25.01.2018

Eric Kater und Christophe Baudesson – JOICO im Aufbruch

Das Interview zur Expansion der neuen Henkel Tochter JOICO

Eric Kater = Vice President JOICO Lab. Europa (Bild oben)
Christophe Baudesson = Director Joico Germany, Austria, Belgium (Bild unten)
Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

Karibik, Sonne, 1.200 JOICO Friseure, ein sensationelles Kundenevent mit JOICO ArtistInnen aus Deutschland und der ganzen Welt. Was erwartet ihr euch von dieser Woche?
Eric Kater:
Das Feedback ist bereits sehr positiv und verbreitet sich rasant überall im Social Media und wenn die Friseure nach Hause kommen, werden Sie weiter darüber sprechen. Das wird der Marke JOICO einen großen Boost geben. JOICO – JOI ist ein Feeling und ich bin überzeugt, wenn wir in 2 Jahren wieder diese Veranstaltung machen, müssen wir sehen, wie alle hereinpassen. (lacht)
Christophe Baudesson: Es ist schön für unsere Kunden zu sehen, wie groß JOICO wirklich ist. In Deutschland sind wir noch nicht so groß.

Wie groß ist JOICO heute?
EK:
In den USA gehören wir zu den 10 Größten am Markt. In Deutschland sind wir in ca. 500 Salons vertreten, in Österreich kaum.
 



Welches ist in Europa das bedeutendste Land?
EK:
Groß-Britannien ist das Größte, gefolgt von Norwegen, Schweden und Irland. Aber das wichtigste Land ist für uns Deutschland, und das sage ich jetzt nicht wegen des Interviews.

Weshalb Deutschland?
EK:
Weil wir hier einen Direktvertrieb haben und das Potential enorm ist. Derzeit gehen unsere größten Investitionen in den deutschen Markt.

Welche Herausforderungen gibt es im deutschen Markt?
CB:
Wir sind in der Entwicklung sehen aber große Chancen dank unserer Positionierung. Wir bauen gerade Vertrieb, Marketing und Education aus.
 

„Wir arbeiten an der Markenbekanntheit“



Gibt es dabei Probleme?
EK:
Die größte Herausforderung ist sicher, dass die Marke noch nicht so bekannt ist, daran arbeiten wir. Friseure, die uns kennenlernen sind sofort begeistert.

In den meisten Ländern, wie auch der Schweiz, gibt es Distributeure. Ist dort eine Umstellung auf Direktvertrieb geplant?
EK:
Nein, das ist nicht der Plan. Wir haben Direktvertrieb in Deutschland, Österreich und Belgien. Solange Distributeure nicht mit dem ausdrücklichen Wunsch auf uns zukommen, zum Beispiel weil sie in Rente gehen, bleibt es so.

JOICO ist überraschend im Dezember 2017 von Henkel gekauft worden. Gibt es hier bereits Strategien?
EK:
Wir sind wirklich in einem ganz frühen Stadium. Wir hatten ein erstes Treffen, haben uns kennengelernt und einander vorgestellt. Jetzt müssen wir sehen wie wir was zusammen machen.

Was vermutet ihr, was Henkel mit JOICO vorhat?
EK:
Das solltest Du natürlich Henkel fragen. Aus unserer Sicht ist es klar, die Marke JOICO hat ein großes Potential und in USA ist JOICO eine sehr gut etablierte Marke.
CB: Ich freue mich auf die Unterstützung von Henkel, gemeinsam können wir in den Märkten sicher viel bewegen.

Sexy Hair ist ja jetzt quasi JOICOs Schwester im Henkel Portfolio. Worin unterscheiden sich die Marken?
CB:
Sexy Hair ist mehr Styling, JOICO ist stärker in Farbe und Pflege.

Ihr managt auch die ZOTOS Marken?
EK:
Diese machen nur einen ganz geringen Anteil in Europa aus. Da werden wir eher austeigen und uns stärker auf JOICO fokussieren.

Zum Thema Bekanntheit, ist Messepräsenz geplant?
CB:
Dieses Jahr werden wir auf keiner deutschen Messe sein, nächstes Jahr wissen wir noch nicht. Wir überlegen diverse Shows zu machen, aber das ist noch nicht final.


Vor zwei Jahren gab es eine großartige JOICO-Show in Frankfurt, ist dies wieder geplant?
CB:
Derzeit nicht.

Was ist im Schulungsbereich geplant?
CB:
Ein großer Fokus liegt darauf ein Fachteam aufzustellen. Dieses Team wird im Laufe dieses Jahres verstärkt Maßnahmen in Deutschland anbieten.
EK: Ja, wir haben tolle Seminare, jetzt benötigen wir noch die richtigen FachtrainerInnen.

Eric, DU bist sei fast 20 Jahren bei JOICO, ein alter Hase. Christophe 2 Jahre, neu in der Friseurbranche. Wie ergänzt ihr euch?
EK:
Wir haben eine sehr offene Kommunikation und wichtig ist derzeit die Management- und Führungserfahrung von Christophe, um ein starkes Team aufzustellen.
CB: Also mich erstaunt immer wieder die Emotionalität der Friseurbranche. Bisher habe ich immer analytisch gearbeitet. Ich finde das schön, hier mitzumachen.

Eric, was hat sich in den 20 Jahren für JOICO verändert.
EK:
Als JOICO vor 20 Jahren nach Europa kam, waren amerikanische Marken sehr hot. Da war es einfacher Salons zu gewinnen. Der Wettbewerb ist heute wesentlich größer und der Friseur hat eine große Auswahl.

Was unterscheidet JOICO von anderen Marken?
EK:
Das Markencredo ‚The JOI of healthy hair‘, das emotionale und familiäre Netzwerk und das große Portfolio, das ist speziell im Farbbereich ausgezeichnet. Diesen Umfang bieten nur sehr wenige.
 

„…Großhandel ist nicht geplant“



Ist JOICO in Deutschland im Großhandel vertreten?
EK:
Nein und das ist auch nicht geplant.

Ist Internetverkauf ein Thema?
EK:
Das ist auch für uns ein Thema, das ist der Markt, eine Entwicklung, die jeden betrifft.
CB: Wir sind eine exklusive Marke und möchten das auch bleiben, deshalb ist der Großhandel keine Option.

Ich danke für das angenehme Gespräch und wünsche weiterhin viel Erfolg!