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15.04.2020

AFTER CORONA Maßnahmen für sicheren, angenehmen Salon-Service

Noch gibt es keinen offiziellen Maßnahmenkatalog der Bundesregierung, dennoch erscheint vieles naheliegend, wir haben uns umgehört und Anregungen gesammelt:

Wir alle sehnen uns nach der Öffnung unserer Salons. Auch wenn es noch keine Hygiene-Auflagen von Seiten der Regierung gibt, es wird sie geben und der gesunde Menschenverstand legt die Latte hier längst hoch. Wir haben Ideen für AFTER CORONA gesammelt:

Die Begrüßung und der Eingangsbereich

Nutzen Sie bereits ihr Schaufenster, welches freundlich auf Ihre Sicherheitsmaßnahmen hinweist. Keine Begrüßung per Handschlag! Erst recht keine herzliche Umarmung, auch wenn es schwer fällt. Wählen Sie eine der alternativen Corona Begrüßungsrituale und zeigen Sie ihr Lächeln mit den Augen.

Idee: Ein Plakat an der Eingangstür, welches die strahlenden Gesichter Ihrer Mitarbeiter zeigt, mit Bildern in der Hand „Wie schön, dass ihr wieder da seid“ oder „ Wir haben euch so sehr vermisst“.

Ein Desinfektionsmittelspender sollte prominent im Eingangsbereich stehen.

Bitten Sie Kunden ihre Jacke selbstständig aufzuhängen.  Bieten Sie Ihren Kunden die Möglichkeit an vor der Behandlung die Hände mit Seife zu waschen. Verwenden Sie nur Seife im Seifenspender.
 

Dienstleistungen limitieren

Services, mit einer Nähe zum Gesicht und den Schleimhäuten sollten aus dem Angebot genommen werden. Dazu gehören Augen- und Wimpernservice, Make-up, Rasieren und Bartpflege.   

Vermeiden Sie es das Gesicht der Kunden zu berühren. Verzichten Sie auch auf das Entfernen der Schnitthaare mit einem Pinsel.


Geliebte Rituale überdenken

Birgit Nöckl vom Salon Maischön fragt sich zu Recht, was sie mit geliebten Salon-Ritualen machen soll, die sehr viel Hautkontakt erfordern, wie Gesicht-, Hand- und Kopfmassagen. „Diese werden erstmal gestrichen, denn mit Handschuhen würden wir extra Müll produzieren.“, betont Birgit Nöckl und ergänzt, „Wir sind auf der Suche nach neuen Ritualen, die den Kunden entspannen. Massagen mit einer Bürste beispielsweise, so dass der Kontakt nicht mit den Händen stattfindet.“ Bürsten/ Kämme werden nach jeder Behandlung desinfiziert.
 

Desinfektionsmittel

Halten Sie Fläschchen an jedem Bedienplatz bereit, sowie in den Toilettenräumen, an der Rezeption.

Jeder Mitarbeiter sollte sein persönliches Fläschchen allzeit bereit haben. Wir empfehlen zB. praktische BoStraps zum Umhängen der Dosierer anstelle von Wasserflaschen.

Arbeitsbereiche sollten nach jedem Kunden desinfiziert werden. Ebenso sollten Flächen, welche häufig angefasst werden (z.B. Türgriffe, Tische, Stühle etc.) regelmäßig desinfiziert werden.

Desinfektion der Werkzeuge: Diese Hygienemaßnahme sollte in den Salons sowieso regelmäßig durchgeführt und auch schon vor der Coronakrise zum Standard gehören.
 

Bedienplätze

Erhöhen Sie den Abstand zwischen den Bedienplätzen, empfohlen werden 2 Meter oder stellen Sie Trennwände auf, zB aus Plexiglas-Wänden, die Sie bei lokalen Laden-/Messebauern erhalten.
 

Waschplätze

Eher schwierig wird es Abstand zwischen den Waschplätzen zu erzeugen. Koordinieren Sie Kunden so, dass immer nur ein Kunde gewaschen wird. Oder lassen Sie sich Trennwände, z.B. aus Plexiglas einziehen.

Hier wird es auch stark auf die gesetzlichen Vorgaben ankommen.
 

Handschuhe

Dienstleistung müssen Sie mit Handschuhen ausführen. Hierzu stehen Ihnen Ein- und Mehrweghandschuhe in allen Variationen zur Verfügung.

Aber Achtung, Handschuhe werden aktuell kontrovers diskutiert und als wahre Keimschleudern bezeichnet. Deshalb gilt auch hier: Nie mit einem Handschuh ins eigene Gesicht fassen, denn Keime setzen sich auf den Oberflächen gerne fest. Achten Sie darauf, wie Sie Handschuhe ausziehen. Nach jedem Handschuhausziehen sollten Hände gewaschen und desinfiziert werden.
 

Beratungsgespräch

Versuchen Sie es zu vermeiden dem Kunden zu nahe zu kommen. Üben Sie dies auch mit ihren Mitarbeitern.

Bodenmarkierungen können hier zur Erinnerung helfen. Ziehen Sie einen Kreis um den Bedienstuhl, der Ihnen immer wieder Ihren Bewegungsspielraum vor Augen führt. Klebebänder erhalten Sie in jedem Fachgeschäft oder Baumarkt.

Kundengespräche sollten Sie über den Spiegel durchführen
 

Krankheitssymptome beim Kunden

Weisen Sie Kunden bereits im Vorfeld darauf hin, dass bei Erkältungs- oder Krankheitssymptomen der Termin abgesagt werden muss.
 

Schneide-/ Färbeumhänge

Einwegschneide- und Färbemäntel/ Umhänge oder Kimonos sind zwar nicht ökologisch sinnvoll, aber in dieser heißen Phase sicherlich wichtig. Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag und erfahren Sie mehr über kompostierbare Bio-Capes.


Kundenbewirtung

Getränke für Kunden sind in Einwegbechern anzubieten. Besser noch, decken Sie sich mit verschlossenen 0,2 – 0,5 l Flaschen ein und ermöglichen Sie so jedem Kunden einen sicheren Trinkschutz.

Verzichten Sie auf Kekse, Obst oder andere unverpackte kulinarische Aufmerksamkeiten.
 

Mundschutz und Gesichtsschutz

Schützen Sie Ihre Mitarbeiter mit einer vollständigen Abdeckung des Gesichtes. Ein Gesichtsschutz/ „Plexiglas-Abschirmung“ hilft Personen zu separieren. Wie wir wissen, werden die meisten Viren beim Sprechen/ Husten und vor allem beim Niesen in die Luft freigesetzt und so übertragen. Durch den Plexiglas-Schutz zwischen FriseurInnen und KundInnen wird eine Ausbreitung des Virus eingeschränkt/ verhindert.

Hierzu gibt es auch coole Varianten wie den Bucket Hut   oder Baseballkappe mit Schild. Einfach mal googeln.

Zusätzlich wird Kunden und Mitarbeiter ein Mund-/Nasenschutz empfohlen/ ist verpflichtend. Hier gibt es die Möglichkeit der selbstgenähten Masken, wie es bereits einige Salons bei lokalen Näherinnen in Auftrag gegeben haben (Gina Aichbauer und Hairgott Masken). Ansonsten hilft es zu unterscheiden zwischen Ein- und Mehrwegvarianten. Wobei davon auszugehen ist, dass sich Kundinnen mit Einwegmasken wohler fühlen, auch wenn die Mehrwegmasken sicher gewaschen wurden.

Für Mitarbeiter jedoch sind Mehrwegmasken die sinnvollere Variante. Mehrmals täglich tauschen und nach jedem Tragen bei mindestens 60° waschen. Stellen Sie sicher, dass jeder Mitarbeiter mehrere Masken besitzt.
 

Handtücher

Handtücher gehören nach jedem Kunden gewaschen, das sollte auch vor Corona schon passiert sein. Wer nun zusätzliche Sicherheit garantieren möchte, kann mit Einwegtüchern aus Naturfasern arbeiten.
 

Weitere Vorkehrungen mit Mitarbeitern

Besprechen Sie schon heute mit Ihrem Team die Vorkehrungen, lassen Sie Ihre Mitarbeiter Ideen einbringen, es gibt sicher noch so Einiges, dass es zu beachten lohnt.

Achten Sie beim Dresscode auf gut zu reinigende Kleidung.

Vermeiden Sie die gemeinsame Benutzung von Arbeitsmitteln, beziehungsweise reinigen Sie auch diese zwischen den Einsätzen.


Mitarbeiter in Schicht-Teams aufteilen:

Das Gute, Ihre Terminkalender sollten bereits heute prall gefüllt sein. Das heißt ist der Salon erstmal geöffnet, sollte der Betrieb reibungslos laufen. Der Virus ist aber längst nicht verbannt und die Gefahr, dass ein Mitarbeiter mit dem Virus infiziert wird, bleibt.

Je nach Größe des Salons, können Sie Ihre Mitarbeiter in Teams einteilen, um mögliche Mitarbeiterengpässe bei Ansteckung zu vermeiden. Ebenfalls ermöglichen Sie so Anforderungen zur Anzahl der Personen je qm.
Sollte sich ein Mitarbeiter anstecken, so wird höchstwahrscheinlich auch der Rest des Teams in Quarantäne geschickt, zumindest jene Mitarbeiter aus der entsprechenden Schicht. Teilen Sie Ihre Teams in Schichtdienste auf. Mit jedem Schichtwechsel desinfizieren Sie den Salon. Das Kurzarbeitsmodell unterstützt flexiblen Einsatz der Mitarbeiter. Ebenso ist eine Ausdehnung der Öffnungszeiten unter Berücksichtigung der gesetzlichen Öffnungszeiten möglich.


Weitere Anregungen zu Produkten finden Sie in unserem Beitrag …  und wenn Sie möglichst nachhaltig bleiben möchten, dann haben wir Ideen, um regional und ökologisch durchdacht, Sicherheits-Maßnahmen zu nutzen.

Gesetzliche Vorgaben liegen noch keine vor, wir informieren Sie über den Erlass, sobald uns dieser vorliegt.