Credit: Matthias Hewing

10.07.2018

Stuart Hamid nimmt das Geschäft persönlich

Interview zum Amtsantritt - Wer er ist, was er denkt und worauf wir noch warten müssen...

Interview zum Amtsantritt - Wer er ist, was er denkt und worauf wir noch warten müssen...

FAKTEN

Ab 2010 bei Schwarzkopf Professional im Außendienst bzw. Vertriebsleitung

2015 – 2018 Geschäftsführer Henkel Beauty Care Professional Großbritannien/ Irland

Seit Juli 2018 der neue Geschäftsführer Henkel Beauty Care Professional Deutschland


Raphaela Kirschnick traf Stuart Hamid in Hamburg am zweiten Tag im Amt.

imSalon: Bei unserem Facebook-Post zu Ihrer neuen Funktion gab es viele positive Reaktionen. Ein schönes Willkommen!
Stuart Hamid: Mich freut es natürlich, dass das auf positive Resonanz gestoßen ist. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit meinem Team und unseren Partnern, den Friseuren, die Zukunft unseres Salongeschäfts und unserer starken Marken in Deutschland zu gestalten. Für mich ist es eine Art Rückkehr, denn ich bin ja nicht komplett neu. Als ich 2010 in den regionalen Verkauf im Norden in das Friseurgeschäft einstieg, habe ich sehr viel Zeit im Markt verbracht, um von der Pieke auf den Friseur und seine Bedürfnisse kennenzulernen. In dieser Zeit habe ich viele Menschen kennengelernt und zahlreiche Erinnerungen guter Zusammenarbeit behalten. Darauf möchte ich aufbauen.

Dürfen wir jetzt Stabilität in der Führung bei Schwarzkopf erwarten?
SH: Ja.

Was hat sich im Markt in den letzten Jahren verändert?
SH: Im Grunde genommen gar nicht so viel. Die Kernwerte Kreativität, Expertise im Salon, gutes Handwerk sind nach wie vor gefragt. Und natürlich ist weiterhin relevant, dass jeder Salon seine ganz eigene Persönlichkeit hat. Im Umfeld des Marktes gibt es viele Entwicklungen, die natürlich auch Einfluss auf die Friseurbranche haben. Nicht zuletzt die Digitalisierung, die an vielen Stellen neue Möglichkeiten bietet.

Schwarzkopf Professional wird in den letzten Jahren ein Rückgang am Markt nachgesagt, wie sehen Sie das?
SH: Ich glaube, dass wir uns als Schwarzkopf Professional mit unseren starken Marken und Innovationen, die wir auf den Markt gebracht haben, hinter keinem verstecken müssen. Ganz im Gegenteil: Wir sind in vielen Bereichen Innovationsführer. Wenn ich zum Beispiel an die integrierte Bonding-Technologie in unserer Farbe denke, bin ich stolz darauf, dass wir hier einen Schritt voraus sind. Aber natürlich ist uns das Feedback und die Wahrnehmung des Marktes wichtig und hier möchten wir von unseren Partnern, den Friseuren, erfahren, was wir noch besser machen können.

Ihre Antwort?
SH: Für mich zeigt es, dass es wir noch mehr Nähe zu den Salons erzeugen müssen und hier noch stärker unsere Unterstützung im Salongeschäft gefragt ist – sowohl bezogen auf Produkte als auch Serviceleistungen. Das sehe ich als Motivation.
 

„Ich nehme das Geschäft sehr persönlich.“


Welche Stärken bringen Sie mit?
SH:
Wirtschaftliches Studium, gewisse Berufserfahrungen, all das ist nett, aber … (macht eine kurze Pause) Ich kann sagen, dass ein gewisses Friseurherz in meiner eigenen Brust schlägt. Ich habe große Leidenschaft und nehme das Geschäft sehr persönlich, diese Stärke treibt mich an.

Gibt es etwas, dass Sie sofort ändern möchten?
SH: Sie werden verstehen, dass ich mir an meinem zweiten Tag noch ein wenig Zeit mit einer solchen Antwort lassen möchte. Nur so viel: Ich sehe meine Rolle auch als große Verantwortung – da werden Entscheidungen nicht spontan getroffen.

Wo möchten Sie Schwarzkopf Professional in 5 Jahren sehen?
SH: Wie gesagt, heute ist mein zweiter Tag, und ich habe die Position ja gerade erst übernommen. Da ist es noch zu früh für formulierte Ziele. Aber mir ist es wichtig, dass wir in 5 Jahren als einer der bevorzugter Partner vom Friseur wahrgenommen werden.

Partnerschaft mit Friseuren ist momentan das meist strapazierte Wort von eigentlich allen, ist das wirklich der Schlüssel?
SH: Ich bin davon überzeugt, dass die Friseure unsere wichtigsten Partner sind – denn sie sind im Kontakt mit den Kunden, geben wichtige Impulse und gestalten viele Trends mit. Wir verstehen und bieten Antworten, unabhängig davon, wie sich das Umfeld entwickelt. Das Thema Digitalisierung spielt hier sicherlich eine Rolle. Aber: Es wird kein Automatismus im Hinblick auf Haareschneiden geben, sondern der Friseur bleibt gefordert. Da ist unser Job, eine gute Lieferantenbeziehung zu bieten.

Kompliment zum SalonLab Analyzer. Kann man erwarten, dass dieser ab 2019 der breiten Masse zur Verfügung steht?
SH: Wir wollen das SalonLab-Konzept, das wir im Januar dieses Jahres vorgestellt haben, natürlich auch schrittweise in die Friseursalons bringen. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir den SalonLab Analyzer zum Beispiel frisch in unserer Akademie in Hamburg eingebaut, um hier noch weiteren Input von Friseuren und deren Kunden zu sammeln. Ab 2019 wird der Analyzer dann auch in ausgewählten Salons verfügbar sein.

Wer ist Ihr Friseur?
SH: Die letzten drei Jahre bin ich zu einem Barber in St. Albins gegangen.

Man kann sich noch bewerben, um in Deutschland Ihr Friseur zu werden?!
SH: (lacht) Ja, man kann sich noch bewerben, aber ich gehe lieber zu vielen unterschiedlichen Friseuren, um immer wieder verschiedene Salons zu sehen. Mit vielen unterschiedlichen Ergebnissen, das muss ich dann in Kauf nehmen.

Ihr Lieblingsprodukt von Schwarzkopf?
SH:Mess Up, das Wachs von OSiS! Das ist das perfekte Produkt für mich, ich habe nämlich sehr lockiges Haar, das man zähmen muss.

Ihr Vater Ägypter, ihre Mutter Schottin – was haben Sie da mitbekommen?
SH: (grinst) Wer es nicht weiß, würde vermutlich nicht darauf kommen, dass ich Schotte bin. Aber tatsächlich kann ich richtig Schottisch sprechen. Und mit Temperaturen kann ich gut umgehen: Bei Kälte kommt mir das Schottische zu Gute, bei Wärme das Ägyptische. Ansonsten bin ich sehr Deutsch geprägt, was die klassischen deutschen Tugenden angeht.

Und Privat?
SH: Ich lebe mit meiner Familie in Hamburg und habe zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn.

Stuart Hamid, ich wünsche Ihnen einen guten Start und freu‘ mich auf die Zusammenarbeit!