Credit: Kao

08.07.2019

Stephan Becker: Kao als Marke wahrnehmen

Stephan Becker ist neuer Geschäftsführer der Kao Salon Division: Mit Mut, Humor und Team zur Markenbildung und neuer Welle...

Seit 1.7. ist der gebürtige Frankfurter Stephan Becker neuer Geschäftsführer der Kao Salon Division DACH. Als Familienmensch und Leistungssportler bringt er Humor und Mut als Basiswerte mit und setzt auf Kao und Wellen…

Das Interview führte Raphaela Kirschnick

imSalon: Glückwunsch Stephan zur neuen Position! Was war Dein erster Gedanke, als Du die Nachricht erhalten hast?
Stephan Becker:
  Ich habe mich sehr gefreut über das Vertrauen, dass man mir schenkt und die Verantwortung für eine sehr große Aufgabe mit entsprechender Erwartungshaltung, die man mir entgegen bringt. Noch überwiegt die Freude! (lacht)

Wie sieht die Erwartungshaltung an Dich aus?
SB:
Wir sind durch eine Phase der Umstrukturierung gegangen, haben Wachstumsziele, wollen uns weiterentwickeln und attraktiv für neue Kunden sein. Von mir werden eigene Ideen und Visionen erwartet, aber auch Stabilität zu geben, um Ergebnisse zu erzielen.

Mit welchen Herausforderungen ist Kao aktuell konfrontiert?
SB:
Einer der größten Herausforderungen ist es, uns mit einem klaren Profil im Markt zu etablieren. Das Wettbewerbsumfeld ist sehr aktiv, Social Media ist unglaublich schnell, es passiert ständig etwas: Neue, kleine Marken kommen und gehen, manche halten sich. Diese Dynamik erfordert ein klares Profil, um erkannt zu werden.

„Ziel ist Kao als Absendermarke im Salongeschäft stärker bekannt zu machen“

Hat Kao derzeit kein klares Profil?
SB:
Doch schon, die Division Goldwell hat eine lange Markenvergangenheit mit sehr starker Präsenz. Wir sind aber Mehrfach-Markenpartner und das Unternehmen Kao hat noch nicht die Bekanntheit im deutschen Markt, das ist in anderen Märkten stärker. Unser Ziel ist es, Kao als Absendermarke im Salongeschäft stärker bekannt zu machen.

Vor zwei Jahren wurde der große Freiraum, den Japan euch einräumt, betont. Ist das noch immer so?
SB:
Wir haben nach wie vor sehr viele Freiräume! Man sieht in Japan, dass wir Experten sind und schenkt uns volles Vertrauen. Der Salonbereich hat für Kao international höchste Priorität, aber natürlich erwartet man Ergebnisse und am Ende des Jahres wird man an der Einhaltung der Pläne gemessen.

Auf welchen Produktbereichen liegt derzeit euer Fokus?
SB:
Farbe bleibt Goldwells Kerngeschäft, Pure Pigments ist noch lange nicht am Ende, hat noch sehr viel Potential. Ebenso Elumen, denn semi-permanent passt zur Zeit, ständig schnell und anders.  Es kommen allerdings noch weitere Neuheiten, dabei -werden Waves wieder wichtiges Thema werden.

Gibt es bereits eine Strategie für Oribe?
SB: 
Für Oribe schauen wir sehr gezielt in die USA, wo Oribe im Luxussegment groß geworden ist.  Wir werden Oribe hier im Luxussegment aufbauen. Dafür legen wir derzeit die Grundlagen, ab 2020 gehen wir neue Salons an.

Hat denn das Luxus-Thema Relevanz?
SB:
Wie bei allem im Beautybereich sind Ergebnisse wichtig, aber auch die ganze Experience und da ist Luxus ein ganz großes Thema mit einer ganz bestimmten Zielgruppe.

Ist es denn einfacher eine hochpreisige Dienstleistung oder ein hochpreisiges Produkt zu vermarkten?  
SB:
Schwer zu sagen, es geht natürlich um das gesamte Paket. Die Frage ist doch, was ist ein Luxussalon, das muss man sich natürlich anschauen und dahingehend unterstützen. Letztendlich ansetzen müssen wir aber bei den Bedürfnissen, mit denen der Kunde in den Salon kommt.

Du hast einen starken Marketing Background, ein Hinweis auf Kaos strategischen Fokus?
SB:
Naja, ich habe schon immer eng mit dem Vertrieb zusammengearbeitet. Nichtsdestotrotz steht bei Kao jetzt die Markenstrategie im Mittelpunkt und da ist es wichtig, dass ich aus einem Bereich komme, wo das immer im Fokus lag. Dies mit allen vertriebslastigen Strukturen zusammenzubringen ist erfolgsversprechend.

Welchen Stil dürfen Kao Kunden von Dir erwarten?
SB:
Mein Team würde sagen, ich gehe sehr offen mit den Menschen um, wir machen alles gemeinsam. Ich bin humorvoll, versuche Dinge nicht so schwer zu nehmen, was nicht heißt, dass ich die Dinge nicht ernst nehme, aber in Zeiten mit Druck und viel Arbeit sollte man dennoch Spaß haben.

„Wichtig sind Stabilität, Dynamik und eben Mut.“

2018 beschrieb „Attacke“ für Tobias Staehle die Kao-Strategie. Welches Wort würdest du 2019 verwenden?
SB:
Da habe ich tatsächlich lange drüber nachgedacht. Ich habe eher ein Motto: „Dare to Grow“, was so viel bedeutet wie „Mutig nach vorne“. Auch wir wollen wachsen und so bleibt ein Teil von „Attacke“, wichtig ist aber auch „Stabilität“, „Dynamik“ und eben „Mut“.

Mut?
SB:
Ich habe lange Leistungssport getrieben und Feld-Hockey gespielt. Das ist hartes Training, ein sehr fairer Sport und man lernt als Team taktisch zu spielen und darin mutig zu sein, zuversichtlich. Daher gebe ich dem Begriff „Mut“ soviel Gewicht. Wenn man ängstlich ist, ist man schnell auf der Verliererseite. Wenn wir es jedoch schaffen Zuversicht aufzubauen, dann können wir alles erreichen, das ist mein Stil.

Und wer ist Stephan Becker privat?
SB:
Ein großer Familienmensch! Ich bin Vater von zwei Kindern, meine Tochter ist 13 und mein Sohn 8 und die beiden sind meine größten Hobbies, mehr Zeit bleibt nicht.

Dann wünsche ich Dir noch einen sonnigen Sommer, wir sehen uns im September beim großen Global Zoom Event in Wien, ich freue mich und wünsche einen guten Start.