Kao möchte bis 2050 CO²-negativ werden | C: Adobestock/Pasko Maksim

26.05.2021

Kao will bis 2050 CO2-negativ werden

Kao hat sich neue Nachhaltigkeitsziele für eine Zertifizierung nach wissenschaftsbasiertem Ziel zur Eindämmung der Erwärmung auf 1,5 Grad gesetzt. Das Unternehmen will sich der Initiative RE100 anschließen, CO2-Emissionen bis 2040 auf null senken und bis 2050 CO2-negativ werden.

Kao strebt eine Steigerung der von der Science Based Targets Initiative (SBTi)1 im Jahr 2019 ausgestellten Zertifizierung nach dem Erwärmungsziel von 2,0 Grad auf 1,5 Grad an. Das Unternehmen hat sich zu diesem Zweck für die Initiative „Business Ambition for 1.5 °C“ angemeldet, die vom Global Compact der Vereinten Nationen, der SBTi und We Mean Business ins Leben gerufen wurde. Dabei handelt es sich um eine Verpflichtung von Unternehmen, sich wissenschaftlich fundierte Ziele zu setzen, dank denen die Erderwärmung auf 1,5 Grad statt 2,0 Grad beschränkt werden soll. Darüber hinaus will sich Kao auch RE100 anschließen, einem internationalen Programm, in dem sich Hunderte von Großunternehmen weltweit dazu verpflichten, Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen zu beziehen.

Der Kao-Konzern arbeitet mit unterschiedlichen Interessenvertretern an einer Reduzierung der Umweltbelastungen über die Lebenszyklen sämtlicher Produkte hinweg. Im April 2019 definierte Kao einen nachhaltigen Lebensstil in einem Zeitalter mit zunehmendem Konsumbedarf als Kirei Lifestyle und entwickelte mit dem Kirei Lifestyle Plan (KLP) (►siehe Interview Stephan Becker: Nachhaltigkeit, das dringendste Thema für die gesamte Menschheit) eine neue ESG-Strategie. Das japanische Wort „Kirei" steht gleichermaßen für Sauberkeit und Schönheit. Dabei geht es Kao nicht nur um die äußere Schönheit, sondern auch um die entsprechende Haltung, um das Leben nicht nur für sich selbst, sondern für alle Menschen auf dieser Erde nachhaltig zu verbessern. Mittel- bis langfristige Ziele wurden für alle 19 der im KLP erwähnten „Kao Actions“ angekündigt, zu denen auch die Dekarbonisierung gehört.

Unlängst sind die Verantwortlichkeiten von Kao ebenso größer geworden wie die Rolle, die das Unternehmen im Kampf gegen den durch die Erderwärmung herbeigeführten Klimawandel einnehmen soll. Um den Kirei Lifestyle nicht nur für die Verbraucher von heute, sondern auch für die Verbraucher in der Zukunft bereitstellen zu können, hat sich Kao neue Dekarbonisierungsziele gesetzt, dank denen eine dekarbonisierte Gesellschaft verwirklicht werden soll. Durch den Einsatz von Innovationen zur Verminderung und Verwertung von Abfällen im Hinblick auf CO2 strebt Kao an, in seinen geschäftlichen Tätigkeiten bis 2040 kohlenstoffneutral und bis 2050 kohlenstoffnegativ zu werden. Kao treibt zudem die Entwicklung von Produkten, Dienstleistungen und Technologien voran, die zu einer Senkung der CO2-Emissionen in der Gesamtgesellschaft beitragen werden.

Die neuen Dekarbonisierungsziele des Kao-Konzerns

Das Ziel ist, bis 2040 kohlenstoffneutral und bis 2050 kohlenstoffnegativ zu werden.

Innovationen zur Verminderung von CO2 / Zielsetzungen zum Erreichen von keinerlei CO2 -Emissionen bis 2040

Bis 2030 reduziert Kao die in Scope 1 und 22 entstehenden CO2 -Emissionen (absolute Werte) um 55 % (wobei 2017 als Bezugsjahr genommen wird).3

  • In Übereinstimmung mit dem SBTi-Zielwert von 1,5 °C steigert Kao die ursprünglich 2019 gesetzten Reduktionsziele (eines der mittel- bis langfristigen Dekarbonisierungsziele im Rahmen der ESG-Strategie Kirei Lifestyle Plan) um 22 % (wobei 2017 als Bezugsjahr genommen wird), was die CO2-Emissionen in Scope 1 und 2 betrifft (absolute Werte).
  • Unter Verwendung des internen Kohlenstoffpreissystems, das 2006 übernommen wurde, fördert Kao den Einsatz von Gerätschaften mit geringen CO2-Emissionen sowie den Einsatz erneuerbarer Energien.

Bis 2030 wird 100 % des benötigten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen bezogen.4
Kao will sich der Initiative RE100 anschließen und nutzt bei geschäftlichen Handlungen weiterhin erneuerbare Energiequellen durch die Übernahme von Fotovoltaikanlagen zur Stromerzeugung und den Zukauf von Strom aus erneuerbaren Energiequellen.

Bis 2030 reduziert Kao die CO2-Emissionen (absolute Werte) im gesamten Produktlebenszyklus5 um 22 % (wobei 2017 als Bezugsjahr genommen wird).6

  • Kao verfolgt die 2019 in der ESG-Strategie Kirei Lifestyle Plan erläuterten mittel- bis langfristigen Dekarbonisierungsziele weiter.
  • Kao fördert die Reduktion des Rohstoffverbrauchs, die Verwendung natürlicher Rohstoffe, die Entwicklung von wassersparenden Produkten, die sparsame Verwendung von Plastikverpackungen und den Einsatz von rezyklierten Plastikprodukten.

Bis 2030 werden CO2-Emissionen in der Gesamtgesellschaft durch die Nutzung der Produkte und Dienstleistungen von Kao um 10 Millionen Tonnen reduziert.
In den Geschäftsbereichen für Konsumgüter und Chemikalien fördert Kao die Entwicklung von Produkten, Dienstleistungen und Technologien, die zu einer nachhaltigen Gesellschaft beitragen.

Innovationen im Bereich Recycling im Zusammenhang mit CO2 / Zielsetzungen zum Erreichen von negativen CO2-Emissionen bis 2050
Kao will eine Technologie entwickeln, durch die CO2 als Rohstoff verwendet werden kann.

Begriffserläuterung:

1 Die SBTi ist eine gemeinsame internationale Initiative des CDP, des Global Compact der Vereinten Nationen, des Weltressourceninstituts (WRI) und des World Wide Fund for Nature (WWF). Die SBTi bietet wissenschaftsbasierte Nachweise und Zertifizierungen, ob die von gewerblichen Unternehmen gesetzten Ziele zur Reduktion von Treibhausgasen mit den Dekarbonisierungsmaßnahmen übereinstimmen, die durch das Übereinkommen von Paris vorgegeben werden.

2 Die Menge an Treibhausgasen, die von gewerblichen Unternehmen und anderen Organisationen direkt ausgestoßen werden.

3 Die Zertifizierung nach dem Zielwert von 1,5 °C wurde bei der SBTi beantragt.

4 Kao hat sich bei RE100 angemeldet.

5 Die Menge an CO2-Emissionen, die bei der Beschaffung von Rohstoffen, der Fertigung, dem Transport, der Verwendung der Produkte und der Entsorgung von gebrauchten Produkten entstehen.

6 Die Zertifizierung nach dem Zielwert von 1,5 °C wurde bei der SBTi beantragt.