In England steht nun das Frisieren von Afro-Haar auf dem Lehrplan | C: Adobestock/Lubero

05.07.2021

England nimmt Afro-Haar in Lehrplan auf

In England wurde der Umgang mit Afro-Haar in den Lehrplan mitaufgenommen. Workshops und Seminare gibt es auch hier in Deutschland…

Knapp 4% (Stand 2011, bpb) der EngländerInnen sind Schwarz. Dass das Haar Schwarzer Menschen anders als das von Weißen ist, ist bekannt: es ist brüchiger, lockiger, kraus und schwer zu bändigen. Viele Schwarze Models und Prominente beschwerten sich auf Social Media über das fehlende Wissen von Afro-Haaren bei StylistInnen. Nun wurde in England der Umgang mit Afro-Haaren in den Lehrplan mitaufgenommen.

Helena Grzesk, Vorsitzende des "British Beauty Council" freut sich über diesen Schritt: „Bisher allerdings haben zehntausende Friseure keine Qualifikation, Afro-Haare zu stylen oder zu schneiden. Unser Ziel ist jetzt, die Stimmen der verschiedensten Gruppen, die unsere Kunden sind, zu verstärken und zu würdigen. Sicherzustellen, dass jeder von uns sich gesehen, gehört und wertgeschätzt fühlt. Für jeden soll der Kontakt mit der Beauty-Industrie etwas Schönes sein."

Als Nächstes sollen Salons belohnt werden, wenn sie ihre MitarbeiterInnen nachstehend fortbilden,

Deutschland erfasst keine Daten zur Ethnizität. 2008 wurde die Zahl der Afrodeutschen auf ca. 500.000 Personen geschätzt, 2020 schätzt der Afrozensus des in Berlin ansässigen Vereins Each One Teach One (EOTO) die Zahl der afrodeutschen Bevölkerung auf ca. 1 Million.

Hier in Deutschland ist das richtige Styling von Afro-Haaren nicht Teil des Ausbildungsplans, es gibt aber Seminarveranstaltungen für wissbegierige FriseurInnen, die sich mehr Know-how über die coolen Afro-Looks aneignen wollen. In Weiterbildungen, Profischulungen und Workshops lernen sie, wie z.B. Cornrows, Rastas, Dreadlocks oder Twistzöpfe gestylt werden. Eben alles rund um das Thema Afro-Haare, sodass sie ihr Wissen auch in ihrem eigenen Salon anwenden können.