Triningsköpfe sind auch in Corona-Zeiten kein Problem | C. Zur Verfügung gestellt von L'Image"

16.04.2021

Adina Alt: Lieferung von Echthaar-Trainingsköpfen ist gesichert

Der Kampf um Containerplätze in den Häfen, Corona-bedingter Mitarbeiterausfall in Asien, Verzollungsprocedere und ein Boom von blonden Langhaarköpfen ...

Im Interview mit Katja Ottiger
 

„Wir haben uns entschieden, unseren Wareneinkauf auf vier verschiedene Lieferanten zu verteilen.“

Adina, es geistert durch die Presse, es gäbe Lieferschwierigkeiten zu Echthaar-Trainingsköpfen! Stimmt das? 
Adina Alt:
Momentan haben wir keine Lieferengpässe. Bereits vor längerer Zeit haben wir uns entschieden, unseren Wareneinkauf auf vier verschiedene Lieferanten zu verteilen, was uns sehr flexibel macht. Unser Lager ist voll, da im letzten Jahr weniger Trainingsköpfe zu Workshops benötigt und Events abgesagt wurden.

In Social Media sieht man viele Langhaar-Tutorials, gab es da eine verstärkte Nachfrage?
AA: 2019 kam es bei uns immer wieder mal zu Engpässen bei den Championköpfen, denn vor allem das blonde Langhaar ist sehr beliebt. Hier haben wir gemeinsam mit dem Einkauf und einem unserer Lieferanten ein neues Konzept erarbeitet und sind daher seit letztem Jahr viel besser aufgestellt.
Allerdings war 2020 der Andrang durch die Schließungen der Salons enorm- die Bereitschaft für Webinare und Weiterbildungen in den Lockdownphasen war so groß, dass wir deutlich mehr Championköpfe verkauft haben, was auch an unserem gut funktionierendem Online Shop, weltweitem, schnellem Versand durch unsere neuen Paketdienstleister und unseren Aktivitäten bei Instagram liegt. Das hat uns im letzten Jahr wirklich stark geholfen.

„Die Beschaffung der Haare ist immer mal wieder ein Problem.“

Was sind aktuelle Gründe für Lieferengpässe?
AA:
Die können sehr vielschichtig sein. Die Beschaffung der Haare ist immer mal wieder ein Problem, Corona-bedingt gab es auch in einigen Produktionsstätten Engpässe mit den Mitarbeitern vor Ort in Asien. Des Weiteren kann es an den Häfen liegen. In letzter Zeit gab es hier einen regelrechten Kampf um die Containerplätze. Letzten Endes kann eine pünktliche Anlieferung auch an der Verzollung scheitern. Mit all diesen Hindernissen haben wir täglich zu kämpfen, Verspätungen sind jedoch immer eingeplant.

Wie schaut es mit spontanen Anfragen aus?
AA: Unsere Reaktionszeit ist durch die langen Produktions- und Lieferzeiten stark eingeschränkt.

Die Lieferzeit liegt bei 6-8 Wochen, die Produktionszeit zwischen 8-10 Wochen, die Verzollung und Anlieferung passiert innerhalb von 10 Tagen. Bei „spontanen“ Anfragen versuchen wir dennoch immer, in die aktuelle Produktion einzugreifen und wenn möglich, schnell zu reagieren. Durch den guten Kontakt mit unseren langjährigen Produzenten haben wir die Möglichkeit, bis kurz vor Versand Mengen anzupassen.

Was, wenn mein gewünschter Übungskopf trotzdem nicht pünktlich kommen kann?
AA:
Wir versuchen unseren Einkauf auf mehrere Lieferanten zu verteilen und zu jedem Produkt eine Alternative zu Verfügung zu haben, falls der Wunschartikel einmal nicht auf Lager sein sollte.

Wie du bereits oben erwähntest, hatte Corona auch starken Einfluss auf die Produktionsmengen, wie handhabt ihr das?
AA: Mit der Industrie sind wir immer in sehr enger Abstimmung und besprechen die Mengen für deren Jahresplanung. Selbstverständlich kam es hier im letzten Jahr oftmals zu Änderungen, die wir dann immer wieder an die neuen Gegebenheiten angepasst haben.

"Wir haben mittlerweile einen guten Sensus für die Bedürfnisse unserer Kunden."

Außerdem haben wir die Möglichkeit der Luftfracht, falls eine Seefracht einmal zu lange dauern sollte. Dies versuchen wir jedoch größtenteils zu vermeiden, um die Umwelt nicht unnötig zu belasten. Ich habe in meinem Team tolle Leute, die ein gutes Gespür für Trends haben, in engem Austausch mit unseren Kunden stehen und den Einkauf stetig verbessern. So haben wir mittlerweile einen guten Sensus für die Bedürfnisse unserer Kunden.

Wie viele Trainingsköpfe habt ihr denn derzeit auf Lager?
AA:
Unser Warenlager umfasst ca. 25.000 Köpfe. Wir versuchen also alles, um flexibel zu bleiben, jedoch auch, unser Sortiment langfristig im Bezug auf Haarteile, Tressen etc. etwas zu schmälern.