Der BVZ fordert die Systemrelevanz für alle Zweithaarspezialisten © Matthias Merz

05.02.2021

Zweithaarspezialisten fordern Systemrelevanz verbindlich ein

Immer wieder kommt es vor, dass Zweithaarspezialisten von Ordnungsämtern mit Friseuren gleichgesetzt werden und deshalb deren Schließung anordnen. Der BVZ fordert von Jens Spahn deren Systemrelevanz verbindlich ein ...

Gesundheitsminister Jens Spahn ist der nächste Adressant in der politischen Riege, der Post von offizieller Seite der Friseurbranche bekommt. In einem offenen Brief fordert der BVZ, der Vertreter der Zweithaarspezialisten in Deutschland dazu auf der Situation der fehlenden rechtsverbindlichen Definition der „Systemrelevanz“ ein Ende zu machen, und die Zweithaar-Spezialisten in ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen.

Denn Zweithaarspezialisten sind Hilfsmittelerbringer. Auf ärztliche Anweisung hin, also auf Rezept, versorgen sie von Haarausfall betroffene Kunden mit Haarersatz. Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 waren Zweithaarspezialisten von den Schließungen der Friseursalons ausgenommen, weil sie für den Betrieb oder die Aufrechterhaltung eines Systems, in diesem Fall des Gesundheitssystems und der Grundversorgung, bedeutsam waren.Zweithaarspezialisten dürfen weiterarbeiten.

Dass dies allerdings nirgendwo rechtsverbindlich niedergeschrieben oder fixiert ist, sondern mehr oder weniger auf der Entscheidung des ersten Lockdowns beruht, soll verbindlich angepasst werden. Damals wurden die Hilfsmittelerbringer auf Grundlage der sogenannten „Kritis-Listen“ von Schließungen ausgenommen.

In der konkreten Umsetzung gab und gibt es aktuell Probleme, da viele Ordnungsämter Zweithaarspezialisten mit Friseuren gleichsetzen und deren Schließung anordnen.„Deshalb bitten wir dringend, die Zweithaarspezialisten aufgrund ihrer wichtigen Rolle in der Sicherstellung der wohnortnahen und flächendeckenden Versorgung der Versicherten mit dem Hilfsmittel Haarersatz in eine Liste von systemrelevanten Berufsgruppen aufzunehmen“, so BVZ-Geschäftsführerin Ramona Rausch und der 1. Vorsitzende Rainer Seegräf in einem offenen Brief an Gesundheitsminister Jens Spahn.

Zudem fordert der BVZ den Zugang zu kostenlosen Corona-Schnelltests, da die Kunden von Zweithaarspezialisten zur besonders zu schützenden Risikogruppe gehören. Auch ein bevorzugter Zugang zu Impfstoffen für Mitarbeiter von Zweithaarpraxen ist ein Anliegen im Brief an Jens Spahn.

Den Brief gibt es unten als Download!