Hans Peter Wollseifer, Präsident Zentralverbandes des Deutschen Handwerks | ZDH / Boris Trenkel

02.12.2022

Handwerk verlangt Belastungsmoratorium und Strukturreformen

Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer fordert von der Politik Aufschub von Abgaben und unternehmens- und mittelstandsfreundliches Steuerrecht.

"Es kann nicht sein, dass viele unserer Betriebe ums Überleben kämpfen und man ihnen trotzdem noch mehr Lasten auferlegen will."

Beim ZDH-Steuerforum in Berlin hat Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer angesichts der schwierigen Lage der Betriebe von der Bundesregierung ein Belastungsmoratorium gefordert.

Überfällige Strukturreformen in den sozialen Sicherungssystemen müssten zudem entschlossen angegangen werden.

Wirtschaftsstandort Deutschland in Gefahr

„Es kann nicht sein, dass viele unserer Betriebe ums Überleben kämpfen und man ihnen trotzdem noch mehr Lasten auferlegen will. Einige haben offensichtlich immer noch nicht verstanden, was da auf dem Spiel steht: Es geht um die künftige Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland“, betonte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), am vergangenen Montag in Berlin zum Auftakt des ZDH-Steuerforums, bei dem Bundesfinanzminister Christian Lindner in einer Grundsatzrede die Positionen der Bundesregierung erläuterte.   

Handwerkspräsident Wollseifer machte deutlich, dass Handwerksbetriebe wegen der derzeit schwierigen Lage auf rasche und gezielte Entlastungen angewiesen sind. Das versprochene Belastungsmoratorium müsse daher auch in der Steuerpolitik uneingeschränkt gelten. Das Handwerk brauche ein unternehmens- und mittelstandsfreundliches Steuerrecht mit Verzicht auf Substanzsteuern. 

Neben den Steuern müsse Politik die Sozialausgaben in den Blick nehmen. „Steigende Beitragssätze sind gerade für das personalintensive Handwerk schlicht nicht mehr verkraftbar“, machte Wollseifer deutlich. Politik müsse jetzt entschlossen gegensteuern. „Die Aktienrente ist dabei sicher ein erster Schritt.“ Mit Blick auf die alternde Gesellschaft brauche es aber dringend mutige Strukturreformen.