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04.02.2025

100% Verstöße bei kontrollierten Friseur-/Barbersalons in München

Der Auszug der Handwerkskammer, um die Anwesenheit von Meistern in Friseurbetrieben und Barbershops zu überprüfen, führten zu einem erschreckenden Ergebnis. In jedem der 10 kontrollierten Betriebe wurde ein Verstoß festgestellt. Dennoch, kontrolliert wird viel zu wenig...

Schwarzarbeit, Schattenwirtschaft, die Ausbreitung des Hautpilzes Trychophyton Tonsurans oder die fehlende Betriebsleiterbefähigung … all diese Momente machen den ehrlichen Salonbetreibern mittlerweile das Unternehmerleben schwer, denn die Folgen sind ein unkontrolliertes Preisdumping, mit dem ein ehrlicher Unternehmer niemals mithalten kann, sowie ein Imageverlust aufgrund der Hautpilzausbreitung.

Als Ursache des Übels haben viele die steigende Anzahl der Billig-Salons oder Billig-Barbershops im Visier. Aufgrund zahlreicher Beschwerden seitens Friseurinnung und Salonbesitzern, über Betriebe ohne qualifizierte Leitung, nahm die Münchner Handwerkskammer und das Kreisverwaltungsreferat (KVR) nun gezielt ‚um die 10‘ solcher Friseurbetriebe unter die Lupe. Eine genauere Angabe zur Anzahl geprüfter Betriebe haben wir auf Anfrage nicht erhalten.  

Die Handwerkskammer plant weitere regelmäßige Kontrollen

So wurden am Donnerstag, 30. Januar, schwerpunktmäßig Barbershops in München kontrolliert. Laut Handwerkskammer war dies die erste Groß-Kontrolle dieser Art. Dabei standen weder Schwarzarbeit noch Hygienemängel im Vordergrund. „Ziel der Kontrollen seitens der Handwerkskammer war (und ist), die handwerksrechtlichen Voraussetzungen für die selbstständige Ausübung des Friseurhandwerks zu überprüfen“, erläutert Jens Christopher Ulrich, Pressesprecher der Handwerkskammer für München und Oberbayern.

Die Friseurlandschaft Bayerns

Laut Jens Christopher Ulrich unterscheidet die Handwerkskammer für München und Oberbayern nicht zwischen Friseurbetrieben und Barbershops, die auch Haarschnitte anbieten. Wir führen diese in unserer Handwerksrolle alle als Friseurbetriebe.

Anzahl der Friseurbetriebe in:

München (Stadt): 1.560
Oberbayern: 4.986
Bayern: 14.850

(Stand: 31.1.25 in München und Oberbayern; 31.12.24 in Bayern)

Barbershops, die ausschließlich Bärte schneiden und pflegen (ohne färben), sind keine Mitglieder der Handwerkskammer.

In München müssen sich Barbershops auf Kontrollen einstellen – Gut so!

Wie häufig und in welchen Abständen zukünftige Kontrollen geplant sind, dazu verhält man sich bedeckt.

„Die Kontrollen werden verstetigt“, bestätigt Jens Christopher Ulrich und ergänzt, „Über die Anzahl wurde mit dem KVR ebenso Stillschweigen vereinbart, wie über die Kontrollabstände.“

Der Tenor im Markt bleibt einstimmig: Es wird viel zu wenig kontrolliert. 10 Betriebe sind gerade einmal 0.6% des Münchner Friseurmarktes. Da bleibt das Vorgehen ein winziger Tropfen auf einem glühend heißen Stein, der auch nichts höhlen wird.

Aber auch andere Behörden/ Ämter sind gefordert: Kontrollen zu Schwarzarbeit werden federführend von den jeweiligen Zolldirektionen durchgeführt. Hygienekontrollen werden von den jeweiligen Gesundheitsämtern durchgeführt.