieten Sie an?
      SR:
      Nasale Schnelltests, die 2 cm in die Nase eingeführt werden. Wir können diese ohne Anwendungsfehler ausführen, was wichtig ist, denn sonst wäre diese schöne Instrument Schnelltest kaputt.

      „Wir können jaulen, dass die Umsätze runter gehen, oder einfach etwas dagegen tun.“

      Wie haben Sie die offizielle Teststelle aufgezogen?
      SR:
      Als die Testpflicht in Baden-Württemberg kam, hatten sich an den ersten Teststellen in Reutlingen lange Schlangen gebildet, was eine weitere Barriere für unsere Kunden war. Die Testpflicht ist Umsatzkiller! Aber wir können jaulen, wenn Umsätze runter gehen, oder einfach etwas dagegen tun.

      Ihr Ansatz?
      RS:
      Die Testungen auch für Kunden anzubieten. Das ►Tübinger Modell hatte gestartet und ich fand das toll, also habe ich mich mit Oberbürgermeister Boris Palmer in Verbindung gesetzt.

      Was war ausschlaggebend für die Testrecke?
      RS:
      Laut Baden-Württembergischer Corona-Schutzverordnung kann Testungen anbieten, wer die Voraussetzungen erfüllt. Wer sich dafür beim Gesundheitsamt bis 31.3. angemeldet hatte, war zunächst automatisch für eine Teststrecke beauftragt. Ich habe beim Gesundheitsamt ein 25 Seiten umfassendes Test-Konzept eingereicht. Die Anforderungen an unsere Teststrecke sind die gleichen, wie an jede andere öffentliche Teststraße. Von solchen Fragen, welches Fabrikat beispielsweise unsere Umhänge und Handschuhe haben, darf man sich nicht schikaniert fühlen. (lacht). Das Genehmigungsverfahren hat einige Wochen gedauert. Ich war immer optimistisch, weil auch der Leiter des Ordnungsamtes die Idee gut fand und jede Teststelle begrüßt.

      “Ein Schnelltest suggeriert: Gehen Sie entspannt zum Friseur und machen Sie von Corona Urlaub.“

      Ihre Kunden können sich bei Ihnen testen lassen. Ist das gratis?
      SR:
      Ja, die Kosten für die Tests und unsere testende Fachkraft tragen wir selbst. Wir freuen uns, keinen Umsatzeinbruch zu haben. Denn ein Schnelltest suggeriert Kunden: Gehen Sie entspannt zum Friseur, machen Sie von Corona Urlaub! Wir geben Geborgenheit und Normalität zurück.

      Warum musste es gleich eine Bürgerteststelle sein?
      RS:
      Ich sehe uns Friseure als Teil der Lösung, aber wir dürfen nicht pleitegehen, weil wir Hygienemaßnahmen einhalten. Wir müssen wirtschaftlich agieren. Die Testungen sichern eine Auslastung von 85 Prozent, aber das Testen am Kunden kostet 15 Minuten unserer Zeit. Mit der offiziellen Bürgerteststelle kann ich die Tests mit der kassendienstlichen Vereinigung abrechnen. Das sind 18 Euro pro Test.

      Wie schaut die Testrecke in der Praxis aus?
      RS: Wir haben unsere La Biosthetique - Kosmetikkabine in eine Hygienekabine umgebaut, mit ausreichend Platz zum Testen und Aufbewahren der Schutzausrüstungen, Masken und Desinfektionsmittel. Bei der Planung bin ich immer davon ausgegangen, dass ein „Positiver“ im Laden sein könnte. Wir haben viel Platz im Salon und eine „Straße“ eingerichtet, der man, mit ausreichend Abstand zu den Bedienplätzen, bis zur Teststrecke folgen kann.

      Du suchst noch einen Job? Knaus Hairdressing & Lounge sucht neue MitarbeiterInnen!
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      Credit: Peter Kurz

      Was setzt das bei Mitarbeitern voraus?
      DC:
      Mitarbeiter, die bei mir arbeiten, haben das Bewusstsein für guten Umgang. Wir pflegen stetige Kommunikation untereinander und halten Meetings über Kunden ab: Woher kommt der Kunde, was macht er, warum ist er so, wie er ist? Wir sprechen uns untereinander ab. Gerade in der letzten Zeit war es wichtig, Virologen, Ärzte, Politiker und auch Corona-Gegner ganz neutral zu bedienen, auch wenn sie vielleicht in der Corona Phase Entscheidungen getroffen haben, die nicht immer auf breites Verständnis gestoßen sind. Da sind wir stets professionell und stellen niemals die persönliche Einstellung voran. Wir haben Kunden aus allen Schichten und das macht Spaß.

      Was hat sich durch die Corona Zeit im Kundenverhalten verändert?
      DC: Kunden haben auch mal schlechtere Laune und möchten ihre Meinungen kundtun dürfen. Sie müssen auf Bequemlichkeiten verzichten, jeder sitzt für sich allein, trägt eine Maske. Ihnen fehlt die Freiheit, auch einmal aufstehen zu können, den Platz zu wechseln, sich aktiv am Salonalltag beteiligen zu können. Oder spontan rein- und drankommen zu können. Wir haben Kunden, die gern etwas Neues möchten und sagen: „Ich habe den ganzen Tag Zeit, mach was du denkst!“ Diese Spontanität geht jetzt nicht.

      Und bei dir?
      DC: Ich vermisse meine vollen Geschäfte – das ist mein Luxusproblem. Wenn du von 100 auf 70 landest, und es nicht verändern kannst, weil du nicht darfst, ist das auf Dauer sehr schmerzhaft.

      „Jeder hat seinen Weg in der Pandemie gefunden, es ist Zeit umzudenken.“

      Das Problem sind die Auflagen mit den Abstandsregeln?
      DC:
      Ja, und die meiner Meinung nach wegfallen können, bei dem was wir alles einhalten von den Testungen bis hin zum Desinfizieren. Jetzt ist die Zeit, umzudenken. Jeder hat seinen Weg in dieser Pandemie gefunden, wir können beginnen, darüber hinaus zu blicken.

      Verwendet ihr Social Media zur Kundengewinnung?
      DC: Unsere Kunden kommen durch Kundenempfehlungen oder durch die Medien, weniger über Social Media.

      Bei euch gibt’s den Herrenhaarschnitt ab 85 Euro – wie kommuniziert man das?
      DC:
      Qualität geht nicht innerhalb von 15 Minuten. Wenn ein Kunde 45-60 Minuten dasitzt, kostet das. Männerkunden mit einem nicht intensiven Haarschnitt zahlen zirka 65 Euro. Ein Haarschnitt muss optimiert und ausgearbeitet werden, denn daran erkennst du die Haltbarkeit. Unsere Kunden können sich zwischen den Haarschnitten mehr Zeit lassen und trotzdem ihrem optischen Anspruch genügen. Über das Jahr gesehen, geben sie nicht viel mehr aus als bei einem anderen Friseur.

      Du bist BlondMe Botschafter …
      DC:
      Ja, Blond Me ist für mich ein Produkt., das zu 100 Prozent mein farbliches Wunschgebiet abdeckt mit einer Vielfalt an Möglichkeiten, um meine Ziele zu erreichen.

      Blond als Businessdriver? Warum ist das nach wie vor so?
      DC: Das perfekte Blond ist nicht immer leicht zu färben, den richtigen Ton zu treffen ist anspruchsvoll und reizvoll zugleich. Blond ist der meistgewünschte Ton, weil er in der Natur bei Erwachsenen am wenigsten vorkommt. Von Kindern kennen wir dieses wunderschöne, zarte Blond, das in der Jugend langsam geht und im Alter verloren wird. Blond strahlt Jugend und Frischheit aus.

      Credit: DER BARBER


      Wir haben bei Barber Ari Tarik nachgefragt, wie er den Look umsetzen würde:
      Ari Tarik: Ich würde den kompletten Schnitt mit dem Razor machen, da er locker lässig fällt und die Übergänge unterschiedlich sind.

      Was ist dabei die Herausforderung?
      AT:
      Fließende Übergänge schneiden, um eine schöne Form zu bekommen

      Welche Farben würdest du verwenden?
      AT:
      Es ist alles möglich, da die Frisur recht ausgefallen und gewagt ist. Aus diesem Grund kann man alles ausprobieren

      Siehst du den Look auch als Trend beim Barber?
      AT:
      Eher weniger aber ausgefallene Menschen lieben ausgefallene Dinge

      Umweltschonende Bauweise

      Hinter der nachhaltigen und natürlichen Bauweise steckt auch ein autarker Gedanke: durch Sonnenenergie, Photovoltaik und Pelletsofen kann der Wagon mit Strom und Wärme versorgt werden. Das mit Pflanzen begrünte Dach besteht –wie die Wände – aus Holz, die Dämmung aus Schafswolle und der Innenputz aus Lehm – natürliche Ressourcen, die perfekt für den nachhaltigen Bau des Friseurwagons dienten.  

      Angepasste Inneneinrichtung

      Die Inneneinrichtung wurde speziell für die Bedürfnisse des Tinyhauses angepasst. Ein Tischler plante die Einrichtung nach Sandras Wünschen – auf natürliche Materialien, wie z.B. Holz, muss selbstverständlich geachtet werden. Der Innenraum ist dementsprechend maß genau und umweltschonend eingerichtet. Im Wagon befindet sich auch eine Biotoilette, deren Inhalt mittels Biosäcken und Aktivkohle geruchsfrei ist und kompostiert wird.

      Salonarbeit

      In dem 30m² Salon arbeitet Sandra gemeinsam mit einer Mitarbeiterin. Für 4 KundInnen ist in dem Friseurwagon Platz. Es gibt sogar eine Umkleide für die Mitarbeiterin, einen Lagerbereich, einen Farbenmischplatz, einen Wartebereich, einen Pelletsofen, eine Biotoilette, einen Keller, in dem auch die Batterien untergebracht sind, einen Kofferraum als Lagerbereich, sowie eine Sonnenterasse im Eingangsbereich.

      Zusammenarbeit mit Wagonhersteller

      Ziel ist es, gemeinsam mit der Herstellerfirma eine noch bessere Wasserautarkie zu erreichen. Geplant ist hierfür eine Biokläranlage in der Nähe des Wagons in Form eines Hochbeetes zu installieren. Jedoch werden noch geeignete Naturprodukte benötigt, welche besser biologisch abbaubar sind. Denn nicht nur der Wagon soll zur Nachhaltigkeit beitragen, sondern auch die Produkte.

      Die Arbeit lohnt sich

      Einen großen Teil haben sie schon geschafft. Zum Beispiel wird im Salon mit Pflanzenfarbe und Flaschen gearbeitet, die aus natürlichen Stoffen bestehen. Man kann die Flaschen sogar in die Erde stecken, damit daraus ein Bäumchen wächst.

      Trotz Anstrengungen, vieler Hürden und Probleme während der Planungs- und Umsetzungsphase, hat es sich jedoch ausgezahlt. Die sehr positiven Rückmeldungen der KundInnen zeigen es ihnen! Sandra ist stolz und fühlt sich in ihrem Friseurwagon wohl – einzigartig und besonders nachhaltig. Ein Wohnzimmerfeeling, nicht nur ein Traum!

      Lizzy Lemon und Danny van Tuijl sind GINGER|LEMON HAIRSPACE | C: Markus Wache

      Wie machst du das im Speziellen?
      LL: Viel lernen! Es ist wichtig, neugierig zu bleiben und das Ego beiseitezuschieben. Man hat nicht ausgelernt, egal wie viel Erfahrung man mitbringt. Wir haben dafür bei Ginger Lemon ein bestimmtes Budget und wechseln uns ab. Wenn jemanden etwas interessiert, kann er das machen. Normalerweise reisen wir mehrmals im Jahr ins Ausland, aber durch Corona haben sich viele Kurse auch auf online verlagert.

      Ihr färbt vor allem „bunt“. Kommen eure Kunden mit solcher Vorstellung in den Salon oder liegt’s an der Beratung?
      LL: Sowohl als auch. Unsere Standard-Klientel ist von 16 bis Mitte zwanzig. Die suchen und finden ihre Looks auf Tik Tok und in Social Media, da präsentieren wir uns klar als Creative Color Specialists. Und was du postest, bekommst du! Aber bei uns muss keiner blau rausgehen, wenn er das nicht möchte. Die meisten kommen mit klaren Vorstellungen. Bei Neukunden gibt es ein verpflichtendes Beratungsgespräch - über Haarstruktur, Farbgeschichte und Lifestyle. Manche Mädchen gehen einmal im Jahr zum Friseur und leisten sich was Großes, andere zweimal im Monat.

      „Unserer jungen Kundengruppe widerstrebt es, den Friseurberuf abwertend zu sehen.“

      Überhaupt fällt uns immer mehr auf, dass unsere jungen Kunden das Handwerk sehr schätzen. Dieser Kundengruppe widerstrebt es, den Friseurberuf abwertend zu sehen. Sie sitzen bei uns und wissen, dass eine gute Farbe stundenlang dauert und entsprechend kostet. Genau das ist es, was wir uns als Wertschätzung alle wünschen.

      Langweilt dich „Normalo-Farbe“?
      LL:
      Unsere Kunden haben unterschiedliche Farbwünsche, das ist ja das Spannende: Ansatzfarbe und Farbkorrektur oder von Blond auf Grün oder zurück auf Blond. Da kannst du nie in den Autopiloten gehen. Meist beginnen Kunden mit etwas Subtilem, mit natürlichen Übergängen und dem Wunsch nach einer Balayage aus dem Bilderbuch. Dann kann es aber vorkommen, dass sie bei uns eine freaky Farbe oder einen interessanten Schnitt sehen und sich dann dort hin entwickeln. Pastelliges, Roségold oder Peach sind unsere Einstiegsdrogen. Rosa ist das Blond in unserem Salon.

      Gibt es ein Zurück von Bunt?
      LL:
      Sicher. Für die bunten Farben nehmen wir ausschließlich die semi-permanenten Farben "PulpRiot". Das Ausgezeichnete an der Marke im Vergleich zu anderen ist, dass sie sich komplett und im selben Farbton auswaschen, sprich aus dunkelblau wird pastellblau und ist dann raus. Ansonsten setzen wir hauptsächlich auf "Faction8", der permanenten Farblinie von PulpRiot.

      "Ist die Haartextur zu strapaziert, wird nicht gefärbt."

      Was sind die wichtigsten Dinge bei der Farb-Beratung?
      LL: Der größte Fehler ist, einfach das zu machen, was der Kunde möchte, ohne auf dessen Lifestyle, Haartextur, Stylingroutine etc. achtzugeben. Ist die Haartextur zu strapaziert, wird nicht gefärbt, möchte jemand Platinblond von Ansatz bis Spitze, aber nur zweimal im Jahr zum Friseur, raten wir davon ab etc.
      Oft kommen Kunden mit der Idee von etwas. Sie sehen eine Technik oder eine Haarfarbe, die sie nicht richtig benennen können. Da sind wir als Experten gefragt. Wir müssen wissen, was ist der Effekt, den sie wünschen und was genau finden sie am Look gut? Die Technik dahinter ist zweitrangig, wir müssen wissen, was wie geht.

      Was müssen ColoristInnen maßgeblich für die Arbeit bei Ginger Lemon mitbringen?
      LL:
      Erfahrung und Motivation. Uns ist wichtig zu sehen, dass sie sich weiterbilden. Jemanden, der 10 Jahre keine Seminare besucht hat, finden wir gruselig. Gerade beim Handwerk kann man nicht wie bei Excel sich schnell mal eine Formel googeln, wenn man die nicht kennt. Das muss man einfach können. Wir sind kein Balayage und Beach Waves Salon, bei uns dreht sich alles um moderne Farbtechniken, die ich in der Lehre nicht mitbekomme. Wir arbeiten one on one und machen keine Massenabfertigung, sondern sind von Anfang bis Ende beim Kunden. Das ist nicht jedermanns Sache und sollte unseren Bewerbern bewusst sein.

      Eine eigene Fachkraft testet in der Hygienekabine | C: Steinhoff Hairdesign

      Tragen Sie beim Testen Schutzkleidung?
      RS:
      Natürlich, das ist vorgeschrieben. Wir haben einen Schauspieler eingestellt, der im Moment ja auch weniger zu tun hat. Er wurde ebenfalls eingeschult und macht das Testen mit Spaß und guter Laune. Das kommt bei den KundInnen gut an. Solange er in seinem Testraum ist, steckt er in einer kompletten Schutzausrüstung und sieht aus wie ein Mondmensch.

      Was, wenn jemand positiv getestet wird?
      RS: Für den Fall, dass jemand positiv getestet wird, nimmt sich der Mitarbeiter, der den Kunden bedient hätte, Zeit für denjenigen und versucht Ruhe zu vermitteln, ein Schnelltest ist ja noch kein PCR! Der Mitarbeiter bekommt eine Schutzausrüstung, der Kunde eine FFP2 Maske und Schutzvisier und wird nach draußen begleitet. Dafür sind unsere Mitarbeiter geschult und in unserem Konzept, das in einer extra Schublade liegt, ist die Vorgehensweise jederzeit nachzulesen.

      Keine Angst, dass es zu Übertragungen kommen könnte?
      RS: Mit dem Virus ist es wie mit einem Schlangenbändiger: Der wird nicht gebissen, weil er weiß, wie man damit umzugehen hat. Aber ja, ein Restrisiko bleibt immer.

      Würden Sie Ihre Idee der Teststrecke weiterempfehlen?
      RS: Da muss ich differenzieren: Ich kann nicht in jedem Salon irgendwo in der Nase bohren, das wäre epidemiologisch nicht zu verantworten, allein schon wegen der Aerosole. Ein Weg nach vorn könnte es sein, ein Zelt vor dem Geschäft aufzubauen oder mit Apotheken in der Nähe zusammenzuarbeiten. Es ist wichtig, sich in den Kunden hineinzuversetzen und zu überlegen, was er braucht. Ich bin kein Hobbyvirologe, aber ich möchte den Virus bekämpfen, denn die Pandemie ist 2021 längst nicht zu Ende.

      Mit Blick auf das Virus - was wünschen Sie sich?
      RS:
      Dass die Menschen eine andere Einstellung zu den Dingen und den Umgang mit dem Virus entwickeln. Und dass Medikamente zur Long Covid Bekämpfung in Einsatz kommen. Dann wäre auch Schluss mit den Existenzängsten und der Bürgerspaltung. Auf der einen Seite haben wir Gewinnmaximierer und auf der anderen die, die Moral predigen. Die Kunst ist, beide Wertsysteme zu vereinen. Mit strategischer Klugheit abwägen, die richtigen Dingen zu tun und nicht an den falschen Stellen pedantisch zu sein.
       

      Credit: Peter Kurz

      Was sind deine Blond-Trends 2021?
      DC:
      Blondtöne werden wärmer, es geht weg von grau und kühl hin zu sandigen, aber niemals gelben Blondtönen. Blond wird an den Hautton angepasst und soll lebendig sein. Aus Balayage ist Faceframe geworden, abgestimmt mit Babylights. Die Farben sind nicht mehr so plakativ, sondern fließend mit einer sanften Verbindung von Ansatz zu Längen und bieten tolle kreative Möglichkeiten.

      Und die Männer?
      DC:
      Männer sind da angekommen, wo Frauen längst sind. Noch nicht unbedingt bei den Umfärbungen, aber sie haben einen Qualitätsanspruch an den Schnitt und denselben Wunsch, ihre Persönlichkeit zu bestärken. Vielleicht mit dem Unterschied, dass der Mann seinem Typ entsprechen will, die Frau sich einen Typ sucht, dem sie entsprechen möchte.
       

      Über Dennis Creuzberg:

      • 2 Salons in Berlin: Atelier Creuzberg Charlottenburg und Atelier Creuzberg Mitte
      • 6 Mitarbeiter, 1 Azubi / demnächst noch ein Lehrling, nach Corona weitere Mitarbeiter geplant
      GINGER|LEMON HAIRSPACE in Wien | C: Robert Pichler

      Fordert ihr Spezialisierung von euren MitarbeiterInnen?
      LL:
      Spezialisierung ist bei uns keine Pflicht. Wir zwingen niemanden, etwas zu machen, was er nicht möchte. Das betonen wir auch in jedem Bewerbungsgespräch. Wir schauen immer die persönlichen Stärken hervorzuheben.

      Wie gestaltet sich die Mitarbeitersuche?
      LL: Wir sind super ausgebucht und hätten gern ein oder zwei Leute zusätzlich. Wir haben regelmäßig Bewerber und Probetage, da passt es menschlich in den meisten Fällen. Aber auch wenn wir versuchen, unseren perfektionistischen Blick zu ignorieren, wäre es doch oft mit extremer Einschulung verbunden. Wir denken, dass einer der Gründe dafür ist, dass es in Österreich zu wenig Möglichkeiten gibt, sich im Farbbereich weiterzubilden. Große Marken bieten zwar Seminare an, diese sind aber leider oft auf den Verkauf der Produkte ausgerichtet und nicht mehr am Puls der Zeit, was die Techniken angeht.

      Und selbst ausbilden?
      LL:
      Danny und ich haben beide den Ausbildner, aber um Mitarbeiter ausbilden zu können, muss man sich richtig freischaufeln können. Denn ein Lehrling, der nur putzt, ist auch nicht Sinn und Zweck. Die richtigen Mitarbeiter zu finden, ist herausfordernd. Wir wussten immer, dass technisch gute Mitarbeiter zu finden unsere Schwäche sein werden, aber dass es so schwierig wird, hätten wir nicht gedacht.

      Über Steinhoff Hairdesign:

      • 1 La Biosthetique Salon in Reutlingen, Geschäftsführer: Astrid und Ralf Steinhoff
      • 12 Mitarbeiter, 3 Auszubildende
      • www.friseur-reutlingen.de

      Über Lizzy Lemon:

      • 1 Salon: GINGER|LEMON Hairspace in Wien | gemeinsam mit Danny van Tuijl
      • 3 Mitarbeiter
      • Coloristen Ausbildung in London
      • Austrian Hairdressing Awards Gewinnerin Kategorie Presse
      • Pulp Riot Trainerin
      • @gingerlemonhair
      • https://gingerlemonhair.com/
         

      Fakten

      • Geboren und aufgewachsen in Münchberg, Oberfranken
      • Ausbildung in Bayreuth, Benny&Friends
      • L’Oréal Education Hamburg und Leipzig
      • Aktuelle Position: TIGI Technical Education Manager

      imSalon: Vom Salon über L’Oréal zu TIGI. Wie kam es dazu?
      Tina EisenhuthIch bin ein Mensch, der sich immer weiter entwickeln möchte. Dafür ist dann oftmals ein Wechsel wichtig, um in einem neuen Team seinen Weg fortführen zu können. Neues kennenlernen, das zählt für mich. Tja, so bin ich auf TIGI gestoßen und war vom ersten Moment begeistert von der Philosophie, vom menschlichen Umgang und der Markenwelt, die durch sehr ausdrucksstarke Visuelle präsentiert wird. Hinzu kam der Background zu London und der internationale Austausch mit anderen Ländern, der mich gereizt hat. Und ich habe es keinen Tag bereut.

      Jetzt bist du Technical Education Manager. Kurz, was machst du?
      Ich bin hauptsächlich für das Education Team zuständig: Planung, Einteilung, Organisation. Zudem gebe ich VIP Salonschulungen und Seminare. Und natürlich die Seminarentwicklung im internationalen Austausch, wir adaptieren globale Formate für den deutschen Markt. 

      "Das Wichtigste? Sich von außen spiegeln!"

      Du stehst viel vor Anderen. Was ist das wichtigste dabei?
      Versuchen, sich selbst treu zu bleiben! Sich von außen zu spiegeln und zu fragen: Steh ich perfekt? Brauche ich mehr Spannung? Ist mein Gesichtsausdruck positiv? Wie reagiere und wirke ich auf Kommentare und Kritik? Selbstreflexion Sender – Empfänger! Manche Dinge kommen anders an, als sie losgeschickt werden!
      Vor anderen zu Präsentieren, habe ich richtig lernen müssen. Ich konnte schon immer gut mit Menschen - das ist eine Grundvoraussetzung für den Friseurberuf - doch vor Publikum zu sprechen, das war nie mein Ding! In der Schule habe ich das schon gehasst, aber als ich im Education Bereich anfing, war mir schnell klar, das ist jetzt meine tägliche Arbeit. Ich wollte am Ball bleiben und mich rein finden, sonst hätte ich einen anderen Plan gebraucht. Und das wollte ich nicht. Zum Glück! 

      Was macht eine gute Schulung an?
      Dass die Erwartungen der Salons und Mitarbeiter erfüllt werden und alle motiviert in den Arbeitsalltag starten. Dass Schulungsleiter nicht nur den Inhalt loswerden möchten, sondern intensiv und flexibel auf die Teilnehmer eingehen um sie weiter zu bringen. 

      Bist du ein Vorbereitungsfreak oder eher spontan?
      Vorbereitungsfreak. Und auch spontan. Auch einem guten Plan kann etwas dazwischenkommen. Besonders im Educationbereich muss man sich auch immer wieder spontan auf neue oder unerwartete Situationen einstellen können. Aber ich kann besser spontan sein, wenn ich gut vorbereitet bin.

      Sonntagsarbeitsverbot. Wie handhabt ihr das?
      Wir machen keine Schulungen mehr am Sonntag, haben alles komplett auf Montag und Dienstag verlegt, das hat sich sehr gut eingependelt. Große Veranstaltungen sind natürlich eine Ausnahme.

      "Materie. Handwerk. Geht nur durch Education."

      Immer mehr Videos erobern den Markt, immer mehr Leute zeigen ihre Looks im Internet. Wo siehst du Herausforderungen in der Weiterbildung?
      Ich denke, Education wie wir es kennen, wird ein wichtiger Bestandteil bleiben, auch um sich untereinander austauschen zu können. Vorm PC ist jeder für sich selbst. Aber ja, dieser Bereich wird zunehmen und man muss sich fragen, was man bei Weiterbildung zukünftig tun kann. Das Fachliche ist und bleibt für uns ein wichtiger Punkt, um die Materie zu verstehen und handwerkliches Grundwissen aufzubauen, das geht nur rein durch Education.
      Mit der TIGI App, über die sich Friseure und Endverbraucher auch immer über die neusten Trends, Looks und das fachliche Know How auf dem Laufenden halten können, geht auch TIGI mit einem coolen interaktiven Tool in ein den nächsten Bereich um Education noch interessanter zu machen.

      Ihr arbeitet immer Häufiger auch mit Bloggern zusammen, jüngst ist das TIGI Blogger Magazin in Berlin entstanden. Was ist die Botschaft an den Friseur?
      Blogger inspirieren Endverbraucher, die wiederum kommen zum Friseur und wollen dann genau diesen Look. Blogger sind die neuen Stars, wie Victoria Beckham damals mit ihrem Bob, lösen sie jetzt einen neuen Hype aus. Der Friseur muss sich damit auseinandersetzen. Er sollte wissen, welchen Lifestyle sie leben und was sie repräsentieren, das wird letztlich im Salon gewollt.

      Wie hältst du dich persönlich fit?
      Indem ich die Verbindung zwischen Office/Vorbereitung/Background und Zusammenarbeit mit meinem Team und den Einsätzen in den Salons halte, um den richtigen Blick auf die Dinge nicht zu verlieren. Was man am Schreibtisch entwirft, ist anders, als die Praxis selbst. 

      Bietet ihr eigentlich Beratungs-Schulungen in englischer Sprache an?
      Nicht konkret in Deutschland. Aber Salons, die das wünschen, haben die Möglichkeit, in einer Auslandswoche Schulungen in der Academy in London zu besuchen. Da gibt es das Format Creative Cut&Color in Englisch mit deutscher Übersetzung. Es ist sicher toll, sich da auf neuem Level weiterzuentwickeln, gerade bei internationaler Kundschaft. 

      Du bist viel unterwegs, nicht nur innerhalb Deutschlands …
      Ja, ich reise gern, in verschiedenste Länder. Das ist mir wichtig.
      Am faszinierendsten ist für mich Amerika. Es ist so groß und facettenreich. Es gibt ruhige und idyllische Orte, Metropolen, Wüste … einfach so viel zu bestaunen. 

      Du bist ungefähr viermal im Jahr in London. Hast du dort einen Lieblingsplatz? 
      Ich liebe London als Stadt an sich. Aber am liebsten habe ich es, vom Pestana Chelsea Bridge Hotel zur TIGI Academy durch den Park zu spazieren. Und natürlich shoppen zu gehen. (lacht) 

      Du kennst ja die Mascolo-Family und die engsten Mitarbeiter bei TIGI. Was beeindruckt dich bei denen? 
      Ihre Nahbarkeit finde ich toll! Sie haben so viel in der Branche erreicht, sind Berühmtheiten, aber jeder ist ein ganz normaler Mensch, bei den Meetings, bei den Shows. Immer.

      Welches Produkt beschreibt dich?
      Hmmm. Wohl am ehesten Stylingcreme Bed Head After Party. Die kann seeehr flexibel zum Einsatz kommen! 
      Denn, ich kann nicht stillsitzen und brauche ständig etwas, dass mich antreibt. 
      Ich liebe Sport und Fitness, Yoga … Auch hier bin ich flexibel (lacht) und probiere immer neue Dinge aus. Die Entwicklungen am Sportsektor sind genauso spannend wie die in der Modebranche. Der perfekte Ausgleich!

      Du hast bei der aktuellen TIGI SHIFT Collection 2017mitgearbeitet, genauer gesagt, den Maddy Look mit Gianni D'Assero kreiert. Wie war das?
      Spannend! Mein erstes Kollektionsshooting. Wirklich aufregend, eine Kollektion von Beginn an mitzuerleben. Wie sich die Ideen vom Moodboard bis zum fertigen Look am Modell Stück für Stück entwickeln. Interessant zu sehen, welche unterschiedlichen Anforderungen es an Foto und Video, z.B. in den Körperhaltungen, gibt. 
      Mit Gianni zu arbeiten ist super entspannt und relaxt, wie mit dem gesamten Team. Ich mag diese TIGI Familie. Sie hat einen festen Kern. Man fühlt sich aufgehoben, involviert und die Arbeit geht gut von der Hand. 

      Image London vs. Deutschland?
      Das Image ist ein komplett ein anderes. London ist eine Modemetropole, hier gibt es viele Labels und Designer, regelmäßige Fashion Shows. Das geht nicht ohne Hairstylisten, die haben hier einen guten Stand! Und in London sind Friseure groß geworden, die die Branche nachhaltig beeinflusst haben, Vidal SassoonTony Rizzo und auch Anthony Mascolo– den kennt man hier einfach. 

      Was wünschst du dir von heimischen Friseuren?
      Was ich von mir selbst sagen kann: Einfach offen zu sein und sich vielleicht etwas mehr zu trauen und genauer hinzusehen, um den Horizont zu erweitern. 

      Das Interview führte Katja Ottiger 

      Spezialisiert ist Hauber - The organic Hair Salon auf Hair Coloring mit Pflanzenfarben:

      Diese basieren ausschließlich auf hochwertigen, natürlichen Wirkstoffen, die bei mehrmaliger Anwendung Haarqualität, Splissanfälligkeit und Stabilität verbessern und zudem für Glanz, Fülle und Griffigkeit sorgen.
      Für Blondierungen, kreative Farb- oder Strähnen Looks, für Typveränderungen oder Grauabdeckung bieten die erfahrenen FarbexpertInnen des Salons außergewöhnliche Resultate mit ammoniakfreier Haarfarbe.

      Der Salon hat einen integrierten Eco-Produktshop, hier werden ausgewählte organischen Haarpflege Produkte  angeboten.

      „Kreativität entsteht bei uns im Team. Mit Herzblut und Liebe zum Detail. Unser Erfolg wird im Team erarbeitet und vom Team getragen“, ist das Credo der Hauber- Crew. 

      Green, Organic, Fair - Lina Heppner lebt ihre Werte und startet mit ihrem Grünen Salonkonzept durch. In Zeiten, in denen alle Welt nach mehr Nachhaltigkeit schreit, setzt GREEN einen neuen Standard in der Branche.

      „Es soll ein Ort sein, an dem man sich rundum wohlfühlen kann, verwöhnt wird und das alles ohne schlechtes Gewissen,“ beschreibt Lisa Heppner ihr Salonkonzept. Bei Green darf sich Kunde sicher sein, dass nichts an seine Haut kommt, was ihm oder der Umwelt schaden würde.

      Die Föhne sind energiesparend und aus recycelten Materialien hergestellt, es wird nicht mit Alufolie, sondern mit Reispapier gesträhnt. Die Umhänge bestehen aus Eukalyptusholzfasern, es fließt Naturstrom, Bürsten bestehen aus dem schnell nachwachsenden Rohstoff Bambus. Die Einrichtung ist von Hand gebaut aus Holzbalken von alten Dachstühlen, die so vor dem Verbrennen bewahrt wurden.

      Aus eigener Manufaktur stammen feste Shampoos in Friseurqualität, vegan, pflanzlich und natürlich ohne Verpackung. Gefertigt werden die Stücke per Hand.

      Ein Blick auf die Nachhaltigkeit kommunizierende Webseite zeigt wie durchdacht das gesamte Konzept ist: www.greenhairandbeauty.de

      Mehr zu Lina Heppner und GREEN im Gespräch: ► Lina Heppner - echt GREEN auf Expansionskurs

      In diesen Salon kommt man gerne etwas früher, um die Lounge im Wartebereich so richtig auszunutzen – eine samtige graue Chesterfieldcouch und zwei Sessel in Rosé und Glitzergrau können jederzeit in Anspruch genommen werden. Der Teppich im Floralstyle wird von runden Tischen mit Pflanzen perfekt in Szene gesetzt. Um die komplette Sitzecke herum zieren prachtvolle Pflanzen den Eingangsbereich. Natürlich schön und irgendwie doch ein bisschen kitschig – es fühlt sich an wie ein romantischer Blütentraum.

      Der braune Parkettboden ist farblich auf die gemütlichen Frisierstühlen abgestimmt, die vor der großen grauen Spiegelgarnitur stehen. Diese Frisierecke dient als Raumtrenner und separiert den Waschbereich vom Eingang.

      Große Bilder mit außergewöhnlichen Modeleditorials schmücken den kompletten Raum und sind ein Eyecatcher in jedem einzelnen Bereich des Ladens.

      Überall im Salon lassen sich Grautöne wiederfinden. Egal ob Schränke, Säulen oder Wände – alles ist perfekt aufeinander abgestimmt und kontrastiert mit den anderen Farben. Die pinke Steinwand, kreisförmige Spiegel,und dunkelgraue Ablage ziehen sich an der kompletten Wand entlang. In die Szenerie passen das Eyecatcher-Tools wie pinke Föhns, wie die Faust aufs Auge. 

      Service, Ambiente, Mobilität und eine Zeitreise inklusive bietet dieses unique Salon-Konzept. Dafür wurde ein ehemaliger amerikanischer Schulbus komplett umgebaut und restauriert. Darin hat der Berliner Master Barber Hussein Seif genügend Platz, um sein Barber-Handwerk an den unterschiedlichsten Plätzen anzubieten. 

      So findet sich inmitten des Busses eine große Arbeitsfläche mit integriertem Waschbecken inklusive goldenem Wasserhahn. Davor kann der Kunde auf dem Friseurstuhl im Vintage-Look Platz nehmen. Für Zigarren-Fans und wartende Kunden bietet sich die Chesterfield-Lounge inklusive Zigarren-Auswahl zum Abschalten an - Dandy Feeling pur. Das alles auf einer Länge von 7,30m sowie einer Breite und Höhe von 2,60m.

      Bis ins kleinste Detail ist der Innenraum des Barber-Trucks durchdesignt: Edle Deko-Elemente perfektionieren das Look & Feel. Dazu gehören rote Samtvorhänge, massive gläserne Aschenbecher und durchdesignte Barber-Produkte. 

      Barrierefrei kann Outdoor der Service verreichtet werden, in dem der Stuhl in den Außenbereicht gefahren wird. 

      Technisch ist der Bus mit Wasserkanistern für Zu- und Abwasser ausgestattet. Der Truck verfügt sogar über einen Generator für ausreichend Strom. Was für ein Konzept. 

      Der „Men Only“-Salon ist in Graz der erste seiner Art. ►Im Interview mit Jürgen Niederl berichteten wir bereits über das coole Konzept des Shops. Hier kommen Männer hin, die auf einer braunen Leder-Chesterfieldcouch einen Whisky oder ein Bier trinken und entspannen können, um dann auf einem stilvollen Vintage-Barberchair einen personalisierten Cut zu bekommen. Ein wahrer Wellnesstrip für Männer…

      Der Blick wandert immer wieder auf das Klavier, das mit Spirituosen und sämtlichen Bartpflegeprodukten vollgestellt ist. Auf dem Klavier liegt eine schwarze Holztruhe – eine Zigarrenbox – womit der ein oder andere Kunde womöglich noch genauer hantieren wird. Der dunkelbraune Dielenboden, ein Gewehr und unzählige Tierköpfe an den Wänden spiegeln den frühen 1900er American Way of Life wider, von dem sich der Barbershop stark inspirieren lässt.

      Ein paar eingerahmte Zeitungsartikel hängen an der gelb gestrichenen Wand, schwarz-weiße Bilder und rot-blaue Elemente verzieren den Raum. Die rot und blaue Barber-Farben stehen für Blut und Venen, denn „dieses Blut von Barbieren vergangener Tage, fließt auch durch die Venen des Holy Tiger Barber Teams“...

      Der neue Keller Friseursalon ist futuristisch und schlicht zugleich. Ein paar bunte Farbdetails durch Produktflaschen und eine Wandmalerei bringen Leben in den sonst eher schlicht gestalteten Salon. Die Wände sind dunkelgrau gestrichen, der Boden ist leicht bräunlich und das Friseurmöbiliar ist schwarz - sogar auch die Waschbecken.

      Eine Frau, mit ihren pinken Haaren und roten Ärmeln als Wandmalerei, ist der Eye-Catcher des Ladens. Ebenfalls auch die bunten Produktflaschen, die auf dunklen Metallregalen mitten im Raum angepriesen werden. Schwarze Metallstangen befestigen auch die runden Spiegelkonstellation neben der Wandmalerei. 

      Ein moderner, schicker Salon, der nicht nur für sein Aussehen steht, sondern auch für die Qualität der ►Keller Company...

       

      Das helle Innendesign wurde zum größten Teil selbst angelegt. Unterstützung bekamen Eva und David Schwarz und ihr Team von Hermann Gabriel, der auch schon bei den anderen Blickfang-Salons mitgewirkt hatte. Der Wasch- und Mixbereich, genauso wie die Stühle, wurden von dem Inneneinrichter designt.

      Die Bedienplätze, Rezeption mit Wartebereich und den dreier Frisierplatz wurden gemeinsam mit Dreikant, ein junges Unternehmen aus der Region Salzburg, gestaltet. „Hier war es uns einfach wichtig, etwas anderes zu als die üblichen Friseursalons zu bieten.“, so David Schwarz. Der Baumstamm, der zum Tisch umfunktioniert wurde, war wohl die schwerste Arbeit. „Unsere KundInnen merken schon die Wertigkeit der Materialien!“, freut sich der Salonbesitzer.

      Das Außergewöhnliche des Ladens ist vor allem die Beleuchtung. Hierzu wurde ein komplett neues Konzept ausgearbeitet und die Decke rundum erneuert: so wurde sie tiefer gesetzt, um LED-Spots anzubringen, sodass der Raum immer hell und voller Licht erscheint. Auch die indirekte Beleuchtung, z.B. hinter den Spiegeln, war dem Friseurunternehmer von höchster Priorität. Die kleinen Lämpchen sind absolute Stimmungsmacher. „Die Stimmung passt sich der Beleuchtung an, das ist dann was ganz anderes.“, erklärt David Schwarz.

      Die goldenen Details in Form von einem güldenen Kettenvorhang und verschiedenen goldfarbenen Blumentöpfen passen zu den braunen Holzelementen an Tisch und Stuhl. Pflanzen stehen auf kleinen Brettchen zwischen den Spiegeln und sind auch sonst überall wieder zu finden. Sehr schlicht, allerdings modern und freundlich, überzeugt das Innendesign im neuen TIGI Partner Salon Blickfang in Straßwalchen.

      Durch ein eigenes Bewässerungssystem und die Zusammenarbeit einer lokalen Wäscherei konnte der Betrieb schon Unmengen an Wasser sparen und ist somit eine große Inspiration des umweltbewussten Salon-Lifestyles.

      Auch 2021 ist wichtig: rette die Umwelt, dann rettest du auch dich… Und genau das versucht Uschi Salons mit ihren beiden Läden in Nagold und Rottenburg umzusetzen.  „Wenn große Konzerne immer noch alles auf Wachstum und Profit auslegen, jeden noch so wichtigen gesellschaftlichen Trend verschlafen und noch heute Haarpflege Produkte auf den Markt schmeißen, die an Tieren getestet wird, dann kann das für uns nicht Zukunftsfähig sein. Für uns ist es sehr wichtig, einen Beitrag zur sozialen Verantwortung zu leisten und das Bewusstsein hierfür auch bei unseren Kunden und Mitarbeitern zu schaffen bzw. zu verbessern.“, so Sascha von Uschi Salons. Sie wollen eben dort einen Unterschied machen, wo sie können.

      Lokale Zusammenarbeit für die Umwelt

      „Wasser als Ressource und der damit verbundene nachhaltige Umgang im Salon ist dabei natürlich ein sehr wichtiges Thema. In einem großen Salon, wie unser Flagship mit 23 Plätzen, läuft die Waschmaschine gefühlt 24/7.“ Durch die Zusammenarbeit mit der Wäscherei Brenner fand Uschi Salons einen Weg, ihre Waschvorgänge und damit auch den Wasserverbrauch zu minimieren.
      Durch ständige Optimierung der Waschverfahren mit Hilfe der Waschmitttelhilfsstoff Firma „Burnus Hychem“ konnte die Wäscherei Brenner den Wasserverbrauch jährlich um mehr als 25% senken. 30% der Energie, die für die Waschverfahren benötigt wird, bezieht die Wäscherei aus einer eigenen Photovoltaik Anlagen.
      Um den Wasserverbrauch im Salon so klein wie möglich zu halten, sind sogar alle Toiletten wassersparend. Jedes Jahr werden neue Maßnahmen in die Wege geleitet, um immer nachhaltiger und effizienter zu waschen.

      Vegane Einrichtung, vegane Produkte…

      Im Endeffekt liegt der Fokus auf dem glücklichen Kunden „der sich bei uns [Uschi] „wohlfühlt, tolle Dienstleistungen & Produkte bekommt und glücklich mit seinem Friseur ist. Denn darum geht’s bei USCHI im Grunde.“
      Und der Kunde fühlt sich hier wohl. Die Einrichtung lädt zum Träumen ein, so erinnert doch alles sehr an eine kleine grün-bewachsene Oase.
      Das Mobiliar hergestellt aus natürlichen Materialien, wie z.B. aus Beton, Stahl und Holz zieren die Wände, Decken und Böden des Salons. Große Holzkästen, gefüllt mit veganen Haar-Produkten von Maria Nila und O&M, lange Frisiertische, die sich längst durch den Salon erstrecken und darüber Stahlrohre, die die Decke schmücken. Selbst die Stuhlüberzüge sind vegan.
      Von der Decke hängen viele grüne Pflanzen. Uschi Salons lieben Pflanzen, allerdings wollen sie selbstverständlich kein Wasser verschwenden. Deswegen entwickelten sie ein eigenes Bewässerungssystem für Gewächse, die nur geringe Mengen an Wasser verbrauchen. Wohin man auch nur blickt, überall sind die grünen Pflanzen fleißig am Wachsen.

      Eine Wohlfühloase - komplett vegan - ressourcenschonend, nachhaltig UND zukunftsorientiert.

      Genug Platz für alle KundInnen

      Die KundInnen haben auf den vier Bedienplätze genug Platz, um Abstand zueinander zu wahren. Das Design wurde individuell an die Ideen und Wünschen der Friseurmeisterin und Inhaberin Derya  Fazio angepasst.

      Puristisch und doch farbenfroh

      Der Salon erscheint recht einfach, so ist das Design puristisch gewählt. Doch durch die vielen lieben Details wirkt der Salon familiär und gepflegt und lädt die KundInnen zum Entspannen und Wohlführen ein.

      Das helle Licht und die vielen Farbdetails lassen den Raum freundlich und großzügig erscheinen: Das Grün zahlreicher Pflanzen reflektiert sich in den Bodenplatten der Spiegel, eine blaue Fensterbank lädt zum gemütlichen Verweilen ein und die weinroten und tannengrünen Ablagen unterstreichen den Designgedanken.

      Große runde Spiegel sind an goldenen Messingrohren, die bis zur Decke ragen, befestigt. Dezente Hintergrundmusik sorgt für ein angenehmes Ambiente.

      Die familiäre Atmosphäre heißen die KundInnen, jung und offen für Experimente, willkommen. So werden Dienstleistungen, wie Balayage, Haarverlängerungen und -verdichtung gerne angenommen.

      Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Liebe Martina Acht, wie geht es Ihnen?
      Martina Acht: Mir geht’s toll, ich darf wieder arbeiten. Aber ich hätte den Lockdown auch nicht noch länger ausgehalten. Da hätten Sie mich in einer Zwangsjacke wieder gefunden…

      Wie ist der aktuelle Ansturm im Salon?
      MA: Im Moment läuft's klasse, schauen wir mal, wie es weitergeht.

      Wie sind Sie finanziell durch den Lockdown gekommen?
      MA: Ich habe viel zugesagt bekommen, aber Hilfen bekommen, habe ich keine. Warum? Ich habe zu viel verdient. Das ist eine krasse Klatsche. Ich habe für den Januar nur 7.500 € Kurzarbeitsgeldersatz bekommen und das bei 9 MitarbeiterInnen. Das ist krank. Und jetzt kam heute auch noch eine Mahnung über 7.700 € Umsatzsteuer für den Januar als Nachzahlung. Ja, da rege ich mich doch nur noch auf. Da hat doch irgendjemand einen an der Klatsche! Wir waren doch noch nicht mal geöffnet!

      Was sagen Sie der Politik?
      MA: Der Politik? Der Altmaier soll hier herkommen, dem verpasse ich ein Schleudertrauma. Wie kann es überhaupt sein, dass wir an Menschen stehen und nicht geimpft werden? Wir verfolgen ganz konsequent sämtliche Hygieneauflagen, sogar ein Abluftsystem habe ich aktivieren lassen. Wissen Sie, ich bin ein altes fleißiges Eichhörnchen, aber wer hat denn solche Rücklagen? Was machen denn die jungen Leute? Ich hatte eine Nachzahlung, eine Vorauszahlung, da gingen mal eben 90.000 € im Januar vom Bankkonto. Ja, wer hat denn sowas auf der Bank rumliegen?!

      "Wir müssen uns wehren."

      Und was machen Sie jetzt?
      MA: Mich wehren. Wir müssen uns wehren. Ich gehe jetzt aktiv in die Politik.

       

      "Wir brauchen endlich Menschen in der Politik, die wissen, wie was geht."

      Wie Sie gehen jetzt in die Politik?
      MA: Genau. Ich war immer ein unpolitisches Mädchen. Jetzt bin ich der FDP beigetreten und werde politisch aktiv. Ich möchte, dass Menschen, die selbst UnternehmerInnen sind/ waren und gearbeitet haben, in die Politik gehen. Nicht diese ganzen Theoretiker, die von dem ganzen gar keine Ahnung haben. Wir brauchen endlich Menschen da oben, die wissen, wie was geht.

      Am Montag ist Weltfrauentag! Sie sind schon sehr lange in der Branche aktiv  und eine der wenigen Frontfrauen auf der Bühne! Wundert Sie das?
      MA: Ich habe mich immer gewundert, wo meine Kolleginnen sind. Aber leider habe ich oft erlebt, dass sie sich lieber in die Abhängigkeit eines Mannes begaben und sich der Kindererziehung widmeten. „Ich heirate einen Versorger“ ist doch das Mantra vieler Frauen. Irgendwann merken sie dann, wie abhängig sie sind. Das habe ich so häufig erlebt.

      Und wie war Ihr Mantra?
      MA: 
      Ich wollte einfach schon immer frei sein. Zum Glück hatte ich ein tolles Netzwerk mit meinem Mann, dem Vater meiner Tochter, meinen Eltern – nur so konnte ich für Wella durch die Weltgeschichte fliegen. Ich liebe die Bühnenarbeit, die fehlt mir sehr.

      Wann war Ihr letzter Auftritt?
      MA: Eigentlich hätte ich letztes Jahr für L'Oréal bei der TopHair auf der großen Showbühne gestanden. Und jetzt ist die ►TopHair leider wieder verschoben worden.

      Was glauben Sie, ist das Hauptproblem, weshalb noch immer so wenige Frauen auf der Bühne zu sehen sind?
      MA: Weil sich Frauen nicht nach vorne drängen. Aber mein Vater hat immer gesagt: „Los mach!“ Meine Eltern haben mir das mitgegeben.

      Seit wann stehen Sie auf der Bühne?
      MA: Ach, das hat schon mit 16 angefangen. Kleine Arbeiten für die Innung, und dann kam der Tag an dem Marga Abromeit auf der Bühne hätte stehen sollen und krank wurde. Tja, da wurde die hübsche Blonde gesucht und man hat mich gefragt. Da habe ich einfach nur JA gestammelt.

      Welchen Rat geben Sie jungen Frauen, die auch auf die Bühne wollen?
      MA: Aktiv werden! Ob bei Innungen, bei Firmen… Sucht alle Möglichkeiten euch zu präsentieren, damit ihr zeigen könnt, was ihr drauf habt. Und natürlich üben, üben, üben! In der heutigen Zeit gehören auch die sozialen Netzwerke dazu. Holt euch Klicks, dass Firmen auf euch aufmerksam werden. Das ist mein Rat an junge Mädchen.

      Frau Acht, vielen, vielen Dank! Wir hören uns am Montag beim  Frauenpower-Talk auf Clubhouse -  ich freue mich riesig! 

      Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle

      Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig und gehört für uns schon seit Beginn unserer Saloneröffnung 2008 wie selbst verständlich dazu. Seither gibt es Ökostrom, Wasser reduzierende Siebe bei den Waschbecken, den Einbau von Sparspülungen beim WC. Wir kaufen unsere Handseife, Spülmittel und das Toilettenpapier in einem Unverpackt-Laden in der Nachbarschaft.

      Verwendung umweltbewusster Marken

      Wir benutzen die Produkte von Less Is More. Eine Firma aus Österreich, die sowohl großen Wert auf nachhaltige Produktionsprozesse und der Benutzung von (meistens) zertifizierten Bio-Inhaltsstoffen legt. Unsere Pflanzenfarben kommen von der Firma Etoile aus Sylt und helfen uns auch schon seit Beginn im Segment der reinen natürlichen Pflanzenhaarfarben. Wunderschöne Töne!

      Eigene Produkte ab Sommer 2021

      In unserem Labor entstehen eigene Produkte, die ab Sommer unter der Brand MICHAEL AHLMEYER sowohl im eigenen Salon als auch Deutschlandweit vertrieben werden. Nach 2 Jahren Forschungsarbeit entwickeln wir hier eigene Haar/Haut/Duft Kosmetik nach neusten Erkenntnissen mit Hochwertigen Inhaltsstoffen. Hier setzen wir auf Rohstoffe, welche eigentlich für unsere Haut entwickelt wurden. Mit einer speziellen Technik ist es möglich, diese so an Haar und Kopfhaut zu bringen, dass sie dort optimal wirken können. Im Salon testen wir jedes Produkt. So entstehen Produkte, die am Puls der Zeit und vom Profi getestet sind.

      Perfektion im Schnitt-, als auch im Farbbereich

      Bei unserem Salonkonzept legen wir großen Wert auf handwerkliche Perfektion und das im Schnitt- als auch im Farbbereich. Unsere Stärken liegen vor allem darin, dass wir uns ausreichend Zeit für unsere KundInnen nehmen und uns keine Abfertigung wünschen. So können wir individuelle Kundenwünsche mit bedachter Kreativität nachgehen und die Zeit nutzen, um immer wieder Neues zu erlernen und anzuwenden. Der Austausch im Team ist auch ein wesentlicher Aspekt unserer Philosophie, welcher uns hilft immer wieder mit dem Zeitgeist zu gehen. Teamverbundenheit und Spaß am Friseurhandwerk verbindet unserer MitarbeiterInnen mit uns (Michael und Steve) und letztlich auch mit den KundInnen. Wir fühlen uns wie eine Familie und geben aufeinander acht, das war vor allem in Anbetracht der aktuellen Lage deutlich zu spüren.

      Ruhe und Klarheit im urbanen Ladendesign

      Die Inneneinrichtung besticht vor allem durch Ruhe und Klarheit. Zusammen mit unserer Innenarchitektin Britta Bergner haben wir einen Salon geschaffen, der unsere Arbeit und Philosophie widerspiegeln soll. Das Ergebnis ist ein urbaner Ort modernen Ladendesigns mit einem spannenden Mix hochwertiger Materialien und mutiger Kontraste.

      Grüne Details für Gemütlichkeit

      Blickfang sind vor allem die zwei Pflanzenwände, die durch ihr üppiges Grün eine natürliche Gemütlichkeit mit reinbringen. Die Ablagen der Spiegel und die Empfangstheke als zentrales Element sind aus Eichenholz. Unsere Mix-Ecke wurde eigens für uns angefertigt. Die Oxidanten für die Farbmischung haben wir in braune Medizinflaschen gefüllt und benutzen diese mit einem Pumpsystem wie bei den großen Kabinett-Shampoos. Das bringt Sauberkeit und Klarheit in den Raum.

      Hell / Dunkel Kontrast im ganzen Salon

      Am meisten haben wir uns über den Terazzo-Fliesen Boden gefreut, der unter unserem Parkett war. Dieser wurde aufpoliert und steht nun im schönen Kontrast zur dunkelgrünen Decke mit den Stuckelementen.

      Nachhaltigkeit sollte in jeder Unternehmensphilosophie Platz finden und kann durchaus auch in Luxus-Salonkonzepten leben. Lars Cordes zeigt in seinen 12 Salons wie.

      Lars, ihr betont in eurer Kommunikation die ökologische Bedeutung regionaler Produkte und setzt diese nun konsequent ein. Wie wurde diese ausgewählt?
      Es war uns wichtig, dass es inhabergeführte Kleinbetrieb mit hohem Qualitäts- wie Nachhaltigkeitsanspruch und ganz wichtig kurzen Transportwegen.

      Wie habt ihr die Lieferanten gefunden?
      Durch Empfehlungen und Recherche. Ich bin dann zu jedem Unternehmen persönlich gefahren und habe mir die Produktion vor Ort angesehen.

      Seit letzten Dienstag müssen Kunden bei euch in Tübingen einen Negativ-Coronatest vorlegen, das sogenannte ‚Tübinger Tagesticket‘. Wie lief das in der ersten Woche?
      Denise Forster:
      Der Anfang war höchst kompliziert, weil das Ganze von einem Tag auf den anderen umgesetzt werden sollte, was natürlich nicht so funktioniert, wenn noch keiner einen Plan hat.
      Was gut lief war, dass wir gleich Montag viele Selbst-Schnelltests abholen konnten. Herr Palmer (Oberbürgermeister Tübingen, Anm. Red.) hat da super eingekauft, die bekamen wir von unserer Stadt gratis zur Verfügung gestellt.

      Wie hat es sich auf euren Tagesablauf ausgewirkt?
      DF:
      Unsere Terminbücher sind voll. Wir haben aber nur bedingt Mehrzeit eingeplant, um Kunden bei uns zu testen, dadurch geriet unser Zeitplan ein wenig durcheinander.

      Für Selbsttests kommen Kunden 20 Minuten früher

      Wurden viele Tests im Salon durchgeführt?
      DF:
        Ja, tatsächlich. Am Anfang war es so, dass Teststationen erst um 9:30 öffneten, wir aber schon um 8:00 die ersten Kunden hatten. All jenen haben wir angeboten, dass sie 20 Minuten früher kommen, den Test hier durchführen, aufs Ergebnis warten, so dass wir um 8:00 starten konnten.

      Das haben Kunden mitgemacht?
      DF:
      Ja, das haben fast alle mitgemacht. Natürlich gab es auch ein paar Kunden die tatsächlich ihren Termin aufgrund dessen abgesagt haben. Aber die meisten haben es gut angenommen. Um uns zu entlasten, haben wir Kunden vorab nochmals gebeten in die Stadt zu fahren sich ein Tagesticket machen zu lassen

      Sind Tests überall gratis?
      DF:
      Ja, in Tübingen sind Tests überall gratis.

      Schnelltests führen Kunden selbst durch, war schon mal jemand bei euch positiv?
      DF:
      Nein, bei uns nicht. Ich weiß das in dieser Woche in Tübingen 17.000 Menschen getestet wurden, davon waren 30 positiv. Die Chance ist also gering?

      Wie managt ihr den Zusatzaufwand?
      DF:
      Das ist wirklich schwierig, weil wir volle Bücher haben und keinem Kunden absagen wollen, nur um Tests durchzuführen.

      Wie läuft das mit den Selbsttests?
      DF:
      Wir haben eine Teststation im Saloneingangsbereich aufgebaut, dazu gibt es kinderleichte Anleitungen. Wenn der Kunde hereinkommt, begrüßt einer ihn, erklärt die Vorgehensweise, alles andere macht Kunde dann selbstständig. Ich bereite am Abend immer schon genügend Test-Sets für den kommenden Tag vor. Mehr kann ich nicht machen.

      Wie gehen Mitarbeiter damit um?
      DF:
      Die erste Woche war anstrengend, wir haben den Laden nie vor 20:00 verlassen, weil sich am Abend dann alles aufgestaut hatte. Nachmittags sind wir ständig in Zeitverzug gekommen. Das möchte ich meinen Mitarbeitern nicht jede Woche antun. Von daher hoffe ich, dass es sich normalisiert und Kunden sich daran gewöhnen.

      Gibt es viele Testverweigerer?
      DF:
      Ach, also ich fand es schon krass, dass an einem Tag gleich 7 Kunden aufgrund des Testens absagten. Da denke ich mir meinen Teil. Aber im Großen und Ganzen sind Kunden froh, dass sie zu uns kommen können und nehmen das gerne in Kauf.

      Traust Du Dir schon eine Prognose zu, welche Auswirkungen das Testen aufs Geschäft haben wird?
      DF:
      Ich glaube, wir werden dadurch keine Umsatzeinbußen haben. Wir haben lange Wartelisten und die Kunden, die wir diese Woche anriefen, haben sich riesig gefreut und sofort die freien Plätze genommen. Mit den Selbsttests funktioniert das gut. Es scheint, dass sich diese Teststrategie in Deutschland nun verbreitet.

      Wie bereitet ihr euch vor, sollte ein Kunde sich positiv testen?
      DF:  
      Es kann ja nicht viel passieren. Der Kunde kommt rein, macht vorne von allen getrennt den Test und geht sofort wieder raus. Nach 15 Minuten schauen wir uns das Testergebnis an und holen dann den Kunden wieder herein. Wenn er positiv wäre, dann müsste man das sehr sensibel angehen und ihm das Draußen mitteilen, so dass er nicht mehr das Geschäft betritt. Der Kunde muss dann selbst in Quarantäne und sich selbst beim Gesundheitsamt melden. Wir haben da nichts zu unternehmen.

      Wir verrechnet ihr den Mehraufwand?
      DF:
      Wir erhöhen jährlich im September unsere Preise und da bleibe ich meiner Linie treu. Wenn das Testen allerdings weiterhin bleibt, dann muss auch ich neu kalkulieren, denn der zeitliche Mehraufwand ist massiv.

      Selbsttest versus Testnachweis

      Wie viele Kunden kommen bereits mit Test im Vergleich zu Selbsttestern?
      DF:
      Diese Woche lief es 50:50. Viele kommen ja direkt von der Arbeit, für all jene ist es einfacher sich im Salon zu testen. Man weiß leider auch nie, wie lange man an der Teststation warten muss.

      Das heißt Spontanbesuche sind möglich?
      DF:
      Ja, je unkomplizierter es ist, desto besser für die Kunden. In Tübingen gibt es zum Glück viele Test-Möglichkeiten, ob in Teststraßen oder Apotheken. Dafür muss der Kunde die Bereitschaft haben eine Stunde mehr einzuplanen, das hat nicht jeder.

      Wie fühlt ihr euch mit getesteten Kunden im Salon?
      DF:
      Viel sicherer, das haben mir alle schon gesagt. Es fühlt sich super, super gut an zu wissen, dass momentan alle negativ sind im Salon.

      Welche Herausforderungen beobachtet ihr aktuell?
      DF:
      Insgesamt würde ich mir wünschen, dass es einfacher für den Kunden wird. Es braucht noch viel Aufklärung, wie das mit den Tests läuft. Wenn jeder erstmal weiß, wie das funktioniert, dann müssen wir nicht ständig hinrennen und erklären. Wir senden jetzt allen Kunden vor ihrem Termin ein Video, aber das scheint sich nicht jeder anzusehen. Mit Routine wird das alles irgendwann auch schneller.

      Ihr habt welche Selbsttests?
      DF:
      Nasale Antigen-Tests, die im Vorderen Nasenbereich testen, also supersimpel.

      Wie häufig testest du dein Team?
      DF:
      Mindestens 2x die Woche, wer möchte darf natürlich auch öfters. 

      Welche Masken tragt ihr?
      DF:
      Wir arbeiten mit OP-Masken, aber wir bitten Kunden mit FFP2 Masken zu kommen und das funktioniert gut.

      Dein Wunsch für die Branche?
      DF:
      Ich wünsche mir, dass wir weiterhin als Branche zusammenhalten und alle an einem Strang ziehen. Ich finde das Konzept von Herrn Palmer wirklich gut und würde mir ein große Teststrategie für Deutschland wünsche, so dass es einen bundesweiten Nutzen erfüllt.

      Was rätst du deinen KollegInnen?
      DF:
      Bleibt mit anderen Friseuren in Kontakt, tauscht euch aus und kommuniziert ganz offen mit euren Kunden! Unsere Kunden sind sehr dankbar, zum Beispiel für die E-Mails, die sie von uns erhalten, wenn es Neuerungen gibt. 

      Liebe Denise, vielen Dank für Deinen Einblick, bitte gesund bleiben und euch weiterhin viel Erfolg.


      Über Denise Forster

      Denise Forster Schneidekunst
      Salon in Tübingen
      Instagram : denise.forster.schneidekunst

      Ein Interview mit Otto Ernst Wiesenthal, Gründer & Eigentümer Altstadt Vienna

      Wie kam es zu der Kooperation?
      Otto Ernst Wiesenthal:
       Cristian Filip ist mit einem Wunsch nach einem exklusiven Salon in unserer Belle Etage zugekommen – ganz nach dem Vorbild von Paris. Dort findet man in den renommiertesten Hotels berühmte Salons wie beispielsweise von David Lucas im Hotel de Crillon. Der Salon von Coiffeur Cristian Filip ist vorerst für ein Jahr eingemietet.

      Ein exklusiver Salon in unserer Belle Etage - ganz nach demVorbild von Paris.

      Wie ist der Salon im Hotel integriert? Mussten Sie für zusätzliche Ausstattung sorgen?
      OEW: 
      Wir haben für den Salon eine besondere Suite umgestaltet – Nr. 25 die Saskia Suite – benannt nach einer meiner Töchter. Die größte Herausforderung war eine passende Suite zu finden, die problemlos ohne Keycard vom Stiegenhaus aus direkt zugänglich ist. Das Altstadt Vienna ist ein Bürgerhaus aus dem 19. Jahrhundert, alle Zimmer und Suiten sind aus ehemaligen Wohnungen entstanden. Die Gänge zu diesen Wohnräumen sind meist durch schwere Doppelflügeltüren zum großzügigen Stiegenhaus hin getrennt, und natürlich aus Sicherheitsgründen nur mit dem jeweiligen Zimmerschlüssel zu öffnen.

      Im Telefoninterview mit Katja Ottiger

      Iris, du bist seit 15 Jahren Naturfriseurin, inzwischen ist auf dem Markt viel passiert. Fühlst du dich als Pionierin?
      Iris Untermaurer:
      Aufklärungsarbeit ist unser tägliches Brot. Biolebensmittel und Naturkosmetika sind natürlich präsenter, weil auch die Sortimente im Drogeriemarkt wachsen, damit wächst aber nicht unbedingt das wichtige Hintergrundwissen. Viele können mit dem Begriff „Naturfriseur“ immer noch nichts anfangen, bzw. ist es immer wieder spannend, was sich mancher darunter vorstellt. Nur weil wir ausschließlich auf Naturprodukte und Pflanzenfarben setzten, bedeutet das nicht, dass wir „esoterisch“ arbeiten.

      „Weil wir auf Naturprodukte und Pflanzenfarben setzten, heißt das nicht, dass wir „esoterisch“ arbeiten.“

      Gibt es mittlerweile mehr Naturfriseure?
      IU:
      Das Interesse am Naturfriseur ist größer geworden, weil Kunden in sensiblen Phasen des Lebens keine Chemie mehr verwenden wollen oder dürfen und Friseure dadurch beginnen, über Alternativen nachzudenken.

      Woran kann das liegen?
      IU:
      Es fängt schon in der Friseurausbildung an, hier geht es meistens ums Herkömmliche. Im Fachbuch wird das Thema Pflanzenfarbe nach wie vor mit einem kleinen Absatz abgehandelt.

      Könnte man das Fachbuch nicht aktualisieren?
      IU: Ja, das wäre eine sehr schöne Aufgabe, ich denke, da gibt es so manches, was wir beitragen könnten, um mit Mythen rund um das Thema Pflanzenfarben aufzuräumen.

      „Haarausfall wird immer mehr zum Thema.“

      Der Friseurmarkt ist in Bewegung - wie hat sich die Kundschaft verändert?
      IU:
      Was immer mehr zum Thema wird, ist Haarausfall, was vor allem Ausdruck der psychischen Belastungen ist, die zugenommen haben. Das Corona-Jahr hat einen Teil unserer Kundinnen dazu bewogen, die Farbe auswachsen zu lassen und zu sich selbst zu stehen. Ich muss feststellen, dass es ein spannender Prozess ist, Kundinnen dabei zu begleiten, Farbe rauswachsen zu lassen.

      Zum Nachteil eures Umsatzes?
      IU:
      Mein Zugang ist: Ich begleite meine Kunden in allen Lebensphasen und hole das Beste aus den Haaren heraus. Dann bleiben die KundInnen treu und statt Haarfarbe gibt es dann farbloses Henna zur Stärkung und Pflege.

      Hat das Einfluss auf eure Produktentwicklung, zum Beispiel in der Pflege?
      IU: Nein. Pflanzenfarbe ummantelt, schützt das Haar und macht es weniger anfällig für Spliss und Farbverlust. Pflanzenfarbe bleibt stabil glänzend bis zum nächsten Färben, es braucht keine Unmengen an Pflegeprodukte.

      Wie, Pflanzenfarbe braucht weniger Pflege?
      IU:
      Wir bauen auf unser Bausteinsystem, für das, was das Haar braucht: Feuchtigkeit und/oder Festigkeit mit eventuell etwas Öl dazu, das genügt.

      Welche nachhaltigen Veränderungen hat Corona gebracht?
      IU:
      Im 1. Lockdown, als in Venedig das Wasser glasklar war und sogar Delfine aufgetaucht sind, war das für viele Menschen ein Wow – Moment. Der Weckruf der Natur war beeindruckend. Zu sehen, wie schnell die Natur sich erholen kann, hat viele über ihr Verhalten nachdenken lassen. Leider vergisst der Mensch ebenso schnell und verfällt wieder in alte Muster. Trotzdem glaube ich daran, dass aus Krisenzeiten etwas Positives hervorgeht und dadurch eine Entwicklung stattfinden kann.

      Wie nachhaltig ist Verpackung?
      IU:
      Gibt es überhaupt eine nachhaltige Verpackung? Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn es geht nicht nur um das Produkt Verpackung, sondern wo und wie die Rohstoffe für diese produziert werden.

      Was ist mit Glas als Verpackung?
      IU:
      Glas braucht in der Herstellung viel Quarzsand, Energie und Wasser und nicht jede Art von Glas ist recycelbar. Glas muss wieder eingesammelt, transportiert und mit vielen Chemikalien gereinigt werden. Abgesehen davon gibt es Verordnungen, die in Nassräumen Glasflaschen untersagen. Laut einer aktuellen Schweizer Studie ist recycelbares PET momentan am nachhaltigsten, weil es mannigfach wiederverwendet werden kann.

      Welche Tipps gibst du Friseuren, die ihre Salons nachhaltig aufstellen wollen?
      IU:
      Es gibt sehr viele schlaue Bücher und Bloggs, das Beste ist, sich breit aufgestellt zu informieren und immer hinter die Dinge zu blicken. Man kann sich auch die Frage stellen, was kann ich reduzieren, was kann ich weglassen?

      Als Produkthersteller ist es einfach zu sagen: Wir setzen jetzt auf Maisstärke! Die richtige Frage ist jedoch: Wo wird der angebaut? Wie wird geerntet? Gibt es dadurch noch mehr Monokultur, Waldrodung und Pestizide? Nachhaltigkeit muss auf sämtlichen Ebenen durchdacht und betrachtet werden. Es schaut vieles gut aus, aber man muss konstant fragen, was steht dahinter?

      „Wir hinterfragen das Waschverhalten unserer KundInnen.“

      Wie berät ein Naturfriseur richtig?
      IU:
      Wir hinterfragen z.B. das Waschverhalten bei Kunden. Warum täglich das Haar mit Shampoo entfetten, um dann unzählige Produkte aufzutragen, die es gar nicht bräuchte? Das Bürsten mit einer Naturborstenbürste reinigt die Kopfhaut, regt die Durchblutung und somit das Haarwachstum an, gibt Volumen und versorgt das Haar mit der besten Pflege der Welt, dem eigenen Talg! Da reduziert sich gleich der Wasser-, Strom-, Verpackung- und Produktverbrauch um die Hälfte, wenn nur jeden 2. Tag gewaschen wird.

      Wenn man sich plötzlich für nachhaltige Produkte entscheidet, was macht man mit den anderen?
      IU: Aufbrauchen, weiter verschenken, zum Boden aufwischen oder als Geschirrspülmittel verwenden. Schaut euch die Zusammensetzung an: die Inhaltsstoffe eines Shampoos sind fast dieselben wie beim Geschirrspülmittel. Hier kann man komplett reduzieren. Ich wasche seit Jahren zu Hause mit ökologischem Geschirrmittel auch den Boden auf. Das hilft Produkte und Verpackung zu sparen.

      Wie nachhaltig sind eure Salons aufgestellt?
      IU:
      Wir nutzen Ökostrom, haben Plastik weitestgehend aus den Salons entfernt und verwenden, wo es möglich ist, wiederverwendbare Alternativen. Als wir im letzten Jahr plötzlich alle Plastikumhänge verwenden sollten, war das ein besonders großes Ärgernis. Wir haben dann mit der Innung Rücksprache gehalten und uns das Okay eingeholt, dass es weiterhin möglich ist unsere Umhängemäntel bei 60 Grad und Hygienespüler zu waschen. Abgesehen von dem unglaublichen Plastikmüll waren die Plastikumhänge in ganz Österreich und Deutschland ausverkauft und die, die es gab, kosteten das Dreifache! Ein Wahnsinn!

      „Reduktion der Produktanwendung –
      die geben wir auch an unsere Kunden weiter.“

      Was ist mit Müllvermeidung und Wasser?
      IU:
      Wir drängen auf Reduktion der Produktanwendung, das geben wir auch an die Kunden weiter. Unser Müll ist allgemein reduzierter, da wir, wo es geht, wiederverwertbare Materialien nutzen. Pflanzenfarbe braucht beim Abspülen leider mehr Wasser als Chemiefarbe. Aber dadurch, dass wir keine Chemikalien ins Wassersystem ableiten, gleicht es sich etwas aus.

      Haben sich eure Preise seit Corona verändert?
      IU:
      Im Jänner 2020 haben wir unsere Dienstleistungen angepasst und beschlossen, keinen Coronazuschlag zu machen.

      Was ist eure derzeitige Hauptherausforderung?
      IU:
      Der Osterlockdown! Ich komme mir als Unternehmerin dermaßen auf den Arm genommen und von unserer Unternehmervertretung diesbezüglich im Stich gelassen vor. Wir sind die einzige Branche mit solch hohen Hygienestandards und den Eintrittstests - und wir werden wieder geschlossen!? Es ist alles eine einzige Farce, denn gelten die Tests jetzt oder nicht? Jeder Unternehmer in Österreich hat im letzten Jahr versucht, Lösungen zu finden und umzusetzen, aber die Regierung drängt die Leute durch die Lockdowns in die privaten Räume, wo nachweislich die meiste Ansteckungsgefahr droht, und öffnet Pfuschern noch mehr die Tür. Schwierig, bei diesen unverständlichen Maßnahmen positiv zu bleiben.

      im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

      Heiko, mit 1.4. tritt die Pflicht zur TSE (Technische Sicherheits-Einrichtung) Zertifizierung in Kraft. Wie ich dich kenne, bist du bereits bestens ausgerüstet?
      Heiko Schneider:
      (lacht) Ach na ja, ich hatte ja viel freie Zeit, mich damit auseinanderzusetzen. Eigentlich war die Umsetzung ja auch schon für Januar 2020 verpflichtend, wurde nur coronabedingt verschoben. Jetzt ist die TSE bei allen Kassensystemen Pflicht- nicht nur bei Friseuren. Das sorgt für noch mehr Verunsicherung.

      Weshalb? Es war doch lange klar, dass die TSE Pflicht kommt!
      HS:
      Ja, aber viele Kollegen haben erwartet, dass die Frist nochmals aufgeschoben wird. Nun, das ist nicht passiert. Aber allen Gewerbetreibenden werden hiermit enorme Kosten aufgebürdet, um in die Technik zu investieren. Es geht leider nicht ohne Investitionen und das ist aktuell für niemanden einfach.

      Wie sieht es auf Anbieter-Seite aus, haben da alle ihre Systeme aktualisiert?
      HS:
      Dieser Prozess der Softwareanpassung hat sogar dazu geführt, dass einige kleine Kassenanbieter vom Markt gegangen sind, weil es auch für sie zu kostspielig wurde. Die Anpassung der Software an die Vorgaben der Bundesfinanzverwaltung zur TSE stellte alle vor riesigen Herausforderungen, zeitlich und finanziell.

      Beschreibe mir für mich als Dummy was die TSE macht?
      HS:
      Durch dieTSE wird jeder Bon und jede Transaktion mit einer Signatur versehen. Sämtliche Aktionen und Änderungen werden mit einer eindeutigen Kennzeichnung versehen. Damit werden Manipulationen an digitalen Aufzeichnungen unmöglich. Aufzeichnungen, die einmal mit der Kasse registriert wurden, können nicht mehr geändert oder gelöscht werden. Für die Finanzverwaltung wird manipulatives Vorgehen an der Kasse noch einfacher nachvollziehbar.

      Und was wird mit der Kasse gemacht, um diese TSE zu integrieren?
      HS:
      Es gibt zwei technische Varianten für die Aufrüstung. Zum einen über eine Schnittstelle in der Hardware, zum Beispiel im Bon-Drucker oder einer USB Schnittstelle. Auf einer integrierten Chipkarte wird alles mitgeschrieben, was im Zahlungs- und Dokumentationsprozess relevant ist.
      Ebenso soll es eine Cloud Lösung geben, da gibt es allerdings gerade Ärger, dass diese noch nicht zertifiziert ist.

      Was wäre der Vorteil der Cloud-Lösung?
      HS:
       Na ja, es ist davon auszugehen, dass diese billiger ist, aber eigentlich weiß man das noch nicht genau. Am Anfang waren viele der Meinung bloß nicht in Hardware investieren und auf die Cloud-TSE warten. Fakt ist, es gibt aktuell keine zertifizierte TSE-Cloud Lösung, die eben seit 1.4. gesetzlich vorgeschrieben ist.

      Wie hast Du das Problem gelöst?
      HS:
      Wir haben uns von Beginn an für eine Hardware-Lösung, für Bondrucker von Epson entschieden. Ich habe mich für Epson entschieden, dort ist diese Schnittstelle integriert und zertifiziert. Ich setze in solchen Angelegenheiten gerne auf den Marktführer, denn wenn das einer in den Griff kriegt, dann der.

      Wie sieht es bei Kolleginnen aus?
      HS:
      Viele haben den Lockdown genutzt, um sich um Ihre Technik zu kümmern, das war auch gut. Einige andere machen glaube ich die Augen zu und sagen sich, warten wir mal ab. Viele setzen auch darauf nicht gleich geprüft zu werden.

      Was sagst du denen?
      HS:
      Es führt nichts an dieser technischen Grundlage vorbei, ob uns das gefällt oder nicht. Ich bin froh, dass wir auf die Hardware gesetzt haben und eine zertifizierte TSE liefern und installieren können. Langfristig möchten auch wir beide Varianten anbieten, Hardware- und Cloud-Lösung. Wir sind gespannt, wann die Zertifizierung der Cloud TSE vollzogen ist und was diese dann kostet.

      Was ist deine kurzfristige Empfehlung für alle, die noch nicht umgerüstet haben?
      HS:
      Wer jetzt noch keine zertifizierte TSE hat, sollte sich schnellstmöglich einen Kassenanbieter suchen, der das anbietet. Im Moment kann man nur Hardware-TSE empfehlen, weil man nicht weiß, ob und wann die Online-Lösung in der Cloud zertifiziert wird.

      Was bringt die TSE?
      HS:
      Es ist ein weiterer Schritt der Umsetzung der sogenannten KassenSichV (Kassensicherungsverordnung). Diese wird dafür sorgen, dass die Branche ihr Geschäftsmodell sauberer gestalten muss. 2019 kam die Bonpflicht, dann die Kassennachschau und jetzt die TSE. Dieser Dreiklang macht es immer schwieriger etwas an der Kasse vorbeizuführen und das ist gut so, fairer eben für alle Marktteilnehmer! Vor allem für die Unternehmer, die schon fair am Markt spielen.

      Aber wenn jemand keine Kasseneingabe macht, dann ist auch TSE egal, oder?
      HS:
      Ja, aber es gibt die Bonpflicht, und ich würde die unangemeldete Kassennachschau nicht unterschätzen. Die Leute vom Finanzamt gehen zum Friseur, wenn die am Ende keinen Bon erhalten, schaut das ganz schlecht aus für den Unternehmer. Ich kenne einige Unternehmer, die bereits eine Kassennachschau hatten.  

      Ich nehme an, mit der Öffnung werden auch die Kontrollen wieder intensiver?
      HS:
      Die Chance geprüft zu werden ist durch den Dreiklang von Bonpflicht, Kassennachschau und TSE im Vergleich zu früher bedeutend gestiegen.

      Was machen eigentlich Unternehmer ohne eine elektrische Kasse, die gibt es ja auch noch?
      HS:
      Jeder, der eine elektrische oder elektronische Kasse hat, muss gesetzlich auf die TSE umrüsten. Einzig und allein die Salons mit einer offenen Ladenkasse sind von der TSE-Umrüstung befreit, allerdings ist die Dokumentationspflicht extrem gestiegen. Da muss alles per Hand extrem genau dokumentiert werden.

      „Jede Kasse braucht eine eigene zertifizierte TSE…“

      Gibt es eigentlich ein offizielles Zertifikat?
      HS:
      Ja, das gibt es, die Anforderungen dafür kommen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und wird in Zusammenarbeit mit von diesem autorisierten Unternehmen erstellt. Epson hat zum Beispiel für Ihre Bondrucker das BSI-Zertifikat.

      Aber du musst an jeder Kasse einen TSE-Bondrucker haben, man darf auch diese Investition nicht unterschätzen. Setzt man auf eine Server-Lösung, ist dies auch nicht gerade preiswert. Insgesamt also eine wieder einmal hohe Bürde, die den Unternehmen hier vorgeschrieben wird.

      Was kostet so ein Bondrucker?
      HS: Das ist unterschiedlich je nach Anbieter.

      Ist das eigentlich eine einmalige Investition?
      HS:
      Auch das ist leider ein weiteres unschönes Detail der Kassensicherungsverordnung, die Zertifizierung jeder einzelnen TSE ist nur 3-5 Jahre gültig und muss dann erneuert werden.
      Aber ich persönlich bin bereit das zu investieren, wenn damit endlich das Schwarzgeld verschwindet und die Wettbewerbsbedingungen fair werden.

      Vielen Dank Heiko für deinen Einblick in die Computerkassenwelt und weiterhin viel Erfolg.

      Ohne Konzept und irgendeine Ahnung, was sie da eigentlich tut, baute sich Kirsten Kunze ihren ersten eigenen Salon im ersten Wiener Gemeindebezirk auf. „Ich habe immer gewusst, was ich nicht möchte. Ich wollte keinen zu glatten, modernen Salon. Ich wollte es gemütlich, einen schönen Arbeitsplatz.“, meint die Salonunternehmerin. „Im Prinzip hab ich einfach alles gekauft, was mir gefallen hat, aber ein Konzept gab es definitiv nicht.“

      Respektvoller Umgang mit Ressourcen

      Viel wurde herumgetüftelt und umgebaut. So wurden die Wände dreimal umgestrichen, bis sich letztendlich doch für die Ziegeloptik entschieden wurde. Auch war ihr die Natürlichkeit der Materialien und der respektvolle Umgang mit Ressourcen wichtig, weswegen sie die vielen Holzmöbel von einem kleinen Tischler designen ließ. Der Rest der Inneneinrichtung wurde mit Welonda geplant und umgesetzt.

      Die Mischung macht’s

      Traditionell, gemütlich, aber auch sehr schick. Der Salon soll sich wie ein zu Hause anfühlen, für KundInnen als auch für MitarbeiterInnen. „Ich denke das ist gut gelungen, ich werde oft auf die Gemütlichkeit und gute Stimmung im Salon angesprochen.“, so Kirsten. Auch war ihr der respektvolle Umgang mit Menschen und Ressourcen, Spaß an der Arbeit, gute Löhne und flexible Arbeitszeiten sehr wichtig. Alles in einem ein schöner Arbeitsplatz, an dem man gerne seine Zeit verbringt und macht, was man eben gut kann. „KirstenKunze ist gewachsen und das, was es heute ist, sind meine Wertevorstellungen.“ weiß die Salonunternehmerin.

      Kaffee nur Fairtrade und ohne Kapseln

      Für Kisten Kunze stehen Nachhaltigkeit und Umweltschutz ganz oben auf der Prioritätenliste. Deswegen achtet sie besonders auf die Produkte, die sie im Salon verwendet. Es gibt nur Fairtrade-Kaffee, der in einer Siebträgermaschine zubereitet wird, keine Kapseln – kein Müll. Der Tee ist ebenfalls Fairtrade und der Sekt stammt von einem kleinen Winzer „Arkadenhof Willach in Adletzberg“ aus Niederösterreich. Auch der Plastikkonsum wird gering gehalten, weswegen es im Salon keine Plastikumhänge oder Einwegprodukte gibt. Sogar die Putz- und Waschmittel sind biologisch abbaubar.

      Für meinen Salon ist Schwarzkopf der ideale Partner. Authentic Beauty - diese Marke ist wie für mich gemacht, ich bin ein Riesenfan. Wir sind Flagship Selling-Partner und waren ein der ersten Salons, die die Marke verwenden. Ich mag das Konzept und den nachhaltigen Gedanken. Wir haben im Salon viel Holz, so wenig wie möglich Plastik. Auch keine Nespresso Tabs oder ähnliches, wir verwenden eine Siebträgermaschine und Fairtrade Kaffee und Tee. Solche Dinge sind mir wichtig.“

      Was hat dich 2019 dazu ermutigt, bei den Cutting Edge Awards mitzumachen?
      Andrea Messina: Ermutigt hat mich, dass es sich um etwas ganz Neues handelte: eine Online-Competition! In den Sozialen Netzwerken folge ich vielen Hairstylisten und Friseurseiten und teile auch gern meine persönlichen Arbeiten und die unseres Teams. Da dachte ich mir, warum nicht mitmachen, es geht ja ganz einfach?

      Du hast bei Natural Look gewonnen, wie hast Du die Kategorie ausgewählt?
      AM: Das ist meine Kategorie. Ich liebe Natürlichkeit und mit möglichst wenig große Ergebnisse zu erzielen. Vor allem Naturlocken habe ich für mich entdeckt und mittlerweile zu meinem Spezialgebiet gemacht. Somit stand die Wahl der Kategorie für mich schnell fest.

      Im Interview mit Katja Ottiger

      Berlin Update: Die Testpflicht für Kunden und Mitarbeiter läuft in der Bundeshauptstadt bereits seit 31. März, mit dem 17.04. hat der Berliner Senat nachverhandelt:  Kunden mit Impfnachweis brauchen für den Friseurbesuch keinen Test mehr (ab dem 15. Tag nach der Impfung). Friseure müssen sich 2x in der Woche testen lassen, Arbeitgeber müssen die Tests organisieren (Point-of-Care (PoC)-Antigen-Tests oder solche zur Selbstanwendung) und diese gratis bereitstellen, imSalon berichtete:Berlin: Kunden mit Impfnachweis ohne Testpflicht zum Friseur.

      Wie der Salon-Test-Alltag nach drei Wochen in Berlin funktioniert, haben wir bei Kira nachgefragt:

      Im Interview mit Katja Ottiger
       

      Kira, wie läuft das Testen der Mitarbeiter?
      Kira Lilienthal:
      Wir sind ein kleiner Salon, das geht problemlos. Meine Mitarbeiterinnen und ich testen uns zweimal die Woche mit Schnelltests. Jeder führt den Test bei sich selbst durch, wir beaufsichtigen uns gegenseitig. Es sind nie mehr als diese zwei Personen in einem Raum. Die Ergebnisse werden dokumentiert und unterschrieben.

      Kunden, die es nicht in die Teststraße schaffen, können bei euch einen Selbsttest unter Aufsicht machen?
      KL:
      Es ist uns natürlich lieber, die Kunden machen den Test in einer Teststraße. Wir haben bei uns gegenüber ein Testzentrum und kennen alle Möglichkeiten in unserer Nähe. Das geben wir an unsere Kunden auch so weiter.

      Aber wenn sie den Test vorher nicht machen (können)?
      KL:
      Dann kommen die Kunden 20 Minuten vor Termin zum Salon, das besprechen wir vorab bei der Terminvereinbarung. Draußen führen sie unter unserer Aufsicht den Schnelltest durch. Selbstverständlich unter Einhaltung aller Abstands- und Hygienevorschriften, das dauert wenige Minuten. Der Testabnehmer kommt wegen der notwendigen Raumtemperatur mit in den Salon. Die Kunden warten draußen auf das Testergebnis. Vor dem Salon haben wir einen Schirm aufgestellt, damit niemand auf dem Präsentierteller stehen muss, manche gehen eine Runde spazieren.

      "Für den Notfall haben wir Tests, deren Kosten wir weiter verrechnen."

      KL: Habt ihr Tests für Kunden im Salon?
      KL:
      Wir bitten unsere Kunden, sich einen Schnelltest zu besorgen und mitzubringen. Nur für den Notfall haben wir Tests, deren Kosten wir weiter verrechnen.

      Habt ihr euch für die Tests ausbilden lassen?
      KL:
      Bis jetzt noch nicht, möchten aber solch eine Schulung machen. Wir haben uns verschiedenste Anwendungsvideos angeschaut und ausprobiert. Ob Nasenbohrer-, Spuck- oder Gurgeltest – wir lernen dazu.

      Was, wenn jemand positiv getestet wird?
      KL: Diesen Fall hatten wir zum Glück noch nicht. Derjenige hat Betretungsverbot im Salon und muss sich umgehend einem PCR Test in einem Testzentrum unterziehen, um den Test zu bestätigen.

      Wie läuft es mit dem Vorlegen der Testbescheinigungen?
      KL:
      Wir haben Kunden, die uns die Testnachweise per E- Mail schicken, andere kommen mit dem Original direkt aus der Teststraße oder haben es auf dem Handy. Andere legen die Kopie vor, die wir dann gleich abheften können. Aus Datenschutzgründen finde ich es bedenklich, mir die Testbelege der Kunden zeigen zu lassen. Aber anders geht es im Moment nicht. Noch verrückter wird jetzt die Kontrolle des Impfausweises: Diejenigen, die bereits zweimal geimpft sind, müssen ab dem 15. Tag in Berlin beim Friseur keinen Testnachweis mehr vorlegen, da genügt der Impfausweis. Eigentlich  bin ich Friseurin und keine Krankenschwester...

      Wie dokumentiert ihr die Testnachweise?
      KL:
      Da bin ich ganz bin pingelich. Wir haben einen Kontaktnachverfolgungszettel, auf dem alles genauestens festgehalten wird. Neben den persönlichen Daten wird angekreuzt, ob der Test in einem Testzentrum gemacht wurde oder als Selbsttest vor Ort, zusätzlich das Datum, die genaue Uhrzeit, welcher Hersteller, welches Produkt und wer den Test beobachtet hat. Derjenige bescheinigt das Testergebnis, Kunde und Mitarbeiter unterschreiben alles.
      imSalon TIPP:►Kontaktformular der HWK herunterladen!

      Habt ihr seit der Testpflicht einen Umsatzrückgang?
      KL: Ja, sicher. Wir haben weniger zu tun. In den Wochen davor waren wir adhoc durchgetimt. Jetzt passiert in drei Stunden nicht viel. Da muss man schauen, was man aus der Zeit macht. Wir schulen uns weiter und machen Onlineseminare.

      „Wir machen die Verordnungen nicht, aber werden von den Kunden abgestraft.“

      Enttäuscht es dich, wenn weniger Kunden kommen?
      KL:
      Ja, schon. Vor allem wenn Kunden anrufen und meinen: „Kira, das ist nicht gegen dich persönlich, aber ich lasse mich nicht testen, da verzichte ich lieber auf den Friseurbesuch.“ Das Thema „Mensch“ kommt allgemein abhanden. Die einen sind solidarisch und sagen: „Ich gehe testen, dann weiß ich für mich und andere, dass ich gesund bin “und unterstütze die jeweilige Branche. Andere machen das erst gar nicht. Das ist schlecht für uns. Wir Friseure stehen in der Mitte. Wir machen die Verordnungen nicht, aber werden von den Kunden abgestraft. Umso schöner ist es, wenn die Kunden mit uns an einem Strang ziehen.

      Viele setzen sich mit dem Testen nicht auseinander. Sie denken: Das ist der olle Test, der bis ins Gehirn gerammt wird und haben keine Kenntnis, welche Alternativen es gibt und dass man sich mit einem Test gerade mal 5 Minuten auseinandersetzen muss. Aber ich sag mal so: Wer das eine will, muss das andere mögen! Da kommen wir erstmal nicht drum herum.
       

      Das Thema Mensch in der Krise und der Umgang der Politik mit Hilfszahlungen, Antragsstellungen und Entscheidungen hatte dich jüngst zu einem Kommentar bewogen, den du auf Social Media gepostet und deiner Website zum Nachlesen anbietest. Denn du bist sehr MÜTEND müde und wütend! Wer also in deinen Gedanken stöbern mag: Meine Gedanken zur Coronapolitik und die Frage: Was ist mit dem Mensch?

       Im Interview mit Katja Ottiger
       

      Vergangenes Wochenende hattet ihr im Salon eine Kontrolle der negativen Corona Testnachweise. Wie lief das ab?
      Michael Knöpfle:
      Seit letzter Woche Freitag hatten wir im Landkreis Göppingen verschärfte Auflagen, weil unsere Wocheninzidenz bei über 230 lag. Die neue Verordnung verlangte von Kunden und von Mitarbeitern verpflichtend Testnachweise...

      „Die Polizei verlangte von jedem Anwesenden den Testnachweis.“

      …das kam überraschend?
      MK:
      Ja und ermöglichte uns kaum Handlungsspielraum. Zum Glück haben wir nicht lange nachgedacht und alle unsere Mitarbeiter noch am Freitag ins Testzentrum geschickt. Denn am Samstagmittag, kurz nach 12 Uhr, kamen zwei Polizeibeamte in den Salon, haben sich bei der Salonleitung gemeldet und von jedem Mitarbeiter und jedem Kunden den negativen Testnachweis verlangt und abfotografiert. Insgesamt waren sie 10 Minuten im Salon und haben mit uns auch über die allgemeinen Hygienemaßnahmen und unser Testkonzept gesprochen.

      Wurde kontrolliert, ob ihr Aufzeichnungen über die Testnachweise führt?
      MK:
      Ja, sie haben sich zeigen lassen, wie wir dokumentieren und sich alles genau angeschaut. In unserem digitalen Terminbuch erfassen wir alle Kundendaten und Zeiten. Wir haben mittlerweile ein Test-icon in diesem Terminbuch, mit dem man das Testergebnis einfach einsehen und schnell nachvollziehen kann.

      Wurden auch andere Salons in der Umgebung kontrolliert?
      AR: Wir wissen, dass sie den Barbershop gegenüber kontrolliert und in einigen anderen Salons in unserer Nähe Stichproben gemacht haben.

      War das eure erste Testkontrolle?
      MK: Ja.

      Wie gehen Kunden mit dieser Situation um?
      MK: Die einen finden es gut, dass Kontrollen gemacht werden, die anderen fragen, ob sie nichts Besseres zu tun haben? Teilweise sind die Kunden auch erstaunt, dass das mit den Kontrollen so schnell gehen kann, immerhin kam ja die neue Verordnung erst einen Tag vorher raus. Gestern wurde in Göppingen diese Verordnung wieder gekippt und die von Baden-Württemberg übernommen. Die besagt jetzt, dass Unternehmen zwei Tests pro Woche ermöglichen müssen, Mitarbeiter aber nicht verpflichtet sind, das Angebot anzunehmen.

      „Wir haben uns im Onlinekurs der Johanniter schulen lassen.“

      Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mitarbeiter das Testangebot ausschlagen, oder?
      MK:
      In unserem Salon lassen sich alle auch weiterhin zweimal in der Woche testen. Einmal mit einen Bürgertest in einer offiziellen Testrecke und einmal mit einem Selbsttest im Salon, den wir ihnen zur Verfügung stellen. Dafür haben wir uns in einem Onlinekurs der Johanniter zertifizieren lassen. Denn der zweite wöchentliche Test in einer Teststrecke würde 35 Euro kosten. Diese Kosten hätten wir sofort zu tragen, einen Teil dieser Ausgaben sparen wir so ein und können die, soweit ich weiß, mit der Überbrückungshilfe 3 geltend machen.

      Wo beschafft ihr die Tests?
      MK
      : Die besorgen wir uns über das Büro in der J.7 Zentrale. Hier kann sich jeder Salon mit zertifizierten Tests, die bei einem Institut gekauft werden, ausstatten – ein Vorteil, Franchisenehmer zu sein.

      Könnt ihr mit der Zertifizierung der Johanniter auch Tests an Kunden durchführen?
      MK:
      Könnten wir. Aber wir machen keine Tests an Kunden. Ich denke, die Testsituation in Göppingen reguliert sich bald, die Test-Stationen werden ja ständig ausgeweitet.

      Hatte die Kontrolle irgendwelche Auswirkungen auf euren Salon?
      AR:
      Nein, wir machen genauso weiter, wie bisher. Unser J.7 Hygiene- und Testkonzept ist sehr gut ausgearbeitet, das hat auch die Kontrolle gezeigt.

      Wie schaut es mit dem Terminabsagen aus?
      MK:
      Das istdramatisch. Eine unserer Top-Mitarbeiterinnen beispielsweise hatte letzte Woche für den Freitag neun Kundentermine stehen, aber letztlich wurde nur einer gebucht, weil die anderen Termine aufgrund der neuen Verordnung gleich abgesagt oder verschoben wurden. Ich verstehe ja  nicht, warum ich keinen negativen Testbescheid brauche, wenn ich zum Zahnarzt oder Physiotherapeuten muss, beim Friseur ab schon…
       

      Wie kann man jüngere TeilnehmerInnen zur Teilnahme motivieren und ihnen jegliche Bedenken nehmen?
      Carina Günay: Es ist eine Chance sein Können öffentlich zu zeigen und sich von den Besten der Branche inspirieren zu lassen.
      Bedenken brauch man überhaupt keine haben. Die Teilnahme an so einer großen Veranstaltung ist eine so tolle Erfahrung, die man niemals vergessen wird und die einen selber motiviert noch mutiger zu sein und sich einfach mal etwas zu trauen. Daraus kann man nur wachsen!

      Warum sollten sich gerade jüngere HairstylistInnen trauen ihr Talent zu zeigen?
      CG: Cutting Edge ist eine großartige Herausforderung seiner Kreativität "freien Lauf zu lassen", da kann man am Ende nur gewinnen – für sich selbst und an Erfahrung.

      Was findest du besonders an der neuen Kategorie Young Artist?
      CG: Ich finde es richtig toll, dass gerade unseren jungen Talenten eine "eigene Plattform" geboten wird. So können alle ihr Talent auf einem ziemlich gleichen Level, was das Alter und die  Berufserfahrung betrifft, und könne dies gut unter Beweis stellen.

      Sind diese Produkte teurer? Wie fließt das in die Kalkulation?  
      Etwas teurer ist es, aber durch Kollaborationsmarketing mit unseren Lieferanten und unsere Betriebsgröße hält sich der Mehrpreis in Grenzen.

      Kollaborationsmarketing?
      Ja genau! Zum Beispiel steht auf unserer Kaffeeverpackung „Berliner Kaffeerösterei + Lars Cordes Lebenskunst Beauty Coffee“.

      „Wir berechnen den Getränkeservice direkt wie im Kaffeehaus“

      Gebt ihr diese Kosten an eure Kunden weiter?
      Um vor den KundInnen das Upgrade zu argumentieren, musste alles anders und besser sein als vorher! Nachhaltigkeit hat seinen Preis. Unser Ziel ist es, allem einen Wert zuteilwerden zu lassen. Die meisten Servicearbeiten werden durch unsere AssistentInnen, so nennen wir die Auszubildenden, durchgeführt.
      Seit der Einführung der Mindestausbildungsvergütung, war klar, dass unsere 21 Auszubildenden noch produktiver werden mussten! Auch wollte ich, dass die Service Arbeit einen größeren Stellenwert bei uns bekommt und so war klar wir berechnen den Getränkeservice direkt wie im Kaffeehaus.

      Jeder Kunde zahlt?
      Wir berechnen alles, außer der Kunde oder die Kundin entscheidet sich für eines unserer zehn Festpreis Menüs, in welchem der Getränkeservice enthalten ist.
      Wir wollten kleine Bedienungen oder die wartenden Mütter bei Kinderhaarschnitten nicht mit gratis Latte Macchiato versorgen und damit den Kinderhaarschnitt für 20,- € unwirtschaftlich machen.
      Ziel ist es den kostenintensiven Service rentabel zu machen, mindestens jedoch kostenneutral.

      Kleinere Umbauarbeiten für einen optimalen Waschplatz und eine entsprechende Beleuchtung waren natürlich nötig aber der Aufwand hielt sich in Grenzen. Cristian Filip hat einiges an Idee und Mobiliar beigesteuert.

       

      Über HAARMONIE Naturfrisör

      • 3 Salons
      • 30 Mitarbeiter, 4 Lehrlinge
      • 1 Akademie in Wien

      Welche 5 Tipps würdest du den TeilnehmerInnen geben?
      AM:

      • Genaue Vorstellung vom Look machen
      • Gute und passende Modellauswahl
      • Präzise Fotoanalyse, um möglichst das schönste herauszufiltern
      • Passende Hashtags 
      • Freunde, Kunden und Bekannte zum Support animiere


      Wenn du deine Looks auf Insta uploadest, wie erreichst du dort die richtigen Leute?
      AM:
      Die richtigen Hashtags setzen, um möglichst die Leute zu erreichen, die man mit dem Look ansprechen möchte und immer auch in den Stories kundgeben.

      Welche Chancen eröffneten sich dir mit dem Gewinn des Cutting Edge Awards?
      AM:
      Man gewinnt definitiv ein klein wenig an Popularität und Anerkennung unter KollegInnen. Mein Look erweckte bei vielen großes Interesse. Ich hatte auch einige Anfragen als Trainer, das werde ich machen. Ich hoffe, dass sich schnellstmöglich alles normalisiert, um auch auf dieser Ebene in Zukunft aktiver werden zu können.

      Was hast du von der Teilnahme mitgenommen?
      AM: Zunächst muss ich erwähnen, dass es ein unvergesslicher und perfekter Abend war! Eine großartige Veranstaltung! Ich habe viele nette Menschen kennengelernt und neue Freundschaften unter KollegInnen geschlossen. Wir konnten viele Neukunden gewinnen und bei jedem rückblickenden Gedanken geht die Motivation direkt wieder hoch.

      Wirst Du auch dieses Jahr wieder mitmachen?
      AM: Ja! Ich habe mich dieses Jahr für die Kategorie „Styling-Transformation“ entschieden und mein Foto bereits eingeschickt. Natürlich im Fokus: Locken! 

      Wirst Du auch bei den Hairdressing Awards mitmachen?
      AM: Meine Fühler nach den passenden Models sind bereits ausgestreckt. Ich hoffe nur in Zukunft die nötige Ruhe und Gelassenheit zu finden. Es ist momentan schon schwierig den Salonalltag zu meistern. Aber ich bin sehr optimistisch und von daher denke ich, ja! 

      Motivierende Worte an alle TeilnehmerInnen…
      AM: Stets an sich arbeiten und niemals den Glauben an sich und seine Fähigkeiten verlieren. Es lohnt sich - denn jeder Teilnehmer geht als Gewinner nach Hause!

      Zu Andrea Messina …

      2019 gewann er die Cutting Edge Awards in der Kategorie Natural Look. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner René Hartig leitet er seit 2004 die Capelli Connection in den Bliersheimer Villen in Duisburg.

       

      „Bei mir ist auch langsam Schicht im Schacht.“

      Achim, wie geht es dir?
      Achim Rothenbühler:
        (lacht:) Ach, weißt du, man hat ja nur noch Mindestansprüche! Nach dem langem Chaca-chaca ist bei mir auch langsam Schicht im Schacht. Dieser ganze Mist macht müde - privat wie geschäftlich. Ich kritisiere ja nicht die Corona-Maßnahmen an sich, aber was die da oben so rumwurschteln, macht fassungslos.

      Wie läuft es denn?
      AR:
      Sagen wir mal so: Wir haben ein verhaltenes Terminbuch. Erst hatten wir das Problem mit Kunden, die ausblieben, weil sie im Homeoffice saßen, jetzt mit dem Testen. Mittlerweile kommen selbst Topkunden in unglaublichen Zuständen daher. Die gehen ja auch nirgends mehr hin, maximal auf den Golfplatz und dafür reicht denen die Mütze. Aber eigentlich mag ich über Corona nicht mehr reden.

      Ok, worüber magst du reden? Über Haare?
      AR:
      Mich kannst du derzeit mit Haaren nicht hinterm Ofen vorlocken. Ich habe keinen Kopf für Haare – damit meine ich nicht meine Kunden, sondern ganz allgemein. Ich bin im Moment nur Unternehmer und weniger Friseur.

      „Die Krise gibt vor zu reagieren, hindert mich am Agieren.“

      Obwohl du Aushängeschild für Trendschulungen bist!?
      AR:
      Im letzten September habe ich mich umprogrammiert. Die Krise gibt mir ständig vor zu reagieren, aber hindert mich am Agieren, das macht mich kaputt. Da kannst du Ideen haben, wie du willst! Deshalb bin ich mit dem Kopf woanders und hinterfrage, wie ich meinen Salon für das Danach aufbaue. Mit neuen Schulungen, neuen Ideen und der großen Frage, die ich immer wieder auch mit Kollegen durchdenke: Wo muss sich die Branche hinbewegen?

      Eine Antwort?
      AR:
      Die Krise zeigt uns auf, dass die alten Strukturen mit Zentralverband und Innungen nicht greifen.
      Warum schaffen wir nicht einen Interessensverband, bei dem die großen Industriepartner, starke Friseurunternehmer und Verbände, wie z.B. die ICD, sich zusammensetzen